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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2023

bittersüß, berührend und schmerzhaft

The Ravenhood - Flock
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Auf den Auftakt der Ravenhood Trilogie von Kate Stewart bin ich eher zufällig gestoßen. Das Cover hat mich ziemlich neugierig gemacht. Zudem hatte ich hier etwas im Fabtasybereich vermutet, womit ich allerdings ...

Auf den Auftakt der Ravenhood Trilogie von Kate Stewart bin ich eher zufällig gestoßen. Das Cover hat mich ziemlich neugierig gemacht. Zudem hatte ich hier etwas im Fabtasybereich vermutet, womit ich allerdings vollkommen daneben lag.
Das schmälerte mein Interesse jedoch in keinster Weise.
Und wer kann einer modernen Interpretation von Robin Hood schon widerstehen?

Kate Stewart hat einen wahnsinnig tollen Schreibstil, der mich sofort eingenommen hat.
Dabei bietet sie uns hier sehr vielfältige und ausdrucksstarke Charaktere dar.
Am wichtigsten dabei sind wohl Cecelia, Dominic und Sean.
Man begleitet hier kontinuierlich Cecelia, weshalb man ihre Zweifel und Triebe am stärksten wahrnimmt. Was mitunter schon etwas anstrengend sein kann.
An Dominic prallt dagegen alles ab. Hart wie ein Fels und undurchdringlich.
Sean ist da schon leichter zu handhaben. Er wird förmlich zu Wachs in den Händen, kann sich aber auch in das komplette Gegenteil verwandeln.
Am stärksten fand ich jedoch die Nebencharaktere. Tyler hat direkt mein Herz gewonnen. Auch Layla oder Delphine mochte ich direkt.
Weil sie eine Seele haben. Verletzlich sind und auch Schwächen zulassen, was sie so viel greifbarer und authentischer macht.

Ich hab angefangen und konnte mich direkt fallen lassen. Die Atmosphäre war unglaublich aufregend und berauschend.
Das Unbekannte und Gefährliche lockte und ehe man es sich versieht, steckt man bis zum Anschlag im eigenen Verderben fest.
Allerdings ließ die Spannung schon nach kurzer Zeit erheblich nach. Es passierte nicht wirklich etwas gravierendes, was meinen Lesespaß etwas schmälerte.
Zudem entwickelt es sich in eine Richtung, die man mögen muss, da sie doch etwas speziell ist.
Mit expliziten Szenen wird nicht gespart, aber es ist auch nicht zu viel.
Erst in der zweiten Hälfte entwickelte es eine neue Dynamik.
Die Fassade beginnt zu bröckeln und man sieht so viel Schmerz, Leid und Ungerechtigkeit.
Das hat etwas in mir zum klingen gebracht. Besonders, wie Cecelia ihre Stärke nutzte, fand ich sehr berührend.
Zudem betreten wir hier eine völlig neue Form der Dramatik.
Oh ja, es hat Robin Hood Vibes und ja, ich mochte die Idee dahinter unglaublich gern.
Denn sie gibt viel über die Menschen selbst preis und das wiegt einfach so viel.
Zudem gelingt der Autorin eine entscheidende Wende, die mich wirklich überzeugt hat. Denn dadurch tritt ein völlig neuer Blickwinkel zutage, der zutiefst erschütternd und schockierend ist.
Fakt ist, nach dem letzten Satz muss ich dringend wissen, wie es weitergeht.

Fazit:
Mit „The Ravenhood: Flock“ gelingt Kate Stewart ein solider Auftakt ihrer Trilogie.
Die Story braucht etwas, um in die Gänge zu kommen, zudem sind hier explizite Szenen vorhanden, die nicht jedem schmecken dürften.
Aber darüber hinaus findet man hier so viel Schmerz und Leid, so viel Menschlichkeit und Güte. Und nach dieser gezielt platzierten Wende muss ich unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Hier ist definitiv noch Luft nach oben und eindeutig Potential für mehr vorhanden.

Veröffentlicht am 19.04.2023

Direkt, schnörkellos und effektiv

Seventeen
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Hin und wieder liebe ich Spionage- und Agententhriller, „Seventeen“ von John Brownlow, klang genau wie auf mich zugeschnitten.
Direkt, schnörkellos und effektiv.
Und genau das bekommt man auch. Nicht mehr ...

