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Veröffentlicht am 25.01.2021

Ein großartiger Roman, der so viel wichtige Werte vermittelt

Only One Song
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Schon als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, war ich total verliebt in dieses Buch.
Aber als auf den Social Media Kanälen immer mehr Lobeshymnen auf dieses Werk erschienen, war ich definitiv neugierig.
Ist ...

Schon als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, war ich total verliebt in dieses Buch.
Aber als auf den Social Media Kanälen immer mehr Lobeshymnen auf dieses Werk erschienen, war ich definitiv neugierig.
Ist es tatsächlich so gut, wie alle behaupten?
Ich liebe Rockstar Storys, damit kriegt man mich eigentlich immer. Aber das hier würde ich nicht zwingend als eine beschreiben.
Denn die Rockstar Atmosphäre wird viel mehr als passendes Setting eingewoben, um essentiellen Fragen auf den Grund zu gehen, um sich selbst auf den Grund zu gehen.
Um die eigenen Ängste zu besiegen, um endlich zu erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben.

Theo und Winston bilden hier den Fokus. Dabei erfährt man ausschließlich Theos’ Perspektive, was sie einfach so unglaublich gut greifbar macht. Probleme hatte ich etwas mit ihrem Namen, denn er wollte nicht so recht zu ihr passen. Dafür mochte ich das Mädchen dahinter so viel mehr.
Sie steht mit beiden Beinen fest im Leben. Hat die harte Seite des Lebens kennengelernt und beißt sich bis zum bitteren Finale durch.
Sie ist verantwortungsbewusst , loyal, sensibel,aber auch sehr stark und mutig.
Winston oder besser “Instagram” ,Gott, bei dem Namen könnte ich immer wieder loslachen, aber er passt einfach so perfekt.
Zu schön ,um wahr zu sein.
Zu real, als das es ein Traum sein könnte.
Winston ist alles und gleichzeitig das, was man niemals möchte. Und er hat die Macht, Theos Herz zu brechen.
Und daneben so unglaublich tolle Menschen wie Theos Grandpa und Erin. Besonders letztere hat mich immer wieder zum lachen gebracht. Sie sind nicht so extrem tiefgründig, aber sie gehen so sehr unter die Haut, dass man sie einfach liebt.
Und Willow. Mein Herz es stolpert, tränt, eine Gänsehaut überzieht meinen Körper. So echt, so wahrhaftig, so herzzerreißend, dass ich einfach keine Worte finde.
Das sind Momente, die mich so sehr berühren, die mir zeigen, mit was für Menschen, wir es hier zu tun haben.
Wer sie wirklich sind, tief im Inneren.
Und das gibt mir einfach so unglaublich viel.

Am Anfang hab ich es nicht verstanden. Ich verstand nicht, was so besonderes an dieser Story ist. Und auf den ersten Blick ist sie das auch nicht. Bis man weiterliest und immer mehr einen Teil von sich selbst verliert.
Es ist nicht, was sie sagen oder tun, sondern wie sie es tun.
Mit einer Zärtlichkeit des Augenblicks, mit einem Brechen in der Stimme, dass dir so viel mehr erzählt, als Worte es je könnten.
Dieses sanfte, dieses untrügliche Zeichen, das da einfach mehr ist.
Die Entwicklung, die sich sehr zart, aber sehr eindringlich vollzieht.
Und plötzlich stehst du mittendrin und kannst nicht mehr atmen.
Dein Traum zum greifen nah und gleichzeitig gleitet dir alles aus den Händen.
Ein Trugschluss, ein Moment der Stille und du kannst nicht mehr.
Nicht mehr atmen, nicht mehr sein. Nichts mehr.

