Eine klare Empfehlung!
Nation AlphaINHALT
Omegas werden in der Nation Alpha als Sklaven für die Königsrasse der Alphas gezüchtet. Sie haben weder Rechte, Namen und letztendlich auch kein Leben. Man behandelt die Omegas nicht wie Menschen, ...
INHALT
Omegas werden in der Nation Alpha als Sklaven für die Königsrasse der Alphas gezüchtet. Sie haben weder Rechte, Namen und letztendlich auch kein Leben. Man behandelt die Omegas nicht wie Menschen, sondern wie Ware. Nach dreihundertjährigem Martyrium wollen die Alphas die Omegas nun komplett gegen Maschinen ersetzen. Die Zeit von Omega 4 scheint abgelaufen, doch dann bietet sich ihr ein verzweifelter Rettungsversucht. Doch kann sich Omega 4 darauf verlassen, dass der Plan gelingt, wenn ihre angeblichen Retter Alphas sind?
Durch Instagram bin ich auf die Autorin Christin Thomas und ihr Buch Nation Alpha aufmerksam geworden. Es ist sehr schnell auf meiner Wunschliste gelandet, da mich die Thematik Sklaverei und Rassismus sehr interessiert und ich wissen wollte, wie die Autorin mit diesem doch sehr schwierigen Thema umgeht. Also habe ich das Buch beim Zeilengold Verlag bestellt und direkt signiert im Briefkasten gehabt.
Ich war unglaublich gespannt auf die Geschichte und habe das Buch deshalb nicht lange auf meinem SuB liegen lassen. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Omega 4 ist eine sympathische Erzählerin, die unglaubliches erleiden musste. Ich habe mich direkt mit ihr verbunden gefühlt, weil sie einfühlsam und rücksichtsvoll ist. Sie versucht immer das Richtige zu tun und sieht in jedem Menschen das Gute, egal, was derjenige zuvor getan hat und woher die Person kommt. Für sie spielt das alles keine Rolle, denn sie sieht den Menschen und nicht die Hautfarbe. Woher das alles kommt, weiß ich nicht und das wird auch am Ende des Buches nicht aufgeklärt. Omega 4 hat einfach diesen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und das Gute. Gleichzeitig hat sie aber auch den Wunsch nach Freiheit, wie es wohl allen Omegas in Nation Alpha geht. Sie will einen Namen, ein Leben, eine Familie, sie will frei sein und mit diesem Wunsch beginnt ihr Weg zur Befreiung.
„Die Ausgrenzung tut weh, genauso wie die Verachtung und die Beleidigungen. Ich bin auch ein Mensch. Ich verdiene einen Namen und ein Preisschild, auf dem Unbezahlbar steht.“ (S.20)
Nation Alpha ist ein starkes Land, das von den vereinten Nationen abgeschottet existiert. Den anderen Ländern ist es nicht möglich sich ein richtiges Bild von Nation Alpha zu machen und deshalb lassen sie das Land und ihren Herrscher, den Alpha One, in Ruhe. Dreihundert Jahre hat sich in Nation Alpha nichts verändert. Die dunkelhäutige Bevölkerung wird gezüchtet und verkauft, um den Alphas als Omegas zu dienen. Dabei sind Schläge und sonstige Bestrafungen auf der Tagesordnung. Kein Omega darf einen Alpha unaufgefordert ansprechen oder anschauen. Der Blick muss immer gesenkt sein und Worte sind ihnen nicht gestattet. Auch untereinander sollen die Omegas nicht sprechen, denn das würde zu Ungehorsam führen. Wenn ein Omega stirbt interessiert es den Alpha nicht weiter, denn er kann sich immer wieder einen neuen Omega kaufen. Der Alpha One möchte dieses System nun „verbessern“ indem er die Omegas komplett auslöschen und durch Maschinen ersetzen möchte. Er will seine Welt von den Omegas bereinigen und schreckt vor nichts und niemandem zurück. Auch seine Familie ist nicht sicher, denn wer ihm Widerworte gibt, wird bestraft. Egal ob Alpha oder Omega. Und genau in diesem Haushalt landet Omega 4 zu Beginn der Geschichte. Sie muss der Tochter des Alpha One dienen und damit verändert sich das Leben der jungen Frau von Grund auf und ihr Wunsch frei zu sein nimmt von Tag zu Tag zu.
