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Veröffentlicht am 13.05.2020

Eher enttäuschend.

Haarmann
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Im Hannover der 1920er Jahre verschwinden Jungs spurlos. Niemand weiß wohin und wieso, doch einer nach dem anderen wird vermisst gemeldet. Für Robert Lahnstein, Ermittler in ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Im Hannover der 1920er Jahre verschwinden Jungs spurlos. Niemand weiß wohin und wieso, doch einer nach dem anderen wird vermisst gemeldet. Für Robert Lahnstein, Ermittler in diesem Fall, wird aus schrecklichen Gerüchten bald Gewissheit: das Deutschland der Zwischenkriegszeit hat es mit einem psychopathischen Serienmörder zu tun. Doch Lahnstein weiß bald nicht mehr, womit er mehr zu kämpfen hat: mit dem Schicksal der Vermissten, dem Verwirrspiel mit dem mutmaßlichen Täter, den Machenschaften innerhalb der eigenen Polizeireihen oder der wachsenden Unruhen der Gesellschaft, die bald glaubt, dass die Polizei sie nicht mehr vor den schrecklichen Verbrechen schützen kann.


Dirk Kurbjuweit ist für mich kein unbekannter Autor. Ich habe bereits „Zweier Ohne“ von ihm gelesen und kannte daher seine Art zu erzählen bereits. Fritz Haarmann, der Serienmörder, ist für mich ebenfalls nicht unbekannt. Durch etliche True Crime Podcasts und Berichte war ich mit dem Fall des „Werwolfs“ von Hannover bereits vertraut. Als ich gesehen habe, dass ein Kriminalroman zu diesem schrecklichen Fall erscheinen wird, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich bin großer True Crime Fan. Einen genauen Zeitpunkt, wann dieses Interesse losgegangen ist, kann ich euch gar nicht sagen. Schon als jüngeres Mädchen habe ich gerne Krimi-Serien geschaut, mich haben True Crime Dokumentationen interessiert und Serien wie „Criminal Minds“ oder „Navy CIS“ habe ich rauf und runter geschaut. Ermittlungsarbeit fand ich spannend und, wie ihr sicher wisst, lese ich für mein Leben gerne Thriller. Seit Ende 2019 habe ich auch True Crime Podcasts für mich entdeckt und bin begeisterte Hörerin von „Mordlust“ und „Zeit Verbrechen“. Ich kann nicht mehr genau benennen wann ich das erste Mal von Fritz Haarmann gehört habe, doch ich weiß, dass ich Ende des letzten Jahres einen Podcast, der sich allein mit diesem Fall beschäftigt, gehört habe. Es war ein wirklich toll aufgenommener Podcast, der sich wie ein Hörspiel hört und toll recherchiert ist. So wurde mein Interesse an diesem Fall wieder geweckt und als ich von dem Buch „Haarmann“ gehört habe, wollte ich es unbedingt lesen.

Der Einstieg in die Geschichte war eigentlich recht leicht, die Welt, in der man sich in diesem Buch bewegt ist geprägt von Krieg, Armut und politischen Unsicherheiten. Der erste Weltkrieg ist zu Ende und Deutschland hat die Kriegsschuldlast alleine zu tragen. Die Niederlage wiegt für die meisten Deutschen schwer und die politische Lage leidet sehr darunter. Keiner weiß so recht wohin er sich wenden soll, wer die richtigen Werte vertritt und was als nächstes geschehen wird.
Und dann verschwinden in Hannover immer wieder Jungs zwischen 15 und 19 Jahren spurlos. Die verängstigten Eltern wenden sich an die Polizei, wissen nicht, was mit ihren Jungen geschehen ist. Robert Lahnstein ist neu im Präsidium in Hannover und wurde für den Fall der vermissten Jungen eingesetzt. Es belastet ihn stark, dass sie keinerlei Hinweise haben, niemand hat irgendetwas gesehen oder bemerkt. Doch nicht alle Jungen können so plötzlich und ohne ein Wort zur Fremdenlegion gehen, oder nach Amerika oder sonst irgendwie ausgerissen sein. Es ist unwahrscheinlich, dass mittlerweile 16 junge Männer in ähnlichem Alter einfach aus der Welt fallen.
Lahnstein versucht in alle Richtungen zu ermitteln, doch nicht nur die fehlenden Hinweise stellen ihm ein Bein, auch seine Kollegen scheinen nicht unbedingt großes Interesse daran zu haben, dass die Fälle aufgeklärt werden. Sie behindern immer wieder Lahnsteins Arbeit, ignorieren seine Vorschläge und scheinen seine Arbeit eher zu behindern als ihm helfen zu wollen. Lahnstein steht schnell vor der Frage: wird jemand gedeckt? Gibt es vielleicht einen Täter, der bewusst übersehen wird? Als er einen wichtigen Hinweis bekommt, die nötige Akte aber nicht aufzufinden ist, setzt er sich mit Drohungen gegen seine Kollegen durch und bekommt endlich das, was er so lange verzweifelt gesucht hat: einen mutmaßlichen Täter. Fritz Haarmann.

