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Veröffentlicht am 28.06.2019

eine süße Geschichte , voller Romantik, Spannung und nervenaufreibenden Momenten

Zwischen Jetzt und Morgen
1

Von Sabine Bartsch habe ich bereits einige Romane gelesen, die mich allesamt mit ihrer jugendlichen Frische begeistert haben.
So durfte ich mir auch ihren neuen Roman auf keinen Fall entgehen lassen.
Es ...

Von Sabine Bartsch habe ich bereits einige Romane gelesen, die mich allesamt mit ihrer jugendlichen Frische begeistert haben.
So durfte ich mir auch ihren neuen Roman auf keinen Fall entgehen lassen.
Es ist in sehr jugendlicher Sprache verfasst und leicht verständlich, was mir sehr gut gefallen hat.
Es liest sich leicht und locker und man ist viel zu schnell mit dieser kleinen Lektüre durch.

Im Zentrum des ganzen steht Maryam, deren Perspektive wir auch erfahren.
Maryam ist 17 und schlägt sich mit allerlei Problemen herum, die man in diesem Alter hat. Ein Alter , in dem schon ein falsches Wort für viel Drama sorgt. Und so lernt man Mary tatsächlich auch kennen. Vom empfinden her , kam es mir jedoch so vor, als hätte ich eine 15 jährige vor mir.
Mary ist wild, launisch und verletzlich. Laut Mary selbst will sie eine Zynikerin werden, was mich wirklich zum lachen brachte.
Ich mag Mary. Sie ist anders, weiß sich durchzusetzen und so schnell bringt sie niemand aus der Ruhe. Und vor allem begegnet sie jedem voller Skepsis.

Plötzlich jedoch gerät ihr Leben im Bruchteil einer Sekunde völlig aus den Fugen und ich dachte zunächst, es würde ein spritziger Liebesroman werden.
Doch weit gefehlt. Denn diese Story hält so einiges bereit , was ich so nicht erwartet habe, was mich aber wirklich sehr begeistert hat.
Dadurch steigt die Spannungskurve auch rasant an.
Denn plötzlich geht es nicht nur um Gefühle, die alles förmlich durcheinander wirbeln.
Die aufkeimende Romanze läuft eher unterschwellig mit.
Viel mehr macht die Autorin auf eine sehr ernste Thematik aufmerksam, die nicht weit hergeholt ist und wirklich für nachdenkliche Momente gesorgt hat.

Plötzlich geht es um Recht und Unrecht. Es wird aufgezeigt wie leicht man in eine Abwärtsspirale aus Manipulation, Niedertracht und Gewalt hineinrutschen kann.
Das man sehr gut prüfen sollte, wem man sein Vertrauen schenkt und niemals leichtgläubig zu sein.
Ich hatte das Gefühl, ich stolpere mitten in eine Dedektivgeschichte, die ich besonders der jüngeren Generation ans Herz legen möchte.
Für mich als Erwachsener war einiges vorhersehbar, aber dennoch durchweg spannend.
Sabine Bartsch gelang es trotz allem , mich zum Ende hin zu überraschen und es zu einem guten Abschluss zu bringen.

Es geht vor allem um Freundschaft, Loyalität und Mut.
Mut für sich selbst und andere.
Nicht wegzuschauen und zu helfen, wenn es andere nicht tun.
Es punktet mit wirklich tollen Charakteren, die authentischer und lebendiger kaum sein könnten.
Besonders süß fand ich hierbei den Akzent von Liam, der mich immer wieder zum schmunzeln brachte.
Aber auch die Freundschaft zwischen Mary und ihren Freunden war wirklich toll zu beobachten.
Eine jugendliche, aber auch sehr temporeiche Story, die ich sehr gut nachvollziehen konnte.
Alles in allem eine erfrischende Dedektivgeschichte für zwischendurch, die herrlich viel Romantik, Spannung und nervenaufreibende Momente bietet.

