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Veröffentlicht am 07.03.2021

ein absoluter Wohlfühlroman, der einfach mit seiner Lebendigkeit ansteckt und wahnsinnig mitreißt

Wild Creek Love
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Als ich das Cover von “Wild Creek Love ” von Carolina Sturm das erste Mal gesehen habe, war für mich klar, dass ich es unbedingt lesen musste. Dabei spielte der Klappentext für mich eigentlich überhaupt ...

Als ich das Cover von “Wild Creek Love ” von Carolina Sturm das erste Mal gesehen habe, war für mich klar, dass ich es unbedingt lesen musste. Dabei spielte der Klappentext für mich eigentlich überhaupt keine Rolle.
Denn allein diese Aufmachung hat für mich absolute Wohlfühlatmosphäre verkörpert.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht verständlich, bildhaft und absolut mitreißend.
Sie schreibt wahnsinnig atmosphärisch.
Es weckt Sehnsucht, Freiheit und den Drang einfach auszubrechen und die Luft der Texaner zu kosten.
Ich liebe diese sanfte und dennoch große Weite, die dieses Setting verspricht. Es steckt an mit seiner Lebendigkeit und man möchte einfach nur tiefer hinabtauchen.
Ich mag die Story um Sam und Elli unglaublich gern. Denn besonders die Charaktere stechen hier auf wunderbare Art und Weise heraus.
Elli, die am tiefsten Punkt ihres Lebens steht, und diesen Schmerz, diesen tragenden Verrat erstmal verkraften muss.
Und plötzlich findet sie sich mitten auf der Wild Creek Ranch wieder.
Es ist ein Umbruch. Es ist als würde das Leben seine Pforten öffnen, um ihr endlich den einzig richtigen Weg aufzuzeigen.
Doch ist Elli bereit dafür?
Oder wird die Vergangenheit sie einholen?

Auch Sam hätte nie gedacht, dass das Leben sich so schnell ändern, so schnell drehen kann.
So vieles lastet auf seinen Schultern.
Zu mächtig, zu tragend und aussichtslos.
Aber was wenn es nur eines einzigen Augenblicks bedarf, damit er endlich wieder die Sonne sehen darf.
Elli, Sam und Josh. Um sie dreht sich alles.
Ihre Vergangenheit, ihre Zukunft.
Ihre Seelen gepeinigt, von Schmerz überrollt und doch sind sie nicht bereit so schnell aufzugeben. Sie kämpfen, entwickeln sich weiter und das auf so großartige Art und Weise.
Von allen dreien erfährt man hier die Perspektiven und begreift dadurch welch wunderbaren Persönlichkeiten man hier begegnet und wie getrieben und am Boden sie im Herzen sind.
Carolina Sturm füllt sie mit Leben und Intensität, dass es förmlich umhaut.
Aber nicht nur sie sind wichtig.
Auch die Antagonisten, Josie und Holly.
Auf die ein oder andere Weise habe ich alle ins Herz geschlossen.
Sie haben alle eine Geschichte zu erzählen.
Voller Schmerz, Traurigkeit und Verzweiflung geprägt. Das Leben hat sie auf unterschiedliche Art und Weise gebeutelt und für so viel Leid gesorgt.
Der Kern ist sicher nichts neues. Auch empfand ich viele Dinge als vorhersehbar. Aber das mindert die Spannung in keinster Weise.
Denn diese Geschichte ist so voller Leben und Intensität
Voller Gefühl und mit einem Humor beseelt, der mich immer wieder zum schmunzeln brachte.

Ich bin in diese Story eingetaucht und konnte, wollte nicht mehr gehen.
Diese unendliche Weite, dieser Drang alles zu kosten, einfach unbeschreiblich.
Besonders das Rodeo fand ich unglaublich toll und hab in jeder Sekunde mitgefiebert.
Adrenalin und Emotionen pur.
Die Lovestory die hier sehr sanft, aber dennoch unglaublich intensiv eingearbeitet wurde, ist so wunderschön und herzzerreißend zugleich.
Es ist so unglaublich schön und tragend zugleich. Diese Achterbahn der Gefühle, durch die man immer wieder gejagt wird.
Und dann gab es diesen einen Moment zwischen Elli und Bronco, der mein Herz zum flattern gebracht hat.

