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Veröffentlicht am 22.06.2020

sympathischer Serienkiller - ansonsten sehr amerikanisch

Ich bin die Nacht
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Klappentext:
Mein Name ist Francis Ackermann junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere ...

Klappentext:
Mein Name ist Francis Ackermann junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt.
Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackermann junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen.

Mein persönliches Fazit:
Was für ein Serienkiller! Francis Ackermann junior wurde von seinem Vater von Kindesbeinen an darauf abgerichtet zu töten. Er hat gelernt Spiele mit seinen Opfern zu spielen. Gewinnt er, hören die Schmerzen auf. Schmerzen, die sein Vater ihm zugefügt hat und die immer bleiben werden.
Doch nicht immer ist er böse. Gelegentlich lässt er Gnade walten und dies meistens im richtigen Moment, wenn es den für einen Serienkiller gibt. Dann wird er weich, fast zärtlich und ist für mich mit Abstand der einzige Sympathieträger in diesem Buch. Ich habe ihn gern durch dieses Buch begleitet. Natürlich sind seine Morde bestialisch und nicht akzeptabel. Das weiß er auch. Er tut den Menschen auf die Schlimmste Art und Weise weh. Und trotzdem! Ich mag ihn.

Die restlichen Protagonisten und die Story, für mich ein Kollateralschaden. Marcus, ein ehemaliger Sheriff, wird zukünftig der Gegenspieler von Francis Ackermann junior sein. Seit er im Dienst einen anderen Serienkiller erschossen hat, verfällt er im Laufe der Story immer wieder in Selbstmitleid und möchte als Mörder gesehen und bedauert werden. Doch das Leben scheint ihm eine zweite Chance zu schenken. Da ich nicht zu viel verraten möchte. Am Ende des Buches, nach einer durchaus überraschenden Wendung, ist es soweit. A new star ist born.

Ansonsten ist der Schreibstil einfach und gut verständlich. Ohne viel Schnickschnack drumherum, kommt Ethan Cross immer schnell auf den Punkt und verkörpert genau das, was ich an amerikanischen Autoren so gar nicht mag. The American way of life!
Ob Sheriff oder FBI Agenten. In Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, gibt es keine Regeln. Über den Gebrauch von Schusswaffen will ich erst gar nicht reden. Klein- und Großstadtcowboys, die in geheimer Mission unterwegs sind und sich an „legaler“ Killerjagd erfreuen können.
Die Figur Francis Ackermann junior ist für mich bisher der einzige Grund, weshalb ich diese Buchreihe weiterlesen möchte. Die restliche Geschichte und Protagonisten sind für mich nur Begleitwerk. Unabdingbar, wenn man ein Buch schreiben möchte. Mehr nicht.

Von mir gibt es 3,5 Sterne / 5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.06.2020

starker Thriller - aber für mich zu weit weg

Todesmal
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Klappentext:
Eine geheimnisvolle Nonne betritt das BKA-Gebäude und kündigt an, in den nächsten 7 Tage 7 Morde zu begehen. Über alles Weitere will sie nur mit dem Profiler Maarten S. Sneijder sprechen. ...

Klappentext:
Eine geheimnisvolle Nonne betritt das BKA-Gebäude und kündigt an, in den nächsten 7 Tage 7 Morde zu begehen. Über alles Weitere will sie nur mit dem Profiler Maarten S. Sneijder sprechen. Doch der hat gerade gekündigt, und so übernimmt Sabine Nemez die Befragung. Die Nonne aber schweigt beharrlich – und der erste Mord passiert. Jetzt hat die Frau auch Snejjders Aufmerksamkeit. Und während sie in U-Haft sitzt, werden Sneijder und Nemez Opfer eines raffinierten Plans, der gnadenlos ein Menschenleben nach dem anderen fordert….

Mein persönliches Fazit:
Ein unglaublich spannende, gut inszenierte Story. Viele brutale Morde, die mit viel Liebe und Planung bestialisch durchgeführt werden. Andreas Gruber schont seine Leser nicht. Obwohl das Buch ganze 586 Seiten umfasst, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Story unnötig in die Länge gezogen wird.
Kurzweilig und äußerst spannend erzählt Andreas Gruber die Lebensgeschichte einer Nonne, die einem im Laufe der Zeit immer sympathischer wird. Ihre Beweggründe für die Taten und die Auswahl der Opfer sind absolut nachvollziehbar. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich Mitleid mit den Opfern. Im Gegenteil, ich war froh, dass das Ermittlungsteam oftmals nicht pünktlich zur Stelle war.
So grandios ich die Story, den Schreibstil, die Morde und die durchweg sympathischen Protagonisten auch fand, Andreas Gruber konnte mich mit diesem Buch leider nicht komplett überzeugen.

