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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2024

Der schrullige Konsul in Mosambik

Der Tote im Pool
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Der französische Konsul Aurel Timescu wurde nach Maputo, Mosambik versetzt. Doch wie immer ist er von den Tätigkeiten in der Botschaft schnell gelangweilt.
Als ein äußerst unbeliebter Hotelbesitzer tot ...


Der französische Konsul Aurel Timescu wurde nach Maputo, Mosambik versetzt. Doch wie immer ist er von den Tätigkeiten in der Botschaft schnell gelangweilt.
Als ein äußerst unbeliebter Hotelbesitzer tot in seinem Pool aufgefunden wird, wird sofort die Exfrau des Toten verhaftet. Doch Aurel ist überzeugt von ihrer Unschuld und stellt seine eigenen Ermittlungen auf seine ganz eigene Art und Weise an, natürlich immer mit der Unterstützung seines geliebten Weißweins. Bald schon stößt Timescu auf illegale Machenschaften von Bauunternehmern und Wilderern auf der Jagd nach Elfenbein.
Die Serie lebt von der Figur des schrulligen Konsuls, den der Leser bei seinen komplizierten Gedankengängen und unkonventionellen Ermittlungen begleiten darf. Wer außergewöhnliche Schauplätze und schräge Figuren mag, wird hier bestens unterhalten.

Veröffentlicht am 04.09.2024

Nachdenklich stimmender Krimi

Den Tod belauscht man nicht
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Im Sommer 1983 wird die ehemalige Polizistin Ingrid Wolt aus der Haft entlassen. Jahrelang wurde sie von ihrem Lebenspartner misshandelt. Als sie ihn zusammen mit ihrer kleinen Tochter verlassen wollte, ...


Im Sommer 1983 wird die ehemalige Polizistin Ingrid Wolt aus der Haft entlassen. Jahrelang wurde sie von ihrem Lebenspartner misshandelt. Als sie ihn zusammen mit ihrer kleinen Tochter verlassen wollte, konnte sie sich nur mit Schüssen gegen ihren gewalttätigen Partner wehren. Die Notwehr glaubte ihr aber niemand, da sie die Misshandlungen immer geheim gehalten und gut verborgen hatte. Nun, nach der abgesessenen Haft, versucht Ingrid Wolt fern der schwedischen Hauptstadt und fern ihres ehemaligen Lebenspartners, wieder in ein normales Leben zu finden. Außerdem möchte sie wieder ihre Tochter, die inzwischen bei Pflegeeltern lebt, zurückgewinnen. Um sich eine Existenzgrundlage zu schaffen und um sich sinnvoll zu beschäftigen, setzt sie auf ihre Stärken als Ermittlerin und macht sich in der Kleinstadt Våmhus als Privatdetektivin selbständig.
Hier íst vor einem Jahr ein Junge verschwunden, doch die Mutter des Jungen kann sich nicht mit den Ergebnissen der lokalen Polizei abfinden. Diese geht davon aus, dass der Junge ertrunken sei. Ingrid wird von der Mutter des verschwundenen Jungen als Privatermittlerin engagiert, was so einigen im Dorf überhaupt nicht gefällt.
Ein unaufgeregter, eher stiller und nachdenklich stimmender, dennoch sehr spannender Krimi mit überzeugenden Charakteren und Tiefgang.

Veröffentlicht am 04.09.2024

Spannung und Wohlfühlatmosphäre

Signora Commissaria und der lachende Tod
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Als es in Florenz zu einer bizarren Mordserie kommt, bei der die Opfer mit einem starren Lächeln im Gesicht inszeniert und mit den Initialen des nächsten Opfers versehen werden, muss Commissaria Giulia ...


Als es in Florenz zu einer bizarren Mordserie kommt, bei der die Opfer mit einem starren Lächeln im Gesicht inszeniert und mit den Initialen des nächsten Opfers versehen werden, muss Commissaria Giulia Ferrari ran. Eigentlich hat sie sich ins Privatleben zurückgezogen, doch bei diesem rätselhaften Fall ist eine Expertin vonnöten. Ihr Ermittlungsteam wird ergänzt vom ehemaligen Kripobeamten und Barbetreiber Luigi und dem blinden Polizisten Enzo, zu dem die Commissaria sich sehr hingezogen fühlt.
Der Fall erscheint zunächst sehr rätselhaft, da keine Verbindung zwischen den Opfern zu bestehen scheint. Doch nach und nach ergeben sich Spuren, die in eine schwerreiche Unternehmerfamilie führt….
Der Autor Alexander Oetker ist ein Garant für unterhaltsame Krimis, bei denen Wohlfühlatmosphäre und Spannung nicht zu kurz kommen.

