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Veröffentlicht am 09.08.2020

Eine Story die ergreift, zum beben, aber auch zum sinnieren bringt

Golden Heart 1: Die Kriegerin des Prinzen
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Als ich “Golden Heart” von Tanja Penninger gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Der Klappentext klang so vielversprechend, dass ich es unbedingt lesen musste.
Es ist mein zweites Buch der Autorin. ...

Als ich “Golden Heart” von Tanja Penninger gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Der Klappentext klang so vielversprechend, dass ich es unbedingt lesen musste.
Es ist mein zweites Buch der Autorin. Ich mag ihren Schreibstil unglaublich gern.
Leicht, voller Feingefühl und dazu noch sehr fesselnd.

Die magische und zugleich märchenhafte Atmosphäre hat mich sofort gefangen genommen. Lady Inga hat mich gefangen genommen.
Die Sprache ist dem königlichen Hof angepasst. Voller Stolz, Intensität und einfach sehr gehoben.
Inga sticht inmitten dieser Kulisse komplett heraus. Sie hat mich sofort begeistert.
Mit ihrer Lebenslust, ihrer Energie und klarem Ziel vor Augen.
Und je länger Inga am Hof weilte, umso mehr veränderte sie sich.
Sie zeigt Stärke und Mut. Aber sie zeigt auch eine große Verletzlichkeit, die ihr hier den Hals brechen kann. Denn Inga ist die Leibwächterin des Thronfolgers.
Und auch dieser hat mich komplett überrascht und sich immer mehr in mein Herz geschlichen. Er ist definitiv nicht das, was man sich unter einem Thronfolger vorstellt und vielleicht hat er mir gerade deshalb so gut gefallen.
Dadurch das man überwiegend die Perspektiven von Inga und Constantin erfährt, lernt man die beiden verdammt gut kennen. Inga sticht da noch mehr heraus ,als Constantin.
Man ergründet und versteht, was sie innerlich zerreißt, was sie umtreibt und wie verwundbar sie sind. Denn nichts am Hofe ist wichtiger, als eine undurchdringliche Fassade, die nicht durchbrochen werden kann. Was sich hier als enorm schwierig gestaltet.
Während die beiden immer mehr zu kämpfen haben und zarte Bande entstehen.
Gehen die Intrigen und Machtspiele im Königshaus los, dabei wird auch vor harten Bandagen nicht Halt gemacht.
Hass, Niederträchtigkeit und Abgründigkeit trüben den Blick und lassen die gefährlichen Geheimnisse in den Hintergrund treten.

Ich mochte diese beiden Menschen so unglaublich gern. Ich hab mit Ihnen gefühlt und gelitten. Sie haben gezeigt, das man fühlen und Vertrauen haben darf.
Das es nicht schlimm ist, nicht in die Norm zu passen. Sondern dass gerade das, sie letztendlich noch wertvoller macht.
Empfand aber den Mittelteil aber auch als etwas langatmig. Denn man erfährt viel über die Gedanken von Inga und Constantin. Wodurch die Liebe immer mehr Dominanz erhält, die Konflikte jedoch dadurch etwas abgebremst werden.
Was wirklich schade ist, da die Spannung und Intensität dadurch minimal sinkt.
Interessant fand ich hier die Königsfamilie und die Konstellationen untereinander. Es herrscht eine Kälte, die kaum zu tragen ist.
Das Ganze ist sehr weitläufig und manchmal kam ich mir vor, wie in einem Irrgarten, aus dem man alleine nicht mehr herausfindet.
Mehr Schein als Sein und nie weiß man, wer was im Schilde führt.
Durch die düstere und teils schwere Atmosphäre entwickelt es eine Brisanz, die nur schwer zu ertragen ist.
Die Traurigkeit dahinter macht hilflos und man möchte einfach nur die Augen davor verschließen.
Man erfährt immer mehr über die Hintergründe. Versteht. Akzeptiert, hinterfragt aber auch.