Fazit:
“Zwischen Jetzt und Morgen” ist eine süße Geschichte , voller Romantik, Spannung und nervenaufreibenden Momenten.
Besonders gut geeignet für die jüngere Generation, da gerade diese , sich gut damit identifizieren dürften.
Dennoch war es für mich interessant, wie sich die Charaktere und die Geschichte entwickelt haben.
Es geht um Freundschaft, Loyalität und Mut.
Es geht darum Menschlichkeit zu zeigen und Mut aufzubringen, wenn es am meisten gefordert wird.
Perfekt für zwischendurch.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Für Fans ein toller Bonus. Denn hier erfährt man, wer Tyler wirklich ist.

DARK LOVE - Ohne dich bin ich verloren
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Tylers und Edens Story hab ich damals wahnsinnig geliebt, weshalb es jetzt auch ein Muss für mich war, Tylers Geschichte zu lesen und seine Sicht auf die Dinge zu erfahren.
Wenn eine Trilogie wirklich ...

Tylers und Edens Story hab ich damals wahnsinnig geliebt, weshalb es jetzt auch ein Muss für mich war, Tylers Geschichte zu lesen und seine Sicht auf die Dinge zu erfahren.
Wenn eine Trilogie wirklich so erfolgreich war, wie diese, sehe ich “seine Sicht” immer als etwas skeptisch an.
Gerade weil man eben vieles schon kennt. Doch tatsächlich konnte mich Estelle Maskame wirklich mitreißen, auch wenn es einzelne Passagen gab, die für mich etwas langweilig oder gar nervtötend waren.
Mit ihrem leichten, aber auch sehr eindringlichen und bildhaften Schreibstil, hatte sie mich sofort wieder in der Hand. Dennoch hat es doch gedauert, bis ich die Story beenden konnte.
Was vor allem an der Schwere der Thematik, als auch an dem Handlungsverlauf lag, den ich ja bereits schon kannte.
Die Atmosphäre empfand ich als sehr schmerzvoll, schwer und drückend.
Mit sehr viel Einfühlungsvermögen und sehr viel Emotionalität widmet sich die Autorin hier einer sehr ernsten Thematik.
Eine Thematik, die niemanden kalt lässt und die mich wirklich am Ende mit Tränen in den Augen dasitzen ließ.

Tyler haben wir als aggressiven und unwiderstehlichen Bad Boy kennengelernt. Doch wie viel Tyler steckt hinter dieser Fassade?
Hier haben wir zum ersten Mal die Möglichkeit hinter seine Fassade zu blicken und auch, wenn man einiges ahnt, so hat es mir doch komplett den Boden unter den Füßen weggezogen, bei dem was man hier erfuhr.
Denn es geht nicht nur um Eden und Tyler. Es geht auch um Tylers Vergangenheit. Die mich ganz persönlich umso mehr gefesselt und wirklich berührt hat.
Die Kapitel werden immer abwechselnd aus der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt. Was zwangsläufig für einige Cliffhanger sorgt, die währenddessen automatisch entstehen.
Interessant empfand ich hier tatsächlich, das man Tyler in der Gegenwart völlig anders erlebt, als es damals bei der Trilogie der Fall war. Ja, ich konnte sehr gut nachvollziehen, warum er so war. Aber auf einer anderen Ebene hat er mich auch unglaublich genervt. Ja, er hat daran zu knabbern, aber ist es tatsächlich ein Grund, sich selbst zu zerstören.
Es gab wirklich Passagen, da hätte ich ihn am liebsten geschüttelt und ihm ordentlich die Leviten gelesen.
Was er hatte, war kein Leben mehr. Es war Selbstzerstörung.
Die Vergangenheit dagegen fand ich unheimlich interessant und so wahnsinnig schmerzvoll. Es ging mir wahnsinnig unter die Haut. Tyler. Ich finde keine Worte.
Ich hätte ihn am liebsten in den Arm genommen.
Stumm ertragen. Wegsehen. Weitermachen.
Und während dieser Kreislauf sich stets wiederholte, stellte ich mir Fragen, die automatisch aufkommen.
Ja, teilweise konnte ich es nicht verstehen. Wie kann man so blind für sein eigenes Umfeld sein?
Wie kann das nicht auffallen?
Es hat mir schier das Herz zerrissen.
Estelle Maskame gelang es ausgesprochen gut aufzuzeigen, was in Tyler vorging und was ihn umtrieb.
Man versteht und zittert einfach nur noch mit.
Gebrochen. In Tränen aufgelöst.
Was Tyler hier widerfuhr, ist keine Seltenheit.
Eigentlich tritt dies sogar ziemlich auf und doch sind die Anzeichen für Außenstehende nicht ersichtlich , die Opfer kämpfen mit Scham, Wut und Angst.
Etwas das ihre unschuldige Seele zerstört und sich auf das ganze Leben auswirkt. Tyler ist nur ein Beispiel unter vielen.