Rosarote Wolken gibt es hier ganz sicher nicht. Vielmehr geht es hier um Entscheidungen, die nicht nur dein ganzes Leben umkrempeln, sondern auch dich selbst und dein Umfeld.
Bittersüß und dennoch voller trauriger Momente, die mich einfach sprachlos gemacht haben.
Besonders im letzten Drittel gibt es nochmal ordentlich dramatische Momente. Die aber wichtig sind um zu zeigen ,was das Herz fühlt und das es niemals vergisst.
Manchmal geht es im Leben um Entscheidungen, um Vertrauen. Und manchmal möchte es dir einfach zeigen, dass es Zeit ist neue Wege zu gehen.
Die dir offenbaren, was dein Herz schon längst wusste. Und manchmal ist es auch wichtig, dass du zu dir selbst finden und Mut schöpfen kannst, um endlich richtig leben zu können.

Für mich zwar keine große Überraschung. Aber dieser Roman fühlt sich einfach so unglaublich gut an ,man zittert und fiebert mit und fühlt sich einfach eins mit allem.
Unbedingt mehr davon.
Denn Josh wartet noch auf seine Geschichte.

Fazit:
Carolina Sturm hat mit “Wild Creek Love ” etwas absolut wunderschönes erschaffen.
Eine unendliche Weite, die so viel Sehnsucht weckt .
Eine Liebesgeschichte, die so wunderschön und bittersüß zugleich ist.
Einfach ist ganz sicher nichts
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Aber manchmal zeigt es dir, was dein Herz und deine Seele schon längst wissen.
Es ist einfach unglaublich atmosphärisch, herzzerreißend und voller eindrucksvoller Momente.
Durch und durch ein absoluter Wohlfühlroman, der einfach mit seiner Lebendigkeit ansteckt und wahnsinnig mitreißt.
Ganz dringend mehr davon.

Veröffentlicht am 07.03.2021

Erschütternd, beklemmend und ausweglos

Emsdeichmord. Ostfrieslandkrimi
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Nachdem mich schon der erste Ostfrieslandkrimi von Hans-Rainer Riekers absolut begeistern konnte, musste ich auch unbedingt den zweiten Band rund um Hauptkommissar Stefan Grote und seine junge Kollegin ...

Nachdem mich schon der erste Ostfrieslandkrimi von Hans-Rainer Riekers absolut begeistern konnte, musste ich auch unbedingt den zweiten Band rund um Hauptkommissar Stefan Grote und seine junge Kollegin Stine Lessing weiterverfolgen.
Fakt ist, diese Reihe und ganz besonders der Autor haben hier wirklich großartiges geleistet.

Hier hat mich vor allem der markante Schreibstil des Autors wieder sehr beeindruckt.
Er beschreibt das was passiert sehr einfühlsam und mit so einer großen Intensität, dass man einfach komplett in den Bann gezogen wird.
Zudem ist es sehr packend, eindringlich und absolut mitreißend verfasst, dass man keine Chance hat, die Story zur Seite zu legen.
Er lässt uns dabei an den Perspektiven der Ermittler, als auch den Nebencharakteren teilhaben. Was einfach großartig ist. Denn dadurch baut man eine sehr tiefe Verbindung zu Ihnen auf, die man nicht so einfach wieder ablegen kann.
Es gibt Menschen, die bringen zum lachen, zum wütend sein. Aber dann gibt es auch Menschen, die berühren einen gewissen Punkt im Inneren und das ist hier einfach so unglaublich gut spürbar.

Der Autor macht hier einfach klar ,dass Kriminaldelikte nicht zwangsläufig aus purer Boshaftigkeit oder Perfidität entstehen.
Manchmal sind es Umstände, manchmal gewisse Begebenheiten und manchmal geschieht es vielleicht aus purer Verzweiflung oder Ausweglosigkeit.
Das entschuldigt es in keinster Weise, aber es gibt einen Einblick auf die Schicksale frei und dieser Umstand ist es, dem man sich auf keinen Fall entziehen kann.
Egal ob man will oder nicht, man empfindet etwas dabei und das macht es im Endeffekt auch so beklemmend und einfach erschütternd.

