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Veröffentlicht am 15.09.2024

Großartige Charakterzeichnung

Nebel über Rønne
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Inhalt:
Dichter Nebel hängt über dem Flughafen von Rönne, als dort am späten Abend eine kleine Privatmaschine landet und ausrollt. Aber die Türen bleiben verschlossen, niemand reagiert auf die Funksprüche ...

Inhalt:
Dichter Nebel hängt über dem Flughafen von Rönne, als dort am späten Abend eine kleine Privatmaschine landet und ausrollt. Aber die Türen bleiben verschlossen, niemand reagiert auf die Funksprüche des Towers. Denn alle drei Insassen sind tot, Opfer eines raffinierten Mordanschlags.
Lennart Ipsen von der Bornholmer Kriminalpolizei steht vor einem Rätsel: Was verband die drei Reisenden? Was genau hat sich in dem Flugzeug abgespielt? Und wer hat den Frieden auf der beschaulichen dänischen Urlaubsinsel auf so brutale Art und Weise gestört?

Mein persönliches Fazit:
Nach „Sonne über Gudhjem“ hat der Autor Michael Kobr eine absolut lesenswerte Fortsetzung der Reihe geschrieben.

Auch der zweite Teil der Cosy Krimi-Reihe hat mich abgeholt.
Wenn der Mord und die Auflösung in „Nebel über Rönne“ vielleicht für mein Empfinden nicht ganz so spannend und überraschend waren wie im ersten Teil dieser Reihe, so überzeugt der Autor diesmal mit der Weiterentwicklung seiner Charaktere.

Nachdem sämtliche Persönlichkeiten im ersten Teil des Buches ausführlich vorgestellt wurden, knüpft das Leben der Protagonisten nahtlos an Band 1 an. Als Leserin bin ich gleich wieder mittendrin im Geschehen und konnte genüsslich daran teilhaben, wie sich das Leben von Lennart Ipsen und allen weiteren Bornholmern um ihn herum weiterentwickelt.

Diese Reihe besticht mit Charme, einem wunderbar fließend zu lesenden Schreibstil sowie der Insel Bornholm, in die man sich aufgrund der farbenfrohen, bildlichen und detaillierten Schilderungen einfach nur verlieben kann.

Wer Cosy Krimi-Fan ist, dem kann ich diese Reihe nur ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Max Bentow läuft zur Hochform auf

Eulenschrei
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Inhalt:
Eine Frau, ermordet in einem Baumhaus. Ein männliches Opfer, getötet in seinem Auto. Eine Schauspielerin, tot aufgefunden in der Badewanne. Profilerin Carlotta Weiss und Kommissar Nils Trojan ...

Inhalt:
Eine Frau, ermordet in einem Baumhaus. Ein männliches Opfer, getötet in seinem Auto. Eine Schauspielerin, tot aufgefunden in der Badewanne. Profilerin Carlotta Weiss und Kommissar Nils Trojan tappen im Dunkeln – was ist die Beziehung zwischen diesen Menschen, die einem scheinbar wahllos wütenden Mörder zum Opfer gefallen sind? Einen ersten Hinweis erhalten sie, als auch noch der Maler Robert Lumen gewaltsam ums Leben kommt: auf dem Speicher seines Hauses ist das Bildnis einer mysteriösen jungen Frau versteckt. Ist sie das Bindeglied zwischen den Opfern? Als Carlotta ein zwielichtiges Etablissement aufsucht, das Lumen und die Frau möglicherweise verbunden hat, kommt sie dem Täter gefährlich nahe. Wie gefährlich, begreift sie erst im letzten Moment…

Mein persönliches Fazit:
Nachdem ich schon den Psychothriller „Der Eisjunge“ im letzten Jahr zu einem meiner Lieblingsbücher dieser Reihe erkoren habe, legt Max Bentow für mich diesmal noch eine Schippe obendrauf.
Tatsächlich bekommt Nils Trojan charakterlich für mich total die Kurve. Wie schon im letzten Buch nicht mehr so stark dem Selbstmitleid verfallen, zeigt er diesmal wirklich breite Brust und steht für sich und sein Umfeld glaubhaft ein.
Die Kriminalpsychologin Carlotta Weiss bekommt aus der Chefetage vermittelt, dass sie lediglich auf Empfehlung von Nils Trojan neu im Team ist. Erwünscht ist sie allerdings nicht und bekommt das auch in aller Deutlichkeit zu spüren.
Nils Trojan und Carlotta Weiss, die auf besondere Ermittlungssituationen mit psychischen Auffälligkeiten und unkonventionellem Vorgehen reagieren, raufen sich nach und nach auf ihre besondere Art und Weise zusammen.
Aus zwei Einzelgängern wird ein Team, das sich aufeinander verlassen kann. Dies verleiht den Protagonisten mehr Tiefe und Lebensnähe.
Sicherlich vom Autor gewollt, aber wie ich finde ein wenig schade, rücken alle anderen Charaktere, die mich als Leser in dieser Reihe schon seit eh und je begleiten, total in den Hintergrund.

