Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2021

ein herausragender Psychothriller, der mit eleganten Twists zu punkten versteht

Eine perfekte Ehe
0

Als ich “Eine perfekte Ehe” von Kimberly McCreight gesehen habe, war klar, dass ich es unbedingt lesen musste.
Alleine das Cover war schon Liebe auf den ersten Blick, aber der Inhalt hat mich nur noch ...

Als ich “Eine perfekte Ehe” von Kimberly McCreight gesehen habe, war klar, dass ich es unbedingt lesen musste.
Alleine das Cover war schon Liebe auf den ersten Blick, aber der Inhalt hat mich nur noch neugieriger gemacht. Denn diese Art von Thriller trifft definitiv immer meinen Geschmack.

Die Ernüchterung folgte jedoch auf dem Fuße, denn anfangs konnte mich die Geschichte einfach überhaupt nicht packen.
Es passierte so viel und gleichzeitig gar nichts. Wodurch für mich ein paar Längen entstanden sind.
Später wurde es besser und es hat mich definitiv erreicht. Aber das dauerte seine Zeit.
Zudem wartet diese Story nicht mit besonderem Tempo auf.
Es ist sehr schwermütig und ruhig, was doch eine gewisse Herausforderung darstellt.
Ebenso müssen sich die Charaktere erst entfalten, damit man sie wirklich spüren und erkennen kann.
Im Fokus stehen Amanda und Lizzie, deren Perspektive wir auch erfahren. Aufgrund dieser Perspektiven, kann man sie ergründen, erfährt sehr viel über ihr Leben und ihre Person. Was verdammt interessant zu verfolgen war.
Denn was die Charaktere so besonders macht, ist ihre Wandelbarkeit.
Sie haben so lange an ihrer perfekten Fassade gearbeitet, dass sie bald selbst nicht mehr wissen, wer sie eigentlich sind.
Und das ist definitiv ein Aspekt, der verdammt gut ausgearbeitet wurde.
Auf den ersten Blick erscheinen die
Schönen und Reichen perfekt, sympathisch und man lässt sich nur zu gern blenden. Es wird allerdings relativ schnell klar, das Oberflächlichkeit und Perfektion alles ist, was zählt.
Die Frage ist: Wie gut kennst du deine Freunde wirklich?
Und würdest du Ihnen dein Leben anvertrauen?

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Eindringlich und intensiv, wobei sie sehr detailliert schreibt, was mich manchmal tatsächlich etwas überfordert hat.
Ebenso toll haben mir die unterschiedlichen Zeitebenen gefallen. Denn es spielt vor Amandas Tod und danach, bis sie schlussendlich zusammenlaufen. Auf diese Art und Weise kann man vieles sehr gut nachvollziehen und vor allem die zwischenmenschlichen Aspekte sind dadurch sehr gut spürbar.
Aber je weiter man kommt, umso berührender ist auch Amandas Geschichte, die komplett aus Einsamkeit und Schmerz zu bestehen scheint.
Mir ging sie wirklich sehr nah, weil sie einfach nicht in diese perfekte Welt hineinzupassen schien.
Sie ist so verletzlich und nirgends ist ein Anker, der sie zu erden vermag.
Aber nicht nur Amanda hat ihr Päckchen zu tragen. Auch alle anderen haben Geheimnisse die nicht ans Licht kommen dürfen.
Die Autorin baut dabei richtig elegante Twists ein, die mich definitiv überrascht und erschüttert haben.
Denn hier ist rein gar nichts, wie es scheint.

Selbst dem Antagonisten muss man Respekt zollen. Überheblichkeit, Manipulation und fehlende Empathie. Anders ist das einfach nicht erklärbar. Und doch hat er mich mit seiner Wahnhaftigkeit ziemlich überrascht.
Zudem webt die Autorin hier Wendungen ein, die dem Ganzen eine völlig neuen Blickwinkel verschaffen und den Handlungsverlauf sehr nervenaufreibend gestaltet haben.
Besonders im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Ereignisse förmlich und man weiß gar nicht, was man glauben soll.
Die Auflösung hat mich definitiv sprachlos gemacht. Denn damit hab ich überhaupt nicht gerechnet. Zudem die Autorin immer wieder geniale Twists einbaute, die alles im Bruchteil einer Sekunde veränderten.
Alles was du zu glauben meinst, ist nicht mehr da, es offenbart sich eine Wirklichkeit die Grenzen überschreitet und das absolute Grauen offenbart.

