Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2019

Eine Dystopie die doch etwas nachdenklich zurücklässt

Left to Fate. Die Ausgesetzten
0

“Left to Fate” birgt eine ziemlich interessante, wenn auch beängstigende Grundidee. Weshalb ich das Buch auch unbedingt lesen wollte.
Ein dystopischer Roman der in nur einem Band abgeschlossen ist. Diesbezüglich ...

“Left to Fate” birgt eine ziemlich interessante, wenn auch beängstigende Grundidee. Weshalb ich das Buch auch unbedingt lesen wollte.
Ein dystopischer Roman der in nur einem Band abgeschlossen ist. Diesbezüglich hatte ich doch meine Zweifel was die Tiefgründigkeit anbelangt.
Denn wie soll man all die Geschehnisse rund um diese komplexe Idee , in nur einem Band abhandeln?
Knapp 400 Seiten und es soll alles hineinpassen?
Positiv empfinde ich jedoch, daß man auf keine Fortsetzung warten muss. Etwas, was heute sehr selten der Fall ist.

Angefangen beim Cover, das ich gerade wegen seiner Schlichtheit sehr gern mag. Auch der Schreibstil der Autorin, machte es mir leicht den Geschehnissen zu folgen. Sie schreibt sehr leicht und fließend, aber auch sehr fesselnd und gefühlsbetont.
Dreh- und Angelpunkt dieser Story ist Samantha. Mit ihr beginnt es und mit ihr schließt sich der Kreis.
Sam ist eine sehr interessante Persönlichkeit, die sehr impulsiv handelt und gerne mal über das Ziel hinausschießt. Ich mochte sie unheimlich gern. Gerade weil sie sich nichts vorschreiben lässt und trotzdem, oder gerade deswegen ihre Ecken und Kanten hat, die sie unheimlich sympathisch und greifbar machen.
Sam ist eine der Verbannten und sieht sich mit einer Welt konfrontiert, in der man jede Sekunde aufs neue kämpfen muss.
Interessant ist hierbei die Idee. Menschen die straffällig zu werden drohen , werden nach New York geschickt. New York das nichts weiter mehr ist, als eine Ruine und somit ist dieses Problem erledigt.
Soviel zur Theorie.
Doch was, wenn das nicht alles ist?
Was, wenn da mehr dahintersteckt?
Was, wenn es mit dem aussortieren nicht so leicht erledigt ist?
Was dann?

Leben verschaffen dieser Story vor allem die wirklich sorgfältig ausgearbeiteten Charaktere. Hierbei erfährt man vor allem Sams Perspektive.
Aber sie ist nur eine von vielen.
Insgesamt sind alle wirklich ziemlich unterschiedlich und interessant.
Mir haben neben Sam, auch Jeff und David unglaublich gut gefallen.
Vor allem Jeff, der immer wieder Salz in die Wunden streut und damit wirklich für Action und emotionale Momente sorgte. Aber auch hinter Jeff steckt eine Geschichte, die seine Reaktionen bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar machen.
Konflikte, Rivalitäten und die Frage wer der Mächtigste ist.
Mir hat der Aufbau der Handlung sehr gut gefallen. Auch wenn immer wieder Informationen zu Concordia und New York eingestreut werden, so haben mir doch viel mehr Details gefehlt. Man erfährt zwar was und warum es geschieht. Dennoch hätte ich es gerade gern im Alltag erlebt, um wirklich die Beklemmung und Ausweglosigkeit die es mit sich bringt , wirklich zu spüren. Gerade was die Versorgung anbelangt.
Insgesamt ist die Handlung wirklich sehr temporeich.
Anhand von Schüben von Seiten Sams spürt man recht deutlich welche Rolle Concordia dabei spielt.
Es ist sehr geheimnisvoll und düster. Man läßt sich vor allem durch die emotionalen Ausbrüche und Rivalitäten untereinander mitreißen.
In die Karten schauen lässt sich niemand, was es doch etwas unvorhersehbar macht.
Auch für die zwischenmenschlichen Aspekte wird hier gut gesorgt. Denn natürlich kommt es nicht ganz ohne eine Liebesgeschichte aus.
Diese ist jedoch nicht so ausgeprägt, das es den eigentlichen Kern überdeckt.
Vielmehr sorgt sie für Dramatik und Tragik. Ein bisschen Herzschmerz sozusagen inklusive.

