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Veröffentlicht am 29.01.2019

Ein Roman, der das Herz im Sturm erobert und dabei zeigt, wie wichtig es ist, zu leben und zu lieben

Backstage Love – Unendlich nah
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Durch die Reihe rund um die Carhill Sisters, bin ich der Autorin total verfallen. Bei der Reihe rund um die Swores, handelt es sich zwar um eine Neuauflage. Aber seltsamerweise ist sie bei mir total untergegangen. ...

Durch die Reihe rund um die Carhill Sisters, bin ich der Autorin total verfallen. Bei der Reihe rund um die Swores, handelt es sich zwar um eine Neuauflage. Aber seltsamerweise ist sie bei mir total untergegangen. Ich liebe Rockstar Romanzen und mit diesem Roman hat Liv Keen bewiesen, das sie mehr kann, als nur Romanzen zu schreiben. Es ist vor allem ein Roman der mitten ins Herz trifft, aber auch das Adrenalin ordentlich in Wallung bringt.

Durch den leichten, intensiven und absolut bildhaften Schreibstil der Autorin war ich wieder viel zu schnell mit dieser Geschichte durch.
Der Einstieg fiel mir gleich leicht. Nic und Mia sind einfach unheimlich tolle Protagonisten, die mein Herz im Sturm erobert haben. Nic ist alles, was man von einem Rockstar erwartet. Zudem zeigt die Autorin sehr deutlich auf, das Nic zwei Gesichter hat. Die des Rockstars und die des besten Freundes von Mia. Zwei so gegensätzliche Gesichter, das man begreift, das er diese Mauer brauch um (über)leben zu können. Nic ist ohne Zweifel hart im nehmen, aber auch seine Wärme und seine weichen Kanten schimmern immer mehr durch. Man kann sich nicht vorstellen wie hart diese Branche ist. Daher fand ich es auch wichtig, das man die Schattenseiten dessen sieht. Zumal Liv Keen eine äußerste wichtige Thematik eingewoben hat, die einem förmlich die Luft zuschnürt. Egal wie sehr man es auch möchte, man kann nicht erahnen , was genau dahinter liegt. Man kann jedoch sehr gut die Ängste, die Bedrohung und Verzweiflung spüren, die dahintersteckt.
Eine Bedrohung, die alles aus dem Gleichgewicht bringt.
Erschüttert, schockiert und in einen Abgrund reißt.
Das waren Momente in denen ich unglaublich mit Mia und auch mit Nic mitgelitten habe. Mein Herz brach förmlich auseinander, bei all dem Schmerz und der Perfidität.
Und dann gibt es ganz besondere Menschen, die diese Momente einfach besser und leichter machen. Ich liebe Lizzy und Liam. Aber vor allem Lizzy. Sie ist so unglaublich lebendig, erfrischend und hat mich immer wieder zum lachen gebracht. Sie ist der Fels in der Brandung, sie ist der Halt, den Mia so dringend braucht, wenn alles um sie herum auseinanderbricht. Sie fängt Mia auf, wenn es sonst niemand mehr tut.
Ja und Mia. Sie ist einfach so eine tolle Persönlichkeit. Sie hat mich berührt mit ihrer starken, verletzlichen und unerschütterlichen Art. Man würde nicht meinen, wieviel Kraft in dieser zarten Persönlichkeit steckt. Man hat immer das Gefühl neben Mia sein zu müssen. Um sie aufzufangen, ihr Halt zu geben und einfach für sie da zu sein.
Dieser Roman besticht vor allem durch wunderbare Charaktere. Die nicht perfekt sind und gerade an den Herausforderungen wachsen. Eine Familie, die ein Anker ist, bei der aber auch hitzige Auseinandersetzungen nicht außen vor bleiben.
Allesamt sind sie authentisch, lebendig und man spürt sie einfach mit jeder Faser seines Herzens.

