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Veröffentlicht am 18.08.2022

Ein absolutes Pferdebuchhighlight - unverzichtbar!

Pferdeliebe und Reiterglück
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Ein wunderbares Buch, das jedes Reiterherz, sei es noch klein oder bereits erwachsen, höherschlagen lässt.
Auf knapp 200 Seiten wird in sehr ansprechender Weise die Pferdewelt dargestellt. Vor dem Hintergrund, ...

Ein wunderbares Buch, das jedes Reiterherz, sei es noch klein oder bereits erwachsen, höherschlagen lässt.
Auf knapp 200 Seiten wird in sehr ansprechender Weise die Pferdewelt dargestellt. Vor dem Hintergrund, dass Pferdeliebe mehr beinhaltet, als auf dem Rücken der Pferde die Welt zu erkunden und – so wie in vielen Pferderomanen geschildert, Abenteuer zu erleben. Ziel dieses Buches, das eher einem Nachschlagewerk, ein sehr gelungenes im Übrigen, ähnelt, wird auf verschiedene Aspekte sehr informativ eingegangen und gerade der angedachte Leserkreis, Kinder ab ca. 6 Jahre, für den Umgang und die Bedürfnisse dieser wundervollen Tiere sensibilisiert.
Unterteilt ist das überaus reich bebilderte Buch in zwei große Abschnitte: zum einen die Darstellung und damit verbundene Beantwortung vieler Fragen im Zusammenhang mit Pferden und Reiten und zum anderen ein interessanter und aufschlussreicher Ausflug in die Vielfalt der Pferderassen. Ihr äußeres Erscheinungsbild aber auch ihre Verwendung bzw. ihr jeweiliger Einsatz, nicht nur im Reitsport.
In einzelnen Kapiteln, bei denen in der Inhaltsangabe jedes Kapitel zusätzlich mit einem aussagekräftigen kleinen Bild versehen ist, wird auf verschiedene Aspekte wie Ausrüstung und Pflege, die Bedürfnisse der Pferde, die Beziehung zwischen Mensch und Pferd und weiteres vermittelt – alles unter dem tragenden Motto eines wertschätzenden Verhaltens von Menschen gegenüber Tieren.
Besondere Berücksichtigung soll aber auch die graphische Gestaltung erfahren. Mit sehr viel Liebe zum Detail, beginnend mit den kleinen Piktogrammen zu den einzelnen Kapitelüberschriften in der Inhaltsangabe, zeichnet sich dieses Buch durch eine zusätzliche farbliche Gestaltung der einzelnen Seiten des jeweiligen Kapitels aus: Jede Seite weist einen farbigen Rahmen aus, wobei z.B. die unteren Seitenabschnitt in grüner Farbe und mit unregelmäßigen Spitzen versehen eindeutig als Gras zu erkennen sind – eine Kleinigkeit, aber ein Zeichen dafür, mit wieviel Kreativität an die optische Gestaltung herangegangen wurde.
Ein Buch, für Kinder gedacht, mit dem sich aber auch Erwachsenen sehr gerne beschäftigen werden. Mit sehr viel Liebe zum Detail, einer hervorragenden und überaus ansprechenden Gestaltung. Reich bebildert und mit aufschlussreichen Informationen, die viele Fragen auf eine sehr verständliche aber auch empathische Weise beantworten und immer wieder auf die Verantwortung, Pflege und Bedürfnisse gegenüber Tieren hinweisen.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Nur drei Tage - intensiv, berührend, ergreifend

Drei Tage im August
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Die Autorin, auch bekannt durch ihre Romane um Fräulein Gold, lässt auf knapp 350 Seiten drei Augusttage im Olympiajahr 1936 in Berlin erleben, wobei die allseits bekannte Straße "Unter den Linden", und ...

