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Veröffentlicht am 09.04.2018

Ein wundervoll vielschichtiger Liebesroman der das Herz berührt

Champagner, Charleston und Chiffon
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Berlin in den goldenen zwanziger Jahren, die Romanwelt der Metropolis Berlin umfasst drei Romane “Die rote Burg”, “Champagner, Charleston und Chiffon” und “Das Palais Reichenbach”.
Man kann diese Bücher ...

Berlin in den goldenen zwanziger Jahren, die Romanwelt der Metropolis Berlin umfasst drei Romane “Die rote Burg”, “Champagner, Charleston und Chiffon” und “Das Palais Reichenbach”.
Man kann diese Bücher jedoch unabhängig voneinander lesen.
Was mir jedoch sehr gefallen hat, an ausgewählten Textstellen hat man die Möglichkeit , die Szene aus der Sicht der anderen Personen noch einmal zu lesen (durch Leseprobe aus eine der anderen Romane)
Das ist wirklich ungewöhnlich und so bekommt man noch mal einen ganz anderen Blickwinkel.

In diesem Roman geht es um Elly Preissing, sie taucht ein in die Metropole und bekommt eine Stelle als Buchhalterin in einem Modegeschäft. Doch es ist nicht das, was sie sich erträumt hatte.
Wenig später lernt sie Joachim Lange kennen und er bietet ihr einen Job im berühmten Modehaus “Goldstein & Lange” an.
Doch es ist nicht einfach ein Job , sie soll dort als Vorführdame fungieren.
Diese Begegnung mit Joachim, in den sie sich Hals über Kopf verliebt, verändert ihr ganzes Leben.
Sie wird in eine Welt aus Reichtum, Intrigen, Drogen und Rivalität gezogen.
Ein Umstand der sie fest im Griff hat.
Wird Elly ihre große Liebe noch bekommen?
Oder ist alles verloren?

Der Einstieg in dieses Buch verlief recht gut. Wir befinden uns im Jahre 1926.
Elly war mir gleich sympathisch, ihre Unsicherheit und teilweise Naivität, hat mich sehr berührt.
Im Laufe des Buches macht sie eine enorme Entwicklung durch, die mir nicht immer gefallen hat.
Sie wird zur selbstbewussten jungen Frau, die weiß was sie kann und was sie will.
Plötzlich steht sie im Zentrum des Geschehen und weiß eigentlich gar nicht, wie das so schnell geschehen konnte.
Sie muss lernen das die neue Welt, nicht immer einfach ist und man sich durchsetzen muss, um etwas zu erreichen.
Aber Elly wächst an ihren Erfahrungen.
Ihre Halt findet sie bei ihren Lieben Berliner Gören.
Die Autorin hat diese einzigartige Stimmung mit dem Berliner Dialekt sehr gut wiedergegeben, teilweise konnte ich herzhaft lachen, das lockert ungemein auf und irgendwie fühlt man sich dann zuhause.
Das Geschehen an sich war sehr spannend und die Beschreibungen der Modewelt und Empfindungen Ellys authentisch. Man konnte sich sehr gut in die Zeit hineinversetzen.
Gegen Ende des Buches wurde es für mich jedoch etwas langatmig, es waren mir auf einmal zu viele Beschreibungen.
Dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen, Elly und ihre tragische Liebesgeschichte halten den Leser in Atem und lassen ihn nicht mehr los.
Man kann sich sehr gut reinfühlen, man fühlt Ellys Schmerz, Angst und Liebe. Aber auch ihre Unsicherheit.
Zwischendurch hat man immer mal wieder Überraschungen mit denen man nicht gerechnet hätte.
Aber an sich ist eine sehr schöne Liebesgeschichte, die das Herz berührt.
Sehr gut, hat mir am Anfang des Buches die Karte von Berlin 1926 gefallen.
Dieses Buch ist in 3 Teile gegliedert.
Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und machen das lesen daher enorm leicht, so das man eigentlich in einem Rutsch durch ist.
Die Gestaltung der einzelnen Kapitel hat mir sehr gut gefallen, man sieht daran, dass die Autorin sich Gedanken gemacht hat.
Größtenteils erfahren wir alles aus Ellys Sicht, was ihr eine enorme Tiefe verleiht. Wir lernen ihre Gedanken und Gefühle kennen und können daher ihre Handlungen besser nachvollziehen.
Aber hin und wieder bekommen wir auch andere Perspektiven geboten, dass schafft Abwechslung und lässt die jeweilige Person in einem ganz anderem Licht erscheinen.
Es wurden auch weitere wichtige Themen angesprochen, die damals noch für Furore sorgten , das hat mir gefallen.
Das pulsierende Leben in der Metropole fand ich sehr gut rübergebracht, man bekam ein richtiges Gespür davon, wie es damals zuging.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und sehr einnehmend, ich war so gefesselt von diesem Buch, daß ich nicht aufhören konnte mit lesen.
Das Cover und auch der Titel passen gut zum Buch.

