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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2019

"Wahre Schönheit gibt's selten. Beim Holz und bei den Menschen."

Fünf Tage im Mai
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Zunächst einmal den Schutzumschlag abstreifen und fühlen: Denn das Buch ist in „Holz“ gebunden, Holz lebt, ist störrisch und man kann es nur mit viel Gefühl und vor allem Geduld in die angestrebte Form ...

Zunächst einmal den Schutzumschlag abstreifen und fühlen: Denn das Buch ist in „Holz“ gebunden, Holz lebt, ist störrisch und man kann es nur mit viel Gefühl und vor allem Geduld in die angestrebte Form bringen. Ähnlich verhält es sich wohl mit den Figuren in diesem Buch. Was dieses Buch besonders macht, ist die sehr bildhafte, präsente Erzählweise von Elisabeth Hager. Fast hat man das Gefühl, dass sie die beschriebenen Dinge so gekonnt beschreiben kann, weil sie’s selbst einmal gespürt, erlebt hat: Man sieht, was ihre Protagonistin sieht, riecht, was sie riecht, fühlt, was sie fühlt – man erlebt fünf Tage ihres Lebens (und auch ein wenig die Geschichte drumherum) mit. Sie beschreibt die innige, tiefgehende Bindung zwischen Illy und ihrem Urgroßvater, einem Uhrgestein der Alpen, Fassbinder und der letzte seiner Art, hat er doch auch schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel. Mit Rat und Tat und uneingeschränkter Loyalität begleitet er das Erwachsenwerden seiner Urenkelin, die in ihm einen Mentor, einen Zuhörer und einen Fels in der Brandung hat, wie es wohl jedes Kind einen haben sollte.
Ich habe gelacht, geweint, unterstrichen, gezittert und über das Leben sinniert - was will man mehr von einem Buch erwarten?

Veröffentlicht am 07.01.2019

Traumhaft schönes Weihnachtsmärchen

Die Schneeschwester
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Es ist schon sehr lange her, dass ich ein solch schönes Buch in den Händen gehalten habe. Abgesehen von der weihnachtlichzauberhaften Geschichte bin ich hingerissen von den unglaublich ausdrucksstarken, ...

Es ist schon sehr lange her, dass ich ein solch schönes Buch in den Händen gehalten habe. Abgesehen von der weihnachtlichzauberhaften Geschichte bin ich hingerissen von den unglaublich ausdrucksstarken, grandiosen Zeichnungen von Lisa Aisato - diesen Namen werde ich mir merken!
Zur Geschichte, die passenderweise in 24 Kapitel untergliedert ist, möchte ich gar nicht viel sagen, denn sie ist nicht sehr lang und hat trotzdem alles, was es bracht: Sie ist traurig, weihnachtlich, zum vor dem Kamin lesen allemal bestens geeignet, selbst lesen, verschenken, Weihnachten kommen lassen!
Aber schon das Durchblättern dieses Werkes, das vom Einband über die Kapitelgestaltung bis hin zu den wunderbar charakteristisch gezeichneten Figuren entführt ein in das weihnachtliche Oslo, lässt einen Mitfühlen, trauern und träumen. Wunderschön!

Veröffentlicht am 07.01.2019

Authentisch, nachvollziehbar, gut!

Ofirs Küche
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Ich habe nun einige Rezepte aus dem Buch ausprobiert, und was soll ich sagen? Geschmacklich haben (fast) alle Überzeugt, die Rezepte sind gut verständlich und einfach umzusetzen und Ofir Raul Graizer hat ...

