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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2020

Voller Komplexität, Tiefe und Spannung

Asklepios
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Auf Asklepios von Charlotte Charonne war ich unglaublich gespannt, weil es eine sehr schmerzliche Thematik behandelt und ich wirklich gespannt auf die Umsetzung war.

Die Autorin hat einen sehr einnehmenden, ...

Auf Asklepios von Charlotte Charonne war ich unglaublich gespannt, weil es eine sehr schmerzliche Thematik behandelt und ich wirklich gespannt auf die Umsetzung war.

Die Autorin hat einen sehr einnehmenden, fesselnden und überaus eindringlichen Schreibstil, wodurch ich permanent gefesselt war.
Richtig gut, wenn auch zeitweise etwas viel. Fand ich die Sichtweisen, denn diese erfolgten von den unterschiedlichsten Personen. Gerade am Anfang hatte ich damit ordentlich zu kämpfen, um mich zu sortieren und auf jeden einlassen zu können.
Dabei kann ich nicht sagen, dass für mich jemand besonders herausgestochen hätte. Auch wenn ich besonders die Familie Kaiser sehr gern mochte. Was aber auch daran liegt, dass sie permanent im Fokus stehen.
Allesamt sind sie sehr authentisch und greifbar. Die Autorin lässt dabei auch die Hintergründe nicht außen vor und bindet diese gekonnt mit ein. Wodurch man sich emotional auch an sie binden kann.

Und daneben sind da auch noch die beiden Ermittler Ruby und Spike, die ich sehr gern mochte und die auf eine Art ermittelten, die mir einfach unglaublich gut gefallen hat.
Mit Biss ,Elan und einer Prise Charme. Auch von diesen Charakteren hat man im Laufe des Geschehen mehr erfahren.
Ebenso kommt zum Zuge, wie sie auf der zwischenmenschlichen Ebene miteinander umgehen, was gleichzeitig auch sehr viel über ihr Wesen erzählt.

Die Story selbst ist eher drückend und schwer.
Melancholisch angehaucht, tragend und unglaublich schmerzvoll.
Diese Thematik, ist nichts was man einfach so wegstecken würde und doch auch wichtig.
Denn gerade die Umsetzung fand ich hier verdammt gut.
Charlotte Charonne serviert uns hier keinen blutigen, extrem rasanten und nervenaufreibenden Thriller.
Sie befasst sich vielmehr mit den psychologischen Aspekten dahinter und dennoch gibt es einen Täter, der im Hintergrund agiert.
Übrigens war dieser am Ende tatsächlich eine absolute Überraschung. Denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
Interessant war für mich tatsächlich, wie dieser agiert. Er geht keinesfalls zimperlich mit seinem Opfer um und doch schafft es Charlotte Charonne, sich nicht in allzu viel Details zu verlieren. Man spürt aber trotz allem, die Hoffnungslosigkeit und Dramatik in diesem Punkt.

Doch zurück zur Umsetzung.
Charlotte Charonne zeigt uns welche Kraft an Emotionen das Umfeld des Opfers durchläuft und zu was dieser Umstand führen kann.
Welche Verzweiflung, Angst und Wut sie erfasst.
Welche Hilflosigkeit, Resignation und Ohnmacht.
Plötzlich ist alles leer, was vorher mit Leben gefüllt war. Alles ist vorbei und plötzlich ist da einfach nichts mehr.
Als Leser kann man nur erahnen, was man dabei empfindet.

Und doch bekommen wir später einen Täter präsentiert, der die Ruhe selbst ist.
Voller Kalkül, Präzision und Ausgeglichenheit.
Aus welchem Umfeld diese Person stammt , wird recht schnell ersichtlich. Aber nicht wer sie tatsächlich ist.
Die Handlungsstränge werden später immer komplexer und auch dramatischer.
Am Ende war ich etwas sprachlos. Eben weil ich nicht damit gerechnet habe.

