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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein atemberaubendes Setting und Charaktere, die einfach Faszination pur auslösen

Die Blutkönigin
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Auf diesen Reihenauftakt habe ich mich sehr gefreut. Als ich das Buch dann in den Händen hielt, war ich völlig verzaubert von dem Anblick. Das Cover ist schlicht und dennoch wunderschön und sehr ausdrucksstark. ...

Auf diesen Reihenauftakt habe ich mich sehr gefreut. Als ich das Buch dann in den Händen hielt, war ich völlig verzaubert von dem Anblick. Das Cover ist schlicht und dennoch wunderschön und sehr ausdrucksstark. Denn es spiegelt den Inhalt des Buches perfekt wieder.
Als ich die ersten Zeilen las, überschwemmte mich eine Welle von Schmerz und Traurigkeit.
So viel Traurigkeit, Verderben und Verlust. Man spürt es bis ganz tief drinnen. Was darunter schwelt, was es heraufbeschwört und auch , was sich daraus ergeben kann.
Der Weltentwurf ist einfach grandios. Nie hätte ich mit so etwas gerechnet. Es ist atemberaubend, wunderschön in seiner Art und gleichzeitig herrscht da so viel Finsternis, das man sich sofort zurückziehen möchte. So ein Setting wie dieses, ist mir noch nie begegnet. Vielleicht ist es deshalb so eindrucksvoll und überwältigend. Die Autorin verwöhnt uns mit vielen Details wodurch man sich alles sofort sehr gut vorstellen kann.
Leben, man spürt es einfach. Egal ob es die Welt an sich, die Charaktere oder die Emotionen sind. Man wird sofort weggetragen und fühlt sich jedem verbunden. Es ist mit einer Leichtigkeit, aber gleichzeitig auch mit Schwere durchzogen. Man kann sich dem Ganzen nicht entziehen, es nistet sich ein und man verlangt immer nur nach mehr.

Wir befinden uns in einer Welt, in der eine Königin von immenser Bedeutung ist. Wie sehr erfährt man nach und nach. Auch die Hintergründe werden sehr detailreich vor Augen geführt. Man lernt die Schatten- und Sonnenseiten kennen und man versteht und verinnerlicht es einfach.
Es ist eine Welt in der es Elementargeister gibt. Und diese sind wirklich sehr vielschichtig und absolut magisch gestaltet. Sie haben mich wirklich sehr fasziniert und gleichzeitig auch abgeschreckt.
Verderben, Blut, Macht.
Sie terrorisieren das Königreich Renthia bis aufs Blut.
Das bedeutet man muss sie unter Kontrolle halten.
Daleina ist eine von wenigen, die die Gabe hat, diese zu kontrollieren.
Doch ist das überhaupt möglich oder ist es mehr Schein als Sein?
Daleinas Weg ist ohne Zweifel enorm steinig und man denkt einfach nur. Es geht einfach nicht mehr. Sie schafft es nicht. Sie opfert sich selbst und zerbricht daran.
Gleichzeitig entwickelt sie aber enorm viel Stärke und Mut. Ich habe ihre Entwicklung voller Staunen verfolgt. Sie hat mich zum lächeln, zum weinen und zum wüten gebracht. Sie hat mich ein ums andere Mal überrascht. Mit ihrem Facettenreichtum. Wie sie die Dinge sah und letzlich damit umging. Es geschah nicht selten, das ich sie am liebsten die Arme um sie geschlungen hätte, um sie vor all dem Übel zu beschützen.
Ich hab mit ihr gekämpft, gelitten und gezittert.
So viel Hürden, Wahrheiten und Wagnisse. es nimmt kein Ende und es wirkt die Ganze Zeit so zerbrechlich. Jeden Moment denkt man, ein Sturm bricht über einen herein.
Daleina ging mir unheimlich nahe. Gerade weil man von ihr das meiste erfährt. Dabei erfahren wir hier jedoch alles aus der Sicht eines Erzählers. Was mir enorm gut gefallen hat. Man konnte sich gut in die jeweiligen Charaktere hineinversetzen, ihr Handeln nachvollziehen und sie einfach spüren. Man folgt dabei verschiedene Handlungssträngen. Ob es nun Königin Fara, Daleina oder auch Meister Ven sind. Aber daneben fand ich auch Merecot sehr eindrucksvoll, aber auch furchterregend. Ihre Rolle hätte man auch gern noch mehr ausbauen können. Denn sie brachte enorm viel Feuer mit rein.
Alle Charaktere sind sehr ausdrucksstark und lebendig, so das man sich wirklich in jeden hineinversetzen kann. Selbst auf die Geister trifft dies zu.
Die Autorin hat dabei eine sehr fließende, einnehmende und bildgewaltige Art zu schreiben. Ist man erstmal drin, so kommt man nicht mehr davon los. Dabei legt sie teilweise auch richtig Poesie hinein, was wirklich sehr gut passt und dem Ganzen einfach das Besondere verschafft. Man fühlt sich geborgen und obwohl die Handlung viel Grauen in sich birgt, möchte man einfach nicht mehr davon loskommen. Man krallt sich förmlich daran fest und weigert sich loszulassen.
Die Handlung geht sehr sanft und leise vonstatten, aber gleichzeitg ist es auch sehr explosiv und von tiefen Emotionen durchzogen.
Es ist spannend und mit jeder Zeile tun sich neue , größere Dinge auf.
Auch wenn man das ein oder andere erahnt, so versteht es die Autorin doch geschickt Wendungen einzuweben, die mich überrascht und sprachlos gemacht haben.
Besonders am Ende wurde es nochmal gewaltig und enorm emotional.
Für mich ist dieser Auftakt ein sehr überwältigendes Leseerlebenis. Auch wenn es keinen Cliffhanger gibt, so bin ich doch sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