Anne Goldberg hat so eine tolle Art zu erzählen, dass es mich immer mehr mitgerissen und emotional berührt hat.
Dabei mochte ich die sanfte und leise Liebesgeschichte so sehr. Aber noch mehr mochte ich die Lebendigkeit, die ernsten Themen, die sie perfekt eingewoben hat.
Mit einem Ausmaß, das dir das Atmen schwer macht.
So voller Gefühl und Intensität, dass es dir den Atem raubt.
Mit den Textpassagen über den Kapiteln bringt sie eine Dramatik ins Spiel, die mich vollends fertig gemacht und gefordert hat.

Besonders das letzte Drittel hatte es in sich und hat mich selbst immer wieder zum nachdenken verdammt.
Was diese Story so großartig macht, ist nicht grundsätzlich die Story selbst.
Es sind die Menschen, die Themen und welche Emotionen sie dadurch transportiert. Dadurch legt sie so viel an Menschlichkeit zwischen die Zeilen, was einfach so unglaublich wichtig ist.

Ich bin so unglaublich gespannt, was im nächsten Band auf mich wartet.
Dieser Band hat mich restlos begeistert, auch wenn ich noch gern etwas mehr über die Band und auch über Theos Mum erfahren hätte.
Insgesamt ein Werk, das zwar nicht auf den ersten Blick heraussticht, aber so viele Werte mit auf den Weg gibt.
Unbedingt mehr davon.

Fazit:
Theos und Winstons Story ist kein typischer Rockstar Roman.
Es ist das Leben, seine Hürden und Ergüsse.
Anne Goldberg punktet hier mit verdammt tollen Charakteren, die mir so sehr unter die Haut gegangen sind.
Willow, mein Herz es bricht, Stück für Stück immer mehr auseinander.
Sie webt Themen und Werte ein, die so unglaublich wichtig sind und gleichzeitig transportiert sie damit Emotionen, die dem Ganzen so viel mehr geben, als es Worte je könnten.
Ich liebe diesen Roman.
Wegen seiner Feinfühligkeit, seiner Ehrlichkeit, auch Trauer und Wut anzusprechen und zu zeigen, dass man nicht perfekt sein muss.
Das man hilflos sein, Fehler machen darf und einfach Mensch sein darf.
Nicht nur für Rockstar Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2021

Ein unglaublich genialer Auftakt, der mich unglaublich fasziniert hat

Never say Never
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Wer mit dieser düsteren Reihe von Yuna Drake starten möchte, dem empfehle ich zuvor "Follow your Passion" und die "Broken Blackness " Reihe zu lesen. 

Diese Reihe ist zwar eigenständig, aber die Charaktere ...

Wer mit dieser düsteren Reihe von Yuna Drake starten möchte, dem empfehle ich zuvor "Follow your Passion" und die "Broken Blackness " Reihe zu lesen. 

Diese Reihe ist zwar eigenständig, aber die Charaktere aus den vorherigen Bänden tauchen immer wieder auf und damit es sich nicht zu einem absoluten Verwirrspiel ausweitet, solltet ihr die vorherigen Reihen kennen, um die Zusammenhänge besser zu begreifen und nicht vollends den Verstand zu verlieren.


Ein Telefonanruf, kann so simpel und unschuldig sein.

Dich zum lächeln oder weinen bringen.

Doch dieser Telefonanruf. Dieser eine Anruf, löst in Moira wahre Ängste und absolute Sprachlosigkeit aus.

Kann das wirklich echt sein? Oder erlaubt sich jemand einen Scherz?

Und die viel wichtigere Frage, warum Moira?

Warum fiel die Wahl auf sie?

Ihr Leben ist nicht mehr, wie es war und zieht sie mitten in den tiefen Schlund voller Schuld, Dunkelheit und Skrupellosigkeit die keine Grenzen kennt.


Wie sehr hab ich mich auf Moiras und Arūnas Story gefreut.

Yuna Drake schafft es nicht nur eine extrem beklemmende und düstere Atmosphäre zu zaubern. Sie zieht unwiderruflich in den Bann und bringt dabei im Inneren so viel zu klingen.

Ganz ehrlich, die Charaktere sind einfach der Hammer. Die erfrischenden und humorvollen Dialogen, haben mich wieder so oft zum Lachen gebracht.