Obwohl ich hin und wieder so meine Schwierigkeiten hatte, hat mich dieses Werk doch ununterbrochen in Atem gehalten und nie ganz losgelassen.
Denn was hier behandelt wird, setzt schon zu und das ,was nicht erwähnt wird noch viel mehr.
Definitiv ein etwas anderer Thriller, den ich euch ans Herz legen kann.
Denn hier geht es um Wahrheit und Gerechtigkeit.
Ja und vielleicht auch etwas um Selbstheilung.

Fazit:
Der Autorin ist hier ein immens guter (Psycho) Thriller gelungen, der sich vor allem mit den Auswirkungen einer Straftat auseinandersetzt und gleichzeitig entsteht eine neue.
Voller Komplexität, Tiefe und Spannung.
Charaktere die unentwegt beschäftigen und daneben zwei Ermittler, die das Geschehen immer wieder auflockern und beleben.
Asklepios ist anders, als andere Thriller.
Weder blutig, noch brutal.
Wobei dies tatsächlich eine Sache der Interpretation ist.
Aber definitiv ein Werk das unter die Haut geht und so manch Aspekte ,in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Denn was hier behandelt wird, setzt schon zu und das ,was nicht erwähnt wird noch viel mehr.
Definitiv ein etwas anderer Thriller, den ich euch ans Herz legen kann.
Denn hier geht es um Wahrheit und Gerechtigkeit.
Ja und vielleicht auch etwas um Selbstheilung.

Veröffentlicht am 18.06.2020

ein fast perfekter Psychothriller

Das Geschenk
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Ein Geschenk ist immer eine wunderbare Sache, nicht aber, wenn es in Form eines Psychothrillers daherkommt. Dann führt dies selten zu etwas Gutem.

Was ich an den Werken von Herrn Fitzek so schätze, ist, ...

Ein Geschenk ist immer eine wunderbare Sache, nicht aber, wenn es in Form eines Psychothrillers daherkommt. Dann führt dies selten zu etwas Gutem.

Was ich an den Werken von Herrn Fitzek so schätze, ist, wieviel Zeit er sich für die Ausarbeitung der Charaktere nimmt. Denn diese verfügen nicht nur über eine unglaubliche Wandelbarkeit, sondern auch über sehr viel Tiefe.
Dabei unterteilt er auch nicht klar in Gut oder Böse. Sondern stellt vielmehr die Frage in den Raum, welche Eigenschaft wohl mehr vertreten ist.
In seinem neuen Stück wird Milan zum Brennpunkt. Man mag ihn sofort, ohne Wenn und Aber. Man zweifelt keine Sekunde an seiner Integrität.
Besonders sein Analphabetismus macht ihn nicht nur sympathisch, sondern es beschäftigt und berührt auch zutiefst.
Doch wer ist Milan wirklich?
Genauso so verhält es sich mit den Nebencharakteren. Manche sympathisch, andere weniger. Aber sie hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck und beschäftigen unentwegt.
Immer wieder steht die Frage im Raum, wer hier Opfer und wer Täter ist und warum gerade Milan auserkoren wurde.
Und plötzlich ist die Vergangenheit wichtiger als die Gegenwart. Denn egal, wie man es dreht und wendet, am Ende ist es immer die Vergangenheit die uns das Genick bricht.
Die Vergangenheit ist ein faszinierender Aspekt. Sie hat Macht. Große Macht. Mehr als uns bewusst ist.
Sie kann vernichten, belohnen, verunsichern, aber auch niedere Aspekte hervorbringen.
Und vor allem kann sie alles für immer verändern.
Mit einem Wimpernschlag, ab da, gibt es kein zurück mehr. Sind die Fesseln erstmal festgezurrt, lassen sie sich so leicht nicht mehr lösen.

