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Veröffentlicht am 08.09.2019

Ein wunderbar tiefgründiger Roman über das Leben und die Liebe

Ein Gefühl wie warmer Sommerregen
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Hierbei handelt es sich um einen Liebesroman der genauso ist, wie es der Titel verspricht.
Ein Gefühl wie warmer Sommerregen und Stürme auf hoher See.
Der Einstieg gestaltete sich für mich nicht ganz ...

Hierbei handelt es sich um einen Liebesroman der genauso ist, wie es der Titel verspricht.
Ein Gefühl wie warmer Sommerregen und Stürme auf hoher See.
Der Einstieg gestaltete sich für mich nicht ganz so leicht.
Man bekommt sofort ein Ereignis mit, bei dem man Alis bei ihrer Arbeit bei der Küstenwache beobachten kann.
Dies ist ein sehr einschneidendes Erlebnis und sehr wichtig für die Geschichte. Dabei bekommt man gleich die geballte Ladung an Spannung und Action zu spüren.
Denn bereits in diesen wenigen Zeilen steckt unheimlich viel Leben und Schmerz.
Für mich wurde alles besser als ich Evan kennenlernte. Was für ein Mann. Sofort war eine spürbare Lebendigkeit da, die mich sofort ergriffen hat. Evan war für mich sofort zum greifen nah, so real wirkte er einfach auf mich.
Im Zentrum dieser Geschichte steht Alis. Eine Frau die ein Geheimnis birgt und schon vieles im Leben mitmachen musste. Diese Ereignisse haben sie spürbar geprägt und ja bei ihrer Arbeit bei der Küstenwache hat sie einfach Halt gefunden. Es füllt sie aus und macht sie glücklich.
Nie wollte sie nach Hause zurückkehren, doch dann braucht ihre Mutter sie.
All die Gefühle von damals stürmen auf sie ein und machen sie haltlos.
Und dann ist Evan da.
Wird er ihr Anker werden oder womöglich ihr Herz erobern?
Der Verlauf der Geschichte ist unheimlich spannend und hat mir unheimlich gut gefallen.
Die Geschichte von Alis ging mir sehr ans Herz, vor allem als man immer mehr über die Hintergründe erfährt. Man versteht sie, man fühlt mit ihr und gleichzeitig möchte man mehr als alles andere , daß sie ihr Glück findet.
Daneben erfährt man auch mehr über ihre Familie, was das ganze sehr viel nachvollziehbarer macht. Man lernt verschiedene Blickwinkel kennen und dadurch kann man alles völlig anders betrachten.
Die Arbeit bei der Küstenwache fand ich persönlich sehr interessant. Vor allem ist es kein ungefährlicher Job, das wird mehr als einmal deutlich.
Die Autorin hat eine sehr schöne Art zu schreiben. Sie gewinnt dadurch an Leben. Vor allem die Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. es steckt so viel Wärme, Herz und Leidenschaft darin. Teilweise konnte man die Luft und das Wasser förmlich schmecken, so intensiv empfand ich es.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und sehr tiefgründig. Sie erwärmen das Herz und man kann ihre Emotionen sehr gut spüren.
Es gibt auch niemanden den ich nicht mochte. Denn ein Mensch hat viele Gesichter. Die Frage ist nur, welche wir davon zu sehen bekommen.
Die Romantik bleibt natürlich auch nicht auf der Strecke. Das Prickeln zwischen den Protagonisten ist förmlich greifbar und hat mich einfach alles andere ausblenden lassen.
Doch diese ganze Geschichte ist nicht einfach.
Es gibt vieles zu überwinden, neue Erfahrungen zu machen und Entscheidungen zu treffen.
Dabei gibt es auch viel Leid, Schmerz, aber auch Liebe.
Dabei arbeitet die Autorin sehr geschickt ernstere Themen ein und schafft es dabei aufzuzeigen , was sie bedeuten. Es berührt einfach sehr.
Auch die Wendungen sind wirklich sehr gelungen, so das ich doch ab und an ziemlich ünberrascht war.
Letztendlich ist es ein Roman voller Liebe und Tiefe, der mich zum lachen, aber auch zum weinen gebracht hat.
Ein Roman den das Leben schreibt, der echt und gerade deshalb so gut ist.
Ein Roman der rauh, aber auch weich und voller Stolpersteine ist.