Die Handlung selbst hat mich total begeistert. Man könnte sagen, ich habe mich total darin verliebt.
Es war toll, einen Einblick in die Welt eines Rockstars zu bekommen und daneben sieht man Mias Alltag und versteht, wie sehr sie leidet und auch was sie emotional gesehen , für eine Entwicklung durchmacht. Denn wir erfahren hier die Perspektiven von Mia und Nic. Was das Ganze tiefer macht und nicht eindimensional wirken lässt. Man begreift wie sie fühlen, was sie beschäftigt und wie tief ihre Verbundenheit geht. Besonders schön, fand ich auch die Rückblicke in die Vergangenheit. Es zeigt, was sie geteilt und woran sie gewachsen sind.
Nicht nur Liebe bekommt man geboten. Es ist vor allem eine Verbundenheit, die immer mehr wächst. Sie lässt Grenzen überspringen und macht für etwas viel größeres Platz.
Es ist Vertrauen, es ist Sehnsucht, es ist Familie.
Es ist das, was man mit dem Herzen sieht und worauf man vertraut.
Worauf man aus tiefstem Herzen brennt.
Daneben zeigt Liv Keen sehr deutlich auf, das man niemals sich selbst selbst vergessen sollte. Egal was geschieht, man darf sich nicht aufgeben und muss immer einen Schritt weitergehen.
Und sie zeigt wie wichtig Familie ist. Das es immer einen Ort gibt, der dich leben, dich heilen wird.

Schlussendlich bin ich mehr als begeistert von diesem Auftakt. Ein Rockstar Roman der so viel mehr ist, als das. Der Wendungen einbringt, die ich zwar kommen sehen habe, die mich dann dennoch ziemlich sprachlos gemacht und schockiert haben.
Ich bin schon wahnsinnig gespannt auf Band zwei und hoffe so sehr , das es um Lizzie gehen wird.

Fazit:
Nicht noch ein Rockstar Roman.
Nics und Mias Story ist mehr als ein Rockstar Roman.
Er ist lebendig, intensiv und schafft es , das der Himmel sich auftut.
Er tut weh, macht glücklich und pflückt die Gefühlswelt völlig auseinander.
Eine Story die mich so sehr begeistert hat. Denn neben Romantik kommt auch Dramatik nicht zu kurz. Liv Keen bringt eine Thematik ein , die ich ungeheuer wichtig finde und die nirgendwo besser passt, als hier.
Ein Roman, der das Herz im Sturm erobert und dabei zeigt, wie wichtig es ist, zu leben und zu lieben.
Ein absolutes Highlight für mich.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Heiß, leidenschaftlich und sehr intensiv

Lost in a Kiss
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Mit einer Liebesgeschichte verbunden mit einem aufregendem Roadtrip kriegt man mich immer und daher war es auch keine Frage, das ich diesen Roman unbedingt lesen musste.
Ich brauchte zwar etwas um mit ...

