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Veröffentlicht am 15.03.2019

Ein Liebesroman der vor allem mit der Entwicklung und der Thematik punkten konnte

Writers in New York
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Eine Story über das Schreiben?
Die Idee fand ich total genial und stürzte mich daher voller Vorfreude und Enthusiasmus auf “Writers in New York “.
Der Einstieg gestaltete sich für mich jedoch gar nicht ...

Eine Story über das Schreiben?
Die Idee fand ich total genial und stürzte mich daher voller Vorfreude und Enthusiasmus auf “Writers in New York “.
Der Einstieg gestaltete sich für mich jedoch gar nicht mal so einfach , wie ich mir das erhofft hatte.
Besonders im ersten Teil des Buches, hatte ich das Gefühl es plätschert etwas vor sich.
Die Autorin zeichnet ihre Charaktere sehr detailreich. Was es für mich vielleicht etwas langatmig machte. Dennoch war es für mich sehr interessant zu verfolgen.
Alec und India sind zwei verlorene Seelen mitten in New York, die eine Menge durchstehen müssen, um zu sich selbst zu finden.
India ist mir dabei besonders ans Herz gewachsen. Sie ist eine herzerwärmende junge Frau und so verwundbar , das ich das Gefühl hatte, New York würde sie mit seinem Trubel umhauen und verschlucken. Aber India hat mich mit ihrer Entwicklung wirklich überrascht und eines besseren belehrt.
Ja, Alec. Er ist ein besonderer Fall und oft hab ich ihn wirklich nicht durchschaut. Seine Liebe zu kaltem Kaffee, seine Geheimnisse, seine verschlossene Art haben es mir schwer gemacht ihn zu verstehen.
Beide haben viele Geheimnisse und besonders die Hintergründe bei beiden haben mich wirklich berührt. Besonders bei Alec ist dies von viel Schmerz und Zerrissenheit begleitet. Bei Alec legt die Autorin sehr viel Tiefe hinein, was mir sehr gut gefallen hat. Weil sie hierbei auch schwierige Themen nicht ausgeklammert.
Alec und India sind zwei Charaktere die wachsen und sich dadurch auch immer mehr ins Herz schleichen.
Es bedarf dabei viel Einfühlsamkeit um dies auch zum Ausdruck zu bringen. Was der Autorin wirklich gut gelungen ist.
Ein Schmunzelfaktor und ein Fels in der Brandung war für mich Ava. Ich mochte ihre direkte , aber dennoch feinfühlige Art sehr gern. Ebenso mochte ich Sophia auch total gern.
Insgesamt sind die Charaktere authentisch, greifbar und verfügen über Ecken und Kanten. Etwas was sie sehr viel menschlicher und lebendiger macht.

Interessant waren für mich die Perspektiven. Die erfahren wir nämlich von Alec und India. Besonders mit dem was sie umtrieb, was sie ausmachte, haben sie mich komplett von sich überzeugt.
Die Autorin hat eine sehr einnehmende und leichte Art zu schreiben. Aber dennoch brauchte ich etwas um mit allem warm zu werden.
Das Leben das man hat, wenn man selbst schreibt war total faszinierend. Es wird nicht nur aufgezeigt , wie sie dadurch wachsen. Es wird auch gezeigt, wie sie sich dadurch verändern und sich dabei wiederfinden müssen. Wie der große Traum zerbrechen kann und schlussendlich ist die Liebe auch ein wichtiger Faktor.
Eine Liebe die nicht stürmisch und plötzlich kommt. Eine Liebe die sich wie ein warmer Sommerregen auf die Seelen legt und zu etwas einzigartigem macht.
Doch Liebe ist nicht einfach. Das ist sie niemals.
Ein Umstand der immer wieder auf die Probe gestellt wird. Doch gibt es ein Happy End. Oder lässt sich das Leben nicht in die Karten schauen?

