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Veröffentlicht am 17.08.2018

Ein Roman, an dem man unmöglich vorbeigehen kann

Das Versprechen der Jahre
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Es gibt Romane, da fragt man sich, warum man so lange damit gewartet hat, um sie zu lesen.
“Das Versprechen der Jahre” von Penny Vincenzi gehört dazu.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt der Lytton ...

Es gibt Romane, da fragt man sich, warum man so lange damit gewartet hat, um sie zu lesen.
“Das Versprechen der Jahre” von Penny Vincenzi gehört dazu.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt der Lytton Saga und umfasst insgesamt drei Bände.
Durch ihren stark einnehmenden, fließenden und bildhaften Schreibstil, konnte ich das Buch nicht einen Moment zur Seite legen und war völlig geschockt, als plötzlich die letzte Seite erreicht war.
Für mich einfach ein großartiger Roman über eine Familie,die einige Stürme zu umschiffen hat und dabei sehr ans Herz wächst.

Ich muss gestehen, ich brauchte etwas um richtig in die Story hineinzufinden.
Es begann nicht so, wie ich erwartet hatte.
Ich hatte das Gefühl, ich werde mitten hineingestoßen. Es ist sofort ein Ganzes, ohne das man die Möglichkeit hat vorher alles kennenzulernen. Die Autorin erläutert zwar während des Geschehens die Umstände. Jedoch ist es nicht dasselbe für mich.
Auch während des Geschehens erfährt man immer mehr Zusammenhänge und Hintergründe über die Charaktere, die uns hier begegnen.
Im Zentrum des Ganze steht Celia, aus deren Perspektive wir auch das meiste erfahren.
Eine ungewöhnliche und starke junge Frau, die nicht nur mit Glück gesegnet ist. Man hat mitunter das Gefühl, sie ist die Tugend in Person.Man hat das Gefühl immer zu ihr aufsehen zu müssen.
Doch Penny Vincenzi gestaltet ihre Charaktere so authentisch und lebendig, das man sich wundervoll in sie hineinversetzen kann.
Es ist keine Liebe auf den ersten Blick und gerade das, macht diesen Roman in meinen Augen so gut.
Wie auch das Leben selbst, entwickeln sich die Charaktere erst. Sie müssen sich Sympathien erst verdienen und das haben sie bei mir geschafft.
Am Anfang empfand ich alles als sehr kühl und wohlgeordnet. Doch je mehr ich voranschritt, umso mehr begriff ich, wie das Leben erste Risse bekam.
Schmerz, Verlust und Zerrissenheit erhält Einzug. Man blickt hinter die Fassade, die längst nicht so viel Licht birgt, wie man annimmt.
Zudem bewegt man sich in einer sehr schwierigen Zeit.
In einer Zeit als Opfer gefordert wurden und man immer wieder aufs neue kämpfen musste.
Dabei hat die Autorin hier eine sehr komplexe Story mit unterschiedlichen Handlungssträngen geschaffen.
Man lernt die einzelnen Familienmitglieder der Lyttons kennen und lieben.
Besonders gern mochte ich Barty, Lady Beckenham und auch LM.
Aber eins haben sie alle gemeinsam. Sie sind sehr ausdrucksstark, verstehen komplett für sich einzunehmen. Sie verfügen über Ecken und Kanten, die sie ungemein lebendig machen. Man sieht das sie mit allerhand zu kämpfen haben und egal wie schwer es auch ist, man steht auf und macht weiter.
Mut, Vertrauen und Zuversicht.
Liebe, Loyalität und Hoffnung.
Jede einzelnen Geschichte ist nicht einfach. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen.
Man trifft auf großartige Charaktere die immer wieder berühren, mit dem was sie leisten und zu bestehen haben.
Die Autorin bringt dabei Themen zutage, über die man nicht zu sprechen wagt, die aber so wichtig sind.
Und letztendlich muss man auch erkennen, das es kein Perfekt gibt.
Das gerade die Schwachstellen und Prüfungen im Leben, uns zu dem machen, was wir eigentlich sind.
Kummer, Leid und Verluste lassen uns reifen und wachsen.

