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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2023

Eindringlich mit sehr ernsten Themen behaftet

The Violence – Wie weit wirst du für deine Freiheit gehen?
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Auf "The Violence: Wie weit wirst du für deine Freiheit gehen?" von Delilah S. Dawson, hab ich mich mega gefreut.
Die Idee dahinter hat sich unglaublich gut angehört. So dass ich nicht lange überlegen ...

Auf "The Violence: Wie weit wirst du für deine Freiheit gehen?" von Delilah S. Dawson, hab ich mich mega gefreut.
Die Idee dahinter hat sich unglaublich gut angehört. So dass ich nicht lange überlegen musste.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und fesselnd, die Atmosphäre durchweg sehr beklemmend.
Im Prinzip haben wir es hier mit den Martin Frauen zu tun. Tochter, Mutter und Großmutter. Eine ziemlich interessante Konstellation, zumal man von allen dreien die Perspektiven erfährt, was mitunter ziemlich interessant zu beobachten war.
Auf die eine oder andere Weise mochte ich alle drei. Was aber vor allem an der unglaublich großen Charakterentwicklung lag.
Ella, Chelsea und Patty sind sehr starke Persönlichkeiten. Aber erst eine Gefahrensituation bringt sie dazu ,endlich über sich hinauszuwachsen und aus ihrer Rolle auszubrechen.
Daneben gibt es auch noch die Antagonisten, die aber in meinen Augen recht blass waren.

Auch wenn es in der Zukunft spielt, so hat dieser Roman doch relativ wenig Sci-Fi Elemente, was mich jedoch in keinster Weise gestört hat.
Stattdessen wird man mit Themen konfrontiert, mit denen wir tagtäglich zu kämpfen haben. Physischen und psychischen Missbrauch, Gewalt, Unterdrückung und (Tier-) Quälerei. Um es so mal kurz anzureißen. Wer mit diesen Themen nicht umgehen kann, sollte besser die Finger von diesem Roman lassen.
Mich hat diese Geschichte sofort in den Bann gezogen. Die Autorin schreibt so empathisch und lebendig, dass ich direkt in den Bann gezogen wurde.
Besonders Chelsea und Ella haben mich sofort begeistert mit ihrer Art und wie sie mit Konflikten umgegangen sind.
Brooklyn dagegen sorgte für eine sehr weiche Note und viel Gefühl.
Nach Covid wird hier ein weiterer Virus thematisiert. Der Violence Virus. Erschreckend realistisch, wenn man mal den ein oder anderen Aspekt ausklammert.
Gesellschaftlich führt das zu einer enormen Spaltung,was beileibe nichts neues ist.
Und wieder einmal aufzeigt, wie kalt und grausam diese Welt ist.
Chelsea hat dabei ihre eigene Art, mit dem Virus umzugehen.

Delilah S. Dawson hat eine ganz eigene Art für Spannung und Dramatik zu sorgen.
Dabei geht es wirklich unter die Haut und man fühlt enorm mit den Martins mit.
Spürt Hilflosigkeit, Verzweiflung und Wut.
Feuert sie regelrecht an, wie sie langsam ihre alte Haut abstreifen und zu sich selbst finden. Dabei hat jeder mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen.
Angst und Hoffnungslosigkeit sind dabei ein großer Bestandteil. Die Autorin spielt regelrecht mit den Ängsten ihrer Charaktere, aber wandelt es gleichzeitig in Stärke und Mut um.
Sie zeigt sehr eindringlich auf, dass sich nur etwas ändern kann, wenn du selbst etwas änderst.
Und das wird hier quasi regelrecht zelebriert.
Besonders Pattys Hintergrund hat vieles erklärt und mich auch menschlich sehr berührt.
Daneben wird einfach auch gezeigt, wie leicht man Menschen gefügig machen und sie isolieren kann. So dass sie immer mehr daran zerbrechen. Ein schleichender Prozess, der so viel in Gang setzt, ohne dass man es selbst bemerkt.

Im Mittelteil flacht die Spannung kurzzeitig etwas ab, was den Unterhaltungswert aber nicht trübte.
Der Showdown war mir allerdings zu schnell und flach. Das hätte man in meinen Augen noch weiter und dramatischer ausbauen können.
Insgesamt konnte mich die Autorin jedoch unglaublich begeistern und in den Bann ziehen. Auch wenn die Grundthematik sehr heftig ist.