Für mich war gerade die Vergangenheit an diesem Buch so unglaublich gut. Während die Gegenwart mich nicht ganz so packen konnte.
Der Handlungsverlauf war insgesamt sehr spannend aufgebaut. Obwohl es schon ziemlich lange her ist, das ich die Trilogie gelesen habe, so fand ich doch sehr gut ins Geschehen hinein.
Tylers jüngeres Ich, ist mir sofort ans Herz gewachsen, während Tylers jugendliches Ich , eher für Augen rollen sorgte.
Insgesamt eine wirklich gut ausgearbeitete Story, die vor allem mit einem starken Protagonisten punktet, dem nichts geschenkt wird und mit einer Thematik aufwartet, die einfach unglaublich ans Herz geht und auch für einige nachdenkliche Momente sorgt.

Für Fans ein toller Bonus. Denn hier erfährt man, wer Tyler wirklich ist.

Fazit:
Ich hab Tylers und Edens Story damals sehr geliebt, deswegen musste ich auch seine Geschichte lesen.
Dabei war für mich vor allem die Vergangenheit am interessantesten.
Eine Vergangenheit die mitten ins Herz trifft.
Die bewegt, erschüttert und mich gerade am Ende, in Tränen ausbrechen ließ.
Estelle Maskame wartet hier mit einer ziemlich ernsten und wichtigen Thematik auf, die einfach komplett bewegt, Augen öffnet und nachdenklich stimmt.
Tragik und Dramatik gibt es eine ganze Menge und noch viel wichtiger: endlich versteht man, warum Tyler ist, wie er ist.
Manchmal ist das Leben nicht einfach und manchmal reicht kämpfen einfach nicht aus.
Und manchmal sind Mauern, alles was uns bleibt.
Für Fans ein toller Bonus. Denn hier erfährt man, wer Tyler wirklich ist.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Mystisch, beklemmend und voller Abgründe

Tief im Wald
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Das Cover dieses Buches hat mich sofort in den Bann gezogen und ich war so mega gespannt darauf, was es letztendlich für mich bereithalten würde.
Der Schreibstil der Autorin hat mich ungemein begeistert.
Sie ...

Das Cover dieses Buches hat mich sofort in den Bann gezogen und ich war so mega gespannt darauf, was es letztendlich für mich bereithalten würde.
Der Schreibstil der Autorin hat mich ungemein begeistert.
Sie schreibt sehr eindringlich und fesselnd, aber auch sehr bildhaft.
Es ist wie ein Flüstern im Wind. Eine Dunkelheit die sich immer mehr offenbart und nichts als Trauer und Entsetzen mehr übrig lässt.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht. Denn ich hatte das Gefühl ein richtig schön und düsteres Märchen zu lesen und das hat mir hier wirklich sehr gut gefallen.

Von der Lebensweise her würde ich sagen, es spielt im Mittelalter. Es wird in einfachen Hütten gehaust, keine Elektrizität und auch die fahrenden Händler unterstreichen dieses Gefühl.
Im ersten Teil des Buches erfährt man praktisch die Vorgeschichte und diese löste absolute Beklemmung aus. So viele Fragen brandeten in mir auf.
Ich hatte keine Antworten. Nur noch mehr Fragezeichen im Kopf.
Und je mehr ich erfuhr, umso mehr faszinierte mich diese Geschichte.
Peternelle van Arsdale zeigt mit dieser Geschichte, daß Böses nicht gleich Böses ist.
Und Gut nicht automatisch gut sein muss.
Es braucht Nahrung um zu wachsen.
Emotionen um größer zu werden und davon gibt es hier wirklich mehr als reichlich.
Manchmal ist das , wovon wir hören, viel schlimmer , als das was tatsächlich vorgeht.
Ja, der erste Teil hat mich wirklich schockiert, gerade weil jegliche Empathie verloren ging.
Im zweiten Teil geht es dann richtig los und man lernt Alys kennen. Ein siebenjähriges Mädchen, das so unschuldig und rein ist. Das mich sofort berührt hat mit ihrer Art.
Sie verlor ihre Eltern an die Seelenesser.
Ein Verlust der ihr ganzes zukünftiges Leben prägt und sie zu etwas heranwachsen lässt, was ihr Angst macht.
Doch je mehr man in Alys eintaucht , umso mehr spürt man, dass sie anders, das sie einfach Besonders ist.
Die Angst vor den Seelenessern, als auch vor der Bestie ist groß und dennoch ist hier nicht klar zu erkennen, wer gefährlicher ist.

