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Veröffentlicht am 06.04.2022

Wahnsinn und Genialität liegen oft nah beieinander, was den Kern sehr gut auf den Punkt bringt.

Sandbankmord. Ostfrieslandkrimi
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Hans Rainer Riekers gehört zu meinen liebsten Autoren, wenn es um Ostfrieslandkrimis geht.
Er hat eine sehr ruhige, aber doch beklemmende und eindringliche Art zu schreiben, die mich gnadenlos begeistert.
„Sandbankmord“ ...

Hans Rainer Riekers gehört zu meinen liebsten Autoren, wenn es um Ostfrieslandkrimis geht.
Er hat eine sehr ruhige, aber doch beklemmende und eindringliche Art zu schreiben, die mich gnadenlos begeistert.
„Sandbankmord“ ist der fünfte Band aus der Reihe um die Kommissare Stefan Grote und Stine Lessing. Mittlerweile muss ich auch gar nicht mehr die Inhaltsangabe lesen, weil ich weiß, dass es mich einfach begeistern wird.
So war es, wenig überraschend, auch hier der Fall.
Sein Schreibstil ist sehr einnehmend und wahnsinnig spannend, weshalb ich die Lektüre auch gar nicht hätte zur Seite legen wollen.
Die Atmosphäre ist sehr düster, tragend, aber auch von Schmerz und Qual durchzogen, was sehr gut zum Kern der Story passt.
Grote und Lessing begeistern mit ihrer Art wieder wie gewohnt. Tatsächlich lockern sie immer wieder die doch sehr schwere Handlung auf. Besonders Stine hat mich wieder sehr zum lachen gebracht.
Sie ergänzen sich perfekt bei den Ermittlungen und abgerundet wurde es vom smarten Skipper.
Daneben verstehen es die Nebencharaktere einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Dabei trifft man auch auf einen alten Bekannten, was mir wunderbar gefallen hat.
Insgesamt sehr authentische, greifbare und einfach lebendige Charaktere, die eine Menge Ecken und Kanten haben, die man hier nicht unbedingt vermuten würde.
Der Einstieg fiel mir gleich sehr leicht.
Es begann recht ruhig, zog die Spannung aber merklich an und hinterließ dabei eine gewisse Beklommenheit.
Ich kann nicht umhin, zu sagen, dass der Plot wirklich extrem genial ist.
Wahnsinn und Genialität liegen oft nah beieinander. Was den Kern direkt auf den Punkt bringt.
Zwischendurch weiß man nie, was man glauben soll.
Kann das wirklich wahr sein?
Ist das nicht zu einfach oder abwegig?
Die Wahrheit ist, du kannst nie in einen Menschen hineinsehen.
Nicht die Herkunft macht zwingend einen Menschen aus. Manchmal ist es ein einschneidendes Erlebnis. Manchmal eine Hilflosigkeit, die sich in unkontrollierbaren, zerstörerischen Ausbrüchen äußert und dabei so viel Hoffnungslosigkeit widerspiegelt.
Mich hat der Hintergrund nicht mal so erschüttert, die Hilflosigkeit hingegen schon.
Weil es so viel Wut , Qual und Angst offenbart.
Ein Antagonist, der nicht zwingend unsympathisch ist. Manchmal kann man, nicht nichts fühlen. Denn die Tragweite geht viel tiefer, als man je für möglich halten würde.
Der Autor lässt uns hauptsächlich an den Perspektiven der Kommissare teilhaben, aber auch der ein oder andere Protagonist kommt dabei zu Wort.
Wodurch es sehr viel tiefgründiger wird und man darüber hinaus bis in seine Seele vordringt.
Es gab Wendungen, die haben mich wirklich überrascht. Die Auflösung, der Kern des Ganzen hat mich doch ziemlich sprachlos und erschüttert zurückgelassen.
Weil es so viel zwischen die Zeilen legt, was definitiv zum nachdenken anregt.
Ein Ostfrieslandkrimi, der mich wieder komplett begeistern, berühren und überzeugen konnte.

Fazit:
Mit „Sandbankmord“ hat Hans- Rainer Riekers einen sehr tiefgreifenden, beklemmenden und vielschichtigen Ostfrieslandkrimi zu Papier gebracht, der mich sehr begeistert, aber auch sehr aufgewühlt zurückgelassen hat.
Wahnsinn und Genialität liegen oft nah beieinander, was den Kern sehr gut auf den Punkt bringt.
Ein Ostfrieslandkrimi, in dem nichts ist, wie es scheint. Bei dem, nicht nichts fühlen, nicht funktioniert.
Absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 06.04.2022

Vielschichtig, abgründig , locker und sexy zugleich

VERFÜHRT bis du mich LIEBST
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Während im ersten Band noch alles relativ amüsant und aufregend zu verfolgen war, fährt DC Odesza im zweiten Band ordentlich die Krallen aus .
Sie legt ordentlich an Tempo zu. Es bleibt zwar auch weiterhin ...