Fazit:
Ein wundervoll vielschichtiger Liebesroman der das Herz berührt und so manchen atemlosen Moment verschafft.
Wir begleiten Elly Preissing auf ihren Weg von der eher unscheinbaren bis zur erfolgreichen Frau.
Dabei hat sie nicht wenige Hürden zu meistern, besonders ihre traurige Liebesgeschichte, fesselt den Leser enorm.
Wer Liebesgeschichten mag, sollte sich diesen Roman auf keinen Fall entgehen lassen.
Eine klare Leseempfehlung von mir.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen, weil mich einige Szenen nicht ganz so überzeugt haben.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Eine lockerleichte Liebesgeschichte, die teilweise durch Poesie glänzt

Loving
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Die 16jährige Ella ist ein typischer Nerd, vergräbt sich in ihren Büchern und bloggt in ihrem Buchblog.
Mit Partys und Jungs hat sie nichts am Hut.
Dann soll sie im Schulprojekt zusammen mit Luca an Stolz ...

Die 16jährige Ella ist ein typischer Nerd, vergräbt sich in ihren Büchern und bloggt in ihrem Buchblog.
Mit Partys und Jungs hat sie nichts am Hut.
Dann soll sie im Schulprojekt zusammen mit Luca an Stolz und Vorurteil arbeiten…
Und die Welt verändert sich…

Der Anfang gestaltete sich recht schön. Ella sofort sympathisch , dass sie wahnsinnig gerne liest, hat mir sehr gut gefallen.
Der Aspekt des Bloggens und der Buchszene hat mir sehr gut gefallen, da fühlte man sich gleich etwas zuhause.
Auch die Leipziger Buchmesse kommt hier zur Sprache sowie die Welt der sozialen Netzwerke.
Aber besonders toll fand ich, wie es beschrieben wurde, für jemand der es nicht kennt.
Ab Zeitpunkt des Schulprojektes verändert sich für Ella einiges.
Es ist nicht nur Luca, sondern auch die Sache mit den Augen. Die Erklärungen dabei waren wirklich gut dargestellt und auch nachvollziehbar. Dadurch macht Ella eine weitere Veränderung durch.
Die Umgebung scheint sie plötzlich anders wahrzunehmen.
Mal nähert sie sich Luca an, dann entfernen sie sich wieder.
Missverständnisse reihen sich aneinander.
Diese Szenerie war durchaus nachvollziehbar gestaltet.
Aber vor allem die intensiven Beschreibungen über ihre Gefühle und die Umgebung wirkten auf mich faszinierend.
Alles ist plötzlich neu und verändert sich.
Und Ella verändert sich mit und beginnt ihre eigenen Erfahrungen zu machen.
Diese Unsicherheit, diese einzigartige Magie der ersten Verliebtheit, absolut authentisch .
Die Gefühle springen sofort auf den Leser über und starten ein Kopfkino.
Man leidet, man hofft und man liebt mit.
Die beiden Hauptpersonen fand ich sehr gut gewählt, denn auf den ersten Blick könnten sie unterschiedlicher nicht sein.
Luca der typische Bad Boy der nichts anbrennen lässt und Ella das naive liebe Mädchen von nebenan.
Doch wenn man erstmal das Herz öffnet, was sind dann noch Unterschiede?
Ist es nicht eher so, dass man nur Gemeinsamkeiten entdeckt?
Wir haben es hier nicht mit einer 0815 Liebesgeschichte zutun.
Diese Liebesgeschichte ist anders, teilweise sogar richtig poetisch verfasst, was ich sehr gelungen fand.
Sie hat ihren ganz eigenen Charme.
Etwas Humor lockert das Buch auch etwas auf, so das ich hin und wieder etwas schmunzeln durfte.
Doch nicht nur Liebe kommt hier zur Sprache, sondern auch Literatur, Eifersucht und Freundschaft.
Doch was ist Freundschaft?
Freundschaft hat kein Gesicht, es ist ein Gefühl.
Dieser Aspekt wurde uns hier sehr gut aufgezeigt.
Aber auch Vertrauen spielt hier eine sehr große Rolle und Verstehen.
Ein wundervoller Jugendroman, der das Herz leichter macht und uns eine ganz besondere Liebesgeschichte miterleben lässt.
Der Abschluss hat mir auch sehr gut gefallen, aber ich frage mich, ob es nicht doch vielleicht eine Fortsetzung geben wird, denn das würde mir sehr gut gefallen.
Wir erfahren hier alles aus Ellas Sicht, das gibt ihr ein Gesicht und merkliche Tiefe. Sie verzaubert vom ersten Moment an. Es ist toll, ihre Gedanken und Gefühle mitzuerleben.
Der Schreibstil ist wunderbar locker und fließend, man kann nicht anders , man ist in einem Rutsch durch.
Die Kapitel haben eine kurze bis normale Länge.
Das Cover und auch der Titel, spiegeln den Inhalt des Buches wieder.

