Eine etwas andere Liebesgeschichte: Bad Girl und Good Boy
Feel AgainMit "Feel Again" erschien der dritte Einzelband der Again-Reihe von Mona Kasten.
Was Euch erwarten wird:
Bad Girl stößt auf einen Good Boy und sieht in ihm ihr neues Projekt. Eigentlich sollte Isaac ...
Mit "Feel Again" erschien der dritte Einzelband der Again-Reihe von Mona Kasten.
Was Euch erwarten wird:
Bad Girl stößt auf einen Good Boy und sieht in ihm ihr neues Projekt. Eigentlich sollte Isaac Grant nur das wandelnde Projekt von der fotografiebegeisterten Studentin Sawyer Dixon sein. - nicht mehr und auch nicht weniger. Jedoch kommen sich die beiden während des Projekts auch auf einer persönlichen und sehr emotionalen Ebene näher. Doch gerade dieses Näherkommen und das Heranlassen einer Person auf emotionaler Ebene, fallen Sawyer sehr schwer. Und während sie versucht einfach nichts zu fühlen, scheint ihre doch so heile Welt zu zerbrechen...
Zu den Protagonisten:
Sawyer ist so ein richtiges Badass Girl. Einer festen Beziehung geht sie gekonnt aus dem Weg, sowie jeglichen anderen Beziehungen zur Außenwelt. Sie ist eine Außenseiterin und kann einfach niemanden so richtig an sich heranlassen. Mithilfe von One-Night-Stands will sie ihre Einsamkeit vertreiben und mithilfe ihrer Gefühlslosigkeit beginnt sie damit, andere von sich wegzustoßen. Ihr ist alles egal und doch wird sie zutiefst in ihrem Inneren von den Meinungen anderer zerrissen. Ihre große Leidenschaft ist die Fotografie und ihr schlimmster Albtraum ist die Einsamkeit. Riley bedeutet Sawyer als ihre ältere Schwester die Welt und sie würde so vieles für sie tun. Ich denke, dass Sawyer durchaus einen weichen Kern besitzt, denn sie hat so viele Liebe zu geben. In meinen Augen ist sie nicht gebrochen, sondern nur etwas verbogen. Sie ist eine starke junge Frau, welche eine schreckliche Kindheit durchlebte und viel verlor. Es ist schön zu sehen, dass sie sich langsam anderen öffnet und es wenigstens versucht, auch am Leben anderer Teil zu haben.
Isaac ist zu Beginn noch so unglaublich süß und schüchtern. Ich habe mich sofort in seinen Charakter verliebt. Denn auch wenn er sehr zurückhaltend ist, ist er dennoch sehr freundlich und liebevoll. Er liebt seine Familie über alles und zeigt so viel Zuneigung und Herz. Durch das Projekt wird er Stück für Stück selbstbewusster und offener. Zwar läuft er immer noch bei der kleinsten nicht so sauberen Bemerkung rot an, aber alles in allem hat er sich doch ganz schön weiterentwickelt. Ich bin froh, dass er nicht zu einem oberflächlichen Bad Guy wurde, sondern im Herzen immer noch Isaac Grant, wie er leibt und lebt, blieb. Für mich ist er definitiv einer der sympatischsten Charaktere überhaupt.
Zur Geschichte:
Diese Geschichte ist auf die gute Art und Weise anders:
Es wurden bewusst die Klischee-Rollen vertauscht.
Anstatt von: Bad Guy trifft auf super braves Good Girl haben wir hier: Bad Girl trifft auf sehr schüchternen Good Boy.
Dadurch hat die ganze Geschichte einen fast neuen; durchaus spannenden Eindruck gemacht. Hier und da hatte ich tatsächlich ein wenig Angst, dass das Projekt zu oberflächlich durchgezogen wird. Zum Glück hat sich meine Vermutung dabei nicht bestätigt.
Die Nebenhandlung zu Sawyers Schwester hat mir außerordentlich gut gefallen und mich auch dementsprechend gut unterhalten können.
Die Geschichte ist nicht für jeden etwas, aber sie hat etwas unglaublich tiefgründiges an sich. Es wurde sehr oft emotional und an einigen Stellen wurde die Handlung wirklich enorm intensiv.
Zur Authentizität der Charaktere:
Mona Kasten hat mal wieder die gegensätzlichsten Charaktere erschaffen. Dadurch ist mein Leseerlebnis noch ein bisschen spannender gewesen. Die Charaktere hatten so viel Persönlichkeit und Eigenheit. Jeder bzw. jede von ihnen konnte mich individuell unterhalten. Sie alle wirkten menschlich, wenn auch manchmal ein wenig extrem.
Zum Thema und dessen Umsetzung:
Einfach weitermachen und sich anderen öffnen, braucht manchmal ein wenig Zeit und auch Mut. Genauso wie es eine äußerliche Verwandlung braucht. Aber sie beide haben etwas gemeinsam. Als betroffene Person muss man sich dabei wohlfühlen können. Nur dann kann es auch der Person selbst guttun.
Mona Kasten spricht auch in "Feel Again" wichtige Themen, sowie Probleme eines Individuums an. Sie zeigt uns dabei, dass auch die pure Gefühlslosigkeit einer Person schmerzen kann. Die Person wird dadurch geschwächt und wenn sie endlich etwas fühlt, wird sie von ihren Gefühlen nur noch überrollt.
In meinen Augen konnte Mona Kasten diese Themen wirklich gut und überzeugend umsetzen.
Schreibstil und Cover:
Der Schreibstil von Mona Kasten ist einfach nur perfekt. Sie kann unterhalten und Emotionen vermitteln. Dabei ließ sich das Buch wie immer sehr gut lesen.
Das Cover passt natürlich perfekt zu den anderen Covern der Again-Reihe und es ist wirklich schön anzusehen.
Mein Fazit:
Eine tolle Geschichte, die einen Klischeetausch erlaubt. Es wird nie langweilig und man wird durchgehend gut unterhalten.
Daher ist es für mich eine klare Empfehlung!