Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2021

Ein Thriller, der sich so verdammt real anfühlt, was einfach so beängstigend ist

Die Todesbeigaben: Thriller
0

Auf „Die Todesbeigaben “ bin ich nur durch Zufall gestoßen. Da ich bisher nur gutes über Drea Summer gehört und selbst auch schon ein paar Bücher von ihr auf dem Sub habe, musste ich es einfach lesen.
Hinzu ...

Auf „Die Todesbeigaben “ bin ich nur durch Zufall gestoßen. Da ich bisher nur gutes über Drea Summer gehört und selbst auch schon ein paar Bücher von ihr auf dem Sub habe, musste ich es einfach lesen.
Hinzu kam, dass der Klappentext sich einfach unglaublich gut angehört hat.

Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd und eindringlich, so das ich es tatsächlich in einem Zug inhaliert habe.
Besonders die Charaktere und auch ihre Entwicklung stachen für mich eindeutig hervor.
Denn sie gibt allen sehr viel Tiefe denn es wird vereinzelt auch auf die Hintergründe eingegangen, so das man relativ schnell zu Ihnen eine Bindung aufbaut.
Besonders Susanne und Alexander haben mir richtig gut gefallen. Besonders Susanne hat mich mit ihrem Hintergrund wirklich nicht losgelassen. Man merkt, dass sie nicht so knallhart ist, wie sie gern zeigt. Dennoch ist sie eine sehr starke Persönlichkeit, die ihren Mann steht.
Aber die Vergangenheit hat sie geformt und der Person gemacht, die sie heute ist.
Daneben haben wir auch den Täter und diverse Opfer, die definitiv nicht ohne sind und sehr viel Raum und Feingefühl benötigen.
Besonders detailliert wurde hier der Täter ausgearbeitet und es wird schnell klar, dass nichts ist ,wie es scheint.
Das die Schatten viel größer sind, als man je annehmen würde.
Insgesamt sehr authentische und greifbare Charaktere, die mich durchweg in Atem gehalten haben.

Der Einstieg fiel mir direkt sehr leicht, weil es auch direkt sehr spannend losging.
Zudem beleuchtet es die Autorin aus den unterschiedlichsten Perspektiven, wodurch man nicht nur einen sehr guten Einblick in die Handlungen und Gedankengänge der Charaktere erhält, sondern man betrachtet es auch aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, da sich diese immer wieder verschieben.
So spannend es für mich auch war, so kristallisierte sich das Grundgerüst als sehr vorhersehbar heraus. Was schlichtweg auch mit daran lag, weil man so ziemlich alle Perspektiven erhält.
Aber sie bringt dennoch einige Elemente ein, die mich doch ziemlich verblüfft haben.
Man taucht hierbei auch in Vergangenheit und Gegenwart ein, wodurch das Ganze noch mysteriöser, beklemmender und rätselhafter wurde.
Interessant war hierbei tatsächlich, dass ich bis fast zum Schluss keine Ahnung hatte, wer der Täter eigentlich ist.
Dafür legt sie sehr detailliert seine Persönlichkeit dar, wodurch man ihn nicht so einfach verurteilen kann. Alles hat immer zwei Seiten und das wird einfach auf sehr eindringliche Art und Weise klargemacht.
Zudem werden hier ernste und wichtige Themen eingewoben, die mich sprachlos, wütend und hilflos zugleich gemacht haben.
Dabei ist es nicht mal das Was, sondern Wie sie es offengelegt hat. Das hat mich extrem erschüttert und auch nachdenklich gemacht.
Auch wenn ich es verdammt realistisch finde, denn es ist absolut nicht weit hergeholt.
Traurig, aber wahr.