Daneben gibt es noch ein Mysterium, das mich wirklich begeistert hat. Dem leider aber nicht ganz so viel Raum verschafft wurde, wie erhofft. Dadurch hängt man etwas hilflos in der Luft.
Ich hoffe, im zweiten Band wird etwas näher darauf eingegangen. Denn die Idee ist fantastisch, nur die Umsetzung dessen konnte mich noch nicht ganz so überzeugen.
Tanja Penninger gelingt es unvorhergesehene Wendungen zu platzieren, die mich sehr überrascht und ziemlich überrollt haben. Ich bin überaus gespannt, wie sich das Ganze fortsetzen wird.
Das Ende wurde so herzzerreißend und spannend gestaltet, dass ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht.

Alles in allem eine königliche Romantasy Story, bei der man auch unperfekt sein darf, was es gerade für mich so glaubhaft gemacht hat.
Eine Liebe, die mit Intrigen und Machtspielchen gewürzt wird und doch zeigt, dass es immer einen Weg gibt.
Man muss nur mutig genug sein, um den eigenen Weg zu finden und zu beschreiten.

Fazit:
Der Thronfolger und seine Leibwächterin.
Eine Liebe, die nicht sein darf und an jeder Ecke lauern Gefahren.
Eine Story die ergreift, zum beben, aber auch zum sinnieren bringt.
Voller Stärke, Mut und unglaublich großer Verletzlichkeit.
Eine gelungener Start, der definitiv Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 06.08.2020

Die Schatten der Vergangenheit

Ebbe und Wut. Ostfrieslandkrimi
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Der achte Band rund um die Schriftstellerin Janneke Hoogestraat, stellt sie vor schier unlösbare Herausforderungen.
Ein toter Italiener und eine Frau, die wie ein Phantom erscheint.
Ein simpler Mordfall ...

Der achte Band rund um die Schriftstellerin Janneke Hoogestraat, stellt sie vor schier unlösbare Herausforderungen.
Ein toter Italiener und eine Frau, die wie ein Phantom erscheint.
Ein simpler Mordfall oder wirft die Vergangenheit ihre Schatten voraus?

Ele Wolff hat einen sehr angenehmen und leichten Schreibstil, wodurch ich sehr gut in der Geschichte vorankam.
Der Einstieg gelang mir gleich sehr gut.
Ich fühlte mich überaus wohl, denn es herrschte eine unglaubliche Wohlfühlatmosphäre. Da konnte mich auch das Mordopfer nicht schocken.
Seltsamerweise hatte ich hier zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es sich um Mord handelte. Das fand ich sehr interessant.
Denn dieses Gefühl, bestimmte auch nachhaltig den weiteren Verlauf.
Die beklemmende und angespannte Atmosphäre schlug sich gleich auf mich nieder und ich begriff schnell, dass alles viel verworrener ist, als zunächst angenommen.

Wir tauchen hier tief in die Vergangenheit ab und erfahren enorm viel, aus dem Leben des betagten Mordopfers. Aber gleichzeitig kam man der Lösung des Problems kein Stück näher.
Seine Geschichte hat mich sehr berührt. Weniger mit dem, was passiert ist, als vielmehr damit, welche Auswirkungen es hatte. Man begreift ,was Unbesonnenheit und Naivität für Auswirkungen haben kann.
Zarte Knospen der Liebe, die so viel mit sich reißen. Mehr als man sich vorstellen kann.
Das Umfeld, das eigene Leben und schneller als man denkt, ist man Abgrund angelangt.
Was hier ans Licht kam, hat mich zutiefst erschüttert.
Die Verlorenheit, die Veränderung des eigenen Seins. Leben, die davon nachhaltig beeinflusst werden.
Kann man da anders als mit Wut darauf reagieren?

