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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2019

Glamour, Intrigen, Geheimnisse und Dramatik

Glamour Girl 2. Giftige Wahrheit
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Nachdem der erste Band der Glamour Girl Dilogie so krass und unerwartet endete, musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Zunächst kam ich jedoch nur schwer wieder in das Geschehen hinein. Was keinesfalls ...

Nachdem der erste Band der Glamour Girl Dilogie so krass und unerwartet endete, musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Zunächst kam ich jedoch nur schwer wieder in das Geschehen hinein. Was keinesfalls an dem Schreibstil der Autorin liegt. Denn dieser ist durchaus einnehmend und fließend.
Ich empfand es jedoch als etwas drückend und schwermütig. Wodurch sich für mich alles etwas gezogen hat. Zudem brauchte ich etwas, um mich an die letzten Geschehnisse wieder zu erinnern.
Auch hier erfährt man wieder die Perspektiven von Vicky und Clea, was sehr gut in den Überschriften ersichtlich ist.
Interessant war für mich tatsächlich wie ich die beiden Mädels wahrnahm. Denn irgendwie hatte ich zunächst das Gefühl, die beiden hätten die Rollen getauscht.
Gerade am Anfang empfand ich Vicky als ziemlich intrigant und zickig. Einerseits verstand ich warum sie so war. Aber andererseits brachte es ihr nicht unbedingt Sympathiepunkte ein. Verletzter Stolz und Zurückweisung kann die Menschen erheblich verändern, was man gerade bei ihr sehr gut zu spüren bekommt. Doch im Laufe der Handlung hat sie wirklich eine Entwicklung durchgemacht, die mir nicht verborgen blieb und die ich wirklich sehr mochte.
Clea war für mich ein sehr interessanter Charakter. Von sanft und zerbrechlich, bis arrogant und zickig, war bei ihr einfach alles vertreten. Oft wusste ich nicht, wie ich sie einschätzen sollte. Weil sie einfach sehr undurchsichtig und geheimnisvoll war.
Und welche Rolle nimmt eigentlich Blanche bei dem Ganzen ein?
Insgesamt hat die Autorin die Charaktere sehr facettenreich gestaltet und konnte mich gerade damit begeistern, weil sie sehr unterschiedlich und geheimnisvoll waren. Und sich niemand in die Karten sehen ließ.

Die Handlung ist eher ruhig und gerade im ersten Teil des Buches konnte es mich leider nicht völlig fesseln.
Die Geheimnisse und Drücke nahm immer mehr zu und ich wusste nicht recht, was die Charaktere überhaupt erreichen wollten.
Nicht selten passierte es, das ich die Augen verdrehte, weil ich das Gefühl hatte, sie wüssten nicht wohin.
Im zweiten Teil wurde es besser und der Funke sprang endlich über. Ich mochte die Dialoge zwischen Vicky und Robin unheimlich gern und ließ mich von den Emotionen mitreißen. Denoch hätte ich Ihnen gern mal einen Schubs gegeben. Damit sie nicht länger nach dem Schein leben, sondern endlich das zulassen, was ihr Herz so dringend begehrt.
Die Welt der Harmonies wird auch hier sehr schön zur Geltung gebracht.
Es gibt einige Hürden zu überwinden und gerade Vicky hat einiges durchzustehen. Dabei kommen einige Geheimnisse ans Licht, die dem Ganzen nochmal eine völlig neue Bedeutung geben. Die Blickwinkel verschieben sich unmerklich und die Grenzen verschwimmen allmählich ineinander.
Oft wusste ich nicht , ob ich lachen oder wütend sein sollte.
Tatsächlich war ich oft hin- und hergerissen.
Die Autorin hat hier einige Wendungen eingewoben, die mich tatsächlich schockiert und überrascht haben, weil ich damit absolut nicht gerechnet habe. Es ließ mich zudem einiges neu überdenken und ich verstand endlich was vor sich ging.

