Tragisch wie brillant
Geordnete VerhältnissePhilipp, wütender Sohn einer Alkoholikerin, ist zehn Jahre alt, als sein größter Wunsch, nämlich ein bester Freund, in Erfüllung geht: Faina ist mit ihren Eltern aus der Ukraine gekommen und neu in seiner ...
Philipp, wütender Sohn einer Alkoholikerin, ist zehn Jahre alt, als sein größter Wunsch, nämlich ein bester Freund, in Erfüllung geht: Faina ist mit ihren Eltern aus der Ukraine gekommen und neu in seiner Klasse. Sie hat genauso feuerrote Haare wie er, schnell werden sie unzertrennlich. Gemeinsam wachsen sie auf, gehen durch Höhen und Tiefen, bis der Kontakt nach einem großen Konflikt abbricht und beide getrennte Wege gehen. Es vergehen einige Jahre, da steht Faina eines Tages schwanger, obdach- und mittellos vor Philipps Tür. Ohne zu zögern, nimmt er sich ihrer an, hoffte er doch all die Zeit, dass seine Seelenverwandte zu ihm zurückkehren würde. Doch mehr und mehr zeigt sich im Schleier des Nicht-Wahrhaben-Wollens Philipps Wut, seine kontrollierende Art und die geschaffene Abhängigkeit, wenn Faina mal ihren eigenen Willen hat.
Lana Lux erzählt die atemberaubende Chronik eines Femizids, zeichnet dabei tiefe Porträts sowohl von Opfer als auch Täter. Weder Philipp noch Faina glänzten für mich mit Sympathie, und doch wirkten sie so nahbar und realistisch, dass mich das Ende sprachlos machte und schockierte, obwohl ich wusste, was kommen würde.
Ein brillant wie tragischer und gleichzeitig wichtiger Roman mit Sogwirkung!