Während im ersten Band noch alles relativ amüsant und aufregend zu verfolgen war, fährt DC Odesza im zweiten Band ordentlich die Krallen aus .
Sie legt ordentlich an Tempo zu. Es bleibt zwar auch weiterhin sehr sexy und aufregend und trotzdem spürt man intuitiv, dass man in das nächste Level aufgestiegen ist.
Die Charaktere entwickeln sich langsam weiter, öffnen sich und zeigen ihr wahres Ich.
Manchmal mehr als einem lieb ist.
Mich hat es teilweise extrem erschüttert, was da zum Vorschein kam.
Denn es macht das große Ganze sehr viel beängstigender, als bisher erwartet.
Aufgelockert wird es wirklich durch die unglaubliche Verbindung zwischen Jane und Dorian, darin hätte ich buchstäblich baden können, so wunderschön hat es sich angefühlt.
Aber Dorian zeigt auch, dass er einfach mehr ist.
Er hält sie ,schützt sie und das ist ein Aspekt, der wahnsinnig viel aufzeigt.
Aber auch Lucien konnte hier definitiv auch mein Herz erobern, ebenso wie Gideon ,von dem man hier mehr erfährt.
Man erhält mehr Einblick auf die Hintergründe. In Bezug auf Janes Familienkonstellation wusste ich wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
Dagegen überrascht mich ein anderer Charakter mit seiner Niederträchtigkeit und Perfidität. Ungelogen, mir ist die Kinnlade runtergeklappt, das hätte ich nie im Leben erwartet.
Sie baut dabei eine Thematik ein, die ich unfassbar liebe und diese zeigt erschreckende Muster auf.
Ich hab unglaublich mit Jane gelitten, weil sie so etwas nicht verdient hat, aber dennoch diese Art von Menschen auf verquere Art und Weise anzieht.
Das hat in der Seele geschmerzt und mir ihre Ausweglosigkeit und Hilflosigkeit vor Augen geführt und dabei so viel Wut in mir hochbrodeln lassen
Dieser Band hat mich wirklich fertig gemacht.
Weil er zeigt, dass man niemals in einen Menschen hineinsehen kann und das so unendlich viele Gefahren draußen lauern, die man in dieser Form niemals erwarten würde.
Sie punktet sowohl im zwischenmenschlichen als auch im psychologischen Bereich.
Denn diese große Einheit wächst immer mehr zusammen und man fühlt sich einfach aufgehoben und beschützt.
Auch wenn dies trügerisch sein kann.
Insgesamt sehr viel düsterer und gefährlicher als der Vorgänger, mit Twists versehen, die mich mehrfach völlig überrollt und sprachlos gemacht haben.
In meinen Augen ein großartiger zweiter Band, der langsam die Schleier lüftet und hervorbringt, worum es hier wirklich geht.
Ich liebe diese Reihe unglaublich, gerade weil sie so viele Facetten des menschlichen Seins offenbart und trotzdem für eine lockere Atmosphäre sorgt.
Nach diesem Ende, muss ich mich erstmal davon erholen.

Fazit:
DC Odesza fährt im zweiten Band die Krallen aus und mein Gott, das macht sie unglaublich gut.
Dieser Band hat mich einfach nur erschüttert und sprachlos gemacht.
So viele Emotionen und Eindrücke, ich finde einfach keine Worte.
Es ist düster und gefährlich, dabei wird eine ernste Thematik eingewoben, die nochmal ein völlig neues Licht auf alles wirft.
Ich bin absolut begeistert.
Vielschichtig, abgründig , locker und sexy zugleich.
Ich kann es kaum erwarten, bis es weitergeht.

Veröffentlicht am 06.04.2022

Endlich kehren wir zu den Chevaliers zurück

BERÜHRT bis du mich LIEBST
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Endlich eine neue Reihe von DC Odesza.
Ich mochte ja damals schon die Sehnsüchtig Reihe so unglaublich gern.
Und wie sehr lieb ich es, dass dieses Flair jetzt erneut aufkommt.
Und nebenbei bemerkt hab ...

