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Veröffentlicht am 01.01.2021

eine wunderbar feinfühlige Story, dessen Highlight ein ganz besonderer Vierbeiner darstellt

Sweet like you
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Als ich bereits die Vorschau zur Honey Springs Dilogie gelesen habe, war ich absolut begeistert.
Denn ich wollte unbedingt etwas in Richtung Redwood Feeling haben und das hat Robyn Neeley einfach perfekt ...

Als ich bereits die Vorschau zur Honey Springs Dilogie gelesen habe, war ich absolut begeistert.
Denn ich wollte unbedingt etwas in Richtung Redwood Feeling haben und das hat Robyn Neeley einfach perfekt getroffen.

Ich weiß gar nicht ,wo ich anfangen soll. Es ließ sich wunderbar leicht und fluffig lesen, dass ich sofort verzaubert war.
Obwohl mir schon am Anfang klar war, worauf es hinauszielt, ist das absolut kein negativer Punkt.
Denn die tiefen Emotionen, die wunderbare Atmosphäre dieser Kleinstadt, in der sich alles um Honig und Bienen dreht, haben mich unsagbar begeistert und vollkommen in den Bann gezogen.
Auch wenn die Grundidee, nämlich Honig und Bienen nicht allzu viel Raum bekommen.
Hier wäre tatsächlich ein tieferer Einblick in die Imkerei sehr schön gewesen.
Die Charaktere sind einfach authentisch, greifbar und vielleicht auch manchmal etwas sonderbar und skurril. Aber sie haben das Herz am rechten Fleck.
Sie lieben Honey Springs und vor allem Etta, die zu einer wahren Legende wird.
Ein ganz besonderes Highlight ist für mich definitiv Belle. Mein Gott, wie sehr hab ich gelacht und mit den Tränen gekämpft. Denn sie ist mehr als ein Mythos. Sie ist eine Schlüsselfigur in Honey Springs und einfach unsagbar wichtig und essentiell.

Den Hauptpart jedoch nehmen Cassie und Nick ein. Zwei Menschen, die ich sofort ins Herz geschlossen habe und die mich unendlich viel gekostet haben. Dabei erfährt man auch beide Perspektiven, was einfach unsagbar toll ist.
Von Augen rollen bis Herzflattern war alles vertreten.
Besonders zu Cassie baut man eine extrem tiefe Verbindung auf. Cassie schafft es in jedes Fettnäpfchen zu treten und sich bei den Bewohnern dieser Kleinstadt, nicht unbedingt im besten Licht zu präsentieren. Wodurch sie einiges zu durchstehen hat, was in ihr die unterschiedlichsten Gedanken und Gefühle auslöst.
Diese Kleinstadt macht etwas mit ihr und sie kämpft unermüdlich.
Denn eine Cassie gibt nicht auf.
Und schließlich ist da noch die Vergangenheit, die plötzlich lebendig wird.
Die zarten Gefühle, die niemals abnahmen.
Die sie immer begleitet und niemals verlassen haben.
Die Vergangenheit ebnet ihren Weg und auch wenn Cassie dagegen ankämpft, sie ruht nicht, bis alles seinen Platz findet.

Ich weiß nicht, wie ich diese Story beschreiben soll.
Sie ist großartig, intensiv und so unglaublich emotional. Das mir am Ende sogar die Tränen kamen.
Es waren Momente, die so intensiv berührend waren, dass es unglaublich tief ging.
Robyn Neeley versteht es eine Wohlfühlatmosphäre zu zaubern, die dich vollends verschlingt und du am liebsten selbst in Honey Springs wärst.
Es ist romantisch, melancholisch und an manchen Stellen überfiel mich die Trauer mit einer Intensität, dass ich keine Worte dafür finde.
Es ist ein Gefühl, wie nach Hause kommen und gleichzeitig so viel mehr.
Besonders der Einblick auf die Hintergründe hat mir unsagbar gut gefallen.
Denn es zeigt, warum die Bewohner Honey Springs reagieren, wie sie es eben tun.
Jeder ,der schon in einem Dorf/Kleinstadt gelebt hat, weiß wovon ich rede.
Denn dadurch konnte ich mich unglaublich gut in sie hineinversetzen und ihre innere Gefühlsstürme und Zerrissenheit unglaublich gut nachvollziehen.
Denn plötzlich kommt jemand und drängt sich zwischen sie. Klar, dass dies nicht ohne Konflikte vonstatten geht.