Eine Story die für mich so vorhersehbar schien. Und doch war sie das nicht. Es wurden Wendungen eingewoben, da musste ich erstmal zurückblättern, weil es mich ganz kirre gemacht hat.
Plötzlich sieht man es mit anderen Augen und fühlt sich wie an einem anderen Ort. Zeit und Raum hat keine Bedeutung mehr. Man möchte nur noch wissen, wie es weitergeht.
Denn letztendlich schreibt das Leben immer die schönsten Geschichten.
Denn es lässt sich nicht planen und schon gar nicht umschreiben.
Schlussendlich eine wirklich schöne, aber auch etwas zu ruhige Geschichte, ich hätte mir mehr Tempo und Emotionalität gewünscht.
Versteht mich nicht falsch. Emotionen waren da, aber nicht so tief , wie ich es mir gewünscht hätte.
Ein Liebesroman der vor allem mit der Entwicklung und der Thematik punkten konnte.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Für mich ein eindrucksvolles Werk, das zum nachdenken anregt

Der Würfel
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Schon im Vorfeld hat mich “Der Würfel” ziemlich neugierig gemacht. Der Klappentext klang unheimlich interessant, aber auch beängstigend. Wodurch ich mehr darüber erfahren wollte.
Das Cover selbst hätte ...

Schon im Vorfeld hat mich “Der Würfel” ziemlich neugierig gemacht. Der Klappentext klang unheimlich interessant, aber auch beängstigend. Wodurch ich mehr darüber erfahren wollte.
Das Cover selbst hätte mich wohl eher nicht zum lesen animiert. Den roten Buchschnitt finde ich jedoch sehr schön und passend .
Am Anfang brauchte ich etwas um in die Geschichte hineinzufinden. Denn es ist doch sehr komplex in seinem Aufbau.
Zudem erschien mir Taso zunächst auch sehr unnahbar und wankelmütig. Was jedoch sehr gut zu seinem Wesen passt. Verzweifelt versucht sich Taso dem Würfel und damit dem System zu entziehen, was gar nicht mal so einfach ist.
Seine Alltagssituationen haben mir dabei geholfen seinen Handlungen zu verstehen und auch nachzuvollziehen. Aber erst als Dalia auftauchte, verstand ich ihn besser , er war greifbarer und ich konnte mich wirklich in ihn hineinversetzen.
Dalia ist eine Namische, bei uns bekannt als Amische. Mir hat ihr Charakter wirklich sehr gut gefallen. Ihre Impulsivität die sie an den Tag legt, hat mir enorm gut gefallen und mich einfach mitgerissen.
Im Laufe des Geschehen lernt man noch weitere Charaktere kennen, die jeder für sich sehr wichtig sind und sehr authentisch und greifbar für mich waren.

Die Handlung ist eher von ruhiger Natur, aber doch von unterschwelliger Spannung begleitet.
In einigen Situationen zeigt der Autor die Brisanz der Thematik auf sehr intensive Art und Weise auf. Das sind Momente, in denen man Ängste und pure Verzweiflung zu spüren bekommen.
Datenschutz ist ein hohes Gut.
Doch was wenn wir dessen beraubt werden?
Was ist mit Privatsphäre? Wie sehr verändert man sich durch den Algorithmus und das wichtigste, wie sehr bleibt man noch man selbst? Ist es erstrebenswert, vorgeschlagen zu bekommen , was das Richtige für uns wäre. Die Fragezeichen im Kopf stiegen immer mehr.
Ich mag es mir nicht vorstellen. Es ist beängstigend und schafft grauenvolle Zukunftsvisionen. Was aber gerade in der heutigen Zeit gar nicht mal so abwegig ist.
Doch nicht alle wollen sich dem Würfel unterwerfen. Was dies tatsächlich bedeutet bekommt man auf sehr deutliche Art und Weise zu spüren.
Demzufolge gibt es Offliner und Onliner.
Dadurch spalten sich die Alltagssituationen und Parteien. Ich empfand dies wirklich als sehr interessant. Taso ist ein sogenannter Offliner. Genauer gesagt ein Gaukler. Er wandelt zwischen beidem, was einen ziemlichen Drahtseilakt nach sich zieht und aufgrund seiner Perspektive, bekommt man gerade seine täglichen Herausforderungen sehr gut mit.
Taso macht hier eine ziemliche Entwicklung durch, die mir wirklich gut gefallen hat.
Sein Weg ist ziemlich steinig. Von Hochgefühl bis Tiefpunkt bekommt man einfach alles zu spüren.
Bis Taso beschließt das einzig richtige zutun.
Doch was wird das nach sich ziehen?
Der Autor hat einen sehr einnehmenden und leicht verständlichen Schreibstil, wodurch man sehr gut im Geschehen vorankommt. Es wird nicht mit komplizierten Begriffen um sich geworfen, weshalb man sich auch gut im Geschehen zurechtfindet.
Die Thematik selbst fand ich total interessant.
Es hat mich gleichermaßen schockiert, wahnsinnig gemacht und fasziniert.
Langweilig wird es zu keinem Zeitpunkt. Denn die Entwicklung ist die ganze Zeit zu spüren und wird von Höhen und Tiefen begleitet.
Charaktere sowie Handlung haben mich gleichermaßen bewegt und in Atem gehalten.
Oft wusste ich wirklich nicht ob ich lachen, weinen oder gegen die Wand schlagen sollte.
Eine emotionale Achterbahnfahrt die mich komplett mit sich riss.