In “Emsdeichmord” haben wir es nicht nur mit einem Fall zutun.
Zuerst scheint alles so glasklar und trotzdem ist man unglaublich erschüttert, was hier passiert.
Man spürt diese Ausweglosigkeit und Präsenz und sieht die Dramatik sowie Tragik kommen und ist völlig sprachlos.
Doch der weitere Verlauf zeigt das ganze Ausmaß des Grauens noch viel intensiver auf, als man erwarten würde.
Wir bekommen es hier mit einem Fall zutun, der verdammt große Kreise zieht und sich wie eine verhängnisvolle Kettenreaktion anfühlt.
Dabei erfährt man auch sehr viele Details über die Hintergründe. Ja, in gewisser Weise macht es das nachvollziehbarer, aber vor allem wird es dadurch unglaublich emotional und drückend.
Man kann nicht wegschauen.
Dieses Leid, der Schmerz, als auch die Wut und Verzweiflung brechen ihren Damm und fordern ihre Opfer ein.
Das ist tragisch ohne Frage. Aber es fühlt sich einfach verheerend und so qualvoll an.
Es sind Schicksale, die dich begleiten, beschäftigen und einfach ein Stück von dir bei Ihnen lassen.
Der Autor klammert dabei auch den psychologischen Aspekt nicht aus und zeigt sehr eindringlich auf, wie manipulierbar und facettenreich der Mensch sein kann.
Das ein einziger Moment, sein Leben aus der Bahn werfen kann, sich seine Persönlichkeit um 180 Grad dreht und trotzdem ist es letztendlich sein eigener Entschluss, welchen Weg er wirklich wählt.

Und dann haben wir Stine, Stefan und Skipper, die großartige Arbeit leisten, um der Gerechtigkeit genüge zutun.
Aber sie sind keine Übermenschen, aber vermitteln dennoch so viel Einfühlungsvermögen, dass es wirklich mitreißt.
Aber auch sie geraten hier mehrfach an ihre Grenzen.
Skipper war für mich der Part ,der mich immer wieder zum schmunzeln brachte, was das Ganze etwas erträglicher und leichter machte.

Es ist ein Fall, dessen Lösung man unmöglich vorhersehen kann. Denn es passiert immer mehr und die Wendungen werden einem nur so um die Ohren gehauen.
Am Ende hat man das Gefühl, eine Leere in sich zu verspüren, die man nicht so leicht füllen kann.
Zu Viel Traurigkeit und Stille hängt in der Luft.
Zuviel verhängnisvolle Begebenheiten, die so viel ausgelöst haben.
Mich hat dieser Kriminalroman stark beeindruckt, weil er zum nachdenken bringt.
Weil er zeigt, dass nicht alles ist, wie es zunächst scheint.
Weil da so viel mehr daran hängt, als man vermuten würde.
Für mich definitiv ein kleines Highlight.

Fazit:
Hans-Rainer Rieker führt seine Reihe rund um Hauptkommissar Stefan Grote und seine junge Kollegin Stine Lessing fort.
Und mein Gott, wie er das tut.
Ein vielschichtiger, emotionaler, von Verzweiflung und Traurigkeit geprägter Ostfrieslandkrimi, der das wahre Grauen aufzeigt.
Erschütternd, beklemmend und ausweglos.
Ein Kriminalroman, der das wahre Ausmaß der Tragödie dahinter klarmacht und aufzeigt wie getrieben und manipulierbar Menschen sind.
Unglaublich beeindruckend, vielseitig und bewegend.
Ganz dringend mehr von diesem Autor.
Er schreibt so intensiv, leidenschaftlich und mit einer Fülle, dass man komplett fasziniert ist.

Veröffentlicht am 07.03.2021

eine supersüße Story für zwischendurch, die man sich nicht entgehen lassen sollte

Christmas Deal
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Nachdem mir schon “Park Avenue Player” von Vi Keeland und Penelope Ward so gut gefallen hat, brauchte ich unbedingt mehr von Ihnen.

“Christmas Deal” von den beiden hab ich als Hörbuch gehört und war sofort ...

