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Veröffentlicht am 29.08.2021

Ein nervenaufreibender und emotionaler Psychothriller, der definitiv Spuren hinterlässt

Totentier: Psychothriller
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“Totentier” ist mein erstes Buch der Autorin gewesen. Der Klappentext hat mich wahnsinnig angesprochen, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe.

Ihr Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. ...

“Totentier” ist mein erstes Buch der Autorin gewesen. Der Klappentext hat mich wahnsinnig angesprochen, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe.

Ihr Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Sehr einnehmend, aber auch etwas schwer und drückend.
Das liegt vor allem an dem Kommissar, den wir hier begleiten seine mentale Verfassung ist förmlich auf dem Tiefpunkt, was absolut nachvollziehbar ist, wenn man seinen Hintergrund bedenkt.
Markus Penning ist ein Mensch, der mir viele Rätsel aufgegeben hat.
Verloren, einsam, gebrochen.
Halt findet er bei seinen Haustieren, die ihm mehr als nur Kraft und Trost schenken.
Er ist nicht bereit in den Dienst zurückzukehren und doch steckt er plötzlich mittendrin im neuesten Fall.
Ich mochte Markus, keine Frage. Aber er war für mich auch gleichzeitig ein sehr schwieriger Charakter. Einfach weil er die Atmosphäre noch schwerer und tragender macht, als sie ohnehin schon ist.
Nathalie war für mich einfach jemand, der das Ganze geerdet und ein Stück weit lebensfroher gemacht hat .
Sie hat Hoffnung geschenkt.

Jetzt aber kommt der Punkt, der mich doch etwas zwiegespalten zurücklässt. Denn als ich diese Story begann, hatte ich das Gefühl etwas wesentliches und wirklich Wichtiges verpasst zu haben.
Denn immer wieder kommt man auf Markus’ Hintergründe zu sprechen. Man erfährt auch einige Details dazu, aber für mich ist es noch zu verschwommen, zu unklar.
Ganz anders dagegen wird sein Umfeld unter die Lupe genommen und mit viel Tiefe ausgestattet, was mir enorm gut gefallen hat.
Im Blickpunkt des Ganzen steht stetig Markus’ Leben. Man erfährt, wie verloren und gebrochen er wirklich ist und das er immer weiter in eine Abwärtsspirale fällt, die ihm zu verschlingen droht.
Und nebenbei werden noch die ganzen Morde erwähnt. Anfangs geht es tatsächlich ziemlich unter und ich hab mich gefragt, ob es hier um Markus oder um die Morde geht.
Letztendlich ist es wohl von beiden etwas.
Denn eigentlich geht es um Markus’ Zerrissenheit in dieser Welt und seine eigenen Dämonen.

Aber auch dem Fall wurde gut nachvollziehbar auf den Grund gegangen, dabei gibt es so einige Geheimnisse zu entwirren und Konflikte zu lösen.
Ein leichter mystischer Touch trägt dabei ebenso zu viel Dramatik bei.
Mich hat dieser Psychothriller enorm gut unterhalten, gerade weil die Autorin eine ganz eigene Art und Weise hat, diese Welt zu malen.
Es gibt kein Schwarz oder Weiß.
Es gibt viel Schmerz, Ungerechtigkeit und Angst.
Und daneben kommt man auch mit Obsession und Gier in Berührung.
Doch die Frage ist, darf ich mit den Motiven des Täters sympathisieren oder macht mich das zu einem schlechten Menschen?

Markus hat in meinen Augen den Kern wirklich gut analysiert und gefunden und daraus seine Konsequenz gezogen.
Das waren Momente, die mich menschlich berührt und nicht losgelassen haben.
Markus’ Geschichte geht definitiv ans Herz und klingt nach.
Aber in den letzten Zügen wurde mir die ganze Tragik an der ganzen Story etwas zu viel. Da wäre in meinen Augen, weniger mehr gewesen. Es passierte in kurzer Zeit so unglaublich viel und man hatte hier einfach das Gefühl unbedingt Spannung erzeugen zu müssen. Andere wirklich wichtige Dinge wurden dafür nebenbei abgehandelt. Was leider etwas schade ist.
Ebenso blieb mir der Täter leider etwas zu unklar. Da hätte ich mir mehr Details gewünscht.
Nichtsdestotrotz ein Psychothriller der enorm gut unterhält, mich aber mit den mystischen Elementen doch etwas gebremst hat, weil es in meinen Augen nicht ganz mit der eigentlichen Handlung zusammengepasst hat.
Der eigentliche Fall bekam zu wenig Aufmerksamkeit, dafür stand Markus’ Leben permanent im Fokus.

