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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2021

Voller jugendlicher Frische, Leichtigkeit, Wärme und Magie.

Crave
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“Crave” war eindeutig der Fantasy Auftakt, auf den ich mich wohl mit am meisten gefreut habe.
Und ja, was soll ich sagen, ich bin absolut begeistert. Von dem Wortwitz, dem Sarkasmus und vor allem von der ...

“Crave” war eindeutig der Fantasy Auftakt, auf den ich mich wohl mit am meisten gefreut habe.
Und ja, was soll ich sagen, ich bin absolut begeistert. Von dem Wortwitz, dem Sarkasmus und vor allem von der Leichtigkeit.

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als unglaublich schön. Leicht, locker, aber dennoch unglaublich bildhaft und fesselnd.
Das Setting hat mir richtig gut gefallen, Alaska hat mir richtig gut gefallen, auch wenn die Beschreibungen dessen, nicht so detailliert sind, wie man erwarten würde.
Die Katmere Academy trifft dagegen perfekt und punktet einfach mit jugendlicher Frische.
Überwiegend erfährt man hier die Perspektive von Grace, was mir unglaublich gut gefallen hat. Da man dadurch tiefer in ihr Sein eintaucht.
Ich mochte sie unglaublich gern, wusste aber manchmal nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Sie hat die subtilen Hinweise weitgehend ignoriert und das muss man erstmal schaffen und gleichzeitig bringt sie so geniale Sprüche, die manchmal vor Sarkasmus nur so getrieft haben und mich jedes Mal zum lachen gebracht haben.
Dadurch entsteht auch diese unglaubliche Leichtigkeit und Frische ,die in meinen Augen das Buch einfach so besonders gemacht haben.
Grace ist so eine Persönlichkeit, die einfach direkt ans Herz wächst. Einerseits naiv, aber auf der anderen Seite auch tough und mutig.
Ihre Entwicklung hat mich definitiv total überrascht, aber gleichzeitig auch mit so viel Wärme und Liebe geflutet.
Und daneben hat mir Jaxon sehr gut gefallen, der mich gerade mit seiner unnahbaren, geheimnisvollen und düsteren Art verzaubert hat.
Warmherzig, beschüzend.
Und daneben fand ich Flint, McKay und Macy einfach sehr großartig.
Die Autorin bietet hier ein breites Spektrum an Charakteren. Gerade die Vielfältigkeit an fantastischen Wesen hat mich unglaublich fasziniert und begeistert, gerade weil sie auch etwas mehr darüber erzählt und diese magischen Kräfte sich dadurch entfalten.
Ich konnte einfach alles unglaublich gut spüren und nachempfinden. Die Charaktere waren für mich authentisch, glaubhaft und so lebendig.
Zudem hab ich hier auch das Hörbuch gehört und Diana Gantner und Marios Gavrilis haben es großartig gesprochen.
Besonders Diana Gantner hat so viel Intensität, Fülle und Emotionen hineingebracht. Ich bin absolut begeistert von ihr. Weil sie den Charakteren ein Gesicht gibt und somit für ein absolutes Kopfkino sorgt.
Schmerz, Wut und Angst werden so perfekt transportiert, dass ich einfach komplett von der Rolle bin.

In die Story selbst kam ich sofort sehr gut hinein.
Es hat mich komplett fasziniert und obwohl gerade im ersten Teil gar nicht mal so viel passiert, so war ich absolut süchtig danach.
Wollte immer mehr und mehr.
Weil es so charmant, amüsant und einfach fantastisch war.
Ich glaub ,ich hab selten soviel gelacht wie hier. Aber es hat einfach so perfekt gepasst und gerade auf seine eigene Art und Weise für Auftrieb und Spannung gesorgt.
An dieser Stelle muss ich auch sagen, weil viele es mit Twilight vergleichen. Ich hab Twilight geliebt und es hat definitiv damit überhaupt nichts zutun. Nicht mal ansatzweise.