Das lag daran, dass mir die Arbeitsweise des Ermittlungsteams Marten S. Sneijder und Sabine Nemez einfach „to much“ war. Ich weiß, das genau dies die Basis und die Besonderheit für die Reihe um das BKA-Ermittlungsduo Sneijder und Nemez ist.
Aber ein im Büro kiffender BKA-Ermittler, dem keine Grenzen gesetzt werden und der sich während eines Verhörs womöglich noch seine Cluster-Kopfschmerzen mit Hilfe von Akupunktur bekämpft, das ist schon sehr weit hergeholt.
Sabine Nemez - absolut ein sympathischer Charakter – hangelt sich wie eine Katze mit 7 Leben durch die Geschichte. Ständig verletzt, angeschossen und in Gefahr. Aber anscheinend mit viel Glück versehen oder unsterblich.
Das ist für mich persönlich – eine bekennende Realistin 😊 – einfach zu viel!

Trotzdem, saugeile Morde, eine mega Story und daher eine absolute Leseempfehlung von mir!

Von mir gibt es 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

sehr außergewöhnlich

Das Fundstück
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Kurz vorweg:
Es gibt gute und schlechte Thriller. Mal tiefgründig und mit einer Aussage. Mal oberflächlich und sinnlos. Thriller können sooooo verschieden sein.
Neuerdings auch viele Bücher, die als Thriller ...

Kurz vorweg:
Es gibt gute und schlechte Thriller. Mal tiefgründig und mit einer Aussage. Mal oberflächlich und sinnlos. Thriller können sooooo verschieden sein.
Neuerdings auch viele Bücher, die als Thriller verkauft werden und die gar keine sind.

Und, es gibt diesen Thriller „Das Fundstück“ von Frank Kodiak, besser bekannt als Andreas Winkelmann.

Zitat: „Das hat weder Hand noch Fuß.“… von dieser Redensart schon mal was gehört?

Klappentext:
„Ich packe meinen Koffer meinen Koffer und nehme mit: DICH!“
Er tötet aus Rache. Die Wahl seiner Opfer. Es könnte jeder sein…

Mein persönliches Fazit:
„Das Fundstück“ ist für mich persönlich ein Thriller, der mich schlichtweg hervorragend unterhalten hat. Ein total irres Reisejournal für Thriller-Fans. Eine Reiseroute quer durch Deutschland. Begleitet von einem unbekannten Irren, der Interesse an einer günstiger Übernachtungsmöglichkeit, leichtem Reisegepäck und netten Souvenirs hat.
Die Morde, schon ein wenig abartig und brutal, aber großartig inszeniert. Es hätte auch gerne noch eine Leiche mehr sein dürfen 😉 Spannend, aber keine große tiefgründige Botschaft und Unsinniges hin- und her. Einfach nur lesen und genießen.
Ein großartiger fließender Schreibstil. Dazu ein Kommissar mit Sarkasmus und schwarzem Humor, der das Leben so trocken sieht, wie es ist. Trotzdem, verfügt er – wenn auch nur gelegentlich -über die nötige Portion Feingefühl im Umgang mit seinen Mitmenschen.
So böse die Story auch ist, ich musste so oft grinsen. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Unkomplizierte, gute Lesekost, von der es gerne mehr Bücher geben dürfte. Kino im Kopf ist garantiert.

Für alle Thriller-Fans der guten Unterhaltung ein Muss!
Liebe Eltern, achtet immer schön darauf, was ihr euren Kindern versprecht und welche Spiele ihr ihnen beibringt. Man weiß nie, wie das Leben so spielt und welche Reisebegleitung auf euch wartet.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

authentisch und bewegend

Zwei Handvoll Leben
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Kurzrezi

Katharina Fuchs erzählt in diesem historischen Roman die Geschichten ihrer Großmütter, die beide zufällig in der dritten Woche des Jahres 1899 das Licht der Welt erblickten.
Ein Zufall, der diese ...

Kurzrezi

Katharina Fuchs erzählt in diesem historischen Roman die Geschichten ihrer Großmütter, die beide zufällig in der dritten Woche des Jahres 1899 das Licht der Welt erblickten.
Ein Zufall, der diese Geschichte so besonders werden lässt. Abwechselnd wird das Leben von Charlotte und Anna erzählt. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht aufwachsen konnten.
Ihre Großmutter Anna wuchs mit ihren Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen im Spreewald auf. Nach einer Schneiderlehre und Ende des 1. Weltkrieges ging sie nach Berlin, um wenigstens hier Arbeit und genug Auskommen zum Leben zu finden.
Ihre Großmutter Charlotte hingegen wuchs als Einzelkind auf einem Gutshof auf und führte dort ein gutes Leben. Genug Auskommen und Essen waren vorhanden, in Leipzig lebte ihre Tante und führte Charlotte dort in die bessere Gesellschaft ein.
So verschiedene Lebensumstände und trotzdem so viel gemeinsames Leid. Der erste Weltkrieg, die Machtergreifung Hitlers und ebenso der zweite Weltkrieg machte vor niemandem Halt.
Ein großer Zeitraum geprägt von Liebe, Entbehrungen, Leid und Sehnsüchten, aber auch glücklichen Momenten.

