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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2023

Düster, sinnlich und sehr manipulativ

So Close - Blacklist 1 (AT)
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Die Crossfire Reihe von Sylvia Day hab ich tatsächlich nicht gelesen.
Die neue düstere Reihe der Autorin ist mir aber direkt ins Auge gefallen und ich musste einfach den Auftakt um die Familie Black lesen.

Der ...

Die Crossfire Reihe von Sylvia Day hab ich tatsächlich nicht gelesen.
Die neue düstere Reihe der Autorin ist mir aber direkt ins Auge gefallen und ich musste einfach den Auftakt um die Familie Black lesen.

Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd und einnehmend. Die Atmosphäre dabei sehr düster und geheimnisvoll.
Sylvia Day hat eine unfassbar tolle Art ihre Protagonisten zu charakterisieren. Das ist enorm bewundernswert. Sie trifft sie wirklich perfekt auf den Punkt.
Denn Lily wirkt sehr unterkühlt und sehr leblos. Aber genau das ist auch so gewollt.
Bei Lily gibt es keine Emotionen. Man spürt sie einfach nicht. Aber das ist auch das faszinierende und gefährliche an ihr.
Man weiß nie, wie man sie genau einschätzen soll und ob sie überhaupt ein perfides Spiel treibt.
Kane, Amy oder auch Aaliyah sind dagegen das komplette Gegenteil. Man spürt die Leidenschaft, die Fülle und Intensität.
Es sind sehr empathische Persönlichkeiten, jeder hat seine Leichen im Keller und zudem werden sie von Zweifeln geplagt. Dabei gelingt es der Autorin auch ihre Menschlichkeit hervorzuheben. Zu zeigen, dass sie auch ihre Ängste haben. Dass sie eben nicht unangreifbar sind.
Und Fakt ist, jeder hat hier etwas zu verlieren.
Mein absoluter Lieblingscharakter ist hier jedoch Witte. Ruhig, gepaart mit einer gewissen Finesse und Beständigkeit.
Insgesamt eine bunte Vielfalt an Charakteren, die immer wieder neue Facetten ihrer Persönlichkeit offenbaren und die dermaßen zum brodeln bringen.
Jeder hat eine Geschichte, aber nicht jeder lässt sich hinter die Fassade schauen.

Der Einstieg gelang mir unglaublich gut.
Es geht hier sehr düster und sinnlich zu. Dennoch empfand ich die expliziten Szenen als gutes Mittelmaß, es steht nicht explizit im Mittelpunkt. Auch wenn man mitunter dieses Gefühl verspürt.
Lilys Perspektive fand ich zunächst etwas befremdlich, zumal man nie hinter ihre Maske schauen kann. Zudem gibt sie enorm viele Rätsel auf und man fragt sich ununterbrochen, wer diese Frau ist.
Amy und Aalijah sind nicht weniger interessant. Aber auch sehr intrigant und manipulativ.
Hier wird extrem scharf geschossen .
Dabei geht es vordergründig um Macht und Kontrolle. Es kommen aber auch ernste Themen vor, was mir wahnsinnig gut gefallen hat.
Zumal es das Ganze tiefgreifender und dramatischer gemacht hat.
Sylvia Day setzt gezielt Wendungen, die dem Ganzen eine völlig neue Dimension verleihen und mich persönlich sehr erschüttert haben.
Ebenso ist ihr ein enorm guter Abschluss des ersten Bandes gelungen, auch wenn die Fragen im Kopf förmlich zum Crescendo anschwellen.
Fakt ist: hier ist ihr ein enorm vielschichtiger und düsterer Auftakt gelungen, der absolutes Suchtpotential hat. Auch wenn mir hier noch das gewisse Etwas gefehlt hat, so konnte es mich absolut mitreißen.
Ich bin definitiv gespannt, wie es weitergeht.

Fazit:
Mit dem Auftakt ihrer Blacklist Reihe konnte mich Sylvia Day absolut begeistern und in Atem halten.
Düster, sinnlich und sehr manipulativ.
Viele Geheimnisse, noch mehr Abgründe und dazwischen Charaktere, die ununterbrochen in Atem halten.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 24.04.2023

Feinfühlig und emotional

Count On You
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Nach Levi und Rose geht es jetzt im zweiten Band der On you Reihe von Morgane Moncomble mit Thomas und Daisy weiter.
Wir alle kennen den Film Bodyguard und genau diese Richtung schlägt diese Story ein.
Kann ...