Ansich fand ich die Story wirklich toll und sie wurde wahnsinnig schnell erzählt. Tatsächlich hat mir jedoch etwas mehr Tiefe anhand der Thematik gefehlt.
Mehr Erklärungen und mehr Informationen.
Gerade im letzten Drittel der Handlung wird zwar ordentlich aufgeholt und einige Fragen werden beantwortet. Ja und natürlich ging alles Schlag auf Schlag. Die Ereignisse haben sich förmlich überschlagen und auch unvorhergesehene Wendungen haben dabei wirklich nicht gefehlt.
Es hat mich wirklich schockiert, aber andererseits konnte ich es auch nachvollziehen, denn es hat nicht nur nachdenklich gestimmt, sondern auch einen völlig neuen Blickwinkel auf alles geworfen.
Die Handlung hat mich ordentlich gefordert. Ich hab Sam wirklich geliebt und gefeiert und jede einzelne Sekunde genossen.
Aber für mich hätte es gern noch sorgfältiger ausgearbeitet sein können, da hier eine ganze Menge Potenzial drin steckt.
Eine Dystopie in der es um Kontrolle, Zeit und Verbrechensbekämpfung geht und in der die Frage nach der Menschlichkeit, doch einige Fragen aufwirft und wirklich einen faden Beigeschmack hinterlässt.

Letztendlich eine richtig gute Dystopie, in der die Frage nach Gerechtigkeit in den Raum gestellt wird.
Für mich war es leider zu oberflächlich, dafür waren die Charaktere umso tiefgründiger und facettenreicher in ihrer Ausarbeitung.
Ein Roman der mich mitfiebern und mitzittern ließ, der mich in Atem gehalten und bewegt hat.
Der mich Wut , Verachtung und Angst spüren ließ.
Der so viel größer hätte werden können.
Denn hier steckt so viel Zerrissenheit und Verzweiflung drin. Die Abgründe sind unheimlich tief und kaum zu beschreiben.
Es hat mich begeistert, aber es hätte eben auch mehr sein können.

Fazit:
Die Story rund um Sam und David birgt eine sehr interessante, wenn auch beängstigende Idee.
Mich hat sie wirklich absolut begeistert.
Aber für mich wäre deutlich mehr drin gewesen.
Schwachstellen die zwar den Lesefluss nicht trübten, dennoch hätte es mehr sein können.
Eine Dystopie die doch etwas nachdenklich zurücklässt.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Eine geniale Idee, leidert konnte mich die Umsetzung nicht zufriedenstellen

THINK - Sie wissen, was du denkst! - Folge 1
0

Auf die neue Dranbleiber Serie “Think” hab ich mich schon Wochen vorher immens gefreut und war so mega gespannt darauf.
Leider war für mich im Endeffekt das Cover, das beste am Buch.
Wenn man hinterher ...

