Profilbild von ann_kathrin_reads

ann_kathrin_reads

Lesejury Star
online

ann_kathrin_reads ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ann_kathrin_reads über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2020

Eine etwas andere Liebesgeschichte: Bad Girl und Good Boy

Feel Again
0

Mit "Feel Again" erschien der dritte Einzelband der Again-Reihe von Mona Kasten.

Was Euch erwarten wird:

Bad Girl stößt auf einen Good Boy und sieht in ihm ihr neues Projekt. Eigentlich sollte Isaac ...

Mit "Feel Again" erschien der dritte Einzelband der Again-Reihe von Mona Kasten.

Was Euch erwarten wird:

Bad Girl stößt auf einen Good Boy und sieht in ihm ihr neues Projekt. Eigentlich sollte Isaac Grant nur das wandelnde Projekt von der fotografiebegeisterten Studentin Sawyer Dixon sein. - nicht mehr und auch nicht weniger. Jedoch kommen sich die beiden während des Projekts auch auf einer persönlichen und sehr emotionalen Ebene näher. Doch gerade dieses Näherkommen und das Heranlassen einer Person auf emotionaler Ebene, fallen Sawyer sehr schwer. Und während sie versucht einfach nichts zu fühlen, scheint ihre doch so heile Welt zu zerbrechen...

Zu den Protagonisten:

Sawyer ist so ein richtiges Badass Girl. Einer festen Beziehung geht sie gekonnt aus dem Weg, sowie jeglichen anderen Beziehungen zur Außenwelt. Sie ist eine Außenseiterin und kann einfach niemanden so richtig an sich heranlassen. Mithilfe von One-Night-Stands will sie ihre Einsamkeit vertreiben und mithilfe ihrer Gefühlslosigkeit beginnt sie damit, andere von sich wegzustoßen. Ihr ist alles egal und doch wird sie zutiefst in ihrem Inneren von den Meinungen anderer zerrissen. Ihre große Leidenschaft ist die Fotografie und ihr schlimmster Albtraum ist die Einsamkeit. Riley bedeutet Sawyer als ihre ältere Schwester die Welt und sie würde so vieles für sie tun. Ich denke, dass Sawyer durchaus einen weichen Kern besitzt, denn sie hat so viele Liebe zu geben. In meinen Augen ist sie nicht gebrochen, sondern nur etwas verbogen. Sie ist eine starke junge Frau, welche eine schreckliche Kindheit durchlebte und viel verlor. Es ist schön zu sehen, dass sie sich langsam anderen öffnet und es wenigstens versucht, auch am Leben anderer Teil zu haben.

Isaac ist zu Beginn noch so unglaublich süß und schüchtern. Ich habe mich sofort in seinen Charakter verliebt. Denn auch wenn er sehr zurückhaltend ist, ist er dennoch sehr freundlich und liebevoll. Er liebt seine Familie über alles und zeigt so viel Zuneigung und Herz. Durch das Projekt wird er Stück für Stück selbstbewusster und offener. Zwar läuft er immer noch bei der kleinsten nicht so sauberen Bemerkung rot an, aber alles in allem hat er sich doch ganz schön weiterentwickelt. Ich bin froh, dass er nicht zu einem oberflächlichen Bad Guy wurde, sondern im Herzen immer noch Isaac Grant, wie er leibt und lebt, blieb. Für mich ist er definitiv einer der sympatischsten Charaktere überhaupt.

Zur Geschichte:

Diese Geschichte ist auf die gute Art und Weise anders:
Es wurden bewusst die Klischee-Rollen vertauscht.
Anstatt von: Bad Guy trifft auf super braves Good Girl haben wir hier: Bad Girl trifft auf sehr schüchternen Good Boy.
Dadurch hat die ganze Geschichte einen fast neuen; durchaus spannenden Eindruck gemacht. Hier und da hatte ich tatsächlich ein wenig Angst, dass das Projekt zu oberflächlich durchgezogen wird. Zum Glück hat sich meine Vermutung dabei nicht bestätigt.
Die Nebenhandlung zu Sawyers Schwester hat mir außerordentlich gut gefallen und mich auch dementsprechend gut unterhalten können.
Die Geschichte ist nicht für jeden etwas, aber sie hat etwas unglaublich tiefgründiges an sich. Es wurde sehr oft emotional und an einigen Stellen wurde die Handlung wirklich enorm intensiv.