Nach Levi und Rose geht es jetzt im zweiten Band der On you Reihe von Morgane Moncomble mit Thomas und Daisy weiter.
Wir alle kennen den Film Bodyguard und genau diese Richtung schlägt diese Story ein.
Kann ich dem widerstehen?
Auf gar keinen Fall.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer sehr fesselnd und einnehmend.
Von Thomas und von Daisy erfahren wir hier die Perspektiven, auch wenn hier Daisy am stärksten im Fokus steht, so konnte ich doch beide unglaublich gut ergründen und wahrnehmen.
Dabei mochte ich beide unglaublich gern.
Neben einem Wiedersehen mit Levi und Rose bekommen wir es noch mit weiteren Charakteren zutun, die sehr für sich einnehmen und emotional nicht kalt lassen.

Der Einstieg fiel mir sehr leicht, dennoch brauchte ich etwas, um mit der Story warm zu werden.
Besonders Thomas macht es einem nicht unbedingt leicht. Er ist sehr schwierig, unbeugsam und ja sensibel.
Und ja, wenn man seine Geschichte kennt, ist es auch sehr nachvollziehbar.
Seine Hintergründe haben mich besonders berührt. Weil sie so eine schmerzvolle Geschichte erzählen, die man niemals ohne Blessuren überstehen kann. Und dennoch hat er seinen Weg gemacht, was sehr beeindruckend ist.
Dabei spricht die Autorin eine sehr wichtige und sensible Thematik an, die allein vom anhören schon zerbrechen lässt.
Und obwohl sie sehr feinfühlig versucht, sehr intensiv sein Schicksal zu offenbaren und damit die Augen zu öffnen. So war es mir nicht intensiv genug. Sie geht leider etwas hinter Daisys Geschichte unter.
Denn diese Thematik füllt alleine schon ein Buch. Sie braucht mehr Fülle, mehr Raum zur Entfaltung, damit sie sich setzen und man es bewusst wahrnehmen kann.
Damit man es ganz und wahrhaftig spüren kann.
Das war hier leider in diesem Ausmaß nicht möglich.

Daisys Geschichte ist nicht minder schmerzhaft. Neben den Schattenseiten des Ruhms, wird man auch mit einem Stalker konfrontiert, der keine halben Sachen macht.
Auch wenn ich seine Identität früh erahnt hab, so hat er doch eine verstörende und obsessive Art an sich, die zutiefst verängstigt.
Der Antagonist ist der Autorin unglaublich gut gelungen. Sie hat ihn wahnsinnig gut charakterisiert. Und obwohl ich schon viele Arten von Stalking kenne, so erreicht es hier nochmal eine ganz eigene Dimension und Dramatik, was tiefe Beklommenheit auslöst.
Diese Geschichte ist unglaublich vielschichtig und darum bauen sich auch die Emotionen so unglaublich gut auf. Die Liebesgeschichte ist da, jedoch kaum wahrnehmbar. Wie ein Flüstern im Wind. Es streichelt und liebkost dich. Gibt dir Halt und trotzdem ist es nicht für jeden ersichtlich.
Insgesamt eine sehr fesselnde Story, mir hätte es allerdings besser gefallen, wenn man sich auf eine Thematik konzentriert hätte, denn damit ist bereits genug Raum gefüllt.

Fazit:
Nach Levi und Rose, verstehen auch Thomas und Daisy zu begeistern.
Viel Tragik, viel zerbrechliche Momente, Traumata und Schmerz und dazwischen eine leise Lovestory, die sich wie Balsam auf der Haut anfühlt.
Denn manchmal erträgt man die Einsamkeit am besten zusammen.
Abzüglich ein paar Schwächen, bin ich wieder sehr angetan.

Veröffentlicht am 23.04.2023

Beeindruckend, tiefgreifend und unglaublich emotional

Unsterblich
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Bereits vor Jahren konnte mich Michaela Kastel mit ihrer Art zu schreiben unglaublich begeistern.
Jedes Mal freue ich mich aufs Neue, einen Thriller von ihr zu entdecken und zu erleben.
Aber mit „Unsterblich ...

