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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2018

Sehr besonders, authentisch und vielschichtig ausgearbeitet

Der Himmel gehört uns
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Ehrlich gesagt bin ich auf dieses Buch nur durch Zufall aufmerksam geworden und war direkt neugierig, zumal es sich um eine äußerst schmerzhafte aber doch ernsthafte Thematik handelt.
An dieser Stelle ...

Ehrlich gesagt bin ich auf dieses Buch nur durch Zufall aufmerksam geworden und war direkt neugierig, zumal es sich um eine äußerst schmerzhafte aber doch ernsthafte Thematik handelt.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

Hierbei handelt es sich im das Debüt des Autors. Umso bewundernswerter , das er sich gerade für so eine Thematik entschieden hat.
Er teilt das Buch in drei Teile auf , was wirklich auch sehr gut zum Ausdruck kommt.
Besonders schön haben mir die kleinen Erinnerungen am Anfang der Kapitel gefallen. Es hat etwas sehr liebevolles und herzerwärmendes an sich.
Sein Schreibstil ist sehr klar, direkt und schonungslos.
Sobald ich angefangen hatte, konnte ich auch nicht mehr aufhören. Es hatte mich gepackt.
Robs Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen.
Nicht zu Atem kommen lassen.
Es lag ein Kloß in meinen Hals fest, den ich einfach nicht mehr loswurde.
Die Geschichte hat mich in einen Strudel aus unendlichen Emotionen gezogen.
Ich habe während des Lesens so unglaublich gelitten, gehofft und gebangt.
Ich erlebte auch Momente des Glücks, die ein Lächeln auf mein Gesicht zauberten und ein Gefühl der Wärme entstehen ließen.
Ich war so sehr bei Jack, Rob und Anna.
Es ist schwierig womit sie sich konfrontiert sehen und dabei wird klar, das gerade Rob und Anna es niemals einfach hatten.
Dadurch das man ausschließlich Robs Perspektive erfährt hat man das Gefühl, Anna wirke etwas kühl und unnahbar. Dem ist jedoch keineswegs so. Anna äußert sich nur anders. Ihr Denken ist klarer, realitätsnaher. Sie sieht die Dinge , wie sie wirklich sind. Für ihre Art mochte ich sie unglaublich gern. Auch wenn es manchmal schmerzhaft ist, holt sie Rob immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Rob und Anna kämpfen jeder auf seine eigene Art und Weise.
Trauer, Wut, bedingungslose Liebe.
Man spürt ihre Zerrissenheit, die Ausweglosigkeit ihres Schicksals und doch gibt es immer wieder Hoffnung. Man greift immer wieder danach. Es ist das, was am Leben hält.
Sie sind überaus authentisch in ihrem Handeln und ihren Gefühlen. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und es auch nachvollziehen.
Nur jemand der Verluste erleben musste, kann verstehen , was es tatsächlich bedeutet.
Der allumfassende Schmerz der dich in Stücke reißt, die Trauer und Angst , die ein Stück von dir selbst mitnimmt.
Man fragt nach dem Sinn des Lebens und versteht es einfach nicht.
Doch manchmal gibt es vielleicht Hoffnung.
Robs Weg ist steinig und doch konnte ich ihn so gut verstehen.
Er macht wohl von allen die meiste Entwicklung durch. Weil man sie direkt miterlebt.
Er wird Opfer seiner eigenen Dämonen und Ängste.
Er kämpft , verliert sich und kämpft wieder. Ein Kreislauf der sich ständig wiederholt und ihm die Luft zum atmen nimmt.
Leere, Einsamkeit, Wut und Verzweiflung.
So viele Emotionen die ihn quasi in Stücke reißen.
Eine Geschichte die so wichtig ist und vielen helfen kann. Denn der Autor beschönigt nichts. Er geht klar und direkt vor und zeigt dabei, wie die Welt zu solchen Menschen ist.
Man empfindet Liebe, Hoffnung und Wut.
Es brannte mir unter den Nägeln. Ich war fassungslos, wütend.
Denn es wird klar wie verletzlich und angreifbar, man in solch einer Situation ist.
Ebenso fand ich den medizinischen Aspekt sehr schön. Man bekommt einen kleinen Einblick und kann sich damit auch gut auseinandersetzen.
Ein Geschichte die unglaublich zu Herzen geht und die man einfach fühlt. Sie brennt sich ein , als wäre da kein Platz mehr für anderes.
Schlussendlich hat mich Luke Allnutt mit dieser unglaublich berührenden Geschichte bewegt, mitgerissen und absolut überzeugt.
Eine Geschichte, die zwar nicht durch Wendungen hervorsticht, jedoch durch sein Einfühlungsvermögen und der Thematik völlig für sich einnimmt.
Eine Geschichte, die aufzeigt, wie wichtig jeder Augenblick ist.
Für mich ein ganz besonderes Werk.