Auf die neue Dranbleiber Serie “Think” hab ich mich schon Wochen vorher immens gefreut und war so mega gespannt darauf.
Leider war für mich im Endeffekt das Cover, das beste am Buch.
Wenn man hinterher genauso schlau wie vorher ist, fühlt sich das nicht nur total seltsam an. Es hinterlässt auch einen faden Beigeschmack.
Angefangen beim Schreibstil, den ich als sehr schwierig und verwirrend empfand.
Schon beim Einstieg bereitete mir das wirklich Probleme und ich brauchte lange, bis ich mich halbwegs zurecht fand.
Wenn man in das Geschehen eintaucht, hat man das Gefühl, man gerät mitten in ein Videospiel. Meine Rädchen im Gehirn kamen schon da nicht richtig hinterher.
Deklariert wird es ja als Thriller. Nur leider fehlte mir hier wirklich der Thrill und vor allem der Nervenkitzel.
Man hat konstant das Gefühl, sich mitten in einer Gedankenspirale zu befinden.
Der Anteil der wohl Thrill mitbringen sollte, lief für mich nur nebenher und war verdammt schwer zu greifen.
Stattdessen stellte mich Think, die ja eigentlich Kathy heißt, immer wieder vor neue Herausforderungen.
Warum bitte nennt sie sich nicht Kathy, sondern Think? Das hat mich wirklich total verwirrt.
Auf mich wirkte sie auch nicht sonderlich sympathisch. Menschlich betrachtet könnte man sie als seelisches Wrack bezeichnen. Aber aus welchem Grund auch immer, ich konnte nie einen rechten Bezug zu ihr aufbauen.

Als Leser switcht man hier zwischen vier (ja, ich glaube vier sind es) Perspektiven hin und her. Überwiegend von Clay und Think. Wobei mir Clay noch am sympathischsten war.
Dann haben wir noch eine weitere Perspektive, die für mich leider überhaupt keinen Sinn ergab. Meinen Lesefluss störte vor allem , das es gerade bei dieser Perspektive keinerlei Satzzeichen gab. Bis zum Schluss war mir schleierhaft welchen Sinn sie erfüllen sollte.
Die Grundthematik jedoch hat mir wirklich gut gefallen, leider wurde diese wirklich schwer verständlich und einfach grauenvoll umgesetzt.
Ich hätte mir einfach eine klare Abtrennung zwischen Gedanken und Handlungen gewünscht. Denn diese vermischen sich leider immer wieder. Was ich wirklich sehr schade fand. Auch ein paar Hintergrundinformationen wären wirklich toll gewesen.

Um es kurz zu machen, ich war froh als es zu Ende war und werde diese Serie mit Sicherheit nicht weiterverfolgen.
Ich weiß es ist die erste Folge und ich weiß auch, das man da nicht allzu viel Tiefe erwarten kann.
Aber ich hatte einfach permanent das Gefühl, es wäre total oberflächlich und leider konnte ich auch keine Emotionen spüren.
Clays Schuldfrage kam jedoch zu einem guten Abschluss, das hat es für mich leider auch nicht besser gemacht. Obwohl gerade in diesem Bereich noch mit Wendungen gepunktet werden konnte. Think hat mich da tatsächlich überrascht und automatisch stellte sich mir die Frage, wer diese Frau eigentlich ist.
Für mich leider der Flop des Jahres

Fazit:
Die Gedanken von Verbrechern überwachen?
Geniale Idee, die Sache mit dem Datenschutz lassen wir jetzt mal außen vor.
Eine Serie die verdammt viel Potenzial hat und wirklich großartig werden könnte.
Leider hat sie mich mehr verwirrt und außen vorgelassen.
Klare Linien, bessere Unterteilung und ich hätte definitiv Spaß gehabt.
Leider konnte mich hier die Umsetzung in keinster Weise überzeugen. Es war ein Kampf auf jeder Ebene.
Hinterher war ich genauso schlau wie vorher.
Leider für mich der Flop des Jahres.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Dieser Band bedeutet Veränderung und Entwicklung

Profiling Murder – Fall 2
0

Der Vorteil bei der Reihe um Laurie Walsh, man muss nicht lange auf die Folgebände warten.
Der Nachteil, sie sind einfach viel zu kurz, ergo auch viel zu schnell gelesen.
Mit ihrem mitreißenden und leicht ...