Fazit:
Nicole Siemer gelingt mit “Totentier” ein nervenaufreibender und emotionaler Psychothriller, der definitiv Spuren hinterlässt.
Sie wirft berechtigte Fragen auf, zeigt aber auch, dass der Mensch letztendlich nur das ist, was er ist.
Er kämpft mit seinen Dämonen und manchmal entgleiten sie ihm einfach.
Mich hat diese Story extrem gut unterhalten, aber auch gebremst, weil es doch die ein oder andere Kritik gab.
Nichtsdestotrotz ein lesenswerter Psychothriller, der unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 24.08.2021

Herzzerreißend, tragisch und unglaublich dynamisch und faszinierend

Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz
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“Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz” von Kathrin Lange ist ein wundervoller Jugendroman voller Mythen, Geheimnisse und Gefahren.
Ein Roman der in der Gegenwart spielt, seine Wurzeln aber bis tief ...

“Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz” von Kathrin Lange ist ein wundervoller Jugendroman voller Mythen, Geheimnisse und Gefahren.
Ein Roman der in der Gegenwart spielt, seine Wurzeln aber bis tief in die Vergangenheit reichen.
Bereits der Klappentext hat mich so begeistert, dass ich es unbedingt lesen musste und am Ende war ich einfach nur total gerührt und glücklich gleichermaßen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir unglaublich gut gefallen.
Einnehmend, unglaublich fesselnd und so poetisch und bildhaft, dass man direkt gefangen ist.
Besonders die Details haben mir so unglaublich gut gefallen, weil sie so viel Dunkelheit, Schmerz und Tragik verkörpern.
Jessa hat mich mit ihrer Art sofort begeistert. Eine Protagonistin die nicht der Norm entspringt. Sondern sich von der Masse abhebt mit ihren blauen Haaren, den Piercing und den Tattoos. Und das spiegelt sich auch in ihrer ganzen Art wieder.
Leidenschaftlich, kompromisslos, tough. Sie hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nichts vormachen, was mir unglaublich gut gefallen hat. Aufgrund ihrer Vergangenheit trägt sie unglaublich viel Stärke und Mut in sich, was ihr auf High Moor Grange zugute kommt.
Auch Christopher und Adrian haben mir unglaublich gut gefallen. Auch wenn sie sich ganz gerne mal selbst bemitleidet haben. Aber hey, das dürfen sie auch.
Geheimnisvoll, düster und gefährlich.
Sie haben mich total fasziniert mit ihrer ganzen Art. Sie lassen sich nicht in die Karten schauen und doch spürt man, dass in Ihnen viel Dunkelheit, Melancholie und Tragik schlummert.
Der Schmerz ,den sie ausstrahlen ist so unglaublich groß, dass man ihn fast greifen und spüren kann.
Auch die Nebencharaktere sind absolut authentisch und greifbar.
Man kann ihre Handlungen und Gedankengänge wahnsinnig gut nachvollziehen und dadurch auch tief in ihr Innerstes sehen.

Das Setting hat mir richtig gut gefallen, weil dieses alte Herrenhaus seine eigene Sprache spricht und verbunden mit dem Nebel und dem Moor für viel Mystik und Tragik sorgt.
Die Geschichte hat mich sofort gepackt, dabei hatte ich überhaupt keine Ahnung wohin es mich führen würde.
Das ich mit Shakespeare und historischen Fakten in Berührung kommen würde, hat mich nicht nur total überrascht, sondern auch sehr beeindruckt.
Die Idee mit dem Fluch ist sehr faszinierend und die Autorin hat daraus eine dramatische und tragende Story gemacht, die mich eine Fülle an Emotionen durchlaufen ließ.
Die Hintergründe dessen haben mich wirklich erschüttert und mitgenommen und ja, man kann es nachvollziehen, wie es dazu kommen konnte und zwar auf beiden Seiten.
Aber es geht nicht nur darum, dass der Fluch alle ins Verderben stößt.
Es geht auch um Jessa und Alice.
Es geht um Vertrauen, Loyalität und Freundschaft.
Es geht darum sich weiterzuentwickeln, sein eigenes Ich zu finden, Grenzen zu überwinden, zu hinterfragen und somit auch zu erkennen, wer man eigentlich ist und wie wertvoll.