Liebe, natürlich geht es auch um Liebe. Aber nicht so. Liebe zieht durch jede Zeile und dient oft als Antrieb. Viel mehr geht es noch um Vertrauen, Freundschaft und den Mut, mehr von sich selbst zu geben, als man bereit ist. Über sich selbst hinauszuwachsen, den Mut nicht zu verlieren und gleichzeitig auch den Glauben an sich selbst und an andere nie aufzugeben.
Doch wer mit Romantik oder gar einer Liebesgeschichte rechnet, ist hier fehl am Platz. Denn dies spielt nur nebensächlich eine Rolle.
Ich hibbel jetzt förmlich dem Folgeband entgegen und bin gespannt , was dieser zu bieten haben wird.
Doch eins kann ich euch versprechen. Dieser Auftakt tut weh, er macht glücklich und löst wahre Euphorie aus.
Für mich ein absolutes Highlight.

Fazit:
Mit dem Auftakt der Trilogie von "Die Königinnen von Renthia", ist der Autorin etwas sehr gewaltiges, atmosphärisches und ungleich magisches gelungen.
Ich bin völlig geflasht von dieser Ausdruckskraft und der Lebendigkeit. Es ist echt, es ist greifbar und man versinkt förmlich darin.
Es tut weh, macht glücklich und zugleich auch wütend und traurig.
Man hofft, man betet und zittert immens mit.
Ein atemberaubendes Setting und Charaktere, die einfach Faszination pur auslösen.
Ich bin absolut begeistert, hingerissen und kann es nur jedem ans Herz legen.
Es ist einfach etwas sehr überwältigendes, dramatisches und tief emotionales.
Enorm mitreißend und voller Höhen und Tiefen.
Bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein Wohlfühlroman, der einfach Spaß macht und den kalten Alltag etwas wärmer macht

Glück schmeckt nach Popcorn
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Auf den neuen Roman von Marie Adams habe ich mich sehr gefreut und gerade in der kalten Zeit passt er einfach perfekt.
Er bringt eine tolle Wohlfühl Atmosphäre mit, die man sofort spürt und es dauert auch ...