Ab der Mitte erhielt das Geschehen merklich Auftrieb und Wow, es gab Szenen, die haben mich merklich erschüttert und innehalten lassen.
Besonders gegen Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse förmlich.
Tracy Wolff baut so geniale Twists ein, dass dir merklich die Spucke wegbleibt.
Es passiert so unglaublich viel, so rasant und kraftvoll, dass man gar nicht weiß, wohin mit seinen Gedanken und Empfindungen.
Man ist erschüttert vor so viel Perfidität, Skrupellosigkeit und perfekter Manipulation, dass man direkt Respekt dafür zollen muss.
Aber auf der anderen Seite zerreißt es einen förmlich. Weil auch die psychologischen und zwischenmenschlichen Aspekte damit verknüpft sind und so viel Verletzlichkeit, Schmerz und Zerbrochenheit hervorbringen.
Man kann es in gewisser Weise nachempfinden und das macht es letztendlich auch so unglaublich gut.
Denn es ist nicht nur Grace, es geht um so viel mehr. Jeder hat eine Geschichte zu erzählen, was es so viel faszinierender und facettenreicher macht.

Die Liebesgeschichte hat mich überrascht.
Weil sie sanft, leise, fast wie ein Flüstern daherkommt.
So herzzerreißend, voller Wärme und Gefühl und dabei so viele Emotionen transportiert. Und daneben spielen Vertrauen, Loyalität und Freundschaft eine sehr große Rolle.
Mir hat dieser Auftakt so unglaublich gut gefallen, besonders das Ende ,wow das hat mich definitiv von den Socken gerissen.
Ich brauch unbedingt sofort Band 2.
Ich liebe dieses Buch, es ist definitiv ein absolutes Highlight.

Fazit:
Tracy Wolff hat mich mit dem Auftakt zur Crave Reihe unglaublich begeistert, fasziniert und so unglaublich zum lachen gebracht.
Voller Wortwitz, Sarkasmus und fantastischen Charakteren, die mich absolut überrascht haben.
Ich hab hierbei das Hörbuch gehört. Diana Gantner hat mich so unglaublich begeistert.
Mit ihrem Feingefühl, ihrer Art einfach so viel Intensität, Fülle und Emotionen hineinzubringen, dass ich komplett hin und weg bin.
Ich muss aber auch sagen, dass es mit Twilight rein gar nichts zutun hat.
Ich hab Twilight geliebt, aber hier entfaltet sich etwas völlig neues und das auf so unfassbar geniale Weise.
Voller jugendlicher Frische, Leichtigkeit, Wärme und Magie.
Ein sehr feinfühliger, humorvoller und facettenreicher Auftakt, der mit Twists zu punkten weiß, das dir direkt die Spucke wegbleibt.
Ich liebe dieses Buch und brauch sofort Band 2. Definitiv ein absolutes Highlight. Auch wenn es eine Sache gab, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 01.09.2021

Ein verdammt guter Folgeband aus der Reihe rund um Joost Kramer

Blutige Nordsee. Ostfrieslandkrimi
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Ein neuer Fall für Joost Kramer und dieser gestaltete sich in seinem Verlauf ziemlich interessant.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer sehr locker und leicht, einnehmend und absolut bildhaft.
Die ...

Ein neuer Fall für Joost Kramer und dieser gestaltete sich in seinem Verlauf ziemlich interessant.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer sehr locker und leicht, einnehmend und absolut bildhaft.
Die Atmosphäre sehr düster und beklemmend, durch die tosende See verstärkt sich es noch mehr.
Dörte Jensen fackelt nicht lange und lässt uns sofort an der Challenge teilhaben. Was sofort die unterschiedlichsten Gedanken in mir hervorbrachte.
Verzweiflung, Aufmerksamkeit und ja auch Hilflosigkeit. Denn dadurch das man tatsächlich ziemlich viele Perspektiven erfährt, erweitert sich auch der Blickwinkel zunehmend.
Und daneben gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang, nämlich den über das Model Lisa. Was ebenso ziemlich faszinierend war. Denn man nimmt Lisa aus unterschiedlichsten Perspektiven wahr und das verändert gleich ihre komplette Persönlichkeit.
Wer ist die wahre Lisa?
Denn auf mich machte sie einen sehr einsamen und verletzlichen Eindruck, aber auf ihr Umfeld wirkte sie unnahbar, kalt und zickig.
Joost scheint sich in diesem Band Lisa anzupassen. Denn er ist oft brummig, gereizt und leicht aggressiv, was ich eigentlich so gar nicht von ihm kenne.
Dafür wirken Ricarda und Robert wie der sichere Anker, was einfach so unfassbar gut tat, zumal sie mich mit ihrer Art auch immer wieder zum Lachen gebracht haben.