Der Autor erörtert die Thematik sehr detailreich und anschaulich und man hat die Möglichkeit es aus verschiedenen Ebenen zu betrachten.
Mir hat es Schauer über den Rücken rieseln lassen. Es war beängstigend, verstörend realistisch. Umso mehr hab ich mit den Charakteren mitgefiebert.
Die sich im Laufe des Geschehen doch immer mehr öffnen und aus sich herauskommen.
Die Entwicklungen sind nachvollziehbar gestaltet und aufgrund der brisanten Thematik, hängt man auch völlig am Geschehen fest.
Es war für mich nicht vorhersehbar was sich herauskristallisierte und verfügte die ganze Zeit über sehr viel Ausdruck. Besonders das letzte Drittel hat mich immens gefordert und keine Ruhe gelassen. Meine Nerven waren gespannt wie Drahtseile und ich war einfach nur hochkonzentriert. Das Ende hab ich definitiv so nicht erwartet und bin wirklich gespannt ob es eine Fortsetzung geben wird.
Für mich ein sehr interessantes Buch, wovon ich nicht erwartet hätte, dass es mich so mitreißen würde.
Ein Werk das definitiv zum nachdenken bringt und das ich jedem nur ans Herz legen kann.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Düster, magisch und einfach sehr faszinierend

Zorngeboren - Die Empirium-Trilogie
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“Zorngeboren” hat schon im Vorfeld sehr mein Interesse geweckt und ich konnte es kaum noch erwarten, mit dem lesen zu beginnen.
Claire Legrand hat eine unheimlich tolle Art zu schreiben.
Einnehmend, wortgewandt, ...

“Zorngeboren” hat schon im Vorfeld sehr mein Interesse geweckt und ich konnte es kaum noch erwarten, mit dem lesen zu beginnen.
Claire Legrand hat eine unheimlich tolle Art zu schreiben.
Einnehmend, wortgewandt, fließend und absolut bildhaft. Die Atmosphäre mag ich unheimlich gern. Sie ist düster, emotionsgeladen.
Wütend, laut und man hat das Gefühl in einem Crescendo aus Gefühlen zu ertrinken. Einfach sehr genial in Szene gesetzt.
Äußerlich wie auch im Inneren ist das Buch einfach toll gemacht. Was mich sofort sehr begeistert hat.

Der Prolog Ist zornig, gewaltig und stürmisch. Ein Prolog der die Welt in Trümmern legt. Der so viel erzählt und gleichzeitig branden so unendliche viele Fragen auf und doch hat mir gerade dieser Teil so unglaublich gut gefallen. Denn man konnte schon ein Gefühl dafür bekommen wie verwundbar und episch dieses Werk werden würde.
Danach kehrt man auf zwei Zeitebenen zurück, was mir erstmal etwas Probleme gemacht hat. Einerseits weil unglaublich viel auf mich eingestürmt ist und andererseits weil mich der Prolog einfach nicht losließ.

