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Veröffentlicht am 01.11.2020

“Blister” ist so unglaublich großartig, erschütternd, wunderschön, grausam und verstörend zugleich

Blister
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Endlich ein neues Werk von Jeff Strand. “Der Zyklop” hat mich ja schon richtig begeistert, aber dieses Werk toppt es nochmal um Längen.

Sein Schreibstil ist absolut mitreißend, herrlich sarkastisch und ...

Endlich ein neues Werk von Jeff Strand. “Der Zyklop” hat mich ja schon richtig begeistert, aber dieses Werk toppt es nochmal um Längen.

Sein Schreibstil ist absolut mitreißend, herrlich sarkastisch und voller Spannungselemente.
Das Herzstück dieses Thrillers ist definitiv Jason. Denn er spricht direkt zum Leser und erzählt ihm seine Geschichte, wodurch wir ausschließlich seine Perspektive erfahren.
Jason ist einfach ein herrlicher Charakter. Selten hatte ich so viel Spaß einen Menschen zu begleiten, wie bei ihm.
Er ist herrlich authentisch, tritt gerne mal ins Fettnäpfchen. Aber richtig genial ist sein Humor. Er trieft nur so vor Sarkasmus und das in sehr trockener Art und Weise. Die Dialoge, einfach zum niederknien. Ich war ständig am abfeiern.
Auch wenn die Situation noch so brenzlig ist, er hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen.
Im krassen Gegensatz dazu, haben wir “Blister” ,das Monster.
Doch was bedeutet Monster?
Das, was wir sehen oder viel mehr, dass was vor uns verborgen wird und für viel mehr Leid, Angst und Qual sorgt.
Ich mochte Rachel sofort.
Sie ist verdammt zur Einsamkeit.
Eine Welle des Schmerzes hat mich ergriffen, als ich das Ausmaß begriff. Man kann es sich vorstellen, was es für einen Menschen für sie bedeutet. Nicht mal ansatzweise.
Doch die wichtigere Frage ist doch, was dieser Zustand mit ihr selbst macht.

Und dann haben wir diese kleine Ortschaft, in der sie eingeschlossen ist.
Ein Ort , mit vielen Geheimnissen, die auf keinen Fall ans Licht kommen dürfen.
Düster, bedrohlich, verstörend.
Und trotzdem machen die Nebencharaktere diese Story so unheimlich gut.
Denn diese Menschen sind keinesfalls perfekt. Meistens nicht mal bedrohlich. Die Umstände machen es bedrohlich und so ausweglos. Viel mehr entdeckt man hier viel Unsicherheit, die alles in eine tiefe Abwärtsspirale münden lässt.
Über verschlungene Pfade hat jeder mit allem zutun, aber zugleich anders, als man sich das vorstellt.
Verhängnisvolle Situationen, die mitten im Chaos enden. Eine Kettenreaktion die sich immer weiter fortführt und so viel Tragik mit sich reißt.
Auf verquere Art und Weise konnte ich ihr Handeln nachvollziehen und verstehen. Ja, es ist menschlich, aber zugleich auch grausam und erschütternd. Jeff Strand zeichnet hier in keinster Weise ein Bild der puren Bösartigkeit. Viel mehr macht gerade diese Zusammengehörigkeit zu schaffen und sorgt einfach für ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Was keineswegs heißt, dass nicht auch das Böse hier zu finden ist. Denn das ist es durchaus.
Bereits am Anfang des Buches ,zeichnet er ein sehr klares Bild dessen, was sein könnte.
Aber wenn man hier als Außenstehender hinzukommt und direkt die Finger auf die blutende Wunde legt, ist das quasi wie ein rotes Tuch.