„Eulenschrei“ ist für mich ein großartiger Psychothriller. Max Bentow verwöhnt meine Seele wie immer mit bizarren, inszenierten und gründlich ausgearbeiteten Morden.
Ein schneller Einstieg in die Story ist gewährleistet, die Spannung konstant hoch und die passend gesetzten Wendungen runden ein schön schauriges Leseerlebnis ab.

Ich freue mich auf das nächste Jahr!


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Veröffentlicht am 28.07.2024

Starkes Thema - schlecht umgesetzt

Anna O.
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Womöglich bin ich die Letzte aus der Blogger-Aktion, die ihre Meinung zu diesem Buch teilt.
Der Inhalt und das Ende der Geschichte haben mich mit einem "Aha" und großen Augen zurückgelassen. Ich glaube, ...

Womöglich bin ich die Letzte aus der Blogger-Aktion, die ihre Meinung zu diesem Buch teilt.
Der Inhalt und das Ende der Geschichte haben mich mit einem "Aha" und großen Augen zurückgelassen. Ich glaube, ich habe dezent mindestens fünf Minuten das Buch angestarrt, um festzustellen, dass ich eigentlich nicht viel verstanden habe.

Inhaltlich konnte ich der Begriffswelt oftmals nicht folgen. Viele Fachbegriffe, Wirkungsweisen von Medikamenten, Tiefenpsychologie.
Wie sonst auch, habe ich mich erstmal im Netz ausführlich informiert und mich bemüht, ein wenig in die Welt des Autors einzutauchen. Mit mäßigem Erfolg.
Themen wie Resignationssyndrom, Schlafwandeln, Missbrauch von Scopolamin, um die wichtigsten zu nennen. Jedes Thema alleine für sich hätte Stoff für einen guten Thriller geboten.

Bei "AnnaO" hat der Autor für mein Empfinden zu viele fundierte Fakten und Daten in einen Topf geworfen, vermengt und sich das herausgefischt, was für ihn passt. Zusammenhänge geschaffen, wo keine sind.
Aus fundierten Fakten eine Fiktion, seine Story, geschaffen. Für mich leider nur mit mäßigem, unglaubwürdigem Erfolg.
Die Auflösung der Geschichte kann man als genial bezeichnen. Für mich persönlich zu weit hergeholt und krampfhaft konzipiert, um ein Knaller-Ende zu schaffen, mit dem niemand gerechnet hat und das für mich keines war.

Wer sich nicht mit den inhaltlichen Themen auseinandersetzen, sondern einfach nur unterhalten werden möchte, der findet in "AnnaO" eine angenehm zu lesende Story, die mäßig spannend ist und bisweilen einige Längen beinhaltet.

Ein "Thriller", für den ich persönlich keine Leseempfehlung aussprechen kann.



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Veröffentlicht am 29.10.2023

"Fast" mein Jahreshighlight

NACHT
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Mein Fazit:
„Nacht“ war mein erster Thriller, den ich von der Autorin Yrsa Sigurdardóttir gelesen habe.
Von daher habe ich mich einfach auf die Geschichte eingelassen, unvoreingenommen und ohne irgendeine ...

Mein Fazit:
„Nacht“ war mein erster Thriller, den ich von der Autorin Yrsa Sigurdardóttir gelesen habe.
Von daher habe ich mich einfach auf die Geschichte eingelassen, unvoreingenommen und ohne irgendeine Erwartung. Großartiges Gefühl!

Und tatsächlich hat nicht viel gefehlt und ich hätte fast mein Highlight des Jahres gefunden. Fast :)

Bereits im Prolog erfährt der Leser, dass die Bewohner eines einsam gelegenen Bauernhofes in Island auf bestialische Art und Weise ermordet wurden.

Die Story besteht aus zwei Handlungssträngen „Jetzt“ und „Vorher“, die sich kapitelweise abwechseln.

Im „Vorher“ erfahren wir aus der Sicht der Angestellten Soldis, was sich von ihrer Ankunft bis zum Zeitpunkt der Morde innerhalb der Familie und auf dem Bauernhof ereignet.

Im „Jetzt“ wird die Story aus der Sicht der Ermittler geschildert. Das ist nicht zwingend etwas, was ich mag. Oftmals nimmt es mir den Lesefluss.
In diesem Fall war es perfekt inszeniert und hielt den Spannungsfaktor von Anfang an unglaublich hoch.