Natürlich bilden Moira und Arūnas hier den Fokus. Die absolut ans Herz wachsen. Arūnas mochte ich vorher schon so unglaublich gern und auch hier zeigt er mir wieder, was für eine verletzliche und empfindsame Seele, sich hinter seiner rauen Fassade verbirgt.

Aber auch Moira muss sich definitiv nicht verstecken.

Sie hat Biss, boxt sich durch und ist nicht dazu gedacht, sich wegzustehlen, wie ein Dieb in der Nacht. Sie ist stark und mutig, nur weiß, sie das nicht.

Ich mag ihre unbeugsame Seele, ihren schmerzlichen Hintergrund und das sie alles hinterfragt. Das sagt unheimlich viel über ihren Charakter aus. 

Und daneben punkten auch die übrigen Charaktere mit Authentizität, Schlagfertigkeit und so einigen Ecken und Kanten. Sie sind lebendig, undurchdringlich und so unglaublich gut greifbar, dass einem hören und sehen vergeht.

Außer dem Umstand, dass ich Nojus wieder absolut feiere, Gott, der Kerl ist einfach jede Sünde wert.

Nein daneben, faszinieren mich die Antagonisten unglaublich stark.

Und das betrifft nicht nur unseren eiskalten und berechnenden Serienkiller, der mir einige Rätsel aufgibt. Nein, hier gibt es noch einige mehr, die sich nicht als solche zu erkennen geben. Und ich mag das einfach so unfassbar gern, denn es verstärkt sogleich den Blickwinkel auf unterschiedliche Ebenen, was es gleich viel geheimnisvoller und vielschichtiger macht.

Yuna Drake hat ihr eigene Art, an genau den perfekten Stellen Dramatik und pure Ausweglosigkeit zu erzeugen, um dann wieder den nächsten Schlag auszuteilen, den man definitiv nicht kommen sieht.


Dank dem leichten und absolut einnehmenden Schreibstil der Autorin bin ich sofort sehr gut in die Story hineingekommen.

Man bekommt sofort einen sehr guten Einblick in den Kern der Story und vor allem zu Moira und Arūnas, da man von beiden auch die Perspektiven erfährt, was sie gleich viel greifbarer und intensiver erscheinen lässt.

Mir hat die Chemie zwischen den beiden unglaublich gut gefallen. Unkompliziert, explosiv und trotzdem voller Gänsehautmomente.

Das Adrenalin stieg in die Höhe, als Magnus ins Spiel kam. Was zunächst nur sehr perfide aussah, entpuppte sich als Spiel, das perfekter durchdacht und ausgeklügelt war, als es zunächst den Anschein hatte.

Mein Gott, wie oft war ich sprachlos, erschüttert und wütend zugleich. Eine Wut, von der ich nicht wusste, woher sie kommt. Warum sie so ein quälendes Ohnmachtsgefühl in mir auslöst.

Ich war so dankbar über die Zickereien und Machtspiele, weil es ein Stück weit Normalität erzeugt.

Normalität, die einfach so unglaublich wichtig ist.

Weil das, was sich hier herauskristallisiert, immer mehr zwischen den Händen zerrinnt und du völlig machtlos daneben stehst.

Der Einblick auf die Hintergründe hat mir gezeigt, dass es hier um verdammt viel geht. Mehr als das Auge erkennen kann und schlussendlich hinterfragt man dabei selbst so einiges und versucht in jedem Schatten, einen Angreifer zu sehen, der sich lautlos nähert.

Mir hat das große Ganze so unglaublich viel Spaß gemacht, dass ich völlig unter Strom stand.

Es ist eine Story, die sich langsam entwickelt und dich immer wieder mit Wendungen überrascht, dass du am Ende völlig sprachlos dasitzt und nicht mehr weißt, wo oben und unten ist.

Moiras Zerrissenheit und innere Anspannung so unglaublich gut spürbar. 

