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Veröffentlicht am 08.01.2022

Voll genialer Twists und einem Ende, das ich so nie erwartet hätte

ATME!
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Nachdem mich „Schweig!“ von Judith Merchant so unglaublich begeistert hat, musste ich unbedingt „Atme!“ von ihr hinterherschieben. Und was soll ich sagen, so langsam schreibt sich Judith Merchant in mein ...

Nachdem mich „Schweig!“ von Judith Merchant so unglaublich begeistert hat, musste ich unbedingt „Atme!“ von ihr hinterherschieben. Und was soll ich sagen, so langsam schreibt sich Judith Merchant in mein Herz. Ich bin wieder gnadenlos begeistert. Voller genialer Twists, etwas creepy und Wow das Ende ließ mich fast aus den Latschen kippen.
Ich muss aber auch sagen, dass dieses Buch wohl nur so gut als Hörbuch funktioniert, als Buch hätte ich es wohl schon längst an die Wand geworfen.
Weil, machen wir uns nichts vor. Nile ist extrem anstrengend.
Judith Merchant schafft es, dass ich beständig an ihr gezweifelt habe. Sie ist etwas creepy, vielleicht etwas paranoid und zudem legt sie ein sehr zwanghaftes, fast schon obsessives Verhalten an den Tag.
Aber trotzdem mag man Nile. Irgendwie.
Man verzweifelt fast mit ihr zusammen und fragt sich gleichzeitig was mit Ben passiert ist und ob er wirklich verschwunden ist.
Parallel dazu lernen wir noch weitere Charaktere kennen, die sehr wichtig für diese Story sind und dabei helfen, die Handlung auf eine völlig neue Ebene zu bringen.
Die Autorin hat ein Händchen dafür, extrem schwierige Charaktere zu kreieren, die einerseits total nervig sind, aber auf der anderen Seite gerade durch ihre Art unglaublich begeistern und mitreißen.
Gesprochen wird das Hörbuch von Laura Maire und sie macht es einfach unglaublich gut. Mit ihrer sehr eindringlichen Stimme, haucht sie Nile Leben ein und man hat ein sehr klares Bild vor Augen.
Zudem produziert sie eine sehr beklemmende und düstere Atmosphäre, die unglaublich schwer und brennend in der Luft liegt.
Nach wenigen Minuten war mir schon klar, warum dieses Buch „Atme“ heißt.
Und das passt einfach perfekt.
Die Handlung hatte mich sofort im Griff. Ich war komplett im Sog und konnte mich kaum bremsen.
Dominiert wird das Geschehen von Nile und ihrer doch sehr eigenwilligen Art, wodurch auch klar wird, dass sie nicht unbedingt eine einfache Person ist.
Sie kämpft mit ihren Ängsten und Zweifeln und das auf eine sehr manische Art und Weise.
Es ist fast wie ein Irrer Trip ,ein Wettlauf gegen Die Zeit und man hat eigentlich überhaupt keine Ahnung, worauf es am Ende hinauslaufen soll.
Man weiß nur, hier stimmt etwas gewaltig nicht. Die Frage ist was genau.
Die Autorin bringt einen Twist nach dem anderen und ich saß nur sprachlos da und musste mich erstmal sortieren.
Auf diese Art bringt sie extrem viel Spannung und Nervenkitzel ins Spiel, wodurch auch keine Langeweile aufkommt.
Dazu wieder ihr sehr eigenwilliger Humor und ich war definitiv im Himmel.
Einstufen würde ich es als Psychothriller, denn gerade mit den psychologischen Aspekten punktet sie ungemein.
Auf der zwischenmenschliche Ebene erfährt man mehr, als einem klar wird ,was schon genug über den Grundkern aussagt.
Aber nichts hätte mich auf dieses absolut geniale Ende vorbereiten können.
Denn das hätte in meinen Augen nicht anders ausfallen dürfen, damit es auch authentisch bleibt.
Definitiv wieder ein Jahreshighlight.