Ich bin absolut hin und weg von diesem Auftakt und bin schon jetzt unsagbar traurig, dass es nur eine Dilogie sein wird.
Denn hier könnte so viel mehr passieren.
Robyn Neeley hat ein unsagbar großes Gespür dafür, Emotionen in Worte zu fassen. So das man sie wirklich mehr fühlt als liest.
Ich hatte Gänsehaut und dieses ganz besondere Gefühl.
Ein bisschen Kitsch gibt es auch, aber irgendwie gehört es auch dazu.
Ja, vielleicht geht es um Neuanfänge. Aber vielleicht geht es auch einfach darum, endlich man selbst zu sein und seinem Herzen zu folgen.
Vertrauen und Loyalität und einfach dieses Gefühl zu erleben ,ein Teil von etwas ganz großem zu sein und endlich dort anzukommen, wo man wirklich und wahrhaftig Zuhause ist.

Fazit:
Der Auftakt der Honey Springs Dilogie hat mich unglaublich in den Bann gezogen und mit seiner Wohlfühlatmosphäre unsagbar verzaubert.
Es ist romantisch, melancholisch und auch etwas traurig.
Robyn Neeley gelingt eine wunderbar feinfühlige Story, dessen Highlight ein ganz besonderer Vierbeiner darstellt.
Gott, teilweise konnte ich nicht mehr vor Lachen.
Mich hat diese Story unglaublich begeistert und für sich eingenommen.
Ich hab gelacht, geschmunzelt und war teilweise extrem gerührt.
Wer etwas in Richtung Redwood Feeling sucht, sollte unbedingt zugreifen.

Veröffentlicht am 01.01.2021

Ein verrückter Roadtrip, der für zwei Seelen gleichermaßen heilsam und wichtig ist

Wir haben alles falsch gemacht
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“Wir haben alles falsch gemacht ” hat mich alleine schon durch das Cover angesprochen.
Anders, skurril und einfach interessant.

Die Autorin hat definitiv einen ziemlich interessanten Schreibstil, der ...

“Wir haben alles falsch gemacht ” hat mich alleine schon durch das Cover angesprochen.
Anders, skurril und einfach interessant.

Die Autorin hat definitiv einen ziemlich interessanten Schreibstil, der mich komplett an die Seiten gefesselt hat.
Sie schreibt vulgär und in dieser Hinsicht wird definitiv kein Blatt vor den Mund genommen, was mitunter die skurrilsten Situationen entstehen lässt. Aber das passt hier einfach in jeder Hinsicht.
Denn diese Story ist alles andere als perfekt, voller unperfekter Menschen, die das Leben so hergibt und die zeigen, dass sie einfach sind, was sie sind.
Ohne großartige Vorreden.
Es ist einfach so.
So nach dem Motto: Komm damit klar oder lass es sein.
Sie alle haben etwas gemeinsam, sie suchen etwas, ohne zu wissen ,was genau es ist.

Auf Abe wird der meiste Fokus gerichtet. Daher erfahren wir auch seine Perspektive.
Unterstützt wird das Ganze durch eine sehr drückende und beklemmende Atmosphäre, was einfach verdammt gut passt.
Abe hat ein Schicksalsschlag hinter sich und der ganze traurige Hintergrund, wird hier nach und nach offenbart. Es ist tragend und einfach das Leben. Abe versucht irgendwie damit klarzukommen.
Was ihm mehr schlecht, als recht gelingt.
Ich mag Abe. Er will nicht auffallen, nicht anecken. Einfach unsichtbar für seine Mitmenschen bleiben ,aber da hat er die Rechnung ohne seinen Kumpel Horace gemacht.
Und obwohl Horace eher eine Nebenfigur ist, so erblüht die Handlung gerade durch seine Anwesenheit.
Und wie sie das tut.
Horace ist das komplette Gegenteil von Abe.
Laut, vulgär, provokant und irgendwo in den Jahren steckengeblieben.

