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Veröffentlicht am 21.02.2023

Zwei zerbrochene Seelen, die zusammen weniger allein sind

Like Ice We Break
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Band 1 der Winter Dreams Reihe von Ayla Dade hab ich sehr geliebt. Band 2 war nicht ganz so, wie ich mir erhofft habe.
Aber jedes Mal hab ich das Gefühl, nach Hause zu kommen und jedes Mal berührt es mich ...

Band 1 der Winter Dreams Reihe von Ayla Dade hab ich sehr geliebt. Band 2 war nicht ganz so, wie ich mir erhofft habe.
Aber jedes Mal hab ich das Gefühl, nach Hause zu kommen und jedes Mal berührt es mich aufs Neue, ein anderes Pärchen zu begleiten.
Auch Gwen und Oscar machen da keine Ausnahme.
Die beiden sind etwas ganz Besonderes, auch wenn Ayla Dade hier manchmal etwas zu theatralisch wird.

Man sagt, die ersten Worte in einer Geschichte müssen dich sofort packen.
Nun, das taten sie hier nicht. Stattdessen musste ich einfach nur mit den Augen rollen, weil es so klischeehaft war.
Aber es war nur der Anfang, kurze Zeit später war ich so ergriffen und bewegt.
Wie macht diese Frau das nur?
Im einen Moment willst du ihr an den Hals springen und im nächsten ,willst du sie zu Boden ringen, weil du ein Ventil für deine Emotionen brauchst.
In diesem Band geht es um Gwen und Oscar.
Die gute Gwen ist uns ja schon vorher begegnet. Nicht unbedingt im positiven Sinne.
Sie ist verdammt schwierig ein Wirbelwind auf zwei Beinen, melancholisch, zerbrechlich und dabei auch noch sehr warmherzig. Das heißt, wenn sie Emotionen denn mal zulässt.
Ich mochte Gwen sofort. Vielleicht weil sie gebrochen und trotzdem wahnsinnig leidenschaftlich ist. Man spürt dieses Feuer in ihr wahnsinnig intensiv.
Und dann sind da diese stillen und leisen Momente, die dich zu Boden ringen und zu Tränen rühren.
Oscar ist da ein ganz anderes Kaliber. Wobei, so ganz stimmt das nicht.
Beide haben mehr gemeinsam, als sie denken. Und dabei geht es sicher nicht darum, dass sie nicht aus der Upperclass sind.
Sie verströmen so viel Einsamkeit und Sensibilität. Da ist eine Verlorenheit und Sehnsucht, die mehr erzählen, als Worte es je könnten.
Und dann trifft man auch auf liebgewonnene Charaktere. Besonders Harper, aber auch Paisley. Vor allem Paisley. Da ist so viel Leben, so viel Adrenalin und Fülle. Das ich gar nicht weiß, wohin mit meinen Emotionen.
Sie drohen mich zu ersticken und gleichzeitig will ich so viel mehr davon.

Auch wenn Ayla Dade hier manchmal etwas zu theatralisch und dramatisch wird, so war es mir niemals zuviel.
Was vor allem daran liegt, dass diese Geschichte so viel Gefühl und Melancholie in sich trägt.
Dabei geht es längst nicht nur um eine Lovestory. Es ist so viel mehr.
Ankommen. Loslassen. Sich neu erfinden.
Besonders die Hintergründe von Gwen sind sehr präsent. Und gerade das ging mir unglaublich nahe.
Weil es Themen sind, die nicht selten vorkommen und gleichzeitig totgeschwiegen werden. Aber es ändert nichts daran, dass sie da sind. Dass sie Einfluss nehmen.
Auf dein Leben und auch auf dein Umfeld.
Oscars Hintergrund war ebenso heftig. Wenn auch anders.
Seine innere Zerrissenheit und Zweifel konnte ich so gut nachvollziehen.
Was bringt es dir, wenn sich dein Leben ändert, wenn dir deine Vergangenheit am Hintern klebt?
Wie sollst du frei sein,wenn du immer wieder ausgebremst wirst?

