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Veröffentlicht am 18.01.2020

Ein großartig ausgearbeiteter Krimi

Totenweg
1

Kurzrezi

Zitat: „Frida, was ich dir noch sagen wollte. Du musst keine Konsequenzen fürchten

Deichgraben 1998: Die Teenager Marit, Jesper und Frida leben in dem kleinen Dorf Deichgraben mitten in der ...

Kurzrezi

Zitat: „Frida, was ich dir noch sagen wollte. Du musst keine Konsequenzen fürchten

Deichgraben 1998: Die Teenager Marit, Jesper und Frida leben in dem kleinen Dorf Deichgraben mitten in der Elbmarsch. Gemeinsam gehen sie seit Jahren durch dick und dünn. Eine Tages verschwindet Marit über Nacht. Nur Frida weiß, dass Marit am Vorabend verabredet war und auch mit wem. Sie hat eine Ahnung, wo sie sie finden kann und macht sich auf die Suche. Doch als sie Marit findet, ist sie tot. Sie wurde ermordet. Eingeschüchtert vom Täter behält Marit ihr Wissen für sich.

Hamburg, 18 Jahre später: Frida Paulsen lebt mittlerweile seit vielen Jahren in Hamburg und befindet sich mitten im Studium an der Polizeiakademie. Nach 10 Jahre Streifendienst möchte sie zur Kriminalpolizei gehen. Die letzten Jahre war sie kaum zu Hause bei ihren Eltern in Deichgraben und noch immer trägt sie das Geheimnis von damals mit sich rum. Als sie eines nachts von ihrer Mutter einen Anruft erhält, scheint alles über ihr zusammenzubrechen. Ihr Vater wurde niedergeschlagen und liegt nun im Koma im Krankenhaus.
Frida muss sich Urlaub nehmen, um sich um den Apfelhof ihrer Eltern kümmern zu können. Mit einem unguten Gefühl kehrt sie nach Hause zurück. Nach all den Jahren begegnet sie hier Kommissar Haverkorn. Ausgerechnet ihm wurden die Ermittlungen im Fall ihres Vaters übertragen. Bjarne Haverkorn hat auch damals die Ermittlungen im Fall Marit geleitet. Noch immer hat er nicht verwunden, dass er den Täter nicht fassen konnte.
Sicher, dass Frida ihm damals etwas verschwiegen hat, wittert er jetzt seine Chance, den alten Fall von damals nochmal neu aufrollen zu können. Doch Frida geht ihm weiter aus dem Weg Erst als es auf dem Hof ihrer Eltern brennt und eine weitere Leiche gefunden wird, ahnt Frida, dass sie nicht für immer vor der Wahrheit davonlaufen kann.

Mein persönliches Fazit:
Was für eine großartige Charakterisierung aller Protagonisten. Romy Fölck hat es auf ganz außergewöhnliche Weise verstanden, alle Figuren innerhalb der ersten 100 Seiten ausführlich vorzustellen. Obwohl es sich hier um einen Krimi handelt, habe ich ihren Schreibstil als unglaublich sanft und unaufdringlich empfunden. Die Darstellung der zwischenmenschlichen Beziehungen spielt im diesem Buch eine große Rolle und macht es für mich besonders.
Viele Verdächtige, ein ständig steigender Spannungsbogen und unvorhersehbare Wendungen animieren absolut zum Mitraten. Für mich ein absoluter Lesegenuss und so habe ich das Buch an nur zwei Abenden gelesen. Ein must-read für jeden Krimi-Fan!



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Veröffentlicht am 11.01.2020

Spannend - aber am Ende überzogen

Das Dorf
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Spannend, aber am Ende überzogen

Zitat: „Du wirst jetzt dem Schmerz übergeben. Du wirst Leid erfahren, wie es kaum ein Mensch je ertragen hat.“

Vier Wochen lang waren Anna und der Journalist Bastian ...