Hin und wieder liebe ich Spionage- und Agententhriller, „Seventeen“ von John Brownlow, klang genau wie auf mich zugeschnitten.
Direkt, schnörkellos und effektiv.
Und genau das bekommt man auch. Nicht mehr und nicht weniger. Wer hier große Emotionen erwartet, wird hier leider enttäuscht.

Der Schreibstil des Autors war erst sehr ungewöhnlich, aber dann konnte mich dieser absolut mitreißen und begeistern.
Seventeen erzählt uns quasi seine Geschichte und ja, ich mochte ihn direkt. Seinen trockenen Humor und wie er agierte, wie er sich entwickelte. Er ist kein Charmeur. Um ehrlich zu sein, legt man sich besser nicht mit ihm an.
Aber er ist loyal und äußerst clever.
Daneben lernt man auch „Kollegen“ von ihm kennen. Zum Beispiel Barb und Kat. Jeder hat seine eigene Geschichte und das ist auch gut so. Denn auf irgendeine Art und Weise sind sie alle dort gelandet, wo Seventeen sich befindet. Dabei geht es keinesfalls nur um Rivalitäten und Kräfte messen.
Es ist viel komplexer und größer.
Viel perfider, skrupelloser und manipulativer.

Der Einstieg hat mir unglaublich gut gefallen.
„Ein Spion zu sein, ist nicht so, wie sie glauben.
Es ist langweilig.“
Bereits diese zwei Sätze haben mich so überzeugt und ich musste direkt schmunzeln.
Denn zugleich gibt es Seventeens Humor perfekt wieder und ich mochte das einfach so sehr.
Besonders die vielschichtige Handlung hat mich stark begeistert. Dabei bleibt nur wenig Zeit für zwischenmenschliche Bindungen.
Was aber nicht heißt, dass alles monoton oder kalt ist.
Denn trotz dieser doch sehr gefährlichen Arbeit, ist es das in keinster Weise. John Brownlow lässt trotzdem immer wieder Menschlichkeit durchblitzen.
Er zeigt, dass es sich hier um Menschen handelt und nicht um Maschinen.
Und diese sind ohne Frage verletzlich und angreifbar, was mehr als einmal deutlich wird.
Und zudem kann man hier niemanden trauen.

Die Handlung ist klar strukturiert, direkt und kompromisslos.
Actionreich, voller intensiver und schmerzhafter Momente, die mich schon mal schlucken ließen. Denn ob man will oder nicht, fiebert man trotzdem ununterbrochen mit.
Man gerät das ein oder andere Mal in einen Hinterhalt und gerade in diesen Momenten, hat mich Seventeen immer wieder überrascht.
Besonders die Ansichten fand ich unglaublich interessant und faszinierend.
Und glaub nicht, du wärst perfekt oder unersetzbar.
Denn das bist du in keinster Weise. Denn überall warten schon die nächsten, bereit deinen Platz einzunehmen.
Insgesamt bin ich absolut begeistert.
Genau das, was ich mir erhofft hatte und noch so viel mehr.
Fans dieses Genres werden es lieben.

Fazit:
Mit „Seventeen“ konnte mich John Brownlow auf jeder erdenklichen Ebene mitreißen und begeistern.
Ich liebe den trockenen Humor und den Actionanteil.
Trotzdem ist es keinesfalls zu abgeklärt.
Hier schwingt so viel mehr drin.
Fans dieses Genres werden es lieben.
Unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 17.04.2023

ein fulminantes Finale , das es wirklich in sich hat.

The Witches of Silent Creek 2: Zweites Herz
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Nachdem mir schon der erste Band rund um The Witches of Silent Creek von Ayla Dade gefallen hat, war ich total gespannt auf den zweiten Band.

Ayla Dade hat auch hier wieder einen sehr fesselnden und einnehmenden ...

Nachdem mir schon der erste Band rund um The Witches of Silent Creek von Ayla Dade gefallen hat, war ich total gespannt auf den zweiten Band.