Wir bekommen es hier mit Menschen zutun, die nicht perfekt sind, die viele Schatten in ihrer Vergangenheit haben, was sie letztendlich geformt und zu dem gemacht hat, was sie jetzt sind.
So viel Tragik, Schmerz und Verzweiflung.
So viel Wut und Angst.
All dies konnte ich ganz tief drinnen fühlen und das hat diese Story noch so viel intensiver und beklemmender gemacht.
Kathrin Lange punktet mit einigen Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte.
Ein Roman der so magisch und poetisch ist, dass er Spuren hinterlässt.
Sie zeigt Liebe in all ihren Facetten und offenbart wie viel das Herz fühlen und sehen kann.

Ebenso haben mich die mystischen Elemente sehr verzaubert, weil es zeigt, dass der Schein leicht trügen kann.
Dabei hält sie die Spannung konstant aufrecht, diese ist aber eher unterschwellig spürbar.
Diese Story ist sehr rau, atmosphärisch und einfach so unglaublich vielschichtig und faszinierend.
Ich hab es in einem Zug verschlungen, weil es mich nicht losgelassen hat und daneben so viel wichtige Werte zwischen die Zeilen legt.
Am Ende überschlugen sich fast die Ereignisse und ich war gleichermaßen angespannt und glücklich.
Ein Muss für Romantasy Fans.

Fazit:
Kathrin Lange hat mit ” Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz” einen gefühlvollen, intensiven und mystischen Roman erschaffen, der sich tief in die Haut gräbt und mit vielen Geheimnissen und Mystik punktet.
Ein Roman der offenbart wie wichtig Vertrauen, Loyalität und Freundschaft ist.
Ein altes Herrenhaus, zwei Brüder und ein Fluch der alles verändert.
Die Gegenwart, die Vergangenheit, alles.
Herzzerreißend, tragisch und unglaublich dynamisch und faszinierend.
Ein Muss für Romantasy Fans.
Ich bin absolut begeistert.

Veröffentlicht am 23.08.2021

ein Thriller der nicht kalt lässt und mich absolut überzeugen konnte

Höllenkind
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Der achte Fall für Clara Vidalis. Und dieser hat es definitiv in sich.
Ganz im Stil von Dan Brown liefert Veit Etzold einen vielschichtigen und nervenaufreibenden Vatikan Thriller, der es definitiv in ...

Der achte Fall für Clara Vidalis. Und dieser hat es definitiv in sich.
Ganz im Stil von Dan Brown liefert Veit Etzold einen vielschichtigen und nervenaufreibenden Vatikan Thriller, der es definitiv in sich hat und das der Hölle zu entstammen scheint.

Veit Etzold hat mich auch hier wieder mit seinem Schreibstil absolut begeistert.
Einnehmend, fesselnd und absolut mitreißend.
Der Prolog hatte es definitiv in sich.
Wären es nicht so viel Hintergrunddetails gewesen, so wäre ich wohl völlig in Schockstarre verfallen. So passierte es aber, dass ich einige Passagen nochmal lesen musste, um das große Ganze auch zu verstehen. Was mir übrigens während der Handlung immer wieder passierte.
Unglaublich faszinierende und fantasievolle Taten, die vor Perfidität und Skrupellosigkeit nur so strotzen, aber ohne Zweifel total faszinieren.
Richtig toll fand ich das Namensverzeichnis am Anfang des Buches.
Die Charaktere selbst sind neben Clara unglaublich facettenreich, interessant und ja, auch furcht einflößend.
Denn ihre Facetten sind sehr weitläufig und man weiß nicht so recht, was man von Ihnen halten soll.
Mich haben ganz besonders eine junge Frau, Wolf und der alte Visconti begeistert.
Aber auch die anderen Nebencharaktere verstanden zu begeistern, denn sie nehmen unglaublich viel Raum ein.