Auch der psychologische Aspekt bleibt nicht außen vor, womit die Autorin aber auch aufzeigt, was Traumata aus Menschen machen können.
Mir es in der Seele wehgetan, weil es so entsetzlich, so erschütternd und unfassbar beklemmend war.
Die Seele ist so tief verwundet, dass sie sich mit dem schützt, was übrig bleibt.
Für mich definitiv ein herausragender Psychothriller, der zwar eine kleine Durststrecke aufweist, danach aber richtig Fahrt aufnimmt.

Fazit:
Wenn Perfektion alles ist, was zählt.
“Eine perfekte Ehe” von Kimberly McCreight ist ein Psychothriller, der etwas braucht um in Fahrt zu kommen.
Dann aber mit eleganten Twists nur so punktet.
Eine perfekte und oberflächliche Welt, die merklich Risse bekommt und einige Unzulänglichkeiten ans Licht bringt.
Ein nervenaufreibender und intensiver Thriller, der mit ernsten Themen aufwartet und gerade deswegen auch so berührt.
Absolut empfehlenswert. Auch wenn man etwas Durchhaltevermögen mitbringen muss.

Veröffentlicht am 14.09.2021

Voller Magie, Dunkelheit, Schmerz und Leid

Das Gold der Krähen
0

Der Auftakt der Glory of Grave Reihe von Leigh Bardugo hat mich damals schlichtweg von den Socken gehauen.
Umso gespannter war ich auf die Fortsetzung.
Und endlich hab ich es geschafft, sie mir zu Gemüte ...

Der Auftakt der Glory of Grave Reihe von Leigh Bardugo hat mich damals schlichtweg von den Socken gehauen.
Umso gespannter war ich auf die Fortsetzung.
Und endlich hab ich es geschafft, sie mir zu Gemüte zu führen. Und ja, ich bin absolut wieder süchtig nach dieser Welt.
Die so unglaublich vielfältig und so unglaublich faszinierend ist.
Von Trauer, Schmerz und Leid erzählt und dabei so viele Aspekte wie Vertrauen, Loyalität und Freundschaft vor Augen führt.

Ich mag den Schreibstil der Autorin einfach so unfassbar gern.
Fordernd, einnehmend und mit einer wahnsinnig großen Bildgewalt versehen .
Dazu diese schmerzliche und düstere Atmosphäre, die nicht nur ihre eigene Sprache spricht, sondern auch so unfassbar viel erzählt.
Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir wieder unfassbar gut gefallen.
Obwohl man tatsächlich ziemlich viele Perspektiven erfährt, haben mich diesmal ganz besonders Wyland und Inej berührt.
Besonders Wyland hat in mir so schier viel ausgelöst und mir die Tränen in die Augen getrieben. Kaz war auch wieder klasse, da er ein sehr dominanter Charakter ist, der vor allem durch seine Stärke hervorsticht.
Aber Kaz ist eben Kaz.
Dadurch das man wirklich sehr viele Perspektiven erfährt, taucht man wahnsinnig tief in ihre Seele ein und kann ihre Gedanken und Handlungen einfach so unglaublich gut nachvollziehen.
Für mich waren sie sehr authentisch und absolut greifbar. Mit Leben gefüllt und einfach so gut zu spüren.
Tatsächlich gab es aber einen Charakter von dem ich mir gern etwas mehr Tiefe gewünscht hätte.