Mein persönliches Fazit:
Katharina Fuchs hat auf ganz wundervolle Art und Weise die persönliche Geschichten ihrer Großmütter erzählt. Obwohl das Buch den Zeitraum von 1913-1945 umfasst, eine Zeit in der so unglaublich viel passiert ist, ist es Katharina Fuchs hervorragend gelungen, die Zeit mit allen wichtigen Ereignissen und wahnsinnig viel Gefühl zusammenzufassen.
Anschaulich und warm, aber auch detailliert und schonungslos. Ein Buch, das mich getriggert und sehr bewegt hat.
Danke, Katharina Fuchs für diese Geschichte, die mich durchaus das eine oder andere Mal zu Tränen gerührt hat.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Bestialisch, empathisch, großartig

Brennende Narben
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Kurzrezi

Klappentext:
Die Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky kann mit der Vergangenheit nicht abschließen: Sie will endlich den Mörder ihrer Mutter finden. Doch viel Zeit hat sie dafür nicht: Eine ...

Kurzrezi

Klappentext:
Die Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky kann mit der Vergangenheit nicht abschließen: Sie will endlich den Mörder ihrer Mutter finden. Doch viel Zeit hat sie dafür nicht: Eine bestialisch ermordete Edel-Prostituierte und ein Bombenanschlag auf der Autobahn halten die gesamte Frankfurter Mordkommission in Atem. Dann erhält Mara eine anonyme Warnung: Der „Wolf“ sei in der Stadt und im Visier habe er: sie! Als Mara ahnt, wer hinter dem kaltblütigen Spiel steht, ist sie bereit, alles zu geben – für das Duell ihres Lebens…..

Zitat: „In seinen Augen flackerte etwas auf, das sie nicht kannte. Das Flehen um Verständnis.“

Mein persönliches Fazit:
Was soll ich sagen! 5 * Deluxe! Hier passt einfach alles zusammen.
Ein spannender Thriller mit einem großartigen Plot. Was Leo Born sich da alles ausgedacht hat, unglaublich! Ein Auftragskiller, der auf abartige Weise mit Hilfe seines Kuscheltieres seine Opfer quält. Mara, die neben ihren Ermittlungen noch privat ermittelt, um den Mörder ihrer Mutter zu finden und noch so vieles mehr.
Das konstant hohe Erzähltempo hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Mein „Ermittlungsbogen“ war voller Namen und Irrwege, die sich auf fantastische Weise nach und nach logisch auflösten. Ein hervorragendes Zusammenspiel zwischen Autor und Lektorat. Am Ende blieben keine Fragen mehr offen.
Was mich allerdings noch viel mehr beeindruckt hat, war die Charaktertiefe in diesem Buch. Ich glaube, Leo Born hat seine weibliche Seite entdeckt. Trotz all der Brutalität, des hohen Erzähltempos und den wechselnden Gegebenheiten in der Story gelingt es dem Autor spielerisch, die Protagonisten und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen dem Leser nahezubringen.
Im wahrsten Sinne der Worte ein Wechselbad der Gefühle. Die Emotionen sind so großartig beschrieben. Die Protagonisten reiben sich aneinander und müssen feststellen, das in Wirklichkeit niemand so hart ist, wie er vorgibt zu sein. Ganz im Gegenteil. Mara, Klimmt und auch Maras Vater offenbaren Schwächen in ihren Gefühlsleben die zulassen, dass sie sich menschlich großartig weiterentwickeln können. Rosen hingegen übernimmt endlich Verantwortung und wächst über sich hinaus.
„Brennende Narben“ hat mich wirklich in seinen Bann gezogen. Wahnsinn, wie auch Leo Born sich mit seiner Schreibleistung von Buch zu Buch gesteigert hat. Mittlerweile tief verbunden mit seinen Protagonisten, habe ich die Leidenschaft gespürt, mit der er für diese Reihe brennt.
Die Bücher können auch einzeln gelesen werden. Aber, wer die großartige Steigerung von Buch zu Buch miterleben möchte, der sollte unbedingt mit Band 1 anfangen.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und das Buch ist sicherlich ein Kandidat für mein persönliches Lesehighlight 2020!

5 Sterne +

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