Mit einer Liebesgeschichte verbunden mit einem aufregendem Roadtrip kriegt man mich immer und daher war es auch keine Frage, das ich diesen Roman unbedingt lesen musste.
Ich brauchte zwar etwas um mit der Geschichte warm zu werden, was aber lediglich daran lag, das mir die Charaktere anfangs etwas unnahbar und etwas kühl vorkamen. Aber im echten Leben schließt man ja auch nicht jeden Menschen dem man begegnet direkt ins Herz.
Die Autorin hat einen sehr leichten und einnehmenden Schreibstil, wodurch ich direkt in der Story versank.
Dadurch das man Aspens Perspektive erfährt , lernt man sie besonders gut kennen. Ich mochte sie direkt. Was nicht nur daran lag, das sie alles andere als perfekt ist. Ihr Leben war nicht immer leicht und sie hat gelernt sich durchzukämpfen. Besonders ihr Hintergrund hat mich gefesselt. Besonders was ihre Mom angeht. So viel Wärme und zugleich Stränge,die einfach unter die Haut geht.
Aspens Art ist einfach von Stärke aber auch großer Verletzlichkeit gezeichnet. Sie gibt sich zwar locker, aber man spürt, das hinter der Fassade mehr steckt, als man erwarten würde.
Mein erster Eindruck von Bram war gewaltig. Groß, stark, unterkühlt. Ein Mann wie ein Fels in der Brandung und doch geht man lieber auf Abstand, weil man sich lieber nicht mit ihm anlegen möchte. Die Härte und das Durchsetzungsvermögen, das er an den Tag legt, ist überwältigend und spricht seine eigene Sprache.
Beide Charaktere sind mit sehr viel Liebe zum Details ausgearbeitet. Sie machen eine ordentliche Entwicklung durch und man spürt wie immer mehr die Fassade Risse bekommt.
Aspen und Bram gehen in Haut und Haar über. Ihre hitzigen und nervenaufreibenden Dialoge, haben mich immer wieder zum schmunzeln gebracht und auf der anderen Seite auch ziemlich herausgefordert.
Beide sind starke Charaktere und sehr stolz in ihrer Haltung, wodurch Konfrontationen nicht ausbleiben. Das verschafft der Story jedoch nur noch mehr Biss und Nervenkitzel.
Im Fokus steht hierbei tatsächlich die Liebesgeschichte der beiden. Die Autorin legt dabei sehr kraftvolle Emotionen in die Zeilen.
Es wird heiß, kalt und man fühlt sich wie elektrisiert. Es gibt reichlich explizite Szenen, teilweise war es mir da mitunter etwas zu viel. Aber dennoch schafft es die Autorin auch tiefere Empfindungen offenzulegen.
Traurigkeit, Angst, Sehnsucht.
Wut und Einsamkeit.
Es ist ein Auf und Ab an Emotionen, was man hier durchlebt und es wird deutlich wie empfindsam und großartig diese beiden Charaktere hier sind. Gänzlich frei von Klischees ist es nicht, was mir jedoch nichts ausmachte. Doch neben Aspen und Bram, hat mich ganz besonders Murphy begeistert. Ein Bild von einem Mann. Charismatisch, frech, erfrischend. Ihn habe ich wohl am meisten vergöttert und in mein Herz geschlossen. Ich hoffe ja, das er noch seine eigene Story bekommt. Das wäre nämlich absolut fantastisch.
Die Handlung ist so abwechslungsreich und einfach erfrischend, das ich die Story immer mehr geliebt habe. Der Roadtrip nebst anschaulichen Settings kam dabei etwas zu kurz, was aber nicht zwingend negativ zu werten ist. Im Großen und Ganzen spürt man, worauf die Autorin mit ihrer Story hinausmöchte.
Daneben zeigt die Autorin auf, wie wichtig Vertrauen ist. Das, welches man in sich setzt und in andere. Und Familie. Familie ist das, was uns ebnet. Was uns stärker und mutiger macht.
Familie bedeutet Halt. Halt, wenn alles um uns herum auseinanderbricht.

Schlussendlich eine sehr emotionale, aber auch heiße Geschichte, die berührt, mitreißt und einfach Zeit und Raum vergessen lässt.

Fazit:
“Lost in a Kiss” hat mich ziemlich begeistert und mitgerissen.
Eine heiße und erfrischende Geschichte über zwei Charaktere, die sich absolut ebenbürtig sind und in der es es folglich dessen, ziemlich häufig und heftig knallt.
Doch ganz besonders begeistert hat mich auch ein Nebencharakter, der mich immer wieder zum lachen brachte.
Ein Roadtrip, der vor allem durch die gut in Szene gesetzten Charaktere punktet und die Gefühlswelt ordentlich in Wallung bringt.
Heiß, leidenschaftlich und sehr intensiv.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Er punktet vor allem auf der psychologischen Ebene und den mehr als gut ausgearbeiteten Charakteren

Escape Room - Nur drei Stunden
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Wenn man sich das Cover von Escape Room anschaut , hat man das Gefühl ins bodenlose Nichts zu fallen. Ein Umstand der von sehr viel Abgründigkeit zeugt. Ein Cover das meines Erachtens sehr gut zum Inhalt ...

Wenn man sich das Cover von Escape Room anschaut , hat man das Gefühl ins bodenlose Nichts zu fallen. Ein Umstand der von sehr viel Abgründigkeit zeugt. Ein Cover das meines Erachtens sehr gut zum Inhalt dieses Buches passt und deshalb sehr gut gewählt ist.
Wenn man sich den Klappentext durchliest , denkt man sofort an blutige Details und Gewalt und auch die Idee ist ansich nichts neues.
Der Autor versteht es jedoch perfekt den Leser immer wieder zu überraschen.
Mit seinen Wendungen, seiner Tiefgründigkeit und dem Ausmaß des Ganzen.