Zur Authentizität der Charaktere:

Mona Kasten hat mal wieder die gegensätzlichsten Charaktere erschaffen. Dadurch ist mein Leseerlebnis noch ein bisschen spannender gewesen. Die Charaktere hatten so viel Persönlichkeit und Eigenheit. Jeder bzw. jede von ihnen konnte mich individuell unterhalten. Sie alle wirkten menschlich, wenn auch manchmal ein wenig extrem.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Einfach weitermachen und sich anderen öffnen, braucht manchmal ein wenig Zeit und auch Mut. Genauso wie es eine äußerliche Verwandlung braucht. Aber sie beide haben etwas gemeinsam. Als betroffene Person muss man sich dabei wohlfühlen können. Nur dann kann es auch der Person selbst guttun.
Mona Kasten spricht auch in "Feel Again" wichtige Themen, sowie Probleme eines Individuums an. Sie zeigt uns dabei, dass auch die pure Gefühlslosigkeit einer Person schmerzen kann. Die Person wird dadurch geschwächt und wenn sie endlich etwas fühlt, wird sie von ihren Gefühlen nur noch überrollt.
In meinen Augen konnte Mona Kasten diese Themen wirklich gut und überzeugend umsetzen.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil von Mona Kasten ist einfach nur perfekt. Sie kann unterhalten und Emotionen vermitteln. Dabei ließ sich das Buch wie immer sehr gut lesen.
Das Cover passt natürlich perfekt zu den anderen Covern der Again-Reihe und es ist wirklich schön anzusehen.

Mein Fazit:

Eine tolle Geschichte, die einen Klischeetausch erlaubt. Es wird nie langweilig und man wird durchgehend gut unterhalten.
Daher ist es für mich eine klare Empfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2020

Grandioser Start der Again-Reihe <3

Begin Again
0

Mit "Begin Again" erschien der Auftaktband der 5-teiligen Again-Reihe von Mona Kasten.

Was Euch erwarten wird:

Allie Harper möchte diesen Neuanfang nutzen. Neuer Name, neue Haare und ein "neues Ich" ...

Mit "Begin Again" erschien der Auftaktband der 5-teiligen Again-Reihe von Mona Kasten.

Was Euch erwarten wird:

Allie Harper möchte diesen Neuanfang nutzen. Neuer Name, neue Haare und ein "neues Ich" sollen ihr dabei behilflich sein. Als sie schließlich für ihr Studium
nach Woodshill zieht und sich dort dann auch nach einer Unterkunft umsieht, wird ihr klar, dass das Ganze gar nicht so leicht ist. Ihre letzte Chance: Eine WG und ein Typ namens Kaden White, der zwar sehr attraktiv ist, aber nicht gerade die beste Laune besitzt. Auch als sie bei ihm einzieht, wird sie von diesem komischen Gefühl einfach nicht losgelassen. Trotz der für sie geltenden Regeln, versucht sie ihm näher zu kommen und hinter seine Fassade zu blicken. Jedoch bricht sie mit ihrem Vorhaben sämtliche seiner Regeln. Schritt für Schritt kommen sich die beiden näher und es scheint so, als wären alle Regeln und Vorsätze aufs Eis gesetzt...

Zu den Protagonisten:

Crystal Allison Harper ist eine junge Studentin mit einer sehr traurigen Vergangenheit. Ihr "neues Ich" soll weniger oberflächlich und weniger gekünstelt auftreten. Es soll die echte Crystal Allison Harper oder nun auch Allie Harper verkörpern. Sie möchte endlich auf eigenen Beinen stehen können - ohne die "Unterstützung" ihrer Eltern, geschweige den deren Geld. Allie möchte Lehrerin werden, sie möchte den Kindern und Jugendlichen helfen können und das nicht nur in schulischen Angelegenheiten. Sie möchte für dei Schüler und Schülerinnen zu einer Bezugs- und Vertrauensperson werden. Zu einer Person, welche sie sich selbst während ihrer Schulzeit vergebens herbei gewünscht hat. Allie möchte helfen, sie möchte den Menschen und dem Leben eine Chance geben. Sie möchte vergessen, ohne vergeben zu müssen. Ich sehe sie als eine zwar verwundete Frau, die nichtsdestotrotz einen starken Charakter besitzt. Die Entscheidungen, die sie häufig alleine treffen musste, sind keineswegs immer einfache Entscheidungen gewesen.