Lahnstein ist für mich nur schwer greifbar gewesen. Er wirkt traumatisiert durch den Krieg, auch wenn er diese Tatsache zu verbergen versucht. Den Verlust seiner Frau und des gemeinsamen Kindes hat er nicht überwunden und die Gefangenschaft in England plagt ihn zusätzlich mit Erinnerungen. Teilweise hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass er überhaupt nicht bei der Sache ist und sich leicht von äußeren Umständen ablenken ließ. Auch die politisch schwierige Lage kommt immer wieder in den Vordergrund. Natürlich spielt diese eine Rolle, vor allem wenn man an die Ermittlungsarbeit und den wachsenden Druck der Gesellschaft denkt. Doch letztlich sollte es nicht hauptsächlich darum gehen, dass erst kürzlich ein Putschversuch in München misslang, bei dem Hitler ins Gefängnis ging oder wie die unterschiedlichen Wahlergebnisse zu dieser Zeit aussahen. Bis zu einem gewissen Punkt konnte ich verstehen, wieso der Autor diese Tatsachen mit eingeflochten hat, doch etwas weniger hätte mir mehr gefallen. Mir hat der Fokus auf den Kriminalfall gefehlt. Auch die immer wiederkehrenden Erinnerungsfetzen von Lahnstein fand ich teilweise ermüdend und habe sie gegen Ende nur noch als Lückenfüller betrachtet. Als hätte man überlegt, wie man das Buch länger machen kann und deshalb die Familientragödie noch mit eingebaut. Und trotz all dem, bleibt Lahnstein für mich blass und unnahbar. Ich habe kein bisschen mit ihm gefühlt, konnte ihn nicht greifen und letztlich eigentlich auch gar nicht leiden. Teilweise hat er sich regelrecht in seinem Selbstmitleid gesuhlt und immer wieder die Chance verpasst sich gegen seine Kollegen durchzusetzen. Lahnstein weiß genau, dass sie viel zu wenig Polizeikräfte sind und er weiß, dass die Polizisten darauf angewiesen sind von Spitzeln Hinweise zu bekommen, um Verbrecher festzunehmen. Was er nicht sieht ist, dass Haarmann genau das ist: ein Spitzel der Polizei. Er ist blind, was seine eigenen Kollegen angeht und lässt alles durchgehen, egal, was sie machen. Ich fand es schade, dass er sich nicht durchzusetzen wusste.

Die eigentliche Hauptperson in diesem Buch hätte in meinen Augen Fritz Haarmann sein sollen. Es hätte mich brennend interessiert wie sich Kurbjuweit ihn vorgestellt hat. Sein Innenleben, das, was ihn mutmaßlich dazu antrieb, all diese schrecklichen Taten zu begehen. Ich hätte gerne mehr über seine Kindheit und Jugend erfahren. Wie wurde er zu dem Mann, der er war, als man ihn hinrichtete? Wie konnte es so weit kommen? Das alles hat er nicht mit einbezogen. Haarmann bleibt an sich genauso blass wie Lahnstein. Er ist zwar der Täter, kommt aber erst ganz zum Schluss richtig im Buch vor. Über ihn wird aber kaum etwas im Buch geschrieben. Nichts, das wirklich Einblick in sein Leben gegeben hätte. Es gibt einige wenige Passagen in denen seine Gedanken geteilt werden, doch das war mir eindeutig zu wenig. Diese Stellen hätte der Autor meiner Meinung nach ausweiten und vertiefen sollen. Ich wollte etwas über Haarmann erfahren und nicht über die Polizeiarbeit von Lahnstein oder sein Familienunglück. Es ist schade, dass der Fall in diesem Buch dann doch irgendwie in den Hintergrund gedrängt wird. Die Taten an sich müssen ja nicht detailliert beschrieben werden, doch ich hätte mir auch mehr Spannung erwartet. Es war grausam was zu dieser Zeit in Hannover geschah und letztlich wird diese Tatsache fast schon unter den Tisch gekehrt. Erst in den letzten beiden Kapiteln wird ein Teil des Ausmaßes klar, das Haarmann angerichtet hat und dennoch nicht nachdrücklich genug. Es fehlten mir Informationen, Vermutungen und die Spannung. Vor allem hat Kurbjuweit als wichtige Quellen für sein Buch die Aufzeichnungen von Theodor Lessing genannt, welcher damals im Gericht saß und sehr detailliert darüber berichtete, wie Haarmann sich gab. Vereinzelt übernahm Kurbjuweit das Verhalten von Haarmann, doch nicht mit Nachdruck genug. Nur mit Hintergrundwissen kann man diese Hinweise wirklich verstehen und deuten, was ich sehr schade fand. Nicht jeder, der dieses Buch liest, kennt sich gut mit dem Fall Haarmann aus und kann die Verhaltensweisen richtig deuten. Im Fokus war, in meinen Augen, nicht Fritz Haarmann, sondern der Polizist Lahnstein.

