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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2023

Beklemmend, erschütternd und tiefgreifend

Kältekammer
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Bei „Kältekammer“ handelt es sich um den zweiten Band einer Krimireihe, etwas, was mir vorher nicht bewusst war.
Ich kann aber die Allgemeinheit beruhigen, ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas Entscheidendes ...

Bei „Kältekammer“ handelt es sich um den zweiten Band einer Krimireihe, etwas, was mir vorher nicht bewusst war.
Ich kann aber die Allgemeinheit beruhigen, ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas Entscheidendes entgangen ist.
Also denke ich mal, die Bände sind auch unabhängig voneinander lesbar.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und angenehm. Die Atmosphäre sehr drückend.
Hier begleiten wir überwiegend die Kommissare, ich mochte sie sehr gern.
Bei Falk erhält man einen sehr viel tieferen Einblick in sein Privatleben, was mir richtig gut gefallen hat, denn dadurch hat er sehr viel Raum erhalten, den er auch effektiv genutzt hat.
Die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, mir haben es dabei besonders die Opfer angetan, weil dabei das Wie und Warum sehr gut ausgearbeitet wurde.
Zudem fand ich sie menschlich gesehen, sehr gut greifbar und authentisch.

Der Prolog war bereits sehr fesselnd und hochspannend, sodass ich direkt weiterlesen musste.
Dabei begleiten wir hier vor allem die Ermittlungen, wodurch es auch mal etwas ruhiger wird. Dadurch bleibt aber auch genug Raum für die zwischenmenschlichen Aspekte, was sehr genutzt wurde.
Der Fall selbst ist sehr spannend und nervenaufreibend, zumal er schnell in persönliche Bereiche eindringt. Was sehr nervenaufreibend und erschütternd ist.
Denn man hat keine Ahnung, ob es überhaupt noch Hoffnung gibt.
Die Kommissare arbeiten unter Hochdruck.
Der zweite Teil des Buches war sehr viel rasanter und intensiver als der erste.
Mir persönlich blieben jedoch die Emotionen etwas auf der Strecke.
Insgesamt konnte alles sehr schlüssig aufgeklärt werden, zudem trägt der Kriminalroman auch Züge von Besessenheit und ganz eigenen Moralvorstellungen, die in tiefste Abgründe führen.
Insgesamt konnte es mich gut unterhalten.
Perfekt für zwischendurch.

Fazit:
Liv Sievers hat mit „Kältekammer“ einen sehr spannenden, aber auch eher ruhigen Kriminalroman erschaffen, der mich rundherum gut unterhalten konnte.
Beklemmend, erschütternd und tiefgreifend.
Man sollte Ermittlungen gegenüber nicht abgeneigt sein, dann könnte man Spaß dabei haben.
Für mich war es eine super Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Atmosphärisch, tiefgreifend und komplex

Queen of Magic – Das Zeichen der Königin
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"Queen of Magic“ klang vom Inhalt her total interessant, weshalb ich es mir irgendwann mal gekauft habe. Zudem hat Liane Mars einfach eine tolle Art zu schreiben und dabei Emotionen zu transportieren. ...

"Queen of Magic“ klang vom Inhalt her total interessant, weshalb ich es mir irgendwann mal gekauft habe. Zudem hat Liane Mars einfach eine tolle Art zu schreiben und dabei Emotionen zu transportieren. Deswegen musste ich auch nicht lange überlegen und es wurde spontan vom Sub erlöst.

Hier muss ich allerdings erwähnen, dass dieses Cover in meinen Augen viel zu romantisch und glamourös wirkt, was diese Geschichte allerdings ganz und gar nicht verkörpert.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd und mitreißend.
Ich mochte die geheimnisvolle und energiegeladene Atmosphäre unglaublich gern.
Hierbei erfahren wir auch gleich unterschiedliche Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht. Zumeist begleiten wir jedoch Shay.
Shay wuchs schnell ans Herz und sie ist einfach absolut großartig. Ich mochte ihre Persönlichkeit, ihre Stärke, Unsicherheit und ihren Mut unglaublich gern.
Nat ist einfach der Hammer. Er bewegt sich wie eine Naturgewalt inklusive Shame on me Momente, die mich immer wieder zum lachen brachten. Er redet ,wie ihm der Mund gewachsen ist und das auf sehr charmante Art und Weise. Die Dynamik zwischen den beiden hat mir unglaublich gut gefallen.
Theon und Lionee sind ebenso gelungen. Vor allem die Entwicklung von Lionee ist so bemerkenswert.
Auch die Nebencharaktere sind interessant gestaltet und verstehen absolut für sich einzunehmen.

