bittersüß, berührend und schmerzhaft
The Ravenhood - FlockAuf den Auftakt der Ravenhood Trilogie von Kate Stewart bin ich eher zufällig gestoßen. Das Cover hat mich ziemlich neugierig gemacht. Zudem hatte ich hier etwas im Fabtasybereich vermutet, womit ich allerdings ...
Auf den Auftakt der Ravenhood Trilogie von Kate Stewart bin ich eher zufällig gestoßen. Das Cover hat mich ziemlich neugierig gemacht. Zudem hatte ich hier etwas im Fabtasybereich vermutet, womit ich allerdings vollkommen daneben lag.
Das schmälerte mein Interesse jedoch in keinster Weise.
Und wer kann einer modernen Interpretation von Robin Hood schon widerstehen?
Kate Stewart hat einen wahnsinnig tollen Schreibstil, der mich sofort eingenommen hat.
Dabei bietet sie uns hier sehr vielfältige und ausdrucksstarke Charaktere dar.
Am wichtigsten dabei sind wohl Cecelia, Dominic und Sean.
Man begleitet hier kontinuierlich Cecelia, weshalb man ihre Zweifel und Triebe am stärksten wahrnimmt. Was mitunter schon etwas anstrengend sein kann.
An Dominic prallt dagegen alles ab. Hart wie ein Fels und undurchdringlich.
Sean ist da schon leichter zu handhaben. Er wird förmlich zu Wachs in den Händen, kann sich aber auch in das komplette Gegenteil verwandeln.
Am stärksten fand ich jedoch die Nebencharaktere. Tyler hat direkt mein Herz gewonnen. Auch Layla oder Delphine mochte ich direkt.
Weil sie eine Seele haben. Verletzlich sind und auch Schwächen zulassen, was sie so viel greifbarer und authentischer macht.
Ich hab angefangen und konnte mich direkt fallen lassen. Die Atmosphäre war unglaublich aufregend und berauschend.
Das Unbekannte und Gefährliche lockte und ehe man es sich versieht, steckt man bis zum Anschlag im eigenen Verderben fest.
Allerdings ließ die Spannung schon nach kurzer Zeit erheblich nach. Es passierte nicht wirklich etwas gravierendes, was meinen Lesespaß etwas schmälerte.
Zudem entwickelt es sich in eine Richtung, die man mögen muss, da sie doch etwas speziell ist.
Mit expliziten Szenen wird nicht gespart, aber es ist auch nicht zu viel.
Erst in der zweiten Hälfte entwickelte es eine neue Dynamik.
Die Fassade beginnt zu bröckeln und man sieht so viel Schmerz, Leid und Ungerechtigkeit.
Das hat etwas in mir zum klingen gebracht. Besonders, wie Cecelia ihre Stärke nutzte, fand ich sehr berührend.
Zudem betreten wir hier eine völlig neue Form der Dramatik.
Oh ja, es hat Robin Hood Vibes und ja, ich mochte die Idee dahinter unglaublich gern.
Denn sie gibt viel über die Menschen selbst preis und das wiegt einfach so viel.
Zudem gelingt der Autorin eine entscheidende Wende, die mich wirklich überzeugt hat. Denn dadurch tritt ein völlig neuer Blickwinkel zutage, der zutiefst erschütternd und schockierend ist.
Fakt ist, nach dem letzten Satz muss ich dringend wissen, wie es weitergeht.
Fazit:
Mit „The Ravenhood: Flock“ gelingt Kate Stewart ein solider Auftakt ihrer Trilogie.
Die Story braucht etwas, um in die Gänge zu kommen, zudem sind hier explizite Szenen vorhanden, die nicht jedem schmecken dürften.
Aber darüber hinaus findet man hier so viel Schmerz und Leid, so viel Menschlichkeit und Güte. Und nach dieser gezielt platzierten Wende muss ich unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Hier ist definitiv noch Luft nach oben und eindeutig Potential für mehr vorhanden.