Die Handlung war durchweg so spannend, so das ich mich kaum lösen konnte.
Zu meinem Erstaunen war es bis zum Schluss unvorhersehbar. Da die Autorin doch einige Twists eingebaut hat, die man so nicht erwartet hätte.
Bauchschmerzen hat mir Lisas Umfeld bereitet. Da besonders der Umgang miteinander sehr aussagekräftig war und mir einiges über die Charaktere verraten konnte.
Das hat mich unsagbar traurig und zugleich wütend gemacht, weil man dadurch Lisas Handlungen sehr viel besser nachvollziehen konnte.

Im Fokus steht mehr oder weniger Lisas Leben, auch wenn der Stalker nicht ganz so perfide agiert hat, wie ich es mir gewünscht hätte, so entsteht dennoch eine sehr brenzlige und beängstigende Situation.
Langsam aber sicher laufen alle Fäden zusammen und am Ende ging es Schlag auf Schlag.
Alles wurde perfekt aufgelöst und darüber hinaus lässt die Autorin auch die psychologischen und zwischenmenschlichen Aspekte nicht außer Acht.
Auch hier gibt es wieder einige Konflikte, Geheimnisse und brenzlige Situationen, wodurch die Spannung extrem hoch gehalten wird.
Was sich letztendlich als ziemlich nervenaufreibend erweist.
Ein verdammt guter Folgeband aus der Reihe um Joost Kramer, gerade weil er sich mal hier von einer völlig anderen Seite zeigt.
Ich bin sehr gespannt auf die nächste Runde mit Ricarda und Joost.

Fazit:
Dörte Jensen hat mit “Blutige Nordsee” einen sehr beklemmenden und facettenreichen Ostfrieslandkrimi geschaffen, in dem sich Joost Kramer mal von einer völlig anderen Seite zeigt.
Aber nicht nur das, ein Stalker treibt sein Unwesen und die Friesengöttin Challenge sorgt für viel Tumult.
Die Autorin punktet nicht nur mit einer sehr spannenden und nervenaufreibenden Handlung und mit gezielten Wendungen, sondern zeigt auch, wie es hinter der Fassade aussieht. Was für ordentlich Zündstoff sorgt.
Definitiv gelungen.

Veröffentlicht am 31.08.2021

Ein absoluter Pageturner

Zerrissen
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True Crime Thriller lassen mich immer mit einem etwas gemischten Gefühl zurück, weil eben tatsächlich immer etwas wahres darin steckt, was die Beklemmung noch etwas größer macht. Michael Tsokos ist auch ...

True Crime Thriller lassen mich immer mit einem etwas gemischten Gefühl zurück, weil eben tatsächlich immer etwas wahres darin steckt, was die Beklemmung noch etwas größer macht. Michael Tsokos ist auch tatsächlich einer der wenigen Autoren, bei denen ich immer das Nachwort lese und auch diesmal fand ich es sehr informativ und interessant.
Seit Fred Abel auf der Bildfläche erschienen ist, liebe ich diese Reihe. Und so hab ich auch diesen Band in einem Zug verschlungen. Und so schrecklich es sich auch anhören mag, so ist “Zerrissen ” für mich ein absolutes Highlight.