Liane Mars gelang es sofort, mich zu fesseln und sämtliche Emotionen bei mir auszulösen.
Zunächst ist alles noch sehr zaghaft und unschuldig.
Doch je mehr man voranschreitet, umso mehr spürt man auch die Brisanz und Tragik dahinter.
Die Leichtigkeit verfliegt immer mehr und macht intensiveren und düsteren Elementen Platz.
Mich hat die Geschichte total fasziniert, zumal sie immer mehr von Shay und Lionee forderte und nahm.
Dabei wird die Komplexität dieser Welt schon recht bald klar. Die Verbindungen miteinander sind allerdings nie ganz klar.
Dafür steigt die Bedrohung der Welt ,als auch der Charaktere extrem an.

Hier gibt es wirklich Wendungen, die den Blickwinkel komplett verschieben, alles anders machen und das komplette Magiesystem offenbaren.
Und das empfand ich enorm interessant, die Intention dahinter ist sehr schockierend und zutiefst erschütternd.
Dabei zeigt die Autorin deutlich auf, wie wenig von der Person noch übrig bleibt, wenn sie von Macht, Wahn und Gier behaftet ist. Das ist so unfassbar traurig und beängstigend zugleich.
Die Welten selbst hätte man noch intensiver ausarbeiten können. Ja, es wurde alles erklärt. Aber in einem so rasanten Tempo, das war mir schlichtweg einfach zu wenig.
Die Idee dahinter hat mir unfassbar gut gefallen. Auch dass man Schwächen in Stärken verwandelt und zeigt, dass man alles sein kann, wenn man es nur will.
Zudem mochte ich die Idee mit den Runen sehr gern. Es hat etwas sehr kraftvolles und anmutiges an sich, was total fasziniert.
Es gibt Raum für persönliche Entfaltung, Dramatik und Tragik. Die zwischenmenschlichen Aspekte werden gekonnt eingewoben und zeigen, worauf du dich im entscheidenden Moment wirklich verlassen kannst.
Ebenso kommt die Liebe nicht zu kurz, sie fügt sich wie selbstverständlich ein und wirkt keinesfalls deplatziert. Nein, sie gibt Halt und Stärke. Etwas, was man hier mehr als alles andere braucht.
Insgesamt bin ich abzüglich kleinerer Schwächen unglaublich begeistert. Viel besser hätte es mir allerdings als Dilogie gefallen, dann hätte sich alles noch viel besser entfalten können.
Diese Geschichte ist einfach so gewaltig und vielschichtig, dass sie dafür auch genügend Raum benötigt. So wirkte es leider etwas eng bemessen, als dass man alles hätte intensiver kennenlernen können.

Fazit:
Liane Mars hat mit „Queen of Magic“ etwas sehr kraftvolles, magisches und emotionales herausgebracht, das mich sehr begeistert hat.
Atmosphärisch, tiefgreifend und komplex.
Eine sehr gewaltige Story, die zeigt, dass du alles sein kannst, wenn du es nur möchtest.
Hier hätte ich mir jedoch eine Dilogie gewünscht, weil man so noch alles viel besser und intensiver ausarbeiten hätte können.
Insgesamt war ich komplett fasziniert davon.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Für ein Debüt bemerkenswert

Ich will nur spielen
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"Ich will nur spielen “ ist das Thriller Debüt von Marc Stroot. Eher zufällig bin ich darauf gestoßen und der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht.

Der Schreibstil des Autors ist dabei überaus ...

"Ich will nur spielen “ ist das Thriller Debüt von Marc Stroot. Eher zufällig bin ich darauf gestoßen und der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht.

Der Schreibstil des Autors ist dabei überaus fesselnd und einnehmend.
Im Fokus stehen mehr oder weniger der Täter und der Ermittler Maik.
Zum Täter hatte ich eher ein zwiegespaltenes Verhältnis, denn der Autor weist hier direkt darauf hin, dass einiges im Argen liegt.
Es birgt eine große Verletzlichkeit, aber da ist auch so viel Wut und unterschwellige Aggression spürbar.
Parallel dazu erleben wir Maik mit seiner Tochter Lilly. Hier sehe ich es etwas problematisch, dass seinem Privatleben enorm viel Raum gegeben wird. Für meine Verhältnisse etwas zu viel. Denn dadurch wird die eigene Handlung immer etwas ausgebremst, weil man sich auch mit seinem Trauma befassen muss.
Sein Kollege Seiler hat dagegen etwas für frischen Wind gesorgt, auch wenn seine Art absolut unangebracht und nervtötend ist, so hat er doch einen guten Kern.
Den übrigen Charakteren wurde genau so viel Raum zugedacht, dass man sich ein Bild von Ihnen machen konnte und sie nicht ganz so eindimensional wirken. Sie sind authentisch und verstehen mitzureißen.