Sein Schreibstil ist sehr einnehmend und bildhaft. Man hat das Gefühl nicht mehr aufhören zu können. Denn jede Zeile gibt neue Rätsel und neue Wahrheiten preis.
Wahrheiten , die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Wahrheiten, die läutern und wachsen lassen.
Ganz besonders stechen hier die sehr gut ausgearbeiteten Charaktere heraus, die über deutliche Ecken und Kanten verfügen. Das macht sie greifbar und authentisch. Mit sehr viel Liebe zum Detail wird ihr Leben durchleuchtet. Ihr Innerstes nach Außen gekehrt.
Doch wer ist gut und wer ist böse?
Wo fängt Schein an und wo hört Sein auf?
Geheimnisse machen uns interessanter, doch hier können sie tödlich enden. Sie haben die Macht, alles dem Boden gleichzumachen.
Obwohl man hier tatsächlich überwiegend die Perspektive von Morgan Sheppard erfährt, so hat man auch das Gefühl die anderen Charaktere zu verstehen und in sie einzutauchen.
Alle wurden sie zusammen gewürfelt und plötzlich sind sie auf perfide Art und Weise miteinander verbunden.
Ein Umstand der sehr viel Schmerz und Angst hervorruft.
Ein Umstand , der sie über ihre Grenzen gehen lässt.
Sie alle entwickeln sich deutlich im Laufe des Geschehen, was sehr deutlich spürbar wird.
Am meisten Angst macht hier die Atmosphäre. Sie ist düster , beklemmend und verdammt beängstigend.
Man hat tatsächlich das Gefühl, nicht mehr atmen zu können, ins Bodenlose zu fallen.
Die Luft wird eng, die Nerven strapaziert und das Adrenalin steigt.

Der Spannungsbogen war von Beginn an auf hohem Niveau. Zunächst lief alles so ab, wie ich es mir gedacht hab. Doch irgendwann gab es den Knall und ich war mehr als überrascht, was sich da herauskristallisierte.
Entsetzen, Schock.
Angst, Verzweiflung, Verstehen.
Und dann hat es mich erwischt. Die Traurigkeit brandete wie ein Orkan über mir herein.
Die Wendungen wurden verdammt gut platziert und ich hätte nicht erstaunter sein können.
Chris McGeorge schafft es nicht nur für Nervenkitzel zu sorgen, er schafft es auch auf der psychologischen Ebene absolut zu punkten. Dabei legt er sehr viel Emotionalität zwischen die Zeilen. Er zeigt was Menschlichkeit bedeutet. Wo sie anfängt und wo sie aufhört.
Daneben zeigt er auch auf, wie unbedacht und verletzlich die menschliche Seele ist.
Und wie leicht man dabei auf Abwege geraten kann.

Er hat nicht nur ein verdammt gut ausgearbeitetes Psychospiel zelebriert, sondern punktet mit verdammt gut gestalteten Charakteren und einem Verlauf, der absolut unvorhersehbar und überraschend ist.
Ich bin absolut begeistert und möchte mehr von ihm.

Fazit:
Escape Room ist Blut, Qual , Entsetzen.
Es ist Verstehen, Traurigkeit und Wut.
Ein verdammt gut ausgearbeiteter Thriller , der mir Gänsehaut bescherte und durch ein Gefühlskarussel schickte.
Er punktet vor allem auf der psychologischen Ebene und den mehr als gut ausgearbeiteten Charakteren.
Ein Buch das mich absolut begeistert hat und das man einfach lesen muss.
Ein echtes Highlight am Thriller Himmel.

Veröffentlicht am 28.01.2019

ein enorm gut ausgearbeiteter und vielschichtiger Kriminalfall, in dem nicht ist , wie es scheint

Kälter als die Angst
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Mit “Kälter als die Angst” erschien hiermit der bereits fünfte Band der Reihe rund um die Ermittler Schneidmann und Käfer.
Ganz besonders hab ich mich darüber gefreut, das ich eine alte Bekannte wiedergetroffen ...

Mit “Kälter als die Angst” erschien hiermit der bereits fünfte Band der Reihe rund um die Ermittler Schneidmann und Käfer.
Ganz besonders hab ich mich darüber gefreut, das ich eine alte Bekannte wiedergetroffen habe. Kathrin Orttrup stand bereits in “Schattenfreundin” im Fokus. Ein Kriminalroman, der mich damals stark beeindruckt hat.
Im neuen Roman der Autorin hat man förmlich das Gefühl, Kathrin ziehe die Verbrecher an. Denn auch hier wird sie erneut nicht mit Samthandschuhen angefasst.
Doch ist Kathrin tatsächlich das Ziel oder ist das eigentliche Ziel weitaus perfider und grausamer , als man sich vorstellen kann?

