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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2023

Nervenaufreibend, beklemmend und berührend

Die Geister von Alcatraz 2
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Als ich letztes Jahr den Auftakt rund um die Geister von Alcatraz von Kathrin Wandres gelesen habe, hätte ich niemals erwartet, dass es mich so stark begeistern könnte. Doch das hat es. Und jetzt ist es ...

Als ich letztes Jahr den Auftakt rund um die Geister von Alcatraz von Kathrin Wandres gelesen habe, hätte ich niemals erwartet, dass es mich so stark begeistern könnte. Doch das hat es. Und jetzt ist es Zeit Chester und seine Geschichte kennenzulernen.

Ich habe Ray wirklich geliebt, Ray war einzigartig, so wie der ganze erste Band.
In Band 2 schickt Kathrin Wandres nun Chester ins Rennen und das gar nicht mal so schlecht. Chester ist jemand, der gar nicht mal so unsympathisch ist und auch seine weiche Stellen hat.
Und trotzdem fokussiert man sich nicht allein auf Chester. Denn auch die Charaktere aus Band 1 spielen hier eine wichtige Rolle.
Wodurch sich das Ganze doch heimisch anfühlt.
Man erfährt hierbei wieder unterschiedliche Perspektiven, wodurch Ihnen allen viel Raum zur Entfaltung geschenkt wird und dies wird auch vollends ausgenutzt.
Einige schließt man mehr ins Herz, andere weniger. So ergibt das eine perfekte Balance.

Durch den fesselnden und absolut bildhaften Schreibstil der Autorin, war ich direkt wieder mittendrin im Geschehen.
Gott, ich fühlte mich, als würde ich nach Hause kommen. Es war einfach grandios.
Zudem wird wieder mehr als deutlich, wie intensiv Kathrin Wandres recherchiert hat.
Und wie ausgiebig sie auf die psychologischen Aspekte eingeht, die so unfassbar schwer wiegen.
Sie zeigt nicht einfach nur Emotionen, sondern auch die immense Gewalt dahinter.
Wie die Menschen fühlen, was sie ausmacht. Warum sie sind, was sie sind.
Chester, aber auch Jill konnten mich so begeistern.
Zudem hat man das Gefühl, bei Chesters Schicksal bricht etwas in dir entzwei, was unwiderruflich verloren ist.
Besonders bei Jill musste ich ein schmunzeln unterdrücken. Es spielt 2 Jahre nach dem ersten Band,wodurch die Charaktere ordentlich gereift sind. Es hat sie aber auch auf eine Art zermürbt und verletzlicher gemacht.

Hier wird es um einiges vielschichtiger und blutiger. Auch wenn ich zugeben muss, dass mir persönlich der mystische Teil etwas zu kurz kam.
Dafür stoßen wir auf eine perfide Mordserie, die es wirklich in sich hat und kein Auge trocken lässt.
Es tut weh, wirklich weh. Weil man die Charaktere, so seltsam es auch klingt, sehr ins Herz geschlossen hat. Und trotzdem verstehen sie es, mit Würde und Stolz einen Abgang zu machen. Das ändert aber nichts an der Trauer und der Wut, die dich vollkommen im Griff hat.
Der Täter war für mich wie ein Eimer kaltes Wasser, denn damit hab ich ganz sicher nicht gerechnet. Doch das macht es nur umso schlimmer und verheerender. Er agiert mit einer zügellosen Wut, einer Unberechenbarkeit und Kaltblütigkeit, dass es dir die Sprache verschlägt.
Als Ausgleich lässt die Autorin wieder sanfte Töne erklingen, die so unfassbar wohltuend sind.
Der Showdown war sehr berührend, kraftvoll und poetisch. Aber trotzdem ging es mir zu schnell.
Insgesamt ein toller Nachfolger. Auch wenn mich Band 1 ein bisschen mehr begeistert hat.
Ich bin gespannt, womit uns Will in Band 3 konfrontiert.

Fazit:
In Runde zwei schickt Kathrin Wandres Chester ins Rennen.
Nervenaufreibend, beklemmend und berührend.
Ein zweiter Band, der vielschichtiger, aber auch perfider ist und so manches Mal scharf die Luft einsaugen lässt.
Unglaublich spannend, wunderschön und faszinierend zugleich.
Ein richtig toller Nachfolger, auch wenn ich Band 1 noch einen Hauch stärker empfand.
Eine Reihe, die man unbedingt lesen sollte.