Hierbei erfahren wir zum größten Teil die Perspektive von Alis und Evan, was ihnen mehr Raum und Tiefe schenkt.
Die Nebencharaktere sind ebenfalls gut gezeichnet und verstehen es völlig für sich einzunehmen. Sie sind ausdrucksstark und authentisch.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel sind normal bis lang gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist intensiv und stark einnehmend, aber auch mireißend und bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Ein wunderbar tiefgründiger Roman über das Leben und die Liebe.
Es ist eine Achterbahn der Gefühle, ein Sturm auf hoher See und ein Gefühl wie warmer Sommerregen.
Er ist aufregend, dramatisch und unheimlich berührend.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Humorvoll, romantisch und sehr bewegend

Kiss Me, Stupid!
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Als erstes muss ich bei diesem Buch sagen, daß man es entweder mag oder eben nicht und ich muss wirklich darauf hinweisen, daß es gerade sprachlich ziemlich derb und vulgär zugeht.
Am Anfang musste ich ...

Als erstes muss ich bei diesem Buch sagen, daß man es entweder mag oder eben nicht und ich muss wirklich darauf hinweisen, daß es gerade sprachlich ziemlich derb und vulgär zugeht.
Am Anfang musste ich mich gerade an diesen Umstand erst gewöhnen und ja vielen mag es diesbezüglich etwas zu heftig sein.
Aber mit der Zeit hatte ich kein Problem mehr damit und konnte mich daher wirklich gut darauf einlassen.
Claire ist Bombe, mehr kann man nicht sagen. Sie ist offen, verletzlich und ich hab sie einfach vollkommen ins Herz geschlossen. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund (das tut eigentlich niemand), spricht aus , was sie denkt, ohne sich darum zu scheren, was andere von ihr denken.
Ich mag ihre Art, ihre Heißblütigkeit, aber genauso ihre innere Ruhe. Sie hat Ecken und Kanten, was sie noch lebendiger und emotionaler erscheinen lässt.
Nichts ist leicht im Leben oder wird einem geschenkt. Man muss für alles kämpfen. Doch ja, wenn man es tut, wird man mit dem besten belohnt, was es gibt.
Ich schwöre ich habe noch nie bei einem Buch so viel gelacht wie hier. Ich bin förmlich von einem Lachflash in den nächsten getaumelt. Die sprachliche Gewandheit, den Balanceakt zwischen Humor und tiefen Emotionen haben mich schier überwältigt und einfach fallen lassen.
Mit jeder Zeile, mit der man alles ergründet, Anteil nimmt und einfach alles kennenlernt und versteht, hat es mich mehr berührt.
Diese gefühlvolle Story ist mir unglaublich ans Herz gewachsen. Sie ist romantisch, lebendig, echt und voller Tiefe.
Es ist eine Liebesgeschichte die mir die Tränen in die Augen getrieben hat. Aber es gab auch Szenen, da blieb mir fast das Herz stehen. Ich dachte nur, oh nein. Denn es gibt wirklich Szenen, da möchte man vor Scham im Boden versinken. Das ein oder andere Fettnäpfchen schon mal inklusive. Aber gerade diese Momente machen es auch authentisch.
Es ist eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt, nur das hier kein Blatt vor den Mund genommen wird. Es geht natürlich auch sehr erotisch zu und das nicht zu wenig. Aber es passt hier einfach.
Dennoch geht es um so viel mehr.
Um Freundschaft, echte Liebe und Vertrauen.
Den Mut, sich selbst zu vertrauen und nicht aufzugeben und vor allem, Glück zuzulassen.
Dabei spürt man die unterschiedlichsten Emotionen der Charaktere. Selbstzweifel, Hoffnung, Liebe, Verzweiflung, Leidenschaft, Wut und noch so viel mehr.
Die Spannung bleibt die ganze Zeit konstant und gerade durch den humorvollen Anteil, kann man es nicht zur Seite legen. Man durchläuft ein Wechselbad der Gefühle und weiß oft nicht , was man denken soll.
Auch über die Charaktere und die Hintergründe erfährt an im Laufe des Buches immer mehr und dadurch kann man alles viel besser verstehen und nachvollziehen.
Schlussendlich ist hier ein gefühlvoller und humorvoller Liebesroman entstanden der besonders durch die Charaktere und die Gesamtstory mitreißt und aufs unendlichste berührt.
Ich liebe es und möchte unbedingt mehr davon.