Zwischen den beiden entwickeln sich nicht nur eine Menge Reibereien.
Ohne es zu merken, stützen sie sich gegenseitig.
Horace ist zwar zügellos, aber auch verflucht einsam. Immer auf der Suche nach mehr Leben. Immer vorwärts gehen, niemals zum stehen kommen. Das hat etwas sehr gehetztes ansich. Und zwischendrin merkt man einfach, dass er auch eine Menge Feingefühl besitzt. Eine Geste Abe gegenüber, die einfach großartig und überaus wertvoll ist.
Abe wiederum stützt Horace.

Die Handlung ist eigentlich nichts besonderes und ja, es passiert nicht großartig etwas. Und trotzdem ist sie unglaublich fesselnd und bringt eine Menge an Spaß ein.
Denn es zeigt einfach, dass du vielleicht das Leben manchmal nicht so ernst nehmen solltest.
Manchmal ist ausbrechen und Spaß haben, das einzige was dir bleibt.
Manchmal musst du einfach dein eigenes Leben reflektieren.
Was und wer bin ich?
Was macht das Leben für mich aus?
Was habe ich für mich selbst erreicht ?
Ich fand diesen skurrilen und verrückten Roadtrip überaus toll, aber auch sehr beklemmend.
Flugs waren die Seiten an mir vorbeigerauscht, ohne das ich es überhaupt realisiert habe.

Bei diesem skurrilen und überdrehten Schein, steckt sehr viel Traurigkeit und Einsamkeit verborgen, was verdammt geschickt überspielt wird.
Dabei kommt die Autorin auf Themen wie beispielsweise Depressionen, Trauer und Verlust zu sprechen und das gerade Depressionen oft nicht ernst genommen werden und man plötzlich überrascht ist, was für eine gequälte und verlorene Seele Abe ist.
Ich hab die Momente unglaublich genossen und einfach aufgesogen. Umso überraschter war ich, dass plötzlich Schluss war.
Das war etwas plötzlich und abrupt.
Obwohl diese Story rund abschließt, hat mir doch noch etwas gefehlt.
Insgesamt ein zwar skurriler, aber auch sehr berührender Roman über Freundschaft und die Reflektion des eigenen Lebens, das auch nachdenklich stimmt. In jeder Hinsicht.

Fazit:
“Wir haben alles falsch gemacht ” ist eine sehr skurrile ,aber auch traurige Geschichte über die Wege des Lebens, die jeder irgendwann beschreitet.
Ein verrückter Roadtrip, der für zwei Seelen gleichermaßen heilsam und wichtig ist.
Denn trotz vulgärer Ausdrucksweise ist es enorm tiefsinnig, amüsant und emotional zugleich.
Ein perfektes Buch für zwischendurch, das nicht besonders viel Anspruch ausmacht, aber vielleicht deswegen auch so viel Spaß bereitet.

Veröffentlicht am 01.01.2021

eine sehr liebenswerte Story

Legal Love – Nie wieder ohne dich
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In der Reihe rund um die Lawyers of London geht es nun in die dritte Runde.
Jedes Mal bin ich unglaublich aufgeregt, was sich J.T. Sheridan diesmal ausgedacht hat.
Denn ich liebe diese smarte Anwaltserie, ...

In der Reihe rund um die Lawyers of London geht es nun in die dritte Runde.
Jedes Mal bin ich unglaublich aufgeregt, was sich J.T. Sheridan diesmal ausgedacht hat.
Denn ich liebe diese smarte Anwaltserie, die einfach Wohlfühlatmosphäre pur ist.