Fazit

Das Buch hätte sehr viel spannender und unterhaltsamer sein können, wäre der Protagonist nicht ein Polizist der mit größeren privaten Problemen zu kämpfen hat, sondern der Täter an sich. Ich hätte sehr viel lieber gelesen, was in Haarmanns Umfeld los war, wie er sein Leben fristete und letztlich zu dem wurde, der er war. Es hat mich nicht sonderlich interessiert, was Lahnstein privat durchleben musste, weil ich wegen Fritz Haarmann dieses Buch lesen wollte und nicht wegen einem Polizisten. Die Taten an sich blieben genauso blass wie sämtliche handelnde Personen. Die politische Lage wird dafür umso genauer dargestellt, was ich aber nicht immer notwendig fand. Ja, ein gewisser Rahmen, in dem man sich orientieren kann ist durchaus wichtig, aber mehr auch nicht. Leider konnte mir dieses Buch nicht das geben, was ich mir gewünscht habe.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Absolutes Highlight!

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
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Inhalt

Nach dreiunddreißig Jahren erschüttert das kleine amerikanische Städtchen Aurora wieder ein großer Skandal: die einst verschwundene 15jährige Nola taucht wieder auf. Als Skelett im Garten ihres ...

Inhalt

Nach dreiunddreißig Jahren erschüttert das kleine amerikanische Städtchen Aurora wieder ein großer Skandal: die einst verschwundene 15jährige Nola taucht wieder auf. Als Skelett im Garten ihres ehemaligen Geliebten. Der berühmte aber eigenbrötlerische Schriftsteller Harry Quebert gerät plötzlich in dringenden Tatverdacht. Nur eine Person, scheint von seiner Unschuld überzeugt: Marcus Goldman, der ehemalige Student des Schriftstellers. Er reist nach Aurora um seinem Freund beizustehen und herauszufinden was im Sommer 1975 wirklich geschah.


Vor etwa einem Jahr kam die Serie zu „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ in Deutschland heraus und alle waren Feuer und Flamme. Ich habe schon etwas früher von dem Buch gehört und immer und immer wieder wurde es mir empfohlen. Aber erst letztes Jahr habe ich dann das Buch gekauft und wollte es eigentlich direkt lesen. Das hat, wie ihr jetzt seht, nicht so wirklich funktioniert. Doch im Februar war die Zeit für dieses Buch gekommen und ich habe es nicht bereut.

Der Einstieg in die Geschichte könnte nicht spannender sein. Man wird Zeuge eines Notrufs, der am 30. August 1975 eingeht: es wird berichtet, dass ein junges Mädchen, welches von einem Mann verfolgt wird, durch den Wald flüchtet. Anschließend wird man in den Oktober 2008 katapultiert. In diesem Monat hat Marcus Goldmann sein zweites Buch veröffentlicht, welches ein voller Erfolg wurde und in aller Munde ist. Und dann gelangen wir Leser*innen an den Ausgangspunkt der Geschichte: Anfang 2008. Marcus Goldmann ist von einer Schreibblockade geplagt und weiß nicht so recht wie er an seinen vorherigen Erfolg anknüpfen soll. Dann geschieht im Juni 2008 etwas unglaubliches. Im Garten von Goldmanns ehemaligem Professor und Mentor Harry Quebert wird die Leiche der 15jährigen Nola Kellergan gefunden. Sie verschwand im August 1975 spurlos und wurde nun zufällig entdeckt. Quebert gerät natürlich direkt in Verdacht, dem jungen Mädchen damals etwas angetan zu haben und für Marcus Goldmann steht fest: ich muss etwas tun, um Harrys Unschuld zu beweisen. Denn er ist felsenfest davon überzeugt, dass sein Mentor nichts damit zu tun haben kann.