Der Vorteil bei der Reihe um Laurie Walsh, man muss nicht lange auf die Folgebände warten.
Der Nachteil, sie sind einfach viel zu kurz, ergo auch viel zu schnell gelesen.
Mit ihrem mitreißenden und leicht verständlichen Schreibstil, hat mich auch hier die Autorin wieder ganz geschickt um den Finger gewickelt.

Im letzten Band hat man ja bereits Laurie etwas unter die Lupe nehmen können und ich mag sie einfach so unfassbar gern.
Besonders die Szenen, in denen sie zeigt, das sie sich nichts vorschreiben lässt, was vor allem ihre Unabhängigkeit sehr gut unterstreicht. Szenen, die mich aber auch immer wieder zum schmunzeln bringen.
Laurie ist aber nicht nur tough und versteht es ordentlich auszuteilen. Sie ist ein Mensch, deren Seele zum Teil zerbrochen ist. Aber genau diesen Umstand lässt sie nicht an sich heran. Sie lässt es nicht zu, das es sie innerlich zerstört und auffrisst. Das ist ein Teil von ihr den ich wirklich bewundere.
Auch in diesem Band erfährt man wieder größtenteils ihre Perspektive, aber auch der Täter des Mordfalles kommt zu Wort.
Auch die übrigen Charaktere sind sehr gut greifbar und authentisch. Man kann einfach einen Bezug zu ihnen aufbauen, so daß sie das Geschehen lebendig werden lassen.
Jake benötigt mal wieder Lauries Hilfe und die Tat hat es buchstäblich in sich.
Das Täterprofil war hier ganz besonders interessant.
Wahnsinn, Kalkül oder einfach nur Berechnung?
So ganz ist das nicht klar und doch taucht man ab in Abgründe, die man besser nie betreten hätte.
Es gibt Situationen im Leben , die sind entscheidend und unumgänglich.
Situationen , die Schmerz und Leid mit sich bringen, aber auch Freude und Glück.
Doch wie groß kann Glück sein, das auf Schmerz beruht?
Geht das überhaupt?

Dania Dicken wagt sich hier an eine ziemlich interessante und vielschichtige Thematik heran.
Sie versucht es mit Einfühlsamkeit. Aber manchmal hilft einfach nur die Holzhammermethode.
Egal wie schmerzhaft es ist, es ist sicher nicht so schmerzhaft, wie andere Dinge im Leben.
Dieser Band ist eher ruhig , aber doch mit einer großen Spannung behaftet. Man verfolgt überwiegend die Ermittlungsarbeit von Laurie und Jake.
Gleichzeitig kommt aber auch Lauries eigener Job nicht zu kurz.
Dafür gibt es interessante Entwicklungen in ihrem Privatleben und es tut sich die ein oder andere Kluft auf.
Das sind Aspekte , die ich wirklich gut nachvollziehen konnte. Sowohl von Lauries, als auch Liams Seite.
Das es dabei zu unvorhergesehenen Entwicklungen kommt, ist quasi vorprogrammiert und sorgt für die unterschiedlichsten Emotionen.
Die innere Zerrissenheit ist förmlich zum greifen nah und es ist der Zeitpunkt, um sich zu entscheiden.

Den Fall selbst fand ich relativ vorhersehbar, dennoch hat es die Autorin sehr gut verstanden, ordentlich Nervenkitzel und Eindringlichkeit hineinzubringen. Man spürt förmlich wie alles aus den Fugen gerät und im entscheidenden Moment, ist das Entsetzen und der Schock so unglaublich groß und bringt ein Showdown hervor, der alles in den Schatten stellte, was ich mir vorzustellen wagte.
Definitiv hat mich dieser Umschwung wirklich überrascht.
Er kam so plötzlich, so gewaltig, so intensiv.
Aber ich hab ihn auch total begrüßt und genossen.
Dramatik, Tragik und das volles Karacho. Herrlich, so muss das einfach sein. Damit es lebt, pulsiert und die Augen öffnet.