Ich habe diese Story sofort geliebt. Denn der Autor erzählt sie mit einer Leichtigkeit, das einem schwindelt.
Jason ist so erfrischend anders und passt so perfekt rein.
Die Hintergründe um Rachel haben mich erschüttert und zugleich tief bewegt. Denn hier geht es in erster Linie um den Beschützerinstinkt, der immer wieder erwacht.
Das Verbrechen, diese ganze Ungerechtigkeit, das ganze Ausmaß dessen ,ist absolut grauenvoll und verheerend.
Aber noch viel schlimmer ist, wie es in den Köpfen der Menschen zugeht.
Wie gestört und provokativ man sein kann.
Denn die wahren Monster verstecken sich nicht.
Die wahren Monster lachen dir ins Gesicht und rammen dir ein Messer mitten in die Brust, wenn du es nicht erwartest.
Jeff Strand hat eine unverwechselbare Art, genau das knallhart auf den Punkt zu bringen.
Das mag weh tun ,aber es ist unverfälscht und echt und genau deswegen sticht dieses Werk so heraus.

Ich hab dieses Buch in einem Zug inhaliert und bin einfach komplett hin und weg.
Es ist wunderschön und grausam zugleich.
Eine Geschichte ,die einfach zeigt, das Menschlichkeit nichts wert ist, wenn man nichts mehr zu verlieren hat.
Dramatisch, mit Wendungen bestückt, die mich absolut überrumpelt und sprachlos gemacht haben. Denn dadurch bekam das Ganze nochmal eine völlig neue Bedeutung.
Eine Story die definitiv zum nachdenken anregt, weh tut und einfach so unglaublich großartig ist, dass ich sie jedem in die Hand drücken möchte.
Definitiv ein Highlight.
Ich muss dringend den nächsten Jeff Strand lesen

Fazit:
“Blister” ist so unglaublich großartig, erschütternd, wunderschön, grausam und verstörend zugleich.
Ein Cartoonist, der mich mit seinem triefenden Sarkasmus absolut begeistert hat und mich mit seinem Feingefühl absolut überwältigt hat.
Eine Geschichte, die zeigt, dass es leicht ist, für ein Monster gehalten zu werden.
Aber verdammt schwer, die wahren Monster zu entdecken und zu entlarven.
Und dazwischen zart geflochtene Emotionen, die sehr intensiv sind und verdammt nochmal unter die Haut gehen.
Ein begnadeter Autor, der wieder ein absolutes Meisterwerk abgeliefert hat.

Veröffentlicht am 22.10.2020

Grausam, verstörend und sehr beklemmend

Pepper-Man
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Pepper- Man ist ein magisches Abenteuer, das sich von allem abhebt, was ich bis dahin kannte.
Ich hatte keine Vorstellung darüber, was ich hier bekommen würde und gleichzeitig, ist es völlig anders, als ...

Pepper- Man ist ein magisches Abenteuer, das sich von allem abhebt, was ich bis dahin kannte.
Ich hatte keine Vorstellung darüber, was ich hier bekommen würde und gleichzeitig, ist es völlig anders, als ich jemals gedacht hätte.
Denn die Autorin erzählt hier nicht nur eine verstörende Geschichte über Einsamkeit und große Tragik.
Sie bringt hier vor allem sehr große Verletzlichkeit hervor.
Wenn wir gedemütigt und missbraucht werden, auf welche Art auch immer. So schützt uns, unser ganzes Selbst davor.
Vielleicht gibt es Pepper – Man.
Aber vielleicht ist es auch eine Geschichte, die unser Unterbewusstsein zelebriert, um uns vor Schmerz, Qualen und völliger Zerstörung zu schützen.