Seit dem ersten Teil liebe ich die Reihe und war sehr gespannt, was sie diesmal ausarbeiten würde.
Alleine beim Schreibstil der Autorin war ich wieder in einem Rutsch durch. Leicht, fließend, bildhaft , aber auch sehr eindringlich.
Schon bei den ersten Zeilen fuhr mir der Schrecken durch die Glieder. Ab da gab es kein Halten mehr. Mein Interesse war entfacht und ich wollte unbedingt mehr über diese komplexe Story in Erfahrung bringen.
Im Fokus steht nach wie vor der Kriminalfall, der immer weitere Kreise zieht.
Die Geheimnisse liegen förmlich in der Hand, man hat aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, sie entschlüsseln zu können.
Ganz besonders gut sind hierbei die Charaktere ausgearbeitet. Einer davon hat mich ganz besonders beeindruckt und definitiv nicht kalt gelassen. Eher führte es dazu , das mir eisige Schauer über den Rücken fuhren.
So viel Kalkül und Präzision, das ich das Grauen förmlich vor Augen hatte.
Menschen, die so viel Leid ertragen müssen. Sei es körperlich oder psychisch. Der Druck darauf wächst immer mehr und fordert auf irgendeine Art und Weise Tribut.
Christine Drews setzt weniger auf blutige Details, viel mehr punktet sie auf der psychologischen Ebene. Denn das Grauen , das man sieht, kann Erstarrung und Entsetzen auslösen. Aber wenn man die Angst spürt und der Druck wächst, lässt das nicht mehr los. Viel mehr nährt sich die Angst und der Druck steigt immens.
Hier wird ein Verbrechen aus der Vergangenheit zum Blickpunkt in der Gegenwart.
Dabei werden die Spuren sorgsam und sehr präzise gelegt. Obwohl zunächst alles etwas wirr erscheint, kann man den roten Faden erkennen und dem Geschehen sehr gut folgen.
Solange ich aber auch rätselte, ich kam auf keinen Nenner.
Es war zu dumpf, zu haltlos, zu unantastbar.
Die Dunkelheit schwebte über allem und doch war sie nicht zu greifen.

Ganz besonders haben mir hier tatsächlich Charlotte und Kathrin gefallen. Zu ihnen hatte ich eine ganz besondere Verbindung. Sie waren für mich spürbar. Ich konnte Ihnen nachempfinden und begreifen, was in Ihnen vorging.
Dadurch das man hier völlig unterschiedliche Perspektiven erfährt, kann man sich ein Bild von allen Charakteren machen. Bei einigen hatte ich jedoch das Gefühl, es schwebten ständig Fragezeichen über meinen Kopf.
Der Kriminalfall ist verdammt vielseitig aufgebaut. Dabei kommt es auch zugleich einem Drama gleich. Die jeweiligen Aspekte sind von Tragik, Leid und Perfidität gezeichnet. Es passierte oft das ich sprachlos war. Dabei spielte für mich vor allem der Hintergrund eine Rolle. Ein Hintergrund, der mich absolut fassungslos machte. Man kann es nicht verstehen, geschweige denn nachvollziehen. Man will, kann und möchte es einfach nicht.
Daneben zeigt die Autorin auch sehr gut auf, welche Schatten die Vergangenheit auf die Gegenwart wirft.
Ich hab da wirklich mitgelitten, was zwischen den Zeilen schwelte hat mich bewegt, mich zornig und fassungslos gemacht.
Auch die beiden Ermittler kommen hier sehr gut zum Zuge. Die Ermittlungsarbeit konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ebenso wird die Zwischenmenschlichkeit nicht außer Acht gelassen. Es überlagert den eigentlichen Fall aber nicht, was mir sehr gut gefallen hat.
Das letzte Drittel war an Spannung und Nervenkitzel nicht mehr zu überbieten. Ich kenn es , das Christine Drews immer wieder ein kleines Verwirrspiel startet.
Aber die Wendungen die da eingewoben wurden, hätte ich tatsächlich nie im Leben erwartet. Nicht nur das es dadurch eine völlig andere Dimension erhält, man betrachtet es plötzlich auch aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln. Ein Stück weit hab ich mich davon auch etwas erschlagen gefühlt.
Es war viel, heftig und jenseits meiner Vorstellungskraft , was hätte sein können.
Dennoch konnte mich Christine Drews damit überzeugen. Auch wenn ein kleines Detail wirkte wie aufgesetzt.