In diesem Roman trifft man auf unterschiedliche Gesellschaftsschichten und erlebt was Großmut, Liebe und Freundschaft zu bewegen vermag.
Aber auch das immer alles Konsequenzen mit sich zieht, mit denen man nicht rechnet.
Celia, ihr Mut, ihre Leidenschaft und ihr Starrsinn haben mich mitgerissen.
Es gab Momente da habe ich furchtbar gelitten, ich war wütend, aufgelöst und wusste teilweise nicht mehr, wo mir der Kopf steht.
Es gibt Momente, da kann man die Taten nicht verstehen oder gutheißen, aber man kann es nachvollziehen.
Überaus interessant empfand ich den Alltag im Verlagswesen. Man bekommt sehr gute Einblicke und versteht wie groß Celias Leidenschaft dafür ist.

Penny Vincenzi hat hier einen ruhigen, aber gleichzeitig wunderbar emotionalen und temporeichen Auftakt geschaffen, der mich mit jeder Seite mehr gefesselt hat. Dabei legt sie sehr viel Liebe ins Detail und in die Ausarbeitung ihrer Charaktere.
Ohne es zu wollen, schließt man sie immer mehr ins Herz und kann einfach nicht genug von Ihnen bekommen.
Der Fokus liegt dabei stark auf den Charakteren, ihren Träumen, Wünschen und Hoffnungen. Es spielt zwar zur Kriegszeit, aber man merkt es eigentlich nur am Rande. Denn dies erfährt man aus der Sicht von den Frauen. Die Auswirkungen dessen sind jedoch sehr gut spürbar.
Trauma, Verlust, Hoffnung.
Ein Umbruch in dem viel geschieht und in dem man vielerleiden und durchstehen muss.

Ein Roman in dem man sich selbst verliert und wiederfindet.
Ein Roman der stürmisch, traurig, aber auch sehr ereignisreich und komplex ist.
Ein Roman, an dem man unmöglich vorbeigehen kann.

Fazit:
Penny Vincenzi hat mich mit dem Auftakt ihrer unheimlich mitreißenden Familiensaga rund um die Lyttons ungeheuer gefesselt und nicht mehr losgelassen.
Ein Roman der wahnsinnig ans Herz geht.
Es ist keine Liebe auf den ersten Blick. Eine Story die so authentisch ist, das man es bis ins Innerste fühlen und nachvollziehen kann.
Ein Roman über das Verlieren und wiederfinden.
Ein Roman der stürmisch, traurig, aber auch sehr ereignisreich und komplex ist.
Ein Roman, an dem man unmöglich vorbeigehen kann.
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich begeistert, gerade weil er anders war, als ich erwartet habe und bin gespannt darauf wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 17.08.2018

Ein gelungener Auftakt , der Dramatik und eine unterschwellige Traurigkeit gekonnt vereint

Crown of Lies
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Ich mag die Bücher von Pepper Winters unheimlich gern und hab mich daher sehr auf den Auftakt ihrer neuen Dilogie gefreut.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. ...

Ich mag die Bücher von Pepper Winters unheimlich gern und hab mich daher sehr auf den Auftakt ihrer neuen Dilogie gefreut.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

Egal was ich erwartet hatte, es war nicht das , was ich letztendlich bekam.
Richtig gut hat mir gefallen, das man hier die Perspektive von Elle erfährt. Es gibt ihr nicht nur mehr Raum und Tiefe.
Man lernt sie kennen. Mit all ihren Ecken und Kanten.
Elle lebt in einer Welt , in der Schein mehr bedeutet als Sein.
In der Verantwortung mehr bedeutet , als das eigene Wohl.
In einer Welt in der man mehr kämpfen muss , als man eigentlich sollte.
Ich mochte Elle so unheimlich gern. Sie ging mir wahnsinnig ans Herz mit dem , was sie erlebte.
Man spürt Verletzlichkeit und eine unterschwellige Traurigkeit , die alles in Schutt und Asche legen könnte.
Elle ist eine sehr wandelbare Persönlichkeit, die immer wieder aufs neue überrascht.
Sie testet Grenzen aus und geht über diese hinaus.
Sie macht eine sehr schöne Entwicklung durch , die mehr aus Ihrem Selbst herausholt. Sie aber auch vor ungeahnte Prüfungen stellt.
Neben Elle sind auch all die anderen Charaktere wunderbar gezeichnet.
Allen voran Penn. Der mich immer wieder an den Rande des Wahnsinns getrieben hat.
Ich hatte keine Ahnung , ob ich lachen oder weinen sollte.
Er trägt viele Komponente in sich , die man verabscheut und einfach nicht mag.
Aber er hat auch eine gewisse Anziehungskraft, gegen die man nicht immun ist.
Voller Geheimnisse , Dunkelheit , Schmerz und dem Wunsch nach mehr.
Doch welches Spiel spielt Penn tatsächlich?
Aber es gibt auch Charaktere, die mich wirklich berührt haben und die Elles Leben so viel Wärme und Liebe geben.
Alle sind sie greifbar , facettenreich und mit einem gewissen Etwas ausgestattet.