Nachdem mir schon “Park Avenue Player” von Vi Keeland und Penelope Ward so gut gefallen hat, brauchte ich unbedingt mehr von Ihnen.

“Christmas Deal” von den beiden hab ich als Hörbuch gehört und war sofort begeistert von den Sprechern Sarah Liu und Alexander Schwarz.
Sie bringen unglaublich viele Emotionen in die Story hinein und ich weiß nicht, ob diese bei einem Ebook ebenso stark hätten hervortreten können. Aber hier war es einfach nur unglaublich gut, dass ich mich sofort in die Story verliebt hab.
Diese Story muss man nicht zwingend zu Weihnachten lesen. Auch unter dem Jahr eignet sie sich hervorragend.

Die Liebe findet ihren Weg immer.
Mal stürmisch und laut.
Mal sanft und leise.
In Rileys Fall, ist es quasi Vorherbestimmung.
Eine unglaublich witziges Zusammentreffen, das mich unglaublich amüsiert hat.
Ich mochte besonders Riley wahnsinnig gern. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, aber dennoch merkt man, dass sie sehr verletzlich ist und weiß, wie sich Schmerzen anfühlen.
Man bekommt einen recht guten Einblick, wie schmerzhaft die Vergangenheit ist und wie sehr es ihren Weg geleitet hat.
Denn egal was wir tun, die Vergangenheit nimmt immer Einfluss auf unsere Gegenwart.
Sie macht uns vorsichtiger und besonnener.
Dank ihr entwickeln wir uns in einer Art und Weise weiter, wie wir es sonst wohl nicht getan hätten.
Aber nicht nur wir, auch unser Umfeld tut das.
Ein Punkt, der auch auf Kennedy zutrifft.
Über ihn erfährt man auch sehr viel.
Auch wenn er seine Mauern stärker hochgezogen hat, so blitzt doch immer wieder etwas durch.
Von beiden erfährt man hier auch die Perspektiven, was sie unglaublich gut greifbar macht und einen sehr guten Einblick in ihr Innerstes ermöglicht.
Auch die Nebencharaktere bringen immer wieder frischen Wind in die Story.

Diese Begegnung der beiden ist unglaublich witzig und amüsant.
Ich hab ihre Dialoge unglaublich genossen.
Ich hab mich teilweise vor Lachen nicht mehr einbekommen.
Aber dann gibt es Momente, die mir wirklich nahe gegangen sind und etwas in mir bewegt haben.
Die ernster und feinfühliger waren, sich mit Verlust und Trauer befasst haben und dabei noch so viel zwischen den Zeilen mitgegeben haben.
Das sind Momente, die zeigen wie facettenreich und unglaublich gut greifbar diese Charaktere sind.
Das ihre Vergangenheit sie verändert und geprägt hat. Aber das sie dennoch ihren Mut nicht verloren haben.
Aufgrund der Länge ist es nicht allzu tiefgründig. Manche Themen werden nur leicht angeschnitten, was ich einfach schade finde.
Aber mich hat diese witzige und dennoch einfühlsame Story auf jede erdenkliche Art und Weise unglaublich mitgerissen und zum lachen gebracht.

Es geht hier nicht nur um Liebe.
Es geht darum, die Vergangenheit loszulassen, nach vorn zu sehen und Nähe zuzulassen.
Eine supersüße Story, perfekt für zwischendurch

Fazit:
“Christmas Deal” von Vi Keeland und Penelope Ward ist eine unglaublich witzige und feinfühlige Story, die sich neben der Lovestory auch mit ernsteren Themen befasst.
Ich mochte sie wahnsinnig gern.
Hab gelacht, war berührt und einfach hin und weg.
Sarah Liu und Alexander Schwarz sind einfach perfekt als Sprecher und transportieren die Emotionen unglaublich gut.
Es geht um das Leben, die Liebe, Vergangenheit, Verlust und Schmerz.
Und ja vielleicht gibt es Wunder, aber vielleicht ist es auch nur der richtige Zeitpunkt um sich endlich wieder öffnen zu können.
Einfach eine supersüße Story für zwischendurch, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Veröffentlicht am 07.03.2021

ein sehr ruhiger ,emotionaler und solider erster Band.