Schlussendlich ein gelungener Abschluss der Dilogie, dem jedoch etwas mehr Tempo und Intensität nicht geschadet hätte.
Manchmal spielt das Herz nach seinen eigenen Regeln und man muss entscheiden, welchen Weg man beschreiten möchte.

Fazit
Band der Dilogie hat mich doch ziemlich vor eine Zerreißprobe gestellt.
Soll ich es lieben oder eher nicht?
Glamour, Intrigen, Geheimnisse und Dramatik.
Schwer, drückend und der Wunsch nach mehr.
Es ist durchaus gelungen, dennoch hätte ich mir einfach mehr Tempo und Intensität gewünscht.
Nichtsdestotrotz konnte er mich mitreißen und zufrieden zurücklassen.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Erschreckend realistisch und eindringlich

Staat X
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“Mit “Staat X” hat Carolin Wahl meines Erachtens ein sehr wichtiges Werk geschaffen. Eines das unbedingt auf jede Leseliste gehört und auch zum nachdenken anregen sollte.
Schon im Vorfeld habe ich mich ...

“Mit “Staat X” hat Carolin Wahl meines Erachtens ein sehr wichtiges Werk geschaffen. Eines das unbedingt auf jede Leseliste gehört und auch zum nachdenken anregen sollte.
Schon im Vorfeld habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil es ernste und brisante Themen beinhaltet und erschreckend realistisch ist.
In dieser Sekunde kann es dieses Szenario überall auf der Welt geben. Was ich persönlich sehr erschreckend und beängstigend finde.
Ich denke mit diesem Buch hat die Autorin nicht nur eine Geschichte geschrieben.
Sie möchte damit aufrütteln und aufzeigen , wie viel Menschlichkeit in uns steckt und wie leicht es geschehen kann, daß genau diese uns abhanden kommt.

Carolin Wahl hat einen sehr einnehmenden, aber auch sehr fordernden Schreibstil, weshalb ich das Buch in einem Rutsch durch hatte.
Die einzelnen Kapitel sind dabei oftmals kurz und prägnant, was wirklich für sich spricht.
Auch wenn man anfangs noch ein sehr positives und glückliches Gefühl hat, so gelingt es der Autorin doch schleichend , aber präzise einen Umbruch herbeizuführen.
Am Anfang ist es ein Experiment.
Wie bauen die Schüler einen Staat auf und wie muss er ihres Erachtens nach funktionieren?
Wieviel darf man hinterfragen und wann genau?
Aus Spaß wird schnell Ernst.
Keiner lacht mehr. Die Angst frisst sich durch die Eingeweide. Das ganze entwickelt ein Eigenleben, das man nicht bewusst hat kommen sehen.
Wieviel Spiel steckt noch drin?
Wie weit ist man bereit für Erfolg zu gehen?