Ele Wolff gelingt es, die Charaktere überaus authentisch und greifbar zu gestalten.
Dabei sind mir wirklich alle ans Herz gewachsen.
Man begleitet überwiegend Janneke, aber auch die Nebencharaktere erhalten sehr viel Tiefe und Ausdruck, so dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann.
Auch das Setting hat mir enorm gut gefallen. Es hat einfach diesen tiefen Schmerz, die Traurigkeit dahinter sehr gut zum Ausdruck gebracht.
Tatsächlich bin ich nur durch Zufall auf die Lösung des Problems gestoßen. Janneke hat noch etwas länger dafür gebraucht.
Mich hat es sprachlos gemacht und ziemlich überrascht. Aber ich konnte es auch ungemein nachvollziehen.
Denn hier geht es nicht nur um Mord und eine verlorene Liebe.
Es geht um Schuld, Unbesonnenheit und das sich die Vergangenheit nicht einfach zur Seite schieben lässt.
Das im Endeffekt so viel Tragik zum Ausbruch kommt, hat diesen Kriminalfall so viel größer gemacht.
Es hat geschmerzt, mich niedergedrückt und einfach auch darüber nachdenken lassen.
Sicher nicht mein letzter Ostfrieslandkrimi mit Janneke Hoogestraat.
Denn mit ihrer unverblümten und einfach sympathischen Art, hat sie mein Herz komplett erobert.

Fazit:
Die Schatten der Vergangenheit und eine unglaublich große Wut, die alles verzehrt.
Ein toter Italiener ,eine verlorene Liebe und welch dramatische und zugleich tragische Auswirkungen dies haben kann.
Dieser Kriminalfall hat mich enorm gefesselt und einfach keine Sekunde losgelassen.
Denn hier geht es um Schuld, Unbesonnenheit und wie unglaublich tief Schmerz gehen kann.
Wut, Verzweiflung und der stumme Schrei nach Erlösung.
Beklemmend, komplex und einfach unglaublich berührend.
Sicher nicht mein letzter Ostfrieslandkrimi mit Janneke Hoogestraat.
Denn mit ihrer unverblümten und einfach sympathischen Art, hat sie mein Herz komplett erobert.

Veröffentlicht am 26.07.2020

Das Moor lässt seine Geheimnisse an die Oberfläche

Tödliches Fehnland. Ostfrieslandkrimi
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Ich liebe die Reihe rund um die Kommissare Rike Waatstedt und Richard Faber. Sie ergänzen sich nicht nur perfekt, sondern schaffen es auch immer wieder, mich zu überraschen und auf ganzer Linie zu begeistern. ...

Ich liebe die Reihe rund um die Kommissare Rike Waatstedt und Richard Faber. Sie ergänzen sich nicht nur perfekt, sondern schaffen es auch immer wieder, mich zu überraschen und auf ganzer Linie zu begeistern. Deswegen hab ich mich auch sehr auf ihren achten Fall gefreut und hätte nie gedacht, was dieser für Ausmaße annehmen würde.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, fesselnd und unglaublich einnehmend.
Bereits der Prolog war immens spannend und schürte meine Neugier auf mehr.
Und dieses “mehr” hatte es definitiv in sich.
Elke Nansen entführt den Leser diesmal ins Moor und seine Geheimnisse. Tödliches Moor ohne Wiederkehr. Bereits mit diesem Bild vor Augen, erfasste mich das Grauen und eine immense Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus.
Eigentlich geht es hier um die verschwundene Charlotte, doch schnell gerät sie in den Hintergrund. Weil das Moor all seine Geheimnisse an die Oberfläche zerrt. Und diese sind beileibe nicht einfach zu tragen.
Selbst die hartgesottenen Kommissare Rike und Richard müssen dabei ordentlich schlucken. Dabei geraten sie oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.
Denn der Schein ist nichts als Schall und Rauch.
Die Wirklichkeit so beklemmend und grausam.
Zum Glück schaffen es Philipp und Opa Knuth immer wieder dem Ganzen etwas die Spitze zu nehmen und das Ganze mit ihrem Humor aufzulockern.
Besonders Opa Knuth liebe ich abgöttisch. Es ist immer wieder genial, wie er seine Weisheit und Lebenserfahrung zum Besten gibt. So leicht bringt ihn nichts aus der Ruhe und dadurch schafft er für den Leser einen sicheren Hafen, an dem man Kräfte sammeln kann.
Etwas das nicht nur enorm wichtig ist, sondern auch so unglaublich gut tut.