Ich habe nun einige Rezepte aus dem Buch ausprobiert, und was soll ich sagen? Geschmacklich haben (fast) alle Überzeugt, die Rezepte sind gut verständlich und einfach umzusetzen und Ofir Raul Graizer hat eine unglaublich sympathische Art, die immer wieder zwischen den Zeilen rauslugt und auch das Lesen der Kochgeschichten, mit dem dieses Buch über und über gespickt ist, zu einem Vergnügen macht (obwohl ich normalerweise kein Fan davon bin, wenn die Rezepte in einem Kochbuch zur Nebensache werden, in diesem Fall finde ich es tatsächlich gelungen, informativ und unterhaltsam!). Und noch ein Lob: Viele der Rezepte brauchen nicht besonders viele Zutaten, sind simpel zuzubereiten und trotzdem so „anders“ und schmackhaft, dass ich sie öfter kochen werde, ob es das ein oder andere sogar in meine Alltagsküche schmuggeln kann, wird sich zeigen.
Versuchen solltet ihr die verschiedenen Varianten der Tahina, die gefüllten Tomaten und den Kräutersalat mit geröstetem Brot und Granatapfelkernen, lecker!

Veröffentlicht am 01.11.2018

Die Zeit, die uns bleibt

Die Unsterblichen
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Die Geschwister Varya, Daniel, Klara und Simon schleichen sich heimlich zu einer Wahrsagerin, die jede einzelnen von ihnen sein bzw. ihr Todesdatum nennt. Ein dummer Kinderstreich, denn wer glaubt schon ...

Die Geschwister Varya, Daniel, Klara und Simon schleichen sich heimlich zu einer Wahrsagerin, die jede einzelnen von ihnen sein bzw. ihr Todesdatum nennt. Ein dummer Kinderstreich, denn wer glaubt schon an Wahrsagerei! Oder etwa doch nicht? Und lebt man ein vermeintlich kurzes Leben anders als mit der „Gewissheit“ steinalt zu werden?
„Die Unsterblichen“ beschreibt, wie ein einziger Nachmittag das Leben einer ganzen Familie auf Jahrzehnte unbewusst prägt und auf tragische Weiße lenkt – ja, sogar über Leben und Tod bestimmt. Denn über allem schwebt die allgegenwärtige Frage: „Wie gehe ich mit der Zeit, die mir bleibt, um?“ Würden wir alle anders leben, wenn wir wüssten, wie lange unsere eigene Uhr noch tickt? Würde uns das verantwortungsvoller handeln lassen oder vielmehr alles Egoistische in uns zum Vorschein bringen?

Ein interessantes Buch in angenehm zu lesendem Schreibstil, auch wenn das Geschriebene manchmal schwer auszuhalten ist.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Ruhe.

Gehen. Weiter gehen
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Gehen ist, oder besser gesagt sollte unsere selbstverständliche Fortbewegungsart sein. Jahrtausende lang die essenzielle Möglichkeit, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen, scheint sie heute mehr und ...

Gehen ist, oder besser gesagt sollte unsere selbstverständliche Fortbewegungsart sein. Jahrtausende lang die essenzielle Möglichkeit, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen, scheint sie heute mehr und mehr aus der Mode zu kommen. Schneller, besser und vor allem bequemer geht es heute mit Auto, Bahn und Flugzeug voran, selbst zum nahe gelegenen Supermarkt fährt man lieber mit dem Auto – eine volle Einkaufstasche zu tragen, wo man sie doch viel angenehmer fahren kann, scheint vielen geradezu absurd. Hinzu kommen die immer größer werdenden Ansprüche an unsere Tagesplanung, alles muss rasch gehen und am besten gestern als morgen erledigt werden – wer hat da schon die Muse, sich laufend von A nach B zu bewegen? Wenn sie die Antwort auf diese Frage nicht mehr wissen, dann lesen sie dieses Buch! Denn schon das Lesen lässt einen innerlich zur Ruhe kommen, irritiert auf seinen Alltag blicken und sich fragen, wann man begonnen hat, die falschen Prioritäten zu setzen. Erling Kagge nimmt uns mit auf eine Entspannungsreise in die Welt des Langsamen, der Bewussten Wahrnehmung seiner Umgebung und seines Inneren. Denn Laufen tut nicht nur unserem Körper, sondern vor allem auch unserer Seele gut, lässt uns unsere Umwelt wieder intensiver wahrnehmen und achtsamer mit uns und unserer Umgebung umgehen.
Lassen sie sich von diesem wundervollen, kleinen Buch erden und dann schnüren sie ihre Wanderstiefel und „begehen“ ihre Umgebung – danach werden sie sie mit anderen Augen sehen!