Einen elementaren Anteil erhalten die Ermittlungen. Susanne und Alexander sind einfach so sympathische Charaktere, die man einfach direkt liebt.
Auch wenn Susanne gern mal ihr eigenes Ding durchzieht, so hat sie mir enorm gut gefallen.
Ich hoffe, es wird noch mehr von den beiden geben.
Was die Taten selbst angeht, wird soweit auf blutige Details verzichtet, was dem eigenen Magen zu gute kommt.
Dafür wird hier mit psychologischen Aspekten gepunktet und das auf unglaublich gute Art und Weise.
Es gab zum Schluss sogar noch Wendungen zu verzeichnen, die ich definitiv nicht habe kommen sehen.
Hinter dem Ganzen steckt sehr viel Trauer, Einsamkeit und Wut.
Sie zeigt nicht nur einen mehr als interessanten und facettenreichen Mordfall. Es wird vor allem gezeigt, wie viel Unrecht in der Welt geschieht und wie leicht die Seele traumatisiert und erschüttert werden kann.
Einmal erlebtes lässt sich nicht so einfach wegstecken, was ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen kann und das wurde hier einfach großartig transportiert.
Ich bin absolut begeistert von dieser Fülle und Intensität. Unbedingt mehr von Susanne und Alexander

Fazit:
Die Todesbeigaben von Drea Summer ist ein Thriller, der vom Grundgerüst erstmal sehr vorhersehbar wirkt, dann aber mit einigen Elementen sehr zu überraschen vermag.
Nervenaufreibend, intensiv und erschütternd zieht sich der rote Faden bis zum Schluss und lässt eine gewisse Nachdenklichkeit zurück.
Voller Einsamkeit, Trauer und Wut.
Facettenreich, emotional und einfach tragend.
Susanne und Alexander sind als Ermittler einfach genial.
Ein Thriller, der sich so verdammt real anfühlt, was einfach so beängstigend ist.
Ich bin absolut begeistert von dieser Fülle und Intensität.
Unbedingt mehr von Susanne und Alexander.

Veröffentlicht am 29.09.2021

Ein gelungener Auftakt, bei dem noch etwas Luft nach oben ist

Die Meisterin: Der Beginn
0

Ich mochte Markus Heitz durch seine früheren Werke bereits unglaublich gern.
Deshalb wanderte seine neue Mystery Thriller Reihe auch sofort auf meine Liste.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr einnehmend ...

Ich mochte Markus Heitz durch seine früheren Werke bereits unglaublich gern.
Deshalb wanderte seine neue Mystery Thriller Reihe auch sofort auf meine Liste.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr einnehmend und fesselnd.
Die Atmosphäre mystisch, düster und beklemmend.
Man bekommt hier eine bunte Vielfalt an Charakteren geboten, doch den meisten Eindruck haben bei mir Geneve, Alessandro und Dara hinterlassen.
Manche sind nicht so sehr mit Tiefe geprägt, aber was sie tun und wie sie es tun, brennt sich unwiderruflich ein. So das man direkt begeistert ist.
Dara z.b. hat keinen allzu großen Auftritt, dennoch hat mich ihre Art einfach total begeistert und mitgerissen.
Andere Charaktere wiederum hatte ich sofort wieder vergessen, weil sie mir persönlich einfach nichts gegeben haben.
Anders Geneve und Alessandro.
Ich mochte beide auf Anhieb.
Besonders Geneve hat mich mit ihrer Menschlichkeit und Wärme total mitgerissen und berührt.
Bei Alessandro wusste ich eigentlich gar nicht so genau, warum ich ihn so gern mochte, ich tat es einfach.
Vielleicht weil er etwas ehrliches und reines an sich hatte.
Insgesamt sehr greifbare und vielschichtige Charaktere. Aufgrund der Vielzahl an Protagonisten gingen einige etwas unter, weil sie nicht allzu intensiv gezeichnet wurden, was aber im Endeffekt nicht wirklich schlimm ist.