Dieser Band spielt in Italien und Rumänien, wodurch es auch in zwei Handlungsstränge unterteilt ist, was mir wahnsinnig gut gefallen hat.
Besonders der Handlungsstrang der in Rumänien spielte, hat mich unsagbar begeistert und eine ganze Palette an Emotionen durchlaufen lassen.
Mich hat diese junge Frau und ihr Schicksal einfach nicht losgelassen und so unglaublich viel und tief fühlen lassen.
Man hat Mitgefühl und trägt so viel Wut in sich, weil sich so eine große Aussichtslosigkeit breit macht.
Es dauerte auch etwas, bis man das große Ganze verstehen und kompensieren kann.
Dabei webt der Autor auch ernste Themen ein, die definitiv nachhallen und man eindeutig daran zu knabbern hat.
Der Handlungsstrang in Italien ist nicht weniger schrecklich, aber auf eine andere Art und Weise. Es ist schmerzlich, tragisch und die Wut im Bauch brodelte immer mehr.
Schlussendlich geht es immer um Macht und Gier oder? Was hier wirklich perfekt zelebriert und ausgearbeitet wurde.

Die ganzen Hintergrundinformationen rund um die Kirche waren mir jedoch manchmal etwas zu viel des Guten. Auch wenn es nachvollziehbar war. Dadurch kam die Spannung manchmal leicht ins Stocken.
Dafür hat mich Clara wieder total begeistert.
Es gab einige Szenen ,die haben mich wieder so zum lachen gebracht, was definitiv MacDeaths Verschulden war. Er ist einfach so genial und er merkt es nicht einmal. Herrlich. Aber ich mochte auch die anderen Ermittler wahnsinnig gern.

Die Story ist sehr actionreich und abwechslungsreich gestaltet.
Einiges vorhersehbar, anderes nicht.
Stellenweise etwas brutal und nicht immer etwas für schwache Nerven.
Besonders gut hat mir der zwischenmenschliche und psychologische Aspekt gefallen, der einfach so viel vermittelt und mich manchmal mit Wärme und Rührung erfüllt hat.
Besonders im letzten Drittel geht es Schlag auf Schlag und Wow, was für ein Ende.
Ich bin total begeistert, auch wenn man es vielleicht nicht sein sollte.
Aber manchmal sucht sich die Gerechtigkeit ihren eigenen Weg.
Manchmal anders, als man es befürworten kann. Aber es ist immer eine Sache von Perspektive und Menschlichkeit, die sich immer wieder anders äußert.
Trotz vielen Fakten, hat mich Veit Etzold wieder absolut begeistert und ich freu mich riesig auf den nächsten Band.

Fazit:
Höllenkind” ist der achte Band aus der Clara Vidalis Reihe und mein Gott, diesmal hat mich Veit Etzold wieder so unglaublich begeistert und überrascht.
Neben gut platzierten Twists ,punktet er mit einer vielschichtigen Handlung ,die definitiv direkt aus der Hölle zu stammen scheint und so viel Aussichtslosigkeit und Hoffnungslosigkeit hervorbringt.
Diese Story ging mir wirklich nahe, weil ich den Schmerz, die Wut und den Wunsch nach Rache und Gerechtigkeit so unglaublich gut nachvollziehen konnte.
Definitiv ein Thriller der nicht kalt lässt und mich absolut überzeugen konnte.
Ich bin schon unglaublich gespannt auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 23.08.2021

Ein Thriller ,der stellenweise etwas vorhersehbar ist, aber mit gezielten Twists zu punkten weiß

Blutgott
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Die Clara Vidalis Reihe aus der Feder von Veit Etzold gehört mit zu meinen liebsten Thriller Reihen und endlich konnte ich mit der Reihe weitermachen.
“Blutgott” ist der siebte Band und hier sollte man ...

Die Clara Vidalis Reihe aus der Feder von Veit Etzold gehört mit zu meinen liebsten Thriller Reihen und endlich konnte ich mit der Reihe weitermachen.
“Blutgott” ist der siebte Band und hier sollte man sich ein sehr dickes Fell zulegen, denn der Autor wartet nicht nur mit sehr detaillierten und verstörenden Details auf, sondern es setzt auch auf der psychologischen Ebene enorm zu.