Auch im Punkt Sam geht es weiter und das war ein Punkt, der mir wirklich Gänsehaut beschert hat und zittern ließ.
Momente voller Traurigkeit und Wut.
Momente, die alles auseinanderbrechen lassen.
Momente die neue Fragen aufwerfen, aber gleichzeitig auch Hoffnung schaffen.
Letztendlich ist Dania Dicken auch mit dem zweiten Band rund um Laurie Walsh ein genialer Thriller gelungen, der mich absolut gefesselt und mitgerissen hat. Aufgrund der Länge nicht besonders tiefgründig und doch ist da der nötige Ausdruck vorhanden, damit es stimmig wird.
Dieser Band bedeutet Veränderung und Entwicklung.
Es geht um Liebe , Freundschaft und Loyalität. Aber auch um Macht, Obsession und Kontrolle.
Für mich eine richtige coole Folge und ich bin gespannt, wie die nächste Folge sein wird.
Denn es schweben noch so viele Fragen im Raum, die nach mehr verlangen.

Fazit:
Hach ich liebe Laurie so sehr. Besonders die Seite, die austeilt.
Der neue Mordfall bringt einiges an Beklemmung und Wahnsinn mit sich.
Eine komplexer Thriller, bei dem an unterschiedlichen Fronten gekämpft wird und der ein Stück weit vorhersehbar ist.
Aber das ist ein Teil des Programms und fördert Entwicklungen zutage, die mir persönlich enorm gut gefallen haben.
Ein Thriller der zwar ruhig beginnt, aber schließlich rasant an Spannung und Nervenkitzel zunimmt.
Manchmal bringt uns Einfühlsamkeit nicht weit.
Manchmal hilft einfach nur die Holzhammermethode.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Eine Story die an die Nieren geht und vielleicht auch zum nachdenken bringt

The Silence
0

Schon als ich “The Silence ” gesehen habe, wusste ich, das ich es unbedingt lesen musste.
Das Cover gefällt mir sehr gut und machte definitiv Lust auf die Geschichte.
Tim Lebbon hat einen sehr einnehmenden ...

Schon als ich “The Silence ” gesehen habe, wusste ich, das ich es unbedingt lesen musste.
Das Cover gefällt mir sehr gut und machte definitiv Lust auf die Geschichte.
Tim Lebbon hat einen sehr einnehmenden und fesselnden Schreibstil, wodurch sich das Buch für mich sehr gut lesen ließ.

Die Welt ist ein Ort an dem man zwischen Glück und Leid vor sich her lebt. An dem man gibt und nimmt.
Geprägt von gegenseitigem Verständnis, Liebe, Leid und einem stetigem vorankommen.
Doch was, wenn dies von einem Moment auf den anderen zerstört wird und man nur noch von Stille umgeben ist?
Was ist, wenn dies eine tödliche Stille ist, die Gefahr, Angst und Wahnsinn mit sich bringt?
Die eigentliche Tragik liegt nicht darin, was kommt. Als vielmehr darin, wie sich die Welt und die Lebewesen verändern.
Es ist Rückschritt aus der Zivilisation. Statt vorwärts, geht man immer einen weiteren Schritt zurück.
Tim Lebbon zeigt mit dieser Story über die blutrünstigen Vesps, dass die Zerstörung nicht unmittelbar mit Ihnen einhergeht.
Ja, sie bringen Tod und Leid.
Chaos und Zerstörung.
Wut und Trauer.
Entsetzen, das so groß ist, das es förmlich mit den Händen zu greifen ist.
Aber die Zerstörung ist nicht allein mit den Vesps behaftet.
Auch die Lebewesen tun dies. Weil sie sich versuchen unterzuordnen. Verzweifelt lechzen sie nach einem Ausweg.
Immer auf der Suche nach einem Ziel. Immer auf der Suche nach mehr. Nach mehr Leben. Man giert und zerstört gleichermaßen. Ein verzweifeltes Unterfangen das sehr viel auslöst.
Ein Punkt , an dem es nicht mehr um Menschlichkeit und Verständnis geht.
Es geht nur noch um das eigene Ich, um das eigene weiterleben. Egal, was dabei zerstört und niedergemetzelt wird.
Plünderung ist dabei nur das geringste Problem.
Sie kämpfen und lechzen nach jeder Quelle. Jedem Sein.
Es ist eine Flucht nach vorn. Aber was, wenn es kein Ziel gibt? Was wenn es kein “Sicher” gibt?