Mich hat diese Thematik mit den Seelenessern wirklich begeistert. Der Autorin gelingt es sehr gut, die Gefährlichkeit dessen sehr gut aufzuzeigen. Man spürt das Grauen, das sie entfachen.
Aber man spürt auch, daß sie nur Macht haben, wenn man sie Ihnen gibt.
Die Charaktere fand ich insgesamt wirklich toll ausgearbeitet. Ganz besonders Alys ging mir wahnsinnig unter die Haut. Gerade weil sie viel durchzustehen hat und stets darum kämpft ihr eigenes Ich nicht zu verlieren.
Paul hat mich dagegen immer wieder zum lachen gebracht. Andere Charaktere lösten nichts als Wut bei mir aus.
Die Niedertracht und der Egoismus waren förmlich spürbar und jede Sekunde taten mir die Kinder so unglaublich leid und doch bleibt nichts als Hilflosigkeit übrig.

Die Handlung war unglaublich spannend und gut strukturiert.
Das Buch selbst ist in 5 Teile gegliedert. Überwiegend begleitet man Alys , aber auch einzelne Passagen aus der Sicht der Seelenesser erfährt man hier. Etwas was die Spannung und die Ausweglosigkeit nur noch mehr unterstrich.
Mitunter stellt sich die Frage ob man Ihnen überhaupt entkommen kann.
Man erfährt so viel und gleichzeitig bangt und zittert man mit Alys mit.
Eine Alys die mit ihrer inneren Zerrissenheit zu kämpfen hat.
Die Geschichte entwickelte eine Dimension , die ich nicht erwartet habe.
Emotionen werden zur Qual. Ja zur Verderbnis.
Fühlen zu einem hohen Gut.
Eine Geschichte die so nach Angst und Wut schmeckt, das einem Angst und Bange wird.
Der Verlauf war für mich überraschend und hat wirklich toll zur Geschichte gepasst.
Das Grauen das man hier spürt, fühlt sich sehr intensiv und beklemmend an. Man ruht nicht eher, bevor man die letzte Seite gelesen hat.
Ein Roman , der nicht mit Tempo und Action punktet.
Vielmehr spielt sich alles im Untergrund ab.
Was mir persönlich etwas gefehlt hat, war mehr Hintergrundwissen. Ebenfalls war es etwas für mich seltsam, das Ganze aus der Sicht eines Kindes zu erfahren. Ja, es ist wichtig für die Geschichte. Aber ich hatte mitunter nicht das Gefühl, als wäre Alys ein Kind. Sie handelt zu erwachsen, zu reif für ihr Alter.
Letztendlich ein wirklich geniales Werk, das mich trotz kleineren Schwachstellen vollkommen begeistert und mitgerissen hat.

Manchmal ist der eigentliche Glaube, alles was uns bleibt.

Fazit:
“Tief im Wald” ist eine toll ausgearbeitete und sehr düstere Story , die mich absolut begeistert und mitgerissen hat.
Mystisch, beklemmend und voller Abgründe.
Eine Story die Gänsehaut verursacht und vor allem mit unterschwelliger Spannung punktet.
Manchmal ist der Glaube alles , was uns bleibt und manchmal ist das Böse , nicht das , wofür wir es halten.
So richtig schön zum fürchten und mit einem wirklich gut durchdachten Ende.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Tragisch, beklemmend und voller Abgründe

The Couple
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Auf diesen Thriller hab ich mich im Vorfeld schon unfassbar gefreut und konnte es kaum erwarten zu beginnen.
Der Schreibstil von Araminta Hall ist sehr einnehmend und fließend. Mit der beklemmenden Atmosphäre, ...