Lara, Adrian, Vincent und Melina sind Teil dieses Experiments und ihre Perspektiven erfahren wir hier im Wechsel.
Vier sehr unterschiedliche, authentische und vielschichtige Charaktere, die eine wirklich große Entwicklung durchmachen und dabei letztendlich auch mehr über sich selbst herausfinden.
Für mich stach ganz besonders Lara heraus. Nicht weil sie neu an der Schule war und demzufolge unvoreingenommen. Sie hatte einfach etwas an sich, was mir wirklich gut gefallen hat.
Diese vier sind mit sehr viel Tiefe ausgestattet, man kann sie greifen, spüren und erfährt auch mehr über ihre persönlichen Hintergründe.
Ich konnte mich wirklich gut in sie hineinversetzen und sie auch verstehen.
Aber auch andere Charaktere spielen hier eine große Rolle.
Viele Bausteine die dazu beitragen etwas Großes aufzubauen und in dem jeder für sich genommen sehr wichtig ist.
Mir hat die Handlung und die Spannung wirklich sehr gut gefallen. Es liegt eine Anspannung dazwischen verborgen, das man das Buch nicht einen Moment aus der Hand legen kann.
Anfangs hab ich wirklich sehr viel gelacht. Besonders bei den Dialogen zwischen Melina und Olga.
Aber es schimmerte bei den Protagonisten auch sehr viel Traurigkeit und Unsicherheit hindurch.
Jeder hat ohne Frage sein eigenes Päckchen zu tragen, was wiederum auch Einfluss auf das Experiment hat.
Und doch spalten sich hier die Parteien sehr eindeutig.
Macht und Kontrolle steht hier sehr im Fokus und es ist wirklich sehr erschütternd, was dies alles nach sich zieht.
Wie weit es gehen kann und wie leicht es außer Kontrolle gerät.
Zerrissenheit und Unsicherheit wird spürbar, wenn es um die zwischenmenschlichen Belange geht.
Wie sehr darf man noch man selbst sein, wenn man eine bestimmte Position inne hat?
Und wie sehr darf dieser Status unser Leben beeinflussen?
Die Autorin bindet hier sehr unterschiedliche Themen ein. Aber mit sehr viel Nachdruck und Eindringlichkeit.
Es schreit förmlich danach, das man aufwachen und handeln soll, ehe es zu spät ist.
Während des Lesens habe ich mir immer wieder Gedanken darüber gemacht und das Ganze auch verinnerlicht.
Die Schicksale die man hier erfährt sind beileibe nicht einfach und gerade bei Melina hat es mir fast das Herz zerrissen.
So viel Schmerz, Wut und Angst.
Unsicherheit, Trauer und Einsamkeit.

Mit diesem Experiment ändert sich auch etwas essentielles. Die Charaktere verändern sich und trotz allem kommt an richtiger Stelle auch sehr viel Mut und Stärke auf.
Es gab hier einige Wendungen die ich nicht habe kommen sehen und die mich überrascht haben.
Die Traurigkeit, Wut und Überraschung in mir erzeugt haben.

Schlussendlich hat Carolin Wahl hier etwas sehr tiefschürfendes und wichtiges zu Papier gebracht, das mich einfach mitnehmen, zum nachdenken bringen und absolut überzeugen konnte.

Fazit
“Staat X” ist ein Werk das mich sehr begeistert hat.
Stopp. Begeistert hat es mich in keinster Weise.
Es hat mich erschüttert, bewegt und klar sehen lassen.
Es hat mich wütend, traurig und auch etwas einsam zurückgelassen.
Ein Experiment das schnell außer Kontrolle gerät und aufzeigt wie weit Macht und Kontrolle gehen kann.
Keiner lacht mehr.
Die Anspannung ist zum zerreißen gespannt und es entwickelt ein Eigenleben, das sich gewaschen hat.
Erschreckend realistisch und eindringlich.
Für mich ein sehr wichtiges Buch , das die Frage in den Raum wirft, wieviel Menschlichkeit noch in uns steckt, wenn wir einen bestimmten Status erreicht haben.
Ein Werk das auf jede Leseliste gehört.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Ein wirklich toller Auftakt der noch Luft nach oben hat

Code Genesis - Sie werden dich finden
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Bisher kannte ich nur Kriminalromane und Thriller des Autors,von denen ich ein begeisterter Fan bin.
Nun hab ich mich an sein neues Jugendbuch gewagt und bin einfach nur begeistert.
Andreas Gruber hat ...

Bisher kannte ich nur Kriminalromane und Thriller des Autors,von denen ich ein begeisterter Fan bin.
Nun hab ich mich an sein neues Jugendbuch gewagt und bin einfach nur begeistert.
Andreas Gruber hat einen sehr leichten und einnehmenden Schreibstil, der mich vollkommen mitgerissen hat.