Der Einstieg fiel mir total leicht.
Die Handlung begann sofort sehr spannend und ich war direkt infiziert.
Ich mochte die Idee mit der Kirche und dem Vatikan Ermittler sehr gern. Weil es zeigt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
Hier bilden sich enorm viele Gräben und diese haben es definitiv in sich.
Des Weiteren bekommen wir es mit der Fehde der Bugattis und Cornelius' zutun.
Zunächst kann man sich keinen Reim darauf machen, warum und weshalb das so ist. Doch der Autor versteht es meisterhaft den Hintergründen nach und nach auf die Spur zu kommen. Was enorm interessant zu beobachten ist.
Geneve will mit dem Ganzen eigentlich gar nichts zutun haben. Aber sie kann die Füße nicht still halten, weil es sie durch die Ermordung ihres Bruders unmittelbar betrifft.

Mir hat vor allem die Zusammenarbeit zwischen Geneve und Alessandro unglaublich gut gefallen.
Denn die Spannung zog dadurch immens an und es gab einfach auch richtige schöne Momente, in denen Geneves starke Persönlichkeit sehr gut hervorkam.
Probleme hatte ich anfangs mit den unterschiedlichen magischen Wesen, weil es so viel wirkte. Aber es war ein elementarer Bestandteil, da ja Geneve auch unsterblich ist. Und alles ja irgendwie miteinander zusammenhängt.
Und man gewöhnt sich irgendwann daran.
Zudem gab es ziemlich interessante und faszinierende Aspekte zu beobachten, da hätte ich mir jedoch noch eine etwas intensivere Betrachtung gewünscht.

Etwas Probleme hatte ich mit Vergangenheit und Gegenwart, da ich oft nicht wusste, wo ich jetzt eigentlich bin.
Die Erklärungen dahinter mochte ich jedoch unglaublich gern.
Dennoch hat die Story unglaublich viel Vibe und Feuer im Blut.
Durch Geneves wundervolles Wesen kommen auch die Emotionen nicht zu kurz.
Der Autor versteht es doch die ein oder andere Wendung zu erzielen, so dass die Handlung auch nicht ins stocken Gerät.
Die Story selbst hat einen runden Abschluss.
Als Auftakt dieser Trilogie hat es mir enorm gut gefallen und ich bin mega gespannt wie es weitergeht.

Fazit:
Markus Heitz bringt mit "Die Meisterin" eine etwas andere Reihe an den Start, die mich fast ausnahmslos mitgerissen und begeistert hat.
Eine alte Fehde, magische Wesen und überall lauert Tod und Gefahr.
Klingt gut, ist es auch.
Obwohl der Autor es wirklich gut ausgearbeitet hat, hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr Tiefgang und Intensität gewünscht.
Fakt ist jedoch, Geneve ist eine herausragende Persönlichkeit, die mich mit ihrer Art absolut begeistert hat.
Eine gelungener und sehr nervenaufreibender Auftakt seiner Mystery Thriller Reihe, bei der jedoch noch etwas Luft nach oben ist.
Ich bin gespannt auf mehr.

Veröffentlicht am 28.09.2021

Es ist atemberaubend, berührend und gleichzeitig so rasant und facettenreich

Skyward - Der Ruf der Sterne
0

Schon als ich “Skyward” das erste Mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Als meine Freundin erzählte, wie begeistert sie davon ist, gab es kein Halten mehr.
Und mein Gott, wie bin ich froh, dass ich ...

Schon als ich “Skyward” das erste Mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Als meine Freundin erzählte, wie begeistert sie davon ist, gab es kein Halten mehr.
Und mein Gott, wie bin ich froh, dass ich es gelesen habe.
Ich bin einfach nur total von den Socken und total beeindruckt.

