Brutal, verstörend, aber auch sehr beängstigend und tiefgreifend
Die Schwarze FarmAuf „Die schwarze Farm “ von Elias Witherow hab ich mich schon im Vorfeld unglaublich gefreut. Durch die ganzen guten Meinungen wurde es noch gesteigert und ich konnte nicht länger damit warten.
Ich möchte ...
Auf „Die schwarze Farm “ von Elias Witherow hab ich mich schon im Vorfeld unglaublich gefreut. Durch die ganzen guten Meinungen wurde es noch gesteigert und ich konnte nicht länger damit warten.
Ich möchte direkt erwähnen, dass es sehr eklig und brutal ist. Also nichts für schwache Nerven. Zudem würde ich dieses Buch auch eher in die Extrem-Kategorie einstufen, da es schon sehr grenzwertig ist. Nicht nur in physischer Hinsicht. Sondern auf sämtlichen Ebenen.
Ich kann nicht sagen warum, aber ich liebe den Schreibstil von Elias Witherow abgöttisch. Es fließt einfach und es bildet sich so ein gewaltiger Sog, das ist schier unglaublich. Dabei webt er eine sehr düstere, beängstigende und qualvolle Atmosphäre, die es wirklich in sich hat und dem Ganzen noch mehr Intensität verleiht.
Im Fokus steht dabei Nick, dessen Perspektive wir auch erfahren.
Nick ist definitiv eine sehr interessante und wandelbare Figur. Er wächst über sich hinaus und man könnte sagen, er dreht sich einmal um die eigene Achse. Doch möchte er das sehen, was auf der anderen Seite auf ihn wartet?
Daneben mochte ich Trent, Kevin und auch Jess total gern.
Es gibt noch eine Vielzahl anderer Charaktere, die der Autor mit sehr viel Kreativität und liebevoll durchdachten Details ausgestattet hat. Ja, sie sind teils wirklich monströs, abartig und abstoßend. Aber sie haben eine Funktion, jeder hat sie und in Summe all dessen, ist das einfach unglaublich genial gemacht.
Darüber hinaus verwöhnt uns der Autor mit allerhand bildhaften und detaillierten Szenen, sodass man nicht wegschauen kann, selbst wenn man es noch so sehr möchte.
Was passiert mit Selbstmördern nach ihrem Tod? Und wir unterscheiden jetzt nicht, worin oder weshalb dieser Tod besteht.
Mit der schwarzen Farm hat allerdings niemand gerechnet.
Und eins ist gewiss, wenn man dies im Vorfeld wüsste, würde man sich den eigenen selbst gewählten Tod wohl dreimal überlegen.
Elias Witherow hat in meinen Augen hier eine unglaublich interessante und vor allem faszinierende Idee zu Papier gebracht, die sämtlichen Grenzen strotzt.
Dabei geht es um Angst, Qual und Verzweiflung.
Aber vor allem geht es darum, das eigene Schicksal zu hinterfragen. Geht es mir wirklich so schlecht oder könnte es tatsächlich noch schlimmer kommen?
Auf der schwarzen Farm gibt es kein Erbarmen, kein Mitleid oder gar Freundschaft.
Es gibt nur rohe Gewalt, abartige und ekelerregende Wesen, die dir zeigen, was wirkliche Qual, Schmerz und Angst bedeutet.
Es ist ein Ort der ewigen Verdammnis und Dunkelheit. Ein Ort, an dem du dich verstecken und klug handeln musst, um nicht vollends verschlungen und seelenlos gemacht zu werden. Es ist ein Ort, der dich wieder und wieder bricht.
Nick und Jess landen genau dort. So wie viele andere vor ihnen und nach ihnen.
Allein das Setting empfand ich als unglaublich genial und faszinierend. Allein dieser ganze Aufbau ist unglaublich gut gemacht. Denn es gibt keinen Anfang und kein Ende.
Es dauert auch nicht lange und es geht extrem heftig zu. Ich kann viel ertragen, aber selbst ich hatte ordentlich zu kämpfen.
Aber trotz all dieser Düsternis und gnadenlosen Brutalität, sieht man auch sehr viele Emotionen, Unsicherheit, Schwächen und Stärken.
Und es gibt etwas, was hier über allem steht – Angst. Angst, die aus allen Poren dringt und dich absolut fertig macht.
Und obwohl man weiß, es gibt kein Entkommen, so schafft es der Autor, dass man diese Hoffnung niemals verliert. Man krallt sich direkt daran fest und möchte sich nicht mal vorstellen, dass es keine gibt.
Denn Hoffnung ist das einzige, was dir bleibt und dich alles ertragen und weitermachen lässt.
Mir hat der Verlauf mit Nick und wohin das Ganze führte unglaublich gut gefallen. Auch wenn ich fand, dass er teilweise sehr naiv, tollkühn und zu überlegen reagiert hat.
Doch er wächst an seinen Aufgaben.
Derweil gelingt dem Autor eine Handlung, die extrem nervenaufreibend, blutig und actionreich ist. Aber ich hatte keine Ahnung, wie das Ganze eigentlich enden sollte.
Das Ende ist in meinen Augen sehr gut gelungen und zudem auch sehr emotional und tiefgreifend in Szene gesetzt.
Fazit:
"Die schwarze Farm “ von Elias Witherow ist extrem harter Stoff und sicher nicht für jeden ertragbar.
Brutal, verstörend, aber auch sehr beängstigend und tiefgreifend.
Es geht um Angst, Qual und Verzweiflung.
Es geht darum, was das wirklich bedeutet.
Ein richtig genialer, blutiger und nervenaufreibender Horror-Schocker, der mich extrem begeistert hat.
Unbedingt mehr in dieser Richtung.