Fazit:
– Atme, Nile, atme –
Mit „Atme!“ legt Judith Merchant wiederholt einen Hochkaräter an den Start.
„Schweig!“ hat mich ja schon begeistert.
Aber das hier war definitiv Psychothrill vom feinsten. Etwas creepy, durchzogen von Ängsten und Zweifeln.
Von Paranoia und Obsession.
Voll genialer Twists und einem Ende, das ich so nie erwartet hätte. Abgerundet wird das Ganze von dem sehr eigenwilligen Humor der Autorin.
Aber ich glaube auch, dass es nur als Hörbuch zu gut funktionieren kann, das Buch hätte ich wohl schon längst in die Ecke geworfen und einen halben Nervenzusammenbruch erlitten.
Definitiv eine Hörbuch Empfehlung und Jahreshighlight dazu.
Denn Laura Marie bringt es unglaublich eindringlich und beklemmend rüber.

Veröffentlicht am 05.01.2022

Ein perfides Psychospiel, das seine Grenzen schon längst überschritten hat

SCHWEIG!
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Spontane Bücher sind ja meistens die besten.
Ey Alter, was war das bitte für eine krasse Story.
Ich hab mir das Ebook gekauft, als es im Angebot war, auf dringendes Anraten musste es direkt dran glauben. ...

Spontane Bücher sind ja meistens die besten.
Ey Alter, was war das bitte für eine krasse Story.
Ich hab mir das Ebook gekauft, als es im Angebot war, auf dringendes Anraten musste es direkt dran glauben. Allerdings wurde es nicht gelesen, sondern ich hab das Hörbuch gehört. Das war ein ganz besonderes Vergnügen. Die unterschiedlichen Sprecher bringen es so glaubhaft und gleichzeitig gefühlvoll rüber, dass ich einfach total begeistert bin.
Man muss es wirklich erleben, um es verstehen und verinnerlichen zu können.
Und wie perfekt der Titel einfach passt.
Der Schreibstil ist überaus angenehm, mitreißend und unglaublich fesselnd.
Besonders passend ist auch die etwas düstere und tragende Atmosphäre, die ihre eigene Sprache spricht.
Die Charaktere sind einfach unglaublich vielfältig und voller Ausdruck.
Besonders zu Sue baut man schnell eine Verbindung auf und kann sie so unglaublich gut verstehen. Ganz ehrlich, wenn Esther meine Schwester wäre, ich weiß nicht, was ich getan hätte.
Diese permanente Kontrolle, diese Bevormundung, das hält doch kein Mensch aus.
Judith Merchant bringt es so unglaublich genial herüber. Diese Konflikte, diese Ausbrüche zwischen den Schwester.
Dabei untermauert sie es noch mit einem sehr eigenwilligen Humor. Den ich einfach nur gefeiert habe.
Ich glaub, ich hab bei einem Thriller noch nie soviel gelacht wie hier.