Der Schreibstil des Autors ist nicht nur unglaublich fesselnd, mitreißend und bildhaft.
Er ist vor allem sehr atmosphärisch, was mir hier einfach so herausragend gut gefallen hat.
Erwähnen muss ich unbedingt die Illustrationen, die das Ganze einfach zu so viel mehr machen.
Dieses Setting. Wow. Es fällt mir wirklich schwer diese Eindrücke zu beschreiben.
Es ist so faszinierend, so gewaltig und traumhaft zugleich.
Ich liebe Storys ,die sich mit fremden Welten befassen und das hat der Autor einfach so unglaublich gut gemacht.
Neben dem Setting haben mich vor allem die Charaktere sehr beeindruckt und emotional bewegt.
Allen voran Spensa. Ich hab dieses junge Mädchen sofort ins Herz geschlossen und sie einfach so sehr geliebt.
Sie ist impulsiv, ehrgeizig, aber zugleich auch sehr sensibel und selbstbewusst.
Ich mochte ihre Art unglaublich gern. Besonders wenn man ihren schmerzlichen Hintergrund bedenkt, der sie geformt und gleichzeitig so viel stärker gemacht hat.
Spensas größter Traum ist es Pilotin zu werden. Diese Leidenschaft brennt tief in ihr und lässt sie nicht los. Dieses Feuer in ihr, spürt man bei jeder ihrer Handlungen ,es wird durchbrochen von Zweifeln, Angst und dem Willen ihren Traum zu verwirklichen.
Ihr Vater ist als Verräter gebrandmarkt, was Spensa so ziemlich alles erschwert. Aber sie kämpft bis zum letzten Atemzug und das sagt einfach so viel über ihre Persönlichkeit aus.
Vor allem wenn man bedenkt, wie die Plätze vergeben werden. Wow, da fiel mir direkt mal die Kinnlade runter.
Aber auch da muss ich mein Urteil revidieren. Denn verurteilt ist schnell jemand, bis man sieht, was hinter dieser Person steckt.
Denn Zusammenhalt, Vertrauen und Loyalität wird hier verdammt groß geschrieben und das gibt ein so unfassbar großes Gefühl.
Daneben hat mich Cobb unglaublich beeindruckt, mit seiner Art, seiner Einfühlsamkeit und seiner Loyalität.
Nicht zu vergessen M-Bot ,ich hab ihn so gefeiert und musste bei den Dialogen wirklich oft lachen.
Aber M-Bot ist so viel mehr.
Halt, Anker und Stütze zugleich.
Etwas, was hier so unglaublich wichtig ist.
Insgesamt so eine Vielseitigkeit an Persönlichkeiten und ich bin einfach nur begeistert, wie authentisch und greifbar sie waren.
Obwohl man Spensas Perspektive erfährt, hat man das Gefühl jeden zu kennen.
Man schließt sie ins Herz, ob man will oder nicht. Denn jeder macht seine Entwicklung durch und hat sein Päckchen zu tragen.

Der Einstieg fiel mir superleicht. Und obwohl das Buch mit fast 600 Seiten wirklich dick ist, hätte ich mir gewünscht, es noch länger genießen zu können.
Denn ich liebe diese Story einfach.
Rasant, eindringlich und unglaublich intensiv.
Man spürt das Adrenalin förmlich durch die Adern rauschen. Ein Wahnsinnsgefühl.
Aber nicht nur dieser Adrenalinrausch macht diese Story aus.
Auch nicht die Bedrohung von Spensas Planeten oder die Krell.
Es ist vor allem die Menschlichkeit und Kameradschaft.
Denn man spürt so viel Vertrauen und Glück, aber auch Schmerz und Angst.
Was das Ganze noch so viel größer macht.
Der Autor bietet hier einige Wendungen, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung gaben und mich definitiv sprachlos gemacht haben. Die Thematik dahinter ist unglaublich gut und vor allem durch Spensas innere Zerrissenheit sehr gut zu spüren.
Das Ende ist einfach nur genial und ich brauch unbedingt Band 2.
Es geht um mehr als einen Kampf oder Träume.
Es geht darum, herauszufinden wer man wirklich ist und das niemand so einfach verurteilt werden darf.
Für mich ein absolutes Highlight.