Auf diesen Thriller hab ich mich im Vorfeld schon unfassbar gefreut und konnte es kaum erwarten zu beginnen.
Der Schreibstil von Araminta Hall ist sehr einnehmend und fließend. Mit der beklemmenden Atmosphäre, schafft sie es Bilder im Kopf zu produzieren, die sehr beängstigend sind.
Der Einstieg war für mich zunächst jedoch etwas mühsam.
Mir gelang es nicht direkt einen Bezug zu Mike aufzubauen. Es plätscherte etwas vor sich hin und ich wusste nicht so recht , wohin es mich führen würde.
Ich begegnete einem Mann , der sich scheinbar seine eigene Traumwelt geschaffen hatte.
Wieviel davon kommt der Realität überhaupt nahe?
Mike , ist ein Charakter, den man nicht sofort in seine Welt lassen kann.
Er geht auf Distanz und lässt niemanden in sich hineinblicken. Anhand der Vergangenheit, die hier Stück für Stück freigelegt wird, ist das durchaus nachvollziehbar.
Eine Vergangenheit, die prägt und bewusst macht, wie seine jetzige Entwicklung zustande kommen konnte.
Auch seine Gefühle zu Verity konnte ich wirklich gut nachvollziehen. Sein Fokus ist allein auf sie gerichtet, alles andere scheint er kaum wahrzunehmen.
Ich hab mich immer wieder gefragt, ob ich mich in der Einschätzung von Verity nicht täusche.
Ist sie eine unschuldige junge Frau, deren Gefühle sich geändert haben oder ist sie berechnend und gefühlskalt?
Wer ist hier Opfer und wer Täter?

Die Autorin entwickelt hier ein sehr raffiniertes und gut durchdachtes Psychospiel, bei dem Grenzen nicht klar zu ziehen sind.
Bei dem wir in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele eintauchen und erst lernen müssen, was Schwäche und was Macht bedeutet.
Mike lernt man dabei sehr gut kennen und im Laufe der Zeit, drang ich wirklich zu ihm durch und verstand besser , was er auszudrücken versuchte.
Was er bewegen wollte.
Was daran liegt, das man ausschließlich seine Perspektive erfährt.
Verity dagegen war für mich nie wirklich greifbar. Sie war ein Mysterium für mich.
Was empfand sie wirklich und steckt Engel oder Teufel in ihr fest?
Wieviel Wahrheit ist in Mikes Worten und Taten zu finden?

Die Obsessivität, die sich immer mehr herauskristallisierte, machte mir wirklich Angst und löste pure Beklemmung in mir aus.
Doch restlos schockiert war ich erst, als die Autorin zum finalen Schlag ausholte und dem Verlauf eine völlig neue Richtung gab.
Es hatte etwas tragisches und unheilvolles. Aber auch die Spannung zog dabei merklich an.
Man hatte das Gefühl, außer Mike und Verity existiere niemand mehr.
Es wurde immer spannender ,interessanter und faszinierender für mich.
So viel Abgründe, so wenig Raum für Hoffnung oder die Möglichkeit zur eigenen Entfaltung.
Die Verzweiflung Mikes war stets präsent und schien sich immer mehr zu steigern und zu intensivieren.
Er überschreitet moralische Grenzen , aber wie viel Moral lässt diese Story im eigentlichen Sinne zu?
Mich hat diese Geschichte wahnsinnig und nachdenklich zugleich gemacht.
Einerseits mochte ich Mike und er tat mir leid, aber andererseits wollte ich ihn stoppen, aber auch kräftig durchschütteln, damit er endlich wieder klar sieht.
Die Autorin machte es mir nicht leicht mit dieser Geschichte. Ich war hin- und hergerissen und wusste nicht, wo die Wahrheit tatsächlich verborgen liegt.
Man bekommt hier einen Psychothriller geboten, der besonders auf der psychologischen Ebene sehr gut ausgearbeitet ist.
Man hat die Möglichkeit zur eigenen Interpretation, was dem Ganzen eine völlig neue Bedeutung verschafft.