Diesmal geht es um Steve und Shannon. Und natürlich erfährt man hierbei auch von beiden die Perspektiven, was quasi ihr Innerstes nach außen kehrt und sie einfach wahnsinnig nahe bringt.
Als ich in diese Story eingetaucht bin, hatte ich das Gefühl ein Déjà-vu zu erleben. Was vor allem an Cap lag, den kleinen Kerl muss man einfach lieben.
Ganz besonders auf Steven hab ich mich enorm gefreut. Weil er doch eher ein Womanizer ist, der das Leben nicht allzu ernst nimmt. Aber hier zeigt er sich von einer sehr sanften und verständnisvollen Seite, dass er mein Herz im Sturm erobert hat.
Ich liebe seinen Humor, seine ganze Natur und wie er einfach ist.
Und daneben Shannon, die in der Vergangenheit viel einstecken musste. Was sie geprägt und geformt hat. Die Vergangenheit hält nicht still und streckt ihre Tentakel erneut nach ihr aus und droht alles erneut zum Einsturz zu bringen.
Wird es für Shannon je eine glückliche Zukunft geben, wenn die Vergangenheit wie ein Damoklesschwert über ihr schwebt?
Ich liebe diese beiden Menschen, die mehr gemeinsam haben, als sie ahnen.
Das sie Trauer und Verzweiflung durchgemacht haben. Das sie endlich ankommen müssen, um sich richtig entfalten zu können.
Aber ich liebe auch die Nebencharaktere, die mit ihrer Präsenz das Geschehen ungemein aufgelockert haben.
Sie sind voller Ausdruck, Fülle, Authentizität und einer Intensität, dass es dich immer wieder zu Boden ringt.

Durch den enorm fesselnden und einfach stark einnehmenden Schreibstil, war ich wieder absolut im Bann und viel zu schnell am Ende angelangt.
Ich liebe vor allem die malerischen Beschreibungen der Umgebung, was dem Ganzen einen unheimlichen Zauber verleiht und so viel mehr fühlen lässt.
Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht. Es fühlte sich an, wie Nachhause kommen.
Einfach unbeschreiblich.
Neben der wirklich wunderschönen Liebesgeschichte, wartet die Autorin mit einem sehr interessanten Fall auf, der mich extrem gefesselt hat und einen bittersüßen Beigeschmack hinterlassen hat.
Und natürlich ist die Annäherung und Entwicklung rund um Shannon und Steven ein absolutes Chaos, aber besonders dadurch umso liebenswerter. Es passt einfach perfekt zu ihrem Naturell und hat mich immer wieder zum schmunzeln gebracht.

Sie zeigt uns die ernsten Hintergründe bei beiden auf. Wie tief der Schmerz greift und das längst nichts verwunden wurde. Umso wichtiger, dass ihre Seele Balsam erfahren und sie endlich wieder atmen können.
Diesmal sind die Details der Hintergründe nicht ganz so detailliert ausgearbeitet, wie erhofft. Dennoch schmälern sie nicht das brennende Gefühl im Herzen und das Gesamtpaket und so hat mich auch diese Story absolut ergriffen, wenn auch nicht sonderlich überrascht.
Dafür stand einfach der Fall, den beide bearbeiten zu stark im Fokus. Was aber wiederum aufzeigt, was für ein perfektes Team sie abgeben.
Aber viel wichtiger: es geht nicht nur um Liebe und Loyalität. Es geht vor allem um Vertrauen, den Mut zu haben, sich weiterzuentwickeln und zu erkennen, dass es immer Hoffnung gibt. Auch wenn der Verstand eine andere Sprache spricht.
Denn nicht der Kopf fühlt, sondern das Herz.
Insgesamt eine sehr liebenswerte Story, auch wenn mir ein Punkt, etwas zu gewollt rübergebracht wurde, um das Ganze noch runder zu machen.
Ich bin schon extrem gespannt auf den vierten Band und freue mich wahnsinnig darüber, das es mit dieser smarten Serie weitergeht, die so voller Leidenschaft und Charisma lebt, das es einfach unglaublich begeistert

Fazit:
Mit Shannon und Steven geht es in die dritte Runde für die Lawyers of London.
Auch wenn dieser Band nicht ganz so intensiv ist, wie die Vorgänger, so hat mich auch dieser Band absolut umgehauen.
Denn es geht nicht nur um eine wunderschöne und herzzerreißende Liebesgeschichte, die unglaublich mitreißt.
Der Fall, der stark im Fokus liegt, ist extrem interessant und fesselnd.
Dadurch ergibt sich eine abwechslungsreiche Handlung, die trotz Vorhersehbarkeit, unglaublich begeistert.
Ich bin schon immens gespannt auf Band 4 und freu mich unsagbar darüber, dass es mit dieser smarten Anwaltserie weitergeht.