Dieser Band hat mich rückblickend sehr gefordert und zehrte stark an meinen Nerven, ich wurde jedoch mit einem toll ausgearbeiteten Kriminalfall belohnt, der bis zum Schluss unvorhersehbar war.
Er punktet vor allem mit den gut gestalteten und authentischen Charakteren, die die unterschiedlichsten Emotionen auslösen. Von Mitleid bis Raserei ist alles dabei.
Aber und das ist wichtig. Sie zeigt damit auf, wie wichtig Vergangenheit und Vertrauen ist und wie leicht dieses zerstört werden kann.

Fazit:
Auch Band 5 der Reihe rund um Schneidmann und Käfer konnte mich komplett begeistern, für sich einnehmen und komplett überwältigen.
Die Vergangenheit wirft ihre Schatten auf die Gegenwart und daraus entwickelt sich ein enorm gut ausgearbeiteter und vielschichtiger Kriminalfall, in dem nicht ist , wie es scheint.
Statt blutiger Details wird mehr auf die psychologische Ebene gesetzt.
Ein Kriminalroman, bei dessen Wendungen mir richtig schwummrig wurde.
Bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Ein Traum aus Seide und gleichzeitig schwarz wie die Dunkelheit

Consequences - Buch 1
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Bisher hab ich fast alle Werke aus dem Bereich Dark Romance vom Festa Verlag gelesen und bin immer wieder überrascht wie klar, direkt und knallhart diese sind. Sich aber dennoch auf sehr gefühlvolle Art ...

Bisher hab ich fast alle Werke aus dem Bereich Dark Romance vom Festa Verlag gelesen und bin immer wieder überrascht wie klar, direkt und knallhart diese sind. Sich aber dennoch auf sehr gefühlvolle Art und Weise in mein Herz schleichen.

Consequences hab ich sehnlichst erwartet und konnte es kaum erwarten, mit dem Lesen zu beginnen.
Die Autorin hat eine sehr einnehmende und bildhafte Art den Leser in die Welt von Anthony Rawlings zu entführen.
Dadurch das man hier die Perspektiven von Claire und Anthony erfährt, hat man die Chance beide Seiten der Medaille zu betrachten. Zugleich erhalten Sie enorm viel Tiefe und Präsenz.
Ganz besonders Claire hat mein Herz zum zittern gebracht. Ich mochte ihre Art unglaublich gern. Ihre Willensstärke, ihren Mut und das Vertrauen, das sie in alles legte. Claire ist ein Mensch mit spürbaren Ecken und Kanten. Sie hat es nie leicht gehabt, aber sich dennoch ihr ganzes Herz bewahrt.
Claires Schicksal hat mich unglaublich berührt, zum weinen und wüten gebracht.
Als sie Anthony begegnet, dreht sich ihr Leben um 180 Grad.
Was war ist ohne Bedeutung.
Sie lernt das Leben von einer ganz neuen Seite kennen.
Ein Leben, das ihr nichts schenkt.
Ein Leben, das ständig Konsequenzen für ihr Tun bereithält. Und doch erfährt Claire so viel mehr als das.
Anthony. Man könnte sagen, er ist ein Mann mit einem dritten Gesicht. Ein Person die so undurchschaubar, knallhart , brutal, aber auch anziehend sein kann. Ein Mann dem man nur schwer widerstehen oder in die Augen sehen kann.
Denn die Augen sind der Spiegel der Seele. Nicht wahr?
Anthony hat mich die ganze Zeit beschäftigt und zum nachdenken gebracht.
Seine Wandelbarkeit, seine Finesse, sein Charme.
Der Einstieg hat mich auf brutale Art und Weise gefesselt. Ich war machtlos gegen die Faszination die sich über mich legte.
Geschockt, sprachlos und entsetzt.
Entgegen all meiner Erwartungen grenzt sich dieses Werk komplett von den anderen Dark Romance Titeln ab.
Es geht nicht nur um Unterdrückung und Macht.
Hier geht es vor allem um den psychologischen Aspekt, der verdammt gut ausgearbeitet ist. Dabei stechen die Charaktere mit ihrer Ausdruckskraft und Lebendigkeit bei jeder Zeile heraus.
In einem Moment hat man das Gefühl, der Himmel tut sich auf, im nächsten Moment befindet man sich schon wieder mitten in der Hölle.
Es ist ein Kräfte messen, ein Drahtseilakt, eine Obsession, ein Machtduell zwischen zwei Menschen, die auf sonderbare Art und Weise, über eine ganz besondere Verbindung verfügen.
Ich konnte mich sehr gut in Claire hineinversetzen und dachte immer wieder, wie anstrengend es sein muss, niemals die Kontrolle zu verlieren.
Wie hält ein Mensch so etwas aus?
Was für Schaden richtet es in seiner Seele an?
Wieviel braucht es, damit ihr Herz zerbricht?
Für ihre Stärke und ihre Hingabe habe ich sie wirklich bewundert. Sie hatte meinen ganzen Respekt und mein Mitgefühl.
Angst, Verzweiflung, schiere Ohnmacht.
Panik, Schmerz und Wut.
Ausweglosigkeit, Dunkelheit, aber auch unglaublich große Liebe findet man hier.
Ich fand es enorm beängstigend, welche Grenzen man hier überwindet. Mehr als ein Mensch ertragen kann.
Es ist ein perfides Katz- und Mausspiel, bei dem die Grenzen nicht klar definierbar sind. Und auf seine ganz eigene Art und Weise ist es ein Märchen aus Luxus und Seide. Ein Märchen , in dem sich die Schleusen zum Himmel so häufig öffnen, das man meint, man würde schweben.
Aleatha Romig ist hier etwas sehr geniales gelungen, das mich mit jeder Seite mehr in den Bann gezogen hat.
Man trifft auf Dramatik, Tragik, Freundschaft und Loyalität. Sie zeigt auf, das Entscheidungen immer Handlungen nach sich ziehen.
Handlungen, die man nur schwerlich voraussehen kann.
Die deine Welt entweder in Trümmern legen oder es zu einem wunderbaren Traum machen.
Die Entwicklung der Handlung sowie der Charaktere war auf ganzer Linie spürbar und nachvollziehbar.
Die Perfidität hinter der glatten Fassade hat mich wirklich geschockt. Dabei sah ich einzelne Szenarien durchaus kommen. Aber wollte sie nicht sehen. Umso härter trafen sie mich letztendlich.