Der Kriminalfall ist äußerst komplex und in dieser kleinen Ortschaft passiert so etwas eigentlich nicht. Bis jetzt.
Den Taten haftet von Anfang etwas sehr arrogantes und perfides an, aber man hat auch das Gefühl, es wäre ein immenser Hilfeschrei.
Interessant ist dabei, dass man teilweise die Opfer begleitet, was enorm nervenaufreibend ist.
Anhand der Vergangenheit von einem Jungen, die parallel dazu verläuft, hat man bald ein recht konkretes Bild vor Augen.
Aber es ist interessant, den Verlauf dieser Rückblenden mitzuverfolgen.
Dabei bindet der Autor äußerst gekonnt die psychologischen Aspekte mit ein und weist sehr eindringlich darauf hin, mit was für einer Art von Mensch wir es hier zu tun bekommen.
Aber auch, wie sehr uns die Vergangenheit formt und ausmacht.
Man selbst hängt in einer Blase aus Anteilnahme und Abneigung fest und weiß nie so direkt, was man eigentlich empfinden soll.
Die sensiblen und ernsten Themen, die er einwebt, offenbaren so viel Trauer, Wut und Sehnsucht, dass man automatisch mitfühlt.

Die Taten selbst sind äußerst kreativ und tiefgreifend. Es hat sich jedoch recht früh herauskristallisiert, worauf das Ganze hinauslaufen soll, auch wenn der Autor versucht ,einiges zu verschleiern.
Auf die Identität des Täters bin ich allerdings nie gekommen. Das war tatsächlich eine kleine Überraschung.
In der Handlung geht es zwar sehr interessant zu, es schlichen sich jedoch auch ein paar Längen ein. Gerade Maiks Privatleben war mir eindeutig zu viel, es hat zu viel von der Spannung weggenommen.
Zudem würde dieser Aspekt nur Sinn ergeben, wenn es eine Reihe wäre.
Das Ende hingegen hat mir enorm gut gefallen, fiel aber auch etwas flach und unaufgeregt aus. Womit aber wieder gezeigt wird, wie der Täter denkt und fühlt, und das er letztendlich ein Gefangener seiner selbst ist. Besonders der Epilog war sehr aufschlussreich.

Insgesamt ein solider Thriller, auch wenn der Thrill etwas zu kurz kam.
Für ein Debüt allerdings bemerkenswert.

Fazit:
Marc Stroot liefert mit seinem Debüt einen sehr beklemmenden und perfiden Thriller ab, der sehr tiefgreifend und ausschweifend ist.
Zwar etwas vorhersehbar, aber definitiv nicht schlecht. Zudem werden hier wichtige Themen aufgegriffen und wie diese absorbiert werden.
Ich bin gespannt, ob wir noch mehr rund um den Ermittler Maik erfahren.

Veröffentlicht am 27.05.2023

Atmosphärisch, beklemmend und feinfühlig

Going Back – Wo fing das Böse an?
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Auf „Going Back. Wo fing das Böse an?“von Gillian McAllister bin ich vor allem durch die positiven Meinungen dazu aufmerksam geworden. Aber es klang auch mal nach einem völlig anderen Thriller, der einen ...

Auf „Going Back. Wo fing das Böse an?“von Gillian McAllister bin ich vor allem durch die positiven Meinungen dazu aufmerksam geworden. Aber es klang auch mal nach einem völlig anderen Thriller, der einen faszinierenden Genremix innehat.