Veröffentlicht am 01.01.2021

Es berührt und zeigt, wie verhängnisvoll die Schicksale miteinander verwoben sind

Golden Heart 2: Die Auserwählte der Königin
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Schon der Auftakt rund um Inga und Constantin hat mir schon unglaublich gut gefallen. Doch es ist absolut gar nichts, im Vergleich zum zweiten Band.
Rückblickend lässt sich sogar sagen, dass es eine sanfte ...

Schon der Auftakt rund um Inga und Constantin hat mir schon unglaublich gut gefallen. Doch es ist absolut gar nichts, im Vergleich zum zweiten Band.
Rückblickend lässt sich sogar sagen, dass es eine sanfte Einführung, für das kommende war.
Der Cliffhanger am Ende war wirklich heftig, wenn man die Gefühlsstürme in meinem Inneren betrachtet. Umso gespannter war ich auf das folgende.
Doch was sich tatsächlich vor mir auftat, hätte ich niemals für möglich gehalten.

Nach wie vor steht Inga im Fokus. Sie ist eine elementarer Bestandteil, der zu wahrer Größe heranwächst. Ihre Entwicklung ist unglaublich. Sie zeigt dabei, was für ein wertvoller, sanfter,herzensguter, aber auch kraftvoller Charakter in ihr steckt. Der niemals müde wird sie kämpfen.
Und daneben Constantin, der sich keinesfalls vor ihr verstecken muss.
Er vollzieht eine beachtliche Wandlung, die mich immer wieder schlucken ließ. Denn längst hatte ich diesen zarten und zerbrechlichen Jüngling ins Herz geschlossen. Der nichts anderes, als Frieden und Liebe wollte.
Hinterrücks wird ihm ein Messer in den Leib gestoßen. Natürlich ist das im übertragenden Sinne gemeint. Aber es hilft ihm zu wachsen und zu erkennen, wie barbarisch und grausam diese Welt ist. Es hilft ihm sich weiterzuentwickeln und zu reifen.
Hier steckt so viel Schmerz und tiefe Traurigkeit verborgen, dass es einfach unglaublich mitfühlen lässt und auf ganzer Ebene mitnimmt.
So oft hab ich mit ihm gelitten, hab seine innere Zerrissenheit und immense Verzweiflung gespürt und konnte doch nur tatenlos zusehen.
Ein zentraler und wichtiger Bestandteil ist auch Mercedes. Ich kann nicht behaupten, dass ich sie sonderlich mochte, weil sie immer wieder Dinge tat, die ich verabscheute und als niederträchtig empfand. Aber Mercedes handelt mit einem reinen Gewissen und hat so viel Menschlichkeit und Zerbrechlichkeit in sich verankert, dass mich die Trauer und der Antrieb dahinter, immer wieder tief berührt haben.
Insgesamt wurden hier einfach großartige Charaktere ausgearbeitet. Die nicht perfekt sind, aber für ihre Ziele kämpfen und deswegen auch so ausdrucksstark und authentisch sind. Sie wachsen einfach ans Herz und sind dadurch besonders in emotionaler Hinsicht, besonders gut greifbar.
Sie alle machen Entwicklungen durch, die beachtlich sind und immer wieder aus dem Tritt bringen. Dabei schafft es die Autorin, ihnen unglaublich tiefe und vielseitige Facetten zu verleihen. Man kann sie nicht verurteilen. Denn sie sind nicht in Gut und Böse unterteilt. Jedes Schicksal nimmt auf seine eigene Weise mit und zeigt auf, welches Drama und welche Tragik sich dahinter abspielt.

Durch den fesselnden und bildhaften Schreibstil der Autorin, klebt man förmlich an den Seiten fest. Sie zaubert eine düstere und zugleich melancholische Atmosphäre, die einfach nicht loslässt und zum nachdenken bringt.
Die Handlung könnte kaum actionreicher, emotionaler und wendungsreicher sein.
Längst geht es nicht mehr nur um die Brautschau.
Die Fesseln wurden gesprengt und es geht richtig zur Sache. Dabei geht es mitunter ziemlich brutal zur Sache.
Denn Blut und Kämpfe sind quasi an der Tagesordnung.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht, denn die Handlung setzte dort ein, wo sie im ersten Band endete.
Und ab da ging es immer actionreicher und auch dramatischer zu. Auch in psychologischer Hinsicht wurde hier richtig Gas gegeben und man blickt somit in einige Abgründe, die dich immer weiter hinabziehen.
Inga wächst über sich und ihre Grenzen hinaus und zeigt, was wirklich in ihr steckt.
Dabei gerät sie immer wieder unter Beschuss, was ihr alles abverlangt.