Kaden White ist das Klischee eines Bad-Boys höchstpersönlich. Frauen sind bei ihm fast immer am Start, zudem ist er der wahrscheinlich heißeste Typ auf dem Campus und seine Tattoos und Muskeln bringen alle zum schmachten. Charakerlich gesehen ist er mehr oder weniger (kommt ja immer auf das Auge des Betrachters an) kein 6-er im Lotto. Aber jetzt einmal ganz schnell weg von den Vorurteilen: Kaden ist von einem sehr schwerwiegendem und wirklich herzzereißendem Vorfall geprägt worden. Hinzu kann man noch seine familiären Umstände nehmen und schon tut er einem leid. Tatsächlich tat mir Kaden White leid, er wurde einfach auf die schlimmste Art und Weise von seinem älteren Bruder und seinem Vater betrogen. Wenn ich also hinter seine Fassade blicke, was sehe ich dann. Ich sehe seine Angst, seine Gebrochenheit und seine Liebe. Kaden ist für mich ein gutmütiger Mensch, mit einem guten Herzen. Er ist sensibel und liebevoll, aber auch ernst und direkt.

Zur Geschichte:

Wenn ich die Geschichte mit drei Worten beschreiben müsste, dann würde ich humorvoll; herzlich und traurig verwenden.
Es hat so viele Wendepunkte; so viele schlechte Erfahrungen gegeben. Aber es gab auch total lustige und herzerwärmende Szenen.
Diese Geschichte hat mich alles auf einmal fühlen lassen: Wut; Angst; Enttäuschung; Trauer; Ekel; Liebe...
Auch wenn dieser Roman eher ruhig und einigermaßen "entspannt" verlief, ist er dennoch zu einer meiner Lieblinge geworden.
Er besitzt diese gewisse Tiefe und Intensivität, die mich an vielen Stellen nicht mehr so leicht losließ.

Zur Authentizität der Charaktere:

Ich liebe Mona Kastens Darstellung von Charakteren. Bei ihr wirken sie alle so glaubwürdig echt und menschlich. Wirklich jeder Charakter besitzt seine/ihre individuellen Schwächen, sodass nie ein "Ideal" vermittelt wird.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Mona Kasten hat sich den Neuanfang und das "aus-seiner-eigenen-Haut-kriechen" zu Eigen gemacht.
Durch unsere geliebten Protagonisten vermittelt sie, dass ein Neuanfang nicht zwangsweise wie in einem Bilderbuch verlaufen muss bzw. wird. Sie weist dabei auf die Höhen und Tiefen hin und sie sagt aber auch, dass man sich, sobald man am Ziel angekommen ist, über eins im klaren ist: Die Anstrengungen sind es wert gewesen. Einfach alles ist es wert gewesen.
Außerdem zeigt sie uns, dass geteiltes Leid häufig halbes Leid ist und dass es manchmal von Vorteil sein kann, wenn man dazu bereit ist, sich jemandem anzvertrauen und mit dieser Person ein offenes; vielleicht auch klärendes Gespräch zu führen.
Die Umsetzung ist ihr dabei sehr gut gelungen und ich habe mich sehr wohl gefühlt, da nichts davon einen erzwungenen Eindruck auf mich hinterließ.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil von Mona Kasten ist ein Traum. Er ist so flüssig und leicht zu lesen. Sie arbeitet immer wieder mit humorvollen und sehr frischen Elementen. Auch die Emotionen kommen bei ihr nie zu kurz.
Das Cover ist mal etwas anderes und es gefällt mir, obwohl sich zwei Personen darauf befinden, sehr gut. Die Optik und der Stil sind modern und schlicht.

Mein Fazit:

Jetzt verstehe ich endlich den ganzen Hype um dieses Buch.
Da Buch strahlt eine Wohlfühlenergie aus und ich liebe einfach alles daran.
Eine dicke Empfehlung an alle NA-/YA-Lover!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2020

Eine Geschichte, die unter die Haut geht

Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
0

Mit "Perfectly Broken" erschien ein herzzerreißender Einzelroman von Sarah Stankewitz.

Klappentext:

Als Brooklyn Manchester verlässt, will sie nur eines: mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit abschließen ...

Mit "Perfectly Broken" erschien ein herzzerreißender Einzelroman von Sarah Stankewitz.