Im Zentrum stehen Rielle und Eliana. Zwei unglaublich tolle, vielseitige und wahnsinnig interessante Charaktere. Sie sind so unterschiedlich in ihrer Art. Aber genau diesen Aspekt fand ich sehr gut gelungen. Dadurch wird auch die Entwicklung auf den Zeitebenen spürbar und das fand ich wirklich gut. Man erfährt hierbei zwar die Perspektiven von beiden Frauen, hat aber auch das Gefühl die Nebencharaktere richtig gut kennenzulernen. Die Charaktere wurden mit sehr viel Liebe zum Detail entwickelt. Man spürt sie sehr tief und doch bleibt noch genügend Raum für eigene Vorstellungen.
Sie erwachen zum leben und das macht sie in meinen Augen auch authentisch und absolut greifbar.
Rielle ist eine Person die mir immer mehr ans Herz wuchs. Ihre Emotionen, ihre Zerrissenheit und auch ihre innere Stärke wurden mehr als gut spürbar. Bei Eliana empfand ich es ebenso und dennoch unterscheiden sich beide Frauen sehr stark voneinander. Während Rielle sehr leise, fast sanft und sehr emotional ist. Hatte ich bei Eliana das Gefühl, das sie laut, stürmisch und sehr bissig war. Ein Kontrast der richtig gut passt.
Von den Nebencharakteren gingen mir vor allem Remy und Navi sehr nahe. Es gab Szenen die haben mich so sehr erschüttert, bewegt und einfach in einen Abgrund gezogen. Remy hat dafür gesorgt, das ich wieder an die Luft kam, lächeln und atmen durfte.
Auf keinen Fall darf man Simon vergessen, der auf Anhieb mein Herz erobert hat, mein Innerstes im Laufe des Geschehen aber auf eine gewaltige Probe gestellt hat.
Denn einfach ist hier rein gar nichts.
Es ist geheimnisvoll, voller Höhen und Tiefen.
Prüfungen die das Herz schneller schlagen lassen.
Für Wut, Angst und Verzweiflung sorgen.
Es geht um Macht. Tut es das nicht immer? Aber so einfach ist das nicht. Es geht auch um Stärke , Mut, Menschlichkeit und darum , etwas zu bewegen und über sich hinauszuwachsen.
Und davon gibt es wirklich reichlich zu entdecken.
Mehr als dem Herzen gut tut.

Das Setting empfand ich als sehr kraftvoll, fantastisch und einfach episch. Man kann es kaum mit Worten beschreiben. Es ist ein Gefühl. Eine Welle die sich ausbreitet und kein Ende mehr nehmen möchte.
Die Welt ist dem Untergang geweiht und doch schafft es die Autorin immer wieder Hoffnung zu schaffen.
Man liest, verinnerlicht das Geschehen und hat das Gefühl immer mehr zu ertrinken. Sich zu verlieren.
In den Emotionen, den Charakteren und der Magie.
Der Verlauf war sehr interessant, faszinierend und absolut magisch.
Ich war so im Bann und wollte immer mehr.
Ich hab mitgefiebert, geschmunzelt , hatte Gänsehaut und hab so immens mitgelitten, bei dem was sich abzeichnete. Die Welt an sich wird zwar weniger durch malerische Beschreibungen untermauert, die Magie dafür umso mehr.
Ich empfand die Handlung oft als eher ruhig aber auch recht actionreich , was die Spannung und Anspannung nur noch steigert.. So viel Wissen erfährt man hier und gleichzeitig gibt es immer wieder Momente die alles erschüttern und auch zeigen , wie weit die Menschlichkeit geht.
Zudem ist man sich nie sicher welche Richtung die beiden Frauen einschlagen werden.
Man weiß nie , wer sie wirklich sind.
Was sich in Ihnen verbirgt und zu was sie gemacht werden. In welche Richtung alles geht möchte ich gar nicht groß ansprechen. Denn gerade alles zu entdecken und dabei das verstehen macht so viel Spaß und es zeigt einfach auch die unterschiedlichsten Dinge auf.
Aber es geht auch um Engel. Dieser Ansatz hat mich zunächst etwas zum grübeln gebracht, aber was aus diesem Ansatz herausgeholt wurde , hat mir richtig gut gefallen.

In meinen Augen hat die Autorin alles richtig gemacht.
Ein erster Band der neugierig macht , mitnimmt und danach auch nicht mehr loslässt. Ich möchte unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Rauh, abgründig und absolut böse und durchtrieben

Dollar - Buch 1: Pennies
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Wie sehr habe ich mich auf die neue Reihe von Pepper Winters gefreut. Ihre “Tears of Tess” Reihe liebe ich sehr und war gespannt, womit sie uns diesmal konfrontieren würde.
Doch nichts hat mich darauf ...