Michael Tsokos hat für mich eine unverwechselbare Art zu schreiben.
Feinfühlig, fesselnd und unglaublich einnehmend, sowie bildhaft.
Bereits der Prolog hat mich absolut verstört und erschüttert zurückgelassen. Ich konnte nicht glauben, was sich da vor meinen Augen abspielte.
Skrupellos, brutal und absolut perfide.
Aber so schwer diese Gewalttat auch wiegt, so sind die psychologischen Aspekte diesbezüglich viel gravierender.
Mit diesem doch sehr spektakulären und überaus brutalen Mord legt Michael Tsokos ordentlich vor und trotzdem ist es nur ein kleiner Teil von allem.
Dieser Fall setzt sich aus verschiedenen Taten zusammen und zunächst haben sie auch überhaupt nichts gemeinsam.
Denn wir haben es doch mit einigen Handlungssträngen zutun. Wovon mir der mit dem kleinen Mädchen wohl am meisten zugesetzt hat. Interessant ist hierbei der Blickwinkel, denn wir sehen nur das, was sich uns präsentiert und das scheint hier einfach glasklar und richtig zu sein. Bis mich eine Ahnung befiel und ich komplett schockiert darüber nachdachte.
Das hat mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen.
Denn hierbei setzen sich verschiedene Komponente zusammen, wobei auch der Hintergrund und die soziale Schicht eine große Rolle spielen.
Und wie leicht ist es doch, Menschen aufgrund dessen zu verurteilen, aber wie schwer ist, alles wieder aufzubauen.
Nach emotionaler und tiefgründiger wird es, weil Abels Kollegin Sabine mit davon betroffen ist.
Und bei Gott, ich hab so unglaublich mit ihr mitgefühlt. Es hat mir schier das Herz gebrochen, ihre seelische Qual und innere Zerrissenheit zu spüren.
Es war menschlich kaum zu ertragen.
Und daneben macht der Autor auf eine sehr brisante Thematik aufmerksam, die leider nur allzu gegenwärtig ist.
Dabei spielen Macht, Kontrolle und Gewalt eine sehr große Rolle.
Er hat es sehr gut ausgearbeitet und ich bin komplett sprachlos wie authentisch und vielschichtig er es dargeboten hat.
Denn hier ist es nicht nur ein Fall.
Es geht um weitaus mehr, als zunächst ersichtlich ist.

Dadurch das man relativ viele Perspektiven erfährt, ist es auch sehr tiefgründig und man ergründet die unterschiedlichsten Menschen.
Was mir unglaublich gut gefallen hat.
Aber auch die zwischenmenschlichen Aspekte haben mir wieder unglaublich gut gefallen. Besonders weil verstärkt ersichtlich wird, was Druck aus Menschen machen kann
Wie verletzlich und angreifbar sie dadurch werden.
In solchen Momenten darf das Wesentliche nicht aus den Augen verloren werden.
Nicht nur Abel hat mich komplett begeistert.
Man trifft so viele Charaktere und jeder einzelne hat mich menschlich berührt und dabei etwas zurückgelassen.
Weil jeder sein Päckchen zu tragen hat und dieses große Ganze einfach so so eine Explosivität und Brisanz entwickelt.
Aber auch die Weiterentwicklung kommt nicht zu kurz, was mir vor allem bei Abel aufgefallen ist. Wie schnell kann die Arbeit auffressen und am Ende des Tages, muss man sich fragen, ob es das wirklich wert war.

Die ganze Handlung war enorm gut durchdacht und das spiegelt sich einfach auf mehreren Ebenen wider.
Er punktet auch hier wieder mit ordentlichen Wendungen, die es in sich haben.
Greift Themen auf, die einfach unter die Haut gehen und wichtig sind.
Und vor allem zeigt er, dass nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Er zeigt auf, wenn man alles hat, dann hat man vielleicht zuviel davon und das kann geradewegs in die Abwärtsspirale führen.
Das ist ein Punkt, den wohl jeder schon einmal erlebt hat und der deswegen auch so eine tragende Rolle in sich hat.
Am Ende läuft alles nahtlos zusammen und ich bin absolut begeistert.
Ich freu mich schon unglaublich auf den nächsten Band.

Fazit:
Mit “Zerrissen ” hat Michael Tsokos einen True Crime zu Papier gebracht, der zum absoluten Pageturner mutiert.
Abgründig, perfide und emotional.
Ein Thriller, der nicht nur komplett verstört und sprachlos macht, sondern auch auf der menschlichen Ebene sehr berührt und einfach nachklingt.
Er bindet brisante und wichtige Themen ein, die nicht nur erschüttern, sondern grausame Realität sind
Unbedingt mehr von Abel.

Veröffentlicht am 29.08.2021

Atmosphärisch, intensiv und wahnsinnig emotional

Skinborn
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Mit Werwolf Romance hatte ich bisher gar nichts am Hut. Allerdings hat mich der Klappentext dieser Story so neugierig gemacht, dass ich es unbedingt lesen musste.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. ...