Dadurch dass man hier unterschiedliche Sichtweisen erfährt, erlangen die Charaktere sehr viel Tiefe. Man blickt in ihre Seele, wo so viel Schmerz , Leid und Trauer verborgen ist. Eine Dunkelheit die den Atem nimmt und lähmt.
Der Schreibstil des Autors ist unglaublich fesselnd, so dass ich in einem Rutsch durch war.
Mir hat enorm gut gefallen, dass er die Thematik Analphabetismus zur Sprache gebracht hat und wie der Betroffene damit umgeht und wie es sich auf das Umfeld auswirkt.
Das Schicksal dahinter hat mich unweigerlich zum nachdenken gebracht und nicht minder mitgenommen. Doch es sind so viele Schicksale, die hier auf verhängnisvolle Art und Weise aufeinandertreffen und eine explosive Kettenreaktion in Gang setzen.
Dabei weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll.
Woher kommt die Bedrohung?
Welche Tragik steckt tatsächlich dahinter.

Mit dem Prolog wurde die Spannung enorm geschürt, da man unbedingt wissen musste, was mit Milan geschehen ist.
Was hat ihn in diese Abwärtsspirale hineingedrängt?
Dabei scheinen alle Charaktere Geheimnisse mit sich herumzutragen, mit denen sie nicht fertig werden.
Dabei kommen Aspekte wie Wahnsinn, Gier , Besessenheit und auch Hilflosigkeit zum Vorschein und genau deshalb fiebert man auch so unglaublich mit.
Der psychologische Aspekt dahinter wiegt umso schwerer.
Mir war es zunächst wirklich etwas zu vorhersehbar. Denn es zeichnete sich glasklar ab, worin das Ganze münden würde.
Nichtsdestotrotz zeichnete sich dennoch ab, dass man nie nach dem ersten Eindruck urteilen sollte und das niemand frei von Schuld ist.
Die ultimative Wendung kam dann auch mit sehr viel Kalkül und Perfidität zum Vorschein.
Was bei mir jedoch weitere Fragen hervorbrachte. Tatsächlich wirkte es auf mich etwas aufgesetzt und der Storyverlauf danach nicht mehr ganz so rasant, nervenaufreibend und tragisch. Mit diesem Element konnte bei mir leider nicht gepunktet werden, weil es für mich ,wie aus dem Nichts kam.
Teils wurde dadurch zwar die Handlung davor schlüssig, aber anderes wurde für mich schwer nachvollziehbarer.

Aber ohne Wenn und Aber hat Herr Fitzek auch hier wieder einen enorm fesselnden und vielschichtigen Psychothriller zu Papier gebracht, der mich beschäftigt und anhand der Themen auch emotional berührt hat.
Denn hier geht es keinesfalls nur um eine Entführung.
Es geht um Missbrauch, was sich auf vielerlei Art und Weise äußert. Es geht um Angst, Verzweiflung und Liebe.
Und am Ende geht es vor allem um Vertrauen, dass immer wieder erschüttert und neu aufgebaut werden muss.

Fazit:
"Das Geschenk” ist ein Psychothriller, der mich enorm beschäftigt und definitiv mitgerissen hat.
Vergangenheit wird zur Gegenwart und plötzlich steht alles auf Kollision.
Herr Fitzek bindet hier Themen ein, die durchweg nicht loslassen und unentwegt beschäftigen, nicht unberührt lassen und in Atem halten.
Für mich ein fast perfekter Psychothriller. Kritik kam dennoch zum Zuge.
Etwas vermisse ich leider die Genialität, die Herr Fitzek in seinen ersten Werken bewiesen hat.

Veröffentlicht am 17.06.2020

Erfrischend anders, emotional und absolut magisch

GötterFunke 2. Hasse mich nicht
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Der Einstieg in dieses Buch gelang mir gleich unheimlich gut.
Ich empfand es als richtig leicht und fluffig und gerade am Anfang musste ich unheimlich oft grinsen. Was hier vor allem den Göttern zu verdanken ...