Und dann ist da die Liebe zum Eis.
Die so leidenschaftlich, sehnsuchtsvoll und intensiv ist, dass du dich am liebsten selbst aufs Eis begeben würdest.
Hier herrscht so viel Chaos und Schmerz und trotzdem ist da so viel Empfindsames.
Gwen und Oscar haben mich wahnsinnig berührt. Weil sie kaputt und zerbrochen sind und jeder für sich nach einem Ausweg sucht.
Es wird ordentlich dramatisch und auch die Tragik kommt nicht zu kurz.
Es gab Momente, da sind mir die Tränen in die Augen geschossen und ich wusste nicht, wie das passieren konnte.
Am Ende ging mir alles etwas zu schnell.
Ich hätte es mir noch detaillierter gewünscht, auch wenn das wichtigste gesagt wurde.
Schlussendlich konnte mich Ayla Dade wieder absolut begeistern und vermutlich muss ich jetzt Band 4 direkt hinterherschieben.

Fazit:
Zwei zerbrochene Seelen, die zusammen weniger allein sind.
Im dritten Band der Winter Dreams Reihe geht es um Gwen und Oscar.
Ich liebe diese beiden so sehr.
Sehr theatralisch und dramatisch, aber diese Story hat so viel Gefühl, dass es mich schlichtweg umgehauen hat.
Unbedingt lesen. Ich werde jetzt wohl direkt Band 4 lesen müssen.

Veröffentlicht am 19.02.2023

Beklemmend, dramatisch und wahnsinnig emotional

Every Little Lie
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Nach dem unglaublich spannenden Auftakt der Secret Legacy Dilogie von Kim Nina Ocker,musste ich jetzt endlich wissen, wie es mit Julie und Caleb weitergeht. Zumal der Cliffhanger im Vorgänger wirklich ...

Nach dem unglaublich spannenden Auftakt der Secret Legacy Dilogie von Kim Nina Ocker,musste ich jetzt endlich wissen, wie es mit Julie und Caleb weitergeht. Zumal der Cliffhanger im Vorgänger wirklich nicht von schlechten Eltern war.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei wie gewohnt fesselnd und unglaublich bildgewaltig.
Die Atmosphäre sehr beklemmend.
Julie und Caleb stehen auch hier im Fokus, von beiden erfährt man dabei die Perspektiven. Was Ihnen sehr viel Raum und Tiefe schenkt.
Besonders Julie ging mir sehr ans Herz. Vielleicht weil sie sich nicht verbiegt und immer sie selbst bleibt. Weil sie trotz der herannahenden Katastrophe trotzdem fokussiert bleibt und sich nicht von ihren Emotionen leiten lässt.
Caleb hat mich auch hier wieder sehr begeistert. Auch wenn er mir ein Stück weit doch etwas zu weich war.
Und daneben liebe ich einfach die Nebencharaktere, die mich so viel fühlen und erleben ließen. Ganz besonders Tony.

Ich hatte keine Probleme in die Handlung hineinzufinden, zumal die Autorin einen sehr gelungenen Übergang schafft.
Besonders die erste Hälfte hat mir einiges abverlangt. Emotional wie auch menschlich gesehen, ließ es mich buchstäblich die Hölle durchschreiten.
Ich bin zerbrochen und das auf so vielen Ebenen. Das war eine Wendung, auf die ich absolut nicht vorbereitet war und die mich immens erschüttert und unter sich begraben hat.
Im Mittelteil flaut die Spannung kurzzeitig etwas ab. Wobei ich nicht klar sagen kann, woran das lag. Danach findet die Story wieder zu ihrer Stärke zurück.
Der Thrill-Anteil ist auch hier relativ hoch, wodurch einige dramatische Momente entstehen, die es wirklich in sich haben.
Dazwischen kristallisiert sich so viel Zerbrechlichkeit, aber auch Stärke heraus.
Dabei geht Kim Nina Ocker auch sehr feinfühlig, aber dennoch ungeschönt und direkt auf die psychologischen Aspekte ein.
Das hat mich direkt erstarren lassen, denn damit hab ich niemals gerechnet.
Plötzlich ist da so viel Wut, Angst und Manie.
Ich war erschüttert und schockiert von der Tragik, die sich dahinter verbirgt. Zumal es so viel Trauer und Verzweiflung, aber auch Kalkül und Berechnung in sich barg.
Auf den Täter bin ich tatsächlich erst kurz vor Schluss gekommen.
Insgesamt bin ich absolut geplättet.
Ein gelungenes Finale, das die Grenzen nochmal zusätzlich verschiebt und zeigt, dass du niemanden wirklich kennst.
Wer Romance Thriller liebt, sollte sich diese Dilogie auf keinen Fall entgehen lassen.

Fazit:
Nachdem ich den Auftakt der Secret Legacy Dilogie schon so nervenaufreibend und emotional fand,legt Kim Nina Ocker ein Finale hin, dass mich komplett sprachlos gemacht hat.
Voller Trauer, Wut und Verzweiflung geprägt.
Emotional als auch menschlich gesehen, verlangt er einiges ab.
Beklemmend, dramatisch und wahnsinnig emotional.
Unbedingt mehr von diesem Universum.
Wer Romance Thriller liebt, sollte sich diese Dilogie auf keinen Fall entgehen lassen.

Veröffentlicht am 19.02.2023

Die wahre Tragik versteckt sich im Detail

Juister Onkel. Ostfrieslandkrimi
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"Juister Onkel “ ist bereits der 17.Band aus der Reihe um die Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte von Sina Jorritsma.
Der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht, so das ich direkt mehr ...

"Juister Onkel “ ist bereits der 17.Band aus der Reihe um die Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte von Sina Jorritsma.
Der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht, so das ich direkt mehr darüber erfahren musste.
Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr fesselnd und einnehmend.
Die Atmosphäre ist etwas beklemmend.
Interessant ist hier am meisten das Opfer. Denn dieses ist keinesfalls ein Sympathieträger. Zumal man einen recht guten Einblick hinter die Fassade bekommt.
So recht konnte ich mir aber leider kein Bild von ihm machen. Dafür war alles zu schwammig. Zumal er doch recht blass gehalten wurde. Dennoch ist der erste Eindruck entscheidend und dieser ist alles andere als sympathisch.
Daneben spielen noch weitere Charaktere eine nicht unerhebliche Rolle.
Sina Jorritsma gelingt es, diese sehr gekonnt in die Handlung einzubinden.
Antje Fedder und Roland Witte haben mir dabei besonders gut gefallen.
Man kann sich sehr gut in sie hineinfühlen und die Ermittlungen stets nachvollziehen.
Ein wichtiger Punkt ist dabei Tjark. Ich mag diesen alten Seebären einfach sehr. Zumal er immer wieder mit seiner besonnenen und ruhigen Art die Wogen glättet.
Der Einstieg gelang mir ohne Mühe.
Obwohl es nicht sofort extrem spannend losging, so hat es mich dennoch sofort gepackt.
Sina Jorritsma spricht eine sehr interessante Thematik an. Mir persönlich ist es unverständlich, wie man damit Geld verdienen kann. Riepe entspricht dabei dem absoluten Klischee. Ein bisschen mehr Tiefgang hätte seinem Charakter gut getan, um seine Intention dahinter zu verstehen.
Eine weitere wichtige Thematik umfasst Keno und diese hat mich auch emotional gepackt. Zumal dahinter so viel Tragik und Verzweiflung steckt.
Sina Jorritsma bringt so einige Verdächtige ins Spiel, die aber nie so recht kompatibel waren.
Erst am Ende gelingt ihr eine Wende, die tragisch ist und nachhallt. Und gerade im menschlichen Bereich so viel verschüttetes vor Augen führt.
Insgesamt ein sehr guter Ostfrieslandkrimi, der wieder zum schmunzeln bringt, aber auch die Ernsthaftigkeit vor Augen führt.
Darüber hinaus bringt er auch ein Stück weit zum nachdenken.

Fazit:
Antje Fedder und Roland Witte konnten mich auch mit ihrem neuesten Fall wieder begeistern und emotional packen.
Themen, die zum nachdenken bringen, darüber hinaus ist hier so viel Tragik im Detail versteckt, dass man ordentlich schlucken muss.
Ein sehr atmosphärischer Ostfrieslandkrimi, der zum schmunzeln bringt, aber auch die Ernsthaftigkeit vor Augen führt.
Definitiv eine Leseempfehlung, auch wenn es eher ruhiger Natur ist.

Veröffentlicht am 18.02.2023

Beklemmend, grausam und beängstigend

Das Sanatorium
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Auf „Das Sanatorium “ von Sarah Pearse, hab ich mich schon im Vorfeld unglaublich gefreut. Gleichzeitig handelt es sich hier um den ersten Band um Detective Erin Warner.
Völlig eigenständig lesbar, ich ...