Endlich eine neue Reihe von DC Odesza.
Ich mochte ja damals schon die Sehnsüchtig Reihe so unglaublich gern.
Und wie sehr lieb ich es, dass dieses Flair jetzt erneut aufkommt.
Und nebenbei bemerkt hab ich mich einfach so extrem auf ein Wiedersehen mit den Chevalier Brüdern gefreut.
Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd, einnehmend und Kopfkino pur.
Die Atmosphäre ist prickelnd, melancholisch, aber auch sehr geheimnisvoll und einen Hauch tragend. Genau dieses Zusammenspiel mag ich unglaublich gern.
Diesmal geht es um Jane und Dorian.
Daher erfährt man überwiegend von beiden die Perspektiven, was Ihnen enorm viel Raum und Intensität verschafft.
Aber auch Lawrence bekommt seinen Part zugewiesen,was sehr interessant zu beobachten war. Ja, ich gebe zu, er bringt mich immer wieder zum lachen. Ich liebe einfach seine lockere und ungezwungene Art.
Jane hab ich sofort in mein Herz geschlossen.
Sie ist sanft, leise aber auch sehr tough und strebsam. Keine Escortdame im üblichen Sinne, was mir unglaublich gut gefallen hat.
Ich mochte den Schmerz, die Last, aber auch die Unschuld in ihr. Was ihr enorme Vielschichtigkeit verleiht. Gott, ich hätte sie einfach nur ununterbrochen in den Arm nehmen wollen.
Dorian mochte ich ebenfalls, dennoch hat er mich nicht zuerst mit seinem Charisma um den Verstand gebracht.
Seine ruhige, düstere Art hat mir wirklich Respekt abgezollt, zusammen mit der Ernsthaftigkeit dahinter verströmt er eine sehr gefährliche aber auch sinnliche Anziehungskraft. Man möchte nicht, aber er zieht unweigerlich in seinen Bann.
Die Chevaliers liebe ich einfach nur abgöttisch. Ihre freche, charismatische und lebenslustige Art.
Nur Lucien konnte mich hier nicht ganz so sehr begeistern, obwohl ich eine Schwäche für Nebencharaktere habe.
Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht.
Ich hatte ein Dauergrinsen im Gesicht, weil es mich so sehr zum lachen gebracht hat.
Die lockere Atmosphäre war unglaublich genial. Marseille als Setting liebe ich einfach nur, was die Autorin wieder unglaublich gut transportiert hat.
Dieser Roman ist reich an expliziten Szenen.
Aber niemals vulgär oder gar plump.
Es ist heiß, sinnlich und unglaublich fantasievoll und sehr prickelnd.
Es handelt sich hier jedoch um keinen reinen Erotikroman.
Im ersten Band befasst sich die Autorin mit Dorian und Jane. Mit ihrem Hintergrund, das erste Aufeinandertreffen und die einzelnen Konstellationen untereinander.
Jane habe ich sofort für ihre Liebe, ihre Loyalität gegenüber ihrer Familie bewundert.
Denn man spürt einfach, dass sehr viel Schmerz und Angst in ihr tobt.
Wie verzweifelt sie versucht ist, alles zusammenzuhalten und an dem Erlebten, ihren stetigen Einsatz als Escort nicht zu zerbrechen.
Wo wir auch schon bei der Thematik wären.
DC Odesza zeigt, dass Escort nicht gleich Escort ist. Das jedes Mädchen nicht gleich ist. Das man niemals urteilen sollte, bevor man die Geschichte dahinter kennt.
Das es ein vielschichtiger Prozess ist, in dem immer mehr Dinge miteinander verknüpft werden. Oft passiert etwas in deinem Leben, das dich und dein Umfeld verändert.
Und manchmal gibt es keinen anderen Weg.
Mir hat der erste Band unglaublich gut gefallen.
Obwohl er sehr humorvoll und sexy ist, spricht die Autorin auch ernste Themen an, wodurch es gleich viel tragender wird.
Besonders die Hintergründe haben mich merklich schlucken lassen.
Besonders Janes.
Aber es trägt auch Spuren von Neid, Arroganz und Missgunst in sich.
Fakt ist, dieser Roman macht unglaublich süchtig.
Er ist so unglaublich intensiv, herzzerreißend, dramatisch, aber vor allem unglaublich sexy.
DC Odesza hat einen enorm genialen und vielschichtigen Auftakt hingelegt, der definitiv süchtig nach mehr macht.
Für mich definitiv ein Highlight.
Ich liebe es einfach nur.