Fazit:
“Der Himmel gehört uns” ist unglaublich berührend und emotional.
Befasst sich mit einer äußerst schwierigen Thematik, die der Autor jedoch gekonnt und sehr einfühlsam umgesetzt hat.
Ein Werk das ich jedem ans Herz legen möchte.
Denn es ist mehr als Trauer, Wut und Angst.
Hoffnung, Liebe und Glück.
Es ist das Leben und zeigt Dinge, die so wichtig sind.
Sehr besonders, authentisch und vielschichtig ausgearbeitet.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Ein sehr gelungener Folgeband,der defintiv Lust auf weitere Bände macht

Nordseekiller. Küsten-Krimi
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Nachdem mich schon der erste Band der Lukas Jansen Reihe begeistert hat, musste ich unbedingt dranbleiben.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst ...

Nachdem mich schon der erste Band der Lukas Jansen Reihe begeistert hat, musste ich unbedingt dranbleiben.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

Die Entwicklung von Lukas ist in diesem Band besonders gut zu spüren. Er ist reifer, was jedoch nicht heißt, daß er weniger hitzköpfig handelt. Aber das macht ja letztendlich auch seinen Charme aus.
Wie gewohnt erfährt man auch hier wieder alles aus seiner Perspektive. Was ihn sehr schön in den Fokus rückt und mit ordentlich Tiefe ausstattet.
Nick Stein hat mich mit seinem lockeren, leichten und bildhaften Schreibstil sehr begeistert.
Die Seiten flogen nur so an mir vorbei. Viel zu schnell war leider das Ende erreicht.

Sein neuer Fall führt Lukas in gefährliche Gewässer und das im wahrsten Sinne des Wortes.Denn diese Thematik ist nicht ohne und aufgrund der sehr gründlichen und gut ausgearbeiteten Ermittlungsarbeit, bekommt man diesbezüglich einen sehr guten Einblick.
Es wird verdammt brisant. Zunächst hatte ich das Gefühl, es liefe alles sehr spannend ab. Es war eine gemütliche Spannung, die auf bald folgende Dramatik vorbereitet.
Denn Nick Stein gelang es doch das Kalkül und die Machtverhältnisse sehr gut vor Augen zu führen. Wodurch unvorhergesehene Wendungen quasi schon vorprogrammiert waren.
Dadurch das Lukas oft sehr unbedacht handelt und seinem eigenen Instinkt folgt, war es für mich eine absolute Achterbahnfahrt an Emotionen.
Wut, Angst, Schock.
Ich hab mehr an den Zeilen gehangen, als das ich von Lukas’ Art amüsiert war.
Es gab Momente, die waren fast schon surreal. In diesen Momenten kann man sich besonders gut in Lukas Lage hineinversetzen. Doch egal wie dramatisch die Lage auch ist, er kann einfach nicht aus seiner Haut. Ein Aspekt in seiner Persönlichkeit, der mich tatsächlich zur Raserei gebracht hat. Besonders wenn man bedenkt, wie sein Hintergrund aussieht.
Aber auch die Nebencharaktere verstanden es, mich komplett zu begeistern. Egal wie unterschiedlich und facettenreich sie auch waren. Ich konnte sie fühlen, das was sie ausmacht. Wer sie eigentlich sind.
Authentisch, lebendig und mit spürbaren Stärken und Schwächen ausgestattet. Was sie für mich nur noch sympathischer machte.