Spannend, aber am Ende überzogen

Zitat: „Du wirst jetzt dem Schmerz übergeben. Du wirst Leid erfahren, wie es kaum ein Mensch je ertragen hat.“

Vier Wochen lang waren Anna und der Journalist Bastian Thanner ein glückliches Paar. Doch von einem Moment auf den anderen war alles vorbei. Anna packte ihre Koffer und ging. Jetzt, zwei Monate später, meldet sich Anna unverhofft bei Bastian. Kurz und gepresst ist ihre Stimme am Telefon und Bastian erhält nur wenige Informationen. Ist Anna verschleppt worden und in Gefahr? Bastian spürt ihre Todesangst und hat nur ein Ziel, Anna zu helfen. Sofort informiert er die Polizei, die zwar an seinen Angaben zweifelt, aber diese dennoch überprüft. Ohne Erfolg!
Bastian fühlt sich nicht ernst genommen und macht sich nun selbst mit seinem Freund Safi auf, um Anna zu suchen. Das Dorf Frundow hatte sie am Telefon erwähnt. Bereits bei ihrer Ankunft im Dorf ahnen Bastian und Safi, dass hier etwas Merkwürdiges vor sich geht. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein. Das Dorf wirkt alt und verlassen. Die wenigen Bewohner, die sich blicken lassen, wirken abweisend. Was stimmt hier nicht? Wird es Bastian und Safi gelingen, Anna zu finden und dem Rätsel des Dorfes auf die Spur zu kommen?

Klappentext:
Ein Anruf. Sie hat Todesangst. Das spürst du genau. Sie braucht deine Hilfe. Du würdest alles für sie tun. Du versprichst, ihr zu helfen. Aber du weiß nicht, auf was du dich einlässt. Und du wirst es bereuen. Soviel ist sicher. Bastian Thanner strandet in einem abgelegenen Dorf, das ihm von Anfang an unheimlich ist. Zu Recht…

Mein persönliches Fazit:
Teils spannend, teils gruselig und äußerst brutal. Der Schreibstil von Arno Strobel ist wie gewohnt flüssig und der Plot vielversprechend. Unglaublich gut gelungen ist dem Autor die bildhafte Beschreibung des Dorfes. Leider wirken die Charaktere der Story eher blass und oberflächlich. Wer schon mehrere Bücher von Arno Strobel gelesen hat, der wird ab einer bestimmten Stelle der Geschichte ahnen, welchen Verlauf sie nehmen wird. Die Auflösung der Story wirkt in meinen Augen sehr konstruiert und überzogen. Ein eher durchwachsener Psychothriller, der mich am Ende nicht überzeugen konnte. Für mich persönlich das schwächste Buch, welches ich bisher von Arno Strobel gelesen habe.


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Veröffentlicht am 07.01.2020

Ein außergewöhnlicher Thriller, der zum Nachdenken anregt

Tannenstein
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Kurzrezi

Zitat Klappentext: „Der Wanderer dacht nicht mehr an das, was hinter ihm lag. Warum auch? Es war getan“

Berlin-Tegel: Ex-Polizist Alexander Born sitzt wegen diverser Delikte im Gefängnis und ...

Kurzrezi

Zitat Klappentext: „Der Wanderer dacht nicht mehr an das, was hinter ihm lag. Warum auch? Es war getan“

Berlin-Tegel: Ex-Polizist Alexander Born sitzt wegen diverser Delikte im Gefängnis und wartet auf seine Entlassung. Kurz nach seiner Inhaftierung wurde seine Freundin Lydia, ebenfalls Polizistin, heimtückisch im Berliner Tiergarten ermordet. Vermutlich vom gleichen Mörder, der bereits vor drei Jahren eine Gruppe von Menschen in Tannenstein ermordet hat. Gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Koller hat Born bis zu seiner Festnahme an diesem Fall gearbeitet. Gemeinsam waren sie auf der Suche nach dem Mörder, genannt „der Wanderer“.
Nun hat Polizeioberkommissarin Norah Bernsen die Ermittlungen zu der Ermordung von Lydia Wollstedt übernommen und interessiert sich für die damaligen Ermittlungsergebnisse von Born und Koller. Auf der Suche nach Antworten besucht sie Alexander Born im Gefängnis. Doch dieser gibt sich distanziert und wortkarg.
Drei Wochen später kommt Born frei und hat nur eines im Sinn. Rache! Doch er ahnt nicht annähernd, auf was er sich da einlässt. Auf der Suche nach Gerechtigkeit gerät er immer tiefer in einen Sumpf aus Macht, Gewalt und Selbstjustiz.