Geheimnisse werden gelüftet und Hintergründe aufgedeckt, so das keine Fragen mehr offen bleiben.
Dabei wird klar, wie verhängnisvoll und dramatisch alles miteinander verwoben ist und das ein Stein reicht, damit alles ins Rollen kommt und jeder gestürzt werden kann.
Was gewaltige und tragische Konsequenzen nach sich zieht, die man nicht so einfach überschauen und wegdenken kann.
Ich bin von der Handlung absolut begeistert und zugleich bin ich absolut sprachlos und erschüttert. Denn niemals hätte ich so eine Komplexität, Kalkül und Perfidität erwartet.
Ich würde permanent von der Handlung überrascht, die sich immer wieder wandelte und kraftvoll heranwuchs.
Dabei sind vor allem Mut und Stärke von zentraler Bedeutung.
Das es nicht immer nur um einen selbst geht, sondern das man weiter denken muss und vielleicht auch mal einiges einstecken muss.

Tanja Penninger hat hier einen Storyverlauf geboten, der absolut großartig und vielseitig ist, so das ich kaum Worte dafür finde.
Sie zeigt auf, wie wichtig Menschlichkeit, Liebe und Hoffnung sind und das niemand dagegen immun ist.
Ich bin mit dem Abschluss absolut glücklich, denn anders hätte er nicht sein können.
Ich bin schon riesig auf ihre weiteren Bücher gespannt, denn sie schreibt großartig und mit so viel Leben und Fülle, dass es unglaublich mitreißt und keine Sekunde mehr loslässt.

Fazit:
Die Story rund um Inga und Constantin, findet mit dem zweiten Band dieser Dilogie ihren Abschluss.
Ich könnte kaum begeisterter und sprachloser sein.
Wer Band 1 schon möchte, wird diesen absolut vergöttern.
Denn hier geht es richtig zur Sache.
Es wird actionreicher, emotionaler und dramatischer.
Denn längst geht es um mehr als um den Thron.
Die Wendungen werden einem nur so um die Ohren gehauen, dass es einem ganz anders wird , um letztendlich mit absoluter Präzision aufzuzeigen, worum es wirklich geht.
Ein zweiter Band, der den Vorgänger um Längen toppt.
Denn es spritzt nicht nur Blut.
Es berührt und zeigt, wie verhängnisvoll die Schicksale miteinander verwoben sind.
Unbedingt mehr von der Autorin. Mein Herz hat sie längst erobert.

Veröffentlicht am 21.12.2020

Spannend, erschütternd, wendungsreich

Langeooger Gier. Ostfrieslandkrimi
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Nachdem mir schon der Auftakt rund um die Inselkommissare von Marc Freund unheimlich gut gefallen hat, hab ich mir direkt den nächsten geschnappt.
Der Klappentext gab nicht allzu viel her, weshalb ich ...

Nachdem mir schon der Auftakt rund um die Inselkommissare von Marc Freund unheimlich gut gefallen hat, hab ich mir direkt den nächsten geschnappt.
Der Klappentext gab nicht allzu viel her, weshalb ich umso gespannter auf die Handlung war.
Doch zunächst wird man in die Gedankenwelt von Gerret Kolbe gezogen, die ihre eigenen Dämonen beherbergt.
Der Autor verschafft uns hier einen tieferen Einblick in die Vergangenheit des Kommissars, was enorm dramatisch und tragisch anmutet. Dennoch werde ich noch nicht ganz schlau daraus.