Anfangs fand ich es etwas langweilig und ohne Elan. Aber die Autorin konnte mich mit dem Umschwung absolut begeistert und völlig fesseln.
Was ist Schein, was ist Sein?
Letztendlich liegt es alles im Auge des Betrachters. Denn niemals ist alles so klar und einfach, wie man es gern hätte. Manchmal muss man tief graben, um die Wahrheit zu erkennen.
Es wird aufgezeigt dass Obsessivität gefährliche Strukturen annehmen kann, dass man dabei das eigene Ich verliert und nur noch für den anderen existieren kann.
Wieviel von einem Selbst bleibt dann überhaupt noch übrig?
Mich hat diese Tragik dahinter wirklich ein Stück weit traurig, aber auch wütend gemacht.
Aber es wird auch sehr deutlich aufgezeigt, das es immer zwei Seiten gibt.
Ein wirklich gutes Werk, das jedoch etwas brauch , um an Tempo und Intensität zu gewinnen.

Fazit:
“The Couple” ist ein sehr interessanter Psychothriller über Obsession, Kontrolle und Macht. Ein Spiel, das verdammt raffiniert und abgründig ist.
Es brauch, um etwas an Tempo zu gewinnen. Aber die Autorin webt hier einige Wendungen ein, die mich komplett geschockt und gefesselt haben.
Blut sucht man vergebens, denn hier wird vor allem mit psychologischer Spannung gepunktet.
Eine Spannung , die vor allem unterschwellig spürbar ist.
Tragisch, beklemmend und voller Abgründe.
Eine Geschichte in der die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge nur allzu leicht verschwimmen.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Eine Geschichte, die so groß, so gewaltig ist, das es mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen hat

Second Chance
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Ganz spontan hab ich jetzt nach dem ersten Band der Chance gegriffen und bin immernoch total aufgelöst, wie paralysiert. Aufgelöst und die Tränen wollen einfach nicht versiegen.
Und dann der Gedanke, was ...

Ganz spontan hab ich jetzt nach dem ersten Band der Chance gegriffen und bin immernoch total aufgelöst, wie paralysiert. Aufgelöst und die Tränen wollen einfach nicht versiegen.
Und dann der Gedanke, was zum Teufel habe ich getan?

Den Schreibstil der Autorin zu beschreiben, fällt mir unglaublich schwer. Sie schreibt sehr gefühlvoll, man hat fast das Gefühl, in jeder Zeile ein gequältes Brechen wahrzunehmen. Sie schreibt auf eine Art die mich in die Tiefe zieht und gleichzeitig wieder nach oben bringt.
Selten hab ich eine so ungeheure Kraft an Schmerz und Verzweiflung gespürt.
Die innere Zerrissenheit treibt es immer weiter, bis es einfach nicht mehr geht. Bis man Stück für Stück mehr daran zerbricht.
Die Liebe ist etwas sehr großartiges und ungemein wichtiges für unser Herz und für unser ganzes Sein.
Sie trägt dazu bei, wie wir uns vorwärts bewegen, wie wir uns entwickeln.
Aber was , wenn sie ausgebremst wird und uns somit die Möglichkeit genommen wird?
Fehlt dann nicht ein Stück von uns selbst?
Existieren wir dann nur noch statt zu leben?
Cassie und Tanner sind zwei unglaublich großartige Charaktere, die mich bis in die Fingerspitzen berührt haben. Die mir gezeigt haben, was Vertrauen und Verlust bedeutet.
Die gezeigt haben, was es heißt zu lieben und das eigene Glück hintenanzustellen.
Zwei Menschen , die unterschiedlicher kaum sein könnten und dennoch so unendlich viel gemeinsam haben.
Er aus der Unterschicht, er tut nichts anderes als zu kämpfen und zu überleben. Nicht für sich. Sondern für diejenigen, die es nicht richtig können.
Und dann ist da Cassie, die aus den gehobenen Kreisen stammt und ein Blick aus ihren Augen genügt, damit sein Herz in Flammen steht.
Diese beiden Menschen haben mich so unendlich viel Kraft gekostet. Ich hab geweint, hab gezittert und war den Tränen nah.
So wütend über manche Dinge, die ich nicht verstehen konnte und die mich einfach nicht losgelassen haben.
Einst Star und Trip sind sie nun Cassie und Tanner, die sich urplötzlich wieder gegenüber stehen.
Kann man die Vergangenheit hinter sich lassen?
Ein Bruch der nie geheilt ist, hat er nun die Chance geschlossen zu werden?