Neben wirklich toller Ermittlungsarbeit, zeigt der Autor auch sehr schön die zwischenmenschlichen Aspekte auf. Lukas und Lisa zu erleben ist einfach nur Wärme pur. Eine richtige Wohlfühlatmosphäre, die einfach auch zur Ruhe kommen lässt. Ich hab so oft bei den Dialogen der beiden geschmunzelt.
Einfach sehr erfrischend, charmant und losgelöst. Besonders Lisas Art aufgrund ihres Hormonhaushalts hat mich immer wieder zum lachen gebracht.
Was den Kriminalfall betrifft, ist nichts wie es scheint und es tun sich dabei so einige Abgründe auf.
Lukas muss sich verdammt warm anziehen.
Besonders im letzten Drittel legt die Handlung ordentlich an Dramatik und Action zu. Die Nerven liegen quasi völlig blank und man zittert einfach nur noch mit.
Der Abschluss des Ganzen hat mir enorm gut gefallen und ich bin gespannt wie sich Lukas’ und Lisas Zukunft weiterentwickeln wird.

Schlussendlich ein Küsten-Krimi der mich mit seiner Ausarbeitung, den Charakteren und auch der Thematik sehr begeistern konnte.
Nick Stein zeigt auf, wie leicht man sich selbst verlieren kann und wie sich dies dann tatsächlich anfühlt.

Fazit:
Hierbei handelt es sich bereits um den dritten Band um Lukas Jansen.
Ein unkonventioneller Ermittler, der vor allem mit seiner Hitzköpfigkeit und seiner jugendlichen Frische begeistert.
Sein neuer Fall ist dramatisch, brisant und zeigt dabei einige Abgründe auf.
Abgründe, die man nicht sofort als solche erkennt.
Abgründe, die dich leichter verschlingen können, als du denkst.
Ein sehr gelungener Folgeband, der mich begeistern, mitreißen und vollkommen überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Ein gelungener Abschluss dieser Reihe

Thug
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Schon die Storys rund um Dirty und Rich konnten mich wirklich begeistern. Meine Erwartungen an Thug waren aus dem Grund besonders hoch, weil ich ihn schlicht und ergreifend von allen am wenigsten mochte. ...

Schon die Storys rund um Dirty und Rich konnten mich wirklich begeistern. Meine Erwartungen an Thug waren aus dem Grund besonders hoch, weil ich ihn schlicht und ergreifend von allen am wenigsten mochte. Er gab sich kühl, war kaum zu durchschauen. Er hatte etwas aggressives und gefährliches an sich, das ich einfach nicht einordnen konnte. Daher war mein erster Gedanke, das es ziemlich interessant werden könnte.