Hierbei erfahren wir die Perspektive von Claire und Carter, was ihnen mehr Raum und Tiefe schenkt.
Die Charaktere sind ausdrucksstark, lebendig und nehmen völlig für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil ist fließend und gefühlvoll, aber auch mitreißend gehalten.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Ein gelungener erster Band der Chocolate Lovers Reihe.
Der Humor und gerade der sprachliche Umgang sind gewöhnungsbedürftig, haben mich jedoch immer wieder zum lachen gebracht. Die Charaktere sind zum niederknien und die Story macht das ganze einfach lesenwert.
Humorvoll, romantisch und sehr bewegend.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Für mich eine der stärksten, emotionalsten und persönlichsten Bücher der Reihe

Bittere Wunden
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Lange habe ich die Georgia-Reihe rund um Will Trent vernachlässigt, aber nun musste ich einfach mal wieder weitermachen.
Entgegen aller Erwartungen kam ich sehr gut in das Geschehen rein.
Wobei ich jetzt ...

Lange habe ich die Georgia-Reihe rund um Will Trent vernachlässigt, aber nun musste ich einfach mal wieder weitermachen.
Entgegen aller Erwartungen kam ich sehr gut in das Geschehen rein.
Wobei ich jetzt schon sagen muss, daß es eins der stärksten und ergreifensten Bücher von Karin Slaughter ist.
Denn hierbei geht es nicht nur um Sadismus, Diskriminierung und Mordfälle.
Das ganze geht viel tiefer, es geht um Vergangenheit und Gegenwart.
Es geht um Will Trent, man erfährt viel von ihm, was mir wirklich sehr gut gefallen hat.
Zu ihm hatte ich immer ein eher zwiespältiges Verhältnis.
Es rankte sich immer ein Geheimnis um ihn, daß ihn undurchschaubar machte.
Jetzt endlich ist es soweit und man dringt weiter vor.
Aber auch über Amanda erfährt ma einiges.
Ich muss ehrlich gestehen, sie hat mir wirklich Respekt abgezollt, mit ihrer Stärke und ihrem Mut.
Das muss sie auch, denn damals 1975 hatten die Frauen es nicht einfach sich zu behaupten, schon gar nicht bei der Polizei.
Sie wurden abwertend behandelt und einfach nicht für voll genommen.
Ehrlich, daß hat mich unglaublich wütend gemacht.
Diese Art wie man mit Menschen umgeht ist einfach unwürdig und völlig inakzeptabel.
Der Fall um den es sich dreht, nahm in gewisser Weise, seine Anfänge im Jahre 1975.
Das Schicksal einer jungen Frau, daß hier geschildert wurde, hat mich wirklich tief berührt.
Es hat geschmerz, mich wütend gemacht und einfach nicht losgelassen.
Diese Frau ging mir unglaublich ans Herz, daß es mir immer wieder den Boden unter den Füßen weggezogen hat.
Ihr Weg war steinig, ihre Qualen und ihr Leid, aber auch ihre Hoffnungslosigkeit konnte ich mit jeder Faser meines Herzens spüren.
Sie ware lebendig, zum greifen nah und absolut authentisch.
Die Szenen mit ihr, haben mir am besten gefallen. Gerade weil sie so grausam und emotional waren.
Ich bin dabei schier an meine eigenen Grenzen gekommen.
Größtenteils dreht sich das Buch um 1975.
Man erfährt viel aus der damaligen Zeit, wie es zuging und allgemein wie es lief.
Dieses Buch empfinde ich vor allem deswegen als so stark, weil es sehr persönlich und tiefgründig ist.
Lange weiß man nicht, worauf alles hinauszielt.
Man fragt sich immer, warum das ganze geschieht und worauf es hinausläuft.
Ich habe immer wieder gerätselt und gerätselt und kam auf keinen Nenner.
Bis es plötzlich peng gemacht hat und mir das Ganze Ausmaß klar wurde.
Ich war einfach nur schockiert, entsetzt und emotional völlig am Ende.
Die Abgründigkeit die dabei zutage kommt, wird wirklich sehr gut aufgezeigt.
Dabei muss ich auch sagen, ist die Geschichte sehr komplex gehalten.
Sie ist wirklich sehr gut durchstrukrturiert und zeigt Dinge auf, die wirklich kaum zu glauben und zu ertragen sind.
Dabei schafft es die Autorin Wendungen einzubauen, die es wirklich in sich haben.
Mir als Fan der Reihe, hat es wieder extrem gut gefallen.
Vor allem war es eine Reise in die Vergangenheit die alles in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Absolut spannend, ich konnte es keine Sekunde aus den Händen legen.
Wobei ich auch sagen muss, daß mir die Vergangenheit wesentlich mehr gefallen hat, als der eigentlich Fall. Und da liegt auch der eigentliche Fokus. denn ich kann nicht umhin zu sagen, das 1975 intensiver behandelt wurde, als die heutige Zeit.
Dennoch tappte ich, was den Täter anging, die ganze Zeit im dunkeln.
Einziger manko für mich, Sara wirkte mir etwas zu perfekt, da hoffe ich das es im nächsten Band besser wird.
Nun bin ich sehr gespannt , wie es im nächsten Band weitergeht.