Klappentext:

Als Brooklyn Manchester verlässt, will sie nur eines: mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit abschließen und den Tod ihrer großen Liebe verarbeiten. Die neue Wohnung in Bedford ist ihre letzte Rettung. Sie sieht sogar darüber hinweg, dass ihr Apartment durch eine Tür mit dem Schlafzimmer ihres Nachbarn Chase verbunden ist. Immer wieder dringen Geräusche und Gesprächsfetzen durch die verschlossene Tür, und Brooklyn erfährt viel über Chase. Sie fühlt sich von dem Fremden, dem sie noch kein einziges Mal begegnet ist, auf unerklärliche Weise angezogen. Als Chase dann beginnt, ihr Nachrichten zu schreiben und ihr auf dem Klavier ihr Lieblingsstück vorzuspielen, gerät Brooklyn in einen Strudel aus widersprüchlichen Gefühlen: In ihr kämpft die Anziehung zu einem Fremden mit ihrem eigenen Widerstand. Denn sie hatte ihr Herz für immer einem anderen versprochen …

Zu den Protagonisten:

Brooklyn wurde sehr häufig von ihrer trauernden Seite dargestellt. Der Verlust setzt ihr, selbst ein Jahr danach, immer noch enorm zu. Sie ist sehr liebevoll und sie ist eine durchaus treue Person. Brooklyn liebt mit ihrem ganzen Herzen; ihrer ganzen Seele und all ihren Sinnen. Ihr Hund "Ghost" bedeutet für sie die Welt. Aber sie ist auch eine sehr starke Frau, da sie sich nach und nach auf den Heilungsprozess und die Außenwelt einlässt. Brooklyn ist mir bereits zu Beginn sehr sympathisch gewesen. Sie hat mich gut unterhalten.

Chase ist mehr als nur der Typ von nebenan. Er ist sehr humorvoll und versucht Brooklyn auf sehr behutsame Weise näherzukommen. Chase ist unglaublich gefühl- und verständnisvoll, er setzt Brooklyn nicht unter Druck. Seine "Freundin" Carmen geht im recht offentsichtlich auf den Zeiger. Aber gerade das und sein Verhalten ihr gegenüber haben mich hin und wieder zum Schmunzeln gebracht. Er besitzt einen durchaus starken Charakter mit unglaublich schönen Charakterzügen: Man muss ihn einfach lieben!

Zur Geschichte:

Es wurde definitiv um einiges emotionaler als zunächst gedacht. Allein der Prolog hat mir schon das Herz gebrochen.
Die Geschichte ist fast durchgehend als eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu beschreiben.
Ich glaube, dass die Stelle mit dem Kuchen mehr oder weniger zu meinen absoluten Lieblingsstellen gehört.
Sie war so grandios und humorvoll.
Die Tür-zu-Tür-Kommunikation zwischen unseren Protagonisten hatte schon das gewisse Etwas.
Es wirkte intensiv und persönlich, obwohl sich die beiden nicht sehen konnten.
Als die beiden sich dann von Angesicht zu Angesicht genüber standen, war ich einfach nur zutiefst berührt, da sich die beiden sehr viel Zeit dafür genommen hatten.
Für mich gab es auch einen kleinen "Oha"-Moment, mit dem ich so nicht gerechnet habe.
Der Epilog hat mir wirklich den Rest gegeben und es wurde noch einmal sehr emotional.
Insgesamt hat mir die Liebesgeschichte der beiden wirklich sehr gut gefallen, weil sie unter anderem auch sehr ungezwungen und behutsam verlief.

Zur Authentizität der Charaktere:

Jeder einzelne Charakter hat einen ganz besonderen Platz in dieser Geschichte eingenommen. Während die einen mich immer wieder zum Lachen bringen konnten, gab es vereinzelte bei denen ich das Gefühl hatte drauflos weinen zu können. Sie alle sind menschlich; komplett verschieden und unvollkommen dargestellt.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Ich glaube, dass ein ganz prägnantes Thema die Kommunikation ist. Es ist doch immer wieder verrückt zu sehen, wie viel eine eigentlich fremde Person mit Worten oder Gestiken das Leben einer vielleicht gerade trauernden Person aufhellen kann. Der Dialog der beiden ist wahrhaftig zu etwas sehr starkem und essentiellem geworden.
Sarah Stankewitz hat die Kommunikation der beiden als so vertraut und irgendwann dann auch als so selbstverständlich dargestellt. Sie hat die Kleinigkeiten, wie aus einem Buch vorlesen oder etwas vorspielen, grandios umgesetzt.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil von Sarah Stankewitz ist unglaublich flüssig und unterhaltsam gestaltet. Sie ist sehr gut im Emotionen vermitteln und geht dabei äußerst tiefgründig vor. Sie schafft es, die Leserin bzw. den Leser zu erreichen und zu berühren.
Das Cover ist sehr einzigartig gestaltet. Ich finde es sehr schön, obwohl ich sagen muss, dass es auf mich leicht durcheinandergeraten wirkt.