Und damit tauchen wir auch schon in die Welt von Langeooge ein. Oder besser gesagt, in die ungeschriebenen Gesetze der Insulaner. Allgemeines Friesenrecht besagt, wer etwas findet, der darf es behalten.
Wenn dann ein schön großer Container angeschwemmt wird, ist alles sogleich in Aufruhr. Blöd nur, wenn die Kommissare dazwischen funken und somit Öl ins Feuer gießen. Autsch. Sag ich nur.
Ein spektakulärer Vorspann, wenn man so will. Dennoch hat mich vor allem das aggressive und impulsive Verhalten der Insulaner erschüttert.
Aber das soll noch nicht alles gewesen sein.

Marc Freund zog mich mit seiner packenden und bildhaft zu erzählenden Art sofort in den Bann.
Hier steht vor allem der Fall absolut im Fokus, was mir enorm gut gefallen hat.
Eskalation. Das bringt es verdammt gut auf den Punkt.
Denn der Container steht wie ein Damoklesschwert über allem und wird quasi zum Dreh und Angelpunkt.
Dabei spielt der Container eher einer untergeordnete, aber trotzdem zentrale Rolle.
Makaber, wenn man sich die Tragik hinter allem anschaut.
Der Autor geht hier auf die unterschiedlichsten Themen ein, aber schafft es auch die zwischenmenschlichen Aspekte aufleben zu lassen.
Dabei kommen die unglaublichsten Dinge ans Tageslicht, die mich wirklich immens erschüttert haben.
Denn jeder Charakter wandelt sich immer weiter und am Schluss, hat man das Gefühl, ihn gar nicht mehr wiederzuerkennen.
Das fand ich schon extrem, da man im Laufe der Handlung, zu dem ein oder anderen eine emotionale Bindung aufbaut, die dann auf extreme Weise erschüttert wird.
Dabei entdeckt man ,wie verletzlich einige davon sind.
Wie gekonnt manipuliert und intrigiert wird, als gäbe es kein Morgen mehr.
Jeder möchte gefallen, sich anpassen und auf keinen Fall ausgestoßen werden.
Was den emotionalen Bereich verstärkt und eine gewisse Abhängigkeit erkennen lässt.
Die nur in eine Abwärtsspirale münden kann.

Und daneben die beiden Inselkommissare Gerret Kolbe und Rieke Voss, die immer wieder an ihre Grenzen stoßen und ihr möglichstes tun, um diesen Fall zu lösen.
Der sich schließlich als erstaunlich vielschichtig und dramatisch herausstellt.
Dabei muss ich ehrlicherweise zugeben, dass mir die ein oder andere Szene zu zugespitzt, zu gewollt dargestellt wurde. Was zwar den Adrenalinspiegel gewaltig in die Höhe treibt, aber eben auch etwas zu perfekt wirkt.
Marc Freund schafft es dennoch mit einer sehr abwechslungsreichen Story zu punkten, die mich am Ende ziemlich überrascht hat.
Ihm gelingt es die losen Fäden zusammenzubringen und eine Kette an dramatischen, sowie tragischen Ereignissen damit auszulösen.
Das macht mitunter auch nachdenklich, weil es den schönen Schein defakto nicht gibt und man in seinem Glauben tief erschüttert wird.

Insgesamt ein sehr fesselnder Ostfrieslandkrimi, der es schafft mit Authentizität, Lebendigkeit und gut durchdachter Ermittlungsarbeit zu punkten.
Besonders die Kommissare sind klasse, weil sie ihre Diskrepanzen haben und es dadurch niemals einfach wird.
Gern könnte man Enno noch mehr in den Vordergrund rücken, denn er trägt erdammt großes Potential in sich, das dringend ausgeweitet werden muss.

Fazit:
“Langeooger Gier” ist der zweite Fall für Gerret Kolbe und Rieke Voss.
Ein richtiges cooles Ermittlerpaar, das ihre Diskrepanzen hat und dadurch niemals Langeweile aufkommen lässt.
Der Fall hat mich diesmal enorm erschüttert und zum nachdenken gebracht.
Nichts ist so wie es scheint.
Es macht sich eine gewisse Beklemmung breit, wenn man erkennt ,wie weit emotionale und psychische Abhängigkeit reichen kann.
Ein ziemlich komplexer Band, der am Ende nicht nur sprachlos macht, sondern auch einiges an Dramatik und Tragik aufkommen lässt.
Ein fast perfekter Ostfrieslandkrimi, der nicht ganz ohne Kritik auskommt.