Camilla Bruce hat einen sehr einnehmenden und enorm fesselnden Schreibstil, so dass ich das Buch einfach nicht loslassen konnte.
Es hat mich fasziniert und verstört zugleich.
Die Fragen wurden immer mehr und ließen mir keine Ruhe.
Die Atmosphäre ist dunkel, magisch und einfach unbeschreiblich. Auf malerische Art zaubert die Autorin eine beklemmende Atmosphäre, die in den Bann zieht und einfach vollends verschlingt.
Dabei ist es nicht mal rasant. Es ist eher ruhig, aber dennoch brodelt es unter der Oberfläche gewaltig.
Wie ein sanftes vibrieren, dass sich immer weiter steigert.
Explosiv, verstörend und einfach auf düstere Art sehr zauberhaft.
Schmerz, der sich mit jeder Seite mehr aufbaut. Der sich immer weiter dehnt, um vollends die Kontrolle zu verlieren.
Bis es nicht mehr geht.
Bis es kein entkommen mehr gibt.

Auf Cassandra wird dabei der Fokus gerichtet. Es ist ihre Geschichte, also erleben wir auch alles aus ihrer Sichtweise.
Das gibt ihr enorm viel Tiefe und Authentizität.
Ich mochte sie sehr. Ihre unberührte, sanfte, aber auch völlig zerstörte Seele.
Wie ein kleines Kind, das dem Leben nicht gewachsen ist und mehr als alles andere Halt benötigt.
Ich kann mir förmlich das Lächeln vorstellen, als sie alles niederschrieb.
Es muss befreiend gewesen sein.
Auch Pepper- Man möchte ich auf seltsame Art und Weise. Ebenso wie Mara.

Um diese Geschichte zu verstehen, benötigt man enorm viel Einfühlungsvermögen und große Vorstellungskraft. Und das beherrscht die Autorin gekonnt.
Sie zeichnet ein grandioses Bild von einer Frau, die niemals vergessen sein wird.
Ein Setting, dass einfach Magie pur versprüht.
Gleichzeitig zeigt sie uns, wie faszinierend und gleichzeitig beängstigend, unsere Psyche sein kann.
Was tut der Körper um uns zu schützen?
Wie weit wird er gehen, damit wir uns nicht selbst zerstören?
Die Hintergründe haben mich in ein tiefes Tal der Traurigkeit und Wut geführt.
So viel Grausamkeit und Subtilität.
Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich gelitten, wie sehr ich diese Grausamkeit gespürt habe.

Und obwohl Cassandra so viel Unrecht erleiden musste. So spürt man auch mit jeder Seite, ein bisschen mehr Hoffnung.
Es gibt da etwas, wofür es sich zu leben, zu kämpfen lohnt.
Diese Story ist auf seltsame Art und Weise wunderschön, denn sie berührt das Herz.
Aber sie ist auch brutal. Denn in manchen Zügen, erkennt man Skrupellosigkeit und fragt sich, wo denn die empathischen Fähigkeiten geblieben sind.
Vielleicht gab es sie einmal?
Aber vielleicht wurde man auch dazu geformt.
Weil man nichts anderes weitergeben konnte, als man es kannte.

Diese Geschichte hat mich wirklich überrascht. Denn die Autorin bringt hier auch ernste Themen hinein, die einfach in der Seele weh tun und arbeiten.
Dieses Zusammenspiel zwischen Realität und Fiktion.
Zwischen Leid und Glück.
Ich bin einfach begeistert, von dieser Intensität und Fülle, dass es mir komplett den Atem raubt.
Eine Story, die nicht nur extrem genial ist, sondern darüber hinaus auch zum nachdenken anregt.
Ich hoffe, wir werden noch mehr von der Autorin lesen

Fazit:
Pepper- Man und Cassandra.
Camilla Bruce hat mich hier definitiv überrascht. Eine Geschichte die völlig anders ist, als man erwarten würde.
Grausam, verstörend und sehr beklemmend.
Aber auch sehr zauberhaft, tiefsinnig und unglaublich faszinierend.
Camilla Bruce hat hier eine Idee zelebriert, die sehr viel Wahrheit in sich trägt ,berührt und einfach zum nachdenken anregt.
Denn nicht alles, was du siehst, ist tatsächlich da und auch umgekehrt gilt das.
Nur weil du etwas nicht sehen kannst, heißt das nicht, dass es nicht da sein kann.
Ich bin absolut begeistert.
Unbedingt mehr von dieser Autorin.

