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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2017

Schnell mal Urlaub auf den Tisch

World Food Café. Quick and Easy
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Wie auch schon im Vorgänger („World Food Café“) haben hier Carolyn und Chris Caldicott vegetarische Gerichte von ihren Reisen zusammengetragen. Nach Ländern geordnet (u. a. Bangladesch, Japan, Kuba und ...

Wie auch schon im Vorgänger („World Food Café“) haben hier Carolyn und Chris Caldicott vegetarische Gerichte von ihren Reisen zusammengetragen. Nach Ländern geordnet (u. a. Bangladesch, Japan, Kuba und Syrien) und mit wunderschönen Fotografien von ihren Reisen werden exoitische, hierzulande meist gänzlich unbekannte Gerichte gekonnt in Szene gesetzt – dieses Mal aber mit dem Anspruch „quick & easy“. Diesem wird das Buch auch in großen Teilen gerecht, alle bis jetzt gekochten Gerichte waren tatsächlich leicht nachzuempfinden, wenn auch „schnell“ wohl im Auge des Betrachters liegt (kann dann schon auch mal bis zu einer Stunde dauern, bis das Essen auf dem Tisch steht), das Ergebnis hat sich aber jedes Mal gelohnt!
Unbedingt nachkochen sollte man die kubanischen Blätterteig-Pastelitos und den japanischen Seidentofu mit Ingwer und Schnittlauch!
Lecker :-q

Veröffentlicht am 13.07.2017

Urlaub auf dem Tisch, Fernweh im Herzen

World Food Café
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Ein Kochbuch, das fast mehr Lust auf Reisen als aufs Kochen macht! Carolyn und Chris Caldicott haben gemeinsam die Welt bereist und vegetarische Rezepte aus aller Herren Länder zusammen getragen. Bis vor ...

Ein Kochbuch, das fast mehr Lust auf Reisen als aufs Kochen macht! Carolyn und Chris Caldicott haben gemeinsam die Welt bereist und vegetarische Rezepte aus aller Herren Länder zusammen getragen. Bis vor einigen Jahren haben sie gemeinsam ein kleines Café in London geführt, in dem sie den Gästen das Fernweh quasi auf den Tisch gestellt haben.
In diesem wunderbaren Kochbuch haben sie ihre Rezepte zusammengetragen, mit tollen Landschaftsbildern und Impressionen ihrer Reisen unterlegt und mit Anekdoten zu gerichten und Ländern abgerundet.
Unbedingt nachkochen sollte man das Kardamom-Süßkartoffelpüree mit Paprika-Chutney (Naher Osten und Afrika)!
Ein Buch für alle, die nicht nur gerne Kochen sondern auch mal mit einem Kochbuch auf dem Sofa „schmökern“ wollen!

Veröffentlicht am 13.07.2017

tief eintauchen und davon fliegen

Herz Vers Sagen
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„ratschlag an einen jungen dichter

als dichter musst du wissen wie
man leute killt köpfe zwischen
zeilen klemmt sie plätten satz für
satz das ist das blei das du hast
ein gutes gedicht braucht heut
zutage ...

„ratschlag an einen jungen dichter

als dichter musst du wissen wie
man leute killt köpfe zwischen
zeilen klemmt sie plätten satz für
satz das ist das blei das du hast
ein gutes gedicht braucht heut
zutage einfach einen mord damit
die quote stimmt sie nicht zum
pinkeln gehen wenn du um ihre
herzen wirbst musst du sie brechen“

Ja, all das kann Albert Ostermeier! Wunderschön und immer wieder aufregend schreibt er über Liebe, Beziehungen, Alltag, verändert den Sinn der Zeilen durch Zeilenumbrüche, die die ganze Bedeutung verändern und schafft es so, mit ein paar Worten sehr vielschichtige, poetische und doch profane Aussagen zu treffen, irgendwo zwischen Shakespeare und Bukowski.

„Faust auf’s Herz“: Seine Gedichte gehören zu den schönsten die ich kenne!

Veröffentlicht am 13.07.2017

Nichts für Feministinnen, aber sehr unterhaltsam und immer wieder lesenswert

Ein Mensch
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Zugegeben, "das Weib" kommt bei Eugen Roth selten gut weg, (um ein Beispiel zu zitieren: "Ein Mensch, der auf ein Weib vertraut/ Und dumm ihm einen Tempel baut/ Und meint, das wär ein Meisterstück,/ Erlebt ...

Zugegeben, "das Weib" kommt bei Eugen Roth selten gut weg, (um ein Beispiel zu zitieren: "Ein Mensch, der auf ein Weib vertraut/ Und dumm ihm einen Tempel baut/ Und meint, das wär ein Meisterstück,/ Erlebt ein schweres Bauunglück./ Leicht findet jeder das Exempel:/ Auf Weiber baue keine Tempel!“), weshalb man dieses Büchlein als Frau wohl nur in die Hand nehmen soll, wenn man in der Lage ist, auch mal über sich selbst zu lachen.
Der Gedichtband „Der Mensch“ ist erstmals 1935 erschienen und umfasst 86 Gedichte, die von einer sehr präzisen Beobachtungsgabe, einem ironischen Blick auf seine Umgebung und Mitmenschen zeugen und messerscharfe Schlüsse ziehen. Eugen Roth ist, wie ich finde, zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geraten, seine Gedichte sind auch heute noch sehr aktuell und helfen vielleicht dem ein oder anderen, sich selbst zu reflektieren und über Eigenarten anderer auch mal einfach schmunzeln zu können.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Zaghaft, langsam, wunderschön!

Eleanor & Park
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Er nicht wirklich unbeliebt, aber kein Durchstarter, sie groß, klobig, eine auffällige Erscheinung, die so gerne unsichtbar werden würde, als die Schulbustür vor ihr aufgeht und ihr klar wird, dass sie ...

Er nicht wirklich unbeliebt, aber kein Durchstarter, sie groß, klobig, eine auffällige Erscheinung, die so gerne unsichtbar werden würde, als die Schulbustür vor ihr aufgeht und ihr klar wird, dass sie ihr Image auf der neuen Schule eigentlich schon verloren hat. Sie stolpert unbeholfen durch den Gang, den schlechtgelaunten Busfahrer im Rücken, der sie anblafft, sich endlich zu setzen, die feindseligen Blicke der anderen Schüler auf sich, die ihr zu verstehen geben, dass sie gar nicht erst darüber nachdenken muss. Fast am Ende des Busses angekommen, nimmt er entnervt seinen Rucksack vom Sitz und lässt sie durchrutschen.
So beginnt eine traumhafte, zarte und sehr vorsichtige Liebesgeschichte, die ohne Kitsch ganz tief ins Herz geht.
Die beiden sind sich noch lange nicht grün, und nur langsam, sehr langsam kommt ein zaghafter Kontakt zustande, aber der Weg dorthin geht unter die Haut und lässt einen so schnell nicht mehr los!
Absolute Leseempfehlung!