Wie gewohnt reißt Sarah Saxx mit ihrem leichten , bildhaften und fesselnden Schreibstil sofort mit. Ob man will oder nicht, man fühlt so unglaublich viel dabei. So sehr, daß der Boden wankt.
Jane und Thug zwei Charaktere die so unterschiedlich und dennoch so gleich sind, das es schon wieder beängstigend ist.
Hart, kompromisslos, selbstsicher.
Attribute , die beide in sich tragen. Die jedoch nicht immer von Vorteil sind. Jane, hab ich sofort in mein Herz geschlossen. Auch wenn ich sie oftmals gern geschüttelt hätte. Aber Jane hatte ich in gewissen Belangen eine Verträumtheit an sich, die ich nicht nachvollziehen konnte. Schon gar nicht , wenn man bedenkt, welche Tore sich ihr in ihrer jetzigen Welt geöffnet haben. Dennoch kann ich bis zu einem gewissen Grad verstehen, warum sie so denkt und fühlt.
Die beiden Charaktere sind wirklich gut ausgearbeitet und dabei hat mich vor allem Thug sehr überrascht mit seiner Art zu denken. Man begreift, das mehr in ihm steckt als Härte und Gefühllosigkeit. Denn man erfährt mehr über die Hintergründe, was dem Ganzen einen völlig neuen Blickwinkel verschafft.
Es ist nicht alles nur schwarz und weiß. Oft entscheiden die Nuancen dazwischen, was von zentraler Bedeutung ist.
Ich empfand die beiden als sehr authentisch, lebendig und sie verfügten für mich auch über einige Stärken und Schwächen.
Ebenso bekommt man auch ein sehr gutes Gespür für das Umfeld und die Nebencharaktere.
Man betritt hier ein sehr heißes Pflaster. Dunkelheit und Abgründigkeit, die in jeden Ritzen hängt.
Wie bewahrt man sich da seine Persönlichkeit?
Seine Menschlichkeit?
Sarah Saxx hat sich hier an verschiedene und sehr ernste Themen herangewagt. Mit sehr viel Fingerspitzengefühl gelingt es ihr, diese auch gut zum Ausdruck zu bringen.
Man verurteilt, man hinterfragt nicht.
Woraus sich viel Schmerz und Verzweiflung herauskristallisiert.
Man ist wütend und geschockt von diesem Kalkül.
Ein Kalkül das schon an Perfektion grenzt.
Und doch. Man leidet und zittert so unglaublich mit.
Bevor es man nur anfängt zu begreifen, ist man schon rettungslos in der Story verloren.
Aber ach Gott, ich hab auch so unglaublich viel gelacht. Es gab Szenen, die haben mich zum schmunzeln gebracht. Ganz am Anfang dachte ich echt: “Thug, in welchen Mist hast du dich jetzt schon wieder reingeritten.” Es ist einfach so charmant und humorvoll aufgebaut, das es nicht nur die Story etwas leichter macht, sondern auch Sympathiepunkte verschafft.
Natürlich ist nicht alles einfach. Thug, Jane und seine Freunde haben so einiges zu meistern. Etwas das sie ungemein an ihre Grenzen bringt.
Der einzige Kritikpunkt den ich hier habe, das zu wenig auf dieses Metier eingegangen wurde. Ein wenig mehr Details und Ausarbeitung hätten mir geholfen , die Welt von Jane besser zu verstehen und stärker nachempfinden zu können.

Dadurch das man Thugs und Janes Perspektiven erfährt, ist die Story nicht nur sehr abwechslungsreich. Sondern sie legt auch ordentlich an Tiefe zu.
Die Handlung empfand ich als ziemlich temporeich, düster und gefährlich.
Und dennoch punktet sie auch mit sinnlichen und emotionalen Momenten. Man fühlt es, wie sich Seelen verbinden. In diesen Momenten, gibt es nichts anderes mehr.
Momente, die einfach still stehen.
Momente, die man einfach lebt.
Sarah Saxx berührt auch hier mit Worten, Gesten und Details.
Mit dem was sie uns zu sagen hat.
Was sie uns mit auf den Weg gibt.
Es geht nicht nur um Rache, Macht und Kontrolle.
Es geht um Freundschaft, Loyalität , die Dinge so zu sehen , wie sie wirklich sind.
Und letztendlich geht es auch darum , seine eigenen Dämonen zu bekämpfen.
Denn die Vergangenheit vergisst nicht. Sie erinnert dich jeden einzelnen Tag daran, was du so verzweifelt zu verdrängen versuchst.