Auf den neuen Roman von Marie Adams habe ich mich sehr gefreut und gerade in der kalten Zeit passt er einfach perfekt.
Er bringt eine tolle Wohlfühl Atmosphäre mit, die man sofort spürt und es dauert auch nicht lange und man erfährt mehr über das Lichtspielhaus und seine Geschichte. Das ist aber nur ein erster Anreiz, damit man den Hauptort besser kennenlernen kann.
Es ist Marthas Geschichte.
Ihr Leben erhält ein Umbruch als sie jemand neues für ihr Lichtspielhaus sucht, weil Susanna neue Wege geht. Ein Moment in dem sich die Leben von Martha und Erik kreutzen. Zwei Menschen die auf den ersten so verschieden und gegensätzlich sind, doch im Herzen so viel gemeinsam sind.
Es folgt eine Zeit voller Stolpersteine, Missverständnisse und manchmal geht man Umwege um das Glück und die Liebe ganz neu kennenzulernen.
Alleine durch das Lichtspielhaus mochte ich Martha gleich sehr gern.
Es hat einfach das ganz gewisse Etwas. Bringt altes, neues und viel Romantik mit.
Es eröffnet neue Türen und Wege und schenkt Romantik und Sehnsucht. Ein Ort an dem neue Gechichten entstehen können.
Manchmal sogar für das Leben.
Marthas Art hat es mir jedoch zunächst etwas erschwert mit ihr warm zu werden.
Sie war mir zunächst zu verbittert, was natürlich anhand ihres Hintergrundes gut zu verstehen ist und dennoch hätte ich mir da etwas mehr Leichtigkeit gewünscht. Mit ihrer Kühle dagegen kam ich gut zurecht und wusste einfach, ich würde etwas brauchen um ihren Panzer zu durchbrechen.
Im Laufe der Zeit wurde sie lockerer und nicht mehr ganz so verbissen und unter ihrer Schale kam einfach etwas sehr schönes zu Vorschein.
Erik hingegen habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Er ist sehr weich, hat Ziele und Träume, von denen er sich nicht abbringen lässt und doch muss er sich trotz allem noch ein stärkeres Fell zulegen. Man merkt ihm seine Unerfahrenheit noch an und wenn ich ganz ehrlich bin, mochte ich gerade das sehr gern. Im Laufe des Buches macht er eine spürbare Entwicklung durch, die ich sehr schön fand.
Seine Familie hingegen ist etwas ganz besonderes und hat mich doch hin und wieder zum schmunzeln gebracht, was das Ganze doch ziemlich aufgelockert hat.

Man erfährt hier die Perspektiven von Martha und Erik. Was ansich sehr schön ist, da man sie beide kennenlernen kann, sie an Tiefe gewinnen und einfach präsenter werden. Mit dem Perspektivenwechsel hatte ich jedoch auch Probleme, da es manchmal zu abrupt war und keine klare Linie zu verzeichnen war. Doch nach einiger Zeit gewöhnte ich mich daran und konnte mich in die Story fallen lassen.
Die Autorin hat dabei wie gewohnt einen sehr fließenden, leichten und einnehmenden Schreibstil, der mich wirklich toll durch das Geschehen begleitete.
In ihrem neuen Buch erzählt sie über Verluste, Neubeginne und den Mut nach vorne zu schauen, auch wenn viel Schmerz in einem wohnt.
Und Schmerz und Traurigkeit gibt es hier einiges, was dem Ganzen jedoch auch etwas melancholisches und einen Hauch von Sehnsucht gab.
Aber es geht auch darum neue Wege einzuschlagen, mit Herausforderungen umgehen zu lernen. Und natürlich geht es um Freundschaft und Liebe.
Hier empfand ich die Liebe nicht als berauschend und alles verändernd schön. Sie kam sanft und leise und legte sich wie ein wärmender Mantel um das Lichtspielhaus.
Das hat dem ganzen viel Wärme und Zuversicht geschenkt. Die traurigen und verzweifelten Gedanken in den Hintergrund gedrängt und einfach etwas neues und wunderschönes geschaffen.
Die Charaktere sind authentisch, greifbar und besonders Erik war für mich sehr gut zu fühlen. Man kann sich mit ihnen identifizieren, sich in sie hineinversetzen und sie einfach verstehen. Sie sind nicht perfekt und gerade deshalb, erfüllt es die ganze Story mit Leben.

Martha und Erik haben beiden auf ihre Weise mit Herausforderungen zu kämpfen. Man begleitet sie und ist gespannt ob sie es am Ende zu einem guten Abschluss bringen werden.
Und daneben spielt auch die Vergangenheit eine große Rolle, dieser Aspekt hätte jedoch gern noch weiter ausgebaut werden können.
Die Handlung ist sehr abwechslungsreich gehalten. Man wird auch mal mit ernsten Themen konfrontiert, was ich als sehr gut erachte.
Man darf mitfiebern, schmunzeln und sich einfach wohlfühlen.
Ein Buch das dem Herzen nahekommt mit seiner Grundidee und sehr schön ausgearbeitet wurde.
Es ist vorhersehbar keine Frage, was aber der Spannung keinen Abbruch tut und man trotz allem sich darin sonnt.
Ein toller Wohlfühlroman, der einfach Spaß macht und den kalten Alltag etwas wärmer macht.

Fazit:
Marie Adams hat mit "Glück schmeckt nach Popcorn" wieder einen tollen Roman geschaffen.
Es ist ein Wohlfühlroman, der einfach Spaß macht und den kalten Alltag etwas wärmer macht.
Er ist romantisch, ein wenig kühl, voller Sehnsucht und einfach mit einer tollen Wohlfühl Atmosphäre behaftet.
Ich mochte ihn sehr gern, auch wenn er für mich noch die ein oder anderen Stolpersteine beinhaltete.
Voller Träume, Hoffnungen und Liebe.
Und den Mut das Leben zu bewältigen, egal was kommt. Nach vorne zu schauen und vielleicht mal etwas ganz neues zu wagen.

Veröffentlicht am 30.01.2018

für mich die Überraschung schlechthin und zudem noch ein richtiges Highlight, wenn auch sehr beängstigend und erschreckend

Neanderthal
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Das neue Werk von Jens Lubbadeh ist für mich die Überraschung schlechthin und zudem noch ein richtiges Highlight, wenn auch sehr beängstigend und erschreckend.
Das Cover hat mich sofort mit seiner mysteriösen ...

Das neue Werk von Jens Lubbadeh ist für mich die Überraschung schlechthin und zudem noch ein richtiges Highlight, wenn auch sehr beängstigend und erschreckend.
Das Cover hat mich sofort mit seiner mysteriösen Art sehr angezogen und der Klappentext tat sein übriges.
Der Inhalt hört sich zunächst etwas nach einem Ermittler Thriller an, doch weit gefehlt. Zunächst bekommt man zwar dieses Gefühl, doch mit der Zeit verläuft sich das immer mehr und macht viel Größerem Platz.

Das Buch ist dabei in drei Teile gegliedert, was sehr passend ist. Denn es erstreckt sich über mehrere Jahre. Das Ganze erfahren wir aus der Sicht der dritten Person und begleiten so verschiedene Menschen auf ihrem Weg.
Verschiedene Schicksale die auf gekonnte und brisante Art und Weise miteinander verknüpft werden und voller Tragik und Dramatik sind.
Zunächst brauchte ich eine gewisse Eingewöhnungszeit um mich an die verschiedenen Personen und Handlungsstränge zu gewöhnen. Denn es ist doch recht komplex und man muss sich erst einen Überblick verschaffen.
Nach einer gewissen Zeit hatte ich den Dreh raus und es gab kein halten mehr.
Der Autor schreibt dabei sehr einnehmend, fließend und bildgewaltig. Es brach ein regelrechtes Kopfkino bei mir aus, das es wirklich in sich hatte.
Er zeigt uns eine Welt, die sich in der Zukunft befindet und doch so einiges zu bieten hat.

Von Zeile zu Zeile hat mich dieses Buch mehr fasziniert und nicht mehr losgelassen. Die Menschen in der Zukunft sind perfekt und gänzlich ohne Makel.
Doch sind sie das wirklich?
Wie lässt sich Perfektionismus thematisieren, wie realisieren?
Oder ist es mehr Schein als Sein?
Als das Massengrab in Düsseldorf entdeckt wird, ist es der Beginn einer wahren Odyssee und Hetzjagd ohne Grenzen. Plötzlich verliert sich alles, muss neu geordnet werden und die Blickwinkel verschieben sich merklich.
Die Grenzen verschwimmen immer mehr ineinander und man muss selbst überlegen, was richtig und falsch ist.
Man hat das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren und weiß nicht mehr, was man überhaupt noch glauben oder woran man glauben soll.
Wer ist man wirklich?
In diesem Buch hat mich ganz besonders Sarah berührt. Denn sie ist ein Kern des Ganzen und es ist nur der Anfang.
Es ist ihre Geschichte und gleichzeitig geht es um Vergangenheit und Gegenwart.
Es geht um Missstände, Macht und Kaltblütigkeit.
Es geht darum, den Galuben an sich selbst und seine Geschichte nicht zu verlieren. Alles zu geben, Stärke und Mut zu zeigen, um irgendwie aus dem ganzen herauszukommen.
Es geht darum die Welt besser zu machen und gleichzeitig hat man auch das Gefühl, alles wird zerstört.
Die Verzweiflung und Ohnmacht kämpft sich immer mehr an die Oberfläche und man wird ein Teil des Ganzen. Oben oder Unten existiert nicht mehr, man ist mittendrin.
Man wird gejagt und jagt gleichzeitig selbst.
Hier wird eine Welt offenbart die wirklich beängstigend ist und gleichzeitig ist sie auch technisch geshehen ziemlich versiert. Es hat fast etwas gespenstisches an sich. Dabei stechen Max und Sarah ziemlich heraus. Warum das so ist, erfährt man nach und nach. Und gerade diese beiden Menschen habe ich ganz besonders ins Herz geschlossen, aber nicht nur.
Es gab eine Person, die hat mir blankes Grauen beschert und ich konnte die Abgründigkeit und das Kalkül dessen extrem gut spüren. Es hat mir Schauer über den Rücken rieseln lassen und ich wollte nur noch die Augen schließen.
Auch über die Hintergründe wird man nicht im Unklaren gelassen und erfährt im Laufe des Geschehen immer mehr darüber, was die Emotionen sprichwörtlich überkochen lässt.
Die Handlung selbst ist vielschichtig und spielt sich auch an verschiedenen Handlungsorten ab, was mir sehr gut gefallen hat. Man bekommt ein Gefühl für die Orte, da man auch das ein oder andere Detail erfährt. Interessant waren hier wirklich die Charaktere, denn sie waren undurchschaubar und haben mich immer wieder überrascht und mit meinem Glauben an sie erschüttert und umdenken lassen.
Der wissenschaftliche Aspekt des Buches war wirklich sehr interessant und facettenreich. Hin und wieder gab es zwar Momente die mich wirklich grübeln und erstmal ratlos zurückließen, aber im Großen und Ganzen ist es sehr verständlich.
Die Einblendungen von Mitschnitten, Briefen sowie Einblicke in die Vergangenheit, fand ich sehr gut. Dadurch konnte man sich noch mehr an alles binden und das Ganze verinnerlichen.

Es ist erstaunlich was für einen Sog dieses Werk auf mich ausgeübt hat. Denn von Seite zu Seite nahm die Spannung immer mehr zu. Es wurde explosiver und rasanter.
Die Wahrheiten und Erkenntnisse zogen einem die Schuhe aus und oft wusste ich nicht ob ich bleiben oder wegrennen sollte.
Die Wut brodelte in mir und gleichzeitig hatte ich auch Verständnis.
Die Charaktere sind greifbar, tiefgründig und mit spürbaren Ecken und Kanten versehen. Man kann sich ein Bild von Ihnen machen, sich in sie hineinversetzen und einfach verstehen, was sie antreibt und in Ihnen vorgeht.
Der Autor hat hier Wendungen eingewoben die man zwar bis zu einem gewissen Grat kommen sieht, die aber dennoch gut platziert sind und die unterschiedlichsten Emotionen auslösen.
Und doch gibt es auch Überraschungen, die man so nie erwarten würde und die dann richtig einschlagen.
Es gab Stellen die haben mir wirklich die Tränen in die Augen getrieben. Es ging mir wirklich unglaublich nahe, aber es hat mich auch fertig gemacht und nicht zur Riuhe kommen lassen.
Das Ende des Ganzen hat mir gut gefallen.
Ich kann schon jetzt sagen, das ich sicher noch einmal etwas von dem Autor lesen werde.