Wie sehr habe ich mich auf die neue Reihe von Pepper Winters gefreut. Ihre “Tears of Tess” Reihe liebe ich sehr und war gespannt, womit sie uns diesmal konfrontieren würde.
Doch nichts hat mich darauf vorbereitet , womit ich es letztendlich zutun bekommen würde.
Es ist Schmerz, Qual und Zerstörung.
Es ist bedeckt von expliziten Szenen, hart, roh.
Ein Wandel der sich zu einem Crescendo steigert.
Ein Wandel der die Seele zerstört und alles freilegt, woran man zerbricht.
Pepper Winters erzählt nicht nur eine Geschichte über Zerstörung. Sie erzählt eine Geschichte, die sich tief unter die Haut gräbt. Die ein Ende darstellt, aber auch einen Anfang.
Ist der Tod das Ende? Nein, es ist der Weg in die Hölle.
Ein Weg der sich nicht mehr umkehren oder auslöschen lässt.
Rot, Schwarz. So viele Farben brillieren in dieser Geschichte. Geben ihm Atem und Leben.

Pim hat mich vom ersten Moment an berührt. Ihr Martyrium hat es getan. Aber auch der Antagonist Meister A wird sehr gut dargestellt. Die Bestie in Menschengestalt.
Verabscheuungswürdig. Brutal. Böse.
Wie oft war ich von Wut und Abscheu erfüllt, das ich fast geplatzt bin.
Wie oft beschweren wir uns über unser Leben, weil wir dieses oder jenes nicht bekommen.
Nun Pim hat nichts davon. Kein Leben, kein Atem, keine Stimme.
Ihr Dasein besteht aus Kontrolle und Gewalt.
Sie ist gefangen in einer Hölle, aus der es kein entrinnen mehr gibt.
Kann es so etwas wie einen Lichtstrahl geben?
Ja, das kann es.
Anders als man erwarten oder je für möglich halten würde. Egal wie schwer oder ausweglos es ist. Pim beißt sich durch , findet ein Ventil für sich und erträgt all das, was man unmöglich ertragen kann. Und auch nur auf diese Art und Weise erfährt man, wer Pim einmal war. Ein Mädchen mit Träumen und Wünschen. Ein Mädchen, das es vielleicht nicht leicht hatte, aber das ein Leben hatte, daß noch ihr gehörte.
Bis sie starb, wiederbelebt und verkauft wurde.

Es ist keine Liebesgeschichte. Es ist die Hölle auf Erden.
Welche Qual, welches Leid und welche Angst man durchlebt ist allgegenwärtig. Dadurch das Pim direkt dem Leser ihre Geschichte erzählt, nimmt man sie nur umso intensiver wahr.
Es spielt keine Rolle, das sie keine Stimme hat.
Sie ist da und auch wieder nicht.
Ich hatte das Gefühl, ich kehre ihr Innerstes nach Außen. Ich nehme sie mit allen Sinnen wahr. Und je schlimmer es wurde, umso weniger konnte ich von der Geschichte lassen. Sie hat mich nicht fasziniert. Das wäre falsch. Als Leser zerbricht man an den Geschehnissen. Weil sie nicht nur von Gewalt und Sex beherrscht werden. Es geht tiefer, viel tiefer.
Es geht um Stärke, Mut und um das Ganze Sein.
Es zeigt auf, wie die Seele immer mehr zerbricht und wie die Stärke immer mehr hervorkommt.
Auf der einen Seite ist es von unglaublicher Stille umgeben. Aber auf der anderen Seite ist es auch so unglaublich laut und intensiv.
Dark Romance in ihrer stärksten und härtesten Form.
Besonders der Aspekt des Menschenhandels bekommt hier nochmal eine völlig neue Brisanz.