Im Fokus des Buches steht die Klärung, was im Sommer 1975 geschehen ist. Was ist mit Nola passiert? Was hat Harry Quebert damit zu tun? Ist er wirklich so unschuldig, wie Marcus Goldmann glaubt? Das stellt sich sehr bald als nicht ganz richtig dar, denn der zurückgezogen lebende Schriftsteller lüftet schnell ein Geheimnis: im Sommer 1975 hatte er eine verbotene Beziehung zu der 15jährigen Nola. Harry war damals Mitte 30 und deshalb musste ihre Liebe ein Geheimnis bleiben. Doch laut Harry war sie echt, ehrlich und einzigartig. Für mich persönlich war es recht schwer, diese Beziehung greifen zu können. Die Beschreibungen von Nola waren für mich nicht komplett aussagekräftig. Ich habe ihre besondere Anziehungskraft, die scheinbar alle Männer in Aurora empfunden haben, nicht richtig nachvollziehen können. Sie war ein junges, zierliches Mädchen mit langem blondem Haar. Sie wurde als einfühlsam und liebenswürdig beschrieben, doch auf mich wirkte sie teilweise sehr störrisch und impulsiv. Gleichzeitig manchmal fast schon aufdringlich. Ihre Art war einfach nicht das, was ich mir von einem jungen Mädchen vorstellte, das everybodys Darling war. Dennoch war sie genau das in Aurora. Alle liebten die kleine Nola und alle waren höchst erschüttert darüber, dass sie einfach so verschwand. Als 2008 ihre Leiche gefunden wird ist für alle Bewohner von Aurora klar, dass Harry Quebert etwas damit zu tun haben muss, schließlich wurde sie in seinem Garten gefunden und sein Geständnis der Beziehung zwischen den beiden machte seine Situation nicht besser.
Doch einige Ungereimtheiten lassen nicht nur Marcus Goldmann zweifeln, sondern auch als Leser ist man hin und hergerissen. Ich habe recht schnell daran gezweifelt, dass Quebert wirklich Schuld an Nolas Tod haben soll. Auch wenn er sich nicht unbedingt unauffällig verhalten hat, so wirkte seine Verzweiflung ehrlich. Er war fix und fertig zu erfahren, dass Nola tatsächlich tot war. Da er in Untersuchungshaft sitzt nimmt sich Goldmann dem Fall an und versucht auf eigene Faust zu ermitteln, um herauszufinden, was wirklich geschah.

Durch diese Ermittlungen kommt nicht nur Harry Quebert zu Wort, denn Goldmann spricht mit allen möglichen Bewohnern von Aurora. Sie alle erzählen nach und nach was sich im Sommer 1975 zugetragen hat und es werden die unterschiedlichsten Entdeckungen gemacht. Fragen über Fragen werden aufgeworfen und man bekommt als Leser das Gefühl, alles und jeder könnte letztlich der Täter gewesen sein. Man möchte unbedingt herausfinden, was damals passiert ist und verfolgt deshalb mit großem Interesse, was Marcus herausfinden kann. Die Spannung in der Geschichte ist fast greifbar, Seite um Seite gibt es neue Entwicklungen und nach und nach werden Zusammenhänge klar, die man zuvor gar nicht gesehen hat. Es ist aufregend zu verfolgen, welche Informationen ans Tageslicht gelangen und welche Personen plötzlich in den Fokus geraten.

Der Aufbau des Buches trägt zusätzlich noch dazu bei, dass ich als Leserin an den Seiten gehangen habe, denn man befindet sich abwechselnd in den Jahren 1975, 2008 und auch während der Uni Zeiten von Marcus Goldmann in den frühen 2000er Jahren. Immer wieder werden Schreibtipps von Quebert in die Geschicht eingewoben, genauso wie Erinnerungsfetzen aus dem Jahr 1975 und auch Teile aus dem erfolgreichsten Buch von Quebert. Die Ermittlungsarbeit von Marcus, welche im Jahr 2008 stattfinden, nehmen jedoch einen Großteil ein und das alles zusammen macht aus dieser Geschichte nicht nur einen großartigen Roman, sondern einen unglaublichen Spannungsroman, den man kaum mehr aus der Hand legen will. Der Schreibstil tut sein Übriges dazu und ich kann euch nur ans Herz legen einmal ein Buch von Joel Dicker in die Hand zu nehmen.

Das Ende der Geschichte war eine wahre Verstrickung von Ereignissen und zeigt gleichzeitig auf, dass nichts genau so ist wie es scheint und alles, wirklich alles möglich ist. Bis zum Ende war diese Geschichte ein einziges Verwirrspiel, das unglaublich viel Spaß gemacht hat. Man begleitet nicht nur einen jungen Schriftsteller auf dem Weg zum großen Erfolg, sondern zwei und löst damit gleichzeitig auch noch einen der spannendsten Mordfälle einer fiktiven Kleinstadt der USA.

Fazit

„Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ war für mich eine Achterbahn der Gefühle. Von Ungläubigkeit, Verwunderung, Sprachlosigkeit bis hin zur kompletten Verwirrung war einfach alles dabei. Ich habe an den Seiten geklebt wie selten bei einem Buch und habe jede Information aufgesogen. Joel Dicker weiß, wie man seine Leser auf Trap hält und es ist ihm wirklich gelungen mich am Ende des Buches noch zu überraschen. Er hat mir gezeigt, dass man immer hinter die Fassade blicken sollte, um die ganze Geschichte zu erfahren. Dieses Buch ist eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Ein unglaublich unterhaltsames und spannendes Buch!