Fazit:
Düster, Gefährlich und hart .
Das ist Thug. Seine Welt und sein ganzes Sein.
Doch was passiert , wenn eine Frau in sein Leben stolpert?
Tja, dann muss sich Thug wohl zum ersten Mal in seinem Leben eine Jacke überziehen.
Thugs Story hat mich wirklich begeistert, amüsiert und einfach vollkommen mitgerissen.
Oft ist Sein , mehr als Schein.
Eine Lovestory , die einem ständigen Schlagabtausch gleicht und dennoch auch mit sehr bewegenden Momenten punkten kann.
Ein gelungener Abschluss dieser Reihe.
Heiß, gefährlich und sehr emotional.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Ein Spiel , das so viel mehr ist als das

Ein Spiel für Gewinner
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Diese beiden Ladys überraschen mich immer wieder. Ich kann gar nicht sagen , was ich bei diesem Werk empfunden habe.
Es ist nicht nur ein perfides Spiel , das merklich an die Substanz geht.
Es ist viel ...

Diese beiden Ladys überraschen mich immer wieder. Ich kann gar nicht sagen , was ich bei diesem Werk empfunden habe.
Es ist nicht nur ein perfides Spiel , das merklich an die Substanz geht.
Es ist viel mehr. Es geht enorm tief unter die Haut. Es erreicht Stellen , von denen man nicht mal wusste , das sie überhaupt da sind.

Angefangen bei den Charakteren, die wirklich enorm gut ausgearbeitet sind. Sie sind authentisch, lebendig und man hat das Gefühl, sie stünden neben einem.
Kilian, der so viel mehr ist , als ein Ex Junkie. Der Schmerz um den Tod von Emilia frisst ihn auf. Er entwickelt eine Besessenheit, die alles andere als gesund ist.
Er will Rache.
Um jeden Preis.
Doch wer ist am Ende der eigentliche Gewinner?

Ich mochte ihn so unheimlich gern. Hab mit ihm mitgezittert, gelitten und mich am Rande des Abgrunds befunden.
Alex. Ein Ermittler mit Ecken und Kanten. Man kann sich wunderbar in ihn hineinversetzen und einfach spüren , was in ihm vorgeht. Welche Zerrissenheit und welche Ängste er durchlebt.
Alle Charaktere die ins Leben gerufen wurden, sind einfach sehr greifbar und ausdrucksstark. Man sieht hinter ihre Fassade und sieht dabei mehr als man manchmal sollte.
Hier erfahren wir die Perspektiven von Alex , dem Spielemacher und Kilian. Was Ihnen enorm viel Tiefe verschafft.

Die beiden Autorinnen haben mich mit ihrem fesselnden , fließenden und absolut bildgewaltigen Schreibstil sofort in den Bann gezogen. Ganz ehrlich , ich konnte einfach nicht mehr aufhören mit lesen.
Der Einstieg gelang mir gleich sehr gut und das Adrenalin rauschte durch meine Adern.
Man wird in ein Spiel gezogen , das keine Grenzen kennt.
Erbarmungslos und perfide.
Grausam und brutal.
Das Grauen äußert sich nicht in den brutalen Taten, sondern in der Macht dessen , wie sie zustande kommen.
Das man das Gefühl hat , vollkommen machtlos zu sein und keinen eigen Willen mehr zu haben.
Die Grundthematik hat mich sofort fasziniert und nicht mehr losgelassen.
Sobald ich drin war , musste ich einfach wissen , wer dahintersteckt.
Ich wollte es verstehen.
Doch kann man das bei so einem perfiden und kranken Spiel überhaupt?
Ein Spiel das dein ganzes Selbst auslöscht, bevor du auch nur die Gelegenheit hast , dich selbst zu retten.
Das deine Schwachstellen ausnutzt.
Je mehr ich darüber erfuhr , umso wütender und machtloser wurde ich.
Ein hilfloser Wutschrei, eine Angst , die dich auffrisst und dazwischen eine Verzweiflung, die dich völlig niederringt.
Kilian , Alex und der Spielemacher haben mich nicht losgelassen.
Ich wollte mehr.
Und bekam es.
Ich spürte was sie durchlebten und hatte fast das Gefühl, ich durchlebe es selbst.
Angst, Qual und spürbare Pein.
Eine Handlung, die mir enorm viel abverlangte. Die mich immer wieder umdenken ließ.
Und während ich mehr als alles andere mitfieberte und Qualen durchstand, kam sie und brachte mich zum schmunzeln. Genau dieser Punkt verschaffte mir Erleichterung und ließ mich weitermachen
Die Ermittlungsmethoden die hier eingewoben wurden , waren authentisch, greifbar und man fühlte sich als ein Teil des großen Ganzen.
Ja dieser Thriller , hat mich einiges gekostet.
Aber er hat mich auch berührt.
Es werden Dinge aufgezeigt , die unheimlich wichtig sind. Es ist nicht alles nur ein Spiel. Wir entscheiden , wer wir sind und wo es uns hinführt.
Es werden Themen behandelt, die mir wirklich Tränen in die Augen getrieben haben.
Und so sehr ich es auch wollte , nicht alles muss man verstehen. Manchmal ist das , was zwischen den Zeilen steht viel wichtiger.
Dieses Spiel nahm mit der Zeit ungeahnte Ausmaße an. Es wurde explosiver und grauenvoller.
Der psychologische Aspekt war perfekt durchdacht und punktet gerade auf dieser Ebene enorm.
Ebenso der Aufbau perfekt in Szene gesetzt. Während man einem Katz- und Mausspiel folgt , versinkt die Welt im Chaos und es zählt jede Sekunde.
Sekunden , in denen weitere Opfer gefordert werden.
Sekunden , in den die Ermittler an ihre Grenzen stoßen.
Die beiden Autorinnen haben hier Wendungen eingewoben, die ich nicht erwartet hätte.
Die mich buchstäblich taumeln ließen.
Die Blickwinkel verschoben sich dadurch unmerklich und man betrachtet es anders.
Das Ende hat mich einfach nochmal in Tränen ausbrechen lassen.