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Ich kenn ja von der Autorin schon andere Bücher, daher wusste ich auch, worauf ich mich einlasse.

Der Klappentext klang für mich unglaublich interessant, ich hätte allerdings nicht gedacht, dass ich dieses ...

Ich kenn ja von der Autorin schon andere Bücher, daher wusste ich auch, worauf ich mich einlasse.

Der Klappentext klang für mich unglaublich interessant, ich hätte allerdings nicht gedacht, dass ich dieses Buch in einem Stück verschlinge. Es ist nicht perfekt, aber ich konnte es einfach nicht zur Seite legen. Es hat einen Sog an sich, den ich mir eigentlich selbst nicht erklären kann.
Ihr Schreibstil ist sehr einnehmend und bildhaft, aber auch hin und wieder sehr anstrengend, da sie sich allzu gern in Details verliert.
Der Einstieg gelang mir recht gut. Er war sehr ruhig und befasste sich zudem mit Quinns Selbstfindung.
Was mitunter manchmal recht langwierig war, da sie die neue Umgebung erst kennenlernt und die verschiedenen Eindrücke erst verarbeiten muss.
Ich mochte Quinn sofort sehr gern. Sie hat etwas sehr verletzliches an sich, was man sofort beschützen möchte.
Sie ist aber auch ein sehr impulsiver und hitzköpfiger Mensch, der sich schnell verbeißt. Sie gibt Kontra ohne Wenn und Aber, was sie manchmal arg in die Bredouille bringt.
Aber Quinn schert das nicht, sie geht stur ihren Weg weiter.
Im Laufe der Handlung war ihre Wesensveränderung auch für mich sehr anstrengend, weil man nie wusste, was sie jetzt wieder vor hat.
Aber in gewisser Weise ist das auch nachvollziehbar. Denn sie befindet sich mitten im Umbruch.
Ihr Leben wird von Jetzt auf Gleich auf den Kopf gestellt und damit muss man selbst erstmal zurechtkommen.
Ihre Sinne sind verschärft, ihre Qualen nehmen zu, ebenso wie Angst und Unsicherheit.
Plötzlich gibt es mehr, als du mit Augen und allen Sinnen begreifen und verstehen kannst.
Das ist mitunter schon ziemlich beängstigend.
Doch Quinn zeigt Stärke, aber ist auch ziemlich tollkühn.

Nate hat mir dagegen sogar noch einen Ticken mehr gefallen. Ebenso wie Sam und Maya. Denn die drei mochte ich unfassbar gern.
Sie strahlen Ruhe und Geborgenheit aus, was einen sicheren Hafen schafft, der sehr gut erdet und dir einen gewissen Halt gibt.
Und das ist gerade hier unglaublich wichtig.
Auch die Antagonisten haben mich sehr fasziniert. Weil sie einfach Leben und Adrenalin hineingebracht haben und somit die Stimmung aufgeheizt haben.
Insgesamt sehr greifbare und authentische Charaktere, die absolut für sich einnehmen konnten und auch emotional berühren.
Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Quinn und Nate, was sie in den Fokus rückt und zugleich Platz für Entfaltung bietet.

Die Story selbst ist zunächst recht vorhersehbar, was an und für sich nicht schlimm ist. Meiner Meinung nach verliert sich die Autorin jedoch hin und wieder etwas zu sehr in Details, wodurch die Story im Mittelteil etwas ins stocken kommt und man das Gefühl hat, sich im Kreis zu drehen.
Interessant fand ich die Hintergründe, denn darauf wird sehr intensiv und ausführlich eingegangen. Aber dennoch nur so viel, damit noch Platz für eigene Interpretationen bleibt, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Idee dahinter hat mir unglaublich gut gefallen.
Diese Welt ist durchaus gefährlich, aber auch angreifbar, weshalb man doch eine gewisse Beklemmung verspürt.
Rivalitäten und Konflikte kommen zum Zuge, in dem die Grenzen genau abgesteckt werden.
Ihr gelingt es perfekt die Geschmeidigkeit und die Gefährlichkeit der Gestaltwandler sehr gut zu verdeutlichen, was mich enorm fasziniert hat.
Denn wir treffen dabei auf unterschiedliche Wesen, was es für mich auch vielschichtiger gemacht hat.
Dennoch wurde mir hier teilweise schon zuviel verraten,was die Spannung doch mitunter schon etwas nachteilig beeinflusst hat.