Ayla Dade hat auch hier wieder einen sehr fesselnden und einnehmenden Schreibstil. Dabei mochte ich besonders die düstere und leicht melancholische Atmosphäre unglaublich gern.
Auch hier erfahren wir wieder unterschiedliche Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht.
Im Gegensatz zu Band 1 konnte mich hier vor allem Didre stark begeistern. Sie wirkt so verloren, total crazy und trotzdem stark und sensibel. Besonders diese Mischung hatte es mir einfach angetan.
Ich hab sie so sehr gefühlt, dass es schon weh tat.
Auch die anderen Charaktere begeistern absolut. Auch wenn sie nicht immer mit glanzvollen Momenten punkten, was nicht unbedingt dazu beiträgt, Sympathie zu ernten.
Aber genau das mochte ich so gern. Sie dürfen laut und gewaltig, böse und verzweifelt sein. Und hinterlassen dabei trotzdem etwas, was am Inneren rührt.
Ganz besonders die Entwicklung ist enorm. Was leider nicht ohne Blessuren vonstatten geht. Es macht wütend und trotzdem ist da einfach noch so viel mehr.

Entgegen meiner Vermutung bin ich direkt wieder gut in die Handlung hineingekommen.
Ayla Dade legt direkt so viele Emotionen und Atmosphäre in die Seiten, dass ich es direkt wieder unglaublich gern gelesen habe.
Nachdem der erste Band doch die ein oder andere Länge aufzuweisen hatte, gab Ayla Dade hier richtig Gas und das in einem halsbrecherischen Tempo, dass einem fast schwindelig wird.
Es gibt leise und eindrucksvolle Momente.
Selbstgeißelung, Schmerz und Traurigkeit.
Tragisch gesponnene Schicksalsfäden, die für so viel Aufruhr und Dramatik sorgen.
Und genau diese Momente sorgen dafür, dass man immer wieder innehalten und durchatmen kann.
Und ja, es gibt Liebe. Aber diese ist so schmerzhaft intensiv, zerstörerisch und trotzdem wohltuend, dass es sich einfach nur perfekt einfügt.

Hier muss man extrem gut aufpassen, weil so unglaublich viel passiert.
Dabei geht es teilweise recht brutal und ungeschönt zur Sache. Besonders sein Herz sollte man dabei ausschalten, weil es dich sonst innerlich zerreißt.
Es gab Momente, die ich extrem erschütternd fand. Es waren nicht nur die Taten an sich, sondern was es mit einem selbst gemacht hat. Was dabei zwischen die Zeilen gelegt wurde.
Manchmal ist fühlen keine Option, wenn man daran nicht zugrunde gehen möchte.
Man wird von einer gelungenen Wende in die nächste geworfen und zudem kommen hier Erkenntnisse und Wahrheiten ans Licht, die alles in eine völlig neue Sphäre heben.
Dabei geht es oftmals sehr perfide und skrupellos zu. Zudem wird das Innerste der Charaktere förmlich auseinandergepflückt und das so akribisch, dass man einfach nur sprachlos ist.
Aber man taucht auch in bittersüße und unglaublich schöne Momente ein, die für einen klitzekleinen Moment die dunklen Schatten vertreiben und etwas Licht durchlassen.

Ich bin absolut überrascht, wie wenig eindimensional alles ausgearbeitet wurde.
Dass nicht alles einfach ist, man aber trotzdem etwas daraus ziehen kann.
Sie agiert sowohl feinfühlig, als auch subtil.
In meinen Augen ein absolut gigantisches Finale, das Band 1 bei weitem übertrifft.
Denn Fakt ist, mit dieser Art und Fülle der Ausarbeitung habe ich nie im Leben gerechnet.
Unbedingt lesen.

Fazit:
Mit „The Witches of Silent Creek: Zweites Herz“ gelingt Ayla Dade ein fulminantes Finale , das es wirklich in sich hat.
Dramatisch, wendungsreich und emotional.
Eine rasante Achterbahnfahrt an Emotionen und Erkenntnissen, die es wirklich in sich hat.
Ich bin absolut geplättet.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 16.04.2023

Beklemmend, vielschichtig und grausam

Wolfskinder
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Nach den vielen positiven Meinungen zu Vera Bucks Wolfskinder, war ich total neugierig auf diesen Thriller und musste mir unbedingt selbst eine Meinung bilden.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr ...