Wie gewohnt, erfährt man auch hier größtenteils die Perspektiven der Kommissare, wodurch man besonders die Ermittlungen sehr gut mitverfolgen und nachvollziehen kann.
Obwohl dieser Kriminalfall erstaunlich komplex ist.
Vergangenheit wird zur Gegenwart und plötzlich wird das Pflaster heißer als erwartet.
Hoffnung wird zu finsteren und undurchdringlichen Abgründen.
Macht, Gier, Missbrauch auf unterschiedlichste Art und Weise.
Ich war total sprachlos und entsetzt, wie perfide und voller Kalkül hier agiert wurde.
Empathie völlig fehl am Platz. Man gerät in Gewässer, die man niemals freiwillig betreten würde.

Hier werden Themen erörtert, die nicht nur verdammt ernst sind, sondern auch immer sehr weit entfernt erscheinen.
Es geht um Schicksale, die bewegen und einfach auch klarmachen, wie leicht man die Unschuld verlieren kann.
Übrig bleibt nichts.
Es ist die Unbesonnenheit, die alles zerstört.
Der stetige Drang sich aufzubäumen und einfach Leben zu wollen.
Dabei denkt man nicht an die Gefahren und das ist das Schlimmste daran.
Zurück bleibt Traurigkeit und das Gefühl, als würde es einem den Hals zuschnüren.
Es geht hier nicht nur um Opfer und Täter.
Es geht um das Leben und wie man es lebt.

Die Charaktere sind sehr lebendig und einfach authentisch. Laut, Kraftvoll und voller Leben. Aber auch leise, still und zögerlich.
Ich liebe dieses Facettenreichtum, dadurch wird es niemals langweilig und als Leser, wird man ständig gefordert.
Tatsächlich hat mich die Auflösung überrascht, ebenso in welche Richtung sich alles bewegt hat. Auch wenn es mir ab und an ,etwas zu schnell ging. So hat sich dennoch alles schlüssig gefügt.
Besondere Momente erlebt man auch auf der zwischenmenschlichen Ebene, dadurch erlebt man ein Gefühl von Zuhause und Zugehörigkeit.

Dieser Kriminalfall ist nicht nur rasant, packend und bewegend. Elke Nansen regt hier auch zum nachdenken an.
Denn ich verspürte Beklemmung, Nervosität und einfach eine Angst, die alles bestimmte.
Ich bin unglaublich gespannt, womit sie sich als nächstes befassen werden.

Fazit:
Das Moor lässt seine Geheimnisse an die Oberfläche.
Vergangenheit wird zur Gegenwart.
Unschuld zum tiefsten Abgrund.
Faber und Waatstedt haben ordentlich zu knabbern, an diesem Fall, der ziemlich beängstigend ist.
Rasant, packend und einfach unglaublich spannend, erstaunlich komplex und vielfältig in seiner Ausarbeitung.
Elke Nansen regt hier auch zum nachdenken an.
Denn ich verspürte Beklemmung, Nervosität und einfach eine Angst, die alles bestimmte.
Ich bin unglaublich gespannt, womit sie sich als nächstes befassen werden.

Veröffentlicht am 21.07.2020

nichts ist, wie es scheint und hinter der Fassade brodelt es ordentlich

Mord in Holtland. Ostfrieslandkrimi
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Ein neuer Ostfrieslandkrimi von Susanne Ptak und ich konnte einfach nicht anders und musste ihn sofort lesen.
Diesmal geht es in der Reihe rund um Dr.Josefine Brenner weiter, die rüstige und überaus charismatische ...

Ein neuer Ostfrieslandkrimi von Susanne Ptak und ich konnte einfach nicht anders und musste ihn sofort lesen.
Diesmal geht es in der Reihe rund um Dr.Josefine Brenner weiter, die rüstige und überaus charismatische Rechtsmedizinerin im Ruhestand, ermittelt hierbei bei zum inzwischen 11.Mal. Ein Ende scheint dabei noch lange nicht in Sicht zu sein, denn Ruhestand heißt ja nicht gleich, dass man nichts zutun hat.

