Kriegerische Auseinandersetzungen im Bodenseeraum vor dem Jahr 1000!
Flucht durch SchwabenAngesprochen vom Cover und dem kurzen Hinweis auf einen historischen Roman aus einer Zeit, die ich in dieser Form bisher noch nicht kennenlernen konnte, war das Buch, auch auf Grund der recht überschaubaren ...
Angesprochen vom Cover und dem kurzen Hinweis auf einen historischen Roman aus einer Zeit, die ich in dieser Form bisher noch nicht kennenlernen konnte, war das Buch, auch auf Grund der recht überschaubaren Seitenzahl recht schnell gelesen.
Gestaltet sich der Beginn der Geschichte, die im Jahr 926 im Bodenseeraum angesiedelt ist, zunächst sehr idyllisch und harmonisch, wird man bereits nach wenigen Seiten mit einem brutalen und zur damaligen Zeit sicher nicht ungewöhnlichen Vorfall konfrontiert: feindlich gesinnte Männer, im konkreten Fall ungarische Reiterhorden, fallen ins Land ein. Ein im Kampf noch relativ unerfahrener junger Mann, Marcus, wird gemeinsam mit einer jungen Magd, Anna, losgesandt, um Hilfe und Unterstützung zu erbitten. Durch einen gemeinen Verrat geraten die Beiden in große Gefahr und müssen nicht nur um das eigene Überleben kämpfen, sondern sind auch die letzte Rettung für die gesamte Bevölkerung eines Herzogtums.
Der Autor, von Beruf Historiker, verfügt über sehr viele wissenschaftliche Kenntnisse gerade längst vergangener Zeiten und nutzt dies gekonnt für einen interessanten Aspekt deutscher Geschichte aus dem Bodenseeraum. Dabei legt er sehr großen Wert auf die hervorragend recherchierten Fakten gelegt. Dazu eine bemerkenswerte und aufschlussreiche Zusammenstellung der zu dieser Zeit gebräuchlichen Namen von Orten, die dem Romangeschehen eine ganz besondere authentische Note verleihen. Hinzu kommen die beiden Übersichtskarten, mit deren Hilfe mühelos die Gegend, in der die Handlung angesiedelt ist, in Augenschein genommen werden kann. Und auch das Glossar, mit sehr vielen Hintergrundinformationen, die sich im Laufe der Romangeschichte als überaus hilfreich herausstellen.
Die Romanidee in Person des jungen Marcus und der jungen Anna ist sicher ein sehr interessanter Ausgangspunkt, doch in der Umsetzung leider nach meinem Empfinden nur sehr bedingt gelungen. Dabei stört mich zum Teil die Sprache bzw. Redewendungen, die ich mir in dieser Form vor dem Jahr 1000 einfach nicht vorstellen kann. Zudem fällt es mir außerordentlich schwer, mich mit diesen beiden romantragenden Charakteren zu identifizieren bzw. eine gewisse Nähe zu ihnen aufzubauen, Verständnis zu entwickeln.