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Veröffentlicht am 04.04.2021

Super Reisebericht über eine Fahrradtour mit Katze

Nalas Welt
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Dieses Buch ist ein Reisebericht. Dean Nicholson beschreibt hier eine Fahrrad-Tour durch Bosnien - Montenegro – Albanien – Griechenland – Türkei – Georgien - Aserbaidschan – Georgien – Türkei – Bulgarien ...

Dieses Buch ist ein Reisebericht. Dean Nicholson beschreibt hier eine Fahrrad-Tour durch Bosnien - Montenegro – Albanien – Griechenland – Türkei – Georgien - Aserbaidschan – Georgien – Türkei – Bulgarien – Serbien – Ungarn. Mit Katze Nala, die er in den Bergen Bosniens auf einer abgelegenen Straße fand.

Dean Nicholson wird auf dieser Reise ein anderer Mensch. Er war zwar früher auch kein schlechter Mensch, aber gerade wenn zu viel Alkohol im Spiel war wurde er aufbrausend, war in Prügelein verwickelt und durfte Geldstrafen zahlen. Jetzt rettet er eine Katze, räumt Müll an den Küsten auf und bekommt dafür positive Rückmeldungen bei seinem Instagram-Account und sorgt auch für weitere Unterstützung. Er – oder Nala? Mit Sicherheit ist Nala an seiner neuen Berühmtheit beteiligt, wenn nicht gar zum Großteil dafür verantwortlich – die Zahl seiner Follower nimmt stetig zu, binnen eines Tages sogar mal von knapp 3.000 auf knapp 150.000.

Auf seiner Reise sucht er sich immer wieder Arbeit, um seine Kasse aufzubessern. Während eines Aufenthalts in Griechenland bittet er seine Fans darum, ihn doch nicht mehr mit Geschenken zu versorgen. Das nächste Tierheim würde sich sicher auch darüber freuen. Er ist auch nicht auf Ruhm aus. Auf die Frage „Bist du der Typ von Instagram“ folgt nur ein zögerndes Ja. Und er will auch nicht Unterkünfte gegen Geld bewerben, er möchte authentisch bleiben. Sogar Netflix schreibt ihn an, doch er löscht die Nachricht sofort. In Kappadokien schlägt er einen Gratisflug (mit Nala) mit einem Heißluftballon aus und bezahlt lieber dafür und fliegt allein. Nala möchte er dies nicht zumuten. All das macht ihn mir sehr symphytisch.

Übernachten tut er u. a. in seinem Zelt, bucht sich manchmal aber auch in Unterkünften ein. Aber auch seine Fans kommen auf ihn zu – einmal wird ihm von einer Frau angeboten, doch mit zu ihr nach Hause zu kommen, er müsse nicht auf einer Parkbank schlafen. Er ist für Nala da, als diese sterilisiert wird, Nala ist für ihn da als er krank wird. In Thermoplyen (Griechenland) badet er in etwa 40 Grad heißen schwefelhaltigen Quellen und ich stimme ihm und Nala zu – das Wasser stinkt wirklich, das kenne ich so aus meinem Kurzurlaub nach Bad Füssing.

In seinem Reisebericht erfährt man auch einiges interessantes, wie z. B. warum auf türkischen Straßen oft kleine Metallsplitter auf der Fahrbahn liegen. Weil Autoreifen oft maximal abgefahren werden. Einmal sitzt er mit Nala auf seiner Schulter in einem Cafe, als diese wie von der Tarantel gestochen von dort sprang und wegrannte. Wenige Sekunden später kam dann ein Erdbeben – nur 10 bis 15 Sekunden, aber heftig. Passiert ist beiden glücklicherweise nichts, aber Tiere haben wohl so was wie einen sechsten Sinn: Nala musste tatsächlich das kommende Erdbeben gespürt haben.

Gegen Ende des Reiseberichts erlebt er auch die beginnende Corona-Pandemie. In diesem Teil schwingt die Angst mit, aber ging uns das nicht allen so?

Das Buch ist mit über 40 Fotos aufgelockert, die z. B. Nala im Kanu, im Restaurant oder bei einer wilden Mäusejagd am Strand zeigen.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Ein Weihnachtshund für alle Fälle
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Das kleine Büchlein (153 Seiten) ist leider sehr schnell gelesen, hat es aber in sich. Anfangs taucht der Weihnachtshund Nick nicht oft auf, hauptsächlich geht es eher um Irina, Lars, das Christkind, Weihnachtsmann ...

Das kleine Büchlein (153 Seiten) ist leider sehr schnell gelesen, hat es aber in sich. Anfangs taucht der Weihnachtshund Nick nicht oft auf, hauptsächlich geht es eher um Irina, Lars, das Christkind, Weihnachtsmann und seine Elfen. Aber gegen Ende des Buches nimmt Nick mehr Raum ein. So oder so ist das Buch aber sehr unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Von den Tücken des Online-Datings - ein humorvoller Roman

Willst du Blumen, kauf dir welche
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Buchhändlerin Lena lässt sich nach einer Lesung auf eine Wette mit dem Erfolgsautor Benjamin Floros ein, der behauptet er habe den ultimativen Alogorithmus für die Liebe per Online-Dating gefunden. Mit ...