Ich mag den Schreibstil von Veit Etzold total gern. Stark einnehmend, fesselnd und sehr bildgewaltig, zog er mich auch hier wieder sofort in den Bann. Ich stand direkt unter Strom.
So grausam und beklemmend es auch war, ich konnte das Buch nicht einen Moment zur Seite legen.
Clara Vidalis punktet wieder mit ihrer sehr souveränen Art. Aber auch der ganze Ermittlertrupp hat mich wieder sehr begeistert. Zumal zwischen den Zeilen, auch der Humor nicht abhanden kam. Dadurch wurde das monströse Geschehen etwas abgemildert und dadurch etwas leichter gemacht.
Hier konnten mich vor allem auch die Nebencharaktere auf ganzer Ebene beeindrucken und gleichzeitig beklommen und erschüttert zurücklassen.
Sie sind durchweg glaubhaft und absolut greifbar. Man ist einfach unglaublich verstört darüber, wie gezielt ein junger Körper und seine Seele beeinflusst und manipuliert werden kann.
Doch geht es tatsächlich so einfach?
Eine Funke muss bereits erglommen sein, damit man es schüren und zu einem Feuer heranziehen kann.
Viel schwieriger ist der rechtliche Teil. Denn einem sind die Ende gebunden und es wird gewütet, bis es kein Morgen mehr gibt.
Aus dem ganz einfachen Grund, weil man es kann.

Bereits der Prolog hat mich absolut schockiert und absolut verstört. Auf diesen ersten Seiten merkt man bereits wie brutal Veit Etzold vorgeht.
Dabei ist es nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird.
Mich hat diese Raserei, diese Gewissenlosigkeit wirklich schockiert.
Es gibt keine Grenzen.
Es gibt nur Blut, Zerstörung und Massaker.
Also definitiv nichts für schwache Nerven, weil es sehr detailliert zugeht, was die Taten betrifft.
Leider zeigt der Autor aber auch auf, wieviel Gefahren in unserem Umfeld lauern.
Besonders der Aspekt des Social Media wird dabei analysiert und es ist erschreckend, wie leicht die Grenzen zwischen Fantasien und den Taten schwinden.
Eben noch sorglos und im nächsten Moment ein blutrünstiger Killer.
Der Autor belegt dies auch mit Fakten.
Was dadurch umso schwerer im Magen liegt.

Er weitet diese verstörende Thematik zu einem vielschichtigen und rasanten Thriller aus, der nicht nur mit großartiger Ermittlungsarbeit punktet.
Dadurch das man die unterschiedlichsten Perspektiven erfährt, gräbt man auch schnell tiefer und erkennt ein Netz aus Obsession, Gier, Macht und Skrupellosigkeit.
Selten hat mich ein Thriller so dermaßen schockiert. Überwiegend deshalb weil es eben nicht nur reine Fiktion ist.
An einigen Stellen vielleicht etwas vorhersehbar, dennoch punktet der Autor mit einigen Twists, die ich so nicht erwartet habe.
Das Ende ist schockierend und erbarmungslos.
Es hat mich nicht so sehr überrascht, weil es sich bereits vorher herauskristallisiert hat.
Aber in diesem Moment war es dennoch wie ein gezielter Schlag in den Magen.
Wer die anderen Bände um Clara Vidalis und ihr Team mochte, wird auch diesen lieben.
Mich hat er auf ganzer Ebene begeistert, erschüttert und definitiv auch zum nachdenken gebracht.

Fazit:
Veit Etzold weiß, wie man perfekt unterhält.
Doch mit “Blutgott ” hat er mich richtiggehend verstört und erschüttert zurückgelassen.
Nicht nur ein sehr manischer, vielschichtiger und äußerst brutaler Thriller.
Er zeigt auf, wie gefährlich und manipulativ diese Welt ist und das es manchmal nur allzu leicht ist, die eigenen Grenzen zu überschreiten.
Sehr beunruhigend, sehr verstörend und monströs.
Ein Thriller ,der stellenweise etwas vorhersehbar ist, aber mit gezielten Twists zu punkten weiß.
Wer die anderen Bände um Clara Vidalis mochte, wird auch diesen lieben.

Veröffentlicht am 23.08.2021

Nichts für schwache Nerven, denn es geht extrem an die Substanz

Amissa. Die Verlorenen
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“Amissa: Die Verlorenen ” ist der Auftakt der Trilogie rund um Jan und Rica Kantzius, zwei Ermittler die sich der Hilfsorganisation Amissa verschrieben haben.
Diese wiederum ist eine Organisation, die ...

“Amissa: Die Verlorenen ” ist der Auftakt der Trilogie rund um Jan und Rica Kantzius, zwei Ermittler die sich der Hilfsorganisation Amissa verschrieben haben.
Diese wiederum ist eine Organisation, die sich um vermisste Personen kümmert.
Da diese Thematik nicht nur hochbrisant und aktuell ist, war ich sofort Feuer und Flamme.