Meine Schwester, die Serienmörderin
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Zwei Schwestern wie Tag und Nacht. Ayoola, ist das Lieblingskind. Sie ist wunderschön aber unbeständig und hat eine schlechte Angewohnheit: sie tötet ihre Männer. Korede ist ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Zwei Schwestern wie Tag und Nacht. Ayoola, ist das Lieblingskind. Sie ist wunderschön aber unbeständig und hat eine schlechte Angewohnheit: sie tötet ihre Männer. Korede ist sehr viel praktischer veranlagt und räumt immer wieder hinter ihrer Schwester auf. Als Krankenschwester kennt sie jeden Trick, um Blut perfekt zu entfernen und auch ihr Kofferraum hat genügend Platz, um eine Leiche zu transportieren.
Als sich Tade, der hübsche Arzt aus dem Krankenhaus für den eigentlich Korede schwärmt, in Ayoola verliebt, ist Korede aufgewühlt. Sie stellt sich die Frage, wie gefährlich ihre Schwester wirklich ist und wen sie vor wem beschützen muss?


Recht spontan habe ich „Meine Schwester, die Serienmörderin“ bei NetGalley angefragt. Der Klappentext hat mich direkt angesprochen, die Leseprobe war spannend und das Cover fand ich einfach sehr interessant. Ich muss vorab sagen, dass ich zwar etwas anderes erwartet habe, das Buch aber dennoch wirklich toll war.

Ohne Umschweife wirft die Autorin uns Leser ins Geschehen. Korede wird von ihrer Schwester angerufen und sie weiß: es ist schon wieder passiert. Ayoola hat einen jungen Mann getötet und Korede muss hinter ihrer kleinen Schwester aufräumen. Schließlich hat sie keine Wahl. Ayoola ist ihre Schwester und somit muss sie dafür sorgen, dass ihr nichts geschieht. Auch wenn sich Ayoola selbst in diese Lage gebracht hat, so kann Korede nicht anders, als für sie einzustehen und ihr zu helfen. Akribisch putzt sie das Blut von den Wänden, verstaut die Leiche in ihrem Kofferraum und lässt diese gemeinsam mit Ayoola verschwinden. Sie versucht ihrer jüngeren Schwester klar zu machen, dass das nicht noch einmal passieren darf, doch gleichzeitig ist sie sich nicht sicher, ob Ayoola weiß, was sie da tut und ob ihr bewusst ist, welche Tragweite ihre Taten haben können.
Korede war mir von Anfang an sympathisch und gleichzeitig hat sie ein Stirnrunzeln bei mir hervorgerufen. Ich habe mir ständig die Frage gestellt, was ich getan hätte. Hätte ich meinem Bruder geholfen eine Leiche zu beseitigen? Hätte ich ihn gedeckt, egal was passieren würde? Ich kann diese Frage nicht wirklich beantworten und weiß nicht, ob es mir jemals gelingen würde. Nicht, dass meine Beziehung zu meinen Brüdern schlecht wäre, das ist sie nicht, aber ein Mord? Könnte ich das mit meinem Gewissen vereinbaren?
Korede kann es auch nur halb, denn auch ihr kommen Zweifel, ob sie das Richtige tut. Nicht nur für Ayoola, sondern auch für die Familie ihres Opfers und für sich selbst. Dennoch schweigt sie und beschützt ihre Schwester weiterhin. So, wie es immer war. Denn nach und nach bekommen wir Leser einen Einblick in das Leben von Koredes Familie. Der Vater starb schon vor einigen Jahren, der Mutter ist es vor allen Dingen wichtig, dass ihre noch unverheirateten Töchter endlich einen Mann finden und Ayoola scheint immer nur an sich selbst zu denken.

Ich kenne mich nicht mit den Familiendynamiken in Nigera aus, deshalb kann ich hier nur beschreiben, was ich aus dem Buch herausgezogen habe. Es scheint in dieser Familie so zu sein, dass alle das zu tun hatten, was der Vater sagte. Koredes Familie scheint recht wohlhabend zu sein, da sie Angestellte haben, die das Essen zubereiten und das Haus in Schuss halten. Die Mutter kümmert sich ausschließlich um ihre Kinder und darum, dass diese gut versorgt werden. Natürlich von einem geeigneten Mann. Als der Vater stirbt scheint dieser Wunsch der Mutter nur noch größer zu sein, allerdings legt sich ihr Hauptaugenmerk definitiv auf Ayoola, die wunderschöne jüngere Tochter. Was hinter dieser jungen Frau steckt, weiß allein Korede und die spricht nicht darüber.
So viel Selbstbeherrschung hätte ich vermutlich nicht. Alle machen Korede klein, beschreiben sie als blass und weniger schön, wenn sie neben Ayoola steht. Niemand scheint sie wirklich wahrzunehmen, wenn ihre Schwester auch da ist und keiner kann glauben, dass sie überhaupt verwandt sind. Korede liebt ihre Schwester sehr und möchte eigentlich nur das Beste für sie und dennoch hegt sie einen Groll gegen sie. Es scheint, als würde ihrer Schwester einfach alles zufliegen und egal was sie auch tut und sagt, jeder liebt sie. Für Korede gilt das alles nicht. Sie muss sich ihren Erfolg erarbeiten, sie wird nicht von Männern umschwärmt und sobald sie etwas gegen ihre Schwester sagt, wird sie als eifersüchtige, hässliche Schwester dargestellt, die niemandem etwas gönnt.

