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Veröffentlicht am 29.03.2019

Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück...

Sturmwächter 1. Das Geheimnis von Arranmore
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Der elfjährige Fionn Boyle verbringt den Sommer gemeinsam mit seiner Schwester Tara auf der irischen Insel Arranmore. Dort lebt sein Großvater als Sturmwächter der Insel und beschützt deren Bewohner vor ...

Der elfjährige Fionn Boyle verbringt den Sommer gemeinsam mit seiner Schwester Tara auf der irischen Insel Arranmore. Dort lebt sein Großvater als Sturmwächter der Insel und beschützt deren Bewohner vor der dunklen Macht einer Zauberin, die in den Tiefen Arranmores schläft.
In diesem Sommer erfährt Fionn, dass aus seiner Familie bereits eine ganze Reihe Sturmwächter hervorgegangen sind und auch er dieses Erbe in sich trägt. Es beginnen Ferien, die geprägt sind von Magie, Gefahr und Reisen in vergangene Zeiten, welches den Sturmwächtern durch magische Kerzen, in denen Erinnerungen festgehalten sind, ermöglicht wird...

Der Auftakt der Sturmwächter-Reihe "Das Geheimnis von Arranmore" lässt mich zwiespältig zurück. Zum einen begeistert Catherine Doyle mit einem wunderbaren Setting und einer frischen Idee, von der ich so noch nie gelesen habe. Zudem gelingt es ihr schwierige Themen wie Verlust, Depression oder Demenz ganz beiläufg mit in die Handlung einzupflechten. Zum anderen konnte ich aber bis auf wenige Charaktere keine Verbindung zu dem Personal des Buches knüpfen. Sei es aus Antipathie oder weil die Autorin recht viele Personen nur am Rand präsentiert.
Fionn ist zu Beginn der Geschichte mit seiner trotzigen Art zwar noch nicht sonderlich sympathisch, aber er zieht den Leser im Laufe des Buches auf seine Seite, da er eine große Entwicklung durchmacht und charakterlich mit seiner Aufgabe, für die er vorherbestimmt scheint, wächst. Auch sein Großvater Malachy Boyle kann mit seiner ruhigen und besonnen Art überzeugen. Der Rest der Figuren ist für mich zumindest in diesem Auftaktband austauschbar.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und kindgerecht, man gleitet leicht durch die Seiten, zumal das Schriftbild angenehm groß ist und die Seiten somit nicht überladen von Text sind.
Für das angesprochene Lesepublikum sollte die Mischung aus Abenteuern und Rätseln passen, für ältere Leser fehlt es den Figuren an Tiefe. Andererseits bin ich mir etwas unsicher, ob die Geschichte für junge Leser an einigen Stellen nicht zu düster ist.
Das Ende von "Das Geheimnis von Arranmore" deutet an, dass es mit Fionn und den Sturmwächtern von Arranmore weitere Abenteuer zu bestehen gilt.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Pflichtlektüre für die Generation der Digital Natives!

Ein wirklich erstaunliches Ding
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April May entdeckt eines Abends in New York eine riesenhafte roboterähnliche Statue. Um diese seltsame Erscheinung zu würdigen, dreht sie gemeinsam mit ihrem Freund ein Video und stellt es auf YouTube. ...

April May entdeckt eines Abends in New York eine riesenhafte roboterähnliche Statue. Um diese seltsame Erscheinung zu würdigen, dreht sie gemeinsam mit ihrem Freund ein Video und stellt es auf YouTube. Schon bald geht das Video viral und der Riese – den April CARL nennt – sowie April selbst erlangen schnell so etwas wie Berühmtheit. Außer New York CARL sind zum exakt gleichen Zeitpunkt 63 weitere CARLs weltweit aufgetaucht. Keiner weiß woher sie kommen, noch was es mit ihnen auf sich hat. Das Gerücht, dass es sich bei den CARLs um ein Zeichen Außerirdischer handelt, kommt auf und verstärkt sich, zumal die CARLs, oder deren Erschaffer, einen Weg finden mit den Menschen im Traum zu kommunizieren.

'Die Carls waren mehr als mein Leben – sie waren meine Identität geworden.' (S.208)

Die Mittzwanzigerin April May zählt zu den sogenannten Digital Natives. Die Generation, die mit den sozialen Medien aufgewachsen ist, im Gegensatz zu den Digital Immigrants, die diese Welt erst im Erwachsenenalter kennengelernt haben. Ich erlebe dieses Zusammentreffen zweier Generationen selbst tagtäglich zwischen meiner Tochter und mir. Obwohl ich selbst in den sozialen Medien nicht nur unterwegs, sondern bis zu einem gewissen Grad auch aktiv bin, erstaunt und erschreckt es mich doch immer wieder, wie die sozialen Medien sich in den letzten Jahren entwickelt haben und unser Leben beeinflussen oder sogar vereinnahmt haben.
Fehler, die man heute macht, ziehen größere Kreise und schwerwiegendere Folgen nach sich, als welche, die man zu Zeiten ohne Internet gemacht hat. Dazu muss man nur eine Generation in die Vergangenheit reisen. Was wäre denn vor dreißig Jahren passiert, wenn man abends einer Skulptur wie CARL begegnet wäre?
Mich fasziniert Hank Greens Spiel mit den sozialen Medien und die Kritik, die sich aus April Mays Geschichte ziehen lässt. Wenn man erst einmal mit etwas an die Öffentlichkeit getreten ist, fällt es schwer sich wieder daraus zurückzuziehen. Es grenzt fast an den Bereich des Unmöglichen.
April steht in der Geschichte irgendwann an dem Punkt, dass sie nur noch den Weg nach vorne sieht, und kein Zurück mehr, unabhängig von den Konsequenzen. Ich dachte häufig, dass die Alternativen größer gewesen wären, ohne die breite Masse an Fans und Feinden durch die sozialen Medien im Hintergrund. April will zwar das Geheimnis der CARLs lösen, aber ihre Follower sind ihr irgendwann nicht minder wichtig.