Ein grandioser Schreibstil, kurze Kapitel und eine düstere, teilweise gruselige Atmosphäre haben mich absolut in ihren Bann gezogen. Ich hatte Kopfkino pur, da die Schilderungen sehr lebendig und detailliert waren.

Trotz vieler verschiedener Charaktere und Sichtweisen gelingt es der Autorin, jedem Einzelnen ein Gesicht und eine Geschichte zu geben. Besonders Soldis fand ich so sympathisch, dass ich von Anfang an stinkig war, dass sie ermordet wurde und hatte die Hoffnung, dass sich das am Ende als unwahr herausstellen würde.

Auch die Ermittlungsarbeiten bekamen viel Raum. Insbesondere der frisch aus Schweden zurückgekehrte Polizist Týr, die Gerichtsmedizinerin Iðunn sowie die Polizistin Karo waren allesamt Sympathieträger und ich habe sie bei ihren polizeilichen Ermittlungen gerne begleitet. Die Art und Weise der Erzählung lässt vermuten, dass es eventuell noch weitere Fälle mit diesem Ermittler-Trio geben könnte.

Besonders gut gefallen hat mir auch die bildliche Beschreibung der Natur Islands. Die Kälte, die schneebedeckten Wiesen, die Einsamkeit. Ein großartiges Setting.

So bin ich Seite für Seite durch das Buch geflogen, bereit für ein grandioses Finale.

Es kam nicht. Die Auflösung war kurz und unspektakulär in meinen Augen. Der Täter/Die Täterin so nebenbei gefasst und abgeführt. Die Geschichte zu Ende. Ich habe mit großen Augen noch ein wenig hin und her geblättert, um etwas Besonderes zu finden, in der Hoffnung, etwas übersehen zu haben. Ich bin dann aber nicht fündig geworden. Ende der Geschichte und aus die Maus und als Folge dessen leider nicht mein Highlight des Jahres.

Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung. Vielleicht feiert ihr das Ende. Die Autorin konnte mich auf jeden Fall mit der düsteren Story und ihrem Schreibstil überzeugen. Da waren schon ein paar Gänsehautmomente dabei!

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Überzeugt auch Fitzek Kritiker

Die Einladung
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„Mein Fazit
Playlist“ konnte ich inhaltlich nicht folgen, „Mimik“ konnte mein Herz auch nicht erobern. So hegte ich vor dem Lesen einen leichten Zweifel, ob das neue Buch „Die Einladung“ einen eher Fitzek ...

Mein Fazit
Playlist“ konnte ich inhaltlich nicht folgen, „Mimik“ konnte mein Herz auch nicht erobern. So hegte ich vor dem Lesen einen leichten Zweifel, ob das neue Buch „Die Einladung“ einen eher Fitzek kritischen Leser wie mich überzeugen kann.

„BÄHM“ („Thema Wassermelone“ Herr Fitzek), jawohl, das Buch hat mich abgeholt und mitgenommen

Als Klassentreffen deklariert, trifft sich eine kleine Gruppe ehemaliger Schulkameraden in einem Berghotel. Atmosphärisch großartig verpackt, wird die Gruppe einer Art „Escape-Room“ Spiel ausgesetzt. Diverse schockierende Begebenheiten schüren das Misstrauen untereinander. Ist jeder der, der er vorgibt zu sein? Wer hat die Fäden in der Hand?

In Extremsituationen und unter Druck zeigen Menschen ihr wahres Ich. So wird die Zeit in der Berghütte für alle ein einziger Überlebenskampf.

Mit der Hauptprotagonistin Marla hat Sebastian Fitzek einen schwer einzuschätzenden Charakter ins Spiel gebracht, der mich als Leserin immer wieder verunsichert hat. Ist sie empathisch oder berechnend? Ist sie wirklich mental so stark oder einfach nur abgezockt? Ist sie Opfer, Täter oder am Ende einfach nur dabei? Eine wirkliche spannende Entwicklung der Figur von Anfang bis zum Ende.

Ein starker Prolog mit Sogwirkung schürte meine Neugier auf den Fortgang der Geschichte. Kurze Kapitel, mit Cliffhangern und gut positionierten Twists, gaben mir kaum eine Gelegenheit, das Buch aus der Hand zu legen. Vor allem den Schreibstil habe ich diesmal als sehr klar und geradlinig empfunden. Es ließ sich unglaublich gut lesen.

Das Ende nach dem Ende, Schwamm drüber. Ich finde, gerade dieses Buch braucht es nicht. Aber es ist eben seine Art und sein Stil Bücher enden zu lassen und somit ein Markenzeichen von Sebastian Fitzek.

Von mir gibt es eine große Leseempfehlung!

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