Der Einstieg in dieses Buch gelang mir gleich unheimlich gut.
Ich empfand es als richtig leicht und fluffig und gerade am Anfang musste ich unheimlich oft grinsen. Was hier vor allem den Göttern zu verdanken war.
Jess, unsere Hauptperson mochte ich gleich sehr gern, auch wenn sie etwas naives an sich hatte. Man spürt jedoch sofort , daß Jess mehr umgibt , als man zunächst annimmt.
Was ich gerade anfangs bei ihr sehr anstrengend fand, das sie sich im Wortlaut häufig wiederholt hat. Nach und nach hat das aber dann nachgelassen.
Die Freundschaft zwischen Jess und Robyn hat mir am Anfang recht gut gefallen, diese wird jedoch nach und nach auf eine gewaltige Probe gestellt.
Anfangs mochte ich Robyn wirklich sehr gern, das änderte sich jedoch im Laufe der Zeit immer mehr und ich empfand schließlich nur noch Abneigung gegen sie.
Unser männlicher Hauptprotagonist Cayden hat von Anfang an etwas geheimnisvolles und undurchdringliches an sich. So ganz ergründen konnte ich ihn nicht, aber das macht auch ein bißchen seinen Zauber aus. Man weiß nie, was er als nächstes tut und vor allem wem seine Sympathie gehört.
Er hat etwas sehr magisches an sich, was man immer mehr zu spüren bekommt.
Hierbei wird sehr deutlich , das es sich um einen Jugendroman ab 14 Jahren handelt. Denn man bekommt es mit viel Liebe, Drama, Eifersüchteleien und Herzschmerz zutun. Mitunter kann es schon etwas nerven, ich empfand es jedoch als sehr amüsant. Es ist das, womit sich die Zielgruppe nicht selten rumschlägt und das wird hier sehr gut aufs Papier gebracht. Klischees bleiben da natürlich auch nicht außen vor, was hier aber wirklich sehr gut gepasst hat.
Ich hab es wirklich sehr genossen dieses Buch zu lesen und konnte mich von Anfang an, sehr gut auf die Charaktere und die Szenarie einstellen.
Neben Jess, fand ich vor allem die Götter sehr gut gelungen. Besonders Athene ist mir ans Herz gewachsen.
Im Laufe des Buches begreift und verinnerlicht man langsam, worauf das Ganze hinauszielt und fiebert demzufolge auch richtig mit.
Es ist nicht immer alles heile Welt. Gerade die von Jess wird auf eine harte Probe gestellt.
Gibt es mehr zwischen Himmel und Erde?
Das muss sich Jess immer mehr fragen und vor ihr tut sich gewaltiges auf.
Sie hat einige Ströme zu durchschwimmen, die ihrem zarten Herzen einiges abverlangen werden.
Sie muss Prüfungen durchlaufen, erkennen wer es ernst mit ihr meint und wer ihr Vertrauen würdig ist.
Enttäuschungen und Herzschmerz sind dabei vorprogrammiert und verändern sie nach und nach immer mehr.
Auch die dunkle Seite wird sehr gut hervorgebracht, auch wenn ich darüber gern noch mehr gelesen hätte. Da ich gerade diesen Teil doch sehr faszinierend empfand.
Mythen und Legenden rund um die Götter erhalten hier Einzug, daß natürlich mit einer sehr persönlichen Note. Dadurch beginnt man die Götter vielleicht mal ganz anders zu betrachten.
Es ist eine wirklich wunderschöne Geschichte die zwar nicht allzu große Überraschungen bereithält, jedoch wunderbar und leicht erzählt wird.
Besonders die Aufzeichnungen des Hermes lockern das Ganze wirklich gut auf. Das waren so die Kapitel wo ich wirklich am meisten gegrinst habe.
Im Laufe des Buches erfährt man auch immer mehr über Jess und auch über die Hintergründe, was dem ganzen eine sehr schöneTiefe verleiht und man sich schön in der Handlung verlieren kann.
Der Abschluss ist gelungen, beinhaltet jedoch nicht wirklich einen Cliffhanger, was ich besonders schön finde.
Nun bin ich ganz gespannt darauf, wie es im nächsten Band weitergeht.