Fazit:
Mit "The Violence: wie weit wirst du für deine Freiheit gehen?" hat Delilah S. Dawson einen beklemmenden und sehr nervenaufreibenden Roman geschrieben, der sehr unter die Haut geht.
Mit erstaunlich wenig Sci-Fi Elementen, dafür mit ernsten und wichtigen Themen behaftet und zudem punktet sie mit einer enormen Charakterentwicklung.
Mir hat er unglaublich gut gefallen, auch wenn er kleinere Schwächen hat.

Veröffentlicht am 02.04.2023

Erfrischend anders, quirlig, lebendig und herzzerreißend schön

Let's be wild
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Auf die Be Wild Serie von Nicole Böhm und Annabelle Stehl bin ich eher zufällig gestoßen. Und obwohl ich diese Art von Cover überhaupt nicht mag, hat gerade das mich sehr neugierig gemacht.
Und das war ...

Auf die Be Wild Serie von Nicole Böhm und Annabelle Stehl bin ich eher zufällig gestoßen. Und obwohl ich diese Art von Cover überhaupt nicht mag, hat gerade das mich sehr neugierig gemacht.
Und das war genau die richtige Entscheidung, denn diese Geschichte ist erfrischend, voller Hoffnung und Träume und einer Lebendigkeit, die sich kaum in Worte fassen lässt.

Ich mag den Schreibstil der beiden Autorinnen wahnsinnig gern. Leicht, flüssig, bildhaft und einfach fesselnd.
Die Atmosphäre ist losgelöst und einfach Energie pur.
Diese Geschichte dreht sich um vier junge Leute, die in New York ihre Träume realisieren möchten und Mittelpunkt ist dabei die bekannte Influencer Agentur Greenwood & Steele.
Wir begleiten immer wieder abwechselnd Ariana, Shae, Tyler und Evie.
Wobei ich ehrlicherweise gestehen muss, dass mich Evie am meisten mit ihrer impulsiven, sorglosen Art begeistert hat. Sie handelt erst und denkt später darüber nach. Ihre Art hat mich so oft zum Lachen gebracht, aber sie hat auch so ein unfassbar großes Herz.
Besonders ihre Leidenschaft für die Fotografie fand ich so faszinierend. Denn man hat regelrecht gespürt, wie sehr sie es lebt und darin aufgeht.
Auch die anderen drei sind definitiv interessant, auch wenn ich zu Ihnen nie dieselbe Verbindung wie zu Evie aufbauen konnte.
Auch wenn die Hintergründe sehr interessant und ernst gestaltet waren, so hat mir gerade in diesem Punkt noch etwas mehr Tiefe und Ausarbeitung gefehlt. Bei Evie ist es zwar ebenfalls der Fall, doch konnte ich mich bei ihr eher hineinversetzen und es auch wirklich fühlen.
Daneben war Owen ein unglaublich interessanter Charakter, der mich nicht losgelassen hat.
Aber was das Besondere zwischen allen ist, ist die Dynamik. Sie geben sich Halt, Unterstützung, sind loyal und zeigen, was Freundschaft eigentlich ausmacht. Es heißt nicht nur miteinander zu lachen, sondern auch in den dunkelsten Stunden füreinander da zu sein.
Insgesamt sind sie sehr authentisch und greifbar.

Das Feeling, das New York versprüht, ebenso das Leben, das Chaos und die ganze Energie, die darin schwelt , wurde unglaublich gut eingefangen.
Wir erleben laute, aber auch leise und tiefgreifende Momente, die so viel erzählen und noch mehr freilegen.
Dabei wurde sehr deutlich, dass jeder seine eigenen Dämonen mit sich herumträgt.
Schuld, Trauer, Verzweiflung und Angst.
Dadurch wird es teilweise auch etwas melancholisch und ja, auch melodramatisch, was das Ganze in meinen Augen umso tiefgreifender machte.
Auch die Liebe spielt natürlich eine Rolle. Aber sie ist nicht der Fokus.
Stattdessen geht es um Hoffnungen und Träume.
Zu erleben, dass man alles schaffen kann, wenn man nur fest daran glaubt.
Dabei werden auch ernste Themen eingebaut, die dem Ganzen so viel mehr an Zerbrechlichkeit verleihen.
Mir hat der erste Band richtig gut gefallen.
Es war immer etwas los und kein Problem schien groß genug, um es nicht zu bewältigen zu können.
Insgesamt ein richtig guter Auftakt, der definitiv nach mehr verlangt.
Ich freu mich jetzt schon mega auf Band 2.