Nach den vielen positiven Meinungen zu Vera Bucks Wolfskinder, war ich total neugierig auf diesen Thriller und musste mir unbedingt selbst eine Meinung bilden.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr einnehmend und fesselnd.
Die Atmosphäre ist sehr drückend und düster gehalten, was gut zur Story passt.
Interessant sind hier die Charaktere, die sehr vielfältig gestaltet sind. Dabei erfährt man auch mehrere Perspektiven, wodurch die Charaktere sehr viel Raum zur Entfaltung erhalten. Zudem erhält man Zugang zu ihrem Inneren. Was zunehmend sehr beängstigend und auch verstörend ist.
Dabei lassen sie auch nur ein gewisses Maß an Wissen zu.
Insgesamt konnten sie mich mit ihrer Art absolut überzeugen, auch wenn nicht jeder ein Sympathieträger ist. Aber auch das macht es in meinen Augen sehr gehaltvoll.

Die Story beginnt sehr ruhig und beklemmend. Und genau diese unheilvolle Stille hält Vera Buck bis zum Schluss bei.
Man findet hier sehr viele leise Töne, eine stille Qual und Einsamkeit, die so tief greift.
Dabei steht ein Vermisstenfall an vorderer Stelle und daran leitet sich förmlich alles ab.
Nicht die doch sehr verstörenden Misshandlungen stehen an vorderster Front, es sind diese Ungerechtigkeit, diese Zweifel, die zwischen den Zeilen hängen.
Dass Andersartigkeit nicht immer von Vorteil ist und dass man damit nicht unbedingt umgehen kann und sich darum auf andere Art und Weise äußert.
Es ist niederträchtig, perfide und gemein. Mit einer Skrupellosigkeit behaftet, die mich förmlich erstarren ließ. Man spürt diesen tiefen Schmerz, diese Tragik so unglaublich intensiv, dass man einfach keine Worte dafür findet, was man währenddessen durchlebt

Im Fokus steht dabei die Siedlung Jakobsleiter. Sie ist anders, sie ist still und versteckt. Diese ganze Thematik fand ich unglaublich faszinierend und vielschichtig.
Weil man nie weiß, wie sich das Böse zusammensetzt und ob es wirklich dort zu finden ist.
Dabei fand ich einen Charakter ganz besonders verstörend. Es ist dieser Glauben, der sich verankert, ein durchbrechen dessen ist förmlich unmöglich und letztendlich würde es diesen Menschen wohl komplett zerstören.
Interessant war hierbei Freigeist, ich wusste nie, wozu er diente. Letztendlich sprach daraus so viel Wärme, Liebe und Geborgenheit.

Es gibt leisen Thrill. Behutsam, verstörend langsam äußert er sich und dringt vor allem in die psychologischen Aspekte ein.
Die Story selbst ist dabei äußerst vielschichtig und facettenreich. Es werden dabei unterschiedliche Ansätze verfolgt.
Ich hab die Auflösung kommen sehen, trotzdem war es dann im entscheidenden Moment wie ein Schlag in die Magengrube. Denn woraus es sich zusammensetzt, ist so perfide und gleichzeitig voller Leid und Tragik, dass ich völlig schockiert war.
Insgesamt konnte mich Vera Buck mit ihrem leisen und schmerzhaften Thriller absolut überzeugen.
Denn nur weil etwas anders ist, heißt es nicht, dass es schlecht ist. Wie oft handeln Menschen erst und denken später nach. Was sich auf fatale Art und Weise äußern kann.

Fazit:
Vera Buck gelingt mit „Wolfskinder“ ein verstörend leiser und schmerzhafter Thriller, der komplett unter die Haut geht und so viele Gedankengänge freisetzt.
Beklemmend, vielschichtig und grausam.
Dabei setzt sie dem Ganzen eine sehr interessante Thematik zugrunde.
Mich konnte sie komplett mitreißen.
Er ist zwar leise und nervenaufreibend, gräbt sich jedoch tief unter die Haut.