Diese Tatsache kommt vor allem dann zum Tragen, als Ayoola Tade kennen lernt, in den Korede schon so lange verliebt ist. Und natürlich ist Korede alarmiert, schließlich neigt ihre Schwester dazu irgendwann die Männer in ihrem Leben zu töten. Der Zusammenhalt der Schwestern verschiebt sich, denn Korede weiß plötzlich nicht mehr für wen sie einstehen soll. Kann sie ihrer Schwester vertrauen oder soll sie Tade warnen? Und wenn sie etwas zu Tade sagt, was wird er dann tun? Wäre das nicht Verrat an ihrer Schwester? Gerade diese Gedankengänge und ihre Handlungen fand ich wirklich großartig beschrieben. Der Autorin gelingt es einfach wunderbar die Ungleichheit der Schwestern darzustellen und gleichzeitig zu zeigen, wie unsicher und verzweifelt Korede ist. Sie hat sich nie von ihrer Familie frei gemacht und muss sich nun die Frage stellen, ob sie es tun kann oder besser: ob sie es tun soll, um einen anderen Menschen eventuell zu retten.

Die Art und Weise wie Oyinkan Braithwaite schreibt und erzählt hat mich komplett abgeholt. Die Kapitel sind teilweise sehr kurz und mit wenigen Sätzen bereits zu Ende. Sie schreibt nicht ausschweifend oder ausführlich, sondern prägnant und klar. Man kann die Gefühlswelt der Protagonistin wunderbar nachvollziehen und ich habe mit Spannung verfolgt, wie es weitergehen wird. Es ist mir wirklich schwer gefallen das Buch zur Seite zu legen und die kurzen Kapitel helfen dabei natürlich nicht. Die Geschichte liest sich, trotz der ernsten Thematik, wirklich leicht, denn die Handlung ist spannend und diese eine große Frage „Was wird Korede tun“ begleitet einen die ganze Zeit.

Fazit

Ich habe nicht damit gerechnet, um was es in diesem Buch tatsächlich ging und doch konnte mich die Geschichte wirklich fesseln. Die Familiendynamik von Koredes Familie ist unglaublich spannend dargestellt und der Zusammenhalt der Schwestern fast greifbar. Die Problematik der Handlung zieht sich komplett durch das Buch, weshalb man es kaum aus der Hand legen kann. Die kurzen und prägnanten Kapitel tun ihr übriges dazu. Dieses Buch ist unterhaltsam, spannend und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Nicht das, was ich mir vorgestellt habe

V-Wars. Die Vampirkriege
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Inhalt

Michael Fayne, ein drittklassiger Hollywoodschauspieler, wacht neben einer brutal verstümmelten Frauenleiche auf. Er weiß weder, dass sie nicht sein einziges Opfer sein wird, noch, dass er bald ...

Inhalt

Michael Fayne, ein drittklassiger Hollywoodschauspieler, wacht neben einer brutal verstümmelten Frauenleiche auf. Er weiß weder, dass sie nicht sein einziges Opfer sein wird, noch, dass er bald als Patient Zero gelten wird. Fayne ist der Träger eines Virus, der aus Menschen etwas anderes macht: Vampire.
Dr. Luther Swann ist Wissenschaftler und beschäftigt sich hauptsächlich mit volkstümlichen Überlieferungen zum Vampir-Mythos. Als er Gutachter in einem Mordfall werden soll ist Dr. Swann noch nicht klar, wie gefragt seine Meinung in den nächsten Monaten sein wird, denn als die alten Mythen plötzlich Wirklichkeit werden und überall noch mehr Vampire auftauchen, wird er zum absoluten Experten für dieses Phänomen. Aber ist es ihm möglich zu verhindern, dass Menschen und Vampire sich gegenseitig bekämpfen? In 12 Kurzgeschichten aus derselben Welt erzählen Jonathan Maberry und andere Autorinnen, wie es Luther Swann, Michael Fayne und anderen Protagonistinnen mit dem ausbrechen des Virus geht.