Der Schreibstil der Autorin ist wahnsinnig fesselnd und bildhaft.
Die Atmosphäre ist sehr drückend und beklemmend gehalten.
Hierbei begleiten wir Jen und Ryan.
Jen ist eine sehr starke und selbstbewusste Protagonistin, nur leider weiß sie die wertvollen Momente im Leben nicht als solche zu betrachten. Vielmehr hat man das Gefühl, es gleitet an ihr vorüber, ohne dass sie es auch nur bemerkt.
Interessant sind die zwei Arten von Jen.
Die, die ihr Leben an sich vorüberziehen lässt. Und die, die fokussiert ist, emotional und verletzlich und gerade daraus ihre größte Stärke zieht.
Ryan ist ein Geheimnis durch und durch.
Zunächst noch voller Flausen im Kopf, ahnt er nicht, was sein Leben im Bruchteil einer Sekunde verändert.
Ich mochte vor allem Jen sehr gern, weil sie menschlich und trotzdem koordiniert agiert hat und dadurch nonstop in Atem hält.
Und obwohl man Ryan eigentlich sehr gut kennenlernt, so hat man das Gefühl, ihn nie wirklich zu kennen.
Auch die Nebencharaktere fügen sich sehr gut ein. Sie sind nicht allzu tiefgründig, was aber auch nicht notwendig ist.

Würdest du dein Leben beeinflussen, wenn du die Macht dazu hättest?
Aber welche Auswirkungen hätte das für dich und dein Leben?
Jens Leben zersplittert in einer Vielzahl von Komponenten, als ihr Sohn einen Mord verübt und ihr Dasein nur noch aus Schmerz zu bestehen scheint.
Einen Tag später bewegt sie sich rückwärts in ihrem Dasein.
Um diese Tat zu verhindern oder zu verstehen?
Ich muss zugeben, es ist faszinierend, wenn man die Möglichkeit hätte, sein Leben so zu beeinflussen. Aber was macht es mit einem selbst? Davor und Danach?
Für Jen kristallisieren sich gleich mehrere Dinge heraus. Wer ist sie und wie genau kennt sie ihr Umfeld wirklich?
Es ist erschreckend zu sehen, wie viele Dinge man im Leben nicht sieht, die sich aber fatal auf alles auswirken können.
Und wer wird sie danach überhaupt noch sein? Und vor allem wird es überhaupt ein Danach geben?

Dieser Thriller hat eine unglaubliche Sogwirkung, obwohl er relativ ruhig ist, so konnte ich Ihn keinen Moment aus der Hand legen.
Dabei ist der Mord nur die Ausgangslage.
Vielmehr geht es darum, sein Leben mit all seinen Sinnen wahrzunehmen und zu analysieren.
Aber gerade auf dieser Ebene macht Jen einiges durch. Sie lernt Momente zu schätzen, aber auch zu hinterfragen.
Sie läuft nicht mehr blind durch die Gegend.
Und das macht eine ganze Menge mit ihr.
Es verstört und verängstigt sie gleichermaßen, aber trotzdem ist da so viel Schönes, dass sie festhalten möchte.
Dieser Thriller ist in meinen Augen unglaublich clever ausgearbeitet. Ein Verbrechen quasi rückwärts ablaufen zu lassen und dabei so unglaublich wichtige Aspekte mit einfließen zu lassen. Es ist einfach großartig und eröffnet zugleich so viele Möglichkeiten.
Dabei bindet die Autorin Themen ein, die so perfide und manipulativ sind, dass einem das Grauen in alle Glieder zieht. Es ist nicht mal die Intention dahinter, vielmehr ist es der schleichende Prozess, der immer weiter in die Abwärtsspirale führt und dem man hilflos ausgeliefert ist.

Bis fast zum Schluss war es sehr nervenaufreibend und intensiv. Dabei sind es keine extremen Wendungen, die dich aus der Starre lösen, in der du permanent festhängst.
Viel mehr passieren sie so gekonnt und richtig, dass man es wirklich verstehen und nachvollziehen kann.
Man erkennt aber auch, wie gefährlich eine ganz bestimmte Position im Leben ist.
Zeitreisen sind seit jeher faszinierend für mich. Gillian McAllister hebt es nochmal auf eine völlig neue Ebene und bindet es perfekt ein. Aber man sollte dabei nie vergessen, dass jede Tat auch ihre Nebenwirkungen hat, die man niemals, auch nur ansatzweise bedenken oder beeinflussen kann.
Insgesamt bin ich absolut begeistert.
Ein atmosphärischer Thriller, der dir zeigt, dass du nur ein Leben hast und es intensiv und mit all deinen Sinnen leben solltest.