Einfach unglaublich.
Dabei ist es alles andere als witzig.
Was hier abgeht, ist extrem heftig und trägt schon zwanghafte und psychopathische Züge.
Und das ist das wirklich beängstigende daran.
Man hat das Gefühl, ständig wegrennen und schreien zu wollen.
Man weiß aber, dass man es nicht kann.
Weil sie immer schneller sein wird, egal wie sehr man selbst kämpft.
Man kann nicht entkommen. Niemals.
Sie wird dich immer finden.
Es ist ein Kraftakt der sich auf drei Ebeben abspielt.
Zwischen Sue, Martin und Esther.
Zwischen Sue und Esther.
Und dann ist da noch eine Verzweiflung und Intensität, die sich kaum in Worte fassen lässt.
All die Wut kanalisiert sich, brodelt immer weiter und jeden Moment hat man Angst, dass diese explodiert und etwas wirklich verheerendes hervorbringen wird.
Bereits in der Vergangenheit werden die Weichen gestellt und als Leser begreift man recht schnell, dass dort die Antworten warten.
Was dort hervorkam, hat mir wirklich den Atem geraubt.
Nicht nur weil dort die wahre Tragödie zu finden ist, sondern auch, weil Unschuld niedergemacht wird, sich Angst, Unverständnis und Wut nicht kanalisieren können.
Dabei ist man oft im Zwiespalt, weil man nicht weiß, mit welcher Schwester man mehr mitfühlen soll.
Es ist ein zweischneidiges Schwert. Denn einerseits versteht man beide Seiten. Aber auf der anderen Seite passieren so krasse Sachen, dass man einfach nur sprachlos ist.
Ebenso ist es mit der Wahrnehmung.
Denn damit hat die Autorin einen richtig genialen Schachzug ins Spiel gebracht.
Denn dadurch dass wir alle drei Perspektiven erfahren. Was zugegeben ziemlich genial ist. Erleben wir auch wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen sind.
Oft weiß man wirklich nicht ob man lachen, weinen oder es wirklich glauben soll.
Weil es so surreal, so krass ist.
Hier sind Persönlichkeiten, die sich sehr heftig unterscheiden, immer wieder in Konflikte geraten und dann ist da diese eine Person, die ihre eigene heile und perfekte Welt geschaffen hat und sie setzt alles daran, damit sich alle fügen .
Ich kam mir manchmal vor, wie bei den Frauen von Stepford.
Und als wäre dieses Psychospiel nicht schon genug, geizt die Autorin auch nicht mit Wendungen.
Das Ende hat mich vollends aus den Latschen kippen lassen.
Denn damit hatte ich gar nicht gerechnet.
Heftig und ich möchte lieber nicht weiter darüber nachdenken.
Definitiv ein absolutes Jahreshighlight.