Ende Dezember habe ich die Serie „V-Wars“ auf Netflix geschaut. Ich habe erst durch die Serie von dem Buch erfahren und es mir dann zu Weihnachten gewünscht. Mir war allerdings nicht wirklich klar, dass es sich bei diesem Buch um eine Anthologie handelt und nicht um einen zusammenhängenden Roman, was ich vor allem dem Klappentext anlaste, weshalb ich diese Information direkt in meine Inhaltsangabe eingebunden habe.

Als ich das Buch zum ersten Mal aufgeschlagen habe ist mir klar geworden, dass es sich nicht um einen zusammenhängenden Roman handelt. Die Enttäuschung war recht groß, denn mit einer Anthologie habe ich überhaupt nicht gerechnet und war mir auch gar nicht sicher, ob ich damit Spaß haben würde. Da ich das Buch aber nun schon einmal in der Hand hatte, habe ich angefangen zu lesen. Die Kurzgeschichten sind nicht am Stück in dem Buch zu lesen, sondern sozusagen als Kapitel aufgeteilt und deshalb bleibt man eigentlich auch am Lesen dran. Außer man würde Seiten überspringen, um eine Kurzgeschichte am Stück zu lesen. Ich weiß nicht, ob das Leseerlebnis dann anders gewesen wäre, denn ich habe alles so gelesen, wie es im Buch stand.
Man beginnt mit der Geschichte „Schrott“, die zunächst die Ausgangslage thematisiert: Michael Fayne, der zu einem Mord befragt wird. Das sogenannte „V-Ereignis“ steht kurz bevor, denn Fayne, Patient Null, hat bereits, ohne sein Wissen, das Virus in Umlauf gebracht. Es ist nicht mehr aufzuhalten. Anders wie in der Serie sind Dr. Luther Swann und Michael Fayne keine Freunde oder gar Bekannte. Sie kennen sich nicht und ihre persönliche Beziehung spielt für keine der Kurzgeschichten eine Rolle. Es ist nicht relevant ob sie sich kennen oder nicht. Fayne ist der Auslöser für den Vampirismus und Dr. Luther Swann wird deshalb zu Rate gezogen. Viel mehr gibt es überhaupt nicht dazu zu sagen. Es war zwar recht spannend zu verfolgen, wie Fayne zu dem geworden ist, der er am Ende seiner Kurzgeschichte „Schrott“ ist, doch es war ganz und gar nicht das, was ich mir vorgestellt habe.

Im Allgemeinen habe ich recht schnell gemerkt, dass die Kurzgeschichten nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. Alle Erzählungen spielen in der selben Welt, zu unterschiedlichen Zeiten, mit verschiedenen Arten von Vampiren, doch alle haben denselben Auslöser: Michael Fayne. Immer mal wieder taucht er namentlich auf, auch Dr. Luther Swann wird ab und an erwähnt, doch ansonsten gibt es wenige bis gar keine parallelen. Ich fand es sehr schade, dass es keinen größeren Zusammenhang gab, denn so stand jede Geschichte letztlich doch für sich und es war kein Roman, den ich gelesen habe, sondern einfach Kurzgeschichten mit derselben Prämisse.

Zwar haben mir Geschichten wie „Vulpes“ und „Liebeshunger“ sehr gut gefallen im Vergleich zu „Roadkill“ oder „Wo ist Anna Lei?“ aber sie konnten mich letztlich eben doch nicht davon überzeugen, dass „V-Wars“ ein Must-Read ist. Mir fehlte der Zusammenhang, ein richtiges Ergebnis am Ende und überhaupt haben die Geschichten so auseinandergerissen irgendwie unzusammenhängend und durcheinander gereiht gewirkt. Die Struktur war in meinen Augen einfach nicht gut gewählt auch wenn ich verstehe, wieso die Geschichten aufgeteilt wurden. Es sollte wohl die Spannung erhöhen und etwas Abwechslung in die Handlung bringen. Das hat bei mir aber leider nicht wirklich funktioniert.

Fazit

Durch den Einfallsreichtum einiger Autor*innen und deren gutem Schreibstil war es aber doch so, dass mich das Buch recht gut unterhalten hat. Ich habe nicht sehr lange gebraucht es durchzulesen und habe mich nur an wenigen Stellen richtig gelangweilt. Ein zusammenhängender Roman aus unterschiedlichen Sichtweisen hätte mir deutlich besser gefallen und so wären dennoch unterschiedliche Vampirarten zu Wort gekommen. Diese Kurzgeschichtenlösung hat für mich leider nicht funktioniert und deshalb kann ich das Buch nur bedingt empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Ein toller zweiter Teil!

Die Zeit der Verachtung
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Nur mit Mühe gelingt es Geralt Ciri zu beschützen. Das junge Mädchen wird überall gesucht und von Soldaten gejagt. Als der Hexer schwer verletzt wird, kann sie zwar fliehen, findet sich jedoch ...