Die Handlung hat mir wirklich enorm gut gefallen. Der Autor spielt geschickt mit den Ängsten und dem Verstand der Leser.
Jeden Moment hat man Angst, ein Vesp kommt um die Ecke geschossen. Jeden Moment, die Angst, es wäre der letzte.
Um diese Geschichte vollends verstehen und in sich aufnehmen zu können, wurde sie in drei Teile gegliedert. Was wirklich sehr gut passt. Denn sie entwickelt sich phasenweise.
Man erfährt hierbei immer abwechselnd aus der Sicht von der tauben Ally und ihrem Vater Huw. Zu Ihnen hatte ich auch den meisten Bezug. Ich litt und fieberte unglaublich mit den beiden mit. Ihr nächster Schritt war auch meiner.
Immer auf der Hut. Immer still.
Kein Geräusch verursachen. Lautlos. Einsam und mit einem Gefühl der Einsamkeit und Leere durchzogen.
Doch mich haben auch Jude, Kelly und Lynne unglaublich beeindruckt. Wie sie sich entwickelt und angepasst haben. Wie sie ein Teil von Allys stiller Welt wurden.
Sie lernen daraus und können besser damit umgehen als andere und das kommt Ihnen zugute.
Sie kämpfen, sind mutig und gewinnen mit jedem Schritt mehr an Stärke.
Der Mensch ist ein Überlebenskünstler was hier sehr gut hervorkommt. Wir wachsen mit den Aufgaben und Situationen. Wichtig ist dabei nur, daß nicht zu verlieren, was uns ausmacht, was uns prägt.
Auch die Nebencharaktere wurden sehr gut gestaltet. Sie bringen Gefahr und Leid mit.
Daneben wird auch recht deutlich das nicht jeder mit Stille umgehen kann. Es gab Momente, die haben mir schier das Herz zerrissen. Weil es so ausweglos war und gleichzeitig so tragisch.

Der Kern des Ganzen , die Vesps wurden recht gut dargestellt. Auch wenn mir persönlich die Verbreitung und Vermehrung dieser Spezies etwas zu schnell, zu rasant ging. Es gab Momente, da waren nicht sie es, die mir Angst machten.
Sondern die, die mit der Stille nicht umgehen konnten und somit mehr Chaos und Zerstörung mitbrachten.
Hier blieben mir auch noch ein paar Fragen offen. Aber im Leben gibt es nicht immer Antworten.
Tatsächlich fand ich die Story sehr faszinierend und interessant. Weil man neben Allys Familie auch die Entwicklung der Welt mitbekommt. Dies wird sehr gut anhand von Facebook, Twitter und Co offenbart. Auch wenn mir stellenweise unklar war, wie lange doch die Kommunikation möglich war.
Die Spannung hingegen war von Anfang bis Ende unglaublich hoch. Diese Story lebt nicht von großartigen Wendungen, als vielmehr von der Entwicklung und großer Tragik.
Es hat mich emotional wirklich sehr ergriffen, aber tatsächlich auch ziemlich beschäftigt und nachdenklich gestimmt.
Denn am Ende steht man vor der Frage, was die Welt tatsächlich zerstört. Grauenvolle Wesen , die über die Welt hereinfallen oder der Mensch selbst?
Für mich eine wirklich großartige Geschichte , die sich so echt, intensiv und lebendig anfühlt, dass man das Gefühl hat, direkt an Allys Seite zu stehen.
Eine Grundthematik, die zwar nicht sonderlich neu ist. Aber unheimlich mitreißend und fesselnd erzählt wird, das man einerseits die Story verschlingt. Aber auf der anderen Seite auch unglaubliche Angst hat, die nächste Seite aufzuschlagen.
Anspannung, Angst und eine unglaublich große Verzweiflung, die einfach alles zum leben erweckt.
Das Ende hat mir hier besonders gut gefallen.
Denn letztendlich ist jeder Morgen eine neue Chance.