'Das Wissen, dass eine Idee nicht die allerbeste ist, macht es nicht unbedingt wahrscheinlicher, dass man sie aufgibt.' (S.104)

Das Buch hat mich fasziniert und ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es mit den CARLs weitergeht. Dennoch bin ich mir sicher, dass das Buch außer auf Faszination auch auf viel Ablehnung stoßen wird. Genauso, wie es April im Buch ergeht. Zum einen passt Hank Greens Debüt in keine Genre-Schublade, zum anderen ist die Geschichte gegen Ende echt brutal. Des Weiteren könnte ich mir vorstellen, dass es Leser gibt, denen die erste Hälfte des Buches zusagt, dann aber von der Entwicklung, die sich logisch nicht erklären lässt, abgeschreckt werden. Aber egal, wie man zu der Geschichte an sich steht, ich denke eines erreicht Hank Green bei jedem Leser: die CARLs regen zum Nachdenken an und lösen Diskussionen aus.

“Ein wirklich erstaunliches Ding” ist modern und am Puls der Zeit. Gerade durch Aprils Perspektive fühlt man sich an ihre Seite gestellt und erlebt ihre Abenteuer hautnah mit.
Das Tempo habe ich als sehr unterschiedlich empfunden. Wo zu Beginn noch alles sehr ausführlich erzählt wird und die Entwicklung der Ereignisse gefühlt so langsam vonstatten geht, dass man stellenweise denkt, dass kaum etwas passiert, so überschlagen sich am Ende die Ereignisse, so dass es nahezu ein Schock ist, wenn man auf der letzten Seite angelangt und mit vielen Fragezeichen im Kopf allein gelassen wird. Trotz des unterschiedlichen Erzähltempos hatte ich dennoch nie das Gefühl, dass die Geschichte sich in die Länge zieht, da Hank Greens Schreibstil jugendlich frisch und flüssig ist und er Kniffe einsetzt, um die Neugierde auf den späteren Verlauf zu schüren.

Hank Greens Debütroman ist in meinen Augen Pflichtprogramm für die Generation der Digital Natives!

Veröffentlicht am 29.03.2019

Auf Entdeckungsreise mit Hummel Bommel

Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese
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Freunde von Bommel können ab sofort mit mit der abenteuerlustigen und aufgeweckten Hummel auf Entdeckungsreise gehen. Mit “Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese” liegt nun das erste Sachbuch vor, ...

Freunde von Bommel können ab sofort mit mit der abenteuerlustigen und aufgeweckten Hummel auf Entdeckungsreise gehen. Mit “Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese” liegt nun das erste Sachbuch vor, in dem uns die Hummel Bommel ihren Lebensraum – die Wiese – zeigt. Das Buch enthält zum einen viele Fotos, aber vor allem die bekannten und geliebten Illustrationen, wie der Leser sie aus den bisher erschienenen Abenteuern und Geschichten der Hummel Bommel kennt.

Dank hilfreichen Tipps können kleine Hummelfreunde deren Umfeld entdecken, dabei ist das Buch sehr gut untergliedert, so dass man den Lebensraum der Hummel Stück für Stück erforschen und verstehen kann und zahlreiche Pflanzen und weitere Tiere kennenlernt, die sich mit der Hummelfamilie die Wiese zum Leben teilen.

Das Buch ist untergliedert in die Rubriken:
– Willkommen auf der Wiese!
– Die Stockwerke einer Wiese
– Die Blumen auf der Wiese
– Werde Hummelexperte! Alles über uns Hummeln
– Warum wir Hummeln so wichtig sind
– Der Löwenzahn
– Meine Verwandten: die Bienen und die Wespen
– Die Schmetterlinge
– Die Marienkäfer
– Die Ameisen
– Die Schnecken
– Die Wiese in der Nacht
– Die Spinnen
– Die Feldlerche
– Welche großen Tiere leben noch auf der Wiese?
– Am Teich
– Es wird Herbst
– Die Wiese im Winter
– Wiesenquiz – Was gehört zusammen?

Wie ihr seht, gibt es in dem Buch unheimlich viel rund um Hummeln, deren Freunde, die Pflanzen, die sie zum Leben brauchen, und noch allerhand mehr zu entdecken!
In dem Buch steckt viel Wissen, aber auch Tipps zum Selbermachen, Ideen, wie man den Insekten helfen und ihren Lebensraum erhalten kann, und das erwähnte Wiesenquiz. Diese Dinge lockern das Design auf und unterbrechen die Texte, die Sachwissen vermitteln, spielerisch, so dass der Spaß an dem Buch lange erhalten bleibt.
Das Buch muss nicht von vorne noch hinten gelesen werden, man kann sich je nach Forscherdrang der Kinder einzelne Themen herauspicken und sie den kleinen Zuhörern näher bringen.
Ich finde es sehr gut, dass alle Tiere und Pflanzen neben den Darstellungen in den Illustrationen auch mit Foto abgebildet sind, da die Kinder diese Dinge ja auf der echten Wiese wiedererkennen sollen und nicht nur im Buch.

“Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese” ist ein wunderschön illustrierter Entdeckerspaß mit der beliebten Hummel für die kleinsten unter den Forschern! Dabei werden diese von der Hummel Bommel direkt angesprochen, so dass sie sich voll einbezogen fühlen.