Bereits die ersten Zeilen zogen mich komplett in den Bann. Zunächst erfährt man eine ziemlich nervenzehrende Begebenheit , die etwas in der Gegenwart liegt und danach erfährt man wie alles begann. .
Im Zentrum des Ganzen steht die 14jährige Terry, die ich unglaublich gern mochte. Ein junges Mädchen mit dem man sich identifizieren kann und das einfach ansteckt mit ihrer Art. Es gab einige Szenen in den ich sehr geschmunzelt habe und die einfach für eine sehr lockere Atmosphäre sorgten.
Das Leben, das sie führt hat mich komplett begeistert. Sie lebt mit mehreren Personen in einem U-Boot und umreist die ganze Welt.
Ihre Mutter war Forscherin und starb unter mysteriösen Umständen. Ihre Leiche wurde nie gefunden und genau das ist der Knackpunkt.

Ein einziger Moment entscheidet darüber, wie dein weiteres Leben verläuft und genauso ergeht es Terry.
Plötzlich gerät ihr ganzes Leben aus den Fugen.
Ihr Leben und das ihrer Lieben ist nicht mehr sicher.
Sie werden buchstäblich gejagt und geraten in eine Intrige höchsten Ausmaßes.
Doch was genau will man von Ihnen?
Es war extrem beängstigend zu beobachten, wie leicht Manipulationen vonstatten gehen können, ohne das überhaupt irgendeine Art von Gegenwehr herrscht. Es gibt kein Hinterfragen. Es ist so wie es ist. Es wird sehr gut aufgezeigt wie weit Macht gehen kann und was sie imstande ist auszulösen.

Die Grundidee hat mir wirklich gut gefallen.
Ein Abenteuer das sich im Meer als auch an Land abspielt und mittendrin ein Teenager, der in die Schusslinie gerät.
Die Charaktere fand ich sehr toll ausgearbeitet. Terry, Johann, Simon, Pierre und Ethan. Sie haben sich flugs in mein Herz geschlichen. Ganz besonders erwähnenswert ist auch das Frettchen Charlie, das ein Teil davon ist.
Sie alle sind wirklich sehr authentisch und greifbar.
Ich fühlte mit Ihnen. Ich litt mit Ihnen. Ganz besonders mit Terry, die sich durchaus zu wehren weiß.
Auch die Antagonisten fand ich sehr interessant gestaltet und vielschichtig in ihrer Ausarbeitung.
Kühl, distanziert, knallhart.
Sie bieten sehr viel Raum für Geheimnisse und Dunkelheit und es zuckte mir in den Fingern, diesem auf die Spur zu kommen.
Ganz besonders interessant sind hier auch die Hintergründe, die nach und nach gelüftet werden und somit für einige Überraschungen sorgen. Dennoch bleibt hier aber auch noch sehr viel verborgen, das ergründet werden will.

Die Handlung selbst ist sehr abwechslungsreich und vielfältig.
Adrenalin, Action bekommt man zu Genüge serviert. Ein Akt jagt den nächsten und ehe man es sich versieht, versucht man nur noch allem zu entkommen.
Doch wird das reichen?
Der Autor hat hier leichte Thriller Elemente eingebaut, die mal schnell für Herzrasen sorgen. Den Verlauf dessen fand ich leider etwas vorhersehbar, da man von beiden Seiten die Perspektiven erfährt und somit immer auf dem Laufenden ist. Da hätte ich mir mehr gewünscht, das es etwas mehr verborgen bleibt.
Was mir teilweise etwas seltsam erschien,das Terry und ihre Crew manches nicht hinterfragt, sondern einfach hingenommen haben.
Nichtsdestotrotz ist es trotzdem sehr spannungsgeladenen und wendungsreich.
Die Geheimnisse nehmen immer mehr zu und es wird zunehmend gefährlicher und abgründiger.
Die zwischenmenschlichen Aspekte kommen sehr gut zur Geltung und zeigen wie tief die Verbundenheit geht und wie wichtig Vertrauen und Loyalität ist.
Mir hat es enorm gut gefallen, was besonders an dem U-Boot lag. Ich fand das sehr faszinierend und interessant.
Ein Abenteuerroman der mich mit seinen vielen Facetten und dem Actionanteil einfach komplett mitreißen und in Atem halten konnte.
Terry macht dabei eine gewaltige Entwicklung durch, die auch ihr Umfeld verändert.
Es stellt sich zunehmend die Frage wer sie überhaupt ist und vor allem wer ihre Mutter war.
Ich bin schon mega gespannt auf die Fortsetzung und kann es kaum erwarten bis es weitergeht.
Definitiv ist hier noch Luft nach oben und ich bin gespannt, was sich da noch herauskristallisieren wird.
Ein wirklich toller Auftakt der noch Luft nach oben hat.