Obwohl Band 1 schon gefühlte Jahre her ist, dauerte es nicht so extrem lange, bis die Handlung mich wieder voll im Griff hatte.
Ist der Knoten erstmal geplatzt, möchte man am liebsten gar nicht mehr gehen.
Richtig gut hat mir gefallen, dass die Autorin auch kleine Rückblicke eingebaut hat, wodurch ein Wiedereinstieg umso mehr gelang.
Diesen Band jedoch empfand ich als sehr viel ruhiger als den ersten. Was vielleicht auch daran liegt, dass die Autorin hier auch sehr viel Wert auf die zwischenmenschlichen Aspekte legt.
Ganz besonders der Zusammenhalt von allen, fand ich einfach so großartig.
Aber durch die einzelnen Sichtweisen, wird auch näher auf die Hintergründe eingegangen, was manchmal sehr schmerzvoll und tragend ist.
Gott, in mir schwelt immer noch so unglaublich viel Wut.
Dennoch bleibt auch der Nervenkitzel nicht außen vor. Denn hier gibt es eine ganze Menge zu bestehen. Dabei werden auch Wendungen eingewoben, mit denen man nicht unbedingt rechnet, die es aber für mich umso runder gemacht haben.
Die Entwicklung der Handlung, als auch der Charaktere ist gut spürbar und tatsächlich hat mich dieser Punkt manchmal lächeln lassen.
Einziger Punkt ,da es ja das Finale dieser Dilogie ist, empfand ich das Ende doch als sehr offen.

Fazit:
Mit “Das Gold der Krähen ” geht die Glory of Grave Reihe von Leigh Bardugo in die finale Runde.
Oder doch nicht?
Mir hat dieser Band wieder so unglaublich viel Spaß gemacht.
Voller Magie, Dunkelheit, Schmerz und Leid.
Diese Welt. Ich liebe sie einfach, weil sie so vielfältig und einzigartig ist.
Hier gibt es einige Stürme zu umschiffen und der eine oder andere hat einiges dabei zu tragen.
Ein Band, der vor allem zeigt ,wie wichtig Zusammenhalt, Vertrauen und Loyalität sind.
Zusammen ist man weniger allein und so viel stärker.
Ich bin wieder absolut begeistert.
Obwohl es relativ ruhig war, so war es auch sehr nervenaufreibend und intensiv.
Und mein Herz leider immer noch.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 14.09.2021

So faszinierend, vielfältig und einfach magisch

Der Zirkel
0

Nachdem meine Freundin so begeistert von dieser Story war, musste ich es einfach unbedingt lesen.
Eine absolut richtige Entscheidung, denn sonst wäre mir etwas phänomenales entgangen.

Den Schreibstil ...

Nachdem meine Freundin so begeistert von dieser Story war, musste ich es einfach unbedingt lesen.
Eine absolut richtige Entscheidung, denn sonst wäre mir etwas phänomenales entgangen.

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als unglaublich fesselnd und bildhaft.
Ich brauchte zwar anfangs etwas, um in die Geschichte hineinzukommen, aber sowie die ersten Handlungsstränge zusammen kamen, war es absolut um mich geschehen.
Ich hab die Charaktere sofort ins Herz geschlossen. Besonders Adelita, Ethan, Chloe und Daniel sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Ich mochte ihre Verletzlichkeit, aber auch ihre Stärke und ihren Mut. Man merkt ,dass sie nicht perfekt sind. Das sie sich während der gesamten Handlung einer Entwicklung unterziehen, die es definitiv in sich hat.
Aber es ist nicht schlimm, Fehler zu machen. Es ist wichtig, sie sich einzugestehen und daran zu arbeiten. Und darüber hinaus sagt es einfach viel über ihre Menschlichkeit und ihren Charakter aus.
Richtig Feuer haben auch die Nebencharaktere hineingebracht und mich immer wieder zum schmunzeln gebracht.
Auch die Antagonisten könnten definitiv mit ihren manipulativen und perfiden Art punkten.
Dabei geraten sie in einen Strudel der Niedertracht und Skrupellosigkeit, der sie einfach nur verschlucken kann.
Insgesamt sehr vielschichtige und wandelbare Charaktere, die authentisch, greifbar und so sehr mit Leben gefüllt sind, dass man sie ganz tief drinnen spüren kann.

Das Buch selbst ist in fünf Teile gegliedert.
Anfangs sind es noch relativ viele Handlungsstränge, in denen viel erklärt wird. Wodurch man sich wirklich gut in die Handlung hineinfühlen kann.
Durchbrochen wird das Ganze immer wieder von Protokollmitschnitten oder Interviews, wodurch die Ernsthaftigkeit dahinter nur noch mehr untermauert wird.
Mir hat besonders gut die Vielfältigkeit der Magie gefallen und mein Gott, es war einfach nur gigantisch ,diese Macht zu sehen und zu spüren. Dabei wird ganz klar deutlich, dass man dies nicht unterschätzen darf.
Es ist beängstigend, verstörend ,aber auch unglaublich faszinierend.
Ebenso die Vielfalt der Hexen, die keinesfalls eindimensional dargestellt wurde.
Ich musste so oft schmunzeln, weil definitiv auch der Humor nicht zu kurz kommt.

Die Machtverhältnisse kennen keine Gnade und man hat es mit einem perfiden Katz- und Mausspiel zutun, bei dem es nur einen Gewinner geben kann.
Und daneben webt die Autorin auch so wunderbare zwischenmenschliche Aspekte mit ein, die einfach so sehr ans Herz gehen.
Chloes Schicksal hat mich wirklich berührt.
So eine große Last auf so zarten Schultern und Daniel wirkte wie ein fester Anker, der niemals zusammenbricht.
Ich hab ihn dafür bewundert, was er war.
Dass er das Glück seiner Tochter ,über sein eigenes gestellt hat. Weil es das ist, was Eltern tun.
Und das ist einfach so eine wahre und wichtige Aussage.
Man hinterfragt nicht, ob es richtig ist. Man tut es einfach.
Und das sagt so unglaublich viel aus.

Man bekommt sowohl Einblicke in die Welt der Hexen, als auch in die der Gegenseite, was sehr interessant zu verfolgen war.
Machtgier, Manipulation und Egoismus kommt dabei sehr gut zu Tage.
Ebenso erfährt man immer mehr über die Hintergründe, was vieles erklärt hat.
Es ist durchweg rasant und spannend.
Ich hab es an einem Tag gelesen und konnte es einfach nicht mehr weglegen.
Ein Showdown jagt den nächsten und trotzdem hat die Autorin es geschafft, mich vollkommen verzweifelt am Boden liegen zu lassen.
Kurzum: ich bin einfach unglaublich begeistert. Denn es geht nicht einfach nur um Hexen. Es geht um Vertrauen, Zusammenhalt und Loyalität.
Es geht darum herauszufinden, wer man selbst ist. Daran nicht zu zerbrechen, sondern sich zu entfalten, zu akzeptieren und weiterzuentwickeln.

Fazit:
Lizzie Fry ist mit “Der Zirkel ” ein absoluter Pageturner gelungen, der mich nicht von der Stange gelassen hat.
So faszinierend, vielfältig und einfach magisch.
Die Handlung ist nicht nur verdammt rasant und wendungsreich, sondern geht auch extrem ans Herz.
Eine Story, die von Magie lebt und in so vielen Farben explodiert.
Hier geht es um mehr als um Hexen.
Es geht um Akzeptanz, Weiterentwicklung und Vertrauen.
Mich hat die Autorin damit mitten ins Herz getroffen.
Ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 05.09.2021

Ein fesselnder Thriller, dem aber mehr Emotionalität und Tempo nicht geschadet hätte

Die Stieftochter
0

Zu ” Die Stieftochter ” von Ildy Bach hab ich eher zufällig gegriffen.
Ein Thriller, der mich letztendlich mit seiner Vielschichtigkeit überraschen konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm ...

Zu ” Die Stieftochter ” von Ildy Bach hab ich eher zufällig gegriffen.
Ein Thriller, der mich letztendlich mit seiner Vielschichtigkeit überraschen konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Einnehmend, eindringlich und sehr fesselnd.
Die Atmosphäre empfand ich als sehr drückend und düster, was meine Neugier auf die Story nur noch mehr verstärkte.
Im Fokus steht Tess,die Stieftochter von Becca.
Zu Anfang hatte sie nicht unbedingt meine Sympathie. Es musste wachsen, damit ich Tess’ Besonderheit erkennen konnte.
Aufgrund dessen dass Tess sehr unnahbar ist, gestaltet sich das zunächst schwierig, doch mit der Zeit fand ich Zugang zu ihr.
Aber eine extrem hohe Gefühlsachterbahn wurde es dennoch nicht bei mir.
Was vielleicht daran liegen mag, dass die übrigen Charaktere nicht wirklich sympathisch waren.
Dennoch mochte ich das Facettenreichtum des Ganzen.
Ganz besonders die Entwicklung sticht hier ganz klar heraus. Denn manchmal muss man über seinen Horizont hinauswachsen, um den wahren Kern zu entdecken.
Man erfährt hierbei u.a die Perspektiven von Tess und einer weiteren Person.
Letztere hat mir besonders Rätsel aufgegeben, weil es einen völlig anderen Handlungsstrang darstellte und mitten in die Abgründe der menschlichen Seele führt.
Eine Thematik, die mich schmerzlich getroffen hat und die mich wirklich ununterbrochen fesselte und emotional berührte.

In dieser Story hat man das Gefühl, sie bestehe aus einer ganzen Wand aus Geheimnissen.
Jeder hat eins, was es letztendlich auch wirklich so düster und gehaltvoll machte.
Aber niemand lässt sich in die Karten schauen.
Ein perfides Spiel, in dem nur einer gewinnen kann.
Man wird in seinem Glauben erschüttert und begreift nicht, wie wenig Menschlichkeit vorhanden ist, wenn es um die eigenen Vorteile geht.
Skrupellos, abgründig und manisch wird ein Ziel verfolgt, das niemals gut enden kann.

Obwohl ich dachte, es wäre sehr vorhersehbar, war es das letztendlich doch nicht.
Denn hier werden Twists eingebaut, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung geben und den Blickwinkel erweitern.
Man muss erkennen, dass man letztendlich niemanden wirklich kennt.
Ildy Bach gelingt ein sehr nervenaufreibender Thriller, der sich jedoch als recht ruhig und eindringlich darstellt.
Sie lässt die Mauern fallen und zerrt alles ans Licht.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat mich dieser Thriller sehr gut unterhalten, auch wenn manchmal etwas mehr Tempo nicht geschadet hätte.

Fazit:
Ildy Bach gelingt mit “Die Stieftochter ” ein sehr eindringlicher und nervenaufreibender Thriller, der merklich erschüttert und so einige Geheimnisse ans Licht bringt, die man so nicht erwarten würde.
Eine “Heldin” die sich vor allem durch die Entwicklung hervortut und damit in großes Erstaunen versetzt.
Ein Thriller, der offenbart wie manipulativ und intrigant das eigene Umfeld ist und man letztendlich niemanden wirklich trauen kann.
Ein Thriller, der mich gut unterhalten konnte , dem aber mehr Emotionalität und Tempo nicht geschadet hätte.

Veröffentlicht am 05.09.2021

Er braucht zwar etwas, um in Schwung zu kommen, aber dann reißt er völlig mit

The French Girl
0

Es wurde mal wieder Zeit für einen Thriller und “The French Girl” von Lexie Elliott hat mich unheimlich angesprochen.
Zudem ist es ein Debüt, was meine Neugier nur noch mehr verstärkte.
Diese Story hat ...

Es wurde mal wieder Zeit für einen Thriller und “The French Girl” von Lexie Elliott hat mich unheimlich angesprochen.
Zudem ist es ein Debüt, was meine Neugier nur noch mehr verstärkte.
Diese Story hat mich durch sämtliche Höhen und Tiefen geschickt und dabei so eine bedrohliche Atmosphäre versprüht, dass dadurch die Abgründe der menschlichen Seele nur noch mehr verstärkt wurden.

Der Schreibstil der Autorin ist ungemein eindringlich und fesselnd.
Die Atmosphäre beklemmend und düster. Fast von erdrückender Stille gezeichnet.
Einsamkeit, Verletzlichkeit und Angst bricht daraus hervor, was die Handlung in der Story unglaublich gut unterstreicht und für die unterschiedlichsten Gedankengänge und Empfindungen sorgt.
Besonders die Charaktere haben mir ungemein gut gefallen. Allen voran Kate, deren Perspektive wir hier auch erfahren.
Bei Kate hatte ich immer das Gefühl, sie fühle sich unzulänglich, verloren und einsam.
Aber zugleich bringt sie auch Entschlossenheit mit. Aber dennoch hat man das Gefühl, egal wie weit sie rennt, sie kommt nicht an.
Das liegt vielleicht an den Narben in ihrer Seele, vielleicht macht sie sich aber auch nur selbst klein.
Ihre Perspektive hat dennoch dafür gesorgt, dass ich sie kennen – und lieben lernen konnte.
Ihren Schmerz, ihre Stille und Verzweiflung.
Denn Kate macht es einem nicht einfach. Sie ist sehr unnahbar und lässt nur schwer Kontakt zu. Aber hat man diese Mauer erstmal durchbrochen, versteht und erkennt man alles viel besser.
Daneben kommen noch andere Charaktere zum Zuge. Besonders Lara und Tom haben mir gut gefallen. Besonders Lara, weil sie mir immer wieder ein Lächeln entlockt hat.
Insgesamt sind die Charaktere zwar etwas blass ,aber für die Handlung ist es ausreichend. Da der Fokus doch sehr auf Kate liegt.
Emotional gesehen hatte ich etwas Schwierigkeiten und der Zugang gelang mir erst nach einiger Zeit.
Dadurch wohnt dem Ganzen etwas tragendes und drückendes bei, was nur noch mehr Beklemmung versprüht.

Es dauerte etwas bis die Handlung mich im Griff hatte. Weil gerade am Anfang viel unbedeutendes passiert und man erstmal sortieren muss.
Die Thematik ist definitiv nicht neu, mir hat jedoch die Umsetzung ausgenommen gut gefallen. Zudem es der Autorin geschickt gelungen ist, mich bis zum Schluss im Dunkeln tappen zu lassen.
Dadurch hat mich die entscheidende Szene zwar schockiert, aber nicht völlig überrascht.
Da die Autorin hier auch mit psychologischen und mystischen Elementen zu spielen weiß.
Das hat mir diesmal wirklich gut gefallen, weil es einen Halt ,einen Anker darstellte.
Etwas woran man sich klammern konnte.
Die Handlung selbst ist recht ruhig und die Spannung ist dabei eher unterschwellig spürbar.
Oft fragt man sich wirklich, was diese Menschen verbinden.
Denn hier geht es auch um Gier, Neid und Eifersucht.
Manipulation und Intrigen spielen ebenfalls eine Rolle, wodurch das Ganze stellenweise sehr eindringlich und intensiv wird.
Schlussendlich hat mir dieser Thriller sehr gut gefallen.
Er braucht zwar etwas, um in Schwung zu kommen, aber dann reißt er völlig mit.

Fazit:
Müsste ich dieses Buch in drei Worten beschreiben, würde ich sagen: Einsamkeit, Schmerz und unheilvolle Stille.
Ein Thriller der möglicherweise nicht jedem liegt, da er sehr ruhig und beklemmend ist.
Auch braucht er etwas um in Schwung zu kommen.
Mich konnte Lexie Elliott von ihrem Debüt überzeugen.
Denn sie bietet eine nervenaufreibende Handlung, die so einiges zutage bringt.
Mich hat sie bis zum Schluss im Dunkeln tappen lassen.
Ich bin gespannt auf ihr nächstes Werk.