Mein Fazit:

Diese Geschichte ist nicht nur unterhaltsam, nein sie berührt auch einen zutiefst.
Das Motto dahinter gefällt mir sehr gut und ich finde die Entwicklung, die Brooklyn durchgemacht hat, sehr beachtlich.
Ein Must-Read für alle Fans von Emotionen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2020

Hat mich mehr mitgenommen als der erste Band

Flying High
0

Mit "Flying High" erschien der Abschlussband der Dilogie von Bianca Iosivoni.

Klappentext:

Hailee hatte ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis, das niemand kannte und niemand erfahren sollte. Am allerwenigsten ...

Mit "Flying High" erschien der Abschlussband der Dilogie von Bianca Iosivoni.

Klappentext:

Hailee hatte ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis, das niemand kannte und niemand erfahren sollte. Am allerwenigsten Chase, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat. Hailee war klar, dass sie Chase verlieren würde. Sie wusste es von der ersten Sekunde an, als sie ihm gegenüberstand. Und doch hat er ihr Herz mit jedem Lächeln und jeder Berührung ein bisschen mehr erobert. Aber gibt es für sie beide überhaupt eine Chance? Oder müssen sie einsehen, dass manchmal nicht einmal die Liebe ausreicht, um zwei Menschen zusammenzuhalten?

Zu der Entwicklung der Protagonisten:

Hailee wurde so unglaublich facettenreich dargestellt und ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich sie zum ersten Mal von ihrer "unperfekten Seite" kennenlernen durfte. Sie zeigte ihren Schmerz; ihren Scham, welcher sie wie ein unsichtbares Tuch umhüllt und sie zeigte auch, dass sie trauert. Hailee offenbarte ihre Schwächen und Ängste und hat Schritt für Schritt gelernt mit diesen umzugehen. Für mich macht sie das zu einer unglaublich starken jungen Frau. Ihre Entwicklung ist beachtlich, aber auch sehr emotional zu verfolgen.

Auch Chase hat dazugelernt und beginnt sich durchzusetzen. Er ist immer der Selbstlose gewesen. Und nach so langer Zeit hat er endlich damit begonnen, so manche Entscheidungen für sein eigenes Wohlbefinden zu treffen. Ich bin stolz auf ihn und irgendwo bin ich ihm auch ein wenig dankbar dafür. Denn ich kann mich mit seiner Persönlichkeit und seinem Handeln gut identifizieren: Seine Entwicklung hat mich dazu ermutigt, in manchen Situationen auch an mich selbst zu denken. Ich selber stecke noch in diesem Prozess, aber ich lerne, größere Dinge für mich zu tun und eigene Entscheidungen zu treffen.

Zur Geschichte:

Der weitere Verlauf hat mir persönlich sehr gut gefallen und die Handlung wirkte durchaus realistisch.
Es gab viele Auseinandersetzungen, sowie wie viele "Abschiede" und dementsprechend auch viele Emotionen.
Vor allem die Nebenhandlung mit Hailees familiärer Situation hat mich tief in meinem Herzen getroffen.
Ich habe einfach so viele Emotionen gespürt und irgendwo konnte ich mich auch mit der Trauerbewältigung von Hailee und ihren Eltern identifizieren.
Aber auch die Liebesgeschichte der beiden kam mir viel intensiver vor als zuvor. Vielleicht liegt das auch daran, dass Hailee und Chase trotz so vieler Hindernisse und Ereignisse immer wieder zueinander fanden.
Außerdem ist es immer wieder spannend und emotional geworden. Im Vergleich zum ersten Band passiert hier auch wirklich einiges in den einzelnen Nebenhandlungen. Die Beziehungen der Nebencharaktere verändern bzw. entwickeln sich und auf einmal wirkt alles so nah; so unvollkommen und doch genau richtig.
"Flying High" ist für mich der spannendere und auch der tiefgründigere Teil der beiden Bände.