Diese Story glänzt mit wundervollen Momenten voller Sinnlichkeit und diesem speziellen Etwas. Aber auch mit einer düsteren und zugleich aufregenden Story, die puren Nervenkitzel, als auch Beklemmung hervorruft.


Nicht zu vergessen, dass die zwischenmenschlichen Aspekte hier von sehr großem Belang sind und eine leise, aber doch melancholische und traurige Note einfangen.

Ich bin unglaublich gespannt darauf, wie sich die Vergangenheit darauf auswirken wird. Denn das sie es tut, ist unumstößlich. 

Hier warten noch einige knifflige Dinge darauf, enträtselt zu werden. Ich bin schon jetzt am rätseln, wer der Killer wirklich ist und wie weit seine Macht reicht.

Definitiv ein sehr emotionaler und actionreicher Auftakt, der zugleich zu einer Reise in die eigene Vergangenheit führt, bei dem du dich fragen musst, wer du überhaupt bist und wie gut du dein Umfeld tatsächlich kennst.


Fazit:

Moira und Arūnas. 
Der Startschuss zur neuen düsteren und sinnlichen Reihe von Yuna Drake ist gefallen. 
Gott, zieht euch verdammt warm an.
Denn hier ist nichts wie es scheint.
In jedem Schatten lauert ein Angreifer. 
Und die eigene Vergangenheit wird dir viel gefährlicher werden, als du je ahnen könntest.

Ich liebe es. Die Charaktere, die mich immer wieder zum lachen brachten.
Die geheimnisvolle und düstere Atmosphäre, die ihre eigene Sprache spricht.
Schmerzvoll, perfide und unglaublich faszinierend. 
Unbedingt lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.01.2021

verstörend, beklemmend und grausam

Du bist mein
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“Du bist Mein” ist eine sehr beklemmender und authentischer Thriller, dem ich anfangs etwas zwiespältig gegenüber stand.
Aufgrund der Kürze des Romans hatte ich Zweifel, ob er auch überzeugen würde können. ...

“Du bist Mein” ist eine sehr beklemmender und authentischer Thriller, dem ich anfangs etwas zwiespältig gegenüber stand.
Aufgrund der Kürze des Romans hatte ich Zweifel, ob er auch überzeugen würde können. Denn wir sprechen wir von gerade mal 109 Seiten.
Also ließ ich mich vollends in die Geschichte fallen, die eine unglaubliche Sogwirkung entwickelte

Patrick S. Nussbaumer hat einen sehr einfachen, aber auch sehr eindringlichen Schreibstil, der wirklich unter die Haut geht und nicht einen Moment loslässt.
Er erzählt die Geschichte eines 14jährigen Mädchens, dessen Leben sich im Bruchteil einer Sekunde komplett verändert.
Eben noch ist ihr Leben voller Licht und Wärme.
Einen Augenblick später ist davon nichts mehr übrig.
Leblos, fahl, gleitet sie immer weiter in die Dunkelheit hinab und schon bevor ich wusste, wie sehr es sie innerlich umtrieb. Wusste ich im nächsten Moment schon, worin es münden würde.
Und das ist das wirklich tragische daran.
Man stellt sich so viele Fragen und findet doch auf keine, eine Antwort.

Die Charaktere sind überwiegend sehr gut ausgearbeitet, insbesondere Sabrina, die mit ihrem Schicksal und ihrem Umbruch wirklich verdammt unter die Haut geht.
Durch die stetigen Perspektivwechsel, sind auch die anderen Charaktere auf jeder erdenklichen Ebene sehr gut zu spüren.
Ich hatte allerdings das Problem, dass ich Sabrina nicht als Teenager wahrgenommen habe.
Ich kann nicht mal sagen, woran das lag. Es war einfach so.