Der Schreibstil des Autors ist ungemein einnehmend und fesselnd, geht dabei aber auch wahnsinnig leicht von der Hand ,weil es sich supergut lesen lässt.
Die einzelnen Kapitel sind relativ lang, was aber nicht schlimm ist, da es nochmal in Unterkapitel abgeteilt ist.
Da sollte man allerdings aufpassen, denn man wird mit der Vergangenheit als auch mit der Gegenwart konfrontiert.
Was für mich wiederum etwas schwierig war, denn meiner Meinung nach, wird dadurch zu viel vorweggenommen und es wird dadurch leider etwas vorhersehbar.
Da der Autor dabei einer klaren Linie folgt, von der er nur selten abweicht.

Jan und Rica waren in meinen Augen unglaublich gut gelungen. Ich mochte ihren Witz ,Charme und ihre Ernsthaftigkeit. Besonders Rica hat mich mit ihrem schwarzen Humor immer wieder zum lachen gebracht.
Das Paar könnte optisch kaum unterschiedlicher sein, was sie nicht nur wunderbar ergänzt, sondern auch für den ein oder anderen Lacher sorgt.
Frank Kodiak punktet hier jedoch noch mit weiteren interessanten, vielschichtigen Charakteren, die definitiv beschäftigen.
Na gut, nicht alle. Der ein oder andere ist doch etwas zu arg geblendet, um den perfekten Durchblick zu haben.
Aber besonders dieses Facettenreichtum an Persönlichkeiten hat mir unglaublich gut gefallen.
Hierbei erfährt man auch die unterschiedlichsten Perspektiven. Nicht nur die Ermittler kommen zum Zuge, sondern auch die Opfer.
Wodurch man sofort eine sehr starke Bindung zu Ihnen aufbaut. Man zittert und kämpft regelrecht mit.
Ist erschüttert wenn sie dieses Ausmaß an Monstrositäten und perfekter Manipulation erkennen.
Aber durch diesen Blickwinkel erhält man auch eine völlig andere Einsicht, was unglaublich interessant ist.

Es ist eine sehr ernste und tragende Thematik, die nicht nur hochbrisant ist, sondern nur allzu gegenwärtig.
Wie oft verschwinden Menschen und keinen kümmert es.
Frank Kodiak gibt dem Ganzen ein Gesicht und zeigt, dass es sehr wohl jemanden kümmert.
Und das macht er unglaublich gut.
Zwar fand ich einige Handlungsstränge sehr vorhersehbar, war aber dennoch gespannt, wie er das Ganze letztendlich auflösen würde.
Und daneben gerät man an die eigenen Grenzen der Belastbarkeit.
Denn der psychologische Aspekt dahinter ist an Grausamkeit nicht zu überbieten.
Hier wird Unschuld genommen, Machtpositionen werden ausgenutzt und letztendlich ist es ein perfides Spiel aus Gier, Manipulation und Abgründigkeit.
Mich hat diese Geschichte ununterbrochen beschäftigt, weil diese Schicksale wirklich an die Nieren gehen und man einfach so sehr auf Rettung hofft.
Die Spannung wird dabei konstant aufrecht erhalten.
Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund un spricht klare harte Worte.
Man ist gefangen zwischen Wut, Angst und Verzweiflung.
Und das spürt man auch bei den Charakteren, die im Laufe des Geschehen immer mehr ans Herz gehen.
Das Ende hat mir unglaublich gut gefallen.
Ich kann es kaum erwarten, bis es weitergeht, denn ja, es gibt einen kleinen aber feinen Cliffhanger.

Fazit:
Frank Kodiak schickt seine Ermittler Jan und Rica Kantzius ins Rennen.
Diese punkten mit Witz, Charme und Humor und daneben wird man mit einer Thematik konfrontiert, die eiskalt unter die Haut geht und für absolutes Grauen sorgt.
Vielschichtig, brisant und hochaktuell.
Nichts für schwache Nerven, denn es geht extrem an die Substanz.
Mir hat dieser erste Band rund um Amissa unglaublich gut gefallen, auch wenn er für mich in einigen Punkten sehr vorhersehbar war.
An einigen Stellen muss ich zugeben, hatte ich auch die ein oder andere Träne im Auge.
Vor Wut oder einfach nur vor Rührung.
Ich bin gespannt auf mehr.