Buchhändlerin Lena lässt sich nach einer Lesung auf eine Wette mit dem Erfolgsautor Benjamin Floros ein, der behauptet er habe den ultimativen Alogorithmus für die Liebe per Online-Dating gefunden. Mit so was kann er doch keinen passender Mann für sie finden. Erst recht nicht bei solchen Testfragen wie "Leckst du den Deckel eines Joghurtbechers ab" oder "Isst du die Pizza mit Messer und Gabel oder lieber mit der Hand?. Oder etwa doch? Anfangs ist Lena skeptisch, doch dann verliebt sie sich in Antonio und will nicht mehr weiterdaten. Der oder keiner. Aber ist Antonio wirklich so ein Hammertyp?

Das Buch ist humorvoll geschrieben und ich kann mir durchaus vorstellen, dass reale Treffen nach virtueller Kontaktaufnahme durchaus wie beschrieben ablaufen könnten. Da wäre der Typ, wo lange die Speisekarte studiert und dann vorschlägt sich einen gemischten Salat zu teilen. Oder der Kandidat, der seiner Mutter alles recht machen will und ob sie sich deshalb die Haare blond färben würde.

Auf Seite 19 gibt es einen leichten Bezug auf Corona: Da verkaufen sich Benjamin Floros Bücher wie Klopapier während der Corona-Krise. Da dachte ich mir noch, sind die Einschränkungen auch thematisiert? Wird es vielleicht doch kein so lustiges Buch? Dann aber tauchte Corona nicht mehr in der Handlung auf

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Braucht seine Zeit

Aller guten Dinge sind zwei
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Das Buch war nicht ganz so gut wie erwartet, da habe ich schon bessere Bücher von ihr gelesen. Aber schlecht war es auch nicht

Leider hatte das Buch für mich einen langen Anfang und plätscherte erst ...

Das Buch war nicht ganz so gut wie erwartet, da habe ich schon bessere Bücher von ihr gelesen. Aber schlecht war es auch nicht

Leider hatte das Buch für mich einen langen Anfang und plätscherte erst mal vor sich hin. Ab Seite 124 wurde es dann besser.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Konnte fast gar nicht aufhören zu lesen

Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht
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Der Buchtitel klang nicht allzu verlockend – man könnte ja als erstes an einen Dachschaden und all den Ärger damit denken, den er mit sich bringt. Aber immer noch besser als der Titel der englischen Originalausgabe: ...

Der Buchtitel klang nicht allzu verlockend – man könnte ja als erstes an einen Dachschaden und all den Ärger damit denken, den er mit sich bringt. Aber immer noch besser als der Titel der englischen Originalausgabe: „Confessions of a Forty-Something F**k up“

Das Buch ist in einer Ich-Erzählung geschrieben, in der Nell (eigentlich Penelope) ein ganzes Jahr lang über ihr Leben Anfang 40 schreibt – von Januar bis die ersten Januartage des Folgejahres. Auch dafür, wofür sie dankbar ist (nach fast jedem der vielen Kapitel) und das man was aus seinem Leben machen soll. Die lebenslustige Witwe Criket hat ihr u. a. nämlich eine wichtige Lektion erteilt: Du bist nicht zu alt, es ist nicht zu spät, und ja, du kannst es. Auch „Wenn die Schuhe schon im Geschäft nicht bequem sind, werden sie es später auch nicht sein“ und „Würdige jeden, vom Kassierer an der Supermarktkasse über die Busfahrerin bis hin zum Barista, der deinen Kaffee macht“ sind wichtige Sätze, die auf jeden von uns zutreffen sollten. Wobei man der Busfahrerin ja nicht unbedingt jeden Tag ein Guten Morgen sagen muss, aber freundlich aussehend und nicht griesgrämig einsteigen ist doch leicht zu schaffen

Vom Klappentext her war ich etwas skeptisch, als ich über ihren Job als Nachrufschreiberin erfuhr. Aber der Job wird nach ihrem ersten Nachruf (der auch nur kurz gehalten ist) nur noch ab und zu erwähnt. Das Buch ist sehr lustig geschrieben, man will fast gar nicht mit dem Lesen aufhören. Zum Beispiel das mit dem Valentinstag, zu sagen man schenkt sich nichts – und dann doch enttäuscht zu sein, wenn der Freund sich daran hält. Und die Whatts-Up Autokorrektur von Pilates (Pi Latte) waren nur zwei der zahlreichen Highlights, mit der ich so richtig abschalten konnte.

Wofür soll/könnte man eigentlich dankbar sein? Als Nell eine Dankesliste beginnt, liest sie als Tip „Ich atme“. Ist das wirklich ernst gemeint, fragt sie sich. Dankbarkeit schön und gut, aber ohne zu atmen wäre sie schlicht und einfach tot. Dann doch lieber dem Fremden dankbar sein, der sie rechtzeitig vor ihrer Haltestelle geweckt hat, nachdem sie auf seiner Schulter eingeschlafen ist.

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