Veröffentlicht am 19.03.2023

Ein Spannungsroman mit viel Drama im Gepäck

Gib mir deine Angst
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Auf „Gib mir deine Angst “ von Leah Konen, hab ich mich sehr gefreut. Man sollte jedoch nicht mit falschen Erwartungen herangehen, denn es handelt sich keinesfalls um einen Thriller, sondern vielmehr um ...

Auf „Gib mir deine Angst “ von Leah Konen, hab ich mich sehr gefreut. Man sollte jedoch nicht mit falschen Erwartungen herangehen, denn es handelt sich keinesfalls um einen Thriller, sondern vielmehr um einen Spannungsroman.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd und einnehmend.
Man erlebt hier alles aus Sams und Margarets Sicht, was gerade Ihnen sehr viel Raum und Intensität bot, was mir wirklich gut gefallen hat. Da man die beiden so sehr gut kennenlernen konnte. Zudem sind die Kapitel nicht allzu lang, wodurch man es recht zügig liest.
Unterteilt ist es dabei in die jeweiligen Wochentage.
Interessant war dabei meine eigene Wahrnehmung. Die einzelnen Hintergründe gingen mir wirklich nahe, aber die Frauen zusammen konnten nur selten eine Emotionsgewalt in mir hervorrufen.
Aber es geht nicht nur um diese beiden. Ebenso spielen Diana und Detective Conway eine wichtige Rolle. Conway war mir dabei sehr unsympathisch. Sie war bissig und ermittelte recht aggressiv, wodurch sich die Frauen zunehmend in die Ecke gedrängt fühlten.
Die Nebencharaktere sind zwar interessant, verblassen aber zusehends.

Der Einstieg hat mir richtig gut gefallen.
Dabei setzt die Autorin sich erstmal mit den Frauen auseinander und breitet ihr Privatleben vor uns aus.
Es dauert ne Weile, bis wirklich etwas passiert.
Trotzdem fand ich die jeweiligen Hintergründe enorm interessant, besonders Margaret konnte mich damit wirklich berühren.
Sie schneidet dabei eine sehr sensible Thematik an, die schnell die Frage aufwirft, wie menschlich vertretbar ihr Handeln ist. Als Frau kann man sich unglaublich gut in sie hineinfühlen und den Schmerz und den Kummer fühlen, den sie durchleidet.

Als Diana verschwindet, wirft das die unterschiedlichsten Fragen auf.
Vertraut man anderen zu leicht?
Wie gut kennt man die Menschen in seiner Umgebung wirklich?
Die Ermittlungen, als auch die persönlichen Bereiche sind sehr detailliert ausgearbeitet.
Nicht immer von Belang, mir hat es jedoch wahnsinnig gut gefallen, zumal man immer mehr aus dem Davor erfährt.
Zudem waren Margaret und Sam in meinen Augen sehr naiv und unsicher, was man während der Handlung auch zu spüren bekommt.
Es gibt eine Menge Drama und Theatralik.
Zudem widersprechen sie sich auch immer wieder.
Man könnte zwei Fremde nebeneinander stellen und sie würden genauso wenig übereinander wissen, wie es unsere Protagonisten tun. Diana ist quasi ein leeres Blatt, das nie gefüllt wurde.
Was sagt das über ihre Freundschaft aus?
Das fand ich etwas schade, weil das recht unglaubwürdig ist. Mir fehlte da einfach mehr Dynamik und nervenaufreibende sowie emotionale Konflikte unter den Charakteren.
Es wird zu wenig hinterfragt. Man hat das Gefühl, in der größten Verzweiflung ist jeder Mensch gut genug, um sich ihm öffnen zu können.

Gegen Ende gelangen der Autorin noch einige Wendungen, die ich wirklich nicht erwartet habe. Die Auflösung war mir persönlich zu nichtssagend. Fand ich etwas schade, da hätte man noch etwas mehr herausholen können.
Insgesamt hat mich diese Geschichte jedoch unglaublich gut unterhalten. Sie ist relativ ruhig und unblutig. Aber mit sehr viel Drama im Gepäck.