Doch neben dieser Story, fand ich den menschlichen Aspekt sehr gut ausgeprägt.
Hier herrscht viel Wut, Hoffnungslosigkeit und Angst. Aber auch eine gewisse Arroganz und Machtverschiebung kommt zum Zuge.
Was im Laufe des Geschehens sehr gut zum Ausdruck kommt.
Es ist mehr als Selbstfindung.
Es ist Aufbegehren, es ist Wut und Hilfeschrei zugleich.
Und zugleich kündigt es einen Umbruch der Machtverhältnisse an, was auf viel Konflikte stoßen lässt.
Insgesamt ein sehr detailreicher und ruhiger Auftakt, der erst im letzten Drittel ordentlich das Tempo anzieht.
Es geht plötzlich Schlag auf Schlag.
Dabei entstehen noch mehr Fragen und Theorien.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und ob der zweite Teil dann auch actionreicher wird.

Fazit:
Stefanie Lasthaus gelingt mit ihrem ersten Band der Gestaltwandler Dilogie ein sehr ruhiger ,emotionaler und solider erster Band.
Er birgt noch einige Schwächen, aber dennoch ist er faszinierend und interessant zugleich. Denn er entwickelte mitunter einen Sog, den ich mir teilweise selbst nicht erklären konnte.
Nach diesem Ende bin ich unglaublich gespannt auf Band 2.
Denn die Grenzen formieren sich neu, um sich völlig zu wandeln.
Es schürt definitiv die Neugier auf den Nachfolger.

Veröffentlicht am 07.03.2021

Beklemmend, verstörend und emotional kaum übertragbar

Der Heimweg
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Der Heimweg klingt nach nichts und gleichzeitig nach so viel.
Er könnte dein Untergang, aber auch deine Rettung sein.
Fakt ist: Herr Fitzek hat mich hier wirklich in jeder erdenklichen Art und Weise überrascht.
Es ...

Der Heimweg klingt nach nichts und gleichzeitig nach so viel.
Er könnte dein Untergang, aber auch deine Rettung sein.
Fakt ist: Herr Fitzek hat mich hier wirklich in jeder erdenklichen Art und Weise überrascht.
Es ist skurril, verrückt und gleichzeitig unglaublich was hier passiert.
Schalten Sie hier mal einen Moment ihr Gehirn ab. Denn es wird Ihnen nicht helfen.
Doch ihre Sinne und Instinkte werden es.
Manche Geschichten müssen nicht unbedingt realistisch oder glaubwürdig sein, damit sie so richtig einschlagen.
Damit sie emotional berühren und wirklich etwas in dir bewegen.
Damit sie eine wichtige Message mit auf den Weg geben.
Damit man fluchen, hoffen und zornig zugleich sein kann.
Damit man das Bedürfnis verspürt, dass Buch nicht mehr zur Seite zu legen.
Und glaubt mir, diese Story hat mich sowas von nicht losgelassen.
Und wenn der Autor eines absolut perfekt beherrscht, dann ist es das.

Dieses Buch hat einen unglaublichen Sog, der mich einfach nicht losgelassen hat.
Das ist wirklich der Wahnsinn.
Denn ja, Zufälle gibt es nicht und das wird hier wirklich mehr als deutlich gemacht.
Alles passiert aus einem bestimmten Grund, wenn auch hier auf etwas brachiale und absolut verstörende Art und Weise.
Denn wenn man von dem psychologischen Aspekt ausgeht, dann hat der Autor hier wirklich verdammt großes Kino abgeliefert.

Angefangen bei den Charakteren, wo du nie weißt, woran du bei Ihnen bist.
Paranoia, Wahn, Obsession?
Ein sehr zweischneidiges Schwert.
Denn die Charaktere könnten davon befallen sein, oder vielleicht von purer Angst getrieben sein.
Am Anfang ist die Unschuld und man bestaunt voller Faszination und Interesse ,wie sie sich entfalten und offenbaren.
Wie die Hintergründe immer mehr Licht ins Dunkel bringen.
Und trotzdem grübelst du weiter.
Und dann bähm, der erste Schlag mitten ins Gesicht und du fragst dich, in welchem Psychotrip du hier gelandet bist.
Wer sagt die Wahrheit?
Wer spielt ein perfides Spiel?

