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Veröffentlicht am 31.03.2023

Dem Elend der Welt Paroli bieten – Wunder inbegriffen

Ein Mann. Ein Leben. Ein Auftrag.
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War mir die Tätigkeit von GAiN (Global Aid Network) bereits bekannt, wurden mir mit diesem überaus empathischen, ehrlichen, fesselnden und erstaunlichen Buch des Gründers dieses Hilfswerks sehr persönliche ...

War mir die Tätigkeit von GAiN (Global Aid Network) bereits bekannt, wurden mir mit diesem überaus empathischen, ehrlichen, fesselnden und erstaunlichen Buch des Gründers dieses Hilfswerks sehr persönliche Einblicke "hinter die Kulissen" ermöglicht.
Beginnend mit einem unerwarteten Berufswechsel, heraus aus einem abhängigen Arbeitsverhältnis hin zu einer mehr oder weniger freiberuflichen Tätigkeit, die zudem ausschließlich auf Hilfs- und Spendenbereitschaft angewiesen ist, lässt Klaus Dewald teils auf sehr unterhaltsame Weise, teils aber auch auf berührende Weise an dem Aufbau dieses Hilfswerks teilhaben. Sehr offen berichtet er über so manches persönliche Ereignis, das lebensverändernde Entwicklungen nach sich zog. Aber auch Erlebnisse, die mit keinem anderen Begriff als "Wunder" zu bezeichnen sind und ihn auf dem Weg, der er eingeschlagen hat, bestätigten. Man kommt nicht umhin, seine Tätigkeit nicht als Beruf, sondern als Berufung zu bezeichnen, wobei ihm seine Herzenswärme, sein Interesse an Menschen, sein aufmerksames beobachten und hinterfragen, vor allem aber seine Kreativität, Spontanität, teils auch Unbekümmertheit Türen öffnen lässt, um Hilfe zu bringen, Not, Leid und Elend zu lindern.
Über allem spürt man auf jeder Seite seinen unerschütterlichen christlichen Glauben und auch Vertrauen auf den, der auch heute noch Wunder vollbringen kann. Und diese Wunder erlebt Klaus Dewald mehr als einmal und man kommt gemeinsam mit ihm ins Staunen über – im wahrsten Sinne des Wortes – wundervolle Entwicklungen.
Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin und man ist schneller auf der letzten Seite angelangt, als man vermutet hat. Als besondere Bereicherung und Ergänzung viele Bilder, die – so mein Eindruck – die ganz besondere Beziehung zwischen Klaus Dewald und den Menschen, denen er auf seinen Reisen begegnet, zum Ausdruck bringt.
Eine spannende, faszinierende und aufregende Lesezeit – wobei auch der eigene Blick für Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten geschärft wird und man dank der hautnahen Berichte auch ganz neue Eindrücke und Informationen über Land und Leute erhält.
Faszinierend, sehr empfehlens- und lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Ein etwas anderer Begleiter durch das Jahr

Pioniere und Propheten
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In dem seitenstarken Werk finden sich insgesamt 366 Lebensbilder/Biographien von Männern und Frauen, die keinen Hehl daraus machten, wie wichtig ihnen ihr Glaube war, wie sie in im Alltag lebten und verwirklichten. ...

In dem seitenstarken Werk finden sich insgesamt 366 Lebensbilder/Biographien von Männern und Frauen, die keinen Hehl daraus machten, wie wichtig ihnen ihr Glaube war, wie sie in im Alltag lebten und verwirklichten. Dem Glauben folgten oft Taten, wie die Gründung von christlichen Werken, die noch heute Bestand haben.
Jeder Person sind in dem Buch zwei Seiten gewidmet, wobei neben einem kurzen Überblick ihres Lebens, mit Angabe von Geburts- und Sterbejahr, auch sehr informative und interessante christliche Aspekte über sie zu finden sind. Neben Liederdichtern und Liederdichterinnen, deren Lieder sich noch heute in christlichen Liederbüchern finden, werden auch bekannte Persönlichkeiten der s.g. Erweckungs- und auch Reformationsbewegung vorgestellt. Aber auch andere bekannte Persönlichkeiten, deren christlicher Glaube mir bisher nicht bekannt war und die wichtige Aufgaben im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben nicht nur Deutschlands wahrgenommen haben, haben mich überrascht.
Zusätzlich enthält jeder Lebensbericht noch ein Bild der vorgestellten Person, wobei sich die Darstellung zeitgemäß von zunächst gemalten Bildern hin zu Fotografien ändert. Und, für mich ein ganz besonderes highlight: ein kurzes und sehr eindrucksvolles Zitat der jeweiligen Person. Gerade dadurch erhalten die dann nachfolgenden Informationen eine viel tiefere Bedeutung und Aussagekraft.
Alles in allem eine überaus gelungene, informative und aufschlussreiche Zusammenstellung. Ein auf Grund der Seitenzahl recht umfangreiches Werk, doch durch das Lesebändchen lässt sich der aktuelle Lesestand hervorragend markieren. Für mich immer etwas Besonderes: ein Buch mit Lesebändchen

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Amerikanischen Bürgerkrieg: Südstaatenleben adé?

Das Schimmern der Träume - Töchter der Freiheit
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"Das Schimmern der Träume" – der bereits dritte Roman einer mehrbändigen Familiensage, die Einblicke vor und nun auch während des amerikanischen Bürgerkriegs ermöglicht. Und dies auf eine sehr überzeugende ...

"Das Schimmern der Träume" – der bereits dritte Roman einer mehrbändigen Familiensage, die Einblicke vor und nun auch während des amerikanischen Bürgerkriegs ermöglicht. Und dies auf eine sehr überzeugende und realistische Weise, wobei auch die damalige oft sehr unmenschliche und menschenverachtende Beziehung zwischen den reichen Plantagenbesitzern der Südstaaten den dort lebenden und für sie arbeitenden Sklaven auf erschreckende Weise mit unterschiedlichen Ereignissen Berücksichtigung findet. Aber auch die Unmenschlichkeit des Krieges als solcher, Fehlentscheidungen von militärischen Führungen, mangelhafte Ausstattung der Soldaten und noch vieles mehr werden aufgegriffen und Thematisiert.

Auch in diesem Band um die Südstaatenplantage Birch Island mit Annie, der Lehrerin aus den Nordstaaten und ihrem inzwischen (nur heimlich) Verlobten David, Sohn des Plantagenbesitzers Richard Williams findet man sich mitten in den Wirren des Unabhängigkeitskrieges wieder. Nicht genug mit der kriegsbedingten Abwesenheit von Richard und Davids übernimmt Annie auf Bitte von Richards die Verantwortung für den Betrieb der Plantage. Dies allerdings ein Auftrag, den sie nur widerwillig übernimmt, ist sie sich doch der Brisanz dieser Aufgabe auf Grund ihrer Stellung als angestellte Lehrerin bewusst und es fällt ihr zunehmend schwer, dieses Geheimnis zu wahren.

Werden mit Hilfe von Annie die zunehmenden Probleme und Schwierigkeiten der Plantagenbesitzer der Südstaaten sehr aufwühlend, packend, ergreifend, berührend dargestellt, so offenbart sich mit Hilfe von David, als Arzt in der Armee der Südstaaten tätig, das damalige Elend in der Armee mit teils dramatischen persönlichen Schicksalen.

Neben diesen beiden Schauplätzen wird ein bereits in der damaligen Zeit vorhandenes aber von der Gesellschaft ignoriertes Thema, Misshandlungen von Frauen und Kinder durch Ehemänner bzw. Väter, sehr treffend und überzeugend mit einbezogen. Betreiben doch Marcus Tanner, ein Cousin Annies, mit seiner aus der Nachbarschaft von Birch Island stammenden Ehefrau Susanna Belle in der Großstadt Washington ein heimliches Netzwerk zur Aufnahme solcher Frauen und Kinder. Eine nicht ungefährliche Tätigkeit, wenn man die Suche nach den Vermissten durch die Familienangehörigen, insbesondere die gewalttätigen und gewalttätigen Ehemänner denkt.

Und ein weiterer, auf den ersten Blick möglicherweise beschaulicher Handlungsort: eine kleine Farm in Kansas, die von Annies jüngerer Schwester Sophie und deren Ehemann Philipp betrieben wird. Doch dass neben der kräftezehrenden Tagesarbeit, zunächst harmlose Ereignisse schicksalhafte Folgen haben können, wird ergreifend an dieser Familie dargestellt.

Eine nicht nur durch die verschiedenen Handlungsorte spannende, abwechslungsreiche und oftmals auch berührende Geschichte. Jeder Handlungsort ist mit ganz eigenständigen und unterschiedlichen Problemen und Personen, die aber alle in einem familiären oder freundschaftlichen Verhältnis miteinander verbunden sind, verknüpft. Der Wechsel zwischen diesen unterschiedlichen Bereichen innerhalb des Romans gestaltet sich sehr leicht und problemlos.

Das Personenregister zu Beginn des Romans rundet den hervorragenden Gesamteindruck ab, da diese neben dem Namen auch die verwandtschaftliche oder sonstige Beziehung der einzelnen Charaktere beinhaltet Neben bereits bekannten Charaktere aus den vorhergehenden Bänden sind einige neue hinzugekommen. Und es ist gerade zu Beginn spannend, auf welche Weise man die noch unbekannten Charaktere kennenlernt.

Eine gelungene und hervorragende weitere Fortsetzung – und die erwartungsvolle Spannung auf den möglicherweise letzten Band steigt.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Blindes Vertrauen einer jüdischen Familie in der NS-Zeit

Die Wiege der Hoffnung
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Die Autorin thematisiert in ihrem Roman den Beginn und die dann folgenden Jahre der Naziherrschaft in Deutschland. Dabei erzählt sie eine Geschichte aus der Sicht einer deutschen jüdischen Familie, die ...

Die Autorin thematisiert in ihrem Roman den Beginn und die dann folgenden Jahre der Naziherrschaft in Deutschland. Dabei erzählt sie eine Geschichte aus der Sicht einer deutschen jüdischen Familie, die durch den Betrieb der eigenen Apotheke keine finanziellen Nöte haben und den Eltern eine gute berufliche Qualifikation sowohl Hannes, des Sohnes als auch Luise, der Tochter. wichtig ist.
Luise, deren Herz für die Naturwissenschaften schlägt und die liebend gerne nach erfolgreichem Studium die familieneigene Apotheke weiterführen möchte, muss sich sehr schnell beruflich umorientieren, da ihr als Jüdin ein Studium verwehrt bleibt. Glücklicherweise wird ihr jedoch ein anderer Herzenswunsch erfüllt und sie beginnt ein Kunststudium, das letztendlich dazu führt, dass sie mit den Nazis kollaboriert. Ein gewagtes Spiel, bleibt sie sich doch ihrer jüdischen Herkunft treu und kann durch ihre Einblicke in die Nazibürokratie so manche geplante Deportation jüdischer Mitmenschen verhindern. Dass ihr gewagtes Spiel nicht unentdeckt bleiben kann, ist keine Frage. Die gemeinsame Flucht mit einem Freund aus der gemeinsamen Schulzeit, der Italiener Emilio, führt die beiden sicher nach Apulien, seinem Heimatort.
Der Autorin gelingt eine hervorragende Charakterisierung einer deutschen jüdischen Familie, wobei sie gekonnt die unterschiedliche Einschätzung der aktuellen Situation und deren weitere Entwicklung unter der Herrschaft der Nazis und die damit verbundene Verfolgung von jüdischen Mitbürgern mit Hilfe der einzelnen Familienmitglieder darstellt. Wähnt sich das Familienoberhaupt als Deutscher, auch wenn er Jude ist, nach wie vor sicher und weist die vorsichtigen Hinweise und Beobachtungen seiner Frau als unglaubwürdig zurück. Seine Frau, durch ihre Verkaufs- und Beratungstätigkeit in der Apotheke und einer guten Auffassungsgabe und auch Weitsicht erkennt mehr und mehr die drohende Gefahr für ihre Familie und die Juden generell. Hannes und Luise, zunächst noch Schulkinder, spüren bereits erste Anfeindungen und werden mit Lehrinhalten vertraut gemacht, die man als judenverachtend bezeichnen kann. Gerade diese kleinen alltäglichen Dinge verleihen dem Roman eine Authentizität und Eindringlichkeit, der man sich nicht entziehen kann. Und wenn man dann Luise und Hannes als Erwachsene auf ihrem gefährlichen Weg durch den zunehmenden Judenhass und die Judenverfolgung begleitet, so entsteht eine ungemeine Spannung auf den weiteren Verlauf.
Romane aus dieser Zeit, vor allem auch mit der gleichen Thematik, sind mir bekannt. Doch noch nie konnte ich einen so direkten Blick in eine jüdische Familie, bei der sich der Vater lange sträubt bzw. sich wehrt, die drohende Gefahr für sich und seine Familie wahrzunehmen bzw. zu akzeptieren und rechtzeitig die Flucht zu ergreifen, werfen. Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Zeile in seinen Bann gezogen und er hat die höchste Sternezahl mehr als verdient.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Ein Blick hinter die Kulissen des lebenslustigen Adels

Der Blumenkavalier
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Der nun bereits dritten Band über die Familie Wohlleben, alter gräflicher Wiener Adel, ist vorrangig der jüngsten Tochter, Fanny, gewidmet. Aber auch Ereignisse und Entwicklungen rund um die beiden älteren ...

Der nun bereits dritten Band über die Familie Wohlleben, alter gräflicher Wiener Adel, ist vorrangig der jüngsten Tochter, Fanny, gewidmet. Aber auch Ereignisse und Entwicklungen rund um die beiden älteren Geschwister Georg und Sophie tragen zu einem interessanten und faszinierenden Einblick in die Welt des Adels, Ende des 19. Jahrhunderts in Wien bei.
Der Einstieg in den Roman gestaltet sich ohne Vorkenntnis der beiden vorhergehenden Bände leider etwas schwierig, da man bereits auf den ersten Seiten mit sehr vielen Protagonisten konfrontiert wird und sich dadurch die familiären und auch freundschaftlichen Verbindungen nicht so leicht herstellen lassen. Ist diese Hürde erst einmal überwunden, entfaltet sich ein äußerst unterhaltsames Lesevergnügen.
Fanny, die sich nach tragischen Schicksalsschlägen nur noch wenige Wochen den Einschränkungen des üblichen Trauerjahres fügen muss, hat nichts von ihrer Lebensfreude verloren und fiebert nicht nur dem Ende dieser Zeit, sondern auch ihrem Geburtstag, mit dem sie endlich offiziell die Welt der Erwachsenen betritt, sehnlichst herbei. Beginnt doch damit ein Lebensabschnitt, der bereits mit dem Auszug aus dem Elternhaus in ein eigenes Palais ihre neue gesellschaftliche Stellung dokumentiert.
Sophie, frisch verheiratet mit einem englischen Adligen, fühlt sich alles andere als wohl in ihrer neuen Heimat, wozu auch ihre Schwiegermutter einen nicht unerheblichen Teil beigetragen hat. Die unerwartete Schwangerschaft wird daher umgehend zum Anlass genommen, die Zeit bis zur Geburt bei ihrer Familie in Wien zu verbringen.
Georg, der die Freiheit des Junggesellendaseins zu schätzen und zu genießen weiß, stellt sich zunehmend die Frage, ob seine kurzen und auch leidenschaftlichen Affären wirklich sinnvoll und lebenserfüllend sind. Oder ob es da noch etwas anderes, wichtigeres und Langlebiges gibt.
Und Emilia, Freundin von Sophie und Fanny, deren familiäre Herkunft geklärt werden konnte und von den ihr lange unbekannten adligen Großeltern sehr geliebt wird. Durch die neu entdeckten familiären Verbindungen ist sie nun auch finanziell unabhängig, hat nichts von ihrem ursprünglichen Kampfgeist verloren und ist nicht bereit, ihr selbstbestimmtes Leben zu Gunsten einer Heirat aufzugeben. Sie verfolgt ganz andere Pläne, die gerade bei den Damen ihrer neuen Gesellschaftsschicht zu Irritationen führt.
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, authentische und realistische Charaktere ins Leben zu rufen. Dabei jeder einzelnen Charaktere wieder individuelle Charakterzüge mitzugeben, die sich in nachvollziehbaren Eigenschaften, Verhaltensweisen und vor allem aber auch persönlichen Entwicklungen wiederspiegeln. Obwohl es sich um fiktive Personen handelt, gelingt eine überzeugende Identifikation mit deren Gedanken und den sich daraus ergebenden Entwicklungen sehr leicht.
Auch der Romanverlauf, eingebettet in gut recherchierte historisch überlieferte Ereignisse, fesselt und ist in sich schlüssig. Sehr interessant in den Alltag der damaligen Zeit, noch unter dem Einfluss des bekannten Wiener Kongresses, abzutauchen und ihn auf diese unterhaltsame und aufschlussreiche Weise kennenzulernen.
Abschließend noch der Hinweis, dass die Ereignisse der beiden vorhergehenden Bände auf geschickte Weise in die aktuelle Romanhandlung eingefügt wurden. Die wichtigsten Details werden auf diese Weise zwar zur Verfügung gestellt, doch das Interesse an den vollständigen vorhergehenden Romanen wird geweckt.

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