Fazit:
"Gib mir deine Angst “ von Leah Konen kommt weniger als Thriller, als viel mehr als Spannungsroman daher.
Mich hat es enorm gut unterhalten, auch wenn es die ein oder andere Schwachstelle in petto hatte.
Dafür punktet die Autorin mit den zwischenmenschlichen Aspekten und bietet viel Raum für Drama.

Veröffentlicht am 19.03.2023

Etwas schwächer als Band 1

Böses Licht
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Der erste Band um die Mordgruppe von Ursula Poznanski hat mich damals schier von den Socken gehauen. Ich war mega begeistert und natürlich sehr gespannt, womit sie sich im zweiten Band befassen würde.
Ich ...

Der erste Band um die Mordgruppe von Ursula Poznanski hat mich damals schier von den Socken gehauen. Ich war mega begeistert und natürlich sehr gespannt, womit sie sich im zweiten Band befassen würde.
Ich glaube, meine Erwartungen waren vielleicht etwas zu hoch, ich kann nicht sagen, woran es lag. Vielleicht an der Thematik, die nicht wirklich meins war.

Der Schreibstil der Autorin ist nach wie vor sehr fesselnd und einnehmend.
Neben Fina und Oliver erhält man hier eine große Vielfalt an Charakteren, für mich tatsächlich etwas zu viel.
Dadurch entstand gerade für mich ein großes Problem, sie zu ergründen und Platz für mehr zu schaffen. Demzufolge gibt es hier auch wieder mehrere Perspektiven, was mir enorm gut gefallen hat.
Von den Charakteren selbst konnte mich David am meisten begeistern und eine weitere Person, die parallel läuft.
Sie sind authentisch und gut ausgearbeitet. Ich hatte jedoch Probleme, richtige Emotionen zu Ihnen aufzubauen, was total schade war. Ebenfalls waren nicht alle sympathisch, was aber absolut ok ist.

Der Einstieg war leider nicht so, wie ich mir das erhofft habe. Ich hab mich wirklich schwergetan, mich in die Theatergang hineinzufühlen. Erst im weiteren Verlauf gelang mir das stückchenweise.
Nichtsdestotrotz kommt die Autorin direkt auf den Punkt und präsentiert die erste Leiche.
Und schon geht die Spurensuche los.
Verdächtige hatte ich viele, auf den Täter bin ich trotzdem nicht gekommen.
Die Handlung gestaltete sich als sehr interessant, wenn man erstmal hineingefunden hat.
Jeder hat hier seine Geheimnisse, doch welche sind tödlich genug?

Fina hat mir als Ermittlerin wieder unglaublich gut gefallen. Zumal sie wirklich in ihrer Entwicklung wächst und auch mal Kontra gibt. Zudem verfügt sie über sehr viel Finesse und Fingerspitzengefühl. Was sie auch auf menschlicher Ebene sehr sympathisch macht.
Richtig interessant fand ich persönlich den Nebenstrang, der sich um eine weitere Person dreht, dabei war der Humor wirklich exzellent.
Der eigentliche Fall brauchte etwas um in die Gänge zu kommen. Dafür wird man aber mit einigen tragischen Fällen belohnt.
Die Autorin webt dabei auch eine sehr interessante Thematik ein, die mich zwar sehr überrascht hat, mich aber leider nicht so berühren konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.
Dafür gelingen ihr so einige Twists, die ich so nicht erwartet hätte. Erschreckend ist die Intention dahinter, die mir eisige Schauer über den Rücken gejagt hat. Weil sich dadurch mein Gedankenkarussell gleich weiter drehte.
Insgesamt bietet der zweite Band einen großen Unterhaltungswert, konnte mich aber persönlich nicht so begeistern, wie es Band 1 vermochte.

Fazit:
"Stille blutet“ hat mich damals von den Socken gehauen, nun legt Ursula Poznanski mit „Böses Licht“ nach.
Die Theatergang war nicht ganz so meins.
Dennoch hat sie mich gut unterhalten, auch wenn es mich letztendlich menschlich weniger berühren konnte.
Dafür hab ich den Nebenstrang wirklich gefeiert. Einfach grandios.
Ich bin definitiv gespannt, was in Band 3 auf uns zukommt.

Veröffentlicht am 19.03.2023

So lebendig, atmosphärisch und bitterböse

Der Geisterbaum
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Horror geht eigentlich immer und nachdem mich „Sleepy Hollow “ von Christina Henry schon so begeistert hat, war „Der Geisterbaum“ quasi ein Must Read.
Gott, ich hab mich so enorm darauf gefreut und musste ...

Horror geht eigentlich immer und nachdem mich „Sleepy Hollow “ von Christina Henry schon so begeistert hat, war „Der Geisterbaum“ quasi ein Must Read.
Gott, ich hab mich so enorm darauf gefreut und musste auch direkt in diese Geschichte abtauchen. Um es kurz zu machen, hier ist quasi ein Highlight aus dem Boden geschossen.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei wahnsinnig fesselnd und bildhaft.
Dazu erschafft sie eine sehr düstere und beklemmende Atmosphäre. Was einfach enorm gut passt.
Lauren bildet das Herzstück in diesem Roman. Und ich habe einfach all ihre Facetten, ihre Unbedarftheit, aber auch ihren grenzenlosen Mut geliebt. Daneben war David wahnsinnig faszinierend und natürlich Officer Lopez, den ich sehr geliebt habe.
Und natürlich haben wir auch diese eine bestimmte nervige Person, die es auch hier gibt. Das rundet es einfach perfekt ab.
Insgesamt ist Christina Henry eine bunte Vielfalt an Charakteren gelungen, die einfach schlichtweg begeistern.
Dabei erfahren wir unterschiedliche Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht.
Zumeist begleiten wir aber Lauren, wodurch man sich natürlich vor allem an sie sehr bindet.

Der Einstieg gelang mir unglaublich gut.
Die Atmosphäre, das Setting sind einfach unbeschreiblich.
Hier wird sehr gekonnt mit deinen Ängsten gespielt und das auf sehr manipulative und perfide Art und Weise.
Schmerz, Angst und Qual.
In Hülle und Fülle wirst du damit überschüttet.
Smiths Hollow, eine verschlafene kleine Stadt, die ihre eigenen düsteren Geheimnisse birgt.
Es war unfassbar verstörend, was sich hier herauskristallisierte und offenbarte. Mit gesundem Menschenverstand kommt man da nicht sonderlich weit. Was in den Köpfen der Menschen vor sich geht, macht absolut sprachlos.
Man darf aber nicht vergessen, wenn man hinter die Fassade schaut, entdeckt man so viel Tragik, Trauer, Wut und Angst.
Christina Henry nimmt sich sehr viel Zeit für die Menschen und die Geschichte dahinter.
Das hat mir so unfassbar gut gefallen. Weil man ein Gefühl dafür bekommt, sich das Grauen manifestiert und gleichzeitig so viele Fragen und Emotionen dabei entstehen.
Mich hat es extrem erschüttert und wirklich schockiert. Denn was hier im Untergrund brodelt, ist absolute Bösartigkeit.
In ihren puren und reinsten Form.
Aber vor allem haben mich die Hintergründe auch auf menschlicher Ebene sehr berührt und nicht losgelassen. Die Autorin geht dabei auch sehr eindringlich und schonungslos auf die psychologischen Aspekte ein und setzt damit einiges in Brand.

Ebenso webt sie auch gekonnt ernste Themen mit ein und versteht damit zu sensibilisieren, als auch zu schockieren.
Besonders die zweite Hälfte war ein unfassbar brutaler Ritt, der mich einiges gekostet hat. Mein Herz ist gebrochen. Mehrfach.
Es tun sich so viele Abgründe auf, dass quasi kein Ende erkennbar ist und doch kristallisiert sich dabei etwas unfassbar großartiges heraus.
Es beginnt immer irgendwo und endet auch. Meistens. Und nur selten gut.
Aber was sie hier an Magie, Dramatik und unheilvolle Tragik erschaffen hat, verschlägt mir buchstäblich die Sprache.
Unbedingt lesen. Ein schier großartiges, vielseitiges und faszinierendes Buch, dass sämtlichen Grenzen strotzt. Dir noch einiges über wahren Schmerz und Grausamkeit beizubringen vermag und trotzdem so viel Schönheit und Feingefühl innehat.
Ich bin jetzt schon mega gespannt auf ihr nächstes Werk.

Fazit:
Mit „Der Geisterbaum“ ist Christina Henry ein weiteres grandioses Werk gelungen, das mir buchstäblich den Atem geraubt hat.
Eine verstörende Geschichte voller Brutalität, Schönheit und Feingefühl.
So lebendig, atmosphärisch und bitterböse.
Nervenaufreibend, vielseitig und unglaublich faszinierend.
Ein absolutes Highlight. Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 17.03.2023

Nervenaufreibend, perfide und grausam

Schwarzer Schmerz
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Ich muss zugeben, dass ich nicht alle Bände rund um Mara Billinsky von Leo Born gelesen habe.
Doch auch der siebte Band klang wieder so gut, dass ich ihn unbedingt lesen musste.

Der Schreibstil des Autors ...

Ich muss zugeben, dass ich nicht alle Bände rund um Mara Billinsky von Leo Born gelesen habe.
Doch auch der siebte Band klang wieder so gut, dass ich ihn unbedingt lesen musste.

Der Schreibstil des Autors ist dabei sehr fesselnd und einnehmend. Die Atmosphäre äußerst beklemmend.
Ich liebe Maras Art einfach unglaublich, ich hab sie regelrecht gefeiert und musste so manches Mal schmunzeln. Ihr trockener Humor ist einfach göttlich.
Sie ermittelt mit so rüder und brachialer Art, dass ich immer wieder sprachlos bin. Sie möchte niemanden gefallen und das zeigt sie auch mehr als deutlich.
Daneben war Jan Rosen wieder richtig klasse. Er ist das komplette Gegenteil von Mara. Er agiert mit stoischer Ruhe, aber doch auch sehr koordiniert.
Darüber hinaus verstehen auch die Nebencharaktere absolut zu punkten und für Aufsehen zu sorgen. Zudem sind sie authentisch und absolut greifbar.

Der Einstieg gelang mir unglaublich gut.
Was auch Mara zu verdanken war, dass ich direkt wieder an ihren Lippen hing.
Man begleitet überwiegend Mara, wodurch man gerade zu ihr eine sehr tiefe Bindung aufbaut.
Aber auch weitere Charaktere kommen zum Zuge. Beängstigend und verstörend empfand ich es, als der Fokus auf die Opfer fiel.
Leo Born geht dabei sehr detailliert vor, wodurch ich ordentlich schlucken musste. Weil ich es vor allem menschlich gesehen unglaublich brutal empfand. Ein Grauen, das sich perfekt manifestiert, ohne zu überspitzt zu sein. Es entfaltet seine Brutalität bis zur Gänze und löst damit das eigentliche Grauen aus.
Daneben brilliert Mara wieder als Ermittlerin und sie bekommt es mit einem extrem perfiden Fall zu tun, der in sämtliche menschliche Abgründe führt.
Es wird richtig Böse und verstörend.
Dabei wird hier auch wieder auf die psychologischen Aspekte eingegangen.
Die Richtungen werden immer wieder gewechselt und der Autor versteht es geschickt, seine Twists zu platzieren.
Auf den Täter selbst bin ich gar nicht gekommen, so dass ich am Ende sprachlos war.
Was mir unglaublich gut gefallen hat, waren die tiefgreifenden Aspekte und die sehr starken Emotionen, die das pure Grauen auslösen, aber gleichzeitig eine eigenartige Faszination ausüben.
Definitiv ein Muss für Thriller Leser.
Hier steckt so unfassbar viel drin.
Schmerz, Angst, Wut.
Unglaube, Arroganz und Hoffnungslosigkeit.
Unbedingt lesen.

Fazit:
Auch der siebte Band rund um Mara Billinsky konnte mich wieder unsagbar begeistern und komplett sprachlos machen.
Ich liebe den Humor und Maras eigenwillige Art. Zusammen mit Jan Rosen, ergibt es eine perfekte Balance.
Daneben bekommt man einen perfiden und verstörenden Fall, der unglaublich nervenaufreibend und grausam ist.
Dabei gelingen dem Autor gekonnt Twists, die ich so nicht erwartet hätte.
Unbedingt lesen.