Ich empfand vor allem die Atmosphäre sehr düster, qualvoll und von Trauer geprägt.
Der gravierende Einschnitt, der in Sabrinas Leben vollzogen wird, ist bezeichnend und mündet mitten in eine Abwärtsspirale.
Es fühlt sich so realistisch, so grauenvoll, so verstörend an.
Es gab Szenen, die haben mich wirklich enorm mitgenommen. Der Autor erzählt sie so nüchtern, so abgeklärt, dass ich von diesem ganzen Ausmaß wirklich schockiert war.
Es geht nicht mal darum, was diesem Mädchen passiert ist. Sondern vielmehr darum, wie sie immer mehr in die Dunkelheit des Lebens abrutscht, um sich vollends zu verlieren.
Depressionen werden oft belächelt, aber niemand hinterfragt, was dahinter steckt.
Was das eigentliche Dilemma ist.
Sabrina trägt diese schwere Last auf ihren schmalen Schulter und droht jeden Augenblick darunter zusammenzubrechen.
Der Autor zeigt auf, wie ihr Umfeld auf ihre Veränderung reagiert und wie sich Sabrina selbst in dieser Zeit wahrnimmt.
Das Ganze passiert in einer relativ kurzen Zeitspanne und das extrem schnell.
Fast zu schnell, dass war für mich nicht ganz nachvollziehbar, ebenso warum sie sich keine Hilfe geholt hat. Denn diese Chancen hätte es mehrfach gegeben.
Warum hat niemand reagiert und eingegriffen?
So etwas fällt doch auf. Gerade wenn sie noch zur Schule geht.
Eindringlich und dennoch überwiegend sehr einfühlsam, erzählt der Autor nicht nur eine verstörende Geschichte im Leben eines einzigen Menschen. Er taucht tief in ihre Psyche ein und man spürt, wie diese immer mehr vergiftet wird.
Man spürt diese Verzweiflung, diese Leere unglaublich intensiv. Es hat nicht nur etwas dunkles an sich, es ist beängstigend, wie dieser Schlund immer mehr nach ihr giert und danach greift.

Es gab auch Dinge, die ich als sehr fragwürdig empfand. Insbesondere warum man ein 14jähriges Mädchen über 3 Wochen alleine lässt. Was für mich wenig realistisch ist. Zu viel kann passieren, ganz davon abgesehen, dass die Aufsichtspflicht dabei verletzt wird.
Das Ende kam für mich zu schnell. Da hätte man detaillierter darauf eingehen können. So wirkte es etwas lieblos und schnell geschrieben, was einfach unfassbar schade ist.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe.
Ich habe schon viele Thriller gelesen, aber dieser ist anders. Er fühlt sich realistischer und einfach hart und brutal an.
Es stimmt nachdenklich, berührt und verstört zugleich.
Und vielleicht beginnt man dadurch, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Fazit:
“Du bist Mein” ist kein Thriller, wie man ihn kennt.
Er ist verstörend, beklemmend und grausam.
Ein Umbruch ,der sich im Leben, der 14jährigen Sabrina vollzieht.
Die Dunkelheit giert und greift immer mehr nach ihr, bis es kein entkommen mehr gibt.
Sehr eindrucksvoll, sehr authentisch und beängstigend.
Ein Roman, den ich unbedingt empfehlen muss, weil er eine wichtige Thematik beinhaltet, aber auch Schwachstellen aufweist.
Weil er sich so realistisch, so beklemmend und intensiv anfühlt.
Es geht um Depressionen, wie sich diese entfalten. Es immer leerer, auswegloser und tauber in dir wird.
Und vielleicht beginnt man dann endlich auch hinter die Fassade zu schauen und zu hinterfragen.

Veröffentlicht am 19.01.2021

ein absoluter Pageturner, der eine schlaflose Nacht garantiert

Hinter diesen Türen
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Schon die ersten Zeilen aus Ruth Wares neuem Thriller, ließen mir das Blut buchstäblich in den Adern gefrieren.
Ein Hilferuf voller Verzweiflung und Angst in die beklemmende Stille ausgestoßen, voller ...