Hierbei erfahren wier verschiedene Perspektiven, zum größten Teil die der Ernmittler und der Opfer.
Das gibt ihnen sehr viel raum Und Tiefe.
Auch die Nebencharaktere haben mir wunderbar gefallen. Sie wirken authentisch und nehmen völlig für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Anhand der lebendigen Beschreibungen entsteht ein Kopfkino, daß das ganze noch tiefgreifender und emotionaler macht.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Beim Geschehen wird immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt, man kann dies jedoch immer sehr gut anhand der Überschirften auseinanderhalten.
Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, intensiv, aber auch fließend, bildgewaltig und mitreißend gehalten.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Meine meisten Gedanken zum 4.Band der Georgia-Reihe waren “Was zum Teufel…”.
Ich glaub das drückt es recht gut aus.
Es ist ein Achterbahn der Gefühle, es reißt mit, ringt zu Boden und erschüttert und entsetzt einfach zutiefst.
Es ist eine Reise in die Vergangenheit, verknüpft mit der Gegenwart, dabei aber sehr tiefgründig gehalten.
Für mich eine der stärksten, emotionalsten und persönlichsten Bücher der Reihe.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Für mich eines der besten Bücher der Autorin

Pretty Girls
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Da ich ein großer Fan der Autorin bin, war es unabdingbar für mich ihr neuestes Werk zu lesen.
Alles beginnt damit das am 4.März 1991 die 16jährige Julia spurlos verschwindet, diese Tat wurde nie aufgeklärt.
24 ...

