Ein rasanter Auftakt, der nach mehr schreit
Rachejagd - GequältIch liebe die Werke von Andreas Suchanek und Nica Stevens. Und hab mich natürlich mega auf ihr Gemeinschaftsprojekt gefreut, muss aber zugeben, dass ich auch sehr skeptisch war, weil sie dieses Genre bisher ...
Ich liebe die Werke von Andreas Suchanek und Nica Stevens. Und hab mich natürlich mega auf ihr Gemeinschaftsprojekt gefreut, muss aber zugeben, dass ich auch sehr skeptisch war, weil sie dieses Genre bisher überhaupt nicht bedient haben.
Jetzt bin ich einfach nur begeistert und zugegebenermaßen ziemlich überrascht, wie gut Ihnen dieses Projekt gelungen ist.
Der Schreibstil ist fesselnd und bildhaft.
Die Atmosphäre sehr beklemmend und düster
Ich habe das Hörbuch gehört, es hat eine Länge von 10 Stunden und 37 Minuten und wurde von Sinja Dieks eingesprochen.
Jemand besseres hätte man kaum finden können. Sie spricht so eindringlich, intensiv, meistert die unterschiedlichen Tonlagen perfekt. Zudem verschafft sie der Geschichte und den Charakteren so viel Leben und Emotionen. Ich bin sehr beeindruckt von ihr. Ich hoffe sehr, dass sie auch den zweiten Band einsprechen wird.
Hierbei begleiten wir überwiegend Anna, bekommen aber auch andere Sichtweisen geboten. Das verschafft dem Ganzen ein ungeahntes Facettenreichtum und Tiefe.
Die Charaktere können sich entfalten und man spürt sie sehr intensiv.
Anna und Nick mochte ich wahnsinnig gern.
Ihre ganze Dynamik war unglaublich.
Meine Lieblinge sind aber tatsächlich Lynette und Zayne. Sie sind eher im Hintergrund, verschaffen der Handlung aber so viel Feinschliff. Besonders Lynette hat eine Art an sich, die ich einfach nur bewundern kann.
Die Handlung ist unglaublich temporeich, nervenaufreibend und beängstigend.
Lassen wir mal die Logik außen vor. Denn um darüber nachzudenken, fehlt einfach die Zeit.
Ich hab selten einen Thriller erlebt, der sich so rasant und erkenntnisreich bewegt.
Ein Twist folgt dem nächsten und du bist einfach nur sprachlos und wie erschlagen.
Weil es sich so schnell und extrem entwickelt, hast du auch keine Zeit dir über irgendetwas Gedanken zu machen.
Die Charaktere machen derweil eine ordentliche Entwicklung durch. Es wird einmal komplett alles um die eigene Achse gedreht. Sie werden seziert, sie werden entblößt.
Sie werden verletzlich und angreifbar gemacht und trotzdem verlieren sie niemals ihren Glauben, ihre Stärke und ihren Mut.
Ich liebe Stalking und deshalb hat mich das besonders interessiert.
Tatsächlich ist es aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Eine Facette von vielen.
Es ist perfide, voller Kalkül und Skrupellosigkeit.
Die Hintergründe haben mich auch menschlich nicht losgelassen.
Wenn du so etwas erlebst, dann macht das etwas mit dir.
Du bist wütend, hast Angst ,entwickelst Paranoia und drohst jeden Moment ins Bodenlose zu fallen.
Doch was wir hier erleben, ist noch so viel größer, so vielschichtig, so berechnend.
Fakt ist, auf dieses Ende wäre ich niemals gekommen, das hat mich eiskalt erwischt und sowas von fertig gemacht.
Wir erleben hier einen Täter, der wie ein Phantom agiert.
Du siehst ihn nicht, aber er ist immer da.
Das ist extrem verstörend und beklemmend.
Wie sollst du fliehen, wenn es keinen Ort gibt, an den du gehen kannst.
Wie sollst du vertrauen, wenn jeder dein Widersacher sein kann.
Ich bin total überrascht und überwältigt, wie sehr mich dieser Thriller begeistert hat, denn das habe ich niemals erwartet.
Es trägt Spuren von Rache, Manipulation und Wahnsinn. Offenbart aber gleichzeitig so viel Verletzlichkeit.
Und diesen Aspekt lassen die beiden Autoren nicht außen vor. Denn sie beschäftigen sich auch sehr eindringlich und feinfühlig mit den zwischenmenschlichen als auch psychologischen Aspekten.
Ich bin definitiv extrem gespannt, wie es weitergeht.
Fazit:
Andreas Suchanek und Nica Stevens sollten öfter mal Thriller schreiben.
Ich bin überrascht und gleichzeitig überwältigt davon, wie sehr mir dieser Thriller gefallen hat.
Eine unglaublich rasante Handlung, verbunden mit zahlreichen Twists, dass einem förmlich schwindelig wird.
Nichts, aber auch gar nichts sieht man kommen.
Dafür geht es einfach zu schnell.
Perfide, eindringlich und unglaublich beklemmend.
Ein rasanter Auftakt, der nach mehr schreit.
Unbedingt lesen.