Schon die ersten Zeilen aus Ruth Wares neuem Thriller, ließen mir das Blut buchstäblich in den Adern gefrieren.
Ein Hilferuf voller Verzweiflung und Angst in die beklemmende Stille ausgestoßen, voller Hoffnung und zugleich Hilflosigkeit geprägt.
Ein Prolog, der sich unglaublich beängstigend und drückend anfühlte und so viel Tragik mit sich brachte.
Doch nichts. Absolut gar nichts bereitete mich auf den weiteren Verlauf vor.
Denn nichts ist, wie es scheint und selbst nach dem Schlussklang sitzt man mit Anspannung und völlig geschockt da, weil dieses ganze Ausmaß so erdrückend, so schockierend ist, dass man es selbst kaum in Worte fassen kann.

Einstufen würde ich “Hinter diesen Türen” in erster Linie als Psychothriller. Denn von vorn bis hinten ist dieser perfekt durchdacht und ausgearbeitet.
Angefangen bei den Charakteren, die alles andere als einfach sind.
Im Fokus steht Rowan, eine junge Frau, die ihr Licht selbst unter den Scheffel stellt.
Sich ungeliebt und erniedrigt fühlt.
Ohne Selbstvertrauen, ohne Halt und Anker.
Eine junge Frau, die sich selbst längst aufgegeben hat.
Es ist ihre Geschichte und gleichzeitig eine Geschichte voller Angst, Schuld und Verzweiflung geprägt.

Wir erfahren hierbei ihre Perspektive, wodurch sie nicht nur an Form und Tiefe gewinnt, sondern auch sehr viel Spielraum für eigene Interpretationen lässt.
Ich empfand Rowan als ziemlich kaputt, leer.
Passt sie dann nicht perfekt in diese Rolle, die ihr zum Verhängnis wird?
Nicht unbedingt.
Die anderen Charaktere sind zwar etwas blass, aber sehr gut spürbar. Besonders die kleine Ellie, die mir wirklich ans Herz gewachsen ist und so viel unterschiedliche Emotionen in mir wachsen ließ.
Und da hätten wir noch Jack, der mehr als undurchsichtig ist, aber dennoch wie ein Anker fungiert. In dieser perfekten Welt, in die sich Rowan hineinmanövriert hat.
Die Elincourts wirken nicht wirklich sympathisch. Man hat das Gefühl, an eine Fassade zu klopfen, die immer mehr zerbröckelt und langsam aber sicher zum Einsturz kommt.
Doch was ist dahinter?
Das Anwesen empfand ich als sehr faszinierend, aber mit seiner Technik auch total gruselig. Denn man hat das Gefühl ständig unter Beobachtung zu stehen.
Wodurch hier leicht der Eindruck entsteht, dass ohne Perfektion nichts funktioniert.
Dabei hätte besonders der Frau des Hauses, sehr viel Natürlichkeit gutgetan.

Zur Story. Die ich von Anfang an als unglaublich spannend und geheimnisvoll empfand. Dabei ist die Spannung von unterschwelliger Natur. Man ist die ganze Zeit völlig unter Hochspannung, weil man das Gefühl einer Bedrohung empfindet. Man aber nicht weiß, welchen Ursprung sie hat.
Man weiß nur, dass es tödlich endet.
Rowan ist sehr speziell, sie handelt oft sehr impulsiv und lässt sich nur allzu leicht beeinflussen.
Und dennoch verbirgt auch sie ein Geheimnis.
Das so unerwartet ans Licht kommt, dass ich erstmal zurückblättern musste, damit kein Irrtum ausgeschlossen ist und das ergibt gleich auf mehreren Ebenen Sinn und birgt gleichzeitig so viel Tragik und Unschuld in sich.

Ruth Ware setzt vor allem in ihrem neuen Spannungsroman auf viel Interpretationsspielraum, denn die Weichen zu Übersinnlichen werden schnell gelegt.
Wodurch man das Gefühl hat mit Wahn und Paranoia konfrontiert zu werden.
Man weiß nicht, was man glauben soll, wem man vertrauen kann und wer hier ein perfekt durchtriebenes Spiel aufzieht.
Man weiß nur, dass es jemand tut und das unglaublich perfide.