Zur Authentizität der Charaktere:

Im Vergleich zu "Falling Fast" gibt es grundlegend keine Veränderungen bei der Darstellung der Charaktere. Einige von ihnen haben sich weiterentwickelt und sich auch einmal von ihrer "verletzlichen" Seite gezeigt. Die Charaktere haben bei mir nach wie vor einen sehr echten und menschlichen Eindruck hinterlassen. Viele Charaktere haben individuell auf signifikante Charakterzüge hingewiesen, was sie individuell als fiktiver Charakter besonders herausstechen ließ.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Natürlich sind die Themen aus Band 1 weiterhin präsent gewesen. In "Flying High" lag der Fokus auf der Trauerbewältigung mit all den dazugehörigen Konsequenzen. Ich finde es angemessen, dass Bianca Iosivoni das Leiden von Hailee nicht kleingemacht oder verschönert hat. Die Umsetzung verlief echt; intensiv und sehr emotional.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil war schön flüssig und sehr gut zu lesen. Auch, wenn bei mir die Emotionen in diesem Band besser angekommen sind, gab es hier und da eine Stelle, die sich wieder einmal sehr lange und irgendwo dann auch zu ausführlich angefühlt hat.
Das Cover passt natürlich perfekt zu dem Cover des ersten Teils. Es wurde außerordentlich schön und elegant gestaltet

Mein Fazit:

Ich bin mir natürlich darüber bewusst, dass die Geschichte nicht jedem gefallen wird bzw. gefallen kann.
Trotzdem spreche ich eine Empfehlung aus, da ich denke, dass das Buch bzw. die Dilogie mehr als nur eine NA/ YA - Erzählung mit sich bringt.
Seid mutig und lasst Euch einfach darauf ein!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2020

Schöne Sommer-Story für zwischendurch

Falling Fast
0

Mit "Falling Fast" erschien der erste Band einer abenteuerlichen Dilogie von Bianca Iosivoni.

Als Hailee DeLuca für einen kurzen Zwischenstopp in der friedlichen Kleinstadt Fairwood anhält, rechnet sie ...

Mit "Falling Fast" erschien der erste Band einer abenteuerlichen Dilogie von Bianca Iosivoni.

Als Hailee DeLuca für einen kurzen Zwischenstopp in der friedlichen Kleinstadt Fairwood anhält, rechnet sie keineswegs damit, ihre restlichen vier Wochen dort verbringen zu müssen. Ihr Plan ist immerhin ein Roadtrip durch die Staaten, ganz nach dem Motto: "Raus aus dem bekannten Umfeld und Schluss mit dem Versteckspiel", gewesen. Sie möchte etwas erleben und sich Dinge trauen, die sie noch nie in ihrem Leben getan hat. Durch reinen Zufall lernt sie nicht nur einen jungen Mann namens Chase Whittaker, sondern auch dessen Freunde, kennen. Dabei wollte sie das doch gar nicht. Immerhin enthält ihr Plan weder den Stichpunkt "neue Freunde finden", noch die Anmerkung "sich verlieben".
Innerhalb dieser Zeit kommen sich Hailee und Chase sehr nah- zu nah, um nach vier Wochen einfach so wieder abreisen zu können. Und auch Hailees unglaublich trauriges Geheimnis scheint bald an die Oberfläche zu geraten...

Zu den Protagonisten:

Hailee DeLuca hat eine unglaublich reine Seele. Sie ist ein gutmütiger Mensch und sieht nichts als selbstverständlich an. Nach außen hin wirkt sie meist ein wenig schüchtern und ruhig. Dennoch setzt sie immer ein freundliches und leider auch häufig gefälschtes Lächeln auf. Ich denke, dass sie sehr viel Liebe zu geben hat, obwohl sie sich momentan eher in einem sehr traurigen Zustand befindet. Ihre Angststörung, sowie ihre Depression und die Neigung zu Albträumen, sind mir bereits sehr früh aufgefallen. Jedoch hätte ich niemals gedacht, dass sie sich in so einem schwierigen; eigentlich sogar lebensbedrohlichen Zustand befinden würde. Ihr Vorhaben, Suizid zu begehen, hat mich zutiefst schockiert. Hier ist mir noch einmal klargeworden, wie sehr sie unter ihrem Schmerz und ihren Schuldgefühlen leiden muss. Dennoch sehe ich sie, als eine starke junge Frau mit einem Kämpferherz. Mir ist sie sehr ans Herz gewachsen.