Ich mag den angenehmen und leichten Schreibstil der Autorin wahnsinnig gern. Denn es versprüht eine unglaubliche Wohlfühlatmosphäre, was sich über die ganze Story erstreckt.
Es begann auch sofort sehr spannend, denn man lernt das Opfer auch direkt kennen. Das Grauen der letzten Sekunden nahezu spürbar, was mir direkt eine Gänsehaut verpasst hat.
Diese Verzweiflung, diese Angst und dann nichts mehr.
Ich fand besonders diesen Einstieg wichtig, auch wenn man Clarissa nicht kennt, kann man so dennoch ein Bezug zu ihr aufbauen und sich in sie hineinfühlen.
Auch die anderen Charaktere haben mir wirklich gut gefallen, besonders Ines, Maike oder Britta.
Denn auch wenn man hier auf Antagonisten trifft, so lösen sie dennoch enorm viel auf, was die Spannung zugleich erhöht. Daneben erhalten sie auch den richtigen Grad an Tiefe.
Anfangs noch etwas verwirrend, bis man irgendwann das Zepter fast in der Hand hält, der Lösung jedoch trotzdem nicht nähergekommen ist.

Der Fall selbst gestaltet sich als äußerst komplex. Dabei kommen so einige Zwistigkeiten zutage, bei denen man einen näheren Einblick auf die zwischenmenschlichen Beziehungen untereinander erhascht und zudem auch mehr über die Hintergründe erfährt.
Dabei wird schnell klar, dass hier mehr Sein als Schein herrscht und man verdammt gut aufpassen muss, in welche Richtung man sich begibt.
Besonders durch Josefine und Britta wird die angespannte Atmosphäre enorm aufgelockert, was dem Ganzen auch ein Hauch Gemütlichkeit verleiht. Etwas , was nicht nur wichtig ist, sondern auch die Ostfrieslandkrimis von Susanne Ptak auszeichnet.
Sie punktet mit psychologischem Feingefühl, Biss und kriminalistischen Instinkt.
Die Ermittlungen konnte ich gut nachvollziehen und den Spuren folgen.
Sie platziert geschickte Wendungen. Die zwar nicht enorm überraschen, dennoch für Unbehagen und Sprachlosigkeit sorgen.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, weil auch da nicht alles so einfach war, wie man es gern hätte.
Josefines Fall hat mich auch hier wieder zum schmunzeln und mitfiebern gebracht.
Ich bin gespannt, worum es im nächsten Band gehen wird.

Fazit:
Die smarte und rüstige Rechtsmedizinerin Dr. Josefine Brenner ermittelt zum elften Mal.
Auch dieser Kriminalroman hat mich wieder ordentlich zum schmunzeln und mitfiebern gebracht.
Denn nichts ist, wie es scheint und hinter der Fassade brodelt es ordentlich.
Ich bin gespannt, womit sie sich als nächstes befasst

Veröffentlicht am 19.07.2020

Manipulativ, intrigant, zerstörerisch

Der Bodyguard
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"Der Bodyguard” von Sonja Rüther klang unheimlich spannend und definitiv absolut nach meinem Geschmack.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und einnehmend, so das ich flugs in der Story verschwunden war.

Den ...

"Der Bodyguard” von Sonja Rüther klang unheimlich spannend und definitiv absolut nach meinem Geschmack.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und einnehmend, so das ich flugs in der Story verschwunden war.