Auf „Das Sanatorium “ von Sarah Pearse, hab ich mich schon im Vorfeld unglaublich gefreut. Gleichzeitig handelt es sich hier um den ersten Band um Detective Erin Warner.
Völlig eigenständig lesbar, ich vermute jedoch, ihr werdet danach mehr wollen.
Ich möchte das auf jeden Fall.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd und bildhaft. Die Atmosphäre düster, beklemmend und unheilvoll.
Erin steht hierbei im Fokus. Dabei erfahren wir auch ihre Perspektive. Was ihr wahnsinnig viel Raum und Tiefe schenkt.
Ich hatte anfangs deutliche Probleme mit Erin. Sie schien mir zu labil für einen Detective zu sein. Seltsamerweise konnte ich sie mir gar nicht in dieser Position vorstellen.
Erst im weiteren Verlauf konnte sie mich wirklich überzeugen und dabei wuchs sie mir unweigerlich ans Herz. Dabei fand ich besonders ihren Hintergrund wahnsinnig interessant. Was wiederum zeigt, wie zerbrochen, aber auch wie stark sie eigentlich ist.
Ebenso konnten mich die anderen Charaktere begeistern. Ganz besonders Will hab ich sehr ins Herz geschlossen.
Die verbleibenden Charaktere wirken absolut authentisch, geben aber sehr wenig von sich preis, wodurch es sehr geheimnisvoll, aber auch beklemmender wurde. Weil man nie wusste, wer was zu verbergen hatte.

Der Einstieg war direkt sehr spannend und nervenaufreibend.
Danach flaut das Tempo und die Spannung im weiteren Verlauf etwas ab. Da der Fokus auf dem Hotel und den darin lebenden Personen liegt.
Nach und nach verschwinden Personen, Leichen tauchen auf.
Erin wird in einen Strudel aus Hass und Vergeltung gezogen.
Was verbirgt dieses Gebäude?
Was ist damals wirklich mit dem Sanatorium passiert und hängt es damit zusammen oder spielt jemand sein eigenes perfides Spiel um Vergeltung?

Dieser Thriller beschäftigt sich viel mit den Ermittlungen seitens Erin. Dadurch, dass es sehr detailliert ist, kommt zwischendurch etwas Spannung abhanden.
Wodurch ich es besonders am Anfang schwer hatte voranzukommen.
Doch es wurde zunehmend interessanter, vielschichtiger und dramatischer.
Dabei zeigt die Autorin deutlich, dass hier jeder etwas zu verbergen hat. Dabei spielen Vergangenheit und Gegenwart eine elementare Rolle.
Was hier unter der Fassade brodelt, ist beklemmend sowie verstörend und ruft die eigenen Dämonen auf den Plan.
Dabei geht die Autorin auch gekonnt auf die psychologischen Aspekte ein.
Dabei kristallisiert sich enorm viel Wut, Verzweiflung, aber auch manische Züge heraus.
Dabei bindet sie auch ernste Themen mit ein, die mich teilweise wirklich erschüttert und innehalten lassen haben.
Dabei geht es weniger um die Thematik an sich, sondern wie damit umgegangen wurde.
Das letzte Drittel hätte spannender und nervenaufreibender kaum sein können. Menschlich gesehen und auch vom emotionalen Aspekt hat es mir enorm viel abverlangt.
Und das Ende. Wow. Das war direkt nach meinem Geschmack.
Unbedingt lesen. Ich bin schon jetzt gespannt, wie es mit Erin weitergeht.

Fazit:
Der erste Band um Erin Warner von Sarah Pearse führt direkt ins ehemalige Sanatorium, das nun zum Hotel umgebaut wurde.
Ein eher unkonventioneller Start, der mich absolut begeistern konnte. Zumal Erin nicht der typischen Vorstellung eines Detective entspricht.
Nach einer kleinen Durststrecke konnte mich die Autorin mit ihren gezielt gelegten Twists und den Abgründen dahinter absolut begeistern und emotional berühren.
Beklemmend, grausam und beängstigend.
Unbedingt mehr von Erin.

Veröffentlicht am 18.02.2023

Melancholisch, einfühlsam und emotional

Shape of Love - Mit jeder meiner Fasern (Love-Trilogie, Band 1)
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Auf die Love Trilogie von Marina Neumeier bin ich eher zufällig gestoßen. Bis dato kannte ich auch noch gar nichts von der Autorin und dieses Werk hat mich wirklich in vielerlei Hinsicht beeindruckt und ...

Auf die Love Trilogie von Marina Neumeier bin ich eher zufällig gestoßen. Bis dato kannte ich auch noch gar nichts von der Autorin und dieses Werk hat mich wirklich in vielerlei Hinsicht beeindruckt und sehr berührt.