Hierbei erfahren wir die Perspektive von Jess, was sich immer mal wieder abwechselt mit der von Hermes. Das hat dem Ganzen sehr viel Raum und Tiefe verliehen.
Die Charaktere sind ausdrucksstark, authentisch und nehmen für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel sind eher kurz bis normal gehalten.
Die Spannung baut sich immer mehr auf, flacht jedoch ging Mitte des Buches etwas ab, um am Ende nochmal anzuziehen.
Der Schreibstil ist fließend und gefühlvoll, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Ein wirklich wunderbarer und einfach göttlicher Auftakt der neuen Reihe von Marah Woolf.
Viel Liebe, Herzschmerz und Eifersüchteleien bestimmen dieses Buch.
Und natürlich Götter, die ich wirklich amüsant fand.
Erfrischend anders, emotional und absolut magisch.

Veröffentlicht am 17.06.2020

“Sturmmädchen” ist eine zauberhafte und sehr sanfte Story , die mit sehr viel Magie und Emotionen aufwartet

Sturmmädchen
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Ich muss ehrlich gestehen mit Drachen hatte ich bisher nichts am Hut. Was sich nun mit dem heutigen Tage geändert hat. Ich liebe sie und möchte unbedingt mehr davon.
Aufgrund der doch sehr unterschiedlichen ...

Ich muss ehrlich gestehen mit Drachen hatte ich bisher nichts am Hut. Was sich nun mit dem heutigen Tage geändert hat. Ich liebe sie und möchte unbedingt mehr davon.
Aufgrund der doch sehr unterschiedlichen Meinungen war ich sehr gespannt auf diese Geschichte und war deshalb wirklich positiv überrascht, wie gut sie mir letztendlich doch gefiel.

Die Autorin hat einen sehr leichten, einnehmenden, bildhaften und sehr gefühlsbetonten Schreibstil, der mich sofort begeistert hat. Die Seiten flogen nur so an mir vorbei und ich wollte immer nur mehr von allem.
Besonders die Atmosphäre hat mir wahnsinnig gut gefallen. Es war unglaublich sanft, fast wie ein streicheln und liebkosen. Eine Wärme , die man ununterbrochen spürt und liebt. Daneben hat man wirklich auch das Gefühl, die Naturgewalten und vor allem die unglaublich große Magie zu spüren und zu verinnerlichen.
Die Charaktere haben mir dabei sehr gut gefallen. Allen voran Liv, die sich unglaublich weiterentwickelt hat, während sie all die Kämpfe und Herausforderungen durchlebte.
Liv ist ein ganz normaler Teenager und kämpft mit sehr viel Traurigkeit, Wut und Schmerz . Etwas was ich sehr gut nachvollziehen und spüren konnte und plötzlich wird sie in eine andere Welt katapultiert und sieht sich mit einer Bestimmung konfrontiert die sie entweder wachsen lässt oder das schlimmste von ihr abverlangt.
Ich muss ehrlich gestehen, dadurch das man nur kurz in der realen Welt verweilt, hatte ich dazu nicht wirklich Bezug.
In Ru’una jedoch fühlte ich mich sofort wohl. Das Setting hat mir dabei wirklich gut gefallen. Es hatte etwas altertümliches an sich. Eine Welt die noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie unsere.
Eine Welt, die von dem bösen Gorloch unterjocht wird und für viel Schmerz, Wut und Verluste sorgt.
Ja, mir ging diese Geschichte wahnsinnig ans Herz. Es berührte einen Punkt in mir, der einfach unglaublich mitgelitten und mitgefiebert hat.
Die Wesen , die so unglaublich vielseitig sind, das sie mich sehr fasziniert haben. Ebenso diese, die nicht wirklich für positive Gefühle sorgten. Die aber dennoch vollkommen für sich einnehmen konnten.
Aber ganz besonders ging mir das Herz auf bei den ganzen Menschen. Bei dem was sie erleben und erdulden mussten.
Jeder gibt was er kann, kämpft bis aufs Blut.
Immer wieder.
Doch daneben trifft man auch auf sehr viel Loyalität, Treue und einfach Verbundenheit. Wobei mir da ein klein wenig Rivalität untereinander gefehlt hat.
Ein bisschen mehr Ecken und Kanten, die dem Ganzen etwas das Weiche genommen hätten. Um mehr Nervenkitzel und Biss hineinzubringen.
Ein Stück weit war es fast zu schön um wahr zu sein.
Dennoch haben mir die zwischenmenschlichen Aspekte wirklich gut gefallen.