Veröffentlicht am 14.10.2020

Eine wendungsreiche, tragische und dramatische Geschichte, die nicht kalt lässt

Langeooger Schampus. Ostfrieslandkrimi
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Marc Freund startet mit “Langeooger Schampus ” seine neue Ostfrieslandkrimi Reihe rund um die Langeooger Inselkommissare Gerret Kolbe und Rieke Voss .
Zwei Kommissare, die sich auf sehr seltsame Art und ...

Marc Freund startet mit “Langeooger Schampus ” seine neue Ostfrieslandkrimi Reihe rund um die Langeooger Inselkommissare Gerret Kolbe und Rieke Voss .
Zwei Kommissare, die sich auf sehr seltsame Art und Weise kennenlernen. Was bei mir den Schmunzelfaktor erhöhte, aber gleichzeitig Kolbe unglaublich sympathisch machte.
Ich fand besonders Kolbe sehr interessant. Da sein Hintergrund sehr geheimnisvoll ist. Man aber immer wieder Bruchstücke davon mitbekommt. Dadurch wirkt er nicht nur enorm interessant, sondern auch sehr sympathisch.
Rieke Voss ist dagegen schon ein ganz anderes Kaliber und ich weiß noch nicht so recht ,was ich von ihr halten soll.
Die Nebencharaktere haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, da jeder irgendetwas zu verbergen scheint und man somit eigentlich nie auf der sicheren Seite sein kann.

Der Schreibstil des Autors ist sehr leicht, atmosphärisch und eindringlich.
Die Perspektiven erfolgen dabei aus den unterschiedlichsten Bereichen. Meist begleiten wir die Ermittler. Besonders Kolbe tritt hier stark in den Fokus. Was mir ausnehmend gut gefallen hat. Da er dadurch auch Tiefe erlangt, so das man ihn enorm gut wahrnehmen kann.
Dazu gibt es noch eine weitere Perspektive, wobei nie wirklich klar war, wer hier das Zepter in der Hand hielt.

Der Einstieg gefiel mir gleich sehr gut. Denn durch Kolbes Auftauchen, fühlte man sich sofort wohl.
Dafür schafft es der Autor mit einer drückenden und düsteren Atmosphäre zu punkten, was den Nervenkitzel ordentlich erhöhte.
Interessant war hier in erster Linie der Kriminalfall, denn lange Zeit war nicht ganz klar,ob es sich um einen Vermissten- oder Mordfall handelte.
Dafür zeichnet der Autor ein sehr eindringliches Bild des Opfers.
Was zunehmend interessant und verwegen zugleich war.
Denn dadurch geraten enorm viele Verdächtige in den Fokus.
Doch wer hat ein Motiv?

Der Autor lässt uns in erster Linie an der Ermittlungsarbeit teilhaben, die sehr gut ausgearbeitet wurde.
Dennoch kam man dem Ziel kein Schritt näher.
Zuviel ist offen, zuviel unbeantwortet.
Dabei zeigt er ganz klar, wohin Gier und Skrupellosigkeit führen kann. Was doch mitunter zu denken gibt.
Der Täter selbst, blieb bis zum letzten Moment im Dunkeln. Es gab kein herankommen, umso größer war die Überraschung.
Denn plötzlich wird man von einer Welle des Schmerzes, der Niedertracht und Wut überspült, dass man einfach nur noch komplett in der Luft hängt.

Insgesamt hat mir der erste Band rund um die Inselkommissare enorm gut gefallen.
Voller Geheimnisse, Tragik und sehr viel Dramatik.
Eine relativ komplexe Story, die vor Augen führt, dass man niemanden wirklich kennt.
Bitte mehr davon.

Fazit:
Gleich der erste Fall für die frischgebackenen Langeooger Inselkommissare Gerret Kolbe und Rieke Voss ,hat es enorm in sich.
Zwei verschwundene Personen und dazwischen viele ungelöste Rätsel.
Marc Freund macht sehr eindringlich klar, dass hier nichts ist, wie es scheint und das jeder sein Geheimnis hat.
Eine wendungsreiche, tragische und dramatische Geschichte, die nicht kalt lässt.
Unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 12.10.2020

Leider etwas schwächer, als der Vorgänger

Der Onyxpalast 2
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Nachdem ich den ersten Teil dieser Reihe wirklich geliebt habe, war ich ganz gespannt auf den zweiten Band.

Inzwischen ist ein Zeitsprung erfolgt und wir finden uns von 1639 – 1666 wieder.
Unterschiedliche ...

Nachdem ich den ersten Teil dieser Reihe wirklich geliebt habe, war ich ganz gespannt auf den zweiten Band.

Inzwischen ist ein Zeitsprung erfolgt und wir finden uns von 1639 – 1666 wieder.
Unterschiedliche Zeiten, die von verschiedenen historischen Ereignissen geprägt werden.
Ein enormer Zeitsprung. Was man vor allem bei den menschlichen Charakteren zu spüren bekommt.
Michael Deven ist nicht mehr da und diesen schmerzlichen Verlust, den Lune erleidet, spürt man mehr als deutlich. Es gab Momente, da war sie völlig in Schmerz und Trauer gefangen.
Dafür dürfen wir Anthony und Jack begrüßen, zwei Charaktere, die ich unfassbar gern mochte. Die mich durch sämtliche Stadien der Gefühlsachterbahn gejagt haben. Das führt aber zu keiner weiteren Liebesgeschichte.
Denn ganz klar liegt hier die Politik und Diskrepanzen im Vordergrund.
Ich mochte Lune als Rebellin unheimlich gern. Doch als Königin, ist sie eine völlig andere Person, obwohl sie sich ihren reinen Charakter bewahrt hat.
Was sie jedoch viel angreifbarer und verletzlicher macht.
Das ruft schnell alte Feinde auf den Plan und die Welt unterhalb der Mauern Londons , wird tief erschüttert.
Im halsbrecherischen Tempo findet man sich in Intrigen und Manipulationen wider, die es wirklich in sich haben.
Dazu die elementaren Aspekte, die für viel Trauer, Qual und Schmerz sorgen.
Was wiederum zeigt, wie vergänglich das Leben ist. Ein Aspekt, der Lune ihre eigene Unsterblichkeit vor Augen führt.
Es geht ums nackte Überleben und gleichzeitig muss man all die Widersacher in Schach halten. Es zehrt mehr und mehr an ihr. Und tatsächlich hatte ich zwischenzeitlich Angst um sie.
Angst, dass sie dem nicht gewachsen ist.
Denn es ist kein leichtes Unterfangen, denn Verrat ist ebenso vertreten wie pure Missgunst.

Auch dieser Band ist wieder sehr komplex gehalten, weshalb ich mich schwer tat, in das Geschehen hineinzufinden.
Ich vermisste die Leichtigkeit und den Esprit, den der erste Band ausmachte.
Es war schwierig für mich, die einzelnen Zusammenhänge zu verfolgen, da es manchmal etwas trocken zuging.
Nichtsdestotrotz fand ich es interessant und spannend zugleich.
Eine Zeit die einfach sehr schwierig war, was hier sehr eindringlich klar gemacht wurde.
Die Goodmeade Schwestern haben mir die Story mit Wärme und ihrem zuckersüßen und weisen Charme versüßt.

Auch hier gibt es wieder die unterschiedlichsten Handlungsstränge, die zwar anfangs etwas anstrengend zu verfolgen sind, aber nach und nach schlüssig aufgeklärt werden.
Zumeist verfolgten wir dabei die Perspektiven von Lune, Anthony und Jack. Was sie hervorragend mit Tiefe, Authentizität und spürbaren Ecken und Kanten ausstattet.
Insgesamt punktet die Autorin wieder mit einigen Wendungen, die mich immer wieder umdenken und nach Luft schnappen ließen.
Dennoch empfand ich diesen Band schwächer als den Vorgänger. Die Leidenschaft, die Intensität und einfach dieser magische Zauber, kam hier nicht ganz so gut zum Ausdruck.
Die Emotionen wollte mich nicht so überwältigen, wie ich es gern gehabt hätte.
Ich hoffe in Band 3 findet sie wieder zur alten Form zurück. Denn ich mag Lune unglaublich gern und möchte gern erfahren, wie es für sie weitergeht.

Ganz wichtig finde ich hier das Personenverzeichnis, das man am Anfang des Buches findet. Das macht es etwas leichter, alles besser zu verstehen.

Fazit:
Lune und Deven haben mich in Band 1 unglaublich begeistert.
Der zweite Band ist ebenso komplex, wie der erste und unglaublich interessant, weil enorm viel passiert.
Trotzdem ist dieser Band schwächer.
Mir fehlte die Leichtigkeit, die Intensität und einfach die unglaubliche Fülle und der Zauber, der alles ausmacht.
Ein solider zweiter Band, der für mich jedoch etwas anstrengend zu lesen war.
Ich hoffe in Band 3 kann ich wieder mehr ankommen und meine Lune in die Arme schließen.

Veröffentlicht am 12.10.2020

Ein epischer und absolut fantastischer Auftakt voller Magie und Zauber

Der Onyxpalast 1
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Auf den Auftakt rund um die 4teilige Reihe des Onyxpalastes von Marie Brennan, war ich immens gespannt.
In das Cover hab ich sofort verliebt.
Klassisch, elegant, aber auch sehr fantastisch und magisch ...

Auf den Auftakt rund um die 4teilige Reihe des Onyxpalastes von Marie Brennan, war ich immens gespannt.
In das Cover hab ich sofort verliebt.
Klassisch, elegant, aber auch sehr fantastisch und magisch angehaucht.
Etwas, was den Inhalt einfach perfekt wiedergibt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und leicht. Leicht verständlich, in seiner Ausführung. Es wird eine gehobene Sprache verwendet. Da es im 15. Jahrhundert spielt, passt das einfach perfekt.
Hinzu kommt, dass es stückweise wirklich sehr weise und poetisch wirkt.
Am Anfang hätte ich nie erwartet, dass mich dieses epische Werk so begeistern würde.
Denn ich brauchte eine geraume Zeit um hineinzufinden. Die Konstellationen untereinander zu verstehen und einfach die Komplexität zu begreifen.
Dabei haben es die Charaktere geschafft mich am meisten zu beeindrucken.
Ich war fasziniert von den beiden Königinnen Elisabeth und Invidiana.
Licht und Schatten. So lässt es sich am besten umschreiben.
Zwei Frauen ,die unterschiedlicher kaum sein könnten und aufgrund dessen ,diese Story so herausragend gut machen.
Die eine geliebt, die andere gefürchtet.
Ich war begeistert von ihrer Intensität. Wobei ich tatsächlich sagen muss, dass sie zwar recht blass blieben, aber wie Herrscher über allem schweben.
Allein die Atmosphäre, die Explosivität des Ganzen, ist so gewaltig, dass man sich dem nicht entziehen kann.

Eine ganz besondere Verbindung konnte ich zu Deven und Lune aufbauen. Zwei Charaktere, die diese Geschichte beherrschen und zum zentralen Punkt werden. Zum größten Teil begleiten wir die beiden, was Ihnen enorm viel Tiefe und Ausdruck verschafft.
Lune kam mir erst etwas kühl und kalkuliert vor. Aber je mehr ich sie kennenlernte, umso mehr schloss ich sie in mein Herz.
Verletzlich, loyal, aber dennoch sehr stark und mutig. Sie geht über ihre Grenzen hinaus, ohne sich nur einmal umzublicken.
Und das ist einfach so großartig.
Ebenfalls haben mich die Schwestern Goodmeade begeistert. Weise und voller Elan, den man Ihnen gar nicht zutraut.

Die Story selbst brauchte erst etwas Anlaufzeit, um sich richtig entfalten zu können. Dabei hat dies die Autorin in fünf Akte unterteilt.
Man wird hineingezogen in eine Welt aus Dunkelheit und Schmerz.
Trauer und Angst.
Intrigen und Manipulationen.
Von dieser Kombination war ich unglaublich begeistert. Denn anfangs hatte ich nicht das Gefühl, dass sich die Emotionen so Bahn brechen könnten, wie sie es letztendlich taten.
Doch die Welt, die Charaktere entwickelten sich immer mehr und zeigten, dass sie einfach mehr sind.
Lune und Deven haben am meisten zu kämpfen und geraten in einige gefährliche Situationen, die sie alles kosten könnten.
Doch sie sind raffiniert und nicht auf den Kopf gefallen, weshalb sie immer wieder ein Schlupfloch fanden.
Beängstigend hingegen waren die Fae und die Magie an sich.
Wenn man die Story versteht, begreift man erst, wie gefährlich.
Es ist verstörend, wozu sie imstande sind.
Wie sie manipulieren und intrigieren.
Aber nicht jeder ist gleich. Weshalb es auch sehr abwechslungsreich und unglaublich spannend gehalten ist.
Dabei verliert sich die Autorin in sehr vielen Details, was der Story aber noch mehr Intensität und Konturen verschafft.
Ich hab einfach ununterbrochen mitgefiebert und mitgezittert.
Denn hier geht es nicht um den einzelnen Menschen. Es geht um alles. Um die ganze Welt.
Um die Dunkelheit, die alles beherrscht und in Ketten legt.
Besonders der psychologische Aspekt wiegt hier so verdammt schwer.
Zarte, reine Seelen werden zerstört und umgekehrt. Doch wenn keine Hoffnung mehr da ist, was bleibt dann noch?

Etwas aufgelockert wird das Ganze durch eine sanfte, sehr zarte Liebesgeschichte. Die kaum wahrnehmbar, aber dennoch sehr intensiv ist und einfach die Emotionen unglaublich verstärkt.
Die Handlung lebt von Entwicklungen, die den Nervenkitzel erhöhen.
Stellenweise ist es sehr grausam und beklemmend. Aber nicht weil es so brutal ist.
Sondern weil man es hier mit Machtspielen und Niedertracht zutun bekommt.
Es gab einige Wendungen, die ich so gar nicht erwartet habe. Die mich sprachlos gemacht und gleichzeitig so viel nachvollziehbarer gemacht haben.
Die Blickwinkel verschieben sich.
Es wird reiner, klarer .
Das Ende beinhaltet keinen Cliffhanger, hat mich dennoch unsagbar berührt.

Ich bin sehr gespannt, was im nächsten Band passiert.
Denn ohne Frage, hat die Autorin etwas sehr Einzigartiges und faszinierendes zu Papier gebracht, das trotz der Perfidität, einen Hoffnungsschimmer schenkt.

Fazit:
Der Onyxpalast.
Ein Werk voller Intensität und Fülle.
Voller Komplexität und außergewöhnlichen Charakteren.
Voller Schmerz und Dunkelheit.
Intrigant und manipulativ.
Ein epischer und absolut fantastischer Auftakt voller Magie und Zauber, der im 15.Jahrhundert spielt.
Eine Welt ,die mich in ihren Bann gezogen hat und zwei Königinnen, die unglaublich faszinieren.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie begeistert ich bin. Wie sehr mich diese Emotionen unter sich begraben haben.
Denn die Autorin hat hier etwas verdammt brilliantes und einzigartiges fabriziert, das definitiv nach mehr verlangt.