Pepper Winters hat einen sehr einnehmenden, leidenschaftlichen und kraftvollen Schreibstil. Sie packt all ihre Emotionen in ihre Zeilen und man nimmt sie einfach in sich auf.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen , daß dieser Roman mit reichlich expliziten Szenen bedeckt ist. Ich fand sie sehr gelungen. Man hat das Gefühl, man wird von einem Schwindel erfasst und kann nichts dagegen tun.
Ich sog jede Zeile , jedes Erlebnis nur so in mich auf.
Es hatte mitunter etwas von Obsession , die alles andere verschlingt.
Doch der Anfang hat mich schmerzlich erwischt und zugleich mit Wärme überflutet.
Ein Einstieg , der den Startpunkt für alles weitere bildet.
Der einen Hauch von Romantik, Naivität und Dramatik in sich birgt.
Man legt sich damit ein Traumbild zurecht , das alles weitere beeinflusst.
Dieser Roman ist weitaus mehr als eine Liebesgeschichte.
Es geht darum , welche Gefahren in dieser Welt lauern und wie sehr man als Frau kämpfen muss.
Vertrauen , das man immer wieder aufs neue fassen muss.

Stellenweise hat mich mitunter zwar dieses Hin und Her von Elle genervt , weil ich einfach nicht von der Stelle kam.
Doch im Gesamtpaket geben Elle und Penn eine explosive Mischung ab.
Ein Auf und Ab an Emotionen.
Ich hatte eine gewisse Vorstellung vom Verlauf der Story. Doch Pepper Winters hat es verstanden, mich mit Wendungen nur so zu beeindrucken.
Es hat mich verschluckt.
Mich eines besseren belehrt.
Man zweifelt , ist innerlich hin- und hergerissen.
Dabei wird auch der innere Konflikt von Elle sehr deutlich.
Angst , Schmerz , Verletzlichkeit
Liebe , Vertrauen , Freundschaft.
Sinnlichkeit, Leidenschaft.
Nach außen hin ist sie die toughe Geschäftsfrau. Doch innerlich muss sie begreifen , das viel mehr in ihrem Selbst steckt als sie bisher annahm.
Schade empfand ich , daß nicht so sehr in die Tiefe gegangen wurde, wie ich mir das gewünscht hätte.
Ich hoffe , da bekommen wir im zweiten Band etwas mehr geboten.
Alles in allem hat mich diese Geschichte wahnsinnig gut unterhalten.
Eine sinnliche und leidenschaftliche Story , in der nichts ist , wie scheint.
Die mich am Ende sprachlos machte. Ich war einfach nur entsetzt und wie vor den Kopf geschlagen.

Ich möchte unbedingt wissen , wie es weitergeht und kann den Nachfolger kaum erwarten.

Fazit:
Pepper Winters hat mich mit dem Auftakt rund um Elles Leben mehr als mitgerissen und gut unterhalten.
Sie hat eine leidenschaftliche und zugleich schmerzliche Geschichte geschrieben, die den Wunsch nach mehr weckt.
Die zeigt , was Obsession und Berechnung bedeuten.
Besonders Elle ging mir wahnsinnig unter die Haut und hat mich nicht mehr losgelassen.
Egal , was man erwartet.
Man kann es getrost vergessen.
Es ist nicht das , was man bekommt.
Pepper Winters weiß, wie man Wendungen gekonnt einpflegt und diese gekonnt in Szene setzt.
Ein gelungener Auftakt , der Dramatik und eine unterschwellige Traurigkeit gekonnt vereint.
Bitte mehr davon.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.08.2018

Mitreißend und wendungsreich

Das 14. Verbrechen
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Der Womens Murder Club gehört zu meinen liebsten Reihen , weshalb ich mich sehr auf den mittlerweile 14. Band gefreut habe.
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine ...

Der Womens Murder Club gehört zu meinen liebsten Reihen , weshalb ich mich sehr auf den mittlerweile 14. Band gefreut habe.
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

James Patterson macht es einem leicht dem Geschehen zu folgen. Durch seinen leichten und lockeren Schreibstil hat man sein Werk in kürzester Zeit inhaliert.
Zudem mit kurzen Kapiteln behaftet.
Trotz allem hatte ich leichte Anlaufschwierigkeiten.
Ich kam einfach nicht an Lindsay ran. Emotional gesehen war sie für mich nicht richtig greifbar. Ich empfand ihre Person als etwas steif und kühl. Was eigentlich überhaupt nicht ihrem Wesen entspricht. Ich hab sie immer geliebt für das , was sie verkörpert hat. Aber hier konnte ich fast gar nichts spüren. Erst gegen Ende des Buches wurde es besser.
Yuki und Cindy dagegen fand ich richtig klasse.
Mit Yuki hab ich auch am meisten mitgezittert. Ihre innere Zerrissenheit, die ich enorm gut nachvollziehen konnte , kam richtig gut raus. Sie hat das Herz und auch ihren Verstand am richtigen Fleck und das kommt verdammt gut raus.
Insgesamt wirken die Charaktere sehr authentisch, facettenreich und sind dabei auch sehr gut greifbar.
Man begreift erneut , das hinter jedem eine Geschichte steckt. Dennoch empfand ich einiges doch als recht oberflächlich, da hätte man gern noch mehr in die Tiefe gehen können.

Lindsays Fall war dennoch ziemlich interessant. Am Anfang noch relativ unaufregend, so entwickelt er doch im Laufe des Geschehen eine ziemliche Brisanz und ein gewisses Kalkül.
Raubüberfälle, Morde die völlig willkürlich passieren. So scheint es.
Die Grundthematik dahinter ist ziemlich ernst und führt zu einigen Konflikten.
Man hat einen sehr guten Einblick in die Ermittlungen und kann daher auch sehr gut seine eigenen Schlüsse ziehen.
Auf die Auflösung wäre ich dennoch nicht gekommen.
Wenn es auch nichts neues ist , so empfand ich es doch als enorm beängstigend und perfide.

Da stellt sich die Frage mit dem Vertrauen nochmal völlig neu.
Zunächst wirkt auch alles ziemlich wirr und man fragt sich automatisch, wie das ganze zusammenhängt .
Durch gezielte Wendungen wandern diverse Puzzleteilchen an ihren Platz. Man hinterfragt , rätselt und bleibt durch die Spannung enorm am Ball.

Dadurch das man die Sichtweisen von Täter, Opfer und Ermittler erfährt , kann man sich sehr gut in alles hineinversetzen.
Man fühlt mit Ihnen mit , ist wütend und hilflos
Man versucht einfach irgendwie durchzukommen.
Emotional richtig fallen lassen konnte ich mich dennoch nur bedingt.
James Patterson gelingt es auch die Zwischenmenschlichkeit nicht außen vor zu lassen. Was besonders bei den drei Mädels sehr gut zum Ausdruck kommt.
Insgesamt hat mir der 14. Band sehr gut gefallen.
Dennoch gab es Schwachstellen.
Zum einen kam mir das Ende zu abrupt vor und es blieben noch einige Fragen offen , auf die ich gern Antworten gehabt hätte.
Das lässt mich doch etwas zwiegespalten zurück.

Insgesamt ist es ein guter Thriller für zwischendurch. Auch wenn mir der Thrill zwischendurch etwas gefehlt hat.
Leider hab ich mitunter etwas das Gefühl , das die Luft etwas raus ist , was ich als sehr schade empfinde.
Ich hoffe demnächst findet alles zu seiner alten Form zurück.
Aufgrund des Abschlusses bin ich jedoch gespannt auf den nächsten Band und werde die Reihe definitiv weiterverfolgen.

Fazit:
Mit dem 14. Band der Club der Ermittlerinnen schafft James Patterson einen mitreißenden und wendungsreichen Thriller , der sich gut lesen lässt.
Leider barg er für mich kleinere Schwachstellen, die mein Lesevergnügen doch etwas minderten.
Nichtsdestotrotz bin ich dennoch gespannt auf den nächsten Band und werde definitiv der Reihe treu bleiben.
Insgesamt war es gut für zwischendurch, mehr aber leider nicht.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Definitiv eines seiner besten Werke

Death Call - Er bringt den Tod (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 8)
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Ich habe keine Ahnung weshalb ich erst jetzt nach diesem Thriller gegriffen habe. Denn eins ist sicher, Chris Carter muss definitiv sofort gelesen werden.
Ich weiß nicht, wie er es anstellt, aber er schafft ...

Ich habe keine Ahnung weshalb ich erst jetzt nach diesem Thriller gegriffen habe. Denn eins ist sicher, Chris Carter muss definitiv sofort gelesen werden.
Ich weiß nicht, wie er es anstellt, aber er schafft es immer wieder mich zu überraschen.
So auch mit dem neuesten Fall von Hunter und Garcia.
Eins vorweg, seine Thriller sind ein Auf und Ab an Emotionen. Man kann sie nicht annähernd auch nur irgendwie gerecht besprechen.
Sie sind aufwühlend, explosiv und verdammt nervenzehrend.
Man fühlt sie viel mehr, als das man sie liest. Es ist eine Kunst, die hier fabriziert wird und mit viel Liebe zum Detail hat er einen Thriller geschrieben, der so viel mehr offenbart, als man mit bloßem Auge erblickt.
Wie man es bereits kennt, ist sein Schreibstil sehr intensiv, fesselnd und fließend. Darüber hinaus aber auch sehr bildhaft und einnehmend.

Bereits zu Beginn bekommt man auf sehr intensive Art und Weise das Grauen zu spüren. Man bekommt nicht nur eine Ahnung davon, man spürt es am eigenen Leib.
Dabei wird direkt offengelegt wo das wahre Grauen lauert. Nicht in den Taten selbst, wobei diese auch sehr brutal sind. Aber viel extremer und verstörender ist die psychologische Ebene. Denn dort hinterlässt es Spuren, die nicht einfach wieder weggehen.
Es brennt sich ein, ob man will oder nicht.

Nachdem ich den ersten Mord erstmal einigermaßen überstanden hatten, traf ich endlich Hunter und Garcia wieder. Ja, ich liebe sie beide. Besonders die Dialoge zwischen ihnen. Ich hab so unglaublich viel gelacht dabei, was die ganze Atmosphäre immens aufgelockert hat. Sie sind einfach zum knuddeln und für ihre Gegner zum fürchten. Ich mag es unheimlich gern, wie sie jedesmal aus sich herausgehen und damit auch etwas Leichtigkeit in ihren ernsten Alltag bringen.
Daneben wird auch die Zwischenmenschlichkeit nicht außer Acht gelassen und man bekommt einige Momente voller Wärme und Romantik geboten.
Zudem gibt es auch wieder einige Rückblicke bezüglich Hunters Vergangenheit, was ich immer wieder richtig genieße.
Hunter ist einfach brilliant, es erstaunt mich immer wieder aufs neue , wie er seine Schlüsse zieht und auch seine spontane und impulsive Art macht ihn ungeheuer sympathisch und authentisch.
Ebenso sind die Ermittlungsmethoden sehr gut nachvollziehbar gestaltet.
Wie man es von dem Autor gewohnt ist, erfährt man wieder unterschiedliche Perspektiven.
Opfer, Täter, Ermittler
Dadurch betrachtet man verschiedene Blickwinkel und kann seine eigenen Schlüsse ziehen.
Seine Charaktere sind dabei authentisch, mit Leben gefüllt und mit reichlich Ecken und Kanten versehen. Gerade ihre Schwachstellen machen sie sehr authentisch.
Neben den beiden Ermittlern hat mich in diesem Band ganz besonders Mr.J gefesselt und nicht mehr losgelassen. Ich hab ihn unglaublich ins Herz geschlossen und konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen.
Oh bitte, kann Mr.J nicht bleiben?
Er hat mich einfach ganz besonders fasziniert und berührt mit seiner Art.
Dazu muss man auch sagen, das die Charaktere sehr tiefgründig gestaltet sind. Man gerät an einen Punkt, an dem man sich emotional gesehen, nicht mehr von Ihnen trennen kann. Ein brillianter Schachzug, denn so zittert und fiebert man auf jeder Ebene mit.
Ebenso lehrt der Täter das pure Grauen.
Man blickt in unglaublich tiefe Abgründe.
Man sieht den Tod und nichts kann ihn aufhalten.
Kälte, Kaltblütigkeit und Perfidität erster Güte.
Aber dazwischen erblickt man auch die menschliche Seite, die nicht minder unter die Haut geht.

Ich möchte hier auch wirklich betonen, das es nicht unbedingt für zarte Gemüter geeignet ist, denn es fließt reichlich Blut. Selbst für mich war es stellenweise schon etwas viel.
Der Fall entwickelt eine Brisanz die kaum zu übertreffen ist und einfach nur extreme Angst und Verzweiflung verursacht.
Es entbrennt ein mörderisches Katz- und Mausspiel, bei dem eigentlich unklar ist, gegen wen oder was man kämpft.
Ein Phantom, nicht zu fassen.
Die Anspannung, der Schmerz, die Trauer und Angst.
Man rennt gegen Mauern und sieht überall nur Schatten und Dämonen.

Chris Carter weiß, wie man mit den Ängsten der Leser spielt.
Zudem macht der Autor auch ganz klar wie verletzlich und schutzlos wir in Zeiten der sozialen Netzwerke sind. Angreifbar und dadurch leichte Opfer.
Eine ernste Thematik die man leicht im Alltag vergisst. Die man jedoch nie unterschätzen sollte.
Dieser Thriller hat mir wirklich schlaflose Nächte bereitet.
Nicht weil er wendungsreich, beängstigend und enorm abgründig ist.
Nein. Der Autor tut mit den Lesern das, was der Täter, mit den Opfern tut.
Er wirft seine psychologischen Netze aus und das auf sehr brilliante Art und Weise.
Kreist ihn ein, bis man nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist.
Verwirrung, Entsetzen, Angst
Verzweiflung, Wut, Fassungslosigkeit
Man hat keine Ahnung was man denken, geschweige denn tun soll.
Ich hab wirklich ständig mitgegrübelt und über alles sinniert. Doch irgendwann spielte mein Hirn nur noch verrückt und ich war völlig verwirrt.
Bis zum Schluss ist es mir nicht gelungen dem Täter auf die Spur zu kommen.
Man irrt hilflos im Dunkeln umher, während schon der nächste Tote wartet.
Das Ende hat mich schlussendlich vollkommen ausgelaugt.
Ich war sprachlos, glücklich und auch sprichwörtlich am Ende.
Denn der Autor hat hier Dinge eingewoben, die ich einfach nicht erwartet hätte.
Man baute zu jedem eine Verbindung auf und auch wenn man es nicht möchte, entwickelt man Verständnis , Mitgefühl und Anteilnahme. Dinge, die man einfach nicht fühlen möchte oder sollte.
Aber man ist so emotional involviert, das man einfach nicht mehr anders kann.
Mich hat er absolut mitgerissen, fasziniert und mehr als überzeugt.
Für mich zählt dieses Werk zu seinen Besten, die er je geschrieben hat.
Voller Finesse und Ausdruckskraft.

Fazit:
Chris Carter schafft es einfach immer wieder.
Ich hab keine Ahnung wie, aber es ist so.
Dieser Thriller hat mich schlichtweg umgehauen.
Aber was mich noch mehr fasziniert, welch brillianten Schachzüge der Autor beim Leser einsetzt.
Hunter und Garcia haben mich wieder komplett begeistert und Tränen lachen lassen.
Daneben bekommt man einen Mordfall, der nicht nur unter die Haut geht, sondern auch verdammt beängstigend und abgründig ist.
Für mich wieder ein absolutes Highlight.
Wendungsreich, nervenzehrend und extrem explosiv, dabei aber auch wahnsinnig emotional.
Definitiv eines seiner besten Werke.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Band 6 der Marina Esposito und Phil Brennan Reihe , konnte mich auch hier wieder richtig packen und mitreißen

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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Der sechste Band rund um Marina Esposito und Phil Brennan begann ziemlich perfide.
Man kam sofort sehr gut in die Story rein und spürt sofort , womit man es zutun bekommt.
Die Nackenhaare sträubten sich ...

Der sechste Band rund um Marina Esposito und Phil Brennan begann ziemlich perfide.
Man kam sofort sehr gut in die Story rein und spürt sofort , womit man es zutun bekommt.
Die Nackenhaare sträubten sich und es zehrte einfach an den Nerven.