Fazit:
Mit dem Auftakt der Claim the Stars Trilogie hat Brandon Sanderson ein unglaubliches Sci-Fi Spektakel zu Papier gebracht ,das mich ausnahmslos begeistert und tief beeindruckt hat.
Faszinierend, vielschichtig und so unglaublich atmosphärisch.
Es ist atemberaubend, berührend und gleichzeitig so rasant und facettenreich.
Mehr als ein Adrenalinrausch.
Es ist Bestimmung und gleichzeitig eine Reise zu dem eigenen Ich ,darüber hinaus legt der Autor einfach so viele wichtige Werte zwischen die Zeilen.
Ich bin so unglaublich begeistert und brauch unbedingt sofort Band 2.
Ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 28.09.2021

“Quicksand House” ist so verrückt und bizarr ,dass es fast schon wieder genial ist.

Quicksand House
0

Bereits das letzte Werk von Carlton Mellick III, hat mich unglaublich begeistert, so das ich mir auch sein neues Werk unmöglich entgehen lassen konnte.
Es geht in eine etwas andere Richtung, eine Mischung ...

Bereits das letzte Werk von Carlton Mellick III, hat mich unglaublich begeistert, so das ich mir auch sein neues Werk unmöglich entgehen lassen konnte.
Es geht in eine etwas andere Richtung, eine Mischung zwischen Sci-Fi ,Horror und Fantasy. Versehen mit einzigartigen Elementen vom Autor. Herrlich.
Ich hab es absolut genossen.

Sein Schreibstil ist wie gewohnt sehr einnehmend und fesselnd. Die Atmosphäre sehr düster und beklemmend.
Das Setting ist sehr einfach ,aber auch unglaublich faszinierend gehalten, weil man sich eigentlich immer an ein und demselben Ort befindet. Aber dennoch erstreckt es sich über so unglaublich viele Möglichkeiten und Ebenen.
Man hat das Gefühl, es gäbe ein Anfang aber kein Ende. Wodurch der Titel einfach unglaublich gut passt.
Das Cover ist unglaublich schön und bizarr, aber hier hätte für mich einfach Zach dargestellt sein sollen, weil wir im Prinzip seine Geschichte erfahren und somit auch den meisten Bezug zu Ihm aufbauen.
Die Charaktere haben mich ohne Ausnahme wirklich begeistert.
Allen voran natürlich Zach, dessen Perspektive wir überwiegend erfahren. Er ist zwar nur ein Junge, aber man hat das Gefühl, er habe die Reife eines Erwachsenen.
Man taucht tief in sein Leben und seine Seele ein und fühlt einfach unglaublich mit ihm mit.
Er hat eine sehr große Verletzlichkeit und Unschuld in sich, die immer wieder von Stärke und Mut verdrängt wird, je weiter er geht.
Er hat Träume und Hoffnungen, wie es jeder Junge in diesem Alter hat. Er befindet sich jedoch in einem Universum, wo dafür kein Platz ist.
Er kämpft für sich und Polly und gibt nicht auf, bis das letzte Licht verloschen ist.
Beide wurden von einer Nanny aufgezogen und kennen ihre Eltern nicht. Während Polly mit körperlichen Veränderung und Pubertät zu kämpfen hat, sehnt sich Zach nach seinen Eltern.
Ein Gefühl das so wichtig und elementar ist.
Diese Sehnsucht erstreckt sich über die ganze Handlung, wird von Verzweiflung, Angst und Wut übermannt.
Es treibt sie an ihre Grenzen und darüber hinaus.
Doch werden sie ihre Eltern überhaupt je finden?

Mir ist der Einstieg unglaublich gut gelungen.
Es übte einen regelrechten Sog auf mich aus, so dass ich das Buch nicht einen Moment zur Seite legen konnte.
Was Carlton Mellick III hier zelebriert ist unglaublich verrückt, aber gleichzeitig sehr genial.
Man öffnet in diesem Haus so viele Türen und kommt doch nicht vorwärts. Das schafft eine gewisse Hoffnungslosigkeit.
Aber Zach ist dennoch voller Hoffnung und Vorfreude erfüllt, so dass die Handlung nicht zum Stillstand kommt.
Polly ist dabei eher eine Nebenfigur, ihre Anfälle äußerst verstörend und beängstigend und dennoch liebt man ihre kindliche Unschuld.

Die Hintergründe haben vieles nachvollziehbarer gemacht. Aber auf so etwas bizarres muss man erstmal kommen.
Es liegt einerseits sehr viel Schmerz und Angst dahinter, aber auf der anderen Seite auch eine sehr große Beklemmung und Tragik.
Es ist sehr fortgeschritten von der Technik her und das merkt man einfach auch, je weiter man vorankommt.
Und trotz der ganzen Technik, gibt es auch sehr viel Grauen und Menschlichkeit.
Ersteres bezieht sich vor allem auf die Atmosphäre. Es ist die Angst vor dem Ungewissen und dem ,was im Verborgenen lauert.
Der Autor schafft es fast gänzlich ohne Gewalt und Blut auszukommen, wodurch es keine allzu große Herausforderung für den Magen darstellt.

Der psychologische Aspekt ist dagegen viel schwerwiegender. Denn die Kinder sind so authentisch und greifbar, dass man so sehr mit Ihnen mitfühlt.
Ich wusste nicht, wohin es mich führt.
War gefangen zwischen Realität und Unglauben.
Weil es so bizarr und verrückt war, aber gleichzeitig den eigenen Glauben immer mehr erschüttert hat.
Das Ende hat mir so unglaublich gut gefallen.
Denn wichtig ist nicht, wonach du suchst.
Wichtig ist, was du in dir fühlst und was deine wirklichen Sehnsüchte darstellen.
Für mich wieder eine absolut gelungene und abgefahrene Story, die fast ein Trip in das eigene Ich bedeutet.

Fazit:
Carlton Mellick III ist bekannt für seine abgedrehten und bizarren Story, was er hier wieder erneut unter Beweis stellt.
“Quicksand House” ist so verrückt und bizarr ,dass es fast schon wieder genial ist.
Ein Trip ins Ungewisse, der die Hölle auf Erden bedeutet.
Eine gelungene Mischung zwischen Fantasy, Horror und Sci-Fi, bei der auch die Menschlichkeit und die psychologischen Aspekte nicht zu kurz kommen.
Mir hat die Story unglaublich viel Spaß gemacht, aber auch für sehr viel emotionale Momente gesorgt.
Carlton Mellick III muss man einfach gelesen haben. Er durchbricht gekonnt sämtliche Genres und macht es zu etwas ganz Eigenem.

Veröffentlicht am 26.09.2021

In meinen Augen ein perfektes Finale,das mit gezielten Twists zu punkten weiß.

VANITAS - Rot wie Feuer
0

Nachdem mich der zweite Band der Vanitas Reihe eher enttäuscht, als begeistert hat. War ich dennoch unglaublich gespannt auf das Finale, wenn ich auch etwas vorsichtig dem Ganzen entgegengesehen habe.
Völlig ...

Nachdem mich der zweite Band der Vanitas Reihe eher enttäuscht, als begeistert hat. War ich dennoch unglaublich gespannt auf das Finale, wenn ich auch etwas vorsichtig dem Ganzen entgegengesehen habe.
Völlig unbegründet. Denn hier stellt Ursula Poznanski wieder auf ganzer Linie ihr Können unter Beweis.

Ihr Schreibstil ist nach wie vor sehr fesselnd und einnehmend, so das ich die Seiten nur so inhaliert habe.
Im Fokus steht nach wie vor Carolin. Und hier konnte sie mich wieder richtig begeistern und von ihrer Finesse überzeugen.
Diese Frau überrascht mich immer wieder. Weil sie auf der einen Seite etwas harmlos und unscheinbar daherkommt, aber auf der Seite so gezielt austeilt, dass man einfach nur sprachlos ist.
Daneben kommen noch weitere Charaktere zum Zuge, die definitiv mit ihrer Art überzeugen.
Es gibt aber auch Protagonisten, die mir absolute Rätsel aufgegeben haben und gerade dadurch für ordentlich Spannung und Nervenkitzel gesorgt haben.
Man trifft einige Charaktere aus den Vorgängern wieder, was das Ganze sehr viel vertrauter gemacht hat. Was einfach ein wundervolles Gefühl verschafft.