Fazit:
Schweig! von Judith Merchant ist ein absolutes Mustread für jeden Thrillerfan.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so eine geniale, beängstigende und gleichzeitig verstörende Story gelesen hab.
Besonders der Humor war der Hammer, ich hatte regelrechte Lachflashs.
Auch wenn es eigentlich nicht witzig war, aber durch den Humor dazwischen irgendwie doch.
Ein perfides Psychospiel, das seine Grenzen schon längst überschritten hat und jeden Moment droht zu eskalieren.
Würde mich nicht wundern, wenn einige ihre Schwester jetzt anders wahrnehmen.
Absolutes Jahreshighlight.

Veröffentlicht am 05.01.2022

Eine traumhafte Kulisse, die Winterfeeling pur verspricht

Shining Snow Night
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Ein neues Buch von DC Odesza ist für mich absolutes Pflichtprogramm.
Shining Snow Night hat mich schon vom Klappentext total angesprochen.
Um es kurz zu machen: wer ihre Bücher mag, wird auch diesen neuen ...

Ein neues Buch von DC Odesza ist für mich absolutes Pflichtprogramm.
Shining Snow Night hat mich schon vom Klappentext total angesprochen.
Um es kurz zu machen: wer ihre Bücher mag, wird auch diesen neuen Dilogie Auftakt lieben.
Düster, sinnlich und absolut herzzerreißend.
Ihr Schreibstil ist wie gewohnt sehr locker und einnehmend.
Die Atmosphäre präsentiert sich in den unterschiedlichsten Facetten und Farben.
In diesem Roman spielt vor allem Desideria eine sehr wichtige Rolle.
Ich mochte sie von Anfang an.
Stark, nicht auf den Mund gefallen , aber dennoch sehr anschmiegsam und verletzlich.
Daneben mochte ich auch Abby, Rune und Laris unglaublich gern.
Besonders die männlichen Protagonisten haben eine sehr raue und verwegene Art an sich, was perfekt in die ganze Szenerie passt.
In die Story bin ich sofort sehr gut hineingekommen.
Bevor ich die Chance hatte Desi kennenzulernen, erfuhr ich etwas, das mich absolut sprachlos machte.
Damit legt die Autorin an Spannung und nervenaufreibenden Momenten sehr gut vor und macht zudem immens neugierig.
Die Einleitung erfolgt sehr charmant und witzig. Besonders Desi im Elfenkostüm war einfach nur herrlich, dagegen hab ich Espen sofort als Vollpfosten abgestempelt.
Gott, was für ein Idiot.
So kann doch kein Mensch ticken. Aber wie man sieht, man kann.
DC Odesza gelingt die Balance zwischen Nervenkitzel und Humor unglaublich gut.
Dabei ist der Hintergrund gar nicht so witzig.
In mir zog sich alles zusammen, als verschiedene Aspekte zum Einsatz kamen.
Zu detailreich wird noch nicht darauf eingegangen, was hier aber nicht allzu dramatisch ist.
Da der eigentliche Hauptpunkt darauf liegt, wie sich die Charaktere annähern und entwickeln.
Sie bekommen dabei sehr viel Tiefe und Intensität. Aber zugleich entsteht einfach ein wundervolles Gefühl der Nähe und Vertrauen.
Der Hintergrund dagegen ist ziemlich heftig und ich kann Desi nur bewundern und meinen Respekt abzollen.
Dabei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle und es birgt verheerende Konsequenzen in sich.
Die Autorin zeigt somit sehr viel Schattenseiten in Desis Leben auf.
Aufgelockert wird es mit wundervollen Romance Facetten und einer traumhaften Kulisse .
Perfekt um Winterfeeling aufkommen zu lassen.
Mich konnte sie mit diesem Auftakt absolut mitreißen und dabei so viel fühlen lassen.
Nicht so extrem emotional, aber so das man versteht, hinterfragt und analysiert.
Zum Glück gibt es keinen Cliffhanger.
Dafür punktet die Autorin mit der ein oder anderen Wendung.
Ich bin sehr gespannt auf den finalen Band, der wohl noch einiges an gefährlichen und düsteren Aspekten hervorbringen wird.

Fazit:
Shining Snow Night ist der Auftakt der Snow Night Dilogie und konnte mich absolut begeistern und mitreißen.
Eine traumhafte Kulisse, die Winterfeeling pur verspricht.
Düstere und verwegene Momente, verwoben mit Romance, Sinnlichkeit und Humor erschafft DC Odesza eine nervenaufreibende Story, die es mit dem Hintergrund absolut in sich hat.
Es gibt zwar kein Cliffhanger, dafür aber die ein oder andere Wendung, die man so nicht erwarten würde.
Ich bin riesig gespannt darauf, was der Finale Band für uns bereithalten wird.

Veröffentlicht am 22.12.2021

Einzigartig, magisch und sehr vielfältig

Fürimmerhaus
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Kai Meyer ist absolutes Neuland für mich, aber da ich so viel gutes über seine Bücher gehört habe, musste ich mir endlich selbst ein Urteil bilden.
Meine Wahl fiel dabei auf „Fürimmerhaus“ .
Weil ich allein ...