Fazit:
Gillian McAllister hat mit „Going Back. Wo fing das Böse an?“ einen beeindruckenden und cleveren Genremix erschaffen, der mich unglaublich begeistert hat.
Atmosphärisch, beklemmend und feinfühlig.
Eine vielschichtige Geschichte, die die ganze Tragik erst nach und nach offenbart und dich vor die Frage stellt, wie gut du dein Umfeld wirklich kennst.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 22.05.2023

Kraftvoll, imposant und vielseitig

Ashblood - Die Herrin der Engel
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Wenn es irgendwo um Engel geht, bin ich direkt dabei. Somit war „Ashblood: Die Herrin der Engel“ von Garth Nix einfach perfekt für mich. Als Sahnehäubchen obendrauf mit Musketiervibes. Liebe ich.
Doch ...

Wenn es irgendwo um Engel geht, bin ich direkt dabei. Somit war „Ashblood: Die Herrin der Engel“ von Garth Nix einfach perfekt für mich. Als Sahnehäubchen obendrauf mit Musketiervibes. Liebe ich.
Doch kann dieser Roman auch als Einzelband funktionieren?
Ich hatte berechtigterweise diesbezüglich meine Zweifel, zumal diese Story wirklich gewaltig ist. Aber meine Sorge war völlig umsonst, ich habe es einfach nur geliebt.
Warum, ist mir selbst nicht ganz klar.

Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und atmosphärisch. Ich mochte die Dunkelheit, die versteckte Emotionsgewalt und die tiefgreifenden Elemente unglaublich gern.
Man bekommt es hier mit einigen Charakteren zu tun. Wovon mir wohl die Namen wohl am meisten Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich konnte mir sie schlichtweg nie merken. Bis auf die Engelsmagierin Liliath, dabei ist dieser Name auch sehr gewöhnungsbedürftig.
Aber sie hat eine sehr elementare Rolle und gerade dieser Umstand hat mich unglaublich fasziniert. Zudem geht sie nicht gerade zimperlich mit ihren Untertanen um,was schon ziemlich heftig war. Wie skrupellos und gleichzeitig galant sie agiert hat, war schockierend und großartig zugleich.
Bezüglich ihrer Vergangenheit hätte man jedoch etwas mehr herausholen können, das war mir schlichtweg zu wenig.
Die Charaktere selbst sind sehr interessant und vielseitig gestaltet. Sie wuchsen schnell ans Herz, wodurch man sehr mitgefiebert hat.
Die Perspektiven wechseln immer wieder, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht.

Der Einstieg fiel mir gar nicht mal so leicht. Es ist wahnsinnig viel auf mich eingestürmt und ich musste es erst mal sortieren.
Doch danach hab ich mich mitten ins Getümmel gestürzt, ganz Musketier-like.
Es geht sehr rasant zu. Denn die Bedrohung ist real.
Zudem treffen hier vier Menschen aufeinander, die einiges durchzustehen haben. Simeon, Henri, Agnez und Dorothea haben keine Ahnung, worauf sie sich hier einlassen und was das Ganze noch mit ihnen machen wird. Sie wachsen daran und über sich hinaus und gerade diese Entwicklung ist großartig.
Das Ganze spielt in längst vergangenen Zeiten. Ein Jahr wird nicht genannt, aber ich gehe vom 18. Jahrhundert aus. Ich kann mich aber auch täuschen.
Interessant war hier vor allem die Geschichte um die Aschblut Plage, die enorm tiefgreifend geschildert wurde.
Es entbrennt ein großer Kampf, denn Liliath ,die ihren eigenen Plan verfolgt, muss aufgehalten werden.
Und obwohl man denkt, diese Story würde geradlinig verlaufen, tut sie das eben nicht.
Intrigen, Kämpfe, Manipulationen.
Ich war förmlich im Himmel. Es war so rasant und kraftvoll, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.
Mir schwirrt noch immer der Kopf von den ganzen Eindrücken.
Dem Autor gelingt es gekonnt, Wendungen einzubringen, die ich so einfach überhaupt einfach gar nicht erwartet habe.
Absolut gelungen. Ich hatte definitiv meinen Spaß. Hier hat einfach alles gepasst.

Fazit:
Garth Nix hat eine ganz eigene Art für Dramatik, Spannung und Emotionalität zu sorgen.
„Ashblood: die Herrin der Engel“ hat mich rundum begeistert.
Kraftvoll, imposant und vielseitig.
Genau das, was ich mir erhofft hatte.
Wer es gern rasant und actionreich mag und auch Wert auf Emotionen legt, ist hier definitiv richtig.