Fazit:
Eine lockerleichte Liebesgeschichte, die teilweise durch Poesie glänzt.
Man erlebt eine Achterbahn der Gefühle und spürt man eigenem Leib noch mal die erste Liebe.
Liebevoll gestaltete Charaktere und eine bewegende Geschichte runden das Bild ab.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen, weil es mich vollkommen überzeugt hat.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Tiefgründig und aufwühlend

Sie ging nie zurück Die Geschichte eines Familiendramas
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Es ist sehr schwierig.
Es ist ein Unterschied ob ich ein Buch mit fiktiven Protagonisten lese oder ein Buch wo die eigene Vergangenheit aufgearbeitet wird.
Das macht sich hier auch sehr deutlich.
Es ist ...

Es ist sehr schwierig.
Es ist ein Unterschied ob ich ein Buch mit fiktiven Protagonisten lese oder ein Buch wo die eigene Vergangenheit aufgearbeitet wird.
Das macht sich hier auch sehr deutlich.
Es ist unheimlich sachlich. Was ich gut nachvollziehen kann, sonst würden wohl die Emotionen überhand nehmen. Dennoch find ich es auch gefühlvoll und unheimlich bewegend, wenn auch auf eine unterschwellige Art und Weise.
Es ist wahrhaft eine Tragödie die Emma da zutage führt.
Ich kann mir vorstellen, sie muss unheimlich gelitten haben, als sie die Vergangenheit ihrer Mutter ergründet hat.
Es gibt hier sehr viele Landschaftsbeschreibungen. Was ansich schön ist, aber mit dem eigentlichen Thema nicht wirklich was am Hut hat. Ich denke es gilt eher die Atmosphäre von damals und heute einzufangen.
Das Schweigen der Verwandten steht groß im Raum, eigentlich möchte niemand drüber reden.
Es liest sich jetzt auch nicht wie ein typischer Roman der ein Familiendrama beinhaltet, es ist eher eine Biografie und sowas find ich immer schwer zu lesen. Man muss erst Mauern überwinden um die richtigen Gefühle zuzulassen.
Berührend fand ich die Familienfotos die in dieses Buch eingebracht wurden, daß bringt uns dem ganzen noch ein wesentliches Stück näher.
Ich persönlich habe wirklich große Hochachtung vor der Autorin. Wie mutig muss man sein um dieses Buch schreiben zu können.
Den Schreibstil find ich etwas trocken und auch stellenweise langatmig.
Das heisst jetzt aber nicht, daß dieses Buch schlecht ist. Es ist nur etwas schwer zu lesen.
Alles in allem würde ich dieses Buch weiterempfehlen, denn es ist für mich ein facettenreiches und tiefgründiges Buch.
Es zeigt mir wie sehr Emma ihre Mutter geliebt hat. Dasselbe trifft auch auf Paula zu.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Amanda und Chase

From Scratch - Alles neu mit dir
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Auf diesen Roman habe ich mich ganz besonders gefreut. Nicht nur in das Cover hab ich mich sofort verliebt, auch den Klappentext empfand ich als überaus ansprechend.
Meine Freude war grenzenlos, das ich ...

Auf diesen Roman habe ich mich ganz besonders gefreut. Nicht nur in das Cover hab ich mich sofort verliebt, auch den Klappentext empfand ich als überaus ansprechend.
Meine Freude war grenzenlos, das ich es in einer Leserunde lesen durfte. Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

Der Einstieg hat mich sofort gepackt und ich war sofort mittendrin. In Amandas Pein, in ihren Ängsten und ihrer Verzweiflung.
Es ging mir nahe, was sie erleben und erdulden musste und nach so einem explosiven Start dachte ich, kann es nur gut werden.
Leider konnte es mich letztendlich nicht so mitreißen ,wie ich es mir erhofft hatte.