Ich hab unheimlich mit Pim gelitten und konnte es kaum verkraften , was mit ihr geschah.
Das Böse hat sich aus seinem Kokon befreit und wurde immer schlimmer.
Es ist nicht unbedingt die Gewalt die so zusetzt. Es ist vor allem die Qual, die die Seele zerstört, bluten lässt und so viel mit sich reißt.
Die Charaktere wurden wirklich gut ausgearbeitet, haben mich beschäftigt und waren absolut greifbar. Man erfährt dabei 2 Perspektiven, was es wirklich abwechslungsreich und interessant macht.
Egal was passiert, man sieht es nicht kommen.
Pepper Winters hat einen sehr einnehmenden und bildhaften Schreibstil, wodurch ich in einem Rutsch durch war.
Ich habe diese Geschichte wirklich gern gelesen. Weil sie tief, zerstörerisch und berührend war. Pim und Elder haben mich ein Stück weit fasziniert. Weil da mehr war,als rohe Gewalt. Es war eine Verbindung da, die sich nicht leugnen ließ. Die Gänsehaut verursachte und mich immer weiter vorantrieb. Ich wollte wissen, worauf es begründete. Nun, ich bekam viel mehr. Mehr als ich je erwartet hätte.
Es hat mich schockiert, erschüttert und gnadenlos in die Tiefe gezogen. Aber es hat mir auch viel gegeben. Mehr als man mit Worten ausdrücken könnte.
Es gibt keinen Cliffhanger und doch möchte ich unbedingt sofort wissen, wie es weitergeht und was ich noch zu sehen bekomme.
Fakt ist, sie hat hier sehr starke Charaktere geschaffen, die sich entwickeln und über sich hinauswachsen. Mich konnte es sehr begeistern und mit diesem Auftakt der Dollar Reihe ist der Autorin nicht nur etwas sehr tiefschürfendes, sondern auch etwas absolut großartiges gelungen.
Für mich ein absolutes Highlight im Dark Romance Bereich.

Fazit:
Keine Romantik oder Liebe.
Pepper Winters schlägt bei ihrem Auftakt der Dollar Reihe härtere Töne an.
Rauh, abgründig und absolut böse und durchtrieben.
Eine Story die absolut zerstörerisch ist. Für Leib und Leben. Und doch ist Pims Story absolut berührend und von Höhen und Tiefen begleitet.
Willkommen in der Hölle.
Eine Story die mich wahnsinnig mitgenommen und zerstört hat und die mit Wendungen punkten konnte, die ich absolut nicht erwartet hatte.
Ich brauch unbedingt sofort Band 2. Für mich ein absolutes Highlight.
Vorsicht: Es ist nicht unbedingt als Einstieg in den Dark Romance Bereich geeignet.
Denn Pepper Winters nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie setzt alles klar und ungeschönt ein und das geht am meisten unter die Haut.
Sie erzählt nicht nur eine Geschichte über Zerstörung. Sie erzählt eine Geschichte, die sich tief unter die Haut gräbt. Die ein Ende darstellt, aber auch einen Anfang.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Eine Thematik , die das Leben auf den Kopf stellt und den Wunsch nach Gerechtigkeit weckt

Racheengel
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Seit erster Stunde liebe ich die Reihe um Katie Maguire und hab mich riesig gefreut, das es endlich weitergeht.
Den Titel finde ich wirklich gut gewählt. Weil es den Inhalt perfekt wiedergibt.
Es geht ...

Seit erster Stunde liebe ich die Reihe um Katie Maguire und hab mich riesig gefreut, das es endlich weitergeht.
Den Titel finde ich wirklich gut gewählt. Weil es den Inhalt perfekt wiedergibt.
Es geht um Macht, Rache und Gerechtigkeit.
Dabei führt uns Graham Masterton in die Sümpfe des Menschenhandels. Eine Thematik die mich immer wieder aufs Neue schockiert und auch mitnimmt.
Auf der einen Seite hat man diese Mädchen die verschleppt und ausgebeutet werden und auf der anderen Seite, einen Täter der nach Rache giert.
Es ist unmöglich das Ganze nicht an sich ranzulassen. Es nimmt im wahrsten Sinne des Wortes unheimlich mit.

Besonders den Menschenhandel , wie es dazu kam, was in den Mädchen vorgeht und wie sie sich fühlen. Ihre Ängste, ihre Verzweiflung und ihre Zerrissenheit vor einem ausbreiten. All das ist sehr detailliert ausgearbeitet und auch glaubwürdig. Man kann dabei nur Verachtung, Abscheu und Wut empfinden.
Aus Hoffnung wird die Hölle auf Erden.
Eine Hoffnungslosigkeit die sich bis in die Seele durchfrisst.
Ein Keim, der alles zerstört.
Wer beschützt diese Mädchen und wann unternimmt irgendwann endlich jemand etwas?
Kann es überhaupt einen Weg aus dieser Hölle geben?
Was bleibt diesen Mädchen dann noch?
Dadurch das man auch durch die Augen der Mädchen blickt, hat man das Gefühl ihre Seele freizulegen und es nicht ertragen zu können. Der Autor zeigt damit auch sehr deutlich die Brisanz dessen auf. Aber es ist nur ein kleines Puzzleteilchen in diesem doch sehr komplexen Fall.

