Beklemmend, nervenaufreibend und sehr intensiv
Der mexikanische FluchSchon in der Vorschau hat mich „Der mexikanische Fluch “ von Silvia Moreno-Garcia unglaublich gereizt. Eine unglaublich atmosphärische Schauergeschichte, die absolut Gänsehaut und Grauen verbreitet.
Und ...
Schon in der Vorschau hat mich „Der mexikanische Fluch “ von Silvia Moreno-Garcia unglaublich gereizt. Eine unglaublich atmosphärische Schauergeschichte, die absolut Gänsehaut und Grauen verbreitet.
Und genau das tut sie auch. Nicht unbedingt für sanfte Gemüter.
Der Schreibstil der Autorin ist ungemein fesselnd und bildhaft. Ich liebe die Atmosphäre in diesem Buch. Sie ist düster, unheimlich und drückend.
Wir erfahren hierbei alles aus Noemi’s Sicht, was ihr sehr viel Tiefe und Raum zur Entfaltung verschafft.
Noemi ist ein wahnsinnig toller und vor allem starker Charakter. Sie passt sich nicht an, sie rebelliert und genau diese Eigenschaft wird unglaublich wichtig für sie werden.
Mehr als sie sich je zu träumen wagt.
Daneben hat mir Francis wahnsinnig gut gefallen. Er ist still, sanft und erdet alles auf seine eigene Art. Etwas, was mich wirklich überrascht und das ich anfangs nie vermutet hätte.
Diese Geschichte ist unglaublich intensiv und sie brennt sich immer mehr in deine Haut. Sehr makaber, wenn man weiß, worum es in diesem Buch geht. Aber genau das ist der Autorin unglaublich gut gelungen.
Sie verankert sich in dir , sodass du einfach nur noch fliehen möchtest. Etwas, das du nicht kannst. Weil du unbedingt wissen möchtest, was der Ursprung des Ganzen ist.
Die Menschen, das Haus – alles ist seltsam.
Man hat das Gefühl, sie wären in der Zeit steckengeblieben.
Kein Strom. Keine Lebendigkeit. Es ist, als hätte sich ein Kokon über das Haus gestülpt und bringe alles zum Erliegen.
Es wird taub, still und ruhelos.
Richtig cool und passend empfand ich, dass es in Mexiko gespielt hat. Die Autorin bringt auch die Atmosphäre unglaublich gekonnt rüber.
Noemi geht dem Ganzen auf die Spur.
Und je mehr passiert, desto weniger kann man zwischen Realität und Illusion unterscheiden.
Es ist extrem heftig. Das Grauen macht sich nicht nur äußerlich bemerkbar. Es nimmt dich immer mehr in Besitz.
Du kannst schreien, weinen, wegrennen.
Es wird dir nichts bringen.
Das wirklich faszinierende daran waren die Hintergründe. So verrückt, so grauenhaft und gleichzeitig sehr genial, was dahinter lauerte.
Es ist wie eine Obsession, die dich befällt und nicht mehr gehen lässt.
Zudem kommen hier sehr viele grauenvolle, perfide und tragische Elemente zum Vorschein, die ich niemals erwartet hätte.
Dabei wird das Tempo ordentlich angezogen. Die Autorin webt hier Wendungen ein, die so heftig, so vielschichtig sind, dass es auf eine völlig neue Ebene gehoben wird.
Menschlich gesehen, war ich unglaublich geschockt und fassungslos.
Trauer und Angst haben mich befallen, weil es teilweise so heftig zuging und man das Gefühl hat, in einem ewigen Alptraum gefangen zu sein.
Und doch reagiert die Autorin mit sehr viel Feingefühl und Finesse darauf.
Es spielt keine Rolle wer du bist, sondern nur, was du bist.
Sie zeigt, auch wenn du drohst, dich selbst zu verlieren, ist da immer ein kleines Fünkchen Licht, das dich auffängt und atmen lässt.
Es ist unglaublich brutal, faszinierend und verstörend zugleich.
Dabei schreibt die Autorin sehr detailliert und zeigt zugleich auf, wozu Gier und Macht führen können.
Ich bin unglaublich begeistert und beeindruckt zugleich. Was für eine abgefahrene und zugleich tiefgreifende Geschichte, die mich komplett umgehauen hat.
Fazit:
Silvia Moreno-Garcia ist mit „Der mexikanische Fluch “ eine sehr atmosphärische, abgefahrene und zugleich verstörende Schauergeschichte gelungen, die absolut süchtig macht.
Beklemmend, nervenaufreibend und sehr intensiv.
Nicht für sanfte Gemüter geeignet, da es teilweise sehr heftig zugeht,zumal die Autorin sehr detailliert schreibt.
Wer es gerne heftiger mag, der sollte es unbedingt lesen.
Ich bin absolut begeistert.