Die Auflösung am Ende hat mich enorm überrascht, denn darauf wäre ich niemals gekommen. Da die Autorin wirklich sehr schön und detailreich auf Vorgeschichten eingeht, geht die Vermutung schnell in eine andere Richtung.
Doch die richtige Richtung vollzieht sie mit psychologischem Feingefühl, wodurch die Dramatik unglaublich anschwillt und so viel Leid und Hoffnung offenbart.
Es hat mich enorm erschüttert und gehörig aus dem Tritt gebracht. So viele Emotionen schwelten in mir, die ich kaum in Worte fassen kann, weil es einfach zu unglaublich und gleichzeitig sehr bewegend und nachvollziehbar ist.

Insgesamt hat mich dieser vielschichtige Thriller wirklich begeistert, ich konnte es keinen Moment aus der Hand legen, weil es mich ständig beschäftigte.
Einzig am Ende hätte ich mir noch einen Epilog gewünscht, denn so ganz abgeschlossen war es für mich nicht.
Aber definitiv ein absoluter Pageturner, der eine schlaflose Nacht garantiert.

Fazit:
"Hinter diesen Türen” ist ein sehr beklemmender Psychothriller, der vor allem mit viel Feingefühl und der Tragik dahinter punktet.
Unglaublich spannend und geheimnisvoll, aber auch sehr mystisch und bedrohlich.
Rowan füllt ihre Rolle perfekt aus, weil sie menschlich und impulsiv agiert und damit gehörig auf Trab bringt.
Ein Spannungsroman, der viel Geheimnisse in sich birgt ,um schlussendlich mit einer Auflösung aufzuwarten, die man im Leben nicht kommen sieht.
Definitiv absolut gelungen,bis auf eine klitzekleine Sache.

Veröffentlicht am 16.01.2021

Ein Auftakt, den ich geliebt, aber teilweise auch verteufelt habe

Vicious Love
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Lange habe ich einen Bogen um die Sinners of Saint Reihe von L.J. Shen Reihe gemacht, aber jetzt habe ich ganz spontan damit begonnen.
Von Anfang an standen die Zeichen gewaltig auf Sturm.
Denn das, was ...

Lange habe ich einen Bogen um die Sinners of Saint Reihe von L.J. Shen Reihe gemacht, aber jetzt habe ich ganz spontan damit begonnen.
Von Anfang an standen die Zeichen gewaltig auf Sturm.
Denn das, was ich hier bekam, wollte ich nicht. Ich verabscheute es ,weil es so grausam, kalt und niederträchtig war.
Ich war kurz davor, es abzubrechen, aber ich hielt durch. Womöglich dadurch, dass dieses Buch einen ungeheuren Sog in sich hat, dem man sich nicht entziehen kann. Auch wenn man es gern möchte.

Ich bin sicher kein Neuling ,was Bad Boys angeht. Aber was Baron “Vicious” Spencer angeht, so ist das eine ganz spezielle Hausnummer.
Er ist kein Bad Boy, wie man ihn kennt.
Er ist viel mehr. Er ist der Ursprung von allem.
Grausam, verstörend, kalt und niederträchtig.
Mag man ihn trotzdem?
Njein. Denn er vereint erstaunlich viele Facetten in sich, die mich enorm überrascht haben. Jedoch nicht sofort eine 90 Grad Wendung vollziehen konnten.
Er hat eine Präsenz an sich, der man sich unmöglich entziehen kann und auch wenn er alles ist, aber nicht sympathisch, so öffnet sich doch das Herz für ihn.