Mit Werwolf Romance hatte ich bisher gar nichts am Hut. Allerdings hat mich der Klappentext dieser Story so neugierig gemacht, dass ich es unbedingt lesen musste.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Leicht verständlich, zudem ließ es sich einfach toll lesen.
Am Anfang der Story wirkte alles recht plump und ich begann schon die Augen zu verdrehen.
Aber wider Erwarten zog mich die Story immer mehr in seinen Bann.
Das plumpe wich und es entwickelte sich eine Handlung, die mich vor allem auf der emotionalen und psychologischen Ebene unglaublich gepackt und berührt hat.
Chenny und Doug haben sofort mein Herz erobert.
Ganz besonders Doug, der so viel Herz und Stärke zeigte. Er zeigte, dass er eben kein gewissenloses Individuum ist. Was mich wohl am meisten überrascht hat.
Er zeigte Facetten von sich, die ihn so viel verletzlicher und menschlicher machten.
Von Chenny dagegen konnte ich mir lange gar kein Bild machen. Ja ich verurteilte sie, ich sah nicht das, was sie sah.
Was sie ihr ganzes Leben lang mitmachte und wie es sie formte.
Ich kannte ihre Welt einfach nicht.
Und dann erschienen Lynn und Joseph auf der Bildfläche und ich war einfach nur so sehr begeistert.
Vor allem von Lynn.
Von ihrer Unbeugsamkeit, ihrer Sturheit und einfach ihrer ganzen Art.
Sie ordnet sich nicht unter. Zeigt trotz ihrer Jugendlichkeit und Unerfahrenheit sehr viel Stärke und Mut.
Und daneben haben mich Dan und Kathy total beeindruckt, vor allem Kathy mit ihrer Weisheit und Herzlichkeit.
Wer könnte sie nicht sofort ins Herz schließen. Sie ist der Anker zwischen den beiden Welten, der alles zusammenhält.
Stabilisiert und für viel Ausgeglichenheit sorgt.
Allesamt fand ich die Charaktere wahnsinnig gut greifbar und glaubhaft.
Stück für Stück haben sie mein Herz erobert und es mit so viel Wärme geflutet, dass dieser Zauber einfach alles überstrahlte.
Charaktere, die so lebendig sind, dass sie ein Teil von dir werden und das empfand ich gerade hier als ungemein wichtig und essentiell. Damit man das große Ganze verstehen und kompensieren kann.

Interessant fand ich tatsächlich den Aufbau des Buches. Denn es ist in drei Teile gegliedert, worin man jeweils eine andere Perspektive erfährt. Das war anders, aber hat mir unglaublich gut gefallen.
Weil man dadurch eine völlig andere Perspektive auf die Charaktere erhält.
Zudem sorgt es für sehr viel Tiefe und Intensität.
Ohne Zweifel ist es ein Liebesroman. Aber anders, als man erwarten würde.
Es ist die Liebe zueinander, zum Leben, zu Stärke und Mut.
Joy Styx lässt uns sämtliche Facetten dessen spüren und das hat mich wohl am meisten berührt.
Er scheut sich nicht vor Konflikten und Konfrontationen innerhalb und außerhalb der Rudel. Nein, es gibt dem Ganzen so viel mehr Biss und Spannung.
Dabei erfährt man auch viel über die Hintergründe, was unglaublich interessant und faszinierend war, aber auch verstörend und schmerzhaft.
Man erkennt einfach, dass man erst sich selbst finden muss, um auch seinen Platz finden zu können.
Besonders Vertrauen und Loyalität wird sehr groß geschrieben, was letztendlich auch sehr wichtig für alles ist.

Die Handlung war durchweg spannend, allerdings muss ich auch sagen, dass es für mich zu viele Liebesszenen gab. Auf den ersten Blick wirkt das sehr plump und eindimensional. Aber hat man den Grundkern erstmal verstanden, erkennt man ,dass es unabdingbar für diese Story ist.
Denn auf dieser Ebene spielt sich sehr viel essentielles ab.
Dadurch kommen besonders die zwischenmenschlichen Aspekte sehr gut zum Vorschein. Trotzdem hätte mir weniger mehr gefallen.