Da ich ein großer Fan der Autorin bin, war es unabdingbar für mich ihr neuestes Werk zu lesen.
Alles beginnt damit das am 4.März 1991 die 16jährige Julia spurlos verschwindet, diese Tat wurde nie aufgeklärt.
24 Jahre später verschwindet erneut ein Mädchen.
Der Beginn einer komplexen Story die an Grauen und Abgründigkeit nicht zu toppen ist.
Der Einstieg gelang mir auch ohne Probleme.
Am Anfang wusste ich noch nicht so recht wie alles zusammenhängen sollte.
Denn zunächst lernt man Claire kennen, die ihren Mann verliert.
Ich fand dieses Erlebnis unglaublich ergreifend und grauenvoll. Denn der Schmerz den Claire dabei empfand konnte man nur allzu sehr spüren, es ging quasi in mich über. Fast hatte ich das Gefühl, ich würde mich an Claires Stelle befinden.
In diesen Zeilen spürt man schon wie sehr sie Paul liebt und sein Verlust für sie kaum zu ertragen ist.
Aber man bemerkt auch eine gewisse Abhängigkeit. Denn Paul hat Claire immer alles abgenommen. Was also soll nun werden, wenn er nicht mehr da ist?
Ich hab mich natürlich schon gefragt, wie gesund so eine Beziehung ist. Auf einer Seite wirkt sie sehr harmonisch, was alleine die vielen Liebesbekundungen zeigen. Aber auf der anderen Seite, kann das natürlich auch sehr kontrollierend wirken.
Claire selbst war mir sympathisch, dennoch war ich der Meinung sie ist zu weich, sie brauch mehr Selbstbewusstsein und mehr Eigenständigkeit. Es wirkte auf mich so, als hätte sie sich nicht vollständig abgenabelt.
Zu Paul selbst fand ich zunächst keinen Zugang, er wirkte sehr selbstsicher und liebevoll um Claire bemüht.
Als nächstes lernt man Lydia kennen. Sie erschien mir anfangs etwas verschroben, erst nach und nach hab ich erkannt wieviel Liebe und Tragik hinter ihrer Person steckt. Sie empfand ich als sehr facettenreiche Persönlichkeit, in der noch einiges steckt, als es zunächst den Anschein hat.
Aktuell schwebt ein Vermisstenfall über der ganzen Sache, der allen Beteiligten keine Ruhe lässt.
Nach dem Raubüberfall auf Claire und Paul , findet ein Einbruch in ihrem hochgesicherten Haus statt.
Und das ist der Punkt wo die Geschichte das erste Mal Auftrieb erhält.
Claire muss in langsamen und quälenden Zügen erkennen, das sie Paul nie kannte.
Man muss sich das mal vorstellen, sie hat mit Paul fast 20 Jahre zusammengelebt und plötzlich muss sie erkennen wer er wirklich war.
Ein Umstand der ihr Leben völlig aus den Angeln hebt und alles bis dahin dagewesene komplett auf den Kopf stellt.
Das ganze Ausmaß begereift sie erst nach und nach.
Es ist bestialisch, es ist abgründig und kaum zu fassen.
Claire versucht herauszufinden, wer Paul wirklich war.
Dabei muss sie erkennen, daß sie niemandem trauen darf.
Doch was steckt hinter alledem?
Ein Komplott?
Ein riesiges Netzwerk?
Und was geschah damals wirklich mit ihrer Schwester Julia, die spurlos verschwand?
Man spürt zwischendrin immer wieder wie sehr das Verschwinden von Julia an den Nerven der Familie zehrt. Es zeigt was es eigentlich angerichtet hat und wie sehr die Ungewissheit quält.
Auf ihrer Suche nach der Wahrheit kommt sie mitunter selbst an ihre eigenen Grenzen, sie wächst aber auch dabei über sich hinaus.
Sie erfährt schockierendes,es trifft sie emotional, es offenbart ihr völlig neue Sichtweisen.
Es zieht sich ein Strudel durch Manipulation, Macht und Abgründigkeit durch das Buch.
Mir hat besonders zu schaffen gemacht, was zwischen den Zeilen stand. Es zehrt an den Nerven, es dehnt das Grauen unsagbar aus. Und in jeder Zeile fühlt man unsagbar mit den Beteiligten mit.
Dabei schafft es Karin Slaughter auch durch gezielte Beschreibungen , uns die Umgebung nahe zu bringen. Man konnte sich alles sehr gut vorstellen.
Die eigene Phantasie hat das eigentliche grauenhafte Szenario hervorgebracht. Denn es ist wirklich unglaublich und schwer zu ertragen was man hier erfährt.
Es hat in mir Wut, Trauer, Verzweiflung, aber auch Ängste ausgelöst.
Es ist ein Buch das mitten ins Herz trifft und den Schmerz dort nochmal ausweitet.
Durch gezielte Wendungen an verschiedenen Stellen schafft es die Autorin der Geschichte immer wieder Auftrieb zu verschaffen. Die Spannung war dabei in jeder Zeile spürbar.
Der Abschluss war nochmal sehr exoplosiv und emotionsgeladen.

Die Charaktere wirken klar und geradeheraus und vollkommen authentisch. Besonders Lydia und Claire gewinnen immer mehr an Seele und Leben.
Einige Personen blieben auch etwas blass, das machte die Gesamtstory aber nicht weniger spannend.
Ganz im Gegenteil, die Spannung erhöht sich dadurch nochmal.
Man konnte ihre Handlungen und Gedanken stets gut nachempfinden.
Die Handlung an sich ist gut durchstrukturiert und glänzt vor allem durch die Spannungshäppchen die uns immer wieder zugeworfen werden. Das abgründige hinter dieser Story ist einfach nicht zu überbieten und trifft den Leser bis ins Mark.
Zu keiner Zeit ist es irgendwie vorhersehbar, eine Überraschung jagte quasi die nächste.

Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Lydia und Claire, was den beiden besonders viel Raum und Tiefe verschafft. Man fühlt sich ihnen nah und nimmt dadurch ihre Gefühle umso mehr wahr.
Hin und wieder erfährt man auch etwas über Tagebucheinträge, es ist jedoch nie ganz klar, von wem diese stammen.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehmend , aber auch bildgewaltig und mitreißend gestaltet.
Das Cover und der Titel passen gut zum Buch.
Zusätzlich gibt es auch noch ein Vorgeschichte. “Tote Blumen” erzählt vom Verschwinden Julias.

Fazit:
Ein Thriller der mich bis ins Mark getroffen hat und vor allem dadurch schockiert, in dem was zwischen den Zeilen steht.
Eine tiefgründige Story, eine große Brisanz und interessante Charaktere machen dieses Buch zu einem echten Highlight.
Für mich eines der besten Bücher der Autorin.
Eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Ganz im Stil von ihren früheren Bänden

Schwarze Wut
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Im neuen Thriller um Will Trent und Sara Linton spielen die Personen die größten Rollen, die ich am meisten mag.
Ja und endlich gibt es ein Wiedersehen mit Lena Adams.
Lena ist ja schon etwas speziell, ...