Kai Meyer ist absolutes Neuland für mich, aber da ich so viel gutes über seine Bücher gehört habe, musste ich mir endlich selbst ein Urteil bilden.
Meine Wahl fiel dabei auf „Fürimmerhaus“ .
Weil ich allein vom Cover schon total verzaubert war.
Doch vermag der Inhalt dies ebenso zu tun?
Seine Schreibstil konnte mich sofort gefangen nehmen, da dieser absolut mitreißend ist.
Die Atmosphäre punktet mit einer gewissen Beklemmung, aber vor allem hatte ich das Gefühl, es lege sich ein Zauber über mich, dem ich einfach nichts entgegenzusetzen hatte.
Etwas schwieriger wurde es mit den Charakteren. Denn einerseits sind sie total vielfältig und faszinierend. Aber auf der anderen Seite wurde das volle Potenzial, dass in Ihnen steckt, nicht genutzt.
Es ist wie mit diesem unglaublichen Setting, man möchte Schicht für Schicht umkehren und das freilegen ,was darunter liegt.
Um sich diesem völlig hingeben zu können.
Am ehesten kann man noch eine Verbindung zu Carter oder Ambra aufbauen, da man von beiden die Perspektiven erfährt.
Mir persönlich hat jedoch noch etwas gefehlt, dass ich greifen, dass ich einfach mehr fühlen kann.
Noch ein bisschen mehr hat mich das Setting begeistert.
Kai Meyer verfolgt hier eine fantastische Idee und versieht sie mit liebevollen und geheimnisvollen Details.
In diesem Haus auf Entdeckungsreise zu gehen, war unglaublich spannend und aufregend zugleich.
Ich hab mich gefühlt, wie Alice im Wunderland.
Ständig kamen neue Dinge dazu und ich wusste einfach nicht, was ich empfinden oder wie und wo ,ich es einordnen soll.
Gerade dieser geheimnisvolle Aspekt hat es auch so unvorhersehbar gemacht.
Dem Ganzen liegt auch ein tragischer Touch zugrunde.
Denn die Helden ihrer Welt sind gefangen und können nicht raus. Und doch muss es doch einen Ausgang geben ,oder?
Carter sticht deutlich hervor, eben weil er kein Held ist und vieles definierter und klarer sieht.
Die Story selbst hat mich absolut mitgerissen.
Auch wenn ich anfangs etwas mit mir zu kämpfen hatte, weil ich auch etwas verwirrt war.
Da man hier mitten ins Geschehen geworfen wurde.
Doch Kai Meyer gelingt eine sehr spannende Reise, nicht nur in die Tiefen des Gemäuers.
Voller Witz und Charme verwirrt er den Leser immer wieder, bis man schlussendlich gar nicht mehr weiß, wo oben oder unten ist.
Das Ende kam wie ein Kanonenschlag. Und hat mich richtig überrascht.
Denn mit dieser Wende hab ich nie im Leben gerechnet.
Insgesamt eine magische und einzigartige Story, die zwar bei den Charakteren nicht ganz so viel Tiefe aufweist, dafür mit einem Setting überrascht, das wundersamer und gefährlicher kaum sein könnte.


Fazit:
Fürimmerhaus“ war mein erster Ausflug in die Welten von Kai Meyer.
Was für eine surreale Erfahrung.
Ich hab mich gefühlt, wie Alice im Wunderland.
Einzigartig, magisch und sehr vielfältig.
Insgesamt eine magische und einzigartige Story, die zwar bei den Charakteren nicht ganz so viel Tiefe aufweist, dafür mit einem Setting überrascht, das wundersamer und gefährlicher kaum sein könnte.

Veröffentlicht am 22.12.2021

Ein Werk, das man sich definitiv näher anschauen sollte

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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Neal Shusterman hat mich damals vor allem mit seiner Scythe Reihe unglaublich begeistert.
Als ich Game Changer gesehen habe, war klar, dass ich es unbedingt lesen muss.
Hier würde ich empfehlen, lasst ...