Rose Bloom führt uns sehr behutsam an die Geschichte von Tanner und Cassie heran.
Ganz sanft und leise.
Ich brauchte etwas um in der Geschichte anzukommen, um Cassie und Tanner in mein Herz zu lassen.
Fast als wüsste ich, das es bittersüß werden würden.
Denn die Atmosphäre empfand ich von Anfang an als traurig, voller Sehnsucht und Qual behaftet.
Eine Atmosphäre die niemals abklingen wollte.
Wir erfahren dabei auch die Perspektiven von beiden, was sie wahnsinnig tief macht. Mit jeder Zeile mehr erforscht man Stück für Stück ihr Geist und ihre Seele.
Erkennt was sie ausmacht, das sie Ecken und Kanten vorzuweisen haben, die den intensiven Schmerz nur noch mehr unterstreichen.
Es wird immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt, was mir ungemein gut gefallen hat. Denn dadurch kommen wir Schritt für Schritt ihrem Leben, ihrer Liebe füreinander näher.
Einer Liebe, die nie unter einem guten Stern stand.
Begreifen und verinnerlichen, was sie verändert, was sie auseinanderbrechen lassen hat.
Denn ihre Hintergründe sind alles andere als leicht.
Jede Zeile Erschöpfung und Hoffnung zugleich.
Sie haben viel zu kämpfen, mehr als ein Mensch ertragen könnte und sollte und trotzdem verlieren sie dabei nicht eine Sekunde ihre Stärke.
Ich hab geflucht , bei dem was Cassie in der Vergangenheit durchmachen musste und war ungeheuer stolz darauf, wie sie sich entwickelt, ja verändert hat.
Genauso erging es mir mit Tanner.
Nur anders.
Die Emotionen zwischen den beiden sind so groß und gehaltvoll, das ich völlig gefangen zwischen Glück und Leid war.
Nur um dann wieder vollends den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Mit dieser Lovestory, die das Leben nicht besser widerspiegeln könnte, hat Rose Bloom mein Herz erobert.
Eine Geschichte über Verlust, Akzeptanz.
Über Schmerz, der in so vielen Facetten daherkommen kann.
Und über Liebe, die so groß, so allumfassend ist, das es einen förmlich zerreißt.
Tut Liebe weh? Ja, verdammt noch mal, das tut sie.
Reinigt sie? Sie hat die Macht dazu.
Eine Liebesgeschichte, in der egal ist, woher du kommst oder wer du bist. Ganz allein dein Herz zählt und was du fühlst.
Das Ende hat mich wirklich sprachlos gemacht. Es hat mich aufatmen und gleichzeitig nach Luft schnappen lassen.
Es war anders , als ich erwartet habe und passt doch so unendlich gut zu Cassie und Tanner.
Eine Geschichte, die man nicht so ohne weiteres wegstecken kann und die mich durch eine enorme Gefühlsachterbahn katapultiert hat.
Für mich ein großartiges Werk , das mich sehr beeindruckt hat und etwas nachdenklich zurücklässt.

Fazit:
Die Chance Reihe von Rose Bloom punktet bereits mit der Story um Cassie und Tanner.
Eine Geschichte, die so groß, so gewaltig ist, das es mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen hat .
Eine Story die durch Entwicklung, durch Schmerz und Pein lebt.
Die so sehr ans Herz geht , das man nicht weiß, ob man glücklich oder traurig sein soll.
So intensiv und bewegend, das ich unglaublich viele Tränen vergossen habe.
Ein echter Schatz am Buchhimmel, der auf jede Leseliste gehört.
Ich bin einfach nur überwältigt und vollkommen aufgelöst.