Auch hier erfährt man wieder die Perspektive von Carolin, daneben bekommt man noch einige mysteriöse Notizen geliefert, die erstmal für Ratlosigkeit sorgen. Ein gelungener Schachzug der Autorin, denn man rätselt eigentlich ununterbrochen wer dahintersteckt.

Der Einstieg verlief völlig problemlos, man hatte sogar fast das Gefühl nach Hause zu kommen.
Es ging sofort spannend und tiefgründig los und flaute dabei zu keiner Zeit ab.
Atempausen gab es schlichtweg nicht, weil ständig irgendetwas passiert ist.
Carolin hat mich definitiv auf ganzer Linie überrascht mit ihrer herausragenden Art ,Manipulationen gezielt einzusetzen und zu perfektionieren.
Dabei taucht sie tief in den Untergrund ein und arbeitet sich immer weiter nach vorn.
Sie sticht in ein wahres Wespennest, das so einige Unzulänglichkeiten ans Licht bringt.
Auch die Bösen haben ein Gewissen und Schwachstellen und diese hebelt Carolin gekonnt aus.
Das hat mir richtiggehend Respekt abgezollt.
Carolin macht das Ganze ohne mit der Wimper zu zucken ,was fast schon tollkühn ist.
Sie lebt verdammt gefährlich und jeder Moment könnte der letzte sein. Was für ein Adrenalinkick.
Doch daneben bringt Ursula Poznanski weitere Aspekte der Unterwelt ans Licht, die absolut beängstigend sind.
Sie macht nicht Halt vor detailreichen Beschreibungen, was das Ganze noch intensiver macht und die Spannung damit immens steigerte.
Es gibt einige Überraschungen, die ich definitiv nicht kommen sehen habe und die in meinen Augen einfach perfekt positioniert waren.
Auch auf die losen Enden aus dem Vorgänger wurde sehr gut eingegangen und mit einer Auflösung versehen.
Auch wenn dieser Band extrem actionreich und nervenaufreibend ist, so legt die Autorin auch sehr viel Feingefühl auf die zwischenmenschlicher Ebene. Wodurch man einfach merkt, dass das Ganze keinesfalls einfach ist. Und viel Angst, Verzweiflung und Trauer dahinter steckt, was es zugleich auch sehr emotional macht und tragende Momente hervorbringt.
Ich bin wirklich absolut begeistert, dieser Band fühlte sich einfach wieder so richtig und perfekt an, wie es besser nicht hätte sein können.
Keine stumpfen Gewalttaten, sondern mit viel Präzision und Empathie dahinter. Was schlussendlich in einem gelungenen Showdown endet.
Am Ende bleibt nichts mehr offen und ich fühle tatsächlich etwas Wehmütigkeit, weil die Vanitas Reihe jetzt vorbei ist.
Aber genau so ein Ende muss es sein.

Fazit:
Band 1 ein Highlight, Band 2 schwächelte zusehends. Oh oh, ich hatte so Angst vor dem Finale und wollte es dennoch mehr als alles andere.
Und Wow, dieses Mal hat mich Ursula Poznanski wieder absolut überrascht und begeistert.
Eine nervenaufreibende und actionreiche Achterbahnfahrt, die tragender ,emotionaler und intensiver nicht hätte sein können.
Ein gezielter Schachzug nach dem nächsten und ich bin einfach nur im Himmel.
In meinen Augen ein perfektes Finale,das mit gezielten Twists zu punkten weiß.
Und jetzt bin ich etwas wehmütig, weil es vorbei ist.
Obwohl der zweite Band wirklich schwächelte, kann ich diese Trilogie nur jedem ans Herz legen, weil das Gesamtpaket einfach absolut faszinierend , herzzerreißend und so unglaublich gewaltig ist.