Die Handlung selbst ist anfangs etwas stürmisch. Weil man direkt mitten ins Geschehen geworfen wird, was kurzzeitig etwas überfordert.
Tatsächlich ist das Geschehen vielleicht etwas monoton, aber doch sehr spannend gehalten.
Man verliert sofort sein Herz an die Charaktere, die vielleicht nicht immer besonders tiefgründig, dafür aber umso emotionaler, lebendiger und menschlicher erscheinen.
Man verliert sich an die Magie. Die so vielseitig und wunderschön ist, das man sich einfach nur wohlig eingemummelt fühlt. Ich liebe sie.
Daneben hat Liv zwar mit einigem zu kämpfen, was ihr alles abverlangt. Aber durch die sanfte Atmosphäre kommt die Wut und der Schmerz nicht wirklich zum Ausdruck. Was ich jedoch nicht als störend empfand. Das man dabei auch Livs Perspektive erfährt hat mir enorm gut gefallen.
Kurzum hat sie hier einen richtig tollen Auftakt geschaffen, der zwar mit sehr viel positiven Gefühlen aufwartet, aber der mit der gesamten Geschichte einfach zauberhaft und magisch ist.
Sie zeigt auf, wie wichtig es ist an sich selbst zu glauben. Wie wichtig Freundschaft, Loyalität und Vertrauen sind.
Und natürlich kommen auch die Romantiker auf ihre Kosten. Denn die zarte Liebesgeschichte hat mir eine Gänsehaut beschert und rundete das Ganze sehr gut ab.

Fazit:
“Sturmmädchen” ist eine zauberhafte und sehr sanfte Story , die mit sehr viel Magie und Emotionen aufwartet.
Ich hab sie sofort in mein Herz geschlossen und wäre am liebsten nie mehr aus Ru’una fortgegangen.
Eine Geschichte die sehr viel über Freundschaft, Loyalität, Vertrauen und die Magie in unserem Herzen erzählt.

Veröffentlicht am 17.06.2020

Für mich wieder ein ganz besonderer Roman von Nicola Yoon

The Sun Is Also a Star
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Bereits “Du neben mir” von Nicola Yoon hat mir unheimlich gut gefallen, von daher war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk.

Der Klappentext verspricht eine ganz besondere Liebesgeschichte zwischen ...

Bereits “Du neben mir” von Nicola Yoon hat mir unheimlich gut gefallen, von daher war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk.

Der Klappentext verspricht eine ganz besondere Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch in Wahrheit ist es noch so viel mehr als das.
Was mir von Anfang wirklich positiv aufgefallen ist, ist das die Autorin wirklich wunderschön mit der Atmosphäre arbeitet. Man hat das Gefühl es gehe alles sehr langsam und ruhig vonstatten. Es hatte es verträumtes, romantisches aber auch sehr magisches an sich.
Ich bin ganz ehrlich mitunter hatte ich das Gefühl es wäre langatmig und ich wüsste nicht wirklich was ich von dieser Geschichte halten sollte.

Jetzt nach dem lesen, bin ich glücklich, verzaubert und unheimlich berührt.
Von den Menschen, denen ich begegnen durfte. Die alles verändert und allem einem Sinn gegeben haben. Es hat mich nachdenklich gemacht. Auch was den Sinn des Lebens und die jeweiligen Wegegabelungen des Lebens angehen.

Denn jeder Schritt den wir tun, führt uns irgendwohin. Wir sind nicht immer Herr unseres Tuns.
Gibt es Schicksal oder Vorhersehung?
Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, das jede Entscheidung, unseren Weg leitet. Er uns prägt und zu den Menschen werden lässt die wir letztendlich sind.