Veröffentlicht am 04.09.2024

Interessantes neues Ermittlerduo

Tode, die wir sterben
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Als in einem Brennpunktviertel in Malmö ein Junge erschossen wird, ist für die Polizeichefin Nora Mellander und die Presse schnell klar, dass es sich um ein weiteres Opfer der Drogenbandenkriege handelt. ...

Als in einem Brennpunktviertel in Malmö ein Junge erschossen wird, ist für die Polizeichefin Nora Mellander und die Presse schnell klar, dass es sich um ein weiteres Opfer der Drogenbandenkriege handelt. Mit dem Fall wird Kommissar Jon Nordh, der gerade seine Frau durch einen Unfall verloren hat, und die strafversetzte Ermittlerin Svea Karhuu betraut. Beide sind durch ihre Vorgeschichte belastet. Nordh hat durch den Unfalltod seiner Frau erfahren, dass diese eine Affäre mit seinem Freund und langjährigen Kollegen hatte. Karhuu hat eine verdeckte Ermittlung hinter sich, die völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Beide tun sich zunächst schwer miteinander, wissen jedoch auch, dass man sie als Außenseiter aus gutem Grund auf diesen undankbaren Fall angesetzt hat. Bald stellt sich heraus, dass der erschossene Junge wohl nur ein Zufallsopfer war und es eigentlich um etwas ganz anderes geht.
Mir gefällt, dass das Privat- und Vorleben der beiden Ermittler eine gewichtige Rolle spielt, denn so versteht man ihre Verhaltensweisen besser. Zudem ist ihre zunächst problematische Zusammenarbeit recht amüsant geschildert.
Es sind viele Themen wie Drogenclans, soziale Misere und Armut, alleinerziehende Eltern, Rassismus, aber auch Verrat, Missgunst, Schuld usw., die den Krimi eventuell etwas überfrachtet erscheinen lassen. Allerdings bewirkt dies auch eine authentische Mischung.

Veröffentlicht am 08.08.2024

Starke Hauptfigur

Im Unterholz
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Vera Bergström ist eine sehr eigensinnige und eigenwillige Figur. Mit 56 Jahren wohnt sie wieder in ihrem Heimatstädtchen und arbeitet ziemlich motivationslos als Hilfslehrerin. Ihre Arbeit als Journalistin ...



Vera Bergström ist eine sehr eigensinnige und eigenwillige Figur. Mit 56 Jahren wohnt sie wieder in ihrem Heimatstädtchen und arbeitet ziemlich motivationslos als Hilfslehrerin. Ihre Arbeit als Journalistin musste sie beenden, als ihre Lokalredaktion geschlossen wurde. Zudem hat sich ihr langjähriger Lebenspartner wegen einer jüngeren Frau von ihr getrennt. Vera igelt sich in ihrer Wohnung über dem ehemaligen Bahnhofsgebäude ein und hat noch nicht einmal die Umzugskartons ausgepackt. Nur ihre Freunde aus Kindheitstagen können sie hin und wieder zu einer gemeinsamen Aktivität motivieren.
Als in den Wäldern unter einem Hochsitz die Leiche einer Frau gefunden wird, wird Vera von ihrem früheren Redaktionschef beauftragt, die Hintergrundgeschichte zu der Tat zu recherchieren.
Zunächst nur widerwillig und zögerlich macht sich Vera an diese Arbeit, die ihr aber zunehmend Motivation schenkt und ihrer Arbeit wieder einen Sinn gibt. Dabei stößt sie auf eine düstere Geschichte.
Die Handlung ist spannend, tiefgründig und verzwickt. Besonders interessant für mich ist aber vor allem die Hauptfigur Vera Bergström mit ihren Ecken und Kanten. So lethargisch und eigenbrötlerisch sie zu Beginn auch wirkt, entpuppt sie sich zu einer beharrlich nach der Wahrheit Suchenden und bedient sich dabei auch unkonventioneller Wege.
Auf Band 2 darf man gespannt sein.