Die Handlung steigert sich von Seite zu Seite im Tempo und man kommt gegen Ende kaum mehr zur Ruhe. Nach und nach entwickelt sich ein Plan, der schließlich in die Tat umgesetzt wird, um Omega 4 die Möglichkeit zu geben, endlich frei zu sein. Ob es gelingt, kann ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten aber der Weg bis zur Umsetzung des Planes ist unglaublich spannend und toll dargestellt. Da das Buch nicht sehr dick ist, blieb nicht viel Zeit für große Erklärungen oder Entwicklungen der zwischenmenschlichen Beziehungen, das hat mich teilweise dann doch ein wenig gestört, da mir manchmal nicht klar war, wieso Omega 4 ausgerechnet dieser Person so viel Vertrauen schenkt. Auch die kleine Liebesgeschichte, die in diesem Buch vor kommt hat mir nicht so richtig gefallen, weil ich einfach nicht greifen konnte wann und wie das überhaupt passiert ist.
Das Ende der Geschichte war zwar gut, ist mir jedoch etwas zu schnell gegangen. Während der Beginn des Buches sehr ausführlich dargestellt wurde, hatte ich das Gefühl, dass das Ende schnell abgehandelt werden musste und diese Ausführlichkeit vom Anfang, hätte ich mir hier auch gewünscht. Auch wenn ich zufrieden mit dem Ausgang der Geschichte bin, so hätte es für mich gerne noch 20-30 Seiten geben können, um alles etwas genauer darzustellen.
„Hier gibt es keine Freiheit – weder für sie noch für mich. Doch während ich mir darüber im Klaren bin, sind sie dem gegenüber blind.“ (S. 79)
Der Schreibstil der Autorin ist etwas, das mich sehr mitreißen konnte. Sie schreibt sehr klar und gleichzeitig auch poetisch. Man kann sich leicht in Bildern verlieren, die sie treffend formuliert und gleichzeitig ist trotzdem klar, was gemeint ist. Es ist mir sehr schwer gefallen das Buch aus der Hand zu legen, weil Christin Thomas eine Art zu schreiben hat, die mich in ihren Bann zieht. Nicht nur die Handlung hat mir gut gefallen, sondern auch wie diese Geschichte erzählt wird.
Auch der Umgang mit der sehr schwierigen Thematik ist Christin Thomas wunderbar gelungen. Sie beschreibt ohne zu beschönigen, wie es den Omega als Sklaven ergeht und stellt dabei Omega 4 in den Vordergrund. Ihre Erlebnisse sind ein Beispiel von etlichen Schicksalen in dieser Welt und die Autorin schafft es trotzdem, dass man nicht im Mitleid versinkt. Ich habe mitgelitten, mitgeweint, mit gehofft und mit gefleht. Gleichzeitig habe ich jedoch mit Omega 4 Mut entwickelt, um weiter zu kommen. Sehr einfühlsam stellt die Autorin dar, was hätte sein können und wie es wohl in einer Zukunft ausgesehen hätte, wenn beispielsweise das Dritte Reich nicht besiegt worden wäre. Sie spricht auf den wenigen Seiten des Buches so viele wichtige Themen auf gute Weise an, dass ich noch glücklicher bin, das Buch gelesen zu haben.
Was ich noch etwas hervorheben möchte ist das Nachwort der Autorin, welches mich in meinen Gedanken gegen Rassismus und all den Ungerechtigkeiten die damit einhergehen nur noch bestätigt hat. Gleichberechtigung und Toleranz sind unfassbar wichtig und das bringt Christin Thomas in ihrem Nachwort und mit Nation Alpha auf den Punkt!
FAZIT
Christin Thomas geht mit dem wichtigen Thema Rassismus und Sklaverei sehr behutsam aber auch ehrlich und gut um. Die Geschichte von Omega 4 hat mich sehr berührt und begeistert. Nicht nur sie als Charakter hat mir gefallen, sondern auch die Art und Weise wie die Autorin ihre Protagonistin hat handeln lassen, trotz all dem, was ihr widerfahren ist. Die Kürze des Buches hat mir teilweise Probleme bereitet, dennoch bin ich mit dem Ausgang der Geschichte sehr glücklich und kann euch das Buch wirklich nur ans Herz legen.