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Veröffentlicht am 09.08.2020

Eine Story die ergreift, zum beben, aber auch zum sinnieren bringt

Golden Heart 1: Die Kriegerin des Prinzen
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Als ich “Golden Heart” von Tanja Penninger gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Der Klappentext klang so vielversprechend, dass ich es unbedingt lesen musste.
Es ist mein zweites Buch der Autorin. ...

Als ich “Golden Heart” von Tanja Penninger gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Der Klappentext klang so vielversprechend, dass ich es unbedingt lesen musste.
Es ist mein zweites Buch der Autorin. Ich mag ihren Schreibstil unglaublich gern.
Leicht, voller Feingefühl und dazu noch sehr fesselnd.

Die magische und zugleich märchenhafte Atmosphäre hat mich sofort gefangen genommen. Lady Inga hat mich gefangen genommen.
Die Sprache ist dem königlichen Hof angepasst. Voller Stolz, Intensität und einfach sehr gehoben.
Inga sticht inmitten dieser Kulisse komplett heraus. Sie hat mich sofort begeistert.
Mit ihrer Lebenslust, ihrer Energie und klarem Ziel vor Augen.
Und je länger Inga am Hof weilte, umso mehr veränderte sie sich.
Sie zeigt Stärke und Mut. Aber sie zeigt auch eine große Verletzlichkeit, die ihr hier den Hals brechen kann. Denn Inga ist die Leibwächterin des Thronfolgers.
Und auch dieser hat mich komplett überrascht und sich immer mehr in mein Herz geschlichen. Er ist definitiv nicht das, was man sich unter einem Thronfolger vorstellt und vielleicht hat er mir gerade deshalb so gut gefallen.
Dadurch das man überwiegend die Perspektiven von Inga und Constantin erfährt, lernt man die beiden verdammt gut kennen. Inga sticht da noch mehr heraus ,als Constantin.
Man ergründet und versteht, was sie innerlich zerreißt, was sie umtreibt und wie verwundbar sie sind. Denn nichts am Hofe ist wichtiger, als eine undurchdringliche Fassade, die nicht durchbrochen werden kann. Was sich hier als enorm schwierig gestaltet.
Während die beiden immer mehr zu kämpfen haben und zarte Bande entstehen.
Gehen die Intrigen und Machtspiele im Königshaus los, dabei wird auch vor harten Bandagen nicht Halt gemacht.
Hass, Niederträchtigkeit und Abgründigkeit trüben den Blick und lassen die gefährlichen Geheimnisse in den Hintergrund treten.

Ich mochte diese beiden Menschen so unglaublich gern. Ich hab mit Ihnen gefühlt und gelitten. Sie haben gezeigt, das man fühlen und Vertrauen haben darf.
Das es nicht schlimm ist, nicht in die Norm zu passen. Sondern dass gerade das, sie letztendlich noch wertvoller macht.
Empfand aber den Mittelteil aber auch als etwas langatmig. Denn man erfährt viel über die Gedanken von Inga und Constantin. Wodurch die Liebe immer mehr Dominanz erhält, die Konflikte jedoch dadurch etwas abgebremst werden.
Was wirklich schade ist, da die Spannung und Intensität dadurch minimal sinkt.
Interessant fand ich hier die Königsfamilie und die Konstellationen untereinander. Es herrscht eine Kälte, die kaum zu tragen ist.
Das Ganze ist sehr weitläufig und manchmal kam ich mir vor, wie in einem Irrgarten, aus dem man alleine nicht mehr herausfindet.
Mehr Schein als Sein und nie weiß man, wer was im Schilde führt.
Durch die düstere und teils schwere Atmosphäre entwickelt es eine Brisanz, die nur schwer zu ertragen ist.
Die Traurigkeit dahinter macht hilflos und man möchte einfach nur die Augen davor verschließen.
Man erfährt immer mehr über die Hintergründe. Versteht. Akzeptiert, hinterfragt aber auch.

Daneben gibt es noch ein Mysterium, das mich wirklich begeistert hat. Dem leider aber nicht ganz so viel Raum verschafft wurde, wie erhofft. Dadurch hängt man etwas hilflos in der Luft.
Ich hoffe, im zweiten Band wird etwas näher darauf eingegangen. Denn die Idee ist fantastisch, nur die Umsetzung dessen konnte mich noch nicht ganz so überzeugen.
Tanja Penninger gelingt es unvorhergesehene Wendungen zu platzieren, die mich sehr überrascht und ziemlich überrollt haben. Ich bin überaus gespannt, wie sich das Ganze fortsetzen wird.
Das Ende wurde so herzzerreißend und spannend gestaltet, dass ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht.

Alles in allem eine königliche Romantasy Story, bei der man auch unperfekt sein darf, was es gerade für mich so glaubhaft gemacht hat.
Eine Liebe, die mit Intrigen und Machtspielchen gewürzt wird und doch zeigt, dass es immer einen Weg gibt.
Man muss nur mutig genug sein, um den eigenen Weg zu finden und zu beschreiten.

Fazit:
Der Thronfolger und seine Leibwächterin.
Eine Liebe, die nicht sein darf und an jeder Ecke lauern Gefahren.
Eine Story die ergreift, zum beben, aber auch zum sinnieren bringt.
Voller Stärke, Mut und unglaublich großer Verletzlichkeit.
Eine gelungener Start, der definitiv Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 19.07.2020

Manipulativ, intrigant, zerstörerisch

Der Bodyguard
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"Der Bodyguard” von Sonja Rüther klang unheimlich spannend und definitiv absolut nach meinem Geschmack.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und einnehmend, so das ich flugs in der Story verschwunden war.

Den ...

"Der Bodyguard” von Sonja Rüther klang unheimlich spannend und definitiv absolut nach meinem Geschmack.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und einnehmend, so das ich flugs in der Story verschwunden war.

Den Prolog empfand ich als spannend und ziemlich mysteriös. Mir war klar, dass es mit den nachfolgenden Ereignissen sehr viel zutun haben würde, aber noch konnte ich mir keinen rechten Reim darauf machen, dafür war es mir noch zu unklar und verschwommen. Die Autorin hat jedoch hier schon eine große Tragik vor Augen geführt, die definitiv zum grübeln brachte.
Maik, der Bodyguard war mir sofort unheimlich sympathisch. Er ist sehr leidenschaftlich, stark und weiß, sich in gefährlichen Situationen zu behaupten. Dennoch hat er auch eine sehr weiche und empathische Seite, die ihm im Ernstfall das Genick brechen könnte. Aufgrund dessen war ich auch sehr skeptisch, was seine Aufgabe als Personenschützer aangeht.Im Laufe des Geschehen, gelang es ihm ,mich immer wieder zu überraschen und sich komplett in mein Herz einzuschleichen.
Lynn war für mich dagegen ein absolutes Mysterium. Eine junge Frau mit vielen Gesichtern. Frech, wild, provokativ und sich stets ihrer Position bewusst. Eine geschundene Seele, die mehr verbirgt, als man denken würde. Sie ist ein Charakter, der mich sehr fasziniert hat. Mich zum lachen brachte, aber auch zur Weißglut getrieben hat. Und trotzdem mochte ich sie unglaublich gern. Weil sie Stärke und Größe bewiesen hat und sich durchweg durchbiss, egal was auch kam.
Mein absolutes Highlight waren Lisa und Jonas. Nicht nur ein Fels in der Brandung. Sie haben das Geschehen unglaublich aufgelockert und mich wahnsinnig oft zum lachen gebracht.
Durch sie wurde es einfach leichter, intensiver und lebendiger. Ohne sie, wäre diese ganze Welt nur halb so gut.
Zusammengenommen sind die Charaktere authentisch und absolut greifbar. Im Laufe des Geschehen entwickeln sie immer mehr Tiefe, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann.
Bei Lynns Background, sprich ihren Eltern hätte ich mir gewünscht, dass man sich intensiver mit Ihnen auseinandergesetzt und mehr Details eingearbeitet hätte. Gerade was die Vergangenheit betrifft. Für mich waren sie schwer zu greifen. Da wäre definitiv mehr drin gewesen, was es zudem auch viel tragender und spannender gemacht hätte.

Die Story selbst hat mir recht gut gefallen.
Auch wenn es nicht durchgängig actionreich zuging, und es die ein oder andere Länge gab.
Durch Maiks Perspektive, bekommt man sehr viel von seinem Gedanken – und Gefühlsleben mit. Dadurch wird die Spannung etwas gemindert. Und er erscheint verletzlicher und weicher, als er sein sollte.
Die Präsenz der Bedrohung ist durchweg spürbar und immer präsent.
Es entwickelt sich eine Tragik, die ich so niemals erwartet hätte und die mich teilweise ziemlich erschüttert und sprachlos gemacht hat.
Dabei geht es weniger um die Bedrohung selbst, als vielmehr um das Warum.
Es bringt zum nachdenken.
Man wird in eine Tragik hineingeworfen, die zum greifen nah ist und doch so unendlich weit entfernt scheint.
So schnell, so rasant, so zerstörerisch.
Dabei geht es um Besessenheit, Rache und Empathie.
Die Autorin webt hier Themen ein, die nicht eindimensional sind, aber eine große Ernsthaftigkeit hervorbringen.
Es geht um Gerechtigkeit die niemals erreicht werden kann.
Vor diesem Hintergrund entwickelt Maik fast übernatürliche Fähigkeiten und versucht alles, und das um jeden Preis.

Dadurch das es sehr nervenzehrend und wendungsreich war, konnte es mich durchweg fesseln und gerade am Ende, musste ich ordentlich schlucken.
Mir hat es extrem gut gefallen, wie vielschichtig das Ganze ausgearbeitet wurde, weil man dadurch auch selbst gefordert wurde.
Es geht hier nicht nur um böse und gut.
Es geht darum ,was Ereignisse aus dem Menschen machen. Das sie den Halt verlieren können und demzufolge auch das eigene Ich.
Wenn dir all das genommen wird, was bleibt dir dann noch?
Was ist noch erstrebenswert, wenn alles in Schutt und Asche liegt?
Im Endeffekt ist es ein solider Romance- Thriller, in dem es vordergründig um zwischenmenschliche Aspekte geht.
Immer klar die Liebesromanze als Hintergrund.
Die Actionszenen waren gut durchdacht, aber für mich nicht tief und brennend genug. Gerade das Ende hätte man noch mehr ausbauen können.
Sehr gut für zwischendurch, leider aber nicht mehr.

Fazit:
Manipulativ, intrigant, zerstörerisch.
Der Bodyguard entwickel Tragik und Brisanz.
Leider nicht so actionreich wie erhofft.
Dafür wird hier mit zwischenmenschlichen Aspekten und ernsten Themen gepunktet, die zum nachdenken bringen.
Ein Romance-Thriller, der zum lachen, lieben und mitfiebern bringt. Aber auch seine Längen hat.
Sehr gut für zwischendurch.

Veröffentlicht am 13.07.2020

ein sehr authentischer und emotionaler Abschluss, der mir sehr nahe ging und mich definitiv überrascht hat

Anything for you
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Zum letzten Mal öffnet die Woodland Academy ihre Pforten.
Meine Vorfreude war riesig, ich war jedoch diesmal auch etwas skeptisch, weil der Fokus hier auf vier Personen liegt.
Und ich hatte Angst vor dem ...

Zum letzten Mal öffnet die Woodland Academy ihre Pforten.
Meine Vorfreude war riesig, ich war jedoch diesmal auch etwas skeptisch, weil der Fokus hier auf vier Personen liegt.
Und ich hatte Angst vor dem Abschiedsschmerz ,der unweigerlich folgen würde, wenn der Epilog erklingt.
Denn ich liebe diese Reihe, ihre Themen und einfach die Charaktere.

Marcella Fracchiolla hat einfach einen unglaublich tollen Schreibstil. Sehr emotional, bildhaft und einfach unglaublich fesselnd.
Wer die beiden Bände davor gelesen hat, wird hier schnell Parallelen dazu finden. Das liegt daran, dass die einzelnen Storys fast zeitgleich stattfinden. Dadurch hat man das Gefühl, immer wieder ein Déjà-vu zu erleben. Mich hat es nicht gestört und es mindert auch keinesfalls die Spannung. Im Gegenteil, der Einstieg in den dritten Band gelingt dadurch sogar noch leichter.
In diesem Band wird sich auf Lana, Nate, Maya und Luke fokussiert. Dabei erfährt man überwiegend die Perspektiven von Maya und Lana. Dadurch erhalten sie mehr Tiefe als die beiden männlichen Protagonisten. Was ich persönlich als doch ein klein wenig schade empfand. Nichtsdestotrotz liebe ich diesen Roman trotzdem. Auch wenn er nicht ganz das Format der Vorgänger erreicht.
Dafür wurde mir zu wenig in die Tiefe gegangen, die Emotionen treten aber umso tiefer hervor.
Besonders das Trailer – Girl Lana, hab ich schon in den beiden Vorgängern geliebt, hier hat sie mir gezeigt, was für eine verletzliche und einfache wunderbare und starke Persönlichkeit in ihr steckt.
Maya hat mich dagegen unglaublich überrascht. Ihre Einfühlsamkeit und ihre Zerbrechlichkeit haben mir Tränen in die Augen getrieben. Maya ist so viel mehr als nur eine Cheerleaderin oder das Anhängsel von Nathan. Maya steht nicht für Reichtum oder Prestige. All das bedeutet ihr nichts.
Maya steht für Loyalität und Menschlichkeit.
Sie hat mich so sehr überrascht, überwältigt und einfach komplett bewegt.
Auf einige Hintergründe erhielt man schon im letzten Band Einblicke. Aber hier wurde das Ganze nochmal intensiviert.
Man lernt sie nicht nur unglaublich gut kennen, man spürt was in ihrer Seele vor sich geht. Was sie glücklich macht, verletzt und wütend macht.
Und mein Gott, ich konnte mich einfach so unfassbar gut in sie hineinversetzen.
Es hat mich traurig, aber auch wütend gemacht, womit man teilweise konfrontiert wurde und das man praktisch hilflos daneben steht, ohne etwas tun zu können.
Lana und auch Maya gingen mir einfach so unendlich nah. Mehr als ich mit Worten sagen oder selbst erfassen könnte. Es ist einfach ein Gefühl, dass man in sich trägt.
Ich wusste ,eine der beiden würde ihr Happy End bekommen. Aber bis zum Schluss wusste ich nicht, wer dies sein wird.
Denn man wird stetig durch Hoffnung getragen. Erlebt immer wieder Auf und Abs. Wodurch es hätte jeder sein können.
Aber manchmal geht es einfach schlichtweg nicht in erster Linie um ein Happy End.
Es ist viel wichtiger zu wachsen und zu erkennen, worum es im Leben wirklich geht.
Sich nicht in eine Form hineinpressen zu lassen.
Hier geht es darum, dass sie die Stärke finden, um endlich auszubrechen, zu sich selbst finden und erleben, was es heißt zu lieben und einfach glücklich zu sein.
Das seelisches Glück einfach so viel mehr wiegt, als Ruhm und Anerkennung.

Marcella Fracchiolla zeigt einfach, dass die Woodland Academy mehr als eine Schule ist.
Es ist das zarte Band, das deinen zukünftigen Weg ebnet. Der dir zeigt, dass Entscheidungen schon jetzt alles sind.
Und sind sie erst mal getroffen, ist umkehren unmöglich. Es ist einfach etwas so grundsätzliches, dass dir so viel bewusst macht.
Ich bin diesen Weg mit Ihnen gegangen. Hab gelacht, mitgefiebert und war unglaublich oft wütend. So viel Schmerzen und Wahrheiten brechen über einen herein. Die wichtig sind, aber nicht spurlos an einem vorübergehen.
Es gibt Tiefschläge, aber es gibt auch Hoffnung, die einem am Leben erhält.

Das Ende hat mich zwar etwas traurig gemacht, aber ich fand es auch wunderschön. Ein Ende, das zeigt, worin die wahren Werte liegen.
Marcella Fracchiolla hat hier nicht nur einen sehr kraftvollen und emotionalen finalen Band geschaffen.
Sie webt Themen ein, die so viel über die Charaktere verraten. Über Menschlichkeit und darum, wie wichtig sie sind. Wie essentiell.
Eine Reihe, die ich einfach jedem ans Herz legen möchte.

Fazit:
Zum letzten Mal öffnet die Woodland Academy ihre Pforten.
Lana und Nate.
Maya und Luke.

Wer bekommt sein Happy End.
Marcella Fracchiolla hat hier einen sehr intensiven und emotionalen finalen Band geschaffen.
Für mich kommt er zwar nicht an die Vorgänger heran. Aber die Autorin zeigt auch hier wieder sehr gut auf, worin die wahren Werte liegen.
Das Ruhm und Anerkennung nicht alles ist und das manchmal ein Happy End, auch eine Sache der Perspektive ist.
Einfach ein sehr authentischer und emotionaler Abschluss, der mir sehr nahe ging und mich definitiv überrascht hat.

Veröffentlicht am 24.06.2020

Dramatisch, herzzerreißend und einfach wunderschön

Hurt me gently
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Im zweiten Band der New Adult Reihe von Katie Weber geht es um Gray und Eden.
Ich kann euch garnicht sagen, wie sehr ich mich darauf gefreut habe.
Bereits im letzten Band konnte man Gray schon kennenlernen. ...

Im zweiten Band der New Adult Reihe von Katie Weber geht es um Gray und Eden.
Ich kann euch garnicht sagen, wie sehr ich mich darauf gefreut habe.
Bereits im letzten Band konnte man Gray schon kennenlernen. Seine verschmitzte Art hat sofort mein Herz erobert,weshalb ich unbedingt mehr über ihn erfahren wollte.

Katie Weber schreibt sehr angenehm leicht und fließend, weshalb mir auch dieser Band sehr leicht von der Hand ging.
Auch hier konnte sie wieder mit außergewöhnlichen Charakteren punkten.
Gray hat mich auch hier wieder absolut bezaubert. In seinem Wesen hab ich mich in keinster Weise getäuscht. Er hat ein großes Herz ,ist aber sehr getrieben und ein Stück weit gebrochen durch seine Vergangenheit.
Er findet keinen Ausweg aus diesem Labyrinth der Einsamkeit und Verlorenheit.
Er hat einen sehr ungünstigen Weg gewählt, weshalb er unbedingt Halt und Stärke benötigt. Mehr als alles andere.
Und dann fällt ihm Eden vor die Füße.
Ein sehr zerbrechliches Mädchen, das mir sofort zu Herzen ging.
Sie hat schweres Gepäck zu tragen. Nach einem Schicksalsschlag spricht sie kein Wort mehr, weshalb man umso mehr in ihre Gedanken eintauchen und so ihre Seele ergründen kann.
Sie ist rein, unschuldig, aber auch ein sehr starker und mutiger Charakter.
Doch ist sie stark genug für Gray?
Oder ist sie genau das, was er braucht, damit sie beide heilen können?
Ihr Hintergrund ließ mich ordentlich schlucken, denn es ist sehr tragend und brennt sich einfach ein.
So viele Fragen entstehen dadurch. Mir hätte es noch mehr gefallen, wenn man mehr Einzelheiten darüber erfahren hätte.
Denn es ist so tief, so tragend, dass es nicht nur sehr erschüttert, sondern sie auch ein Stück weit verändert und geformt hat.
Es schmerzt und die Verzweiflung bricht immer mehr durch.
Von beiden erfährt man auch hier wieder die Perspektiven, was wieder sehr schön in den Überschriften gekennzeichnet ist.
Daneben bin ich auch neugierig auf einen anderen Charakter geworden. Er spielt eher eine Nebenrolle, aber hat mich schon jetzt sehr für sich eingenommen und fasziniert.
Ich würde mich freuen, wenn auch Henry näher beleuchtet werden würde und vielleicht sogar seine eigene Story bekommt.
Allesamt sind die Charaktere sehr authentisch und absolut greifbar. Ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen und ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen. Sie sind einfach sehr lebendig und vielleicht auch dadurch so gut spürbar.

In die Story selbst kam ich sofort sehr gut hinein. Hierbei ist es von Vorteil, wenn man den ersten Band gelesen hat. Auch wenn die Geschichten in sich abgeschlossen sind, so trifft man auch die anderen Charaktere wieder und es ist einfach toll, deren Entwicklungen zu verfolgen.
Ich fand die Atmosphäre sehr zerbrechlich, melancholisch und ein wenig traurig.
Denn die Autorin webt hier Themen ein, die nicht unberührt lassen. Auch wenn sie nicht allzu tiefgründig sind, so sind sie dennoch sehr herzzerreißend und tragend.
Mir hat die Story sehr gut gefallen, besonders die Konstellation von Eden und Gray.
Zwei Charaktere, die stetig versuchen ihrer Einsamkeit zu entfliehen und Halt, mehr als alles andere brauchen.
Da dies ein Liebesroman ist, geht es auch ziemlich heiß und leidenschaftlich zu. Es gibt explizite Szenen, aber nicht so, das es die eigentliche Story überdeckt.
Mir hat das sehr gut gefallen, durch diese Verbindung öffnen sich die Charaktere und entwickeln sich weiter und das auf eine sehr emotionale Art und Weise.
Es hat mir Gänsehaut verschafft und einfach unglaublich mitfiebern lassen.
Die Story findet wieder einen sehr schönen Abschluss. Und wenn man genau hinschaut, findet man auch Anzeichen auf den nächsten Band, was die Neugier umso mehr schürt.

Fazit:
Mit dem zweiten Band ihrer New Adult Reihe, gelingt Katie Weber erneut ein dramatischer, herzzerreißender und einfach wunderschöner Roman, der mich sehr begeistert und in Atem gehalten hat.
Gray und Eden sind außergewöhnliche Charaktere, die nicht nur sich selbst finden müssen, sondern auch einen Weg aus ihrer Dunkelheit und Einsamkeit benötigen.
Ernste Themen, die zum nachdenken bringen und ganz viel Herz und Dramatik.
Teilweise hätte ich mir gern noch mehr Details gewünscht. Was aber nichts daran ändert, dass ich diesen Band trotzdem sehr liebe.
Er geht einfach ans Herz.
Ist intensiv und brennend und nimmt ein Stück von einem Selbst mit.

Veröffentlicht am 23.06.2020

ein sehr skurriler und verrückter Roadtrip,der einfach unglaublichen Spaß macht.

Der Zyklop
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"Der Zyklop” ist mein erstes Buch von Jeff Strand, demzufolge hab ich auch überhaupt keine Erwartungen daran geknüpft und mich blind hineinfallen lassen.

Dieses Buch ist absolut skurril und mit einem ...

"Der Zyklop” ist mein erstes Buch von Jeff Strand, demzufolge hab ich auch überhaupt keine Erwartungen daran geknüpft und mich blind hineinfallen lassen.

Dieses Buch ist absolut skurril und mit einem wirklich fantastischen Humor behaftet. Tatsächlich wusste ich nämlich nach der Hälfte des Buches immer noch nicht, was ich davon halten sollte.
Das fängt tatsächlich bei den Charakteren an, die sehr unnahbar,unterschiedlich, aber auch wirklich skurril sind. Man erfährt das Ganze aus Evans Sicht, der auf sonderbare Art und Weise auf die junge Harriett trifft und plötzlich befindet er sich mitten in einem verrückten Roadtrip quer durch Amerika.
Dabei lesen sie unterwegs noch andere Menschen auf und bestehen allerlei Gefahren und Abenteuer.
Man fragt sich immer wieder, was es mit diesem Zyklopen auf sich hat.
Ist es ein Metapher oder gibt es ihn tatsächlich?

Harriett ist absolut weltfremd und unweigerlich stellt sich die Frage, ob sie einfach nur verrückt ist.
Und obwohl man zwar im Laufe der Reise viel von diesen Menschen erfährt, kommt man Ihnen emotional nicht wirklich näher bzw. man kann nicht wirklich eine Verbindung zu Ihnen aufbauen.
Und trotzdem schließt man sie auf eine verquere Art und Weise ins Herz.
Man fiebert und leidet einfach mit Ihnen mit.
Da sind so viele Geheimnisse, leider erhält man nicht auf alles Antworten, was ich doch etwas enttäuschend fand.
So wie Evan, tritt man diese Reise nach dem Zyklopen an, weil sie einfach nicht loslässt und man mehr darüber erfahren möchte.
Es passieren so viel sonderbare Dinge, gefüllt mit Sarkasmus und einer unglaublichen Dynamik und es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht.
Dem Autor gelingt es dabei auch sehr gut, einige Details sehr gut zu beleuchten, wodurch sich ein immenses Kopfkino aufbaut.
Ebenso fand ich den Schreibstil sehr angenehm und sehr einnehmend.
Nicht unbedingt sehr rasant und blutig, denn mit einem Thriller hatte das Ganze nicht wirklich viel zutun.
Dennoch merkt man, wie diese kleine Gruppe zusammenwächst und das es plötzlich nicht mehr nur um den Zyklopen geht.
Längst geht es um mehr. Jeder hat eine Lücke zu füllen und trägt dies auch nach außen.
Eine Stelle gab es, die mich wirklich sehr rührselig werden ließ.

Insgesamt ein sehr skurriler und einfach total verrückter Roadtrip, der irgendwie und irgendwo einfach unglaublich packt und mitreißt.

Definitiv nicht mein letztes Werk von Jeff Strand.

Fazit:
"Der Zyklop” hat mich Nerven gekostet, unglaublich amüsiert und trotzdem wusste ich, nach der Hälfte des Buches immer noch nicht, was ich davon halten sollte.
Und trotzdem fasziniert und packt es ungemein.
Der Humor war ganz meins und teilweise lag ich dabei wirklich fast am Boden und wurde bei einer Szene auch sehr rührselig.
In meinen Augen nicht wirklich ein Thriller.
Aber ein sehr skurriler und verrückter Roadtrip quer durch Amerika,
der unglaublich viel Spaß macht und irgendwie und irgendwo einfach unglaublich packt und mitreißt.