Die Autorin, auch bekannt durch ihre Romane um Fräulein Gold, lässt auf knapp 350 Seiten drei Augusttage im Olympiajahr 1936 in Berlin erleben, wobei die allseits bekannte Straße "Unter den Linden", und hier vor allem die (fiktive) Confiserie Sawade eine tragende Rolle spielt.
Dieses mit süßen Versuchungen unterschiedlicher Art und Herstellung ausgestattete kleine Geschäft ist der ganze Lebensinhalt der Mitte Vierzigjährigen Elfie, die nicht nur auf eine alles andere als unbeschwerte Kindheit zurückblicken kann sondern so lange sie zurückdenken kann, mit Schwermut zu kämpfen hat. Kleine Alltagsrituale erlauben ihr zwar, den beruflichen Alltag zu meistern doch Lebensfreude und Lebensleichtigkeit sind ihr fremd. Ein beliebter und belebter Ort, Sawade. Anziehungspunkt für vielerlei Kunden, wie z.B. der Besitzer einer Bar, El Hamady oder die betagte Bewohnerin des Hauses, Madame Conte, wobei letzterer im Verlauf der Romanhandlung noch eine ganz besondere Rolle zufallen wird. Erlaubt sie doch Elfie einen Blick in die Zeit des Bezugs der von ihr noch immer bewohnten Wohnung, vor allem aber in ihr Leben als jung verwitwete Mutter von zwei heranwachsenden Jungen, das mehr und mehr nicht dem Bild entsprach, das zur damaligen Zeit galt.
In der Nachbarschaft von Sawade befindet sich der Laden des jüdischen Buchhändlers Franz Marcus, dem die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, gerade auch in Bezug auf seine Herkunft mehr und mehr zu schaffen machen und ihn letztendlich vor eine schwere Entscheidung stellen.
Darüber hinaus gibt es weitere Akteure, die mit viel Liebe und Empathie individuell und überzeugend zum Leben erweckt werden und dafür sorgen, dass man sich das geschilderte Umfeld mitsamt den dort lebenden Menschen und ihren individuellen Schicksalen und Entwicklungen sofort vorstellen und auch mitleben kann. So verschieden die Menschen, so unterschiedlich die Sorgen, Nöte und Probleme und die Kämpfe und Bemühungen, alles in den Griff zu bekommen bzw. sein Leben zu meistern.
Nur drei Tage lang kann man sie begleiten. Eine sehr kurze Zeitspanne jedoch gefüllt mit vielen Impulsen, Eindrücken und Einblicken, die gerade im Hinblick auf die bekannten historischen Ereignisse und Entwicklungen geradezu einladen, mit den sich daraus ergebenden weiteren Entwicklungen der Charaktere zu beschäftigen. Es reicht vollkommen aus, diese unterschiedlichen Charaktere über drei Tage begleiten zu können, um sich das ganze Ausmaß dessen, was auf sie wartet, vorstellen zu können. Durch Elfie, El Hamadi, den Buchhändler Franz oder auch das kleine Blumenmädchen Rosa, dem niemand zu Hilfe eilt als es von zwei Polizisten abgeführt wird und von dem man ahnt, dass es nicht wiederkehren wird, wird man mit dem sich in langsamen Schritten nähernden Grauen konfrontiert. Von dem auch die Beschreibung der mit der Olympiade verbundenen Fröhlichkeit, Leichtigkeit und Euphorie nicht ablenken kann.
Zu Beginn des Romans etwas schwierig die kurzen Einschübe der Linden, die teilhaben lassen an ihren eigenen Gedanken und Erinnerungen an die Straße "Unter den Linden". Aber zunehmend interessanter werden und die Ereignisse dieser drei Augusttage wunderbar abrunden und zu einem gelungenen Gesamtbild beitragen.
Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, weil offengelassen wird, wie es mit den einzelnen Charakteren weitergeht. Dafür aber anregt, sich eigene Gedanken zu machen, weil die realen historischen Ereignisse bekannt sind.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Ein kleiner Junge hat einen großen Plan

Löffelweise Hoffnung
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Caleb Smith, ein kleiner Junge, beschließt im Altern von 7 Jahren, dass er ein Kaninchen mit im Haus haben möchte. Ohne Geschwister, mit vielen Freunden in der Nachbarschaft und Eltern, die ihn in jederzeit ...