Es ist keine Story die mit intelligenten Twists überrascht. Viel mehr entwickelt sich die Geschichte weiter und man erfährt, warum die Charaktere sind, wie sie eben sind.
Auch die Idee mit den unterschiedlichen Arten von Werwölfen fand ich unglaublich gut gelungen. Es ist sehr vielschichtig und facettenreich. Daneben fand ich diese Thematik unglaublich gut erklärt.
Der Abschluss des Ganzen hat mir gut gefallen. Da es ein abgeschlossener Roman ist, bleibt nichts offen. Es ist allerdings noch Potenzial für weitere Bände offen und ich würde mich sehr freuen, mehr von den beiden Clans zu lesen.

Schlussendlich ein Roman, der nur langsam in Schwung kommt, aber dann mit viel Emotionalität, Action und wichtigen Werten punktet.

Fazit:
Joy Styx hat mit Skinborn einen ganz besonderen Werwolf Roman erschaffen.
Atmosphärisch, intensiv und wahnsinnig emotional.
Zunächst noch etwas zwiegespalten, hat dieses Werk absolut mein Herz erobert.
Es hat sich unter meine Haut gegraben und seine Spuren hinterlassen.
Denn neben den Konflikten zwischen den Clans ,hebt es sehr wichtige Werte hervor.
Trotz Kritik hat es mich absolut begeistert und beeindruckt. Unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 29.08.2021

Es geht nicht um die Monster, die wir sehen, sondern diese, die uns verborgen bleiben

Southern Gothic - Das Grauen wohnt nebenan
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“Southern Gothic ” hat mich allein durch das Cover schon so unglaublich angesprochen, der Klappentext tat sein übriges und ich war nicht mehr zu bremsen.
Bekam ich das, was ich erwartet habe?
Nein, definitiv ...

“Southern Gothic ” hat mich allein durch das Cover schon so unglaublich angesprochen, der Klappentext tat sein übriges und ich war nicht mehr zu bremsen.
Bekam ich das, was ich erwartet habe?
Nein, definitiv nicht. Dieses Buch hat mich absolut überrascht und das auf jeder erdenklichen Ebene.

Der Schreibstil des Autors hat mir richtig gut gefallen. Einnehmend und absolut fesselnd.
Er schafft dazu eine sehr düstere ,drückende und unheimliche Atmosphäre, die perfekt zur Handlung passt.
Die Charaktere haben mich definitiv mitgerissen, allen voran Patricia ,da man ihre Perspektive auch erfährt.
Sie hat eine ungeheure Leidenschaft und sehr viel Stärke in sich.
Hat sie sich einmal festgebissen, läßt sie nicht mehr los und kämpft bis zum letzten Akt der Verzweiflung. Ich mochte es sehr, wie sie agiert hat, konnte ihre Verzweiflung, ihre Angst und Hilflosigkeit spüren.
Und daneben haben mich auch Slick und James Harris überrascht und definitiv für sich eingenommen.
Aber außer Patricia, blieben die anderen Charaktere leider etwas blass für mich. Was bis auf eine Person, hier auch nicht so tragisch ist. Denn im Vordergrund steht der Fokus auf etwas ganz anderem.
Was mir allerdings hier verstärkt aufgefallen ist, wie unterwürfig und klein die Frauen gehalten wurden. Als wären sie nichts weiter wert, als der Dreck unter den Schuhen.
Dabei sollte man sich vergegenwärtigen dass immer die Frauen es sind, die alles zusammenhalten und es mit Stärke versehen. Sie sind der Anker in dieser gnadenlosen Welt.
Doch alles in allem waren die Charaktere für mich glaubhaft, spürbar und einfach durch und durch mit Leben gefüllt.