Fazit:
"Let’s be wild“ ist der Auftakt der Be Wild Serie von Nicole Böhm und Annabelle Stehl.
Erfrischend anders, quirlig, lebendig und herzzerreißend schön.
Es geht um Träume und Hoffnungen.
Es geht darum, dass man alles schaffen kann, wenn man nur fest daran glaubt.
Interessante Charaktere und eine Handlung, die einfach unglaublich viel Spaß macht und so viel Leidenschaft und Energie in sich trägt.
Ich freu mich schon riesig auf Band 2.

Veröffentlicht am 02.04.2023

Ein absolutes Highlight und ganz großes Kino

Rachejagd - Zerstört
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Nachdem ich die ersten beiden Bände der Rachejagd Trilogie von Andreas Suchanek und Nica Stevens verschlungen habe, wurde es jetzt Zeit für das Finale.
Meine Erwartungen waren wirklich groß, aber die beiden ...

Nachdem ich die ersten beiden Bände der Rachejagd Trilogie von Andreas Suchanek und Nica Stevens verschlungen habe, wurde es jetzt Zeit für das Finale.
Meine Erwartungen waren wirklich groß, aber die beiden Autoren haben es spielend leicht geschafft, diese sogar zu übertreffen.
Wie auch bei den ersten beiden Bänden, habe ich diesen ebenfalls gehört.
Sinja Dieks spricht es unglaublich brillant, sie bringt es perfekt auf den Punkt und versteht es gekonnt, die verschiedenen Persönlichkeiten, als auch die Emotionen unglaublich gut herüberzubringen.

Ihr Schreibstil ist wie gewohnt sehr einnehmend, fesselnd und bildhaft.
Die Atmosphäre dabei sehr beklemmend und düster.
Zu den Charakteren muss ich eigentlich gar nichts mehr sagen, außer dass ich sie wirklich sehr ins Herz geschlossen habe.
Besonders Anna und Nick haben mich wieder sehr begeistert.
Zudem ist hier eine unglaublich große Charakterentwicklung zu verzeichnen.
Man könnte sagen, sie wachsen über sich hinaus und lernen mehr dazu, als sie wollen.

Nach dem letzten Cliffhanger war der Einstieg enorm nervenaufreibend und intensiv.
Die Reise geht langsam zu Ende und das bekommt man mehr als deutlich zu spüren. Denn die Ereignisse überschlagen sich förmlich.
Emotional wird man extrem gefordert und ich schwöre, dass mir das Herz mehrfach gebrochen wurde.
Es geht Schlag auf Schlag, zum Luft holen kommt man quasi überhaupt nicht.
Schmerz, Unglaube, Wut und Verzweiflung geben sich förmlich die Klinke in die Hand.
Wir erfahren hier zwei Zeitebenen, was enorm gut zelebriert wird. Zudem legt sich eine trügerische Sicherheit in alle Seiten und man weiß genau, das wahre Grauen steht einem noch bevor.
So viel Trauer, so viel Schmerz, so viel Verluste.
Das ging mir extrem nahe. Weil es Menschen sind, die dir etwas bedeuten, die ein Teil von dir geworden sind. Und dann siehst du, was sie getan haben und bist einfach nur geschockt, erschüttert und so über alle Maßen wütend und sprachlos.

Hier drin verbirgt sich so eine unglaubliche Unschuld, die einfach niedergetrampelt wird. Mein Herz hat so geschmerzt.
Und doch liegt die wahre Abgründigkeit hinter einem Schleier verborgen.
Die Wendungen, die hier eingewoben wurden, sind so enorm und gleichzeitig so unfassbar genial. Die Auflösung hat mich wirklich sprachlos gemacht.
Mit diesem Abschlussband haben sie für mich wieder das Level von Band 1 erreicht, das ich extrem gefeiert habe.
Ein absolutes Highlight und ganz großes Kino. Unbedingt mehr von diesem talentierten Autorenduo. Ich bin zutiefst beeindruckt.

Fazit:
Endlich ist das Finale der Rachejagd Trilogie da und ich bin einfach nur zutiefst beeindruckt.
Von dieser Genialität gekonnt Twists einzubauen, die der Handlung jedes Mal eine neue Richtung geben.
Unbedingt lesen. Ganz großes Kino, ich brenne auf Nachschub von diesem talentierten Autorenduo.

Veröffentlicht am 02.04.2023

Es wird dramatisch, explosiv und sehr emotional

DARK dream CASTLE
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Nach dem kleinen, aber feinen Cliffhanger beim Auftakt der Dark Castle Reihe von DC Odesza, geht es nun für Madison und die Jungs in die zweite Runde. Meine Vorfreude hätte kaum größer sein können und ...

Nach dem kleinen, aber feinen Cliffhanger beim Auftakt der Dark Castle Reihe von DC Odesza, geht es nun für Madison und die Jungs in die zweite Runde. Meine Vorfreude hätte kaum größer sein können und mein Gott, es hat sich sowas von gelohnt.
Macht auf euch etwas gefasst und vor allem, haltet euer Herz gut fest. Es wird verdammt heftig, dramatisch und explosiv.

Ich liebe den Schreibstil der Autorin über alle Maßen. Mitreißend, fesselnd und so unglaublich bildgewaltig.
Dazu arbeitet sie eine sehr düstere und beklemmende Atmosphäre ein, was wieder so unglaublich gut passt.
Auch hier erfahren wir wieder unterschiedliche Perspektiven. Aber vordergründig begleiten wir Madison und ich liebe sie einfach so sehr.
Unbeugsam,stur und impulsiv. Sie lässt sich zu keinem Opfer machen, sie agiert leidenschaftlich, voller Gefühl,mit Finesse, Stärke und Mut. Kaum zu glauben, aber ihre Charakterentwicklung ist enorm und ich bin wieder mal sehr beeindruckt.
So ganz mithalten können die Jungs da leider nicht. Auch wenn sie mich unsagbar wütend gemacht haben, aber gleichzeitig so immens berührt haben. Sie haben mich buchstäblich durch Himmel und Hölle gleichermaßen geschickt.
Mein absoluter Liebling ist aber ohne Zweifel Plutaò.

Der Einstieg war wieder phänomenal und nervenaufreibend. Auch wenn ich wusste, was auf mich zukommen würde, hat es mich doch unsagbar getroffen.
Richtig toll ist auch der kleine Rückblick am Anfang, wodurch man schnell wieder in die Story hinein findet.
Die Handlung selbst ist so unglaublich nervenaufreibend und vielschichtig, dass ich einfach komplett sprachlos bin, wie gekonnt alles ausgearbeitet wurde.
Im ersten Band haben wir quasi einen Vorgeschmack darauf bekommen, was hier passieren könnte. Aber wie explosiv und nervenaufreibend es werden würde, kann man sich nicht mal ansatzweise ausmalen.
Besonders die Jungs haben mich anfangs so dermaßen an die Grenzen getrieben, dass ich vor Wut gezittert habe. Und dann kommt dieser Moment, wo die Fassade ein kleines Stückchen einbricht und du vor den Trümmern der menschlichen Seele stehst.
Hier ist so viel Angst, Wut, Verletzlichkeit und Stärke, dass du nicht weißt, wie du deine Gedanken sortieren sollst.
Es ist so tiefgreifend, so allumfassend was hier passiert.
Nichts passiert zufällig.
Alles ist sorgsam geplant.
Nie weißt du, wer hier ein falsches Spiel treibt.
Voller Brutalität, Skrupellosigkeit. Und trotzdem spürst du, dass es noch viel tiefer geht. Dass die Verletzlichkeit der Grund von allem ist. Es offenbart dir, wie sehr der Mensch getrieben ist, wie sehr er giert nach Rache und trotzdem sucht er Erlösung und Hoffnung.

Es gibt Szenen, die sind extrem krass. Einfach, weil sie nicht eindimensional sind. Weil sie so viel mehr freilegen, als du bereit bist zu sehen.
Es wiegt so unglaublich schwer, es zerreißt dich auf so extreme Weise, dass du nicht weißt, wie du es kompensieren sollst.
Was du überhaupt noch fühlen sollst und darfst.
Dabei werden hier gigantische Twists eingewoben, die dem Ganzen so viel Schärfe und Brisanz verleihen. Es stärker und verletzlicher machen und es zudem auf eine völlig neue Ebene heben.
Es geht Schlag auf Schlag.
Dramatik und Tragik kommen zum Zuge,machen es weicher ,aber auch ernster.
Es gibt Trauer und Verluste.
Es gibt Sehnsucht, Leidenschaft und Emotionen, in denen du förmlich ertrinkst.
Ich bin sprachlos, erschüttert und finde einfach keine Worte für dieses Gefühlschaos, das in mir tobt.
Das Ende, ich habe es kommen sehen und trotzdem hat es mir so den Wind aus den Segeln genommen. Ich bin einfach nur sprachlos und zutiefst beeindruckt.
Definitiv ein absolutes Highlight, ich brenne auf Band 3. Für mich sogar noch besser als der erste Band. Einfach weil hier so unfassbar viel passiert, man durch Höhen und Tiefen geschickt wird und trotzdem keine Ahnung hat, wer hier so manipulativ und skrupellos im Untergrund agiert.

Fazit:
"Dark gleam Castle “ hat mich ja schon enorm begeistert. Im zweiten Band legt DC Odesza nochmal eine Schippe obendrauf.
Es wird dramatisch, explosiv und sehr emotional.
Eine Handlung, die wahnsinnig berührt und so unglaublich viele Wendungen hat, dass du irgendwann nicht mehr weißt, wo oben oder unten ist.
Ich bin absolut beeindruckt, wie tiefgreifend und vielschichtig es ist und wie sehr es mich emotional mitgenommen hat.
Noch besser und intensiver als Band 1.
Ich liebe es einfach. Ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 02.04.2023

Obwohl Band 3 mit ordentlich Power und Abgründigkeit loslegt, schwächelt er doch ein bisschen

Amissa. Die Überlebenden
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Mit „Amissa: Die Überlebenden“ läutet Frank Kodiak das Finale der Kantzius Trilogie ein.
Nachdem ich auch die beiden Vorgänger gelesen habe, wäre es ja unsinnig, es bei diesem nicht zu tun.
Insgesamt eine ...

Mit „Amissa: Die Überlebenden“ läutet Frank Kodiak das Finale der Kantzius Trilogie ein.
Nachdem ich auch die beiden Vorgänger gelesen habe, wäre es ja unsinnig, es bei diesem nicht zu tun.
Insgesamt eine richtig gute Reihe. Wovon ich aber ehrlich gestehen muss, dass mich gerade der erste Band am meisten beeindruckt hat.

Was nicht heißen soll. Das diese Reihe schlecht ist.
Auch hier hat mich der Schreibstil des Autors wieder richtig mitgerissen.
Die großen Geheimnisse, die offenbart werden, sind eigentlich gar nicht so groß. Aber in meinen Augen ist es richtig gut platziert.
Dabei spürt man direkt, wie die Spannung unterschwellig tobt und dass es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.
Es hat mir wieder unglaublich viel Spaß gemacht, an Ricas Seite so manche Kämpfe auszufechten.
Es geht Schlag auf Schlag und immer wieder kommen neue Ereignisse hinzu, die das Ganze noch nervenaufreibender und spannender gestaltet haben.
Dabei hat man zwar eine Ahnung, dass es keineswegs ohne Blessuren vonstatten gehen wird. Doch wie sehr weiß man nicht mal im entferntesten.

Im Laufe der Handlung gelang es dem Autor, den ein oder anderen Twist zu zelebrieren.
Besonders das mit der Organisation ging mir wirklich an die Nieren. Weil dahinter einfach mehr steckt.
Mehr Perfidität, mehr Skrupellosigkeit, mehr Abgründigkeit.
Mehr Schicksale, mehr Hoffnungen, mehr Leben.
Das ist schon ziemlich harter Stoff, was uns hier geboten wird.
Dabei konnte mich der Autor mit dieser Grundthematik enorm begeistern.
Trotzdem hab ich das Gefühl, hier wurde arg nachgelassen. Ja,natürlich wird hier enorm emotional agiert und trotzdem oder gerade deswegen hätte ich mir einfach noch mehr Wut, Leidenschaft und Biss gewünscht.
Gerade im Mittelteil hatte ich das Gefühl, es komme alles etwas ins stocken.
Später wurde das Tempo wieder angezogen, um erneut mit Twists zu punkten.
Insgesamt ein guter Abschluss einer wirklich guten Reihe. Man hätte hier jedoch noch etwas mehr herausholen können, gerade im emotionalen Bereich.
Damit man das Ganze auch wirklich hätte spüren können. Denn obwohl es sehr emotional sowohl auf der psychologischen, als auch auf der menschlichen Ebene ist, so hab ich es einfach nicht richtig gefühlt und gelebt.
Für mich leider der schwächste Band.

Fazit:
Bereits die ersten beiden Bände der Kantzius Trilogie konnten mich sehr begeistern.
Obwohl Band 3 mit ordentlich Power und Abgründigkeit loslegt, schwächelt er doch ein bisschen.
Mir war es persönlich nicht emotional genug, da hätte man mehr herausholen können.
Insgesamt reißt er enorm mit, aber trotzdem hat es für mich nicht gereicht.
Es ist nicht schlecht, aber auch nicht überragend.