Schlussendlich ein Psychothriller um ein gnadenloses und perfides Spiel , das nicht nur Grauen und Gänsehaut Momente verschafft , sondern auch aufzeigt , wer wir sind und wie leicht wir uns selbst verlieren können.
Ein absolutes Jahreshighlight für mich.

Fazit:
Die beiden Ladys sind etwas ganz Besonderes. Wenn ich sage , daß sie sich locker mit Chris Carter oder Martin Krist messen können, dann möchte ich sie nicht in den Himmel loben.
Es ist einfach eine schlichte Tatsache.
Mit ihrem neuen Thriller haben sie mich vollkommen fertig gemacht.
Ich hab so gelitten , war wütend und den Tränen nah.
Es ist nicht nur ein Thriller , der merklich an die Substanz geht.
Er ist tiefer , lebendiger und perfider.
Er führt uns an Orte in unserem Selbst , von denen man nicht mal wusste, dass sie überhaupt da sind.
Ein Spiel für Gewinner , das böse , subtil und gerade auf der psychologischen Ebene perfekt durchdacht ist.
Es geht unter die Haut und bringt zum nachdenken.
Ein Spiel , das so viel mehr ist als das.
Ich liebe und vergöttere es.
Ein absolutes Jahreshighlight.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Elfenkrone ist magisch , wendungsreich und sehr faszinierend aufgebaut

ELFENKRONE
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Seit Monaten hab ich dem Auftakt dieser Reihe entgegengefiebert und muss gestehen, das meine Erwartungen doch ziemlich hoch waren.
Zu hoch?
Holly Black hat mich ziemlich überrascht mit ihrem Setting und ...

Seit Monaten hab ich dem Auftakt dieser Reihe entgegengefiebert und muss gestehen, das meine Erwartungen doch ziemlich hoch waren.
Zu hoch?
Holly Black hat mich ziemlich überrascht mit ihrem Setting und den unterschiedlichen Charakteren.
Angefangen bei den Charakteren, die sehr vielschichtig aufgebaut sind. In der Tat empfand ich jeden einzelnen von Ihnen als sehr interessant und faszinierend. Angefangen bei Jude, was sie durchleben musste, ging mir manchmal wirklich sehr unter die Haut. Jude ist eine sehr starke, aber auch verletzliche Persönlichkeit, die ihren Weg geht.
Sie hat hier so manches zu meistern , was wahrlich nicht einfach ist. Denn als Sterbliche , hat man in der Elfenwelt nicht unbedingt einen leichten Stand.
Doch ist sie stark genug?