Man erfährt hierbei die unterschiedlichsten Perspektiven. Aus der Sicht der Täter, Opfer und von Katie. Je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt. Was es sehr viel tiefer und dramatischer macht.
Bestialisch verstümmelte Opfer und das ist auch der Punkt, wo es nicht unbedingt für zartbesaitete geeignet ist. Denn die Taten an sich bekommt man ausführlich und hautnah mit und doch muss man es lesen, um es zu begreifen und zu verstehen.
Die Täter habe ich immer verabscheut. Aber hier konnte ich es nicht. Der Täter hier hat mich richtig fasziniert und tatsächlich auch beeindruckt. Obwohl das Motiv und die Identität der Person recht schnell feststand , so hat das dennoch nicht die Spannung gemindert. Mehr denn je wollte ich mehr darüber erfahren.
Es hat mich erschüttert, traurig und hilflos gemacht.
Doch so einfach wie es wirkt , ist es manchmal nicht.
Die Mordfälle häufen sich und ein Muster ist klar zu erkennen.
Wird Katie die Kraft haben diesem Elend ein Ende zu bereiten?
Ich liebe Katie immer wieder aufs Neue. Sie setzt sich durch , ist tough, aber nicht unzerstörbar. Immer wieder bekommt man ihre weiche Seite zu spüren.
Auch wenn man die vorherigen Bände nicht kennt, so kann man schnell Bezug zu ihrem Leben und ihrer Person entwickeln.
Nicht nur das sie beruflich an ihre Grenzen stößt, auch im privaten Bereich geht es hoch her und letztendlich muss sie sich entscheiden.
Dem Autor gelingt es sehr gut die Balance zwischen Ermittlungen und Katies Privatleben zu halten.
Daneben zeigt er auch sehr vieles über die Hintergründe auf. Was vieles greifbarer und authentischer macht.
Die Charaktere selbst wurden wirklich gut ausgearbeitet und sind ausdrucksstark.
Man kann mit ihnen leiden, zittern und mitfiebern.
Und daneben hat man noch das Gefühl aus der Haut zu fahren, etwas unternehmen zu müssen.
Ein auswegloser Kampf , der dem ganzen sehr viel Dunkelheit und Abgründigkeit verleiht.

Graham Masterton schreibt sehr einnehmend und fließend, wodurch ich auch diesen Band wieder in einem Rutsch inhaliert hab.
Der Fall ist gut durchdacht und ausgearbeitet. Jeden Schritt und jeden Ermittlungsansatz kann man sehr gut nachvollziehen.
Ohne Frage hat es mir einiges abverlangt. Die Dramatik und Tragik des Ganzen kam sehr gut hervor und hat mich immer wieder grübeln lassen.
Doch neben all der Dunkelheit und dem Bösen , trifft man auch auf Herzlichkeit, Wärme und dem Wunsch nach mehr. Was dem Ganzen ein Stück weit Erleichterung verschafft.
Aber es gibt auch Trauer und Verluste.
Ein Kampf der niemals endet und ständig aufs neue herausfordert.
Ich habe diesen Band sehr gern gelesen und nehme nur ungern Abschied. Freue mich aber schon sehr auf den nächsten Fall mit Katie.

Fazit:
Mit der Reihe um Katie Maguire beweist Graham Masterton , das sich Frau perfekt durchsetzen kann und wie schwer es auch sein mag, niemals aufgibt.
Der neue Fall ist brisant, voller Höhen und Tiefen und teilweise sehr brutal.
Er ist wichtig und obwohl er doch sehr vorhersehbar war, so hat er mir mit seiner guten Ausarbeitung enorm gut gefallen und wirklich beschäftigt.
Eine Thematik , die das Leben auf den Kopf stellt und den Wunsch nach Gerechtigkeit weckt.
Für mich ein toller Folgeband , der mit einer toughen Ermittlerin punktet und einen Fall hervorbringt, der es wirklich in sich hat.
Ich freu mich schon sehr auf den nächsten Fall mit Katie.