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Nur mit Mühe gelingt es Geralt Ciri zu beschützen. Das junge Mädchen wird überall gesucht und von Soldaten gejagt. Als der Hexer schwer verletzt wird, kann sie zwar fliehen, findet sich jedoch in einer gefährlichen Wüste wieder. Kann sie sich befreien und wieder mit Geralt vereint werden?


Zu Weihnachten habe ich mir einige Teile der Witcher Saga gewünscht, denn die Serie ist bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Die Kurzgeschichtenbände habe ich bereits vor Erscheinen der Serie verschlungen und den ersten Teil der Romanreihe habe ich als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen. Im Januar habe ich es dann endlich geschafft den zweiten Teil der Reihe zu verschlingen und freue mich darauf dieses Jahr die Reihe auf jeden fall noch zu beenden!

Der Einstieg in den zweiten Teil der Witcher Saga ist mir wieder leicht gefallen. Ich mag den Schreibstil von Sapkowski. Er ist nicht sehr ausschweifend und konzentriert sich auf das, was wichtig ist. Man kann der Handlung sehr gut folgen und das, obwohl die Kapitel immer recht lange sind.
Mir hat vor allen Dingen gefallen, dass es einen kontinuierlichen Spannungsbogen gab. Nicht nur, dass überhaupt nicht klar war, was mit Geralt ist und wie es ihm geht, man macht sich auch große Sorgen um Ciri. Sie ist komplett allein und auf sich gestellt. Ihre Ausbildung ist längst nicht beendet und doch muss sie nun das, was sie bereits kann, irgendwie anwenden.
Ihre Charakterentwicklung ist, in meinen Augen, sehr gut gelungen. Sie ist nicht mehr so störrisch und kindlich, wie noch im ersten Teil, auch wenn diese Charakterzüge natürlich immer mal wieder durchblitzen. Dennoch finde ich es toll wie Sapkowski seinem Charakter alles abverlangt und das, obwohl Ciri doch eigentlich noch unglaublich jung und unbescholten ist. In der Wüste wird sie auf Probe gestellt und es stellt sich sehr lange die Frage, wie sie sich aus dieser Situation befreien kann.
Gleichzeitig wird auch ganz langsam klarer aus welchem Grund Ciri gesucht wird, allerdings gibt es nur immer wieder Hinweise und die wahren Beweggründe sind nicht offenbart worden.

Was ich an diesem Buch sehr interessant fand war, dass auch die politische Lage in den Blick genommen und genauer erklärt wurde. Man bekommt einen guten Überblick über die Lage im Land. Mich interessieren politische Strömungen nicht immer, doch für diese Reihe ist sie sehr wichtig, denn vor allem das Schicksal von Ciri hängt mit der Politik zusammen. Sapkowski gelingt es auch hier mich in seinen Bann zu reißen. Einige Leser haben gerade das dem Buch angekreidet. Ich finde diese Informationen hingegen sehr wertvoll und wichtig. Ich möchte verstehen was in einem Land vor sich geht, das im Krieg steckt. Ich möchte wissen wovor sich Ciri, Geralt und Yennefer schützen und verstecken. Und die Antwort findet sich ganz sicher unter anderem in der Politik. Alles hängt irgendwie zusammen und deshalb dürfen diese Entwicklungen nicht außer Acht gelassen werden.

Was ich wirklich schade gefunden habe ist, dass Geralt und seine Hexertätigkeit in den Hintergrund gerückt ist. Er blieb im Vergleich zu Ciri und ihren Handlungsstrang sehr blass. In meinen Augen hätte der Fokus nicht derart verschoben werden müssen. Überhaupt scheint das Hexerdasein von Geralt sehr weit in den Hintergrund zu rücken, was ich sehr schade finde. Natürlich sind Kurzgeschichten etwas anderes, aber so haben wir Leser Geralt eben kennen und lieben gelernt. Die Romane sollten, für mich persönlich, nicht zu sehr von dem ablenken, weshalb wir eigentlich diese Geschichte lesen wollen: Geralt.

Fazit

Für einen zweiten Teil fand ich dieses Buch wieder sehr gelungen. Der Schreibstil von Sapkowski ist einnehmend, die Handlung weiterhin sehr spannend. Man möchte wissen wie es mit Ciri, Geralt und Yennefer weiter geht. Werden sie wieder zueinander finden? Wie wird sich die politische Lage entwickeln? Was hat es mit Ciri wirklich auf sich? Es sind so viele Fragen noch offen, die hoffentlich im Verlaufe der Reihe beantwortet werden. Auch wenn ich Geralt in diesem Buch schmerzlich vermisst habe, hoffe ich sehr, dass die Geschichte ihr Niveau halten kann.

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