Das Geschehen spielt sich von 1988 bis 1997 ab.
Man wird direkt mit dem Südstaatenflair in den Bann gezogen. Ebenso werden hier ganz klar Rassenunterschiede gemacht.
Bist du ein Weißer hast du Glück, wenn du schwarz bist, interessiert sich niemand für dich.
Das sind Themen die sehr sorgsam und feinfühlig eingewoben werden und dadurch bekommt dieses Werk eine noch größere Bedeutung und zugleich Beklemmung.
Was aber noch nicht das ganze Drama darstellt. Denn Hendrix hat eine ganz eigene Art für Dramatik und Tragik zu sorgen. Er fasst gesellschaftskritische Themen auf und bietet sie ungeschönt dar. Die 80er Jahre waren in den Südstaaten voller Missstände, wodurch man das Gefühl hat in den 50er Jahren gelandet zu sein. Und dieses Gefühl hatte ich einfach die ganze Zeit über.
Das ist eine Thematik die unglaublich wütend und zugleich hilflos macht.
Und dann bildet er einen Trupp an Frauen, gekleidet als Buchclub und sie bieten kräftig Paroli. Natürlich geht es hier vordergründig um einen Vampir oder was immer er sein mag.
Es wird manipuliert, intrigiert und mit Hass und Perfidität um sich geworfen.
Aber letztendlich ist das nur die Hülle, für etwas sehr viel wichtigeres.

Die ersten 100 Seiten verliefen für mich sehr schleppend. Es war nichts halbes und nichts ganzes und ich wusste einfach nicht, was mir hier mitgeteilt werden sollte.
Dadurch dass der Klappentext schon sehr spoilert, wusste ich, worauf es hinausläuft. Was extrem schade ist, weil dadurch die Spannung größtenteils rausgenommen wird.
Ich war nicht mehr ganz so schockiert und erschüttert, wie ich hätte sein sollen.
Die Handlung kam für mich dann doch noch extrem gut in Fahrt. Was mir unglaublich gut gefallen hat. Ich war ab diesem Punkt nicht mehr von der Geschichte wegzubekommen.
Allein die Idee mit dem Buchclub hat mich sehr begeistert und ja, es gab auch amüsante Stellen. Was dem Ganzen etwas Leichtigkeit verschafft hat.
Der Kern der Story wurde in meinen Augen jedoch etwas oberflächlich behandelt.
Aber ist dieses Monströse und Widernatürliche tatsächlich der Fokus?
Oder geht es vielmehr darum, was wir bereit sind zutun, um das zu schützen was wir lieben?
Macht uns das zu Monstern oder zu Helden?

Nein, ich bekam nicht das, was ich erwartet habe?
Ich bekam sehr brutale Taten, eine sehr feinfühlige und sensible Handlung, die sich ihren Weg zu ihren eigenen Monstern freikämpft, um sie letztendlich zu bekämpfen.
Monster sind nicht immer sichtbar.
Manchmal stärken sie uns und manchmal schwächen sie uns.
Das ist mit viel Schmerz, Verzweiflung und Wut verbunden und bei Gott, ich hab an Patricias Seite gekämpft.
Für sie, um sie.
Es ist manisch, voller Hürden und Wagnisse.
Es giert nach dem, was du bist.
Es zerbricht dich äußerlich und innerlich, bist du nur noch ein blasser Abklatsch von dir selbst bist. Aber genau das, tut auch das Leben in dieser Zeit an diesem Ort dir an.
Denn hier geht es nicht nur um das Monster, das wir sehen. Hier geht es um so viel mehr.
Eine Story, die mich nach einer kleinen Durststrecke absolut begeistert hat, auch wenn ich mir noch mehr Erklärungen gewünscht hätte.
Denn teilweise ist es sehr skurril, abgedreht und von schwarzem Humor begleitet.
Mich konnte es absolut fesseln und mitreißen.

Fazit:
Grady Hendrix hat mit “Southern Gothic ” eine sehr düstere und schwere Story verfasst, die aufgrund der Thematik und deren Umsetzung nicht jedem liegt.
Mich hat es nach einer kleinen Durststrecke absolut gefesselt und begeistert.
Was vielleicht auch daran liegt, dass es skurril, abgedreht und von schwarzem Humor begleitet war.
Doch daneben geht es nicht um die Monster, die wir sehen, sondern diese, die uns verborgen bleiben.
Keine Story die mit großartigen Twists punktet, die aber mit gesellschaftskritischen Themen aufwartet, die definitiv für Zunder im Getriebe sorgen.
Definitiv lesenswert.