ein solider Auftakt, der gerade durch Atmosphäre und Charaktere punktet, mich aber nicht wirklich erreichen konnte
A History of Us − Vom ersten Moment anDer Start der Willow Creek Reihe von Jen DeLuca ist eins der Bücher, auf die ich mich gigantisch gefreut habe.
Durch das Flair des Mittelalterfestivals ist es etwas komplett neues und obwohl ich mit dieser ...
Der Start der Willow Creek Reihe von Jen DeLuca ist eins der Bücher, auf die ich mich gigantisch gefreut habe.
Durch das Flair des Mittelalterfestivals ist es etwas komplett neues und obwohl ich mit dieser Art des Settings eher wenig anfangen kann, so hat mich diese Thematik doch unglaublich fasziniert und einfach gereizt.
Die Autorin hat für mich einen sehr angenehmen und leichten Schreibstil.
Wodurch ich sehr angenehm durch die Seiten geglitten bin.
Bei dieser Story treffen wir auf Emily und Simon.
Emily war mir direkt sympathisch. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, hat eine herrlich erfrischende Art , hat aber auch eine ernste und in sich gekehrte Seite, was mir wirklich gut gefallen hat.
Simon ist dagegen das große Mysterium.
Verschlossen, ernst,unnahbar.
Mit ihm konnte ich lange Zeit überhaupt nichts anfangen. In seinem Wesen war er einfach sehr unbeständig. Fast als hätte man zwei Personen vor sich. Wenn man die Umstände dessen betrachtet ist das durchaus nachvollziehbar. Weil daraus eine große Verwundbarkeit und Angst spricht.
Erst als er sich öffnete ,konnte er mein Vertrauen gewinnen. Diesen Simon den mochte ich einfach so gern. Problematisch jedoch, dass dieser fast Mangelware war.
Mit dem Charakter von Simon ,hat sich die Autorin ungemein viel Zeit und Raum genommen. Er vereint so vieles in sich, es ist eine Menge verschüttet, dass endlich an die Oberfläche muss, damit er endlich heilen kann. Und dennoch hat man das Gefühl, er möchte es nicht zulassen.
Sein Hintergrund hat mir wahnsinnig gut gefallen, weil es zeigt, was er für ein wertvoller Mensch ist.
So viel Schmerz, Zerrissenheit und Angst.
Das Problem, diese großen Emotionen kamen bei mir lange Zeit gar nicht an.
Und da wären wir auch bei meinem Dilemma. Ich brauche diese Emotionen, damit ich den Menschen dahinter fühlen und erleben kann. Sonst fühlt sich das Ganze für mich einfach nur nett und einfach flach an und nicht mehr.
Ich hab so viel in ihm gesehen, konnte es aber nicht greifen und das ist so unglaublich schade.
Anstecken dagegen konnten mich Stacey, Mitch und Chris. Diese drei hab ich einfach nur geliebt. Vielleicht weil sie den Charme von Willow Creek transportieren.
Vielleicht weil sie mit ihrer Lebensfreude frischen Wind hineinbringen.
Und daneben hab ich einfach den Buchladen ins Herz geschlossen. Diese ganzen wunderschönen Details drumherum. Ich hab mich so in diesen kleinen Ort verliebt.
Weil man loslassen und man selbst sein kann.
Und das kommt der eigentlichen Thematik sehr nahe.
Denn es geht um loslassen, ankommen und einfach man selbst sein zu können.
In die Handlung kam ich nur semi gut hinein.
Der Anfang war recht unaufregend, aber dennoch interessant. Was vor allem am Mittelalterfestival lag. Die Atmosphäre dessen hat mich ungemein mitgerissen.
Es war anders, erfrischend und so lebendig.
Es brachte mich zum lachen und Träumen.
Auch wenn hier noch Raum für einiges mehr gewesen wäre. Da doch der Fokus eher auf den Hauptprotagonisten liegt. Und trotzdem finde ich das was dahinterliegt, sehr herzzerreißend und tragend.
Und doch blieben mir die tiefen Emotionen seltsam fremd. Das sollte so nicht sein.
Das darf es nicht.
Und trotzdem hab ich das Rumgeplänkel von Simon und Emily genossen. Auch wenn ich mitunter das Gefühl hatte, dass Simon sich selbst im Weg steht.
Erst gegen Ende wurde es besser und ich konnte endlich die tiefen Emotionen zwischen Simon und Emily intensiv wahrnehmen. So viel Missverständnisse, so viele verschenkte Minuten. Es wird dramatisch und auch etwas klischeehaft. Aber es hat mir so unglaublich gut gefallen.
Es war einfach süß und erfrischend.
Kritisch sehe ich hier, dass wir lediglich Emilys Perspektive erfahren. Wenn Simon uns auch hätte teilhaben lassen, hätte das so viel mehr werden können. Etwas ,was mir einfach hier wirklich gefehlt hat. Dieser Funke ,der das Ganze entzündet und zu etwas besonderem macht.
Vergangenheit ist niemals vergessen und hier wird sie zum Fokus der Gegenwart.
Doch wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen, ehe er daran zugrunde geht?
Ich mag die Idee dahinter, ich mag die Tragik, die Simons Hintergrund zugrunde liegt. Und ich konnte mich einfach so unfassbar gut in ihn hineinversetzen.
Und trotzdem hätte ich mir einfach so viel mehr gewünscht. Mehr Tiefgang, mehr Intensität, dass es mich wirklich erreicht und völlig atemlos zurücklässt.
Für mich ein solider Auftakt, der gerade durch Atmosphäre und Charaktere punktet, mich aber gerade durch die meistens fehlenden Emotionen, nicht wirklich für sich einnehmen und verzaubern konnte.
Ich bin dennoch gespannt auf den zweiten Band und hoffe, da catcht es mich mehr.
Fazit:
Der Auftakt der Willow Creek Reihe versprach etwas Besonderes, nie dagewesenes und ich hab so sehr darauf gebrannt.
Waren meine Erwartungen vielleicht zu hoch?
Ich weiß es nicht.
Während ich von überall nur Highlight höre.
War es für mich ein solider Auftakt, der zwar mit einem faszinierenden Setting besticht, mich aber die essentiellen Aspekte, nämlich die Emotionen fast gar nicht erreicht haben.
Eine Geschichte die so dramatisch,so feinfühlig ist, dass ich mir so sehr gewünscht hätte, mehr fühlen zu können.
Es gab daneben so viele Aspekte in dieser Geschichte, die mich wirklich begeistert haben. Das ich mich trotz allem gigantisch auf Band 2 freue.
Ich sehe hier noch einiges an Luft nach oben.
Auch wenn es mir buchstäblich das Herz zerreisst. ist es für mich leider nur eine nette New Adult Story für zwischendurch.