Klappentext: Ein abgeschiedener Ort nahe der tschechischen Grenze. Elf Tote an einem kalten Novemberabend. Ein Killer, der keine Spuren hinterlässt, und ein kriminell gewordener Ex-Polizist, der Rache will. Der Beginn einer gnadenlosen Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann. Tannenstein.

Mein persönliches Fazit:
Linus Geschke recherchiert so gut, dass die Story absolut real wirkt. Doch wo endet die Realität und wo beginnt die Fiktion? Ein absolut gelungener Auftakt der Born-Trilogie. Flüssig geschrieben, starke Charaktere und ein Hauptprotagonist, der polarisiert. Ein Buch, das noch eine ganze Zeit nachwirkt und dazu anregt, sich selbst zu den Themen Moral, Gerechtigkeit und Selbstjustiz zu hinterfragen.
Spannend, politisch, außergewöhnlich! So lautet mein Fazit zu dem Thriller „Tannenstein“ von Linus Geschke.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Amerikanische Thriller-Romantik

Diabolic – Fatales Vergehen
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Prairie Creek, Wyoming: Obwohl bereits mehrere jungen Frauen unter mysteriösen Umständen verschwunden sind, gehen die die Freundinnen Kat, Shiloh und Ruth nachts heimlich baden. Es kommt wie es kommen ...

Prairie Creek, Wyoming: Obwohl bereits mehrere jungen Frauen unter mysteriösen Umständen verschwunden sind, gehen die die Freundinnen Kat, Shiloh und Ruth nachts heimlich baden. Es kommt wie es kommen muss. Sie werden von einem Unbekannten überfallen. Ruth kann nicht schnell genug weglaufen und wird von ihm vergewaltigt. Mit letzter Kraft gelingt es Shiloh und Kat den Unbekannten zu überwältigen und gemeinsam mit Ruth zu fliehen. Schwer verletzt und gedemütigt bleibt der Peiniger zurück.
15 Jahre später treffen die drei in Prairie Creek wieder aufeinander. Jede hat auf ihre Art und Weise das Geschehen von damals verarbeitet und sich ein neues Leben aufgebaut. Doch es dauert nicht lange und eine weibliche Leiche wird aufgefunden. Ein weiteres Mädchen verschwindet. Als Kat, Shiloh und Ruth unabhängig voneinander ein Foto von damals erhalten, das sie beim Baden im See zeigt, befürchten sie Schlimmes. Ist ihr Peiniger noch vor Ort und wird er sich an ihnen rächen?

Die amerikanischen Autorinnen Lisa Jackson, Nancy Busch und Rosalind Noonan haben gemeinsam diesen Thriller geschrieben, der in einem kleinen Ort im amerikanischen Wyoming spielt.
Die Hauptprotagonistinnen Shiloh, Kat und Ruth stehen im Mittelpunkt dieser Story. Allesamt in schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen, in denen Glaube, Krankheit und Gewalt eine Rolle spielen
Das Buch wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und liest sich relativ flüssig. Unterteilt ist das Buch in verschiedene Abschnitte. Der erste Abschnitt berichtet von dem Überfall des Unbekannten und der Vergewaltigung vor 15 Jahren. Die drei weiteren Abschnitte sind jeweils einer der Protagonistin gewidmet. Wer ist vor Ort geblieben, wer hat das Dorf verlassen? In diesen Leseabschnitten wird zunächst erzählt, was sich in den letzten Jahren in deren Leben ereignet hat und greift dann das aktuellen Geschehen auf.