Fazit:
The Silence” war entgegen meiner Erwartungen, nicht ganz so brutal wie ich erwartet habe.
Viel mehr sorgen die ungesagten Worte zwischen den Zeilen dafür, daß eisige Schauer über den Rücken jagen.
Angst, Verzweiflung und Chaos.
Die Welt ist nicht mehr wie sie war.
Eingenommen, zerstört und beherrscht.
Diese Story punktet nicht mit einer Katastrophe die offensichtlich ist, als vielmehr damit, was es auslöst und mit sich reißt.
Ally ist eine großartige Protagonistin, die mir unheimlich ans Herz ging.
Auch wenn der Tiefgang hier unterschwellig verborgen liegt, so hat er mir enorm gut gefallen und mich wirklich beschäftigt.
Eine Story die an die Nieren geht und vielleicht auch zum nachdenken bringt.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Romantisch, dramatisch und einfach Leben pur

Eine Liebe in Manhattan
0

Lange habe ich nichts mehr von Kate Dakota gelesen, aber nun wurde es endlich mal wieder Zeit.
Ich liebe einfach ihre Art zu schreiben. Leicht, fluffig, aber doch mit einer ordentlich Portion Dramatik ...

Lange habe ich nichts mehr von Kate Dakota gelesen, aber nun wurde es endlich mal wieder Zeit.
Ich liebe einfach ihre Art zu schreiben. Leicht, fluffig, aber doch mit einer ordentlich Portion Dramatik und Ernsthaftigkeit verknüpft.
Vom Titel her wirkt ihr neuer Roman sehr leicht und spritzig. Bis zu einem gewissen Grad ist er das auch und doch steckt so viel mehr dahinter, als man vermuten wurde.
Emma spielt in diesem Roman eine ganz besonders große Rolle. Kein Mädchen mit Modelmaßen und gerade dieser Umstand hat mir enorm gut gefallen.
Denn auf gewisse Art und Weise fühlt man sich dadurch mit ihr verbunden.
Und daneben ist sie auch ein Mensch mit spürbaren Ecken und Kanten.
Ein junges Mädchen das mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Eine Vergangenheit die so tragend ist, das sie bis in die Gegenwart reicht.
Wenn man Emma kennenlernt spürt man Wehmut und Traurigkeit, aber man spürt nicht worin dies begründet ist.
Man weiß jedoch das einige Dämonen in ihr toben und keine Ruhe geben.
Etwas was wahnsinnig viele Fragen bei mir aufgeworfen hat.
Als sie dann auf Floyd trifft, kann dies nur im Chaos enden.
Floyd ist so ganz anders. Ein unreifer junger Mann , der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und der gerade zu Beginn nicht unbedingt Pluspunkte bei mir gesammelt hat.
Stattdessen musste ich ständig die Augen verdrehen und hab mich gefragt, wann er endlich erwachsen wird.
Auf diese Art webt die Autorin eine sehr leichte Atmosphäre ein und es hat mir einfach totalen Spaß gemacht diesen Roman zu lesen und auch zu fühlen.