Die Autorin hat eine sehr einehmende und fließende Art zu schreiben, was es leicht macht, den Inhalt in sich aufzunehmen.
Man erfährt hierbei Amandas und Chase Perspektiven, was ihnen mehr Tiefe und Präsenz verleiht.
Die Atmosphäre empfand ich als sehr drückend, schwer und schmerzhaft.
Amanda ist ein Charakter, mit dem ich es wirklich schwer hatte. Ich hatte Probleme mit ihrer Art zurechtzukommen. Manchmal wirkte sie auf mich einfach zu distanziert. Ich konnte sie oftmals nicht greifen. Die Entwicklung die sie jedoch hier hinlegt, hat mir wirklich gut gefallen. Auch wenn sie manchmal Dinge tat, die ich nicht immer verstand.
Chase dagegen ist ein sehr interessanter Charakter, den ich nie ganz durchschauen konnte. Was ihm etwas sehr geheimnisvolles verliehen hat. Man spürt bei ihm, das er an einem Scheideweg steht. Das er seine eigenen Dämonen mit sich herumträgt. Ich habe mit ihm gefühlt und zugleich wünschte ich mir auch mehr für ihn.
Doch ganz besonders mochte ich Karen. Sie hat sofort mein Herz erobert und der Story einfach ordentlich Biss und Ausdrucksskraft verliehen. Durch sie gewann die Story an Tiefe, Leben und Emotionalität. Sie ist authentisch, greifbar und ich hätte mir gern mehr von ihr gewünscht.
Bei so einer Story dürfen auch Charaktere nicht fehlen, die man weniger mag und auch diese findet man hier. Für mich waren sie leider zu wenig ausgereift, so das der erhoffte Effekt leider ausblieb.

Die Handlung selbst ist recht abwechslungsreich gestaltet. Wer meint es handle sich hier um einen typischen Liebesroman, der täuscht sich gewaltig.
Die Autorin webt auch ernste Themen mit ein, was ich wirklich gelungen fand. Dennoch hätte ich mir da mehr Action und Intensität gewünscht. Es hat mich einfach nicht so gefordert und gepackt ,wie ich mir das erhofft habe.
Die Dunkelheit die zwischen allem schwebt ist sehr gut spürbar. man fühlt direkt das mehr ist , als man erwartet. Das es nur einen Auslöser braucht, um an die Oberfläche zu gelangen.
Was Chase und Amanda mit sich herumtragen ist alles andere als leicht.
Jeder versucht auf seine eigene Art und Weise damit umzugehen, was mich immer tiefer in den Strudel aus Selbstzweifeln und Ängsten zog.
Im Fokus von allem stehen jedoch Chase und Amanda. Man lernt sie kennen und fühlt mit Ihnen mit. Man erfährt mehr über die Hintergründe, was sie antreibt, welche Ecken und Kanten sie aufweisen.
Man rauscht durch die Seiten und erfährt immer mehr.
Teils war es erschütternd, abgründig und dramatisch. Es gab vieles , was vorhersehbar war, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tat.
Ich genoss die prickelnden Momente. Momente, in denen man einfach alles andere vergessen konnte.
Der Abschluss von allem hat mir gut gefallen. Mit einer ordentlichen Mischung aus Dramatik, Herzklopfen und Perfidität.

Alles in allem ein actionreicher und emotionaler Roman, der auch ernste Themen beinhaltet.
Leider für mich mit zu wenig Emotionialität und Tiefe, ich hätte mich gern mehr fallen lassen.
Ein Roman der sich gut lesen lässt, mehr leider aber auch nicht.

Fazit:
Amanda und Chase sind interessant, aber noch faszinierender für mich war ein ganz anderer Charakter.
Ein Roman der viel verspricht und ordentlich mitreißen kann, dessen Umsetzung mich leider nicht vollends überzeugen konnte.
Leider gab es für mich so einige Schwachstellen. Dennoch mochte ich ihn, vor allem wegen seiner Wandelbarkeit und den Charakteren.
Schlussendlich ein Roman der sich zwar gut lesen lässt, mehr aber auch nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte
  • Thema
Veröffentlicht am 09.04.2018

Ein schwermütiger und melancholischer Roman, der mich bewegt und nicht losgelassen hat

Mein Sommer auf dem Mond
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Die Romane der Autorin mochte ich bisher sehr gern, daher war auch hier kein vorbeikommen.
Diesmal schlägt sie eine sehr nachdenkliche Seite an und setzt weniger auf Liebe, als viel mehr auf Verständnis, ...