Emilia LeBlanc ist das komplette Gegenteil. Um ehrlich zu sein, war sie mir anfangs zu weich, zu unterwürfig, zu blauäugig. Es passierte nicht selten, dass sie mich genervt hat oder die Augen verdrehen ließ.
Aber ich mochte sie auch.
Ich mochte ihre Geschichte, aus der so viel Schmerz, so viel Wut sprach.
Ich konnte ihren Hunger nach Liebe, nach dem Leben verstehen. Aber nicht, warum es Vicious sein muss.
Denn hier prallen Welten aufeinander. Es scheppert regelrecht und das aus allen erdenklichen Richtungen.
Aber vielleicht ist es auch das, was diese Geschichte ausmacht.
Das es niemals leicht ist, keiner Kategorie zuzuordnen und vielleicht auch, dass die Charaktere einfach sehr speziell und dennoch tiefgründig sind.

L.J. Shen hat einen sehr einnehmenden Schreibstil, der regelrecht süchtig macht.
Leicht und locker flossen die Seiten an mir vorüber und überall schwoll Schmerz und Angst auf.
Wir erleben diese Geschichte aus den Perspektiven von Emilia und Vicious, was mir enorm gut gefallen hat. Weil man so lernt sie zu verstehen, als auch zu hinterfragen.
Wir tauchen dabei immer abwechselnd in Vergangenheit und Gegenwart ein. Was mir wirklich enorm gut gefallen hat.
Weil die Geschichte dahinter und auch der familiäre Hintergrund essentiell sind und dabei helfen, einiges zu verstehen, nicht aber gutzuheißen. Denn beide, das muss ich ganz klar sagen, benehmen sich in manchen Situationen schon sehr fragwürdig.
Besonders Vicious hat mich regelrecht in den Wahnsinn getrieben.
Es gibt nichts, was sein Verhalten rechtfertigt, auch wenn die Narben in seiner Seele noch so tief sind.
Und doch hat mich gerade das, nicht mehr losgelassen.
Es zeugt von Trauer, Wut , Hilflosigkeit und einer lähmenden Schwere, die wegschauen unmöglich macht.

Im Laufe des Geschehen,hat mir diese Story unglaublich viel Spaß gemacht.
Ich habe herzhaft gelacht bei den Dialogen, weil sie ihren ganz speziellen Humor haben, den man erstmal verstehen muss.
Und ich glaub, wenn man diese Geschichte überlebt hat, kann es nur noch besser werden.
Den hier findet man einfach alles, was man verabscheut, aber gleichzeitig so sehr möchte, dass es einen innerlich zerreißt.
Liebe und Hass, was so nah beieinander liegt, dass das eine ,ohne das andere nicht existieren kann.
Verletzlichkeit, die sich qualvoll durch jede einzelne Zeile zieht und eine Dunkelheit, die jede Grenze sprengt und dich vollends verschlingt.

Obwohl die Autorin sehr ausführlich auf die Hintergründe eingegangen ist, so hätte es trotz allem noch etwas mehr bei Vicious’ Eltern sein können.
L.J. Shen legt sehr viel Feingefühl zwischen die Zeilen, was mir enorm gut gefallen hat.
Schlussendlich ein sehr spezieller erster Band der HotHoles, den man liebt und hasst gleichermaßen, der aber so sehr in einem brennt, dass man sich nicht abwenden kann.
Ich bin schon immens gespannt auf die weiteren Bände

Fazit:
Emilia und Vicious bilden den Auftakt der Sinners of Saint Reihe von L.J. Shen.
Ein Auftakt ,der in mir so viel widersprüchliche Gefühle ausgelöst hat.
Den ich geliebt, aber teilweise auch verteufelt habe.
Aber das genau macht ihn auch aus.
Eine Dunkelheit, die sich voller Trauer und Tragik dahinter, über die Seiten zieht und psychologisches Feingefühl, dass man niemals erwarten würde.
Emilia und Vicious haben mich nicht gleich erobert. Aber diese Geschichte hat so sehr in mir gebrannt, dass ich sie nicht loslassen konnte.
Ich bin immens gespannt auf die weiteren Bände. Denn wenn man Vicious überlebt hat, kann es nur noch besser werden.