Veröffentlicht am 15.04.2023

Beklemmend, erschütternd und beängstigend

Wahnspiel
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In „Wahnspiel“ bekommen es die Heidelberger Kommissare Alex Schwerdt und Sofija Marković mit ihrem ersten Fall zu tun.
Auf diesen Kriminalroman bin ich eher zufällig gestoßen, der Inhalt hat sich allerdings ...

In „Wahnspiel“ bekommen es die Heidelberger Kommissare Alex Schwerdt und Sofija Marković mit ihrem ersten Fall zu tun.
Auf diesen Kriminalroman bin ich eher zufällig gestoßen, der Inhalt hat sich allerdings so interessant angehört, dass ich nicht anders konnte. Ich freu mich schon jetzt sehr darauf, mehr von den beiden zu hören.

Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm und fesselnd. Die Atmosphäre sehr beklemmend.
Im Fokus stehen hier mehr oder weniger Sofija und Alex.
Besonders Alex mochte ich wahnsinnig gern.
Aber natürlich sind Alex und Sofija nur ein kleines Rad im Getriebe. Denn man lernt noch weitere Ermittler kennen. Gerade die Vielschichtigkeit und der Aufbau der Direktion konnten mich sehr begeistern. Hinten im Buch gibt es nochmal ein Personenverzeichnis, was ich sehr interessant fand.
Man erfährt hierbei verschiedene Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt. Überwiegend halten jedoch Alex und Sofija das Zepter in der Hand.
Daneben bleiben auch die Opfer und Täter nicht blass. Man entwickelt eine Bindung zu ihnen, da man auch an ihren Gedanken und Erlebnissen teilhaben kann.
Insgesamt sehr authentische und greifbare Charaktere, die sehr eindrucksvoll und nur wenig eindimensional sind.

Kilian Eisfeld legte einen starken Start hin. Es war sehr nervenaufreibend und beängstigend, was direkt passiert ist und ich konnte die Augen nicht mehr davor verschließen.
Der Autor hat mich genau am richtigen Nerv erwischt.
Überwiegend beschäftigt sich diese Geschichte mit den Ermittlungen. Was ich zunehmend interessant fand. Da es nicht immer geradlinig verläuft und die Fühler weitläufig ausgestreckt wurden. Zudem läuft innerhalb der sehr detaillierten Ermittlungen nicht immer alles reibungslos. Was zu einigen Konflikten und Herausforderungen führt.
Daneben punkten einfach auch die Nebencharaktere mit ihrem Zwischenspiel und ihren Gedanken und Erlebnissen.

Wir bewegen uns dabei von der Gegenwart bis weit in die Vergangenheit zurück, was zunehmend verstörende und beängstigende Züge annimmt. Dabei durchwatet man einige Abgründe, die man so nicht kommen sieht, die aber alles rundheraus verändern und beeinflussen.
Die Auflösung des Täters war zwar für mich keine Überraschung. Aber der Weg dorthin durchaus. Zudem konnte mich seine Charakterisierung, die wahnhaften Züge und seine ganze Moral wirklich bei der Stange halten. Man ist völlig geschockt und sprachlos. Weiß nicht, was denken, was fühlen. Es trägt so viel Tragik in sich und trotzdem ist es ein Gefilde, dass man niemals freiwillig betreten würde.
Ebenso werden auch nicht die zwischenmenschlichen und psychologischen Aspekte außen vor gelassen. Wodurch es auch ein Stück weit emotionaler und tiefgreifender wird. Es wird auf die Hintergründe eingegangen, was nochmal ein anderes Kaliber ist und definitiv nicht kalt lässt.
Definitiv ein gelungener Auftakt, ich freu mich auf mehr von den Kommissaren Alex Schwerdt und Sofija Marković.

Fazit:
Der Auftakt rund um die Heidelberger Kommissare Alex Schwerdt und Sofija Marković ist rundum gelungen und konnte mich sehr begeistern und mitreißen.
Eine Story voller perfider und wahnhafter Abgründe, die völlig nervenaufreibend und beängstigend ist.. Aber auch sehr viel Raum für die zwischenmenschlichen Belange lässt.
Beklemmend, erschütternd und beängstigend.
Ich freu mich auf mehr von Alex und Sofija.