Ihr Schreibstil ist sehr einnehmend und fesselnd.
Die Atmosphäre sehr melancholisch und ein Hauch tragend.
Cleo und Alessandro stehen hierbei im Fokus.
Cleo hab ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ist so eine unfassbar tolle und besondere Protagonistin.
Sanft, verletzlich, aber auch wahnsinnig stark und mutig. Cleos Traum ist es, sich in der Modewelt zu etablieren. Doch schnell wird ihr klar, dass der Schein immens trügt.
Die schöne, glitzernde Fassade weicht einer Ruine aus Missgunst, Arroganz und trivialer Oberflächlichkeiten. Was die Menschen fühlen oder wer sie sind, ist nicht wichtig.
Hier zählt nur der äußere Schein. Leid oder Schmerz interessiert niemanden, hier wird gelächelt, bis der Kiefer bricht.
Umso bewundernswerter, dass Cleo niemals aufgibt und ihrem Traum folgt.
Besonders toll an Cleo ist, dass sie nach Modestandards alles andere als perfekt ist.
Aber Cleo ist mehr als perfekt, in allem ,was sie tut.
Und dann ist da noch Alessandro, ein Bild von einem Mann und das muss er auch sein. Um in dieser Welt langfristig bestehen zu können.
Doch wer ist Alessandro wirklich?
Und daneben hat mir Lydia wahnsinnig gut gefallen. Insgesamt Charaktere, die unerwartet facettenreich sind und vor allem mit ihrer Persönlichkeit entweder beeindrucken oder abschrecken.
Sie sind authentisch und wahnsinnig mit Leben gefüllt, so dass man sie wirklich spüren kann.

Der Einstieg fiel mir wahnsinnig leicht, was vor allem an Cleo lag.
Sie hat mich emotional sofort in Ketten gelegt und ich habe jede Sekunde mit ihr gelebt und genossen.
Ihre Hoffnungen, ihre Träume, die so verletzlich sind und denen immer wieder Schmerz zugefügt wird.
Ihre Einsamkeit und Verlorenheit, die man mit jedem Atemzug spürt.
Eine sanfte Seele, die zu kostbar für diese oberflächliche Welt ist.
Aber auch Alessandro hat mich wahnsinnig überrascht mit seiner Art und vor allem mit seinem Hintergrund.
Hier gibt es so viel Schmerz, Zweifel und Ängste, die so unfassbar gut nachzuvollziehen sind.
Die Menschen sehen nur, was sie sehen wollen und ergötzen sich daran.
Aber niemand sieht den Menschen dahinter.
Das er lebt, atmet, fühlt und innere Kämpfe austrägt.

Marina Neumeier hat hier eine extrem wichtige Thematik ausgearbeitet und das ist ihr unglaublich gut gelungen.
Glück bedeutet nicht Geld und Ansehen.
Glück bedeutet, sich selbst anzunehmen, man selbst zu sein und seinen Träumen zu folgen.
Die Modewelt ist abschreckend, gefährlich und oberflächlich. Ja, sie muss es nicht sein. Aber oftmals ist es so.
Wer maßt sich an, Standards zu setzen?
Wer entscheidet, was perfekt ist?
Daraus entstehen nicht nur zerbrochene Seelen, sondern auch der Körper nimmt Schaden. Das ist ein gefährlicher Kreislauf, der nur schwer durchbrochen werden kann.
Die Autorin geht hierbei auch auf Social Media ein und zeigt, wie leicht man angegriffen und verurteilt werden kann.
Aber auch wie leichtlebig und toxisch diese Welt ist.

Ich mochte die Dynamik zwischen Alessandro und Cleo so unglaublich gern.
Man spürt, da ist Halt, Hoffnung. Eine Brücke, auf die man bauen konnte.
Dabei haben sie in mir etwas bewegt und zum pulsieren gebracht.
Ihre Geschichte ist wahnsinnig emotional, tiefgreifend und einfach echt. Dabei kommt auch die Dramatik nicht zu kurz.
Aber die wahre Tragik steckt im Detail.
Ein wahnsinnig toller und wichtiger Roman, der vor allem aufzeigt, dass du dich niemals verbiegen und für deine Träume kämpfen solltest.
Unfassbar große Liebe dafür. Unbedingt lesen.

Fazit:
Bereits mit dem Auftakt der Love Trilogie konnte mich Marina Neumeier wahnsinnig berühren und zu Tränen rühren.
Melancholisch, einfühlsam und emotional.
Eine Geschichte über eine Welt, die erschreckend und gefährlich ist.
Aber dass man deshalb noch lange nicht seine Träume und Hoffnungen aufgeben sollte.
Wichtig ist nicht, was andere denken, sondern wie du dich selbst wahrnimmst und daraus Akzeptanz und Glück schöpfst.
Unbedingt lesen.