Ein Roman, an dem man unmöglich vorbeigehen kann
Das Versprechen der JahreEs gibt Romane, da fragt man sich, warum man so lange damit gewartet hat, um sie zu lesen.
“Das Versprechen der Jahre” von Penny Vincenzi gehört dazu.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt der Lytton ...
Es gibt Romane, da fragt man sich, warum man so lange damit gewartet hat, um sie zu lesen.
“Das Versprechen der Jahre” von Penny Vincenzi gehört dazu.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt der Lytton Saga und umfasst insgesamt drei Bände.
Durch ihren stark einnehmenden, fließenden und bildhaften Schreibstil, konnte ich das Buch nicht einen Moment zur Seite legen und war völlig geschockt, als plötzlich die letzte Seite erreicht war.
Für mich einfach ein großartiger Roman über eine Familie,die einige Stürme zu umschiffen hat und dabei sehr ans Herz wächst.
Ich muss gestehen, ich brauchte etwas um richtig in die Story hineinzufinden.
Es begann nicht so, wie ich erwartet hatte.
Ich hatte das Gefühl, ich werde mitten hineingestoßen. Es ist sofort ein Ganzes, ohne das man die Möglichkeit hat vorher alles kennenzulernen. Die Autorin erläutert zwar während des Geschehens die Umstände. Jedoch ist es nicht dasselbe für mich.
Auch während des Geschehens erfährt man immer mehr Zusammenhänge und Hintergründe über die Charaktere, die uns hier begegnen.
Im Zentrum des Ganze steht Celia, aus deren Perspektive wir auch das meiste erfahren.
Eine ungewöhnliche und starke junge Frau, die nicht nur mit Glück gesegnet ist. Man hat mitunter das Gefühl, sie ist die Tugend in Person.Man hat das Gefühl immer zu ihr aufsehen zu müssen.
Doch Penny Vincenzi gestaltet ihre Charaktere so authentisch und lebendig, das man sich wundervoll in sie hineinversetzen kann.
Es ist keine Liebe auf den ersten Blick und gerade das, macht diesen Roman in meinen Augen so gut.
Wie auch das Leben selbst, entwickeln sich die Charaktere erst. Sie müssen sich Sympathien erst verdienen und das haben sie bei mir geschafft.
Am Anfang empfand ich alles als sehr kühl und wohlgeordnet. Doch je mehr ich voranschritt, umso mehr begriff ich, wie das Leben erste Risse bekam.
Schmerz, Verlust und Zerrissenheit erhält Einzug. Man blickt hinter die Fassade, die längst nicht so viel Licht birgt, wie man annimmt.
Zudem bewegt man sich in einer sehr schwierigen Zeit.
In einer Zeit als Opfer gefordert wurden und man immer wieder aufs neue kämpfen musste.
Dabei hat die Autorin hier eine sehr komplexe Story mit unterschiedlichen Handlungssträngen geschaffen.
Man lernt die einzelnen Familienmitglieder der Lyttons kennen und lieben.
Besonders gern mochte ich Barty, Lady Beckenham und auch LM.
Aber eins haben sie alle gemeinsam. Sie sind sehr ausdrucksstark, verstehen komplett für sich einzunehmen. Sie verfügen über Ecken und Kanten, die sie ungemein lebendig machen. Man sieht das sie mit allerhand zu kämpfen haben und egal wie schwer es auch ist, man steht auf und macht weiter.
Mut, Vertrauen und Zuversicht.
Liebe, Loyalität und Hoffnung.
Jede einzelnen Geschichte ist nicht einfach. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen.
Man trifft auf großartige Charaktere die immer wieder berühren, mit dem was sie leisten und zu bestehen haben.
Die Autorin bringt dabei Themen zutage, über die man nicht zu sprechen wagt, die aber so wichtig sind.
Und letztendlich muss man auch erkennen, das es kein Perfekt gibt.
Das gerade die Schwachstellen und Prüfungen im Leben, uns zu dem machen, was wir eigentlich sind.
Kummer, Leid und Verluste lassen uns reifen und wachsen.
In diesem Roman trifft man auf unterschiedliche Gesellschaftsschichten und erlebt was Großmut, Liebe und Freundschaft zu bewegen vermag.
Aber auch das immer alles Konsequenzen mit sich zieht, mit denen man nicht rechnet.
Celia, ihr Mut, ihre Leidenschaft und ihr Starrsinn haben mich mitgerissen.
Es gab Momente da habe ich furchtbar gelitten, ich war wütend, aufgelöst und wusste teilweise nicht mehr, wo mir der Kopf steht.
Es gibt Momente, da kann man die Taten nicht verstehen oder gutheißen, aber man kann es nachvollziehen.
Überaus interessant empfand ich den Alltag im Verlagswesen. Man bekommt sehr gute Einblicke und versteht wie groß Celias Leidenschaft dafür ist.
Penny Vincenzi hat hier einen ruhigen, aber gleichzeitig wunderbar emotionalen und temporeichen Auftakt geschaffen, der mich mit jeder Seite mehr gefesselt hat. Dabei legt sie sehr viel Liebe ins Detail und in die Ausarbeitung ihrer Charaktere.
Ohne es zu wollen, schließt man sie immer mehr ins Herz und kann einfach nicht genug von Ihnen bekommen.
Der Fokus liegt dabei stark auf den Charakteren, ihren Träumen, Wünschen und Hoffnungen. Es spielt zwar zur Kriegszeit, aber man merkt es eigentlich nur am Rande. Denn dies erfährt man aus der Sicht von den Frauen. Die Auswirkungen dessen sind jedoch sehr gut spürbar.
Trauma, Verlust, Hoffnung.
Ein Umbruch in dem viel geschieht und in dem man vielerleiden und durchstehen muss.
Ein Roman in dem man sich selbst verliert und wiederfindet.
Ein Roman der stürmisch, traurig, aber auch sehr ereignisreich und komplex ist.
Ein Roman, an dem man unmöglich vorbeigehen kann.
Fazit:
Penny Vincenzi hat mich mit dem Auftakt ihrer unheimlich mitreißenden Familiensaga rund um die Lyttons ungeheuer gefesselt und nicht mehr losgelassen.
Ein Roman der wahnsinnig ans Herz geht.
Es ist keine Liebe auf den ersten Blick. Eine Story die so authentisch ist, das man es bis ins Innerste fühlen und nachvollziehen kann.
Ein Roman über das Verlieren und wiederfinden.
Ein Roman der stürmisch, traurig, aber auch sehr ereignisreich und komplex ist.
Ein Roman, an dem man unmöglich vorbeigehen kann.
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich begeistert, gerade weil er anders war, als ich erwartet habe und bin gespannt darauf wie es weitergeht.