Neal Shusterman hat mich damals vor allem mit seiner Scythe Reihe unglaublich begeistert.
Als ich Game Changer gesehen habe, war klar, dass ich es unbedingt lesen muss.
Hier würde ich empfehlen, lasst den Klappentext mal völlig außen vor. Sondern lasst euch einfach in die Geschichte hineinfallen, so wie Ash es tut.
Ihr werdet überrascht sein, wohin sie euch führt.
Sein Schreibstil ist wie gewohnt sehr einnehmend und fesselnd.
Die Atmosphäre magisch, zerstörerisch, beklemmend. Aber vor allem lässt sie nicht mehr los. Man hat das Gefühl zu fallen, aber niemals ankommen zu können.
Ash spielt hier die Hauptrolle, ein ganz normaler junger Mann. Voller Ziele,Träume und Hoffnungen.
Er macht Fehler, hält sich selbst für zu wichtig.
Aber Ash verändert sich, entwickelt sich.
Denn ein einziger Moment bringt sein eigenes Universum völlig ins Wanken.
Und das hat auch Einfluss auf Ash‘ ganzes Empfinden.
Je mehr ich ihn kennenlernte, umso mehr verstand, umso mehr lebte ich mit ihm.
Ich spürte seine Trauer, Zerrissenheit und Angst. Aber ich spürte auch seine Wut, seinen Mut und Kampfeswillen.
Daneben haben mir auch Layton, Hunter und Katie unglaublich gut gefallen.
Insgesamt sehr greifbare und authentische Charaktere, in die man sich mühelos hineinversetzen kann.
Neal Shusterman seziert förmlich die Persönlichkeiten und legt sie völlig ungeschönt da.
Raue Aggression wird plötzlich zu einem tragenden Element. Angst zu Schwermut.
Man lernt völlig neue Blickwinkel kennen und könnte kaum überraschter und faszinierter sein, was sich dahinter verbirgt.
Ich muss gestehen, dass ich zum Anfang die Geschichte nur semi gut fand.
Was schlichtweg daran lag ,dass ich sie nicht verstanden hab.
Ich war ratlos und grübelte immer wieder.
Natürlich machte es ungeheuren Spaß Ash in die unterschiedlichen Ebenen zu begleiten.
Vor allem weil man nie wusste, womit Ash nun konfrontiert wird.
Nur eben erleben dies unterschiedliche Personen.
Neal Shusterman fährt hier das volle Repertoire an Themen auf, die wir täglich durchleben. Denen wir oftmals völlig gedankenlos kaum eine Bedeutung beimessen. Was wir aber unbedingt tun sollten.
Dabei geht es unter anderem um Themen wie Rassismus, Diskriminierung, gleichgeschlechtliche Liebe, Coming out.
Aber nicht nur, es geht vor allem darum, nicht schnell Vorurteile zu fällen , wenn man es nicht selbst erlebt hat.
Das hat weitreichende Folgen, nicht nur für Ash. Ich mochte seine Veränderung.
Ich mochte Ash, wie er wirklich ist und wie er fühlt und handelt.
Dies alles auf eine Ebene zu bringen ,hat mich wahnsinnig fasziniert.
Denn man glaubt gar nicht, wie sehr sich so eine Veränderung vollziehen kann.
Es gab Szenen, da musste ich herzhaft lachen, aber es gab auch Szenen, die haben mich menschlich wirklich berührt.
Denn genau darum geht es hier.
Um Menschlichkeit, um Vertrauen und Loyalität.
Mir hat dieser Roman enorm gut gefallen, die Augen geöffnet und zum nachdenken gebracht.
Denn der Autor beweist viel Feingefühl wenn es so um ernste Themen geht, wie es hier der Fall war.
Eine Story, die sich vor allem für Jugendliche eignet. Nicht nur aufgrund der Themen, sondern die jugendliche Frische und Leichtigkeit ist ebenso vertreten.
Definitiv einen zweiten Blick wert.

Fazit:
Mit „Game Changer: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen“ gelingt Neal Shusterman ein außergewöhnliches Werk, das sich mit alltäglichen wichtigen und brisanten Themen auseinandersetzt.
Wirklich faszinierend ist die Kulisse und wie das Ganze miteinander verschmilzt.
Ich brauchte etwas, bis ich es verstand.
Aber ab einem gewissen Punkt, hat es mich absolut begeistert.
Ich schwamm auf einer emotionalen Welle und hab in manchen Momenten wirklich Tränen gelacht.
Ein Werk, das man sich definitiv näher anschauen sollte.
Mich konnte er damit absolut überzeugen.