Bereits vor Jahren konnte mich Michaela Kastel mit ihrer Art zu schreiben unglaublich begeistern.
Jedes Mal freue ich mich aufs Neue, einen Thriller von ihr zu entdecken und zu erleben.
Aber mit „Unsterblich “ hat sie etwas völlig Neues erschaffen, das mich noch immer nicht loslässt. Es liegt fern von jeder Moral und Vorstellungskraft .

In meinen Augen ist sie eine begnadete Autorin mit unglaublich viel Feingefühl für das Monströse und Skurrile.
Dabei geht es in keinster Weise um Gut oder Böse. Sie zeigt uns Menschen mit Stärken und Schwächen.
In jedem liegt das Böse verborgen und es braucht nur den Bruchteil einer Sekunde, diesen herauszukitzeln.
Ist es erstmal passiert, ist es schwer wieder rückgängig zu machen. Zudem macht man sich keine Vorstellung davon, was es mit einem selbst macht.
Die Charaktere in diesem Buch sind besonders herausragend ausgearbeitet.
Sonja geht dabei besonders ans Herz, weil wir alles aus ihrer Perspektive erleben.
Ihre Entwicklung, ihre Wandlung hautnah miterleben.
Ebenfalls beeindrucken die Nebencharaktere unfassbar. Sie seziert sie vor den eigenen Augen. Dabei entdeckt man Dinge, die man nie für möglich halten würde. Die zutiefst schockieren und verstören.
Aber das tut das Leben manchmal auch, oder?
Einzig ihr Freund blieb mir zu blass, ihn konnte ich am wenigsten fühlen.

Ich kann gar nicht mit Worten beschreiben, was dieser ungewöhnliche Thriller mit mir gemacht hat.
Sonja ist Präparatorin und das mit Leib und Seele. Es wird sehr detailliert auf diese Thematik eingegangen, was sehr faszinierend und interessant ist.
Dabei verstört es auch auf eine eigene Art und Weise.
Es wird hier gezielt mit menschlichen Ängsten gespielt. Mal subtil, mal auf tiefgreifende Art und Weise.
Dabei ist der Mensch selbst der größte Schrecken.

Puh, emotional gesehen hat es mich unglaublich fertig gemacht. Vor allem, was mit Sonja passiert ist. Aber auch die Tragik und die Trauer dahinter.
Ich mochte sie sehr für ihre introvertierte Art.
Sie hatte etwas schmerzhaftes und einsames an sich, das mich immens gefangen nahm.
Es ist in meinen Augen ein sehr eigenwilliger Thriller, der niemals laut und tosend daherkommt. Sondern immer leise und subtil.
Es gibt Ausbrüche, es gibt menschliches Leid und enorm große Verzweiflung, diese brechen sich stillschweigend Bahn.
Besonders die leisen Töne sind das entscheidende. Sie brennen sich ein.
Sie verankern sich unwiderruflich.

Die Thematik ist dabei äußerst faszinierend, besonders mit welchen Kuriositäten Sonja betraut wird.
Doch als Klara verschwindet, entwickelt es eine völlig neue Dimension.
Es wird emotionaler und verzweifelter.
Dabei mischen sich Tragik und Menschlichkeit auf beachtliche Art und Weise.
Es werden so gezielt Wendungen platziert, die man so niemals erwartet hätte, die darum um so mehr schockieren und berühren.
Dabei werden Wahrheiten ans Licht gezerrt, die so viel mehr freilegen, als es reine Bösartigkeit tun kann.
Denn manchmal ist der Mensch selbst sein größter Feind.
Ich bin einfach nur zutiefst beeindruckt, mit welcher Finesse und Feingefühl hier agiert wurde. Ein Umstand, der mich noch jetzt sprachlos macht.

Fazit:
Michaela Kastel hat mit „Unsterblich “ einen Thriller zum Leben erweckt, der nach Perfektion strebt und dabei die eigenen Dämonen ans Licht zerrt.
Beeindruckend, tiefgreifend und unglaublich emotional.
Ein Thriller, der so viel mehr freigelegt, als es der Mensch je könnte.
Ich bin absolut sprachlos über so viel Finesse und Feingefühl.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 22.04.2023

Ich hab definitiv Blut geleckt und freu mich auf mehr

City of Bones
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City of Bones, der erste Band der Chroniken der Unterwelt von Cassandra Clare subt schon ziemlich lange. Jetzt hab ich doch mal danach gegriffen und kann die Faszination dieser Welt gegenüber, absolut ...