Den Prolog empfand ich als spannend und ziemlich mysteriös. Mir war klar, dass es mit den nachfolgenden Ereignissen sehr viel zutun haben würde, aber noch konnte ich mir keinen rechten Reim darauf machen, dafür war es mir noch zu unklar und verschwommen. Die Autorin hat jedoch hier schon eine große Tragik vor Augen geführt, die definitiv zum grübeln brachte.
Maik, der Bodyguard war mir sofort unheimlich sympathisch. Er ist sehr leidenschaftlich, stark und weiß, sich in gefährlichen Situationen zu behaupten. Dennoch hat er auch eine sehr weiche und empathische Seite, die ihm im Ernstfall das Genick brechen könnte. Aufgrund dessen war ich auch sehr skeptisch, was seine Aufgabe als Personenschützer aangeht.Im Laufe des Geschehen, gelang es ihm ,mich immer wieder zu überraschen und sich komplett in mein Herz einzuschleichen.
Lynn war für mich dagegen ein absolutes Mysterium. Eine junge Frau mit vielen Gesichtern. Frech, wild, provokativ und sich stets ihrer Position bewusst. Eine geschundene Seele, die mehr verbirgt, als man denken würde. Sie ist ein Charakter, der mich sehr fasziniert hat. Mich zum lachen brachte, aber auch zur Weißglut getrieben hat. Und trotzdem mochte ich sie unglaublich gern. Weil sie Stärke und Größe bewiesen hat und sich durchweg durchbiss, egal was auch kam.
Mein absolutes Highlight waren Lisa und Jonas. Nicht nur ein Fels in der Brandung. Sie haben das Geschehen unglaublich aufgelockert und mich wahnsinnig oft zum lachen gebracht.
Durch sie wurde es einfach leichter, intensiver und lebendiger. Ohne sie, wäre diese ganze Welt nur halb so gut.
Zusammengenommen sind die Charaktere authentisch und absolut greifbar. Im Laufe des Geschehen entwickeln sie immer mehr Tiefe, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann.
Bei Lynns Background, sprich ihren Eltern hätte ich mir gewünscht, dass man sich intensiver mit Ihnen auseinandergesetzt und mehr Details eingearbeitet hätte. Gerade was die Vergangenheit betrifft. Für mich waren sie schwer zu greifen. Da wäre definitiv mehr drin gewesen, was es zudem auch viel tragender und spannender gemacht hätte.

Die Story selbst hat mir recht gut gefallen.
Auch wenn es nicht durchgängig actionreich zuging, und es die ein oder andere Länge gab.
Durch Maiks Perspektive, bekommt man sehr viel von seinem Gedanken – und Gefühlsleben mit. Dadurch wird die Spannung etwas gemindert. Und er erscheint verletzlicher und weicher, als er sein sollte.
Die Präsenz der Bedrohung ist durchweg spürbar und immer präsent.
Es entwickelt sich eine Tragik, die ich so niemals erwartet hätte und die mich teilweise ziemlich erschüttert und sprachlos gemacht hat.
Dabei geht es weniger um die Bedrohung selbst, als vielmehr um das Warum.
Es bringt zum nachdenken.
Man wird in eine Tragik hineingeworfen, die zum greifen nah ist und doch so unendlich weit entfernt scheint.
So schnell, so rasant, so zerstörerisch.
Dabei geht es um Besessenheit, Rache und Empathie.
Die Autorin webt hier Themen ein, die nicht eindimensional sind, aber eine große Ernsthaftigkeit hervorbringen.
Es geht um Gerechtigkeit die niemals erreicht werden kann.
Vor diesem Hintergrund entwickelt Maik fast übernatürliche Fähigkeiten und versucht alles, und das um jeden Preis.

Dadurch das es sehr nervenzehrend und wendungsreich war, konnte es mich durchweg fesseln und gerade am Ende, musste ich ordentlich schlucken.
Mir hat es extrem gut gefallen, wie vielschichtig das Ganze ausgearbeitet wurde, weil man dadurch auch selbst gefordert wurde.
Es geht hier nicht nur um böse und gut.
Es geht darum ,was Ereignisse aus dem Menschen machen. Das sie den Halt verlieren können und demzufolge auch das eigene Ich.
Wenn dir all das genommen wird, was bleibt dir dann noch?
Was ist noch erstrebenswert, wenn alles in Schutt und Asche liegt?
Im Endeffekt ist es ein solider Romance- Thriller, in dem es vordergründig um zwischenmenschliche Aspekte geht.
Immer klar die Liebesromanze als Hintergrund.
Die Actionszenen waren gut durchdacht, aber für mich nicht tief und brennend genug. Gerade das Ende hätte man noch mehr ausbauen können.
Sehr gut für zwischendurch, leider aber nicht mehr.

Fazit:
Manipulativ, intrigant, zerstörerisch.
Der Bodyguard entwickel Tragik und Brisanz.
Leider nicht so actionreich wie erhofft.
Dafür wird hier mit zwischenmenschlichen Aspekten und ernsten Themen gepunktet, die zum nachdenken bringen.
Ein Romance-Thriller, der zum lachen, lieben und mitfiebern bringt. Aber auch seine Längen hat.
Sehr gut für zwischendurch.