Fazit
Andreas Gruber entführt uns diesmal in ein sehr actionreichen Abenteuer, das vor allem mit dem malerischen Flair des Wassers besticht.
Forschung, Wissenschaft.
Ein sehr breites Spektrum, das hier die Grundlage bildet.
“Code Genesis” ist der erste Band und ganz besonders für die jüngere Generation geeignet.
Ein komplexer Roman der zwar teilweise etwas vorhersehbar war, mich jedoch komplett begeistern konnte. Die Grundidee ist unglaublich faszinierend und ich bin mega gespannt, wie es weitergeht.
Andreas Gruber kann definitiv auch sehr gute Jugendromane schreiben.



Veröffentlicht am 05.04.2019

Ein Auftakt der vor allem mit mittelalterlichen Flair , Magie und einer großartigen Protagonistin besticht

Die Runenmeisterin
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Nach den doch sehr durchwachsenen Meinungen zu diesem Auftakt, war ich doch sehr gespannt darauf , was mich wohl erwarten würde.
Ich war skeptisch und hatte auch Angst, das es mir nicht gefallen würde.
Nichtsdestotrotz ...

Nach den doch sehr durchwachsenen Meinungen zu diesem Auftakt, war ich doch sehr gespannt darauf , was mich wohl erwarten würde.
Ich war skeptisch und hatte auch Angst, das es mir nicht gefallen würde.
Nichtsdestotrotz stürzte ich mich ins Getümmel und begann eine Reise in die Welt der Runen und der Magie.

Ich muss wirklich sagen, dass ich den Schreibstil des Autors unglaublich gern mag. Das ganze ist etwas mittelalterlich angehaucht, was man auch sehr gut bei der Wortwahl merkt. Was in sich wirklich stimmig ist. Es ließ sich locker , flockig weglesen. Im Ernst, ich konnte eigentlich kaum glauben, wie schnell ich fertig war.
Was mich anfangs etwas gestört hat, ich wurde mitten ins Geschehen geworfen. Wodurch ich erstmal meinen Weg finden und ankommen musste. Als das erstmal der Fall war, war ich voll in meinem Element.
Es ist düster, geheimnisvoll und absolut von Magie durchzogen.
Ich empfand diese Welt als absolut fantastisch und düster. Ich entdeckte an jeder Ecke neue Dinge und Begebenheiten.
Ich liebe Geschichten über Magie und Zauberei. Geschichten , die sich mit dem was sich bietet weiterentwickeln und doch ihren eigenen Zauber weben und das war hier absolut der Fall.
Man findet Drachen, Alben, Hexen und es ist einfach unfassbar großartig dies alles zu entdecken und auszukosten.
Demzufolge hab ich mich besonders Ayrin verbunden gefühlt.
Eine sehr faszinierende Persönlichkeit, die selbst erstaunliches über sich entdeckt und erfährt. Manchmal kann sie schlichtweg gar nicht glauben, wie das alles passieren und zustande kommen konnte.
Ich hab wirklich mit ihr gefühlt, war an ihrer Seite und hab sie von Grund auf kennengelernt und verinnerlicht. Für mich war sie sehr greifbar, lebendig und auch authentisch. Sie ist jemand der sich durchbeißt und über sehr viel Stärke verfügt. Wie sehr, ist ihr manchmal selbst nicht bewusst.
Neben Ayrins Perspektive erfahren wir auch noch die von Ragne.
Das ist so eine Person , der ich nie wirklich näher kommen konnte. Ebenso Tsifer, der mir oft sehr selbstgefällig erschien. Nein, ich mochte ihn irgendwie nicht. Und dennoch fand ich ihn auf einer gewissen Ebene ziemlich interessant.
Bei den Charakteren hat sich der Autor wirklich Gedanken gemacht und man merkt wirklich wie vielfältig sie sind. Das hat mir wirklich gut gefallen. Auch wenn ich leider das Gefühl hatte, das sie doch etwas blass gehalten wurden.