City of Bones, der erste Band der Chroniken der Unterwelt von Cassandra Clare subt schon ziemlich lange. Jetzt hab ich doch mal danach gegriffen und kann die Faszination dieser Welt gegenüber, absolut nachvollziehen. Denn irgendwie bleibt das Herz auch nach dem Lesen dort.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr fesselnd und bildhaft. Ich mochte die magische und düstere Atmosphäre unglaublich gern.
Die Charaktere sind das Besondere an dieser Geschichte. Sie rücken zum Mittelpunkt vor und haben längst einen Platz in deinem Herzen, ohne dass du es bemerkst.
Ich kann gar nicht sagen, wen ich am liebsten mochte. Sie haben alle etwas an sich, das sie besonders und eindrucksvoll macht. Besonders die Charakterentwicklung im ersten Band ist herausragend. Sie arbeiten an sich und das spürt man kontinuierlich.
Es gibt auch keine Antagonisten in dem Sinne. Das Feld ist weitläufig gespannt, irgendwann ist etwas passiert, das sie wesentlich verändert hat. Dabei wird ganz klar aufgezeigt, dass besonders die Facetten ihrer Persönlichkeit so elementar sind.
Sie sind so unglaublich mit Leben gefüllt, dass ich sie wirklich gespürt habe. Einfach unglaublich.

Ich bin in diese Geschichte eingetaucht und hab mich direkt verloren.
Cassandra Clare hat hier eine atemberaubende und düstere Welt geschaffen, die jenseits von Gut und Böse liegt. Es gibt eine Ordnung, der man folgen muss. Tut man es nicht, gerät man nicht nur ins Abseits, man verliert sich dabei auch selbst. Und das ist das wirklich fatale.
Denn wer ist man dann überhaupt noch?
Besonders die unterschiedlichen Wesen sind unglaublich interessant und vielfältig. Cassandra Clare hat sich dabei redlich Mühe gegeben, einige als allzu monströs darzustellen und trotzdem ist noch eine gewisse Verletzlichkeit zu finden.
Clary steht im ersten Band im Mittelpunkt. Ebenso wie Jace und sein Team. Sie entwickeln eine unglaubliche Dynamik, der ich mich nicht entziehen konnte, es hat einfach so unglaublich viel Spaß gemacht.

Es ist actionreich, hochemotional und tiefgreifend. Liebe und Leid liegen so nah beieinander. Hier wird enorm viel aufgedeckt. Wahrheiten schmecken meistens bitter und davon gibt es einige. Und nicht zu knapp.
Mitunter sind diese schon heftig und nur schwer zu verarbeiten.
Es gab auch kleinere Durststrecken, aber irgendwann muss man ja auch mal durchatmen.
Der Humor lockert das Ganze etwas auf. Zudem findet man hier auch eine gewisse Obsession und Perfidität. Besonders intelligent wurde manipuliert und das nicht zu knapp.
Schlussendlich hat die Autorin ihre Wendungen sehr effektiv platziert, die meisten habe ich kommen sehen. Die letzten waren jedoch extrem und haben mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
Ich komme immer noch nicht damit klar.
Das war einfach so viel. Kaum zu realisieren und mein Verstand und mein Herz kommen damit nicht zurecht. Es ist so allumfassend und vernichtend. Es hat mir ein Stück weit das Herz gebrochen, aber auf der anderen Seite wird der Blick für etwas völlig Neues geöffnet.
Das Besondere hierbei ist, dass sie bis in das Innerste der Charaktere vordringt und wirklich alles herausholt. Und das geht selten ohne Blessuren vonstatten.
In meinen Augen hat sie für den ersten Band ein wundervolles Ende geschaffen.
Ich bin definitiv gespannt, wie es weitergeht .

Fazit:
Cassandra Clare konnte mich mit dem ersten Band der Chroniken der Unterwelt ohne Frage begeistern und faszinieren.
Ein unglaubliches Setting, eine große Dynamik zwischen den Charakteren, viele Geheimnisse und noch mehr Abgründe haben mich absolut verzaubert.
Ich hab definitiv Blut geleckt und freu mich auf mehr.
Wer Urban Fantasy mag, sollte hier einen Stopp einlegen.