Caleb Smith, ein kleiner Junge, beschließt im Altern von 7 Jahren, dass er ein Kaninchen mit im Haus haben möchte. Ohne Geschwister, mit vielen Freunden in der Nachbarschaft und Eltern, die ihn in jederzeit ernst nehmen und ihn unterstützen, wenn Hilfe erforderlich ist. Dass mit diesem ersten Kaninchen ein ganz besonderes Projekt beginnt, hätte sich niemand denken können. Aus der tiefen Freundschaft und Verbundenheit zwischen Caleb und seinem ersten Kaninchen mit Namen Snickers entwickelt sich die erfolgreiche Zucht von seltenen Kaninchenrassen, die Sensibilisierung von Familien für die verantwortungsvolle Haltung von Haustieren durch den befristeten Verleih von Kaninchen und die Umsetzung des besonderen Talents von Kaninchen anderen Menschen Trost, Wärme und auch neue Hoffnung zu schenken.
In einem leichten und flüssigen Schreibstil lässt der Autor teilhaben an der Umsetzung seiner Ideen. Dass sich nicht alle Pläne so umsetzen lassen, wie es sich Caleb vorstellt und teilweise auch ersehnt, verwundert nicht wirklich. Große Enttäuschungen, teilweise hervorgerufen durch Erwachsene, gilt es nicht nur zu verarbeiten sondern auch als zum Leben dazugehörend anzuerkennen, wird sehr offen und auch mit Selbstkritik beschrieben. Ihn auf diesem Weg begleiten zu können, einen Blick in sein zunächst verzweifeltes Inneres werfen zu dürfen – eine großartige und sehr berührende aber auch zutiefst mutmachende Schilderung. Man erlebt Calebs persönlichen Reifeprozess förmlich mit und kann letztendlich nur staunen, wie er seine Vision letztendlich doch umsetzen kann. Besser und größer, als er es sich je hätte träumen lassen.
Seine Idee von einer eigenen Insel, auf der seine, mit sehr viel Verständnis und Liebe umsorgten, vierbeinigen Langohren zu Therapie- und Trostkaninchen ausgebildet bzw. ihnen entspannende und erholsame Auszeiten ermöglicht werden, ist inzwischen ein erfolgreiches und auch gesegnetes Unternehmen.
Durch das ganze Buch zieht sich einem roten Faden gleich die warmherzige, freundliche, offene und jederzeit dem Nächsten zugewandte Art Calebs. Ihm liegt jeder am Herzen, jeder ist ihm wichtig, der seinen Weg kreuzt – sei es Mensch oder seien es Kaninchen. Mit sehr großem Verständnis und Einfühlungsvermögen, aber auch mit großer Neugier und Wissbegier und getragen von seiner tiefen christlichen Grundeinstellung und Überzeugung durfte sich Calebs Traum mit Peacebunny Island erfüllen.
Die im Buch vorhandenen Bilder zeigen darüber hinaus nicht nur Caleb in unterschiedlichem Alter bzw. mit seinen Eltern, sondern auch Kaninchen, die im Laufe des Buches eine besondere Rolle einnehmen – wodurch die Besonderheit der jeweiligen Rasse sehr plastisch wird und eine sehr schöne Ergänzung des Beschriebenen darstellt.
Ein wunderbarer, überaus lesenswerter und auch lehrreicher Bericht. Der seine Wirkung entfaltet, auch wenn man Peacebunny Island nie besuchen wird.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Ein gelungener (erster) Ausflug nach Hope Harbor - eine wohltuende und herzerwärmende Auszeit

Brombeer-Bucht
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Meine erste Lesereise in den beschaulichen Ort Hope Harbor hat mich dazu bewogen, auch die vorhergehenden Bände so schnell wie möglich lesen zu wollen. Als besonders hilfreich für meinen ersten Besuch ...