Das oftmals die Fassade etwas völlig anderes ist, als das , was die Menschen tief drinnen fühlen und was sie ausmacht, musste ich auch hier erst begreifen.
Dadurch das man sowohl Floyds als auch Emmas Perspektive erfährt, lernt man sie wahnsinnig gut kennen und verstehen. Sie wurden zu den Menschen , die ich unglaublich tief ins Herz geschlossen habe.
Sie haben mich bewegt und zum lachen gebracht. Es gab aber auch einen Moment, der mich ganz besonders rührselig werden ließ und der mir einfach so unter die Haut ging.
Aber es sind nicht nur Emma und Floyd die diesen Roman so großartig machen.
Es sind vor allem die Nebencharaktere, die ihren großen Teil dazu beitragen.
Die zeigen, daß nach Dunkelheit auch wieder Licht kommen kann. Wenn man denn die Kraft hat, sich gegen die Schatten zu behaupten.
Ein Umstand der so unglaublich schwer und voller Trauer und Qual ist, dass es einen zerreißt. Die Luft aus den Lungen presst.
Der Kern ist kein leichter , denn Kate webt gleich mehrere ernste Themen ein, die mich erschüttert, aber auch unglaublich bewegt haben.
Sie geht sehr feinfühlig an diese Themen ran und gerade dadurch spürt man sie auch so allumfassend, so intensiv.
Sie zeigt auf, das es manchmal Dinge im Leben gibt, die unumstößlich sind. Das man dennoch den Kampf nie aufgeben sollte.
Für sich und die Menschen, die man liebt.

Bis zum Schluss war nicht klar, mit welchen Dämonen Emma tatsächlich kämpft. Umso mehr hat mich die Auflösung erschüttert.
Es ist nicht unbedingt das, was es war. Als vielmehr das, was es auslöst und wie sich dadurch alles verändert.
Nicht nur das eigene Leben. Sondern auch das im eigenen Umfeld.
Die Entwicklung der Story als auch der Charaktere war unheimlich gut spürbar. Ganz besonders Floyd hat mich beeindruckt und ich musste meinen ersten Eindruck ihm gegenüber nochmal revidieren.
Manchmal gibt uns das Leben neue Chancen.
Und manchmal muss man sie einfach schätzen und nutzen. Denn niemals weiß man, was der nächste Morgen birgt.

Ja, dieser Roman war romantisch, dramatisch und packend. Manchmal vielleicht mit etwas Klischees bestückt. Aber er hat mich so zum lachen gebracht und ganz besonders Emma leben und lieben lassen.
Ich hab es so genossen, wie sie ausgeteilt hat und war am Boden, als sie litt.
Es hat mich einfach beschäftigt und nicht zur Ruhe kommen lassen.
Auch der Abschluss hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn ich anfangs etwas mit den Augen gerollt habe.
In diesem Roman geht es um Freundschaft und Liebe und wie wichtig sie für die Seele sind.
Es geht um loslassen und neuanfangen. Und darum, den Mut nicht zu verlieren und einfach nach vorne zu schauen.
Geheimnisse und noch mehr Geheimnisse. Niemand ist perfekt. Jeder hat seine Leichen im Keller. Was anhand der Hintergründe sehr gut aufgezeigt wird.
So viel Schmerz, Angst und Zerrissenheit.
Aber manchmal ist es nicht das Ende. Manchmal ist es ein Anfang.

Fazit:
Mit “Eine Liebe in Manhattan ” gelingt Kate Dakota ein sehr einfühlsamer und emotionaler Roman, der mit einfach großartigen Charakteren punktet.
Vergangenheit die Dunkelheit bringt.
Gegenwart , die Schatten wirft und dazwischen Floyd und Emma, die Grenzen überwinden müssen, um zu sich selbst zu finden.
Ein Roman der bewegt, der erschüttert und der aufzeigt , das es niemals zu spät ist , um nach vorn zu schauen.
Romantisch, dramatisch und einfach Leben pur.
Kate Dakota konnte mich wieder komplett mitreißen und begeistern.