Veröffentlicht am 22.04.2023

Beklemmend, grausam und beängstigend

Dark World – Im Fadenkreuz
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"Dark World. Im Fadenkreuz “ von Chris Bennett ist der erste Band seiner neuen Polit-Thriller Reihe.
Der Klappentext klang unglaublich gut, weshalb ich total gespannt darauf war.

Mit seinem doch sehr ...

"Dark World. Im Fadenkreuz “ von Chris Bennett ist der erste Band seiner neuen Polit-Thriller Reihe.
Der Klappentext klang unglaublich gut, weshalb ich total gespannt darauf war.

Mit seinem doch sehr einnehmenden und fesselnden Schreibstil gelang es dem Autor, mich direkt in den Bann zu ziehen.
Er erschafft dazu eine sehr unheilvolle und bedrohliche Atmosphäre, was unglaublich gut passt.
Im Zentrum dieser Reihe steht die Familie Conway. In diesem ersten Band lernen wir sie äußerst intensiv kennen und das führt zu unterschiedlichen Reaktionen.
Wut, Anteilnahme und Mitgefühl sind nur ein Teil davon.
Ich mochte jedes Mitglied der Familie unglaublich gern. Weil sie sowohl Verletzlichkeit als auch Stärke zeigen, darüber hinaus jedoch auch sehr robust sind.
Und zudem bekommt man es hier, ob der schwierigen Situation mit sehr viel Menschlichkeit zutun.
Man trifft daneben auch auf weitere Charaktere, die definitiv etwas hinterlassen.
Man blickt niemals hinter die Fassade, auch wenn sie mehrfach zu bröckeln beginnt, reißt sie dennoch niemals ein.

Der Einstieg fiel mir direkt leicht und ich konnte mich sehr gut in Andrew hineinversetzen.
Verwirrung, eine Hetzjagd und ich war direkt mittendrin.
Das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Denn der Autor geht direkt auf Konfrontationskurs und teilt ordentlich aus.
Die Story ist viel komplexer, als es zunächst den Anschein hat.
Hier wird aus allen Richtungen abgefeuert.
Fraglich ist dabei, welche die besseren Absichten haben.
So ganz weiß man das nie.
Es könnte durchaus ein geschicktes Manöver der Täuschung sein.
Geht es um Sicherheit oder um Zerstörung?
Zudem gibt es hier einige Aspekte, die ich persönlich etwas zu viel fand. Dadurch sollte es vermutlich mysteriöser und verstörender werden. Mich hat es einfach nur verwirrt und nicht wirklich überzeugt.

Dafür versteht er, auf anderen Ebenen zu punkten.
Man sticht hier mitten ins Wespennest.
Blöd nur, wenn es sich hier um die eigene Regierung dreht, die scheinbar ein engmaschiges Netz auswirft.
Die eigene Welt und das, woran du immer geglaubt hast, wird dem Erdboden gleichgemacht.
Wenn du nicht mal daran noch glauben kannst. Woran dann?
Es wird perfekt manipuliert, skrupellos agiert und Menschlichkeit ist keinen Pfifferling wert.
Es ist beängstigend, was alles möglich ist, wenn man Macht und Einfluss hat.
Die Lager spalten sich und es wird enorm nervenaufreibend.
Die Handlung ist größtenteils ruhig, aber auch sehr emotional und tiefgreifend.
Die Abgründe, die sich hier offenbaren, sind extrem tief und verstörend.
Das große Ganze nicht vorhersehbar.
Mit dem Auftakt hat er quasi einen Vorgeschmack auf das folgende geschaffen. Es ist quasi die Geschichte vor der eigentlichen Geschichte.
Sie ist manchmal etwas holprig, aber durchweg spannend.
Dabei offenbart sich eine große Vielfalt an Emotionen und jede einzelne konnte ich unglaublich gut nachvollziehen.
Es zehrt unglaublich an den Nerven, lässt dich an allem zweifeln und es bricht dir immer wieder das Herz, wenn du all das Leid erblickst.
Es geht vordergründig um Macht und Kontrolle und die Frage, wie weit sich Menschen kontrollieren und formen lassen.
Eine beängstigender Gedanke, der gar nicht mal so realitätsfern ist.

Fazit:
Mit dem Auftakt seiner Polit-Thriller Reihe konnte mich Chris Bennett absolut mitreißen.
Der erste Band ist quasi der Vorlauf und bringt schon einige verstörende Dinge zum Vorschein.
Beklemmend, grausam und beängstigend.
Unbedingt lesen.