Gerechtigkeit soll geübt werden.
Doch wer entscheidet darüber und wo sie angebracht ist. Derjenige hat seine eigene Logik und nichts kann ihn davon abbringen.
Wird Phil in der Lage sein , ihn zu stoppen?

Ich liebe die Reihe um Phil und Marina und verfolge sie seit erster Stunde.
Ich mag den Schreibstil unheimlich gern. Sehr einnehmend und fließend, dabei aber auch sehr bildhaft.
Interessant empfand ich hier die Perspektiven, denn es sind ziemlich viele. Je nachdem , wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt.
Die Charaktere sind dabei mit sehr viele Tiefe ausgestattet. Was leider mitunter zu einigen Längen führt. Dennoch kann man auf diese Art und Weise sehr gut in ihr Leben eintauchen und ihr Innerstes ergründen.
Dem Autor gelingt es jedoch den Spannungslevel immer wieder hochzuschrauben , so daß man ohne es zu wollen , am Ball bleibt.
Grauenhafte Morde die erschüttern und ihr eigenes Grauen zutage führen.
Das Ganze wird mit so viel Kalkül vor Augen geführt, daß es schon wieder brilliant ist.
Im Hintergrund kann man dazu die Ermittlungen sehr gut verfolgen und diese auch nachvollziehen.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem nicht ersichtlich ist , wer am Ende der Gewinner ist.
Man fühlt Schmerz, Verzweiflung und eine Untriebsamkeit die kaum zu benennen ist.

Leider hat mir etwas das Zusammenspiel zwischen Marina und Phil gefehlt , da jeder seinen eigenen Fall bearbeitet. Das fand ich wahnsinnig schade, gerade weil ich sie immer so gern zusammen erlebe.
Und dazwischen wächst noch etwas , das noch viel grausamer und perfider ist , als man sich je vorstellen mag.
Das Buch ist insgesamt in 5 Teile gegliedert, was dem Geschehen sehr gut angepasst ist.
Besonders mit Phil habe ich immens mitgelitten. Aber auch Marina ging mir mit ihrer Art wieder sehr unter die Haut.
Die Charaktere sind insgesamt sehr lebendig gestaltet und man kann sich teilweise wirklich gut in sie hineinversetzen. Es gab leider auch einen Charakter, den mochte ich so gar nicht. Und so passierte es nicht selten, das sie mich einfach nur nervte mit ihrer Wehleidigkeit.
Sicher Menschen haben es nicht immer leicht und es steckt auch hinter jedem eine Geschichte, wie man hier genau erfährt.
Aber, jeder ist für sein Handeln und Lebensverlauf selbst verantwortlich.

Am Anfang glänzt dieser Thriller durch sehr viele Handlungsstränge, die erstmal entwirrt werden wollen.
Ziemlich viele Geheimnisse schwirren in der Luft umher , auf die man Antworten möchte.
Nach und nach kann man sich richtig fallen lassen und die einzelnen Knoten entwirren.
Tania Carver ist auch hier wieder ein richtig guter Band gelungen. Bei dem zwar die Zwischenmenschlichkeit etwas außen vor bleibt , die Fälle jedoch im Vordergrund stehen.
Man kann die Dunkelheit spüren , die mit seinen Klauen nach einem greift.
Angst , Entsetzen , Sprachlosigkeit
Abgründe die immer tiefer werden.
Wahnsinn und Perfidität sich die Hand reichen.

Es wurden einige Wendungen eingewoben , die insgesamt sehr gut platziert waren.
Auch über die Hintergründe erfährt man nach und nach mehr.
Was ich jedoch als negativ empfand , das man ab einem gewissen Punkt ziemlich viel vorhersehen konnte.
Da fehlte mir einfach etwas der Wow Effekt.
Dennoch konnte mich auch dieser Band mitreißen und packen , so daß ich gespannt auf den nächsten Band bin.
Denn es blieben noch einige Fragen offen , auf die ich mir Antworten erhoffe.
Ebenfalls hoffe ich , Marina und Phil wieder zusammen zu erleben.

Fazit:
Band 6 der Marina Esposito und Phil Brennan Reihe , konnte mich auch hier wieder richtig packen und mitreißen.
Eine grauenhafte Mordserie und ein Ermittler Team , dem alles abverlangt wird.
Es gab zwar kleinere Schwäche , die meine Leseerlebnis jedoch nicht minderten.
Ich freu mich sehr , daß ich nicht so lange auf den Folgeband warten muss.