Aber eine Handlung lebt ja nicht allein von Charakteren.
Wo wir auch schon bei den Runen wären, die mir anfangs wirklich Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich brauchte eine Weile um dahinter zu steigen und wirklich zu begreifen, das es nicht so eindimensional ist, wie es wirkt.
Ich fand es total faszinierend und interessant.
Es ist nicht gerade temporeich oder rasant, aber unterschwellig ist die Spannung deutlich spürbar. Im Mittelteil gab es zwar ein paar Längen, mit denen ich aber gut zurechtkam.
Dem Autor gelang es doch einige Überraschungsmomente einzubauen, die ich so nicht erwartet hätte und die mich geschwind erstmal sprachlos gemacht haben.
Eine magische Geschichte die mal völlig ohne Liebesgeplänkel auskommt. Ok fast. Das was da ist, ist sanft und zart und kaum wahrnehmbar. Es zaubert mehr Wärme und Verbundenheit hinein. Was ich sehr schön fand.
Die zwischenmenschlichen Aspekte sind gut ausgearbeitet und waren spürbar.

Schlussendlich ein faszinierender, aber auch eher ruhiger Auftakt der vor allem mit mittelalterlichen Flair besticht und mit einer großartigen Persönlichkeit punktet.
Für mich wirklich eine positive Überraschung. Das Potenzial wurde noch nicht gänzlich ausgeschöpft, aber das habe ich auch nicht erwartet.
Ayrin war für mich besonders großartig, bei den anderen Charakteren fiel es mir dagegen schwer Emotionen rauszulassen.
Für den Nachfolger wünsche ich mir einfach, das an der Tiefgründigkeit bei den Charakteren gearbeitet wird. Denn leider blieb mir am Ende nur Ayrins Name im Gedächtnis. Was wirklich schade ist, denn auch die anderen Charaktere sind wichtig für die Geschichte.

Fazit
“Die Runenmeisterin” von Torsten Fink hat mich wirklich positiv überrascht , vollkommen mitgerissen und einfach fasziniert.
Wer viel Tempo oder rasante Spannung erwartet, wird vielleicht etwas enttäuscht sein.
Ich fand den Verlauf wahnsinnig interessant und besonders Ayrin hat mich komplett begeistert und bewegt.
Ein Auftakt der vor allem mit mittelalterlichen Flair , Magie und einer großartigen Protagonistin besticht.
Ich bin sehr gespannt, inwieweit sich Band 2 steigern wird.

Veröffentlicht am 05.04.2019

spannend, wendungsreich , faszinierend und vor allem sehr interessant

Die Frauen der Villa Fiore 1
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Von Constanze Wilken hab ich bisher noch gar nichts gelesen, obwohl einige Werke auf dem Sub liegen.
Familiensagas hab ich schon einige gelesen und mein Herz schlägt immer wieder dafür.
Bei diesem Roman ...

Von Constanze Wilken hab ich bisher noch gar nichts gelesen, obwohl einige Werke auf dem Sub liegen.
Familiensagas hab ich schon einige gelesen und mein Herz schlägt immer wieder dafür.
Bei diesem Roman hab ich einmal eine völlig andere Reise unternommen, die mich wirklich auf ganzer Linie überrascht und mitgerissen hat.
Natürlich geht es um Geheimnisse. Aber vor allem geht es um den Weinanbau und Familie.
Und darum was es wirklich bedeutet. Für das Herz, für die Seele und darüber hinaus.