Fazit:
Jens Lubbadeh hat mit "Neanderthal" etwas sehr gewaltiges, vielschichtiges und enorm emotionales zu Papier gebracht.
Ich bin wirklich schwer begeistert, auch wenn ich es extrem beängstigend und erschreckend empfand.
Es hat mich grübeln lassen, fertig gemacht und an meine Grenzen gebracht.
Die Grundidee wurde hervorragend ausgearbeitet und dabei schafft er es auch, die Charaktere lebendig werden zu lassen, das einem Hören und Sehen vergeht.
Es geht viel um Wissenschaft und doch hat es auch Thrillerelemente in sich, was die Spannung immens ankurbelt.
Ein explosives und emotionales Werk, das auch mit seinen gut platzierten Webndungen punkten und überzeugen kann.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Amüsant und unheimlich

Hex
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Hex ist in aller Munde und da es mir wärmstens empfohlen wurde, musste auch ich mir mein Urteil bilden. Es ist im Genre Horror angesiedelt und so freute ich mich auf einige Gruselmomente. Nun, was aber ...

Hex ist in aller Munde und da es mir wärmstens empfohlen wurde, musste auch ich mir mein Urteil bilden. Es ist im Genre Horror angesiedelt und so freute ich mich auf einige Gruselmomente. Nun, was aber dann tatsächlich kam, traf meine Erwartungen nicht ganz.

Schon zu Beginn kam ich wirklich gut in die Geschichte hinein und erfreute mich am Alltagsleben der Familie Grant. Besonders Tyler war sehr präsent und so baute ich gerade zu ihm die meiste Bindung auf. Es mag krotesk klingen. Aber ich fand es wirklich amüsant. Es gab Szenen, die mich immer wieder zum schmunzeln verleiteten. Ich empfand es nicht als erschreckend, als ich zum ersten Mal Katherine begegnete. Es war eher eine surreale und komische Begegnung, die auch lange Zeit nicht aufhörte. Meine Ängste und die bedrohlichen Gefühle wollten sich einfach nicht einstellen.
Viel mehr ist es so, das der ganze Ort eine ziemliche Anziehung ausgelöst hatte. So das ich mehr über alles erfahren wollte.
Doch wenn man sich in die Bewohner hineinversetzt und Katherine erblickt, so baut sich eine unheimliche und bedrohliche Atmosphäre auf, in der man nur noch fliehen möchte.
Prompt erfuhr ich auch mehr über Black Springs und ihre Bewohner. Denn man erfährt Katherines Geschichte und gleichzeitig die Geschichte und die Hintergründe des Ortes und was es im speziellen mit Katherines Fluch auf sich hat. Ein Stück weit kann man Verständnis aufbauen.
Uns so wartete ich quasi auf den Höllenausbruch. Doch was ich bekam, war namenloses Entsetzen, was allerdings nicht Katherine betraf.
Schmerz, Verzweiflung, Mitgefühl erfüllte mich und traf mich gleichzeitig mit immenser Kraft.
Es löste die unterschiedlichsten Gedankengänge bei mir aus wie mit der ganzen Thematik , den Umständen umgegangen wurde.
Wie die Menschen miteinander umgingen, wie sie letztendlich auf alles reagierten und wie sie handelten.
Die Abgründe könnten nicht größer sein und so verfiel auch ich in Grübeleien.
Wo es anfangs noch recht spannend und fesselnd war, wurde es dann jedoch allmählich langatmig.
Der Sog verlor sich und ich brauchte letztendlich einige Zeit um überhaupt vorwärts zu kommen.
Doch ich gab nicht auf und ergründete Black Springs und ihre Bewohner.
Besonders Tyler und Steve haben mir dabei wirklich gut gefallen. Was auch ihre Entwicklung betrifft, denn diese ist gut spürbar. Ihr Leben,wie sie waren, hat mich wirklich bewegt und daneben spürte man auch das Unbekannte, das Grauen, das unterschwellig lauert recht deutlich.
Dieses Nicht wissen, hat letztendlich auch die Ängste und Verzweiflung ausgelöst.

Währendessen steigerte sich alles immer mehr.
Wahn, Besessenheit, Wut, Kaltblütigkeit.
Nur Grauen, stellte sich nicht wirklich ein.
Doch irgendwann wurde eine neue Ebene erreicht und plötzlich überschlugen sich die Ereignisse.
Es wurde spannend , explosiv und mystisch.
Ich begann hinter die Fassade zu sehen, zu verstehen und begriff allmählich, worum es hier tatsächlich geht.
Was uns hiermit gesagt wird, trägt tatsächlich ein Körnchen Wahrheit in sich.
Und obwohl ich diese Story wirklich sehr abgedreht und surreal empfand, so hat sie mich doch auch mitgerissen und immer weiterlesen lassen.
Der Autor verstand es geschickt Wendunge einzuweben, die man nicht erwartet und die dann dementsprechend doch schockieren und sprachlos machen.
Er hat dabei eine sehr einnehmende und recht einfache Art zu schreiben. Es entwickelt sich ein Kopfkino, dem man nicht gewachsen ist. Man sieht Katherine und die eigene Fantasie tut ihr übriges.
Man erfährt hierbei verschiedene Perspektiven, was es für mich noch gewaltiger und facettenreicher gemacht hat. Man hat keine Ahnung worauf es hinausläuft und doch weiß man ganz genau, es kann nichts gutes sein.
Teilweise ist es wirklich nicht für zarte Gemüter geeignet, das es doch stellenweise etwas brutal und blutig ist. Für mich hielt es sich jedoch in Grenzen, so das es gut auszuhalten war.
Letztendlich ein Roman der mich gut unterhalten konnte. Der jedoch größtenteils amüsant war. Leider kam die explosige Spannung erst ziemlich spät auf, was ich doch schade empfand. Das hätte man sehr früher einläuten können. Ebenso suchte ich die Gruselmomente zunächst vergebens, doch auch da holte der Autor nochmal auf.
Leider blieben einige Fragen noch ungelöst z.b. was insbesondere Katherine betrifft.
Die Charaktere sind greifbar und facettenreich gestaltet. Man kann nicht zu allen eine Bindung aufbauen, sich jedoch ein Stück weit in sie hineinversetzen und ihrem Handeln folgen.
Schlussendlich ein Roman, bei dem es sich lohnt, ein Blick hinter die Fassade zu werfen.

Fazit:
Horror sieht anders aus.
Es ist abgedreht, surreal und zeigt uns ein kleines Örtchen, das von einer Hexe beherrscht wird.
Es ist amüsant, spannend und doch schlichen sich immer wieder Längen ein.
Katherine ist einfach eine Klasse für sich und ich habe gerade die Momente mit ihr sehr genossen.
Ebenso mit Tyler und Steve, die mir enorm gut gefallen haben und mich auch bewegen konnten.
Wer hier auf eine Menge Gruselmomente hofft, wird wahrscheinlich enttäuscht sein.
Oder aber ihn erschreckt oder ängstigt es zutiefst.
Bei mir kam dieser Effekt leider nicht gänzlich auf.
Nichtsdestotrotz konnte mich "Hex" sehr gut unterhalten, amüsieren und die unterschiedlichsten Gedankengänge auslösen.
Der Autor versteht es geschickt eine unheimliche und bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, Katherine überall und die Fantasie kennt dabei keine Grenzen.
Man sollte die Erwartungen herunterschrauben, dann ist es eine wirklich interessante Story mit einem originellem Plot.

Veröffentlicht am 30.01.2018

"100-1Tag" steckt voller Leben, Traurigkeit und ein ganz persönliches Wunder

Hundert minus einen Tag
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Manchmal gibt es Momente im Leben, in denen du traurig bist oder einfach nicht in Form und nicht weißt, wohin mit dir. Das ist einer solcher Momente. Und schlägt man "100 - 1Tag" auf, liest es und die ...

Manchmal gibt es Momente im Leben, in denen du traurig bist oder einfach nicht in Form und nicht weißt, wohin mit dir. Das ist einer solcher Momente. Und schlägt man "100 - 1Tag" auf, liest es und die Welt ist einfach wieder schöner, besser und man bekommt Hoffnung und in dem Sinne auch ein Stück weit auch ein ganz persönliches Weihnachtswunder.

Ich mag diese Geschichte unheimlich gern. Ally und auch Cam sind einfach zwei Menschen die man kennenlernt, festhält und zum bleiben zwingen möchte. Obwohl die Geschichte der beiden so wahnsinnig kurz ist, hat sie mir unglaubliche Lesestunden beschert.
Sie sind lebendig,authentisch, greifbar und haben mich auf einer Welle, des Glücks, der Sehnnsucht und Traurigkeit reiten lassen. Man kann sich mit Ihnen identifizieren, sie verstehen und ein teil ihrer (Gedanken) Welt sein.
Es wäre falsch zu sagen, es ist nur eine Liebesgeschichte. es ist so viel mehr. Es geht um Veränderungen, loslassen, den Mut nach vorn zu sehen, nicht aufzugeben. Das Glück zu ergreifen, wenn sich die Chance dazu bietet.
Ally hat wohl das schlimmste erlebt, was einem passieren kann. Sie wurde von ihrem Freund sitzen gelassen und dann steht wie aus heitere Himmel Cam vor ihr und entführt sie in ein ganz persönliches Weihnachtswunder.
Cam ist etwas ganz besonderes und hat mein Herz im Sturm erobert.
Wird es Ally ebenso gehen?
Romantik, Liebe und Freundschaft.
Ja, das ist es und doch wäre es zu einfach, wenn da nicht mehr wäre.
Ich empfand schon allein die Atmosphäre als sehr melancholisch, etwas taurig und sehnsuchtsvoll. Was hier wirklich wunderbar passt.Und zwischen gebrannten Mandeln und Schneemann Olaf in Münster, entwickelt sich eine Geschichte, die Träume wahr werden lässt oder sie zu zerbrechen droht.
Höhen und Tiefen bleiben da nicht aus und so erlebt man Ally und Cam auch mal von einer anderen Seite. Einer nachdenklichen. Man entdeckt das nicht immer alles einfach ist. Das es tatsächlich auch einen ernsten Hintergrund gibt. Einen ernsten Hintergrund, der mich wirklich beschäftigt hat und über den ich auch gern noch mehr erfahren hätte.
Es ist nicht einfach, das Leben ist es nie und doch muss man lernen, damit umzugehen und letztendlich das Beste für sich herauszuholen.
Ally und Cam erleben eine Achterbahn der Gefühle und dazwischen spürt man das Prickeln und Knistern bis in die Fingerspitzen.
Es ist echt, es ist hautnah. Es bringt zum lachen, träumen und einfach loslassen.

Toll empfand ich hier, das man die Sicht von Ally erfährt. Was Cam für mich noch geheimnisvoller machte. Man erfährt so einiges über die beiden, was Ihnen auch etwas Tiefgründigkeit verleiht. Sie sind so mit Leben gefüllt, das man meint, man bräuchte nur die Hand auszustrecken , um sie zu berühren.
Die Autorin legt dabei auch sehr viel Kraft in ihre Emotionen. Sie schreibt voller Gefühl, leicht und locker. Ich bin viel zu schnell durch diese Geschichte gerauscht und war so traurig, als sie zu Ende war.
Man sollte sich im Klaren darüber sein, das es nicht allzu tiefgründig ist. Themen werden angeschnitten und oft erging es mir so, das es gern noch hätte weiter vertieft werden können.
Aber aufgrund der Länge, ist das nicht immer möglich.
Aber diese Geschichte ist einfach zu herzzereißend schön, als das ich darüber traurig sein könnte. Das was zwischen den Zeilen steht kommt sehr gut zum Ausdruck und manchmal geht es auch darum, das man sich gut fühlt und einfach wieder nach vorn blicken kann. Das man sich emotional einbringen und einfach in jeder Sekunde mitfiebern, genießen und einfach die ganz besonderen Momente genießt.
Und manchmal geht es auch um Wunder und das auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Allys und Cams Geschichte ist so ein Buch und wirkt auf seine Art lebensverändernd.

Fazit:
"100-1Tag" ist nicht lang, es ist sogar ziemlich kurz und doch steckt es voller Leben, Traurigkeit und ein ganz persönliches Wunder.
Allys und Cams Geschichte ist wunderbar romantisch, bewegend , voller Humor und doch, bleibt auch die Ernsthaftigkeit nicht außen vor.
Ich habe sie geliebt, genossen und mich einfach jede Sekunde daran festgehalten.
Manchmal geht es ganz einfach darum, das man sich gut fühlt und einfach wieder nach vorn blicken kann. Das man sich emotional einbringen und einfach in jeder Sekunde mitfiebern, genießen und einfach die ganz besonderen Momente genießt.
Das man Sonne in sein Herz lässt und sich geborgen fühlt.
Und manchmal geht es auch um Wunder und das auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Allys und Cams Geschichte ist so ein Buch und wirkt auf seine Art lebensverändernd.