Fazit:
Endlich kehren wir zu den Chevaliers zurück.
Oder besser gesagt, wir lernen sie von Grund auf kennen. Denn das ist die Vorgeschichte.
Es ist aufregend, sexy, aber auch sehr ernst und tragend.
Mir hat er unglaublich viel Spaß gemacht.
Denn obwohl es eher locker gehalten ist, so werden auch ernste Themen zur Sprache gebracht, die mich emotional und auch menschlich gesehen, nicht losgelassen und unfassbar berührt haben.
Ich bin schon riesig gespannt auf den zweiten Band und kann es kaum erwarten, noch tiefer in die Materie einzutauchen.
Definitiv eine Empfehlung.
Denn nicht die expliziten Szenen machen dieses Buch großartig, sondern die Menschlichkeit dahinter.

Veröffentlicht am 29.03.2022

Ein solider zweiter Band, der für mich jedoch noch etwas mehr hätte sein können

Like Fire We Burn
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Nachdem mir schon der erste Band der Winterdreams Reihe von Ayla Dade so unglaublich gut gefallen hat, war ich umso gespannter auf den zweiten Band.
Aria und Wyatt hat man bereits im Vorgänger schon kennenlernen ...

Nachdem mir schon der erste Band der Winterdreams Reihe von Ayla Dade so unglaublich gut gefallen hat, war ich umso gespannter auf den zweiten Band.
Aria und Wyatt hat man bereits im Vorgänger schon kennenlernen dürfen, aber hier erreichen sie nochmal ein völlig neues Level.
Aria und Wyatt gleichen sich mehr ,als sie denken.
Einsam, verloren,haben sie irgendwo die Spur verloren.
Wyatt kompensiert es mit Eishockey und dem Willen zurückzukehren.
Aber was ist mit Aria?
Aria muss erkennen, dass sie mehr als Aria und Wyatt ist. Das sie eine eigene Persönlichkeit mit Zielen, Träumen und Wünschen ist. Sie untergräbt ihr eigenes Sein, weil ihr gebrochenes Herz zu viele Narben in sich trägt.
Sie kann nicht vor, sie kann nicht zurück.
Alles dreht sich um Wyatt.
Aber was ist mit dem Menschen Aria?
Ich mochte beide wahnsinnig gern.
Denn die Dämonen ihrer Vergangenheit drücken sie nieder und lassen sie kaum zu Atem kommen.
Ihre Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bricht immer wieder durch.
Und obwohl mir ihr ewiges Hin und Her wirklich die Nerven geraubt hat, so haben sie mir auch viel von ihren verletzlichen Seelen gezeigt. Was so viel Schmerz und Angst offenbart hat
Ich möchte ehrlich sein, dieser Band ist anders, als ich erwartet hätte.
Leise, sanft und trotzdem brodelt so unglaublich viel unter der Oberfläche.
Ich mochte die leisen ,ziehenden Schwingungen, ich mochte die dramatischen Schübe und trotzdem hatte ich das Gefühl, die Konflikte werden nicht richtig ausgetragen und aufgearbeitet.
Da ist so viel in der Schwebe, aber energisch daran gearbeitet wurde nicht wirklich.
Man wartet immer wieder auf den Knall der Erlösung und des Vorankommens, aber es will einfach nichts kommen.
Mir persönlich blieb bei beiden die Weiterentwicklung auf der Strecke.
Wo ist das Ich? Es gibt immer nur das Wir.
Was mir persönlich etwas weniger gefallen hat, weil man sich nur mit dem anderen definiert. Aber wo bleibt die eigene Persönlichkeit?
Ich konnte mich jedoch in beide gut hineinversetzen und auch ihre Handlungen weitgehend nachvollziehen und trotzdem war da ein Stillstand, der alles bröckeln und auseinandergleiten ließ.
Dafür punktet die Autorin mit ernsten Themen, die niemals leichtfertig behandelt werden sollten.
Die Handlung rund um Camila hat mir doch einige nachdenkliche Momente beschert.
Der Grund der Trennung der beiden ,war mir jedoch etwas zu wenig, zu nichtssagend.
Das heißt nicht, dass es nicht Nichts ist.
Es ist sogar verdammt viel.
Ich hatte mir nur einfach mehr erhofft
Schlussendlich ein Roman ,der mit großen Gefühlen, Ängsten und einigen Schüben Dramatik punktet.
Ein solider zweiter Band, der für mich jedoch noch etwas mehr hätte sein können.