Die Handlung ist sehr abwechslungsreich. Mit sehr viel Einfühlsamkeit lässt sie uns auch ein Blick auf die Vergangenheit werfen, was noch weitere Fragen aufwirft.
Die Wendungen die hier perfekt eingewoben wurden, haben mich einfach komplett fertig gemacht und niedergedrückt. Man möchte schreien, weglaufen. Doch wohin?
Daneben bezaubert sie noch mit einem tollem Setting, das einfach spürbar ist.
Die Charaktere sind alle wunderbar gestaltet. Neben Claire habe ich vor allem Catherine und Courtney sehr ins Herz geschlossen.
Sie sind greifbar, spenden Wärme, verfügen über ein großes Facettenreichtum und sorgen für die unterschiedlichsten Emotionen.
Und vor allem bringen sie Erleichterung und Hoffnung hinein. Etwas das man so sehr benötigt.
Die Fäden sind sorgsam aufgezogen und offenbaren ein Psychospiel, dem man nichts , aber auch gar nichts entgegenzusetzen hat.
Es macht wütend, traurig und vor allem machtlos.
Man ist gefangen in einer Welt, in der man zwar schillert und brilliert. In der man aber droht haltlos unterzugehen und auseinanderzubrechen.

Schlussendlich hat mich Consequences in mehr als einer Hinsicht überrascht. Es glänzt weniger durch explizite Szenen. Dafür mehr mit Zwischenmenschlichkeit, Tragik und Dramatik.
Ein Spiel bei dem nur einer überleben kann.
Das Ende hat mich vollkommen überrascht und überwältigt. Ein absolut gemeiner Cliffhanger, der mich nach dem Nachfolger verlangen lässt.

Fazit:
Brutal, klar und erschreckend ehrlich.
Ein Traum aus Seide und gleichzeitig schwarz wie die Dunkelheit.
Aleatha Romig hat mich mit Consequences vollkommen überrascht und emotional zerbrechen lassen.
Ein Dark Romance Werk das sich klar von allem anderen abgrenzt.
Voller Höhen und Tiefen.
Ein psychologisches Meisterwerk, das mich komplett begeistern , aber auch Beklemmung in mir auslösen konnte.
Ein Werk das ein Stück weit zum nachdenken anregt.
Ein absolutes Highlight. Ich brauch unbedingt mehr davon.