Die Autorin hat einen sehr einnehmenden und fließenden Schreibstil, der mich gleich gefangen genommen hat.
Die Atmosphäre empfand ich als etwas drückend, es schwebte ein wenig Traurigkeit im Untergrund mit, was der ganzen Geschichte sehr viel Ausdruck verleiht.
Es steckt Leidenschaft in der Tiefe, im Wein und dieser großartigen Familie. Ich empfand die Handlung als ziemlich komplex und es erforderte einiges an Konzentration, damit man den Faden auch nicht verliert.

Der Titel kündigt es schon an. Es ist Giulias Geschichte. Aber es ist auch Pauls. Aufgrund dessen das man von beiden die Perspektiven erfährt, erhalten Sie sehr viel Raum und Tiefe.
Liebe spielt eine sehr große Rolle. Vor allem die Liebe zum Wein und der Familie.
Es ist nicht laut und lebhaft. Es ist sanft und leise. Eine Konstante die sich durch das Ganze Buch zieht und den Leser sprichwörtlich an das Buch fesselt.
Als erstes muss ich wirklich betonen , daß hier herausragend gut recherchiert wurde. Constanze Wilken entführt uns nach Italien zu der Familie Massinelli und dem Weinanbau. Ich war so gefangen von der Thematik des Weines, das ich teilweise wirklich vergessen habe, Luft zu holen.
Es war wahnsinnig interessant und faszinierend.
Ich hab hier eine völlig neue Welt betreten und man versteht mit der Zeit wirklich was es bedeutet.
Daneben war die Familiengeschichte auch sehr aufregend zu verfolgen.
Es gab einige Höhen und Tiefen.
Schmerz, Verlust, Trauer und Angst.
Auch Konflikte, Politik und Rivalitäten bleiben nicht außen vor, was mir wirklich sehr gut gefallen hat.
Wie oft trinken wir ein Glas Wein und machen uns keine Gedanken, was für ein aufwendiger Prozess diesem zugrunde liegt.
Ein Aspekt, den ich jetzt wohl mit anderen Augen betrachten werde.

Giulia ist eine ganz besondere junge Frau die erst ihren Weg finden muss, um dort anzukommen,wofür ihr Herz schlägt.
Paul mochte ich besonders für seine sanfte und gleichzeitig starke Art. Er ist ein Fels in der Brandung und doch hat er sein eigenes Päckchen zu tragen.
Allesamt sind diese Charaktere sehr schön ausgearbeitet. Authentisch, lebendig und absolut greifbar.
Ein Roman in dem Ecken und Kanten deutlich ans Licht kommen. Einige Geheimnisse kamen sehr überraschend und haben für ordentlich Auftrieb gesorgt.
Aber vor allem geht es hier um Selbstfindung, um Bestimmung und das aus sich herauszuholen, was schon immer da war. Man nur nie selbst entdeckt hat.
Ein sehr wichtiger Charakter war für mich Harper , sie hat mich immer wieder zum schmunzeln gebracht. Mit ihrer lockeren und erfrischenden Art sorgte sie für frischen Wind und das braucht man hier einfach auch.

Diese Geschichte ist einfach lebendig und man wird verwöhnt mit malerischen Beschreibungen und Details. Man hat das Gefühl, es förmlich zu schmecken und es weckt die Lust , die Koffer zu packen und zum Weingut zu reisen.
Für mich ein einmaliges Erlebnis. Ein Roman der mal nicht von Romantik und prickelnden Szenen lebt und den Leser zum schmachten und seufzen bringt.
Ich bin wirklich begeistert, denn hier werden verschiedene Themen mit eingebunden, die mich wirklich bewegt und mitgerissen haben.
Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weitergeht.