Meine Theorien kannten keine Grenzen und ich hab verdammt viel Fantasie.
Aber ich lag sowas von daneben.
Denn die Auflösung. Wow. Also das hat mich einerseits sehr erschüttert und sprachlos gemacht.
Aber auf der anderen Seite,war es auch auf verquere Art und Weise irgendwie nachvollziehbar und verständlich.
Sebastian Fitzek bringt hier eine verdammt wichtige Thematik ein, die für so viel Diskussionsstoff sorgt. Und ja, in jeder Wahrheit die er hier thematisiert, spricht er zwar hart und schonungslos. Aber nichtsdestotrotz ist es die Wahrheit und gleichzeitig die Lösung.
Aber die Wahrheit ist niemals einfach.
Zu viel hängt davon ab.
Zu viel lässt sich dadurch zerstören.
Es ist leichter, sich zu ergeben, statt aufzubegehren. Es ist leichter, die Stimme nicht zu erheben.
Ein Zeichen von Schwäche?
Nicht zwingend. Auch das hängt wieder von den Umständen ab und aus welchem Blickwinkel man es betrachtet.

Klara und Jules sind ziemlich komplexe Protagonisten, die mich verdammt fasziniert und beeindruckt haben und das gilt ebenso für die Randfiguren. Denn niemand ist zufällig im Spiel.
Oft muss man selbst an sich zweifeln.
Weil man nicht weiß ob es tatsächlich die Realität ist, die hier passiert oder nur Wahn.
Immer wieder werden die Grenzen neu abgesteckt ,neue Wendungen, neue Betrachtungswinkel und mein Gott, ich bin fast wahnsinnig geworden.
Weil ich nicht ertragen konnte, was Klara widerfuhr und das man mit dieser lähmenden Hilflosigkeit zu kämpfen hatte.
Klara und Jules haben jeweils ihre eigenen Kämpfe auszutragen.
Sie sind Gefangene ihrer eigenen Dämonen und Ängste.
Gefangene ihrer düsteren und tragischen Vergangenheit, die das Blut zum hochkochen bringt.
Das war teilweise wirklich gruselig, es zu beobachten.
Es nahm an Spannung, Thrill und Intensität zu.
Die Wut und Angst immer größer, die Hoffnung immer kleiner.
Ausweg, nicht existent.
Wie verdammt nochmal soll man sich so aus dieser Hölle befreien, aus der es kein entkommen mehr gibt.
Mit dem einzigen verbliebenen Mittel.
Mut und schierer Überlebenswille. Denn sie lassen uns über uns hinauswachsen.

Mich hat diese Story wirklich extrem mitgenommen, an meine Grenzen getrieben und wirklich berührt.
Es war beängstigend, beklemmend und absolut verstörend.
Denn man sitzt an der Quelle und erlebt es auf sehr intensive Art und Weise hautnah mit.
Und auch wenn hier mit extremen Mitteln agiert wird, so steht doch im Fokus, dass die Hoffnung nie verloren werden darf.
Denn wenn das eintritt, dann hat man sich selbst verloren und aufgegeben.

Fazit:
Sebastian Fitzek hat hier verdammt großes Kino angeliefert.
Jules und Klara.
Ein Spiel, verschiedene Figuren und nur ein Ziel.
Ein verstörender Psychotrip, der keine Gnade kennt und doch mit psychologischem Feingefühl punktet und damit etwas tief drinnen zum klingen ringt.
Unschuldige werden zu Psychopathen.
Psychopathen zu Unschuldigen.
Die Schwelle ist verdammt klein, die man hier übertritt.
Beklemmend, verstörend und emotional kaum übertragbar.
Eine Story die zeigt, wenn du die Hoffnung verlierst, verlierst du schlussendlich auch dich selbst und hast dich bereits aufgegeben.
Und dann ist alles zu spät.