Unser charmanter Protagonist Chase Whittaker besitzt schon das gewisse Etwas. Er kann sehr schmeichelnd sein und sich trotzdem einigermaßen angemessen verhalten. Chase ist sehr freundlich und er besitzt ein Wahnsinnstalent. Er ist von Natur aus ein guter Mensch, welcher zu seinen Taten steht und meist sehr selbstlos handelt. Chase hat ein unglaublich großes Herz und die Liebe bedeutet ihm sehr viel. Ich glaube, dass auch er große Schuldgefühle mit sich trägt. Er hat Humor und respektiert seine Mitmenschen.

Zur Geschichte:

Die Geschichte bringt wirklich einige Highlights mit sich mit. Vor allem gegen Ende wurde die Story noch einmal richtig interessant und es gab einen richtigen Wendepunkt.
Zu Beginn ist mir das Ganze ein bisschen langatmig und zugegebenerweise auch langweilig vorgekommen. Zum Glück hat sich das im Laufe der Handlung geändert.
An sich ist die Geschichte recht abwechslungsreich und humorvoll gestaltet. Auch wenn ich denke, dass man keine 460 Seiten dafür gebraucht hätte.
Für mich sind die Nebenhandlungen, in welchen die Vergangenheit; Freundschaften oder die familiären Verhältnisse geschildert werden, einfach nur perfekt gewesen. Die Liebesgeschichte von Hailee und Chase war süß und frech, aber auch sehr traurig.
Das Ende hat mich wirklich gefesselt und einfach nicht mehr losgelassen.

Zur Authentizität der Charaktere:

Alle Charaktere konnten mich auf ihre Art und Weise unterhalten. Sie alle sind sehr echt und menschlich dargestellt. Es gab keinen "perfekten" oder "makellosen" Charakter. Die Widersprüchlichkeit von Hailee hat mir sehr gut gefallen, da ich wirklich das Gefühl hatte, dass viele ihrer Gedanken und Handlungen miteinander in Bezug gebracht werden können, wenn man ihren psychischen Zustand bedenkt oder einfach mal einen Blick in ihre Gefühlswelt wagt.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Ich finde es sehr wichtig, dass auch mentale Krankheiten in einem NA/YA - Roman thematisiert werden. Denn oft sind diese für außenstehende Personen, aber auch Freunde und Familie doch weniger offentsichtlich. Daher hat mir die realistische Darstellung sehr gut gefallen, auch wenn sie keineswegs als "schön" oder "harmlos" zu betiteln ist. Die vielen Einblicke in Hailees Gefühls- und Gedankenwelt haben mich sehr traurig gemacht. Ihre Angst ist so präsent und leider auch so echt gewesen, sodass ich mir um sie, auch wenn sie nur ein fiktiver Charakter ist, Sorgen gemacht habe und ihr einfach helfen wollte. Einige denken vielleicht, dass man als außenstehende Person nicht helfen kann, aber das kann man sehr wohl. Man kann aufmerksam sein; mit der Person ein Gespräch führen und ihr das Gefühl geben, dass jemand für sie da ist. Dazu muss man die Person, egal ob weiblich oder männlich; jung oder alt, nicht bedrängen oder zu etwas zwingen. Man muss lediglich Geduld und Verständnis, Unterstützung und Sorge zeigen. Und so kann man helfen und Leben retten. Nur weil die Krankheit nicht physisch bedingt ist, heißt das nicht, dass diese weniger tötlich oder gefährlich für die betroffene Person ist. Krankheiten können im schlimmsten Fall töten und spätestens dann ist es egal, ob es sich um eine physische oder eine mentale Krankheit handelt.
Die Umsetzung ist sehr gut gelungen und es hat sich sehr echt und realitätsgetreu angefühlt.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist an sich sehr flüssig und demnach auch entsprechend gut lesbar. Sie vermittelt Emotionen gut ohne diese zu dramatisieren. Einige ihrer Beschreibungen und Handlungsteile sind mir persönlich etwas zu ausführlich gewesen.
Das Cover ist ein Traum und eines der schönsten Cover überhaupt.

Mein Fazit:

Obwohl manche Handlungsstellen hier und da in die Länge gezogen wurden, ist die Geschichte sehr abwechslungsreich gestaltet.
Es werden wirklich wichtige Themen angesprochen und es gab auch einige sehr emotionale und spannende Stellen.
Ich kann Euch das Buch nur weiterempfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere