Als erster Gedanke bei diesem Titel tauchten sofort die s.g. goldenen 20er in mir auf und dass es sich um einen sehr gut gewählten Titel für den nun zweiten Band um die erste Polizeiärztin Berlins in diesen ...
Als erster Gedanke bei diesem Titel tauchten sofort die s.g. goldenen 20er in mir auf und dass es sich um einen sehr gut gewählten Titel für den nun zweiten Band um die erste Polizeiärztin Berlins in diesen Zeiten handelt.
Magda und der Kriminalist Kuno sorgen einmal mehr für eine überaus spannende und fesselnde Jagd nach einem grausamen Verbrecher, dem mehr und mehr junge Frauen zum Opfer fallen. Als wenn dies nicht bereits mit mehr als genug Aufregung und auch offenen Fragen verknüpft wäre, schlägt sich Magda mit einer ganz persönlichen Problemstellung hinsichtlich beruflicher und auch privater Zukunft herum. Die Gründung einer eigenen Praxis und einer eigenen Familie – wie soll das passen, wie soll das umgesetzt werden, ist dafür jetzt der richtige Zeitpunkt? Fragen, die sich nicht leicht lösen lassen, würde da nicht auch der Zufall eine wichtige Rolle spielen. Denn Magda werden die Räumlichkeiten einer ehemaligen Praxis angeboten und sie wagt kurzentschlossen den Schritt in die Unabhängigkeit und Selbständigkeit und eröffnet eine Praxis für Frauenheilkunde. Dass damit allerdings auch Anliegen an sie herangetragen, die ihr sehr zu schaffen machen, bleibt nicht aus.
Auch im zweiten Band über eine junge Ärztin, in den berauschenden 20er Jahren mitten in Berlin lebt und arbeitet, wird deren fiktive Geschichte sehr gekonnt mit dem Zeitkolorit aber auch ganz besonders mit den politischen und wirtschaftlichen Ereignissen dieser Epoche verknüpft und veranschaulicht. Bei Lesen fast spürbar die Angst der unteren Gesellschaftsschichten, die auf Grund der anhaltenden und zunehmenden Inflation mehr und mehr ums nackte Überleben kämpfen müssen.
Bei Magda, ihre Freundinnen, und auch Kuno, deren Charaktere bereits im ersten Band zu überzeugen wussten, lässt sich zudem eine individuelle Weiterentwicklung erkennen. Fiktive Personen über einen längeren Zeitraum begleiten zu können und dabei mitzuerleben, zu welchen Persönlichkeiten sie sich im Laufe der Zeit bzw. auf den Romanseiten entwickeln, zeugt von großem schriftstellerischem empathischen Talent und verleiht den Protagonisten eine Authentizität und Glaubwürdigkeit, die eine Fiktion glatt vergessen lässt.
Eine gelungene Darstellung und Vermittlung der Lebensumstände in den 20er Jahren und mit Protagonisten, deren Lebensplanung durch lebensnahe und realistische äußere Umstände jedoch auch wieder neu überdacht und angepasst werden muss.
Das Schicksal findet seinen eigenen Weg, Marie, Isla und Dee zusammenzuführen um sich gegenseitig zu helfen und zu stärken – jede Protagonistin überzeugend dargestellt.
Auf den ersten Blick hat mich das ...
Das Schicksal findet seinen eigenen Weg, Marie, Isla und Dee zusammenzuführen um sich gegenseitig zu helfen und zu stärken – jede Protagonistin überzeugend dargestellt.
Auf den ersten Blick hat mich das wunderschöne Cover in seinen Bann gezogen – eines der schönsten, das mir in diesem Jahr begegnet ist. Aber auch der Titel des Romans der australischen Autorin hat mich neugierig auf die von ihr erzählte Geschichte gemacht und ich habe mit zunehmendem Interesse und Freude die Geschichte um und mit Marie, Dee und Isla gelesen. Unterschiedlichen Alters mit unterschiedlichen Lebenswegen und Schicksalsschlägen, die jetzt zum Vorschein kommen und gemeinsam be- und verarbeitet werden und jede, befreit von Altlasten, mutig und zuversichtlich ihren Weg weitergeht.
Marie, mit Abstand die älteste des Kleeblatts, steht auch noch mit ihren inzwischen 92 Jahren täglich in dem von ihr betriebenen Café, zu dem sie das in den 1920er Jahren von ihrer jung verwitweten Mutter erbauten Haus mit integriertem Lebensmittelladen umgestaltet hat. Dabei zehrt sie auch im hohen Alter von der liebevollen Fürsorge ihrer Mutter Rose, die ihre beiden Kinder Marie und Lucas trotz des Verlustes des Ehemannes und Vaters zu offenen, freundlichen, aufrichtigen und lebensfrohen Menschen erzogen hat.
Dee, beliebte und erfolgreiche Direktorin einer größeren Schule, reiste im Alter von 8 Jahren gemeinsam mit ihrem Vater aus dem fernen Libanon nach Australien ein und ist in all den Folgejahren ihrem muslimischen Glauben treu geblieben, auch wenn sie diesen nicht aktiv auslebt. Verheiratet und Mutter von zwei Teenagerjungen sieht sie voller Vorfreude der Verwirklichung ihres großen Lebenstraums, die Einführung eines interreligiösen Lehrplans als Pilotprojekt an der von ihr geleiteten Schule entgegen.
Isla, beauftragt mit einer Marketing-Kampagne zu diesem Lehrplan, muss nicht nur mit dem mangelnden Vertrauen des Chefs in ihre beruflichen Fähigkeiten kämpfen sondern wird immer wieder an ein bereits Jahrzehnte zurückliegendes Ereignis in ihrem Leben erinnert, das loszulassen ihr trotz vieler Therapien bisher nicht gelungen ist.
Dank des sehr empathisch und familiär geführten Cafés kommen sich diese Frauen näher und es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, geprägt von einem liebevollen und aufmerksamen Miteinander, wobei Marie mit ihrer großen Lebenserfahrung und Weitsicht eine wichtige, fördernde und fordernde Rolle zufällt.
Obwohl der Roman in der Gegenwart angesiedelt ist, tragen wiederkehrende Ausflüge in die individuelle Vergangenheit zu einem überzeugenden und stimmigen Verständnis für die jeweilige momentane Lebenslage dieser drei Freundinnen bei. Dabei hervorragend gelöst durch die jeweilige Kapitelüberschrift, die neben dem Namen der auf den folgenden Seiten beschriebenen Person auch das entsprechende Jahr enthält. Für mich eine gelungene schriftstellerische Gestaltung der Geschichte.
Die Gestaltung jeder Charaktere wurde sehr sorgfältig zusammengestellt und herausgearbeitet, wobei auch aktuelle Entwicklungen wie z.B. versteckter oder offener Rassismus auf eine ganz besondere, einfühlsame und sehr berührende Weise Berücksichtigung gefunden hat. Aber auch der Mut, sich Klischees zu widersetzen und sich seinen eigenen Weg notfalls zu erkämpfen.
Ein Roman, der auf eine ganz besondere Weise zu fesseln vermag, da die Lebensgeschichte dieser drei Frauen – so unterschiedlich sie auch sind – in ihren Bann ziehen, dabei besonders zu betonen, dass sie realistisch überzeugend wirken. Ein gelungenes stimmiges Gesamtbild mit Gedanken und Impulsen, die bereichernd und ermutigend für das eigene Leben sein können.
Ein gelungener Frauen-Mut-Mach-Roman, mit Protagonisten, die man liebend gerne selbst als Freundinnen hätte und man bedauert, dass die lesetechnische gemeinsame Zeit zu Ende ist.
Sehr zu empfehlen!
Die Autorin Noa C. Walker begeistert bereits mit dem ersten Band ihrer neuen Familiensaga über den amerikanischen Bürgerkrieg. Obwohl in diesem Band lediglich Ereignisse von April bis Dezember 1859 geschildert ...
Die Autorin Noa C. Walker begeistert bereits mit dem ersten Band ihrer neuen Familiensaga über den amerikanischen Bürgerkrieg. Obwohl in diesem Band lediglich Ereignisse von April bis Dezember 1859 geschildert werden, so vermögen die rund 480 Seiten von Beginn an zu fesseln.
Annie und Sophia, zwei Schwestern die bis zum Tod der Eltern auf einer kleinen Farm in Nebraska aufgewachsen sind, werden von ihrem Onkel Max in dessen Haus aufgenommen und ziehen nach New York. Annie erhält gemeinsam mit ihrer Cousine Jennifer eine Ausbildung zur Lehrerin, wobei der Roman mit der ersten Anstellung Annies als Lehrerin auf einer Südstaaten-Plantage beginnt.
Sophia verliebt sich in einen jungen Farmer, heiratet ihn bereits mit sechzehn Jahren und folgt ihm auf seine Farm nach Kansas.
Jennifer, ebenfalls verlobt, bleibt in New York. Aus diesen drei Handlungssträngen besteht der Roman und verleiht durch den unterschiedlichen Hintergrund dieser drei Personen dem bereits 1859 sich abzeichnenden Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten der letztendlich zu einem verheerenden Bürgerkrieg führte, ganz neue Perspektiven und Einblicke. Vor allem gelingt es der Autorin, gerade durch diese Charaktere und ihre unterschiedlichen Lebensbereiche eine wunderbare Transparenz und Authentizität zu erzeugen.
Annie, die auf Birch Island die beiden Töchter des Plantagenbesitzers Richard Williams unterrichten soll, wird bereits vom Eintreffen an mit der aufwendigen und verschwenderischen, aber auch befremdlichen und verstörenden Lebensweise der Südstaatler konfrontiert. Geprägt durch Elternhaus und später auch die Familie ihres Onkels verfügt sie über eine ganz andere Lebensphilosophie und -weise und auch ihre Einstellung zur Thematik Sklaverei unterscheidet sich deutlich von denen der meisten Familienangehörigen Williams und deren Nachbarn. Da bleibt es nicht aus, dass ihre wohlgemeinte Hilfsbereitschaft in Unkenntnis des von ihr erwarteten und angebrachten Verhaltens deutlich andere Folgen nach sich zieht als die erhofften.
Sophia, überglücklich mit dem zwar anstrengenden aber erfüllenden Betrieb einer Farm, sieht sich gemeinsam mit ihrem Ehemann und den umliegenden Farmern zunehmend mit der Zerstörung ihres Lebenstraums konfrontiert.
Und Jennifer, die im fernen New York vor die Entscheidung gestellt wird, ihre pro-aktive Haltung gegenüber Sklaverei oder ihren Verlobten aufzugeben.
Dieser Roman hat mich von Anfang an überzeugt. Selten sind mir Charaktere begegnet, die mit einer dermaßen großen Sorgfalt kreiert und ins Leben gerufen wurden. Gerade in der Person von Annie ist es der Autorin meisterhaft gelungen, einer aufrichtige, glaubwürdige und authentische Charakterbeschreibung Taten folgen zu lassen, deren Auswirkungen realistisch, verständlich und nachvollziehbar, jedoch für Annie erschreckend und verstörend sind. Und zu einer verzweifelten Selbstanklage führen, nachdem eine von ihr gut gemeinte Hilfestellung tödliche Folgen nach sich zog. Nach meiner Einschätzung mit die gelungenste Darstellung der Entwicklung einer fiktiven Romanfigur. Schmerzlich und ergreifend.
Als weiteres schriftstellerisches highlight die alles andere als leichte Aufgabe, unterschiedliche Standpunkte zur Sklaverei zu vermitteln. Auch dies hervorragend gelöst, indem die Autorin auf eine sehr einfühlsame und leise, aber überzeugende Weise die unterschiedliche Einstellung der erwachsenen Familienmitglieder teilweise erahnen, teilweise aber auch erkennen lässt. Dabei aber auch die Selbstverständlichkeit einer Freundschaft zwischen Menschen verschiedener Hautfarben in den Personen der beiden jüngsten Familienmitglieder Marianna und Bobby. Marianna, die klare und deutliche Worte gegenüber ihrer älteren Schwester findet, als diese mehr als unpassende Bemerkungen über den Tod der dunkelhäutigen Freundin ihrer Schwester findet. Und Bobby, dem nichts lieber ist, als mit seinem gleichaltrigen dunkelhäutigen Freund die Gegend unsicher zu machen. Kindliche Unbekümmertheit mit einer unzerstörbaren Herzenswärme – wunderbar von der Autorin dargestellt.
Dass es bereits einige Jahre vor Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs in den Südstaaten alles andere als ungefährlich war, eine von der Mehrheit abweichende Meinung zu haben, ist verständlich. Aber wieviel Kraft es kostet, dieses Versteckspiel zu leben – mir bisher noch nie begegnet und auch nicht bekannt. Und auch dies von der Autorin sehr einfühlsam, aber auch lebensecht, überzeugend und berührend dargestellt. Auf einzelne Szenen möchte ich nicht eingehen, aber so manches mal war ich sehr ergriffen von dem Verhalten, das an den Tag gelegt werden musste, damit die Tarnung nicht aufflog. Auch wenn dies bedeutete, Freunde frag- und ratlos, aber auch sehr enttäuscht stehen zu lassen. Szenen und Charaktere die im Gedächtnis bleiben, ob ihres Mutes und ihrer Selbstbeherrschung.
Und auch die Beschreibung der Verhaltensweisen der Sklaven, vor allem im Umgang mit ihren "Besitzern" und ihre Interaktionen – stimmig, passend, überzeugend und … herzerweichend. Allerdings auch sehr berührend, wenn in der jetzt alten und ehemaligen Nanny Orlean all die Lebensweisheit zum Vorschein kommt, von der auch Annie mehr als einmal profitiert und letztendlich einen festen Halt in all dem Durcheinander, das zum Teil auch von Annie selbst initiiert wurde, darstellt.
Zum Schluss sollte aber auch die phantasievolle und gelungene Darstellung der "entschleunigten" und überaus "entspannten" Lebensweise der Südstaatler gewürdigt werden. Gerade die Beschreibung der rauschenden Feste lassen die insbesondere aus Filmen bereits bekannten Bilder wieder in Erinnerung kommen und man fühlt sich förmlich als weiteren Gast lesend dort eingeladen und teilnehmend. Und eine sehr gekonnte Beschreibung von Umgebung, Pflanzen und Bäume trägt zu einem stimmigen und überzeugenden Gesamtbild bei.
Ein sehr gelungener Einstieg und ich bin auf die Fortsetzung schon sehr gespannt.
Ein Titel, der aufhorchen lässt. Vor allem in Verbindung mit dem Original-Titel des Buches der ehemaligen Kunstturnerin Rachael Denhollander, "What is a girl worth", wodurch sich der Inhalt des Buches ...
Ein Titel, der aufhorchen lässt. Vor allem in Verbindung mit dem Original-Titel des Buches der ehemaligen Kunstturnerin Rachael Denhollander, "What is a girl worth", wodurch sich der Inhalt des Buches bereits ahnen lässt.
Rachael, bereits als kleines Mädchen begeisterte Zuschauerin von Turnwettkämpfen, kann erst als 11jährige beginnen, ihren Traum von einer eigenen Laufbahn als Turnerin zu verwirklichen und trägt durch kleinere entlohnte Jobs dazu bei, dass die erforderlichen Gebühren gezahlt werden können. Ein langer und harter Weg liegt vor ihr, der nicht ohne zunehmende körperliche Beschwerden bleibt. Dass sich der zunächst unerwartete Termin und die nachfolgende Behandlung bei einem bekannten und sehr kompetenten Sportarzt, der zudem für das olympische Team der USA zuständig ist, sich zu einem Missbrauchsfall entwickelt, hätte Rachael nie erwartet. Dass ihre Versuche, sich Gehör zu verschaffen und andere Mädchen und Frauen vor gleichen Erfahrungen zu schützen bleiben gerade im Hinblick auf den Ruf des Arztes erfolglos. So verstummt sie nach und nach über das, was sie erlebt hat und welche Spuren diese Zeit und Erlebnisse in ihr hinterlassen haben. Aber Rachael schweigt nicht für alle Zeit. Es kommt der Tag, an dem sie völlig unerwartet mit diesem Thema konfrontiert wird und bereit ist, erneut den Kampf gegen Missbrauch im Leistungssport aufzunehmen und letztendlich den renommierten Sportarzt vor Gericht zu stellen.
Rachael Denhollaender ist es, sicher auch durch ihr Aufwachsen in einer gläubigen und liebevollen Familie, gelungen, zu einer überaus starken und mutigen Frau heranzuwachsen, die, geprägt durch ein erfolgreich abgeschlossenes Jurastudium, sich als Erwachsene gewappnet sieht, den Kampf gegen den Missbrauch aber auch gegen das Schweigen von Sportverbänden, Funktionären, Trainer, und – für mich besonders erschütternd – Pastoren von Gemeinden zu dieser Thematik aufzunehmen. Rachael hat geschwiegen, weil ihr niemand zuhören wollte. Alle anderen haben geschwiegen, weil sie es nicht hören wollten.
Ein erschütternder Bericht, der trotz seines sachlichen Schreibstils, die enorme emotionale Belastung der jungen Rachael erkennen lässt. Aber auch ihr Fragen, ihr Ringen, ihre Zweifel, ob sie tatsächlich ihr Schweigen brechen sollte. Dass es die richtige Entscheidung und auch der richtige Zeitpunkt war, zeigt sich in den vielen Unterstützerinnen, die durch Rachaels Vorbild nun ebenfalls den Mut aufbringen und den Schritt in die Öffentlichkeit wagen.
Sanna Lindström, schwedische Brautmodendesignerin und bekannt aus der nachmittäglichen Fernsehserie "Zwischen Tüll und Tränen" erlaubt mit ihrem Buch einen Blick nicht nur hinter die Fassaden dieser Fernsehshow ...
Sanna Lindström, schwedische Brautmodendesignerin und bekannt aus der nachmittäglichen Fernsehserie "Zwischen Tüll und Tränen" erlaubt mit ihrem Buch einen Blick nicht nur hinter die Fassaden dieser Fernsehshow sondern erzählt mit großer Offenheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit vom privaten Auf und Ab des ganz persönlichen Lebenswegs.
Dabei scheut sie auch nicht davor zurück, ihre langanhaltende depressive Erkrankung anzusprechen und durch ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Erfahrungen Betroffenen Mut zu machen und Hoffnung zu geben – das s.g. Licht im Dunkel zu entzünden.
Aufgewachsen in Schweden, mit einem erfolgreich betriebenen Medizinstudium, das sie jedoch nicht erfüllt, lernt sie während einer Reise nach Vietnam einen jungen Deutschen kennen und verliebt sich. Sie verlässt ihre Heimat, heiratet, wagt den Schritt in die Selbständigkeit mit dem designen und Vertrieb von Brautkleidern. Wird Mutter von mittlerweile 2 Kindern und zählt zu den beliebtesten Brautmodenberaterinnen einer Fernsehserie.
Dass diese verschiedenen Lebensstationen natürlich alles andere als glatt verlaufen sind und lange Zeit auch von ihrer depressiven Erkrankung überschattet wurden, gibt sie unumwunden zu. Gerade ihre ehrliche und trotz allem liebenswerte Selbstreflektion zeigen mehr von dem, was sich durch die Fernsehsendung bereits erahnen lässt.
Sanne lässt teilhaben an der Verzweiflung und Ohnmacht gegenüber ihrer Erkrankung aber auch ihrem Mut, sich dieser zu stellen und Schritte zu wagen und sich zu befreien. Dass dies kein einfacher Weg ist und auch mit Rückschlägen verbunden ist, lässt sich nicht nur erahnen sondern auch zum Teil miterleben.
Ähnliches gilt für ihren Weg in die Selbständigkeit, der seine ganz eigenen Tücken mit sich bringt und Probleme auftauchen, die man in dieser Form nicht erwartet bzw. mit einkalkuliert hat.
Und auch das Ehefrau- und Muttersein mit seinen ganz besonderen individuellen Herausforderungen und Anforderungen.
Ein sehr persönlicher Bericht, der sich auf Grund des Schreibstils sehr gut lesen lässt. Auf Grund des Inhalts jedoch noch lange nachhallt und gute und sinnvolle Gedankenimpulse bietet.
Mein großer Dank an die Autorin, dass ich daran teilhaben durfte – und gebe sehr gerne eine fünfsternige Leseempfehlung!