Mein persönliches Fazit:
Die Leseprobe war großartig und beinhaltet den Text aus dem ersten Abschnitt. Der Klappentext versprach Spannung hoch drei!. Doch leider war es eher die Variante “Viele Köche verderben den Brei“. Amerikanische Thriller-Romantik, so würde ich dieses Buch einordnen. Smarte Cowboys in engen Hosen und mit gut trainierten Körpern, beleben das Liebesleben der drei vom Leben gebeutelten Hauptprotagonistinnen. Gemeinsam stark auf der Suche nach dem Bösewicht. Die eigentliche Story wird zum Rahmenprogramm degradiert. Überzogen und unglaubwürdig. Definitiv kein Buch, das ich einem Thriller-Fan schenken würde und sicher eines der schlechteren Bücher für mich im Jahr 2019.

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Veröffentlicht am 25.11.2019

emotionaler und spannender Krimi

Sommernachtstod
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Kurzrezi

Zitat: „Meine Mutter hat uns verlassen…und wir waren gezwungen damit klarzukommen…“

Schweden, 1983: Auf der Jagd nach einem Kaninchen verschwindet der 4-jährige Billy spurlos. Eine groß angelegte ...

Kurzrezi

Zitat: „Meine Mutter hat uns verlassen…und wir waren gezwungen damit klarzukommen…“

Schweden, 1983: Auf der Jagd nach einem Kaninchen verschwindet der 4-jährige Billy spurlos. Eine groß angelegte Suche nach dem kleinen Jungen bleibt erfolglos. Lediglich auf einem Feld in der Nähe des elterlichen Hofes wird ein Schuh von ihm gefunden. Wenige Wochen später geht die Polizei davon aus, dass der Junge entführt worden ist. Verzweifelt und depressiv nimmt sich die Mutter wenig später das Leben. Ihr Mann Ebbe und die Kinder Vera und Matthias, die zu diesem Zeitpunkt bereits 14 und 16 Jahre alt sind, müssen fortan alleine klarkommen. Besonders die Tochter leidet unter dem Selbstmord der Mutter und fühlt sich von ihr im Stich gelassen.

Schweden, 2003: Vera ist ausgebildete Trauertherapeutin und begegnet bei einer ihrer Sitzungen dem jungen Isak. Vera wird das Gefühl nicht los, dass Isak nicht zufällig dort aufgetaucht ist, sondern gezielt den Kontakt zu ihr sucht. Welches Geheimnis trägt der junge, blonde Mann mit sich rum. Kann es sein das ihr Bruder Billy noch lebt? Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und stößt dabei auf ein dunkles Geheimnis.

Klappentext:
Seit der kleine Billy an einem Sommerabend vor zwanzig Jahren spurlos verschwand, liegt ein Schatten über dem Dorf in Südschweden. Nun kehrt Billys Schwester, die Therapeutin Vera, in ihren Heimatort zurück. Ihr neuer Patient Isak hat eine berührende Geschichte über einen verschwundenen Jungen erzählt und Vera will endlich wissen, was damals wirklich geschah. Doch längst nicht jedem im Dorf gefallen ihre hartnäckigen Fragen.

Mein persönliches Fazit:
„Sommernachtstod“ ist mein erstes Buch, das ich von Anders de la Motte gelesen habe. Sein Erzählstil gefällt mir sehr gut. Der ständige Wechsel von der Erzählung in der Gegenwart und die Rückblende in die Vergangenheit schafft Charaktertiefe, passt zur Story und ist ihm hervorragend gelungen. Hier geht es mehr um die Emotionalität der zwischenmenschlichen Beziehungen. Ein wirklich spannender Krimi, der mit wenig Brutalität und Blutvergießen auskommt. Ein toller Autor, von dem ich sicher noch weitere Bücher lesen werde. Warum mich das Buch am Ende nicht komplett packen und von sich überzeugen konnte, kann ich nicht mal wirklich sagen. Vielleicht hätte ich mir die Auflösung der Story noch ein wenig ausführlicher gewünscht.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4/5 Sternen.