Im Gegensatz dazu sind die Elfen so ganz anders , als ich sie mir ausgemalt habe. An dieser Stelle mein Kompliment an die Autorin , für die unglaublich tollen Beschreibungen und liebevoll ausgearbeiteten Details, wodurch man sich alles viel besser vorstellen und sich hineinversetzen konnte.
Auch die Karte am Anfang des Buches gefällt mir unheimlich gut und verschafft dem ganzen mehr Ausdruckskraft.
Intrigen, Demütigungen und Machtspiele.
Bösartigkeit, in einer sehr klaren Form. Mein Entsetzen war schon enorm groß und manches Mal hat es mich richtiggehend erschüttert, was hier zum Vorschein kam.
Dunkelheit, Licht.
Welcher Weg ist der Richtige?
Und immer schwebt dazwischen die Krone.
Holly Black hat hier Wendungen eingebaut, die mich sehr überrascht haben.
Cardan und auch Jude haben mich wirklich beeindruckt mit ihrer Wandelbarkeit und ihrer Art.
Hierbei erfahren wir auch Judes Perspektive, was ihr enorm und Tiefe verschafft.
Aber auch die Nebencharaktere verstehen zu überzeugen, für sich einzunehmen und damit die unterschiedlichsten Emotionen freizulegen.
Sie sind sehr schwer zu durchschauen und gerade das, hat mich an Ihnen so sehr fasziniert.
Besonders ein Charakter hat mir dabei fast das Herz gebrochen.
Wut, Freude, Zutrauen und auch Angst.
Liebe, Loyalität und Rivalität.
Das Facettenreichtum kennt keine Grenzen.
Die Autorin hat einen sehr fesselnden, fließenden, lebendigen und bildhaften Schreibstil, der mich sofort begeistert hat.
Die Atmosphäre ist dabei sehr sanft, düster, aber auch sehr klangvoll und voller Energie.. Es ist ein Gefühl das man wahrnimmt und das wirklich schwer zu beschreiben ist.
Die Spannung ist von Anfang an da, aber temporeich würde ich die Handlung nicht unbedingt nennen. Ich empfand es größtenteils als ruhig und empfindsam. Es hat eine nachdenkliche Note, was vielleicht auch an Jude liegt. Die hier die ganze Form ihrer Persönlichkeit ausbreitet. Sie geht mit einer Leidenschaft und Verzweiflung zu Werke, das es förmlich mitreißt und nicht mehr loslässt.
Jude, die so viel meistern muss.
Jude, die mich immer wieder innehalten ließ.
Jude, die so viel Gefahren meistern muss.
Zum Ende hin wurde es auch explosiver und actionreicher. Etwas , das wirklich gut gepasst und mir sehr gut gefallen hat.

Schlussendlich konnte mich Holly Black mit dem Setting, den Charakteren und der Handlung wirklich begeistern, mitreißen und enorm fesseln.
Die Idee ist einfach großartig und die Umsetzung lässt dabei kaum Wünsche offen.
Die Geheimnisse schweben förmig in der Luft und flehen förmlich um Erlösung.
Ich bin sehr gespannt, ob man im Folgeband noch etwas in die Tiefe gehen wird. Da hier der Fokus sehr auf den Charakteren lag.



Fazit:
Ich bin begeistert und fasziniert.
Von der Welt, den Charakteren und dem Facettenreichtum.
Ein Auftakt der enorm fordert und an die Grenzen bringt.
Ein Auftakt der überraschend und sehr vielseitig ist.
Elfenkrone ist magisch , wendungsreich und sehr faszinierend aufgebaut. Anders als ich es mir ausgemalt habe.
Ich bin beeindruckt und möchte unbedingt mehr davon.