ein sehr interessanter und vielschichtiger Kriminalroman, dem eine große Tragik zugrunde liegt
Die Tote mit dem Buddelschiff. OstfrieslandkrimiDer neue Fall wird für Kommissar Steen der persönlichste überhaupt.
Seine Spürnase führt ihn nach Twixlum, aber nicht um an einen Tatort zu gelangen, sondern um dem Ruf seiner eigenen Vergangenheit zu ...
Der neue Fall wird für Kommissar Steen der persönlichste überhaupt.
Seine Spürnase führt ihn nach Twixlum, aber nicht um an einen Tatort zu gelangen, sondern um dem Ruf seiner eigenen Vergangenheit zu folgen.
Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes, plötzlich ist ein neuer Fall da und die Dinge überschlagen sich plötzlich.
Alfred Bekker hat einen sehr angenehmen Schreibstil, wodurch ich diesen Ostfrieslandkrimi an einem Stück gelesen habe.
Der neue Fall rückt Steen sehr stark in den Fokus, weil es ihn selbst und seine eigene Vergangenheit betrifft.
Eine Vergangenheit, die ihre Geheimnisse und Opfer mit sich bringt.
Dinge, die endlich an die Oberfläche müssen, um ans Licht zu kommen.
Ich mag Steen an und für sich wirklich sehr gern. Besonders seine ruhige und etwas eigene Art. Aber hier hätte ich mir gewünscht, er würde etwas aus sich herausgehen, ordentlich auf den Tisch hauen und einfach Impulsivität zeigen. Aber so ist Steen einfach nicht. Das ist einfach eine Eigenart, wodurch dieser Krimi doch die ein oder andere Länge hat, was besonders bei den Dialogen zu beobachten ist.
Es führt auch dazu, dass keine richtige Energie und kein Tempo aufkommt.
Altje und Johnny haben mir diesmal besonders gut gefallen, ebenso wie die Nebencharaktere, die nicht immer so scheinen, wie sie sind.
Doch insgesamt wirklich gut greifbar und authentisch.
Dafür punktet der Autor mit einem extrem interessanten Fall, der nicht nur sehr komplex, sondern auch sehr beklemmend ist.
Zudem hat man hier das Gefühl, den Kommissar etwas näher kennenzulernen und zu verstehen,warum er niemanden an sich heranlässt.
Interessant war hier das erste Opfer, wodurch alles ins Rollen kam. Obwohl man recht viel über die Hintergründe erfährt, hätte ich mir jedoch noch mehr Details gewünscht.
Der Kriminalfall selbst wirkt anfangs recht simpel, entwickelt sich aber im Laufe der Handlung als ziemlich komplex.
Dabei ist vor allem die große Tragik dahinter sehr gut erkennbar.
Ich mochte die Charaktere, die dabei hervorkamen ,wahnsinnig gern. Denn sie sind völlig unterschiedlich in ihrer Art und Weise. Es ist auch keinesfalls so, dass jemand mit purer Kaltblütigkeit agiert. Viel mehr steht dabei im Fokus, was für eine Art von Menschen sie sind und was sie zu verlieren haben.
Alfred Bekker gelingt es ein tragisches Bild mit einem verhängnisvollen und dramatischen Verlauf zu zeichen, dass man so nicht erwarten würde und dem man bis zu einem gewissen Punkt, Verständnis entgegenbringt.
Insgesamt ein sehr interessanter Kriminalroman, der wieder zeigt, dass man niemanden wirklich kennt. Manchmal nicht mal sich selbst.
Er punktet mit gut gezielten Wendungen, die dem ganzen mehr Brisanz und Intensität verleihen.
Ich bin gespannt, womit er sich als nächstes befasst.
Fazit:
“Die Tote mit dem Buddelschiff ” ist ein sehr interessanter und vielschichtiger Kriminalroman, dem eine große Tragik zugrunde liegt, was ziemlich beklemmend und verstörend wirkt.
Kommissar Steen wird mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert und endlich kann man ein Stück weit nachvollziehen, warum er ist, wie er ist.
Ein Roman, der definitiv nicht kalt lässt und zeigt, wie wenig man die Menschen aus seinem eigenen Umfeld kennt.
Manchmal nicht mal sich selbst.