Die Romane der Autorin mochte ich bisher sehr gern, daher war auch hier kein vorbeikommen.
Diesmal schlägt sie eine sehr nachdenkliche Seite an und setzt weniger auf Liebe, als viel mehr auf Verständnis, Zusammenhalt und tiefgründige Themen.
Mir hat die Thematik großartig gefallen. Weil es mitten aus dem Leben gegriffen ist. Weil sie damit sehr zaghaft und sanft beginnt und sich im Laufe der Handlung immer weiter steigert.
Man spürt förmlich wie die Emotionen hochkochen, wie sie nach einem Ventil suchen.
Eine Handlung die so wenig vorhersehbar ist, wie das Leben selbst.

In diesem Roman geht es u Fritzi, Bastian, Tim und Sarah. 4 Jugendliche die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich gerade durch diesen Aspekt hervorheben.
Ich war etwas überrascht, das man nur Bastians und Fritzis Perspektiven erfährt, was den anderen beiden aber nicht weniger Tiefe verleiht.
Jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Dämonen und sie alle finden sich an einem Ort wieder, um Heilung zu erfahren.
Das dabei auch unvorhergesehene Dinge geschehen, die sie vor weitere Prüfungen stellen, ist dabei quasi vorprogrammiert.
Ich hab sie alle fest in mein Herz geschlossen. Denn sie alle haben eine Seite in mir zum klingen gebracht.
Sie sind verletzlich, mutig und stark zugleich.

Die Atmosphäre empfand ich als schwermütig, melancholisch und vielleicht auch etwas traurig. Was angesichts der Thematik nicht verwunderlich ist.
Die Autorin entführt uns nach Rügen und mit ganz viel Feingefühl legt sie uns die Seelen der vier Jugendlichen bloß.
Ich war gefangen, habe mitgelitten und es gab Momente da hätte ich sie am liebsten in den Arm genommen und dann gab es wieder Momente, in denen ich dachte, sie zerbrechen daran, es gibt keinen Ausweg. Doch genau diese Momente sind dazu da, sie zu verstehen, sie zu akzeptieren und immer wieder bei Ihnen vorzudringen.
Es sind keine leichten Themen, die uns hier begegnen. Aber sie sind echt, gewaltig und einfach komplett einnehmend.
Sie sind herausragend ausgearbeitet, überzeugen mit all den Emotionen, dem Facettenreichtum und den Geschichten dahinter.
Es ist eine Reise auf dem Mond.
Man schmeckt die Freiheit, die Angst und hat doch oft das Gefühl sich beinahe aufzulösen.
Ihre Entwicklung sind deutlich spürbar. Sie lösten in mir die unterschiedlichsten Gefühle und Gedankengänge aus.
Im Leben geht es nicht immer darum perfekt zu sein. Es geht um uns, um unser Glück, um Verständnis und vor allem geht es um Freundschaft und Akzeptanz.
Wichtige Komponente die hier sehr gut hervorgebracht werden.
Die Autorin überrascht bei diesem Roman mit einigen Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen. Die mir aber gezeigt haben , wie endgültig und zerbrechlich doch alles ist.
Am Ende kann ich einfach nur sagen, sie hat einen sehr bewegenden und tiefgründigen Roman geschaffen, in dem nichts ist, wie es scheint. Der nachdenklich stimmt und nicht nur unterhält.
Der ein Stück weit Mut macht und einfach aufzeigt, das man nicht allein ist.
Das es immer jemanden gibt, der dich auffängt, dir Halt gibt.
Mit ihrem leichten und doch fließenden Schreibstil hat sie mich gefesselt, mitgerissen und nicht zu Atem kommen lassen.
Ein Buch, das ich jedem nur empfehlen kann. Denn noch näher kann man dem wahren Leben kaum sein.

Fazit:
Mein Sommer auf dem Mond.
Fritzi, Bastian, Sarah und Tim
4 Jugendliche, eine Insel und ihre ganz persönlichen Dämonen.
Ein Roman der mitreißt, nachdenklich stimmt, Mut macht und dabei auch einen Hauch von Freiheit schenkt.
Es ist echt, es ist zerbrechlich und sanft.
Es ist das Leben , mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten.
Manchmal müssen wir mehr sein, als wir eigentlich wollen.
Manchmal müssen wir Grenzen zum Einsturz bringen.
Und manchmal müssen wir einfach nur wir selbst sein.
Ein schwermütiger und melancholischer Roman, der mich bewegt und nicht losgelassen hat.