Meine erste Lesereise in den beschaulichen Ort Hope Harbor hat mich dazu bewogen, auch die vorhergehenden Bände so schnell wie möglich lesen zu wollen. Als besonders hilfreich für meinen ersten Besuch hat sich dabei die erstmalige Einbindung eines Stadtplans des (fiktiven) Ortes auf den letzten Seiten des Buches herausgestellt. Konnte ich bereits nach wenigen gelesenen Seiten den konkreten Handlungsort des Romans, das Café Perfekte Bohne und auch den überaus beliebten Tacostand von Charley ausfindig machen. Im Verlauf des Romangeschehens fanden weitere Personen Erwähnung und wenn es sich auch nur um kurze Begegnungen handelt, findet man auch deren Häuser in dem Stadtplan wieder und weckt die Neugier auf ihre Geschichten, die Inhalt der vorhergehenden Romane sind
Hope Harbor – ein beschaulicher kleiner Küstenort mit Bewohnern, deren Herzlichkeit, Wärme und Freundlichkeit sofort spürbar wird. In diesem Ort erfüllt sich der ehemalige überaus erfolgreiche Anwalt Zach einen Lebenstraum: er eröffnet ein kleines Café, das mehr bietet als nur ein heißes Getränk. Ein Ort der Behaglichkeit, des Willkommens. Wie geschaffen für die bekannte Schauspielerin Kat, die nicht nur eine überaus wichtige Lebensentscheidung treffen muss sondern sich auch von allen Menschen zurückzieht und unerkannt bleiben möchte. Dass sich Kat und Zach zufällig in der Brombeerbucht treffen und dabei feststellen, dass sie dieser Ort nicht nur magisch anzieht sondern dass sich auch Nachbarn sind, findet Zach natürlich sehr anziehend, wenn er da nicht das offensichtliche Desinteresse, vielleicht sogar Abneigung von Kat spüren würde. Es entspannt sich eine berührende und herzerwärmende Geschichte. Nicht nur um das Verhältnis dieser beiden Menschen. Vielmehr müssen sie sich auch mit den belastenden Schatten ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.
In einem wundervollen Schreibstil gelingt es der Autorin, nicht nur die innere Zerrissenheit von Zach und Kat darzustellen. Auf ganz leise und zarte Weise werden auch die kleinen Schritte, mit denen sich vor allem Kat wieder dem Leben stellt, geschildert. Die Gestaltung beider Charaktere überzeugen von Anfang an. Sie sind und agieren glaubwürdig, ihre Gefühle sind realistisch dargestellt und in jedem Fall nachvollziehbar. Das gleiche gilt für die Darstellung von weiteren Bewohnern Hope Harbors. Sie begegnen jedem mit großer Offenheit, Verständnis und Herzenswärme und tragen maßgebend zu diesem ganz besonderen Gefühl des ehrlichen und echten Willkommens bei.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Jeder ist etwas Besonderes

Bronco & Freunde: Jeder ist einzigartig
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Ein Buch für Kinder nicht nur mit einer wunderschönen grafischen Gestaltung, sondern auch mit einer Geschichte, die wirklich jedes Herz, egal ob alt oder jung, in seinen Bann zieht.
Ein großes Fest im ...

Ein Buch für Kinder nicht nur mit einer wunderschönen grafischen Gestaltung, sondern auch mit einer Geschichte, die wirklich jedes Herz, egal ob alt oder jung, in seinen Bann zieht.
Ein großes Fest im Wald, alle Tiere sind persönlich eingeladen worden und mit der Einladung hat auch jeder Gast ein Puzzleteil erhalten. Erst wenn alle anwesend sind und ihre Puzzleteile zusammenlegen, ergibt sich das fertige Bild. Mit anderen Worten: jeder ist wichtig, jeder ist erwünscht, weil jeder etwas Besonderes ist. Nur leider findet Bronco, der brillentragende Hund, weder Einladung noch Puzzleteil. Daran erinnern kann er sich zwar, doch da er sich auf keinen Fall für etwas Besonderes hält, einfach nur, weil er schlecht sieht. Glücklicherweise können ihn sein Eichhörnchenfreund überreden, zumindest das fehlende Puzzleteil zu suchen. Nach und nach schließen sich ihnen andere Waldbewohner mit ähnlichen Problemen an.
Das Buch ist reich bebildert. Oftmals erstrecken sich die Bilder über beide aufgeschlagenen Seiten. Und laden ein, sich intensiver damit zu beschäftigen. Enthalten die Bilder nicht nur in kurzen, kindgerechten und verständlichen Sätzen eine Beschreibung der aktuellen Ereignisse, so gibt es weitere interessante Einzelheiten zu suchen bzw. zu entdecken. Findet sich doch immer das passende Puzzleteil zu dem jeweiligen Waldbewohner, was sehr geschickt in das Gesamtbild eingebunden ist und zum Suchen einlädt. Die Geschichte enthält interessante Begründungen, warum sich einzelne Tiere nicht als etwas Besonderes halten. Und sehr liebevolle, treffende und hilfreiche Argumente, dass diese Einstellung nicht zutrifft. Als besonders gelungen empfinde ich die Gestaltung der Innenseiten der beiden Buchdeckel: voller Puzzleteile mit Abbildungen der Tiere, die dann im Laufe der Geschichte Erwähnung finden. Da gibt es bereits vor Beginn der eigentlichen Erzählung viel zu sehen und zu erzählen.
Ein überaus gelungenes Buch für Kinder mit einer Leseempfehlung ab 3 Jahre. Ein handliches, weil quadratisches, Format mit einer gelungenen farblichen Gestaltung. Und einer Geschichte, die berührt, aber auch ermutigt.

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