Daniel und Natasha sind zwei ganz besondere Menschen, die mir wirklich unter die Haut gegangen sind. Sie haben mich nicht von Anfang an erreicht. Das geschah erst nach und nach. Sie haben mir ihr Leben gezeigt und dabei völlig neue Blickwinkel offenbart.
Es sind zwei feinfühlige, kluge und sehr einnehmende Menschen, die man einfach kennenlernen und fühlen muss.
Was sie antreibt, was sie denken, was sie tun.
Je mehr ich las, umso verzauberter wurde ich. Mein Leben und der Alltag traten immer mehr in den Hintergrund, weil ich nur noch diese Geschichte gesehen habe.
Dabei möchte ich anmerken das die Perspektiven zwar größtenteils von Daniel und Natasha handeln, aber nicht nur.
Das hat auch einen ganz besonderen Grund. Jeder Person, der man hier über den Weg läuft ist wichtig und wir tauchen in ihre Gefühls- und Gedankenwelt ein. Wir erfahren wer sie sind und was sie für einen Hintergrund haben. Das fand ich wirklich sehr schön. Denn das macht die gesamte Geschichte wahsninnig berührend und sehr gefühlvoll. Es verlieh dem ganzen mehr Lebendigkeit und Tiefe.
Ob man wollte oder nicht, man hat an den verschiedenen Schicksalen Anteil genommen und die verschiedensten Emotionen kamen dabei zutage.
Dabei gab es sicherlich auch welche, die ich überhaupt nicht mochte. Aber sie alle tragen ihr Teil dazu bei, was letztendlich geschieht.
Dabei werden auch verschiedene Themen miteingearbeitet. Sei es nun Immigration, Rassismus, der Stellenwert der Familie und einiges mehr.

Besonders die wirklich poetische und auch sanfte Art und Weise wie dieses Buch geschrieben wurde, haben in mir unheimlich viel ausgelöst.
Es ist ein Buch das nicht von Anfang an den Zauber loslässt, es aber nach und nach tut. Man begreift worum es geht, wohin es uns führt und was es letztendlich auch mit uns anstellt.

Die Kapitel sind hier wirklich sehr kurz und allein deswegen hat es sich schon sehr toll lesen lassen.
Aber es ist die Wichtigkeit des Seins und die Grundidee an sich die nicht nur sehr unter die Haut geht und etwas verändert. Die Umsetzung dessen ist auch wirklich gut gelungen.
Dabei gab es auch Momente die man nicht kommen sah, die man aber dennoch begrüßt hat.
Für mich hat die Autorin wieder etwas ganz Besonders geschaffen und ich hatte am Schluss sogar Tränen in den Augen.
Manchmal muss man sich auf eine Geaschichte einlassen, sie in sich aufnehmen und verstehen, was sie zu sagen hat. Denn genau das ist hier der Fall. Alles hat seinen richtigen Platz und macht uns letztendlich auch klar, warum das so ist.
Eine der bewegendsten und tiefsinnigsten Liebesromane die ich je gelesen habe.
Eine Geschichte die man nicht verpassen sollte, denn sie gibt einfach so unheimlich viel.
Das realistische an der Geschichte an sich lass ich jetzt mal außen vor. Ich weiß nicht ist es das, oder vielleicht nicht?
Aber darum geht es auch nicht, es geht einzig darum was dieses Buch zu sagen hat und das ist mehr als eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen.

Fazit:
Für mich wieder ein ganz besonderer Roman von Nicola Yoon.
Anfangs hab ich mich zwar etwas schwer getan, aber dann hat es mich erwischt.
Ich hab begriffen, gefühlt, war bewegt und am Ende flossen sogar Tränen.
Denn es ist mehr als eine Liebesgeschichte, es geht um so viel mehr.
Es ist tiefsinnig, poetisch und die Charaktere haben mich einfach allesamt bewegt.
Eine Roman der sich nicht nur gut lesen lässt, sondern der auch nachdenklich macht.
Der Hoffnung schenkt, aber gleichzeitig auch traurig macht. Einfach wunderschön in Worte gefasst und sehr atmosphärisch.
Eine klare Leseempfehlung.