Im neuen Thriller um Will Trent und Sara Linton spielen die Personen die größten Rollen, die ich am meisten mag.
Ja und endlich gibt es ein Wiedersehen mit Lena Adams.
Lena ist ja schon etwas speziell, aber ich mag sie unheimlich gern. Was vielleicht daran liegt, daß sie über sehr viele Ecken und Kanten verfügt.
Sie ist tough, hat bereits viel Leid ertragen müssen und trotz allem, gibt sie einfach niemals auf.
Aber ich muss auch zugeben, Jeffrey Tolliver vermisse ich noch immer sehr.
Denn hier kommt er oft zur Sprache.
Lena, Sara und auch ich, haben Jeffreys Tod vor fünf Jahren nie vergessen können.
Man hat immernoch das Gefühl, es wäre erst soeben passiert.
Das sind Wunden die einfach nicht heilen.
Ein kleines Stück ist dieses Buch auch eine Reise in die Vergangenheit.
Als Lena und ihr Mann Jard anfangs von 2 Männern in ihrem Haus überfallen wurden, hat es mir wirklich den Hals zugeschnürt. In diesen Zeilen hab ich so unendlich mit Lena mitgezittert.
Umso wütender wurde ich, als ich natürlich wieder einmal,so wie eigentlich immer bemerkte. Das alles mal wieder Lenas Schuld sein sollte.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Nach und nach erfährt man verschiedene Handlungsstränge. Sei es Wochen zuvor oder im Jetzt.
Doch es bildet sich noch kein konkretes Szenario. Erst nach und nach erblickt man, was sich da für Abgründe auftun.
Alles läuft auf einen Mann hinaus, der wir ein Geist ist.
Doch wie fängt man einen Mann, der quasi unsichtbar ist?
Die Wendungen die in dieses Buch eingewoben wurden, sind wirklich extrem gut gelungen.
Und ich war immer wieder aufs neue entsetzt und völlig fassungslos.
Was sich da herauskristallisiert ist wirklich extrem abgründig und hat mir mehrere kalte Schauer über den Rücken rieseln lassen.
Einzelne Handlungsstränge finden allmählich zusammen und ehrlich , ich hätte nie damit gerechnet.
Worauf alles hinauszielt.
Was es offenbarte.
Wirklich starker Tobak, den man erstmal verarbeiten muss und vor allem verstehen.
Will, Sara und Lena spielen hierbei eine sehr wichtige Rolle. Es geht auch viel um ihr Privatleben.
Aber immer so, das der eigentliche Fall mit eingewoben wird.
Man erfährt viel über die Vergangenheit und die Emotionen der drei.
Was sie sehr viel tiefgründiger macht.
Man leidet und zittert einfach komplett mit Ihnen mit.
Dabei kommt auch die Zwischenmenschlichkeit nicht zu kurz, was das ganze für mich auch authentischer und lebendiger gemacht hat.
Doch man merkt auch, daß sie sich verändert haben.
Ob zum guten, das liegt im Auge des Betrachters.
Man kann auch die ganze Zeit bei dem Fall sehr gut mitermitteln, das hat mir mit am meisten gefallen.
Doch egal wie ich es drehte und wendete, ich kam einfach auf keinen Nenner.
Was auch daran liegt, daß man nicht weiß, wem man vertrauen kann.
Daher war es umso grauenvoller bei der Auflösung.
Die Autorin hat hier wieder einen Thriller zu Papier gebracht der mir wahnsinnig unter die Haut ging. Sie hat dabei wichtige Themen aufgegriffen, die einfach an die Nieren gehen. Aber was wirklich gut ist, es ist voller Wendungen und man kommt dabei zu keiner Zeit irgendwie auch nur zum Luft holen.
Es ist förmlich elektrisch aufgeladen, so spannend empfand ich es.
Man konnte die Emotionen der Charaktere richtig gut spüren.
Man verfällt in Verzweiflung, Angst und auch immenser Wut.
Ein Thriller voller Leben und Seele.
Wieder mal ein richtiges Highlight für mich.

Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Will, Sara und Lena, was ihnen mehr Raum und Tiefe verschafft.
Auch die Nebencharaktere sind gut gezeichnet und nehmen für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel passen gut zum Buch.