Fazit:
Der erste Band hat mir enorm gut gefallen.
Leider kommt da Arias und Wyatts Geschichte nicht ganz mithalten.
Eine Story, die sich gut lesen ließ und mich auch wirklich herausgefordert hat.
Gerade weil die leisen Töne für so viel Konflikte sorgten, aber gleichzeitig eine große Sehnsucht und Qual transportieren.
Ich hatte mir bezüglich des Hintergrundes einfach noch ein kleines bisschen mehr erhofft.

Veröffentlicht am 29.03.2022

Überleg dir gut, wem du vertraust. Es könnte dein Ende sein.

JOEY. du bist mein
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Auf „Joey“ von Thea Wilk hab ich mich unglaublich gefreut, weil die Thematik dahinter total meins ist.
Stalking ist definitiv keine einfache Thematik, sie kann sich in so viele Richtungen entwickeln und ...

Auf „Joey“ von Thea Wilk hab ich mich unglaublich gefreut, weil die Thematik dahinter total meins ist.
Stalking ist definitiv keine einfache Thematik, sie kann sich in so viele Richtungen entwickeln und die Facetten dessen, sind bis ins unendliche ausschöpfbar.
Und genau das hat die Autorin einfach unglaublich gut gemacht.

Ihr Schreibstil ist dabei sehr fesselnd und bildhaft. Emotional fand ich es gar nicht mal so extrem. Dafür aber unglaublich spannend.
Enno, Oscar, Romy und Joey sind hier die zentralen Charaktere. Die Perspektiven erfährt man aber tatsächlich nur von Romy und Joey.
Was es umso beklemmender und geheimnisvoller gemacht hat.
Die Charaktere sind relativ tiefgründig, so weit es eben geht, ohne zu viel zu verraten.
Joey war definitiv eine sehr interessante und faszinierende Persönlichkeit.
Es hat mich ungemein gereizt, sämtliche Facetten ihrer Persönlichkeit freizulegen.
Die anderen drei brauchen sich definitiv auch nicht zu verstecken, weil man immer Zweifel hat, wer hinter allem steckt.
Dies hält die Autorin bis zuletzt konstant hoch. Denn erst zum Ende, wird die Wahrheit dahinter offensichtlich.

Es ist mein erstes Buch der Autorin, wird aber definitiv nicht das letzte sein.
Interessant waren nicht nur die Perspektiven, sondern auch die Zwischenkapitel, die von einer anderen Person verfasst wurden und in die tiefsten Abgründe führen.
Dazu findet man Illustrationen im Buch, die die beklemmende Atmosphäre extrem gut unterstreichen.
Wahn, Obsession und der ultimative Traum. Das findet man hier. Aber auch eine gewisse Einsamkeit und die Angst davor, in diese immer tiefer abzurutschen, ist unbestreitbar vorhanden.
Doch wie weit würde man für seine Ziele gehen?
Was dafür opfern?
Warum verschwindet plötzlich jemand?
Und wer steckt dahinter?
Thea Wilk startet hier ein psychologisch gut durchdachtes und ausgearbeitetes Katz- und Mausspiel, das definitiv für Nervenkitzel sorgt, aber auch zeigt, wie angreifbar und verletzlich die einzelnen Parteien sind.
Das jeder seine Ecken und Kanten hat, die sie nicht zwingend sympathisch, aber umso menschlicher machen.
Die Konstellationen untereinander waren extrem interessant und doch hat man immer wieder gemerkt, wie getrieben jeder von ihnen ist.

Obwohl ich früh erahnte, wer dahintersteckt, überfielen mich doch immer wieder Zweifel. Denn egal ,was sie tun, jeder ist verdächtig.
Ich habe es nicht aus der Hand legen können, weil es mich nicht losgelassen hat.
Das letzte Drittel war besonders aufschlussreich und trotzdem wurde es noch spannender, weil sich neue Entwicklungen ergaben, die definitiv ein neues Licht auf alles warfen.
Um was geht es hier wirklich?
Um Zerstörung, die eigenen Begierden, die erst noch entdeckt werden müssen?
Fakt ist, mit diesem Thriller hat man definitiv seinen Spaß, weil man nie weiß, wer Opfer oder Täter ist und man ständig an allem zweifelt.
Das Ende lässt mich allerdings nachdenklich zurück und mir schwant übles, in welche Richtung sich das Ganze bewegt.

Fazit:
Überleg dir gut, wem du vertraust.
Es könnte dein Ende sein.

Mit „Joey“ hat Thea Wilk einen psychologisch gut durchdachten Thriller geschrieben, der zwar nicht extrem emotional, dafür aber mega spannend und voller Twists ist, die man so nicht erwarten würde.